Erfahrungsbericht C-Lizenz Leistungsfußball Kaiserau

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  • Da es sicher für einige interessant sein dürfte, werde ich hier mal versuchen, sofern die Zeit da ist, meinen Lehrgang zur C-Lizenz Leistungsfußball in Kaiserau (Landesverband: Westfalen) ein wenig mitzubloggen.
    Über Voraussetzungen, Eignungstest findet man in anderen Threads genug, daher beschränke ich mich auf die 3 Wochen Lehrgang.


    Nach einer unkomplizierten Anreise wurde direkt im Sporthotel eingecheckt: Zweibettzimmer mit Dusche/WC. Nichts besonderes aber absolut ausreichend. Um Punkt 10 Uhr gings dann auch los, mit einer größeren Vorstellung des Sportzentrums durch Rene Hecker, unseren Lehrgangsleiter, sowie einigen organisatorischen Hinweisen. Mit zwei Vorstellungsspielchen, die dann fast ne Stunde gingen, stellten sich die Lehrgangsteilnehmer einander vor. So hatte man zum anschließenden Mittagessen schon viele Namen parat. Nach dem Mittagessen ging es dann zum ersten Mal ans Eingemachte. Der komplette Kurs (24 Personen) teilte sich in zwei Mannschaften auf und bestritt eine Partie über 2x 30min bei schönen -5°C auf dem angrenzenden Kunstrasen. Dabei spielte jedes Team für eine Halbzeit einmal im 3-5-2 und im 4-3-3, der Präferenz des Verbands.
    Auch wenn zum Ende hin einige schon ganz gut gar waren, hats doch ne Menge Spaß gemacht und das Ergebnis war auch ein leistungsgerechtes Unentschieden. Neben Westfalen-Liga Spielern haben wir auch viele (ehemalige) Kreisliga-Spieler dabei, dazwischen bunt gemischt und auch altersmäßig sind wir ne gut durchgemischte Truppe mit vielen 20ern aber auch einigen älteren Semestern über 40. Allerdings konnte man schnell sehen, dass das ball-orientierte Spiel sich noch nicht bei allen durchgesetzt hat und es hier und da kaum überraschende Abstimmungsprobleme gab. Nach dem ersten Aufgallopp gings nach einer Dusche dann auch direkt mit der DFB-Philosophie im Schulungsraum weiter, die in Gruppen erarbeitet und anschließend dem kompletten Lehrgang präsentiert wurden.
    Nach dem Abendessen, bei dem wir von 4 Stützpunkt U-12-Teams überfallen wurden, war dann auch um 19 Uhr Schluss und nun ists Zeit für das erste Bierchen ;)


    Also alles in allem gab es nichts weltbewegendes am ersten Tag. Allerdings macht der erste Tage bereits Spaß auf mehr. Denn ich glaube wir haben ne sehr interessante Truppe.

  • So hatte den ersten Bericht wohl nicht richtig abgeschickt daher nach Tag 1 heute direkt Tag 2.
    Nach einer theoretischen Einführung ins 4-3-3 ging's auch direkt morgens auf den Kunstrasen bei sportlichen -10*C und Schneefall um die spieleröffnung aus dem 4-3-3 herauszuarbeiten. Interessant war der Fokus unseres Lehrgangsleiters auf das Anspiel des ballfernen 6ers in offener Stellung gegen die verschiebebewgung des Gegners. Gelang es ihn zu finden, hatte er oft viele möglichkeiten entsprechend seine Mitspieler in Szene zu setzen. Nach einigen versuchen enstand doch etwas, das nach geordnetem Aufbauspiel aussah.
    Nach dem Mittagessen folgte dann ein Überblick und Einführung in die Grundtechniken (Passen, Dribbling, Ballan- und mitnahme, Schießen und Kopfball). In Kleingruppen wurden dann die Techniken in lehrproben erarbeitet. Anschließend folgte die erste praktische Einheit in der Halle zum Kopfballspiel Insbesondere die spielformen haben dabei richtig Spaß gemacht.
    Damit war dann auch der zweite Tag rum und nun erwartet und das erste DFB-Pokalspiel, welches sicher für genügend Gesprächsstoff sorgen wird.

  • Der dritte Tag ist mittlerweile fast vorüber. Am morgen stellte uns Herbert Hrubesch, der Bruder von Horst, das DFB Fördersystem mit den Stützpunkten und nachwuchsleistungszentren vor. Dabei wurde auch viel darüber gesprochen was und wie gesichtet wird. Wichtige erkenntnis ist, dass es sich bei Sichtungen eben viel um Momentaufnahmen handelt, der DFB zwar auch an den spätentwicklern interessiert ist, hier auch mittlerweile nachgebessert hat, aber es nie DEN weg zum profi geben wird. Anschließend ging es bei minusgraden wieder auf den Platz zu einer interessanten Trainingseinheit "Dreh-Klatsch". Viele Übungen waren mir zwar schon bekannt, interessant aber waren wiederum die vielen Detailkorrekturen, die Herbert hrubesch einbringen konnte.


    Nach dem Mittag wurde in der Halle mit zwei stützpunktteams sehr anschaulich der spielaufbau im 3-2-3 für die d-jugend gezeigt. Da ich bisher noch keine 9er d-Jugend hatte, hatte ich mich auch nicht mit diesem thema beschäftigt. Die beiden ausführenden verbandssportlehrer haben da eine sehr präzise Vorstellung wie der spielaufbau auszusehen hat. Mit einer "normalen" Kreisliga D-Jugend bedarf es da schon eines guten Passspiels und spielverständnis um dies so umsetzen zu können. Ergänzen muss ich noch, dass es für einen Coerver-Sympatisanten wie mich, schön ist Elemente z.B beim aufwärmprogamm für die beiden teams zu sehen. Dass Coerver im Spiel ist, wird verschwiegen. Beim DFB heißen die moves Lucassen Bewegung :D . Aber als Kenner sieht man die Herkunft sofort und auch Lucassen selbst ist ja als Meulensteen Padawan ein Coerver-Anhänger.


    Anschließend wurden direkt die 6 lehrproben zu den Grundtechniken ( Dribbling, fintieren, spannstoß, passen, Ballan- und Mitnahme und Kopfball) mit zwei unterschiedlichen Stützpunktteams nacheinander vorgetragen. Die Übungen passten ganz gut. Zwar ist noch viel verbesserrungspotential vorhanden, aber die Manöverkritik gibts erst morgen vom Chef. :rolleyes: Auffallend für uns war der eklatante leistungsunterschied sowie das Maß an Disziplin zwischen den beiden stützpunktteams.
    Morgen gehts dann weiter mit dem 4-3-3 in der Defensive und der Manöverkritik. Jetzt erstmal wieder DFB Pokal :D :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Zw3rG ()

  • Zum Glück hatte der FCB am Vortag einen souveränen Sieg gegen Stuttgart eingefahren, sonst wäre seine Laune wohl schlechter gewesen. Zunächst gab es den ganzen morgen über die angekündigte Manöverkritik der lehrproben vom Vortag. Es entwickelten sich auch einige interessante Diskussionen aus den man viel mitnehmen konnte. Inhaltlich werde ich nicht darauf eingehen, da dazu auch die lehrproben bekannt sein müssten. Zudem handelten die lehrproben nur technische Schwerpunkte ab. In der Prüfung nimmt der taktische Schwerpunkt aber einen größeren Anteil ein.


    Nach dem Mittag ging es wieder bei eisigen Temperaturen auf den Platz zum 4-3-3 in der Defensive, hier ging es z.B. um das Verhalten bei hohen Bällen ins Zentrum oder situatives Doppeln mit 6ern am Flügel. Alles sehr interessante Themen, aber für mich nicht wirklich viel neues, aber im Gegensatz zur C-Breitensport die Gewissheit, dass das was ich die letzten Jahre Ball-orientiert trainiert habe dem entsprochen hat, was auch im Lehrgang geschult wird.


    Nach einer heißen Dusche weihte uns der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter und mittlerweile 85jährige Hans Voss in die schwierigen Regeln des Fußballs ein :D . Gespickt mit vielen Anekdoten und netten Sprüchen zog er uns schnell in seinen Bann und wusste das trockene Regelwerk zügig und interessant zu vermitteln. Im Rahmen der C-Breitensport hatte ich mir zwar schon einmal eine gnze woche abends eine Schulung angetan. Das hatte aber nicht halb so viel Spaß gemacht. Zwar hatte ich damals die Prüfung bereits bestanden, trotzdem müsen ich und einige andere noch einmal die Prüfung absolvieren.

  • Viele bekannte Gesichter erwarteten einen in der Lounge des Sportzentrums. Es war diesmal ganz schön Betrieb. Neben uns ist noch ein zweiter C-Lizenz Lehrgang in kaiserau, gegen den wir am Donnerstag auch ein Spiel bestreiten werden. Außerdem gabs ne Eignungsprüfung für die A-Lizenz und ne Fortbildung für die C-Lizenz. Viel los und das machte sich auch beim Mittagessen bemerkbar. Da war die Mensa gut voll und entsprechend die Schlangen lang. Den Morgen verbrachten wir mit der Wiederholung der Themen aus der ersten Woche und einem ziemlich missglückten Video unseres ersten Spiels in Woche 1. Gegen die Sonne gefilmt war leider nicht viel zu erkennen.


    Nach dem Mittag ging's in die Halle um wieder selbst die Kugel laufen zu lassen. Thema war 4:4 in zahlreichen Varianten mit und ohne hütchentore. Bei 24 Leuten und einigen "Angeschlagenen" konnte man ganz gut durchwechseln. Gut ins schwitzen gekommen sind wir trotzdem. Anschließend wurde der Wochenplan zum wiederholten Male geändert und spontan beschlossen dem Training von Christian Ziege und seiner U18-Nationalmannschaft beizuwohnen. Die lehrproben Ausarbeitung in Gruppen für unseren Besuch am Dienstag im nachwuchsleistungszentrum in Dortmund wurden etwas abgekürtzt und stattdessen der U-Nachwuchs beobachtet. Im wesentlichen wurden dort Übungen trainiert die auch auf DFB.tv zu sehen sind: das Pass-Sechseck mit Dreh/Klatsch, sowie ein 6:6 mit hütchentoren im Feld. Das Niveau der Jungs war schon beeindruckend was passschärfe und Präzision angeht. Christian Ziege hat sich allerdings sehr zurückgehalten und das Coaching seinem Co-Trainer überlassen. Damit war der Montag auch schon wieder rum und wir sind gespannt auf den morgigen Besuch des NLZ beim BVB und dem training mit den U11-U14.

  • Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des BVB. Am morgen wurden die lehrproben in den Gruppen fertiggestellt und dem Lehrgang vorgestellt. Dabei ergaben sich einige diskussionen z.B. war das situative Doppeln am Flügel ein kontroverses Thema. Eine Gruppe hatte sich entschieden in einer übungsform den Angreifer vorm 16er ins Zentrum zu einem zentralen IV zu lenken angelehnt an eine Übung aus dem Ralf Peter Buch. Dies miesfiel aber einigen u.A. auch unserem Lehrgangsleiters, womit sich herausgestellt hatte, dass auch die hochgelobten DFB-Bücher keine 100%ige Sicherheit für die Übungsauswahl einer lehrprobe sind. Meine Gruppe hatte "Verteidigen in Unterzahl", was eines meiner lieblingsthemen ist, weil es sich ausgezeichnet coachen lässt. Hinzu kam, dass unserer Gruppe das Los zufiel die U14 des BVB dafür zu bekommen, quasi der Jackpot und ich dürfte den Hauptteil machen. Jezz :D !


    Nach dem Mittag ging's dann auch nach einer Besprechung los nach Dortmund Brackel zum trainingszentrum, wo auch die Profis gerade mitten in ihrer Einheit waren. Der Leiter des NLZ gab uns einen einstündigen Überblick und stand rede und Antwort zu Philosophie und konzept des BVB. Anschließend machten wir uns noch mit dem Gelände und den traininsmöglichkeiten vertraut, was recht beeindruckend war. Die Jugendabteilung hat mit dem Neubau eines funktionsgebäudes für die Profis im letzten Jahr nun ihr eigenes gebäude mit absolut professionellen Bedingungen. das Highlight war natürlich das Training mit drei Jugendteams (U11,U12 und U14) des BVB im Anschluss. Nach etwas hektischem Auftakt, weil auch Profi-Nachwuchs seine materialien mal vergisst ging's dann auch los und ich konnte nach der Erwärmung meines Kollegen meinen Hauptteil durchziehen. Nach übungsformen des Verteidigers zu zweit und zu dritt gegen drei bzw. vier Angreifer, ging es in die spielform 4 gegen 6. Beides klappte super. Da keine U14 torhüter da waren, bekamen wir kurzerhand die der U12 und die beiden haben gezeigt warum sie beim BVB sind. Trotzdem baten sich noch viele Gelegenheiten für Korrekturen an, die auch vorbildlich umgesetzt wurden. Auch ein Felix Götze ist noch kein fertiger Spieler. :rolleyes: Tempo und Spaß an der Sache stimmten, sodass auch BVB Coach Völker Pröpper zufrieden war. Insgesamt eine einmalige Sache! Ein ereignisreicher Tag geht nun mit der CL zu Ende.

  • Nach dem Highlight BVB stand morgens die Analyse auf dem Programm. Da die lehrproben von uns gefilmt wurden konnte anhand der Videos und der Notizen viel diskutiert und feedback gegeben werden. Wie so oft gibt es hier bei vielen Themen kein schwarz oder weiß. Die üblichen korrekturhinweise kamen mir schon aber aus dem Breitensport Schein bekannt vor: Position des Trainers bei Ansprachen/erklärungen oder die Organisation der Erklärung der Übung. Ungewohnt in Dortmund waren die Felder. Die lehrproben wurden auf speziellen D-Jugendkleinspielfeldern. Dadurch waren die Abstände anders als man sie vom Großverdiener kennt. Einigen Übungen fehlte dadurch etwas die Tiefe. Was sich immer bemerkbar macht ist die Erfahrung die ein Trainer. Mit der jeweiligen Altersstufe hat.
    Nach dem Mittag hatten wir Axel Zehle zu Gast der bei Schalke und jetzt Fortuna Düsseldorf als Mentalcoach arbeitet. Thema war mannschaftsführung in allen Facetten. Der Vortrag war richtig klasse und ich denke, dass jeder für sich etwas mitnehmen konnte. Viel war mir zwar bekannt, aber der vortrag sensibilisiert einen wieder für gewisse Punkte. Abends standen dann die lehrproben der übrigen Gruppen an für die wir den 94er und 95er Jahrgang von Westfalia rhynern zu Gast hatten leider bei richtig miesem Regenwetter. Die Landesliga Jungs waren aber recht professionell bei der Sache und die lehrproben konnten gut durchgezogen werden. Morgen steigt das heiß erwartete Duell der beiden C-Lizenz Lehrgänge gegeneinander, wobei wir in Ermangelung von allzuvielen aktiven Oberliga- und Verbandsliga-Spielern nicht Favorit sind.

  • Nach dem Mittag hatten wir Axel Zehle zu Gast der bei Schalke und jetzt Fortuna Düsseldorf als Mentalcoach arbeitet. Thema war mannschaftsführung in allen Facetten. Der Vortrag war richtig klasse und ich denke, dass jeder für sich etwas mitnehmen konnte


    Kannst du hier mal vielleicht etwas näher drauf eingehen. /Richtschnut, Schwerpunkte)


    Für mich ist als zumindest genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, wie eine Trainingseinheit.


    gg

  • Tolle Berichte, ich beneide Euch um die Ausbildung, schade das ich weder die Kohle dafür habe, noch bereit bin, meinen Urlaub zu opfern, noch dazu...nicht gut genug Fußball spiele.....dennoch.....ein toller Kurs. Bestell Marco B. aus I. mal einen schönen Gruß und sage ihm, das er eine Lusche ist ;):):) und dabei bitte breit grinsen.


    Herbert Hrubesch...den kenne ich auch, der ist Stützpunktkoordinator. Er hatte damals meinen Sohn gesichtet. Ist ein super feiner Kerl, der weiss was Jugendfußball sein soll!


    Viel Spass weiterhin und gutes Gelingen; Gruß Andre

  • Andre: Danke und Gruß zurück. Du warst natürlich schon Thema bei Marco und mir :D


    @ guenter: Die Richtschnur aus der Erinnerung heraus zu beschreiben, ist schwierig, weil es sehr facettenreich war. Wir haben die Folien noch nicht bekommen, aber sobald ich sie habe, schreib ich nochmal ein wenig dazu.

  • Hallo Zw3rG,


    auch von mir einen Dank für deine sehr interessanten Berichte. Für mich aktuell sehr interessant, weil ein Trainerkollege aus meinem Verein ebenfalls jetzt diese Lizenz angehen wird. Ebenfalls in Kaiserau. Und mich reizt das auch ungemein. Allerdings bin ich ( vielleicht noch ) nicht sicher, ob ich überhaupt den Test bestehe. Mir fehlt im Augenblick definitiv das Selbstvertrauen.


    Der Kollege hat ihn bestanden, ist einige Jahre älter als ich, spielt nicht mehr aktiv und ist eigentlich nicht sonderlich fit. Trotzdem plagen mich da Zweifel. Zukünftig kann ich ihn ja dann interviewen.


    Würde mich freuen noch mehr von dir zu lesen und wünsche dir, dass du viel mit nimmst und mit Bravour bestehst.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Da der Abend gestern doch etwas länger war, 4 Uhr :rolleyes: Abpfiff dritte Halbzeit, und die Nacht dementsprechend kurz, mein Bericht erst heute ;)


    Tag 4 stand im Zeichen des Aufeinandertreffens der beiden C-Lizenz Lehrgänge. Zuerst aber wurden morgens die Lehrproben mit Westfalia Rhynern der letzten beiden Gruppen besprochen. Wobei sich hier schon gezeigt hat, dass die Korrekturhinweise für die ersten Gruppen schon umgesetzt werden und von Lehrprobe zu Lehrprobe weniger zu korrigieren war. Danach ging es in Gruppenarbeit um Traineraufgaben vor, während, in der Halbzeit und nach dem Spiel, sowie die Erwärmung. Auch eine ausführliche Mannschaftsbesprechung mit Festlegung der Strategie wurde abgehalten. Der Lehrgangsleiter des anderen Kurses Maik Halemeier hielt wohl ein ganzes Stück auf seine Truppe und gab sich gegenüber unserm Lehrgangsleiter recht siegesgewiss. In den ersten Konfrontationen wussten wir uns auch clever schlecht zu reden (keinen Ex-Bundesliga-Spieler dabei etc.). So war die Vorgabe fürs Spiel aus einer kompakten Ordnung heraus mit Diagonalbällen auf unsern dribbelstarken Rechtsaußen den Gegner in die Bredoullie zu bringen. Kurzerhand wurde morgens auch noch ein letztes Training in der Halle abgehalten, um sich schon ein wenig einzustimmen. Die Startelf wurde auch ohne größere Auseinandersetzung gefunden.
    Zwischen uns und dem Spiel stand aber zunächst noch Hans Voss der Schiedsrichter-Ausbilder, der uns in einer Prüfung mit 30 Regelfragen unser Regelwissen abverlangte. Natürlich ist es auch für Trainer wichtig zu wissen wie die Spielfortsetzung lautet, wenn Spieler A aus dem Straftraum heraus auf Spieler B spuckt und andersrum :rolleyes:. Aber es waren 30 faire Fragen und mit eine wenig Regelwissen uns Fußballverstand locker zu meister.
    Nachdem auch diese Hürde gemeistert war, Ergebnisse gabs am Freitag morgen, aber wir hatten alle ein gutes Gefühl, da man sich ja 5 Fehlerpunkte erlauben darf, ging es wieder an die Spielvorbereitung. Die Kaltegetränke wurden organisiert und nach dem Abendessen ging es dann mit voller Kampfmontur zum Ort des Gefechts. Mit einer kreativen Ansprache unseres Lehrgangssprechers, der gleichzeit als Trainer für das Spiel fungierte, waren wir heiß auf den Fight als vermeintlicher Underdog. Wie es sich mal wieder herausstellte liegt die Wahrheit auf dem Platz und das Geschacher vor dem Spiel verliert seine Bedeutung. Das Aufeinandertreffen wurde von einer hoch über einem Tor stehenden Kamera gefilmt.
    Wir kamen schnell in unsere Ordnung und ließen defensiv so gut wie nichts zu. Unsere ersten Diagonalbälle landeten aber auch zunächst beim Gegner. Es war ein gutes Kreisliga-A Tempo, aber auch nicht mehr. Dafür, dass wir in dieser Formation noch nicht gespielt hatten, stellten wir auch bei der Videoanalyse heute morgen fest, dass das Verschieben, das Doppeln am Flügel teilweise schon Lehrbuchcharakter hatte und auch unser Lehrgangsleiter sehr positiv überrascht war. Nach einigen fliegenden Wechseln, größeren Spielanteilen für uns und auch den besseren Chancen, ging es zunächst mit einem 0:0 in die Pause. Nach der Pause agierten beide Teams etwas offensiver und wir nutzten eine Unsicherheit der gegnerischen Hintermannschaft um schließlich mit einem sehenswerten Treffe 1:0 in Führung zugehen. Der andere Lehrgang versuchte dann zuzulegen, kam auch zu der einen oder anderen Möglichkeit, die war aber alle gut entschäften konnten. Leider gelang es uns trotz einiger guter Konter nicht den Sack vorzeitig zu zumachen, weshalb der Lehrgangsleiter des anderen Kurses und gleichzeitig Schiedsrichter das Ergebnis korrigierte, indem er seiner Mannschaft einen fragwürdigen Handelfmeter zusprach. Der Kamera sei Dank, konnte diese Entscheidung tags darauf als klare Fehlentscheidung gewertet werden und wir fühlten uns trotz des insgesamt gerechten Unentschiedens als Sieger. Auch zeigte sich der andere Lehrgang überrascht, dass wir doch ein wenig besser waren als eingeschätzt :rolleyes: . Im Anschluss wurde natürlich in der dritten Halbzeit beim wohlverdienten Bier alles nochmal analysiert und die Parallelen zum Schalker Elfmeter diskutiert 8|. Alles in allem eine super Sache, die richtig Spaß gemacht hat und erstaunlich ansehnlich war.


    Nach einer kurzen Nacht hatten es dann auch nicht alle pünktlich um 9 Uhr zum Schlussakt für diese Woche geschafft :D
    Der heutige Vormittag bestand im Wesentlichen aus der Videoanalyse des Matches vom Vortag und einigen organisatorischen Dingen zur nächsten Lehrgangswoche. Frohe Botschaft brachte uns SR-Ausbilder Hans Voss: Alle hatten bestanden und wir seien der beste Kurs der letzten Jahre gewesen was Summe und Verteilung der Fehler betrifft ;). Also wieder eine ereignisreiche Woche geschafft. Die Gruppe ist mittlerweile eine tolle Einheit mit der es Spaß macht Themen zu diskutieren uns auszuarbeiten. Somit freue ich mich jetzt bereits auf den dritten Teil in zwei Wochen. Dann gehts auch hier wieder weiter!


    Edit: Hatte den Bericht irgendwie wohl nur zwischengespeichert!

  • Hey Zw3rG,


    ich finde es super, dass sich jemand mal die Zeit nimmt um ausführlich über seine Erfahrungen zu berichten! Ich spiele auch mit dem Gedanken, meine C-Lizenz in Kaiserau zu machen. Hast Du Dich für das Profil Junioren eingetragen? Hat hierzu jemand Informationen, wie die Lehrproben beim Profil Junioren ablaufen? Gibt es Unterschiede zum Profil Senioren (abgesehen, dass man die Lehrprobe mit Jugendlichen durchführt)?


    Zw3rG, kannst Du evtl. ein wenig mehr über die Sportschule sagen? Ein Kollege von mir hat seine C-Lizenz in einem anderen Verband gemacht. Der musste ständig seine Tasche neu packen und in den Kabinen ewig warten bis er mal duschen durfte! Ist das da auch so oder kann man sich in Ruhe auf dem Zimmer fertig machen?


    Müsst Ihr die Themen alle selbst erarbeiten (Siehe Bericht Schöneck) oder werdet Ihr größtenteils gelehrt? Weißt Du ob das mit D-Jugend 3-2-3 und NLZ Dortmund immer auf dem Programm steht, oder ob das variiert?


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg! Lass uns an Deinem Lehrgang weiter teilhaben...

  • Hast Du Dich für das Profil Junioren eingetragen? Hat hierzu jemand Informationen, wie die Lehrproben beim Profil Junioren ablaufen? Gibt es Unterschiede zum Profil Senioren (abgesehen, dass man die Lehrprobe mit Jugendlichen durchführt)?


    Die Inhalte bei Helmut Horsch sind anders, wie genau kann dir aber am besten Sabine Pätzold erläutern.

    Zw3rG, kannst Du evtl. ein wenig mehr über die Sportschule sagen? Ein Kollege von mir hat seine C-Lizenz in einem anderen Verband gemacht. Der musste ständig seine Tasche neu packen und in den Kabinen ewig warten bis er mal duschen durfte! Ist das da auch so oder kann man sich in Ruhe auf dem Zimmer fertig machen?


    Du bist in nem Doppelzimmer untergebracht mit eigener Dusche. Da sind natürlich auch die Klamotten und man geht immer umgezogen in die Halle oder zum Platz.

    Müsst Ihr die Themen alle selbst erarbeiten (Siehe Bericht Schöneck) oder werdet Ihr größtenteils gelehrt? Weißt Du ob das mit D-Jugend 3-2-3 und NLZ Dortmund immer auf dem Programm steht, oder ob das variiert?


    Themen werden größtenteils selbst erarbeitet. Es kommen ganz ganz selten mal ein paar ppt-folien zum Einsatz. Vieles wird aus dem Gespräch oder an der Taktiktafel erarbeitet oder direkt auf dem Platz. Der andere Kurs ist auch in der zweiten Woche und war noch nicht in Dortmund. Ich weiß nicht ob das noch in deren dritter Woche auf dem Programm steht. Für die Spieleröffnung im 9er kann ichs auch nicht sagen. Hatte sich auch so ergeben, weil wir Stützpunkte da hatten. Generell muss man sagen, dass da viel Flexibilität drin steckt. So hat am Montag die U18 Nationalelf trainiert und wir sind spontan ne Stunde rüber und haben uns das Training von C. Ziege angeschaut.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg! Lass uns an Deinem Lehrgang weiter teilhaben...

    Danke, ich werds auch in der dritten Woche wieder versuchen. Die Resonanz auch in einigen PMs war bisher überaus positiv dieses Geheimnis C-Lizenz Leistungsfußball in Kaiserau mal ein wenig zu lüften.

  • Danke für Deine Antworten! Das hört sich ja echt alles prima an! Also hast Du Dich so wie ich heraushöre für das Profil Junioren angemeldet?! Weißt Du wie sich die Note Deines Eigenkönnens zusammen setzt? Wie ist denn der Lehrgangsleiter? Bisher habe ich immer nur gehört, dass da bei den Lehrgängen eine sehr angespannte Atmosphäre herrscht! Geht es wirklich so streng zu?

  • Jo, Junioren. Wieviel das Eigenkönnen zählt kann ich nicht sagen. Die Lehrprobe ist aber knapp die Hälfte und damit am wichtigsten, hinzu kommen noch Vortrag und Klausur. Rene Hecker ist super entspannt, hat seine Vorstellungen und Ansichten und weiß sie auch zu vertreten. Pünktlichkeit und ne gewisse Disziplin sind da selbstverständlich. Aber die Atmosphäre ist alles andere als angespannt. Das geht bei uns sehr locker zu. Das hängt aber immer von der Zusammensetzung der Gruppe ab.

  • Hallo,


    hätte da auch noch eine eventuell indiskrete Frage, die du natürlich nicht beantworten musst: wie sieht es mit der Finanzierung aus? Mußt du selbst voll blechen oder beteiligt sich dein Verein? Wenn ja, mit wie vielen Dollars? Das ist ja ein nicht ganz unwichtiger Faktor. Wenn dein Verein sich beteiligt gehe ich davon aus, dass du dich verpflichten mußt eine gewisse Zeit "treu" zu bleiben?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Kann ich ganz offen beantworten, da ich trainertechnisch grad vereinslos bin und erst zur nächsten Saison wieder was machen werde, zahle ich es selbst. Bin aber noch ein paar Wochen Student, daher hauts nicht so rein. Letzteres ist aber bei vielen anderen so, bei denen es der Verein zahlt, dass sie sich für nen gewissen Zeitraum binden. Alles andere ist auch aus Vereins-Sicht Unsinn.