Spielaufbau bei Abschlag/Abstoß

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  • (Vorweg, es handelt sich bei der beschriebenen Mannschaft um eine F2, Jahrgang 2004)


    Hallo,


    Ich habe im Moment folgendes Problem. Nachdem ich nun die Spiele der Hinrunde nochmals revue passieren lassen habe, sind mir einige Punkte in unserem Spiel besonders aufgefallen. Einer betrifft das Verhalten bei eigenem Abstoß. Ein cleverer Gegner stellt einfach die Spieler zu, so dass es beim eigenen Spielaufbau zu argen Problemen führt. IdR hat die Gegnermannschaft dazu auch alle Zeit der Welt, bis der TW den Ball der ins Aus gegeangen ist wiedergeholt hat.


    Es gab da eine Situation die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist. In einem Spiel gab es innerhalb von 5 min ca 25 Abstöße durch unseren TW. Der TW war weder in der Lage vernünftige Abschläge auszuführen (technisch limitierter Spieler, wenig "Spielverständnis") noch konnten die Spieler sich aus dem Gegnerdruck durch das massive Zustellen befreien. (Es ist kein spezifisches Problem dieses TWs, da die Position rotiert wird und die Probleme in milderer Form auch bei anderen Torhütern auftreten)


    Eigentlich sollte es ein Problem sein, was jeder F-Jugend Trainer kennt. Zumindest sehe ich ähnliche Situationen ständig.


    Daher meine erste Frage: Behandelt ihr es als Problem, dass ihr im Training bearbeitet bzw in Ansprachen/Anweisungen besprecht?


    Ich für meinen Teil bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich daran etwas ändern möchte. Bisher habe ich es unbeeinflusst so ablaufen lassen. Auch wenn wir hier arge Probleme hatten, oft mehr als der Gegner, haben wir fast alle Spiele gewonnen. Nur ärgert es mich doch mittlerweile sehr, dass es einfach Phasen von mindestens 5 Minuten übers Spiel gesehen gibt, wo kein Spiel mehr stattfindet weil es nur ein Gebolze vorm eigenen Strafraum nach schlechten Abstößen gibt. Lösen wir uns irgendwann aus dem Druck, ist das sonstige Spiel ansolut in Ordnung. Nur die Situation-Abschlag ist wirklich eine Manko "unseres Spiels".


    Bei uns gibt es 5-6 Spieler die sich im Tor abwechseln, so dass ich wohl eine TW-Gruppe bilden werde, die 1x alle paar Wochen ein eigenes TW Training während des Trainings bekommt. Dies habe ich sowieso vor, um grundlegende Fang- und Falltechniken zu vermitteln, da mir hier vermehrt Fehler aufgefallen sind die ich im Sinne der Verletzungprävention verhindern möchte. Nun ist meine Überlegung so, dass ich danach den Spielaufbau des TW mit diesen Spielern etwas näher angehe.


    Ideen die ich hier bisher habe betreffen die technische Schulung der Torhüter in Übungsformen (Abschläge, Abwürfe, Abrollen) sowie einige "taktische" Aspekte. Wann kann ich einen Spieler überhaupt anspielen, wie spiele ich ihn am besten an etc. Dies würde dann in Spielformen geschehen, wo ich über Fragestellungen die Probleme bearbeite (ich sage mal ähnlich Horst Wein).


    Da den Mitspielern und wie sie sich anbieten ebenfalls eine gewisse Bedeutung zukommt, würde ich hier im nächsten Schritt ansetzen. Ein paar einfache Regeln (Mindestabstand zum Tor, Bewegung, offene Spielstellung, Aufstellung in Breite) ließen sich hier auch relativ einfach vermitteln denke ich.


    Die Schulung der Inhalte würde über kindgemäße Übungs- und Spielformen verlaufen. Mir stellt sich hier eher die Frage ob die Inhalte angemessen sind.


    Soweit meine Ideen. Nun würde ich gerne wissen was ihr davon haltet, da mir einige Fragen im Kopf herumschwirren.


    Ist ein solches Training kindgemäß? Ist Torwarttraining überhaupt sinnvoll in dem Alter (DFB sagt ja eher nein, ich sehe das etwas anders)? Was für Erfahrungen habt ihr mit dem geschilderten Problem gemacht, bzw was für Erfahrungen habt ihr mit Lösungsversuchen?


    mfg Tirus

  • 1. denke ich gerade, dass ich damals meine Spieler in der F angewiesen habe, dass sie beim gegnerischen Abstoß des TW


    "Jeder an seinen Mann" gebrüllt habe. Sobald der Ball den gegnerischen TW verließ kam die nächste ach so wichtige Traineranweisung meinerseits. Also: Joystick ausgepackt, Strom an....


    "Abfangen!"


    Das war erfolgreich aber aus Ausbildungssicht falsch, wie ich heute meine.


    Heute....hätte ich -wie Tirius- u.a. von Horst Wein einiges angenommen und würde mir das verkneifen.


    Mein Ziel bei deinem "Problemchen"


    Sie ala Horst Wein dazu bewegen, das SIE selber darüber nachdenken, wie sie den leider manndeckenden Gegner (leider...weil sie vermutlich von Erwachsenen dazu angewiesen wurden) los werden können.


    Ziel: Bewegung
    Ziel: Der TW macht im besten Fall Anspiele auf den Mitspieler, der annimmt und mitnimmt oder -ab der D....zurückspielt auf den TW....damit der den Ball spielerisch taktisch mitnimmt, ...verteilt.
    oder
    alternativ: Der TW -wenn das nicht machbar ist, ebend eine Abschlag macht.


    Was ich nicht gut finde ist, wenn der TW auf Grund einer Trainervorgabe nur lange Abschläge macht. Das ist eher gewinndenkend für mich und hat da "unten" nichts zu suchen. Ausbildungsgerecht wäre ein Aufbauspiel für mich...was ich -wie mein Trainerkollege- auch in der D abfordere, letzteres gilt für mich nicht für die F und E.


    Ziel....über Spielformen die Spieler animieren....sich so schnell im richtigen Moment zu bewegen, dass der TW eine Anspielstation hat. Wenn nicht möglich.....nach Versuchen der Spieler....dann der Abschlag aus eigener Entscheidung. Biete Handlungsalternativen und lasse sie ala Horst Wein selber erarbeiten. Gruß


    P.S. Die neue Einstellung führte zu keinem schlechten Stand.

  • Ja, die Situation kenne ich noch aus der G-Jugend und auch jetzt wieder in der F. Im wesentlichen stimme ich Andre zu. Ich habe auch einige TW in meiner Truppe, die beim Abschlag oft überfordert sind. Ich versuche aber vorrangig den Abwehrspielern zu vermitteln, dass sie dem TW helfen müssen. Wer merkt, dass er gedeckt ist, muss sich bewegen, um anspielbar zu sein. Daher ist das aus meiner Sicht nicht durch isoliertes TW-Training aufzulösen (wobei ich das im Ansatz sehr gut finde, DFB hin oder her). Optimal wäre es, wenn die Abwehrspieler sich möglichst breit aufstellen, also eigentlich nur 3 oder 4m von der Grundlinie entfernt, aber ganz an der Außenlinie. Wenn der TW sie dort anspielt, sollen diese versuchen, den Ball nach vorne zu bringen (Dribbling oder Pass). Dort ist auch bei einem Ballverlust die Gefahr für das eigene Tor nicht allzu groß. Weitere Option für den TW ist der weite Abwurf über die Abwehr und die gegnerischen Angreifer hinweg, aber ehrlich gesagt, rutscht mir bei dem Abwurf durch die Mitte immer das Herz in die Hose, denn das gerät oft zu kurz und dann brennt es gleich wieder lichterloh. So kommen dann die 25 Abstöße hintereinander zu Stande, von denen Du berichtest, das kenne ich auch...


    Grüße
    Oliver

  • ich hatte dieses gängige Problem wie folgt gelöst:


    Co-Trainer übte mit den Torleuten den Abschlag und zwar schräg zur Aussenlinie(vernünftiger Spannschlag aus der Hand und vom Boden mit Richtungs- bzw. Zielvorgabe)


    stellte der Gegner die Abwehrspieler zu, rückten meine Abwehrspieler nicht auf, sondern blieben etwa in Höhe des Strafraumes-


    über diese Reihe gingen die Abstösse des Torwarts nahezu immer, da etwas seitlich gespielt meist in den freien Raum.


    gleichzeitig liefen die Aussenposition beim Abstoss nach vorne.


    deadurch kamen wir sehr oft in Ballbesitz


    dann kam das entscheidende; gegnerische Trainer griff ein, beorderte seine Angreifer weiter zurück und meine Abwehspieler standen anspielbar frei. manchmal dauerte das 10 Minuten, manchmal eine ganze Halbzeit.


    das ganze ist relativ leicht auch schon bei einer F-Jugend zu trainieren und klappt relativ schnell, wenn auch nicht immer.


    anfangs habe ich das noch gecoacht (liest jetzt natürlich nicht jeder gern, klappte aber nach einiger Zeit relativ selbständig


    zu beachten ist jedoch, dass die Torleute Schwierigkeiten haben, bei jedem Abstoss neu zu entscheiden. das brauch eine längere Zeit und Geduld und kann man in dieser Altersgruppe auch noch nicht erwarten.


    gg

  • zu beachten ist jedoch, dass die Torleute Schwierigkeiten haben, bei jedem Abstoss neu zu entscheiden. das brauch eine längere Zeit und Geduld und kann man in dieser Altersgruppe auch noch nicht erwarten.

    Das ist ein ganz wesentlicher Punkt! Zwar ist das aus meiner Sicht ein Lernziel, aber meine Erfahrung mit meinen Keepern lehrt mich leider auch, dass sie die situationsgerechte Reaktion im Spiel oft nicht hinbekommen. Daher scheint mir Dein "Standardrezept" überlegenswert, Günter.


    Grüße
    Oliver

  • Ich hatte es mit einem schussstarken Spieler gelöst, der für die kleine Torhüterin die Abstöße und Abschläge ausführte.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Hallo Tirus,


    so, du willst also TW-Training machen! Bei einem Verstoß gegen das Torwarttrainingsverbot im unteren Jugendbereich droht der Lizenzentzug! Das dürfen nur Nachwuchs-TW-Trainer der Leistungs- und Profivereine machen! Denn die sagen sich: solange es keine verpflichtende DFB-Torwartrainerlizenz gibt, kann mich der DFB mal kreuzweise. Dies ist vermutlich der einzige Grund, warum wir immer mal wieder Feldspieler mit internationalem Niveau, aber seit vielen Jahren in ununterbrochener Reihenfolge Keeper mit Weltklasseformat auf den Rasen zaubern können.


    Nun zu deinem Problem:


    Gerade jetzt in der Halle bietet sich das Training der ersten Stufe zum systematischen Spielaufbau über den Torwart an. Hier mal ein paar Übungsbeispiele:


    1. stelle jeweils links und rechts im Abstand von 10 m zum Tor 1 Hütchen auf. Hinter den Hütchen plazierst du 2 gleichstarke Teams
    2. auf TR-Kommando startet der 1 Spieler des rechten Teams und läuft in langsamen Tempo in Richtung des linken Teams
    3.a. der Torwart rollt ihm den Ball in den Lauf, der Spieler nimmt ihn an und dribbelt ihn zur linken Gruppe
    3.b. dito, jedoch spielt der TW den Ball in den Lauf
    3.c. dito, jedoch rollt der TW den Ball durch ein ca. 2 m breites Hütchen-Tor in den Lauf
    3.d. dito, jedoch spielt der TW den Ball durchs Hütchen-Tor in den Lauf


    Das Ganze wird dann von rechts, wie von links gespielt. Achte darauf, das die Spieler als auch Keeper mit rechts wie mit links spielen. Auch, wenn alles noch ziemlich unbeholfen aussieht, gerade in diesem Alter können die Grundlagen fürs beidfüssige Spiel gelegt werden. Also hab` viel Geduld, achte zunächt nur auf das Grundsätzliche und später auf die Details. Hauptsache ist erst mal, das jeder Spieler was für sich mitnimmt!


    Auf gehts, weiter: jetzt kommt der Gegner hinzu und versucht dazwischen zu laufen, was ihm aber nicht gelingen wird:


    4.a. wie 3.a., jedoch mit gleichzeitig startendem gegnerischen Angreifer vor dem eigenen Verteidiger
    4.b. wie 3.b., jedoch mit gleichzeitig startendem gegnerischen Angreifer vor dem eigenen Verteidiger
    4. c. und d. wie 3.c. und 3.d. sowie gleichzeitig startendem gegnerischen Angreifer vor dem eigenen Verteidiger und durch das Hütchentor


    Ziel der Übungen:
    1. TW lernt, das er den Ball beim eigenen Spielaufbau erfolgreich in den Lauf, statt in den Fuss spielen kann. Denn eine bewegliche Abwehr ist flexibler als eine Stehende. Ganz nebenbei lernt er,
    das man den Ball am besten flach in die Laufrichtung des Mitspielers rollen kann. Selbst beim mitlaufenden, gegnerischen Spieler erreicht der Ball den Mitspieler, wenn der Ball mit dem richtigen Druck exakt
    gerollt oder gespielt wird.
    2. Die Feldspieler lernen, das sie sich bewegen müssen, um angespielt zu werden.
    3. Der Trainer lernt auf dem Weg vom TW-Abspiel über die Ballan- und mitnahme eine Reihe von Fehlern kennen und kann die Individualtechnik seiner Spieler verbessern. Wenn er darüberhinaus noch ein wenig vormachen und prima erklären kann, dann siehts für die Gegner bald düster aus, wenn ihre Trainer brüllen: "jeder einen Mann"! Der wird einfach stehengelassen. Sobald der Keeper bereit ist, kreuzen die Verteidiger den Anspielbereich des Torwarts, so das immer mindestens 1 - 2 Spieler anspielbar sind.


    Der Abwurf (hoch oder mittelhoch) bringt im F-Jugend-Alter noch nichts, weil der Ball zu lange in der Luft, die Strecke trotzdem zu kurz und kaum ein Spieler einen hohen oder hoch auftrumpfenden Ball präzise annehmen kann. Deshalb ist der Ballschlag eine Technik, die den Kids beigebracht werden kann.
    In diesem Alter sollte man noch auf einhändige Ballvorlage und einem Seitspannstoß verzichten. Selbst, wenn hier der Ball noch eine Nr. kleiner ist, sind Beine und Arme noch nicht lang genug, um minimale Timingkorrekturen vornehmen zu können. Nur beim älteren F-Jugend-Jahrgang kann man mit größeren und ein wenig talentierten "Bewegungswundern" den Abschlag aus einer Hand trainieren.


    Der F-Jugend-Abschlag sollte also beidhändig mit fast ausgestreckten Arme und "leichtem Vorwärtsgang" erfolgen. Der Ball soll erst unmittelbar vor der Bodenberührung getroffen werden. Erfolgt ein Ballkontakt vorher, wird der Ball mit dem Bein (Unterschenkel) und nicht mit dem Fuß getroffen. Die Richtung ist dann kaum vorhersehbar und die Erfernung meist kurz.


    Zum Schluß noch kurz zum Thema "lange Bälle"! Es ist dem Spielfluß nachträglich, wenn der F-Jugend-Torwart soweit geschult ist und vom Trainer angewiesen ist, den Ball so weit wie möglich nach vorne zu dreschen, weil dort ein schneller Stürmer lauert, der die Dinger dann gnadenlos versenkt. Andererseits sollte der kleine Keeper die Abschlagstechnik soweit erlernen, als das er bei eigener Entscheidung den Ball gewünscht kürzer, aber auch länger schießen kann.


    Meist sind es die Trainer und nicht die Keeper, die für Verdruss beim Gegner sorgen!

  • Hallo,


    Andre



    Ich denke, das Zustellen bei gegnerischem Abschlag, auch wenn vllt teils von Trainern lautstark gefordert, ist eine Verhaltensweise die die Kinder auch von alleine zeigen. Die merken in der Regel wann eine Mannschaft dort Probleme hat, und stellen von alleine zu. Ich für meinen Teil habe es nie gefortdert, und trotzdem machen es die Jungs.
    Das finde ich auch nicht grundsätzlich der Ausbildung abträglich (sorgt für Gegnerdruck, enges Spielfeld). Nur sind die Kleinen mit der Situation oftmals überfordert. Ich mache mir daher im Moment Gedanken, welche "Werkzeuge" man den Kindern an die Hand geben kann, um sie diese Situation bestmöglich lösen zu lassen.


    Ein "Aufbauspiel" als Anforderung sehe ich wie du auch eher bei der D-Jugend. Mir geht es ja nur darum, wie ich uns erstmal vernünftig in Ballbeseitz bekomme. Weil erst dann kann ja überhaupt gespielt werden. Durch herumstehen oder ungenaue Zuspiele machen es sich die Kinder ja selbst so schwer, das ein zweikampf kaum noch gewonnen werden kann.

    Co-Trainer übte mit den Torleuten den Abschlag und zwar schräg zur Aussenlinie(vernünftiger Spannschlag aus der Hand und vom Boden mit Richtungs- bzw. Zielvorgabe)
    ...
    zu beachten ist jedoch, dass die Torleute Schwierigkeiten haben, bei jedem Abstoss neu zu entscheiden. das brauch eine längere Zeit und Geduld und kann man in dieser Altersgruppe auch noch nicht erwarten.

    Das ist eine Idee, die mir im Moment eben so vorschwebt. Als Vorgabe habe ich im Kopf: "Wenn du keine Anspielstation hast, dann den Ball schräg zur Seite lang spielen".


    Bei der Entscheidung sehe ich auch die größten Probleme. Da Vergehen gefühlt Stunden, in denen der tw völlig freie Nebenmann komplett ignoriert wird, bevor ein Abwurf, der letzte Woche in der Zeitung stand, zu einem von drei Gegnern umringten Spieler stattfindet ;)


    Hier erhoffe ich mir, in dem ich solche Situationen nun vermehrt ins Training einbaue, die Problemlösekompetenz und Wahrnehmung der Torhüter deutlich zu verbessern.


    Ich versuche aber vorrangig den Abwehrspielern zu vermitteln, dass sie dem TW helfen müssen. Wer merkt, dass er gedeckt ist, muss sich bewegen, um anspielbar zu sein. Daher ist das aus meiner Sicht nicht durch isoliertes TW-Training aufzulösen (wobei ich das im Ansatz sehr gut finde, DFB hin oder her). Optimal wäre es, wenn die Abwehrspieler sich möglichst breit aufstellen, also eigentlich nur 3 oder 4m von der Grundlinie entfernt, aber ganz an der Außenlinie. Wenn der TW sie dort anspielt, sollen diese versuchen, den Ball nach vorne zu bringen (Dribbling oder Pass). Dort ist auch bei einem Ballverlust die Gefahr für das eigene Tor nicht allzu groß.

    Beim isolierten TW Training geht es mir auch vornehmlich darum, dass die Kinder lernen Bälle z.B. gezielt in den Lauf zu rollen. Das Verhalten (oder leider öfter starres Verharren) der Abwehrspieler spielt da natürlich mit hinein. Die Aufstellung wie du sie sagst gefällt mir eigentlich. Meine Idee geht dahin einfach den "Halbmond vorm Tor" als Bild zu verwenden. Hätte für mich den Vorteil, das wenn ein kurzer Ball nach außen nicht möglich ist, ein weiter Ball schräg nach außen gut vom AV/AM erlaufen werden könnten.


    Ich hatte es mit einem schussstarken Spieler gelöst, der für die kleine Torhüterin die Abstöße und Abschläge ausführte.

    Von der Idee halte ich nicht viel. Erstens ist sie bei uns nicht umsetzbar, weil es keinen Abstoß sondern nur einen Abschlag aus der Hand gibt. Ein Spielerwechsel ist daher nicht möglich. Zum anderen sollen die Torhüter es ja lernen es korrekt auszuführen, unabhängig vom Ergebnis. Würde ich da jeweils einen anderen Spieler das ausführen lassen, dann nehme ich dem Torwart ja wichtige Zeit sowas zu üben und sich dort zu verbessern.


    Hallo Tirus,


    so, du willst also TW-Training machen! Bei einem Verstoß gegen das Torwarttrainingsverbot im unteren Jugendbereich droht der Lizenzentzug! Das dürfen nur Nachwuchs-TW-Trainer der Leistungs- und Profivereine machen! Denn die sagen sich: solange es keine verpflichtende DFB-Torwartrainerlizenz gibt, kann mich der DFB mal kreuzweise. Dies ist vermutlich der einzige Grund, warum wir immer mal wieder Feldspieler mit internationalem Niveau, aber seit vielen Jahren in ununterbrochener Reihenfolge Keeper mit Weltklasseformat auf den Rasen zaubern können.

    Hallo TW-Trainer,
    ich habe erst kürzlich eine Kurzschulung zum Thema: "Ich spiele im Feld ich spiele im Tor besucht" (oder so ähnlich, genauen Namen weis ich grade nicht). Ich war da leider sehr entäuscht von. Das Thema wurde arg zusammengestrichen mit einer anderen Thematik und heraus kam am Ende nur, wie wichtig es ist Torhüter auch im Feld einzusetzen und nicht zu spezialisieren (wusste ich nun schon) und einige Aufwärmübungen die ich im Rahmen der Koordinationsschulung sowieso mache.


    Ich hatte dann den Referenten gefragt, wie es mit der Vermittlung von Fall- und Fangtechniken ausschaue. Weil ich nämlich die Beobachtung gemacht habe, dass in fast jedem Spiel, hier Verletzungen auftreten und ich die Kinder eigentlich nicht guten Gewissens ins Tor stellen kann, wenn ich bei jedem Wurf oder Fangversuch eine Verletzungsgefahr sehe. Er sagte dann, prinzipiell sei das zu begrüßen, doch der Kenntnisstand der Trainer über korrekte Torhütertechniken sei doch sehr begrenzt, so das dort Sachen tw eher verschlimmbessert werden. Auf meine Bemerkung dass man so etwas doch mal in einer Kurzschulung behandeln könne (ich finde wenn gut erklärt und selbst mal ausprobiert, versteht man das auch schnell. ich hatte mir das erklären lassen, von unserem Herren-TW, der gleichzeitig Jugend-TW Trainer bei einem Profiverein ist), meinte er, das wäre zu überlegen und hat dann noch auf die gerade im Aufbau befindliche Torwart-Lizenz des DFB hingewiesen.


    Der Abwurf (hoch oder mittelhoch) bringt im F-Jugend-Alter noch nichts, weil der Ball zu lange in der Luft, die Strecke trotzdem zu kurz und kaum ein Spieler einen hohen oder hoch auftrumpfenden Ball präzise annehmen kann. Deshalb ist der Ballschlag eine Technik, die den Kids beigebracht werden kann.
    ...
    Der F-Jugend-Abschlag sollte also beidhändig mit fast ausgestreckten Arme und "leichtem Vorwärtsgang" erfolgen. Der Ball soll erst unmittelbar vor der Bodenberührung getroffen werden. Erfolgt ein Ballkontakt vorher, wird der Ball mit dem Bein (Unterschenkel) und nicht mit dem Fuß getroffen. Die Richtung ist dann kaum vorhersehbar und die Erfernung meist kurz.

    Interessante Anmerkungen. Zum Werfen habe ich gestern ähnlich Überlegungen angestellt, da sehe ich koordinative und einfach entwicklungsbedingte motorische Defizite um einen Abwurf relativ lang auszuführen. Das gezielte Abrollen in den Lauf, so wie du es in der Trainingseinheit beschreibst, schwebt mir nun als Hauptaugenmerk vor.


    Vielen Dank für die Anmerkungen zum Abschlag. Nur ist mir bei meinem besten TW folgendes aufgefallen. Der führt fast immer Dropkicks aus, also genau das was du nicht willst. Er hat dabei eine ordentliche Präzision und kann die Weite besser regulieren. Beim Abschlag ohne Bodenberührung gehen im viele Bälle über die Mittellinie. Mir ist auch im Profibereich aufgefallen, dass manche Torhüter beim Abschlag mit einem Dropkick arbeiten. Was hälst du davon?


    Zum Schluß noch kurz zum Thema "lange Bälle"! Es ist dem Spielfluß nachträglich, wenn der F-Jugend-Torwart soweit geschult ist und vom Trainer angewiesen ist, den Ball so weit wie möglich nach vorne zu dreschen, weil dort ein schneller Stürmer lauert, der die Dinger dann gnadenlos versenkt. Andererseits sollte der kleine Keeper die Abschlagstechnik soweit erlernen, als das er bei eigener Entscheidung den Ball gewünscht kürzer, aber auch länger schießen kann.


    Meist sind es die Trainer und nicht die Keeper, die für Verdruss beim Gegner sorgen!

    Um lange Bälle geht es mir nicht. Wir haben die Mittellinienregel, so dass ein einfacher weiter Ball nicht möglich ist. "Halbweite Bälle" (nenne ich jetzt mal so) sind eine 50:50 Geschichte bei den Kleinen auch wenn sie gezielt kommen, die Verarbeitung hoher Bälle ist in der Alterstufe kaum möglich. Mir geht es also schon darum, wie ein TW einen nahen Spieler am besten anspielen kann, um dann "von hinten raus zu spielen".


    mfg Tirus

  • Zitat von »Germancoach«
    Ich hatte es mit einem schussstarken Spieler gelöst, der für die kleine Torhüterin die Abstöße und Abschläge ausführte.


    Von der Idee halte ich nicht viel. Erstens ist sie bei uns nicht umsetzbar, weil es keinen Abstoß sondern nur einen Abschlag aus der Hand gibt. Ein Spielerwechsel ist daher nicht möglich. Zum anderen sollen die Torhüter es ja lernen es korrekt auszuführen, unabhängig vom Ergebnis. Würde ich da jeweils einen anderen Spieler das ausführen lassen, dann nehme ich dem Torwart ja wichtige Zeit sowas zu üben und sich dort zu verbessern.



    ehm ja .............................. und ich halte von deiner Idee wenig, denn die kleinen Spielerinnen sind dazu körperlich noch gar nicht in der Lage. Da wirst du so lange übern müssen, bis sie alt genug ist.


    Und warum sollte da denn gewechselt werden? Die kleine Torhüterin wirft einen kurzen Ball zu dem Jungen mit dem Riesenbums ..... und gut ist.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Hi GC,

    Und warum sollte da denn gewechselt werden? Die kleine Torhüterin wirft einen kurzen Ball zu dem Jungen mit dem Riesenbums ..... und gut ist.

    So wirds mir klarer. Ähnelt der Variante die ich ab Altjahrgang F öfter sehe, kurz zum Abwehrspieler, der lässt auf TW prallen und mit Schmackes nach vorne. Sry aber da bin ich wie gesagt kein Freund von.

    ehm ja .............................. und ich halte von deiner Idee wenig, denn die kleinen Spielerinnen sind dazu körperlich noch gar nicht in der Lage. Da wirst du so lange übern müssen, bis sie alt genug ist.

    Das sehe ich anders (Werfen mal ausgenommen). Ein gezieltes, und viel wichtiger cleveres Einrollen zum Mitspieler sollte möglich sein, ebenso den Ball halbwegs gezielt mit dem Fuß weiter weg zu befördern. Es geht ja auch nur darum die gröbsten Sachen abzustellen (beidhändiger Schleuderwurf und Presswurf (nenne ich mal einfach so, Kerzenabschläge vorm Tor oder Abschläge zum 3m entfernten Spieler) und eventuell grundlegenste Torwarttechniken mit einzubauen.


    mfg

  • Nun ......... meine beiden letzten G-Jugend-Teams hatten je nur eine schmächte Torhüterin. Als sie so weit war von der Kraft her habe ich ihr ganz klare Anweisungen gegeben, die fast immer geklappt haben.


    1.) Haut den Ball wohin du willst, aber NIE in die Mitte.


    2.) Ziele auf die Seitenauslinie der gegnerischen Hälfte bzw. die Hallenwand dort.



    Das hat sie dann auch gemacht und gut war es.

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  • so, du willst also TW-Training machen! Bei einem Verstoß gegen das Torwarttrainingsverbot im unteren Jugendbereich droht der Lizenzentzug! Das dürfen nur Nachwuchs-TW-Trainer der Leistungs- und Profivereine machen! Denn die sagen sich: solange es keine verpflichtende DFB-Torwartrainerlizenz gibt, kann mich der DFB mal kreuzweise. Dies ist vermutlich der einzige Grund, warum wir immer mal wieder Feldspieler mit internationalem Niveau, aber seit vielen Jahren in ununterbrochener Reihenfolge Keeper mit Weltklasseformat auf den Rasen zaubern können.


    bedeutet das jetzt, dass wenn ich mich nicht an den DFB halte unter Umständen bessere Fussballer ausbilde?
    endlich mal ein revolutionärer Gedanke.


    gg

  • Und warum sollte da denn gewechselt werden? Die kleine Torhüterin wirft einen kurzen Ball zu dem Jungen mit dem Riesenbums ..... und gut ist.

    Das ist in der G/F-Jugend ziemlich sicher erfolgreich, da es die unmittelbare Torgefahr beim Abstoß verhindert. Aber ich sehe es wie Tirus: Das ist eigentlich nicht das, was ich den Kindern beibringen will.

    Punkt 1) ist auch mein Standardsatz, wobei der nach meinem Gefühl dem TW nicht viel bei der Entscheidung hilft, wohin er jetzt spielen soll. Punkt 2) entspricht in etwa dem, was Günter oben vorgeschlagen hat. Gut finde ich daran, dass das eine klare Marschrichtung ist, die dem TW sicher das Leben etwas leichter macht (weil es ihm die Entscheidung abnimmt). Was mir nicht gefällt ist, dass der TW so überhaupt nicht auf seine Mitspieler schaut, sondern nur den Ball nach vorne schiesst. So kommt doch nie ein geordneter Spielaufbau zu Stande. Nach Möglichkeit will ich den Jungs vermittlen, dass der TW den Ball kontrolliert zu einem Mitspieler wirft/schiesst, so dass dieser den Ball annehmen und weiter spielen kann. Klar ist das risikoreicher, aber das nehme ich in Kauf (ist aber eine Gratwanderung - wenn man so zu viele gegentore fängt, ist es auch nur frsutig für alle). Weite Abschläge in der Halle erzeugen aber eigentlich nur Chaos, da der hohe, aufspringende Ball nur schwer zu kontrollieren ist.


    Grüße
    Oliver

  • . Was mir nicht gefällt ist, dass der TW so überhaupt nicht auf seine Mitspieler schaut, sondern nur den Ball nach vorne schiesst. So kommt doch nie ein geordneter Spielaufbau zu Stande


    Hallo Oliver


    lies mal meinen Beitrag genau.


    die beschriebene Variation war ein Teil der TW-Ausbildung, diente in diesem speziellen Fall das Umgehen der geschilderten Problemmatik dass die Abwehrspieler zugedeckt werden und kein Anspiel möglich ist.


    ein Abspiel zum eigenen Mann solltmer immer vorrangig sein, da bin ich mit dir einer Meinung
    .


    trotzdem bleibt ein Problem, für das ich keine Lösungsvorschläge habe.
    wie schon erwähnt, haben TW im Kindesalter Riesenprobleme zu entscheiden, spiel ich an, wen spiel ich an oder Schiesse ich den Ball nach vorne.
    einer hats erwähnt, das erscheint als Ewigkeit. da kommen ja auch noch die Rufe der Eltern: der eine: schiess, der andere spiel doch dem X den Ball.
    das ist Kind ist einfach überfordert.
    da muss man halt die Entwicklungsstufe abwarten.


    einzige Hilfe, ich hab das immer wieder dosiert gemacht, die aber von vielen abgelehnt wird, ist das Torwartcoachen während dem Spiel.
    dosiert und zielgerichtet eingesetzt hilft es dem Kind.


    gg

  • Was ich nach meiner heutigen "Denke" heute ganz anders machen würde als früher ist folgendes:


    Früher


    Würde ich die Sache fußballerisch lösen....


    -indem ich VORGABEN und ANWEISUNGEN geben würde.


    Diese wären -wie von einigen schon benannt- ....der lange Abschlag -notfalls von einem anderen Spieler als dem TW-
    und
    Alle Spieler bewegen sich


    Heute


    -keine Vorgaben und der Versuch, sie über Spieltrainings, Übungen in Spielformen ala Horst Wein über Spielintelligenz und Spielwitz in die Lage versetzen, das "Ding" selber zu lösen -ohne Traineranweisung irgendeiner Art-. Was ich tun würde wäre ein lautes ermutigen vom Rand.


    -zudem würde ich heute keine Manndeckung praktizieren lassen....sie stünden nicht mehr am Mann....sondern so wie sie es meinen im Raum


    ___________________________________________________________________________________________________


    Dazu käme mir ein Ziel der F -und über diesen Altersbereich ging es ja- in den Sinn....das 1:1 und genau da würde ich -neben der erwähnten Philosophie- ansetzen.


    Bei mir würde der TW einen Abschlag machen dürfen.....aber besser wäre die Ermutigung des Anspiels eines Mitspielers. Das wäre das Ziel, ...Spielaufbau halt...ohne es in dieser Altersgruppe abzuverlangen und ohne es wichtig als Maßgabe anzusprechen.


    Sie sollten in der Lage sein, den Ball vom TW kommend anzunehmen, ihn mitzunehmen um dann in den Zweikampf mit dem deckenden Gegner (was ja das Problem war) zu gehen und diesen zu gewinnen. DAS wäre mein Ziel bei dieser Altersgruppe.

  • Sie sollten in der Lage sein, den Ball vom TW kommend anzunehmen, ihn mitzunehmen um dann in den Zweikampf mit dem deckenden Gegner (was ja das Problem war) zu gehen und diesen zu gewinnen.


    das geschilderte Problem besagt, dass die Abwehrspieler zugestellt sind, also den Ball nicht vernünftig verarbeiten können


    du schreibst wie es sein sollte, die Realität aber anders ist in diesem konkreten Fall


    leider gehören zu einem Fussballspiel 2 Mannschaften und dann läuft es nicht immer so ab wie man das selbst möchte.


    du kannst mit deiner Mannschaft totales Raumspiel betreiben, wenn der Gegner konsequent auf Manndeckung spielt, dann laufen auf dem Platz immer Pärchen
    herum. da machst du nix,


    deshalb ist es wichtig, mit dem Tormann Alternativen zu erarbeiten, und dazu gehört nun mal der weite Abstoss.


    für mich stellt sich auch die Frage, ob man F-Linge wirklich immer frei entscheiden lassen soll um die Kreativität zu entwickeln, braucht diese Altersstufe nicht auch die Hilfestellung des Trainer, und sei es auch um gelegentliches Coachen,


    gg

  • Den Torabschlag dürfte er auch gern machen, aber grundsätzlich möchte ich nochmals einige Kernsätze aus meiner "Denke" in den Raum stellen:


    1. Es geht mir nicht um eine Lösung, das Spiel zu gewinnen....Pustekuchen...interessiert mich nicht, wenngleich es die Jungs bis unter die Haarspitze interessieren darf. Ich freue mich kindlich mit, wenn sie gewinnen. Mir geht es um die Ausbildung. Für mich schwache Ausbildung wäre, einem F-TW bei gleichem "Problem" -sprich...der Gegner deckt jeden Spieler eng bei Ballbesitz unseres TW- den TW zu animieren, nun nur noch weite Abschläge zu machen. Fußballerisch die richtige Lösung rein taktisch gesehen....dürfen sie auch machen....möchte ich aber nicht als Grundsatzlösung bei mir sehen.


    Ich möchte sehen, wie der super geil gedeckte Spieler von mir den Ball annimmt, mitnimmt und den Gegner nass macht und zwar im Zweikampf und das obwohl der Gegner so groß ist wie ein Dinosaurier....


    Dieser Zweikampf ist Thema der F....Hauptthema der F....und es ist weil es die F ist über die wir reden....der Lösungsweg 1 und nicht der weite Abschlag....so meine Denke. Dat kann ja auch jeder sehen wie er will.


    Ich jedenfalls sehe hier nur eins....der gegnerische Trainer macht hier eine scheiss Arbeit, weil er die F mit einer taktischen Maßnahme einstellt, die dort überhaupt nicht hingehört...meine ich....


    Und ich weiss auch warum er es macht, ....ich habe es damals aus gleichem Grund gemacht.


    Wer später unbbedingt auf Manndeckung spielen will....soll das doch besser so ab der D machen.....ansonsten würde ich bei meinem neuen heutigen fußballerischen Wissen im Bezug auf das Verschieben, Raumdeckung usw. ...am besten ganz lassen und vergessen.


    Dat hat nix mit Aubildung zu tun, ...das ist für mich verstecktes taktischen Denken aus dem älteren Fußballbereich und hat für mich viel mit Gewinndenken der Erwachsenen zu tun.


    Fazit für mich: Der weite Abschlag ist eine Lösungsvariante....die ausbildungsmäßig für die F eine schwache Lösung ist....für mich jedenfalls.


    Zusatz:


    Hatten zu Anfang der Saison mit unserer D 1 das gleiche Problem. Ein TW-Talent frisch aus der E nun in der D, ...ein kleiner Wurm der Junge, aber ein Top TW. Er wirft die Bälle zum VT, der eng am 12èr stand. Der Gegner stellte zu und war dabei Zweikampfstärker....unsere verloren für die Spieler traurige 9:0.


    Folgend arbeiteten wir am 1:1 und am 1:1 in der Defensive + über Spielformen die Jungs dazu bekommen, sich viel mehr zu bewegen und sich nach aussen zu stellen. Eines wollten wir nicht sehen, ....den weiten Abschlag, weil wir es spielerisch lösen wollten und das mit Ausbildung zu tun hat.


    Heute machen sie das....trotz gelegentlicher weiter Abschläge....und wir haben 4 Gegentore auf 7 Punktspiele kassiert. Geht doch....und das, obwohl einige Eltern den Tipp hatten, man müsse nur weite Abschläge machen, dann wäre das Thema/Problem vom Anfang doch behoben.


    ....die Hilfestellung des Trainer wird vom Spieler benötigt...fragst du...


    Ich kann hier keine abschließende Antwort finden und muß darauf verweisen, dass ich halt eine Philiosphie verfolge, die die Spielintelligenz über Spielformen und Spieltraining, Ganzheitliche Trainings und mutiges Spiel versuche zu erzeugen, statt Vorgaben und Druck....sage ich für das Wort Druck besser Zwang...also Zwänge.


    Das muß jeder für sich entscheiden. Das trainerische Ziel ist wohl das gleiche....nur bemesse ich die Ziele am Alter und versuche nicht vorzugreifen + Hilfestellung des Trainers, aber ohne -und das ist der Unterschied- ihnen das alles vorzugeben, sondern dass sie es sich -gem. Horst Wein- selber erarbeiten. So würde ich es heute in der F machen und soweit mir das als Co zusteht...mache ich das selbst in der D und würde es auch noch höher so betreiben. Wie gesagt, ein Versuch...und dabei verfalle ich oft genug darin, die Lösung vorzugeben. Einen viel höheren Lerneffekt hat aber die Selbsterkenntnis des Spielers.


    So machte ich sonst die verschiedenen Abläufe beim Ablaufen des Balls (1:1 in der Defensive in der D) vor und gab es vor und nun frage ich sie, nach Darstellung eines miserablen Abwehrversuchs im 1:1...was man denn ihrer Vorstellung nach besser machen könnte und glaube mir, ...da kommen Antworten und dann jongliere ich als Trainer bis ich sie da habe, wo ich sie hinhaben will und zeige erst dann die beste Lösung auf.

  • Tirus
    1. Dropkick
    Ich vermute, du irrst beim Dropkick. Die Profikeeper verwenden heutzutage fast alle den Seitdrehspannstoß. Der Dropkick wurde eher in den 50 - 70-er Jahren als Standardabschlag verwandt. Ich bringe den Nachwuchskeepern den Dropkick, bei dem der Ball vor dem Schußbein auftrumpft und beim Anstieg sofort getroffen wird, trotzdem bei. Zum einen, weil es eine Abschlagvariante ist und zum anderen, weil er recht einfach zu erlernen ist. Auf dem harten Hallenboden habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, das der Ball schneller und höher abspringt, so das er nicht mehr so leicht für die kleinen Keeper zu treffen ist. Und wenn er denn getroffen wird, so fliegt der Ball meist sehr hoch, aber nicht besonders weit. Aber wenn du einen Keeper hast, der es gut kann, laß ihn ruhig machen. Übe allerdings im Training auch andere Varianten.
    2. DFB-Kurzschulung "Ich spiele im Feld ich spiele im Tor"
    Mit diesem Modul sollte der "Unsitte" entgegen gewirkt werden, Spieler schon sehr früh auf Positionen auszubilden. Denn häufig stellt sich ja die Mannschaft von alleine auf: Im Tor steht ein dicker, träger oder lauffauler, gedankenverlassener Trottel. In der Abwehr fristen die Grobmotoriker ihr Dasein und im Angriff sind die wieselflinken Bewegungskünstler. Der DFB wollte in dieser Schulung darauf aufmerksam machen, das man die Kinder auf allen Positionen ausbilden und auch spielen lassen soll. Spricht man die Lehrbeauftragten des DFB-Stützpunkts aber auf TW-Übungen an, tritt man in ein Fettnäpchen, für die sie nicht unmittelbar verantwortlich sind, sondern wie man so schön sagt: fängt der Fisch immer am Kopf zu stinken an. Die Ausbildung von Torwarttraininer mit Abschlußprüfung gibt es in Deutschland nicht. Auch die Stützpunkttrainer mit Leistungslizenz erlernen während ihrer Ausbildung so gut wie nichts vom TW-Spiel. Sie wissen vielleicht noch, wie es falsch aussieht und wie es richtig aussehen müßte. Aber sie kennen den Weg dorthin nicht. Es gab einzelne Versuche, ehrenamtlich tätige TW-Trainer für die Stützpunkttalente zu beschäftigen. Wenn der DFB dahinter kam, hat er es sofort unterbunden!
    Insofern war es eine ehrliche Antwort eures Schulungsleiters. Wenn man nichts davon versteht, kann man fast immer nur "Verschlimmbessern"!


    3, Ist der Torwart klein und fein, lass dann bloß den Abstoß sein!
    Wer die vorgenannte Kurzschulung besucht hat, sollte mit der Erkenntnis nach Hause gefahren sein, das das Quatsch ist. Man läßt ja auch nicht den rechten Verteidiger zur linken Eckfahne in den Abgriff aufen, nur weil er den Einwurf noch 1 Meter weiter werfen kann, als jeder Andere in seiner Mannschaft. Wer die TW-Position ausübt, sollte alle Elemente des TW-Spiels ausüben. Und falls irgendeiner mal später ein Team im ballorientierten Spiel trainieren möchte, hat der Abschlag durch einen Feldspieler weitere Nachteile. So hebt der Feldspieler, der den Abschlag machte, bei einem zu kurz geratenen Ball das Abseits aus. Außerdem fehlt er für den Spielaufbau in der Kette.
    Weitaus wichtiger ist das Trainieren von Anspiel- und Ballannahmevarianten, denn es ist zu beobachten, das bei der Annahme der Ball häufig wieder zurück springt und so einem gegnerischen Angreifer direkt vor die Füße.



    Günter Die Nichtbefolgung von DFB-Anweisungen führt zum Erfolg.
    Natürlich verstehe ich deine Ironie, denn es ist ja nicht zwangsläufig so, das bei Nichtbefolgung von DFB-Anweisungen der Erfolg droht! Es ist aber leider so, das seit Jahren eine, in den Nachbarländern längst selbstverständliche, einheitliche TW-Trainerausbildung vom DFB gefordert wird. Auch im vergangenen Jahr hat der DFB wieder die helfenden Hände von Profivereinen abgelehnt. Ohne dieses Wissenstransfer zum DFB fehlt das Know How für ein brauchbares Konzept, das mit den wesentlichen Inhalten gefüllt wird. Da der DFB seine Klientel der TW-Trainer aber nicht zu kennen scheint, war leider auch der im vergangenen Jahr angekündigte Versuch des DFB, ein Angebot über eine 3-stufige TW-Trainerausbildung wieder ein Griff ins Klo! So geht man nach wie vor davon aus, das der Standard-TW-Trainer analog Mannschaftstrainer demonstrationsfähig sein soll. Weil der TW-Trainer aber ein "Spezialistentrainer" und Detailarbeiter ist, müssen bei ihm andere Eigenschaften zum tragen kommen. Leider verseht man zu wenig davon und meint, wenn Hans den Ball aus dem Winkel fischt, lernt Hänschen es gleich mit. Die TW-Rolle ist aber durch die Abseitsregel und spätestens durch das ballorientierte Spiel sehr komplex geworden, als das man sie mit der Ausbildung zum Torlinienartisten abdecken könnte. Vielmehr gilt es den Rollen-Übergang vom Torwart zum Torspieler zu vermitteln.


    Die DFB-Vorgaben und Empfehlungen zur TW-Ausbildung entsprechen auch nicht den heutigen Standards in den Nachwuchsabteilungen von Profi- und Leistungsvereinen. Insofern führt eben diese Abweichung zum Erfolg. Es sei denn, man behauptet, das wir durch die Abweichung von der DFB-Lehrmeinung seit Jahren im Nachwuchs- und Profikeeper haben, die einen internationalen Vergleich scheuen müßten.


    Die Respektsträger des DFB scheinen sich aber in ihrer Rolle, den TW-Trainer als Ballwiederholer einzusetzen und Bälle aufpumpen zu lassen, weiterhin gut zu gefallen. Gut ist aber, das nicht mehr alle so denken.


    Alle wissbegierigen TW-Trainer werden sich vermutlich noch weitere Jahre auf das Glück vertrauen müssen, bei einem guten, erfahrenen Vereins-TW-Trainer lernen zu können. Es sei denn, sie gehen ins nahegelegene Ausland, erhalten dort eine sehr gute und gründliche Ausbildung. Diese wird zwar nicht vom DFB anerkannt, man kann aber damit sehr gut Torleute ausbilden. Und so teuer, wie in Deutschland ist das auch nicht!

  • Hallo TW


    ich kann den DFB da auch nicht verstehen


    seit Jahren hätte ich mir gewünscht eine Fortbildung mit qualifizierten TW-Ausbilder zu besuchen


    bzw. TW-Ausbilder in die Vereine als Multiplikator vor Ort zu entsenden.



    aber da kommen einem dann auch schon mal Überlegungen, ob das was der DFB sonst so vorgibt immer so auf dem neuesten Stand ist, und man das kommentarlos alles übernehmen soll. Ich hab mich da für ein Nein entschieden. Zu oft schon erlebt, dass das was vom DFB über die Verbandstrainer vorgegeben war, eine Drehung um 180 Grad
    folgte


    gg
    ]

  • . Es geht mir nicht um eine Lösung, das Spiel zu gewinnen....Pustekuchen...interessiert mich nicht, wenngleich es die Jungs bis unter die Haarspitze interessieren darf. Ich freue mich kindlich mit, wenn sie gewinnen. Mir geht es um die Ausbildung. Für mich schwache Ausbildung wäre, einem F-TW bei gleichem "Problem" -sprich...der Gegner deckt jeden Spieler eng bei Ballbesitz unseres TW- den TW zu animieren, nun nur noch weite Abschläge zu machen. Fußballerisch die richtige Lösung rein taktisch gesehen....dürfen sie auch machen....möchte ich aber nicht als Grundsatzlösung bei mir sehen.


    [quote='Andre','index.php?page=Thread&postID=50981#post50981']Den Torabschlag dürfte er auch gern machen, aber grundsätzlich möchte ich nochmals einige Kernsätze aus meiner "Denke" in den Raum stellen:


    Andre


    kein Schreiber hier hat den Abstoss als gewinnbringendes Instrument erwähnt
    keiner erwähnte es auch nur annähernd den TW nur zu weiten Abschlägen zu animieren


    ging es nur darum, deine Denke wieder an den Mann zu bringen?


    den F-Jugenspieler, wie du ihn gerne sehen würdest, würde ich auch mal gerne sehen, hab ihn leider in der F-Jugend noch nicht angetroffen


    die gegnerische Mannschaft und ihren Trainer kannst du nicht ändern, es sei denn du übernimmst diese Mannschaft, ansonst musst du diese so akzeptieren wie sie ist,
    und deine eigene Mannschaft darauf einstellen.


    gg