Spielbetrieb auf Kleinstfeld ab Saison 2012/2013

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  • Hallo,


    meine F-Junioren spielen derzeit im Punktspielbetrieb (SFV, Stadtverband Dresden) im Pool 4 bzw. ab März im Pool 3. Dies ist der mittlere bis obere Leistungsbereich. Bisher haben wir auf den Kleinfeld (halbes Großfeld) mit 1:7 gespielt. Dies erforderte zwar eine gewisse Kondition, gab mir als Trainer aber die Möglichkeit im Schnitt mit 12 Spielern anzutreten. Ausserdem konnten so die teilweise nochfehlende Ballbehandlung durch Laufbereitschaft und Kondition ausgeglichen werden. Ab der Saison 2012/2013 werden wir nun auf dem Kleinstfeld mit 1:5 spielen. Ich sehe hier mehrere Nachteile:


    - es kommen in Zukunft weniger Spieler zum Einsatz


    - es kommt auf Grund des kleineren Feldes noch stärker auf die individuellen Stärken einzelner Spieler an


    - Fehler in der Ballbehandlung (Annnahme/Passen/Dribbling) fallen stärker in's Gewicht


    Habt ihr Erfahrungen mit dem Spiel auf dem Kleinstfeld ? Habt ihr eine solche Umstellung gemacht und welche Erfahrungen habt ihr ?


    Gruss Uwe


    P.S.: Ich plane zwar die Meldung von zwei F-Junioren-Mannschaften für die Saison 2012/2013, allerdings planen nach meinen Informationen sehr viele Vereine in unserem Stadtverband eine solche Erhöhung. Da der SV aber keine 12 oder 13 Pools einrichten wird, werden die meisten Vereine nur mit der bisherigen Anzahl der Mannschaften antreten dürfen. :(

  • Je weniger Spieler auf dem Feld, je mehr Ballkontakte für jeden, je weniger können die Spieler passiv sein................ je mehr lernen sie.


    Das ist wissenschaftlich mittlerweile unumstritten.



    Kondition in der F-Jugend ................ die das gar nicht trainieren können, weil sie den "inneren Schweinhund" erst mit 11-12 Jahren besiegen werden können ........ ist dagegen Fehl am Platz.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Nabend,


    Sehe ich auch so. Hier ist unheimlich viel Nachholbedarf. Je früher der DFB das 7:7 im Kinderfussball abschafft, desto mehr wird die Nachwuchsförderung davon profitieren. Im Kindesalter werden wichtige Grundlagen im Spielverständnis und der -intelligenz gelegt. Das kann aber nur geschehen, wenn Kinder das Spielfeld und -geschehen überblicken können, was mit 14 Kindern auf dem Feld schlicht nicht möglich ist.
    Optimal empfänd ich persönlich 3+Torwart bei den Bambini und 4+Torwart in der F-Jugend. Die größeren Jugenden habe ich zu selten spielen sehen, als das ich mir da ein Urteil erlauben könnte.
    Das Problem ist die praktische Umsetzung, da die Vereine natürlich daran interessiert sind 10+x Kinder pro Jahrgang auszubilden und alle Kinder Spielpraxis bekommen sollen und wollen.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Wenn ihr bei euch im Verein nicht allzu begrenzte Platzkapazitäten habt, so spielt doch dann einfach 3 Drittel oder sogar 4 Viertel. So kannst du doch problemlos ausreichend Spielern genügend Spielzeit geben.
    Im Optimalfall, also wenn genug Platz und Tore vorhanden und auch der Gegner genügend Spieler hat, so spielt ihr zwei Spiele gleichzeitig nebeneinander.


    Ich habe zwar seit Jahren eigentlich immer E-und D-Jugend, allerdings vereinbare ich bei Freundschaftsspielen immer individuelle Spielzeiten mit dem Gegner. Und diese liegen über der normalen Dauer, i.d.R. spielen wir dann einfach noch ein Drittel mehr. (Und das auch ohne, dass ich mehr Spieler dafür nominiere. Es geht einfach darum, die Spielzeit zu optimieren, zu anstrengend wird es ja i.d.R. für die kleinen Racker kaum; die könnten den ganzen Tag spielen. Wenn man dann Anfahrt, Abfahrt, etc. hat, dann sollte man nicht an der Spielzeit sparen.)


    Da es eh keine Ergebnismeldung ( und damit also Auf-Abstieg) gibt, werden wohl auch die meisten anderen Trainer nichts gegen die Spielzeitverlängerung haben.
    Und falls es bei euch doch ne Wertung gibt, und dem gegnerischen Trainer dieses wichtig ist, dann wird halt das Ergebnis nach 2 ABschnitten genommen, und danach noch ohne Wertung ein bißchen weitergespielt.



    Ach und wie bereits von GC gesagt, die Reduzierung der Spieleranzahl und Verkleinerung des Spielfeldes ist ganz klar vorteilhaft.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    3 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Für die Fussballweisen ist es längst kein Geheimnis mehr, das gerade im unteren Jugendbereich die Anzahl der Ballkontakte (und Übungsmöglichkeiten) ein besonderer Spaßfaktor und Erfolgsschlüssel darstellt. Jedoch werden für kleinere Mannschaften mehr Trainer und Betreuer benötigt, die aber nicht immer zur Verfügung stehen. Zwar gehen die absoluten Jahrgangszahlen zurück, dennoch ist es gerade auf dem Lande besonders schwierig, Trainer mit ein klein wenig Fussballwissen für diesen Bereich zu finden.


    In der Arbeit mit kleinen Gruppen können alle fussballerischen Fertigkeiten weitaus besser geübt werden. Die bei großen Trainingsgruppen häufig in Reih- und Glied wartende Trainingsgruppe entfällt bei Kleingruppen weitestgehend, wodurch auch der für diese Altergruppe anzutreffende Bewegungsdrang der Kinder im besonderen Maße für den Fussball gefördert wird. Dies war auch der Grund, warum der DFB die Soccercourts (Kleinfeld auf Kunstrasen) besonders gefördert hat. Leider gibt es davon viel zu wenig, weshalb diese Form des Tempofussballs zu wenig bekannt ist.


    Hingegen geht die Verlängerung von Spielzeiten zu Lasten der Konzentration, die bei unseren jüngsten Kickern noch recht kurz bemessen ist. Sie ist hier auch recht unterschiedlich. Man kann es beobachten, weil zu Beginn einer Halbzeit alle bei der Sache sind und zum Ende der Spielzeit einige nur noch sporalisch mitmachen.


    Wenn Fussball die Sportart das Hobby der Kinder ist, so sollte hier auch der Schwerpunkt gelegt werden. Andere Fähigkeiten, wie die Beweglichkeit, unterschiedliches Lauftempo, usw. werden jeweils mit dem Ball am Fuss trainiert.


    Sich als Trainer darüber Gedanken zu machen, ob die Gewinnchancen auf einem großen, mittleren oder kleinen Spielfeld größer sind, ist müßig. Das Team aber fussballerisch bestmöglich darauf vorzubereiten, ein Spiel erfolgreich gestalten zu können, kann in jedem Alterszeitraum Aufgabe des Trainers sein. Weil aber auch der jeweilige Gegner immer ein Wörtchen um Sieg und Niederlage mitredet, liegt es am Trainer, auch die Niederlage in einen Sieg umzuwandeln. Es ist ein Sieg in Form eines sportlichen Fortschrittes jeden einzelnen Spielers der ihm anvertrauten Mannschaft.


    UK1967
    Wenn du in diesem Forum stöberst wirst du jede Menge Übungen, Hinweise und Erfahrungen darüber finden. Viel Spaß dabei!