Die Geister, die ich rief....

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  • In den Filmen sieht man oft viel mehr als während des Spiels. Und ja, damit treibe ich einen ziemlichen Aufwand, aber ich habe dafür eine sehr fundierte Analyse. Diesen Aufwand treibe ich nicht immer, wohlgemerkt, nach diesem Spiel musste das aber sein, da der Spielverlauf so gar nicht zu dem gepasst hat, was ich erwartet hatte. Ich hatte mit einem ausgeglichenen Spiel gerechnet und uns wurde das Fell über die Ohren gezogen. Wobei wir dabei mächtig geholfen haben. Und da meine Spieler nicht in der Lage sind, zu erkennen, was sie falsch machen, muss ich das nun mal tun.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hmm, fussiball, ich sehe nicht, wo eine Videoaufnahme ein Kind am Kindsein hindert. Der Aufand ist für eine E sicher erheblich und ganz ehrlich: Mir wäre das auch zeitlich zu viel, neben den Trainings incl. Vorbereitung und den Spielen auch noch Videoanalysen zu machen.


    Für unentbehrlich halte ich die Aufnahmen auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass man da Schwächen und Stärken seiner Mannschaft sehr gut erkennen kann. Und wenn man das im Training dann angeht, dann erfüllt man seinen Trainerjob (Schwächen schwächen und Stärken stärken). Dasselbe machst Du doch auch, wenn Du im Training Fehler erkennst und korrigierst, oder?


    Grüße
    Oliver

  • gegen das Filmen habe ich auch nichts, aber eine Fehleranalyse in einer E-Jugend, Filme habe ich auch schon von unseren kleinen gemacht und die zeige ich denen am Wochende an der Weihnachtsfeier nachdem die Filme 4 Jahre alt sind, gibt es etwas zu lachen, die haben grausam gespielt und die gleichen sind mittlerweile im DFB Stützpunkt und in der DFB Elite Schule

  • Warum sollte man keine Videoanalyse in einer E machen? In dem Alter kann man den Kindern damit sicherlich ganz gut aufzeigen, was sie verbessern können. Ich sehe da nichts schlimmes daran. Ich gehe mal davon aus das Tobn das für sich analysiert und seine Schlüsse zieht und wenn überhaupt dann nur gelegentlich mal den Kids anhand von Videos aufzeigt, was sie verkehrt machen.


    Wir haben z.B. auch einen Papa in der Mannschaft, der unsere Spiele regelmässig filmt. Und ich freu mich nach jedem Spiel auf die Videos, da sind immer tolle Sachen dabei die mir im Spiel gar nicht aufgefallen sind. Für eine Analyse taugen die nicht, weil er nicht das ganze Spiel filmt und dann meistens ein Spiel von 2x20 Minuten auf 15 Minuten Video reduziert wird. Und es ist eine tolle Erinnerung für Spieler, Eltern und Trainer.


    Kann auch gut sein, daß ich ihn mal bitte, daß er mir das ungeschnittene Material auf nen Stick gibt dass ich mir ein komplettes Spiel im Sinne von Analyse reinziehen kann. Aber dafür fehlt mir eigentlich auch die Zeit...

  • ExilRaute hat vollkommen Recht, die Filme sehen die Spieler nur sehr selten. Ich schaue sie mir alleine an, erkenne daran dann Fehler, die im Eifer des Gefechts untergehen, und kann dadurch meine Spieler besser einschätzen. Da gibt es ja erhebliche Unterschiede und der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Oft ist es ja auch so, dass, wie bei den Profis auch, ein Gegentor oder eine gefährliche Situation nicht erst unmittelbar vor dem Tor entsteht, sondern eine ganze Kette an Fehlern dazu führt. Im Spiel scheint es dann für viele Beobachter so, als habe Spieler X den Fehler gemacht oder es kommen pauschale Aussagen, wie z.B. die Mannschaft sei nicht genug gelaufen oder die Spieler müssten früher abspielen. Oft ist es aber nicht so einfach.


    In dem Film kann man z.B. ganz deutlich die negativen Folgen eines übertriebenen und falsch praktizierten Offensivpressings sehen: da fängt HL den Pass des gegnerischen Abwehrspielers ab, VL bekommt den Ball, wird bedrängt, HL rückt nach, VL verliert den Ball und setzt nicht nach (Fehler), VM kommt ungestüm dazu und wird auch ausgespielt, HL hat derweil nicht kehrt gemacht, so dass drei meiner Spieler auf einem Vierquadratmeterfleck zusammen stehen (mehr oder weniger), während sich der Ball nun schnell auf unser Tor zu bewegt, das nun drei Spieler (plus Torhüter) gegen fünf Angreifer verteidigen müssen..


    Natürlich zeige ich den Spielern jetzt nicht diese Sequenz und mache daraus in eine detaillierte Einzelkritik. Aber ich kann daran erkennen, woran es bei den einzelnen Spielern noch hapert. Z.B. geht VM meistens zu ungestüm und frontal zur Sache, und er greift häufig zu hoch an, so dass die Gegner ihn leicht ausspielen können. HL ist in letzter Zeit recht träge in der Rückwärtsbewegung, VL arbeitet nach Ballverlust kaum nach hinten mit. Mir geht es aber zumindest so, dass ich während des Spiels selbiges so intensiv erlebe, dass ich mich danach nur noch an recht wenig konkret erinnern kann, wenn mir niemand dabei auf die Sprünge hilft. Ich weiß oft nicht mal mehr, wer die Tore geschossen hat. Daher finde ich die Mitschnitte sehr hilfreich, um später in aller Ruhe angucken zu können, was da wie lief. Und ich muss gestehen, dass ich auch schon das eine oder andere mal feststellen musste, dass ein Spieler viel besser gespielt hat, als es mir vom Spielfeldrand aus während des Spiels vorkam.


    Außerdem haben die Spiele ja selten nur Licht oder Schatten, meistens gibt es da beides. Und wenn ich den Eindruck habe, ein Spieler habe dieses oder jenes Defizit gezeigt, dann schaue ich ganz gerne mal, ob das wirklich durchgängig so war, oder ob es da auch positive Ansätze gab.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Für unentbehrlich halte ich die Aufnahmen auch nicht.


    Richtig, sie sind es sicherlich auch nicht. Ich habe schon am Dienstag erkannt, dass wir das Spiel verloren haben, weil der Gegner immer wieder durch unsere Abwehr durch kam, wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. Nach vorne lief es hingegen recht ordentlich, am Abschluss haperte es etwas und es hätte noch besser kombiniert werden können, aber die Jungs haben genügend gefährliche Schüsse auf das Tor abgegeben, das war vollkommen in Ordnung.


    Aber ich bin mir sicher, dass man da Schwächen und Stärken seiner Mannschaft sehr gut erkennen kann.


    Eben, und zwar durchaus die Schwächen der einzelnen Spieler im Detail. Sie erinnern sich ja an die Situationen im Spiel, an denen sie beteiligt waren. Ich habe am Ende eher so einen mehr oder weniger schwammigen Gesamteindruck mit ein paar subjektiven Highlights. Sehe ich aber jetzt z.B. dass Spieler X fast immer falsch in den Zweikampf geht, dann bin ich schon darauf gepolt, im nächsten Training darauf zu achten und ihn dann kurz raus zu holen und das Verhalten zu korrigieren.


    Außerdem kann ich auch fundiert sagen, was gut war und auf konkrete Beispiele verweisen, an die sich die Kids ja, wie gesagt, dann auch erinnern können.


    Und wenn man das im Training dann angeht, dann erfüllt man seinen Trainerjob (Schwächen schwächen und Stärken stärken).


    Genau. Ich werde sicherlich nicht den Film im Vereinsheim laufen lassen und als Voice-Over sämtliche Fehler, die gemacht wurden, einfügen.


    Wenn Ihr es schafft, während des Spiels so gut zu beobachten, dass Ihr danach diesen Beobachtungen genug Vertrauen schenkt, dann ist alles in Ordnung, seid Euch eines gewissen Neides meinerseits gewiss. Ich greife, wenn ich kann, ganz gerne auf die Mitschnitte zurück, speziell bei Spielen, die so ganz anders laufen als erwartet. Oder die viel Licht und viel Schatten beinhalten und deshalb schwer zu fassen sind. Andererseits sind das ja gerade die interessanten Spiele, wenn ein Spiel einen eindeutigen Verlauf zeigt, dann kann man aus ihm nur recht wenig lernen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wir hatten im Angriff den Ball verloren, der Gegner schaltete recht schnell um und trug den Angriff über halblinks vor. Mein Mann hinten in der Mitte (HM) -- das ist mein bester Spieler -- nimmt ihn auf und sucht die enge, innere Linie. Soweit alles richtig. Nun kommt mein Hinten-links-Spieler (HL) aber auf die Idee, diesem Paar entgegen zu laufen, anstatt den Angreifer, der sich außen in seinem Rücken davon stiehlt, zu verfolgen.


    Hier habe ich mich übrigens vertan, das war nicht HL, sondern HR.


    Und mittlerweile habe ich zum Glück auch genügend Abstand gefunden, um die Herausforderung wieder anzunehmen. Heute wird es um die Verbesserung der Schnelligkeit und das 1-gegen-1 gehen. Die Ärmel werden wieder hoch gekrempelt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Mir geht es aber zumindest so, dass ich während des Spiels selbiges so intensiv erlebe, dass ich mich danach nur noch an recht wenig konkret erinnern kann, wenn mir niemand dabei auf die Sprünge hilft. Ich weiß oft nicht mal mehr, wer die Tore geschossen hat. Daher finde ich die Mitschnitte sehr hilfreich, um später in aller Ruhe angucken zu können, was da wie lief. Und ich muss gestehen, dass ich auch schon das eine oder andere mal feststellen musste, dass ein Spieler viel besser gespielt hat, als es mir vom Spielfeldrand aus während des Spiels vorkam.

    Das geht mir regelmässig auch so. Neulich war ich der Meinung, daß wir ziemlich schlecht gespielt hätten und insbesondere ein paar Spieler einen schlechten Tag gehabt hätten. Auf dem Video - auch wenn es nur geschnitten war - sah das dann richtig gut aus, was sicherlich auch daran lag, dass der Ersteller die besseren Szenen zusammengeschnitten hat. Aber es waren halt mehrere tolle Offensivaktionen der Spieler, die ich schlecht eingeschätzt hatte, dabei, die ich selbst nicht mehr erinnern konnte...

  • Fehler analysiern, im Training korrigieren, einzelne Spieler korrigieren, vermutlich auch taktische Anweisungen


    E Jugend!!!
    das hört sich ja grußelich an, ich hoffe das liegt nur an eurer Wortwahl beim schreiben


    .........wenn nicht dann macht bitte euren Trainerschein oder wiederholt ihn nochmal,


    wenn ihr im Spiel euch nicht auf die Situationen konzentrieren könnt liegt es vermutlich an den ständigen Anweisungen von außen, mein Tipp einfach mal dem Co Trainer das Spiel überlassen und zusehen, ihr werdet sehen das eine Videoanalyse nicht ein Spiel Dokumentiern kann ausgenommen ihr habt 10 Kameras und einen Profi Schnittmeister, die Qualität des eigenen Spiel hängt allzu oft vom Gegner ab und wenn der kaotisch spielt wird sich da eure Mannschaft anpassen. Was eine ANALYSE in einer E-Jugend unmöglich macht, und einzelne Situationen aus dem zusammenhang zu reißen und zu Analysieren macht vielleicht bei einem perfekten Profispieler den man verfeinern möchte Sinn aber doch nicht bei 10 jährigen


  • ohhhhhhhhhhhhhhh ..... dann machten unsere Kollegen vom Nachbarverein aber so einiges falsch, da sie alle Spiele ab der G-Jugend filmten.


    Zum Glück brüllten sie nie rein, aber sie haben eine ca 80x80 cm Tafel dabei, auf der sie den G-Jugendlichen bereits ihre Laufwege aufzeichneten.


    Und ich berichte hier über das wahre Leben da draußen, das ist leider KEIN SCHERZ!

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Sorry, fussiball, aber ich sehe den Punkt nicht: Video hin oder her, als Trainer schaust Du Dir doch auch das Spiel von draussen an. Und wenn Kevin sich immer leicht ausspielen lässt, weil er ungeschickt angreift, dann versuchst Du ihm im Training zu zeigen, wie es besser geht. Das heisst, Du analysierst das Verhalten des Spielers und Du korrigierst es. Soll man das jetzt Deiner Meinung nach tun oder nicht?


    Grüße
    Oliver

  • Also ich kann fussiball da teilweise schon verstehen.


    In meiner F-Jugend habe ich langfristige Trainingsziele die in Blöcken abgearbeitet werden. Ich richte mein Training daher nach meinen Zielen aus, nicht nach den Fehlern die im Spiel passieren. Mir sind die einzelnen Fehler die ich als Trainer am Rande nicht wahrnehme also ziemlich wurscht. Wenn ich sie nicht bemerke, waren sie eventuell auch nicht so bedeutend. Ich hoffe halt die gröbsten Probleme auch selbst erkennen zu können.


    Auf der anderen Seite sind solche Viedeoaufzeichnungen schon toll. Habe von einem Elternteil auch mal ein paar solcher Aufnahmen bekommen wo man dann einzelne Sachen sehr schön nochmals sehen konnte, durchaus auch solche, die ich im Spiel so oder überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Man kann da sehr gut aufbröseln was Spieler X in der Situation Y falsch oder richtig macht. Als Zusatzinfo finde ich das extrem spannend, nur für die Trainingsarbeit nutzt es mir persönlich nichts. Weil die gröbsten Probleme die Spieler haben, und die ich daher zuerst individuell mit ihnen angehe, sehe ich durch die Fülle an Aktionen im Training und im Spiel.


    Als effektives Intrument sehe ich Videoaufzeichnungen eigentlich erst bei gruppentaktischen Verhaltensweisen oder wenn es darum geht die letzten prozent an Leistung noch herauszukitzeln. Aber wenn es jemand so hilft, oder man es einfach für sich als Zusatzinfo nutzt und da keine "Mannschaftssitzungen mit Viedeoanalyse" (Überspitzung) abhält habe ich da auch kein Problem. Die Gefahr sehe ich daher auch darin, dass man sich eventuell in Fehler verrent, die eigentlich für die Gesamtheit des Spiels gar nicht so bedeutend sind.

    Außerdem kann ich auch fundiert sagen, was gut war und auf konkrete Beispiele verweisen, an die sich die Kids ja, wie gesagt, dann auch erinnern können.

    tobn gerade da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Bei unter D-Jugend finde ich das Erinnerungs- und Abstraktionsvermögen bei vielen Kindern derart gering ausgeprägt, dass es für sie oftmals keinerlei Nutzen hat, wenn die Fehler nicht direkt nach der Aktion angesprochen werden. Bei der F-Jugend ist tw in der Halbzeit schon die ein oder andere Spielsituation zuweit weg =) . Und auch in der E-Jugend finde ich trifft dies oftmals noch zu.

  • Fehler analysiern, im Training korrigieren, einzelne Spieler korrigieren, vermutlich auch taktische Anweisungen


    Nochmal: ich habe im Moment ein sehr heteorgenes Team, die Spieler machen sehr unterschiedliche Fehler und tun das aus ganz verschiedenen Gründen. Wenn ich die Fehler und die Gründe bestmöglich erkenne, kann ich sie auch bestmöglich beseitigen. Nein, nicht durch taktische Anweisungen. Sondern durch entsprechende Spiel- und Übungsformen im Training. Seit einer Weile orientiere ich mich da an der Methodik von Horst Wein.


    .........wenn nicht dann macht bitte euren Trainerschein oder wiederholt ihn nochmal,


    Keine Angst, bin dabei. Und ich bin bei uns im Kreis ohnehin der Reformtrainer, wenn ich diesen Begriff mal so nehmen darf. Das heißt aber nicht, dass ich nicht daran interessiert bin, wo die Stärken und Schwächen meiner Spieler auch im Detail liegen.


    wenn ihr im Spiel euch nicht auf die Situationen konzentrieren könnt liegt es vermutlich an den ständigen Anweisungen von außen, ...


    Da kann ich dich beruhigen.


    ihr werdet sehen das eine Videoanalyse nicht ein Spiel Dokumentiern kann ausgenommen ihr habt 10 Kameras und einen Profi Schnittmeister, ...


    Ziel ist ja auch nicht eine perfekte Analyse, wie bereits gesagt, die meisten Mitschnitte werden einfach auf CD oder DVD gebrannt und fertig. Wenn es dann aber so ein sonderbares Spiel gibt wie unser letztes, dann gucke ich es mir etwas genauer an. Auch um z.B. zu erkennen, wie die Motivationskurve verlief, wann die Mannschaft zog und wann nicht. Auch um vielleicht erkennen zu können, woran das liegt.


    die Qualität des eigenen Spiel hängt allzu oft vom Gegner ab und wenn der kaotisch spielt wird sich da eure Mannschaft anpassen. Was eine ANALYSE in einer E-Jugend unmöglich macht, und einzelne Situationen aus dem zusammenhang zu reißen und zu Analysieren macht vielleicht bei einem perfekten Profispieler den man verfeinern möchte Sinn aber doch nicht bei 10 jährigen


    Eine Analyse, wie du sie meinst, geht viel tiefer als das, was ich meine und betreibe. Vor allem enthält meine kaum direktes Feedback an die Spieler, ich nutze die Erkenntnisse lediglich bzw. zu 99%, um zu sehen, was die Jungs vom Training mit ins Spiel nehmen und was im Spiel noch schlecht läuft. Beachte hierzu jedoch bitte auch meine Antwort an Tirus, die gleich noch kommt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Also ich kann fussiball da teilweise schon verstehen.


    Wenn es so wäre, wie er es befürchtet, kann ich das und DQ bestimmt auch. Ist es aber nicht.


    In meiner F-Jugend habe ich langfristige Trainingsziele die in Blöcken abgearbeitet werden. Ich richte mein Training daher nach meinen Zielen aus, nicht nach den Fehlern die im Spiel passieren.


    Ich auch, hatte ich ja auch schon geschrieben. Zu Saisonbeginn lag der Schwerpunkt beim Passen sowie der Ballan- und -mitnahme, seit ein paar Wochen beim 1-gegen-1. Ende letzter Saison und ganz zu Beginn dieser hatten wir den Schwerpunkt Dribbeln und Finten.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass die Truppe, die ich jetzt habe, tatsächlich leider eher schwächer ist und gerade der Transfer der Trainingsinhalte in das Spiel den meisten meiner Spieler offenbar deutliche Probleme bereitet. Das hat aber nichts mit irgendwelchen Videoaufzeichnungen zu tun..


    Mir sind die einzelnen Fehler die ich als Trainer am Rande nicht wahrnehme also ziemlich wurscht. Wenn ich sie nicht bemerke, waren sie eventuell auch nicht so bedeutend. Ich hoffe halt die gröbsten Probleme auch selbst erkennen zu können.


    Das dürfte auch so sein. Nach einem Katastrophenspiel wie unserem letzten ist es aber auch ganz nett, im Film auch die guten Szenen noch mal ansehen zu können. In der E gibt es aber durchaus auch schon für das Spiel wichtige Situationen, die sehr schnell ablaufen, und in denen der Ball so weit fliegt, dass du die Entstehung der Situation nicht wahrnehmen kannst. Z.B. schnelle Konter nach einem Befreiungsschlag.


    Und nun kommen wir doch noch mal zur Taktik, denn, wie du, Tirus, ja auch schon hast feststellen können, auch bei Horst Wein wird Taktik trainiert. Kindgemäß zwar, aber sie kommt vor. Und E-Junioren können schon verstehen, dass es sehr riskant ist, wenn man ein oder sogar zwei Gegenspieler zwischen sich und dem eigenen Tor aus den Augen lässt. Wenn man ihnen das erklärt bzw. sie im Training an diese Erkenntnis heran führt, ist das noch lange keine taktische Fessel.


    Auf der anderen Seite sind solche Viedeoaufzeichnungen schon toll. ... Als Zusatzinfo finde ich das extrem spannend, ...


    Eben.


    ... nur für die Trainingsarbeit nutzt es mir persönlich nichts. Weil die gröbsten Probleme die Spieler haben, und die ich daher zuerst individuell mit ihnen angehe, sehe ich durch die Fülle an Aktionen im Training und im Spiel.


    Das stimmt, das geht mir auch so.


    Die Gefahr sehe ich daher auch darin, dass man sich eventuell in Fehler verrent, die eigentlich für die Gesamtheit des Spiels gar nicht so bedeutend sind.


    Diese Gefahr besteht, da gebe ich dir Recht. Mit zunehmender Routine, Qualifikation und auch Erfahrung als Trainer sinkt diese aber.


    tobn gerade da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Bei unter D-Jugend finde ich das Erinnerungs- und Abstraktionsvermögen bei vielen Kindern derart gering ausgeprägt, dass es für sie oftmals keinerlei Nutzen hat, wenn die Fehler nicht direkt nach der Aktion angesprochen werden. Bei der F-Jugend ist tw in der Halbzeit schon die ein oder andere Spielsituation zuweit weg =) . Und auch in der E-Jugend finde ich trifft dies oftmals noch zu.


    Hmm, ja, da hast du wohl Recht und ich habe mich getäuscht, wenn ich es überdenke. Damit sie sich in die Situation wieder hinein versetzen können, müsste ich sie ihnen wohl zeigen. Ob sie dann die Abstraktion hin bekommen ist tatsächlich die nächste Frage, die einzelne Aktion interessiert sie da ja weniger, sondern viel mehr, was da passiert, also abläuft.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    ... wie ich schon vermutet und gehofft liegt es an deiner Wortwahl und nicht an deiner Einstellung zum Kifu, wie man den Text zu verstehen hat.



    übelege aber mal wie den Text übermotivierte Trainer verstehen könnten, siehe germancoach text von der G-Jugend


    ......das so mancher Trainer am Anfang übermotiviert ist, muss denke ich so sein.
    Man sollte als etwas erfahrener Trainer gut überlegen was man in so einem kurzen Text den Neulingen rät, sonst heißt es noch Videoanalyse wird im Kifu empfohlen.


    Einen Spieler eine Situation zu erklären in dem Alter geht wenn nur direkt in der Halbzeit oder am Ende des Spiels, aber bitte nicht nach einer Niederlage sonst meint der kleine noch er wäre Schuld daran


    Wenn eine Mannschaft nicht sobspielt wie man gerne möchte dann muß man über sein Trainingskonzept nachenken oder der Sache Zeit geben bis es wirkt, aber um Gotteswillen nicht einzelne Spieler korrigieren

  • Germancoach



    genau das ist so ein Fall mit der G Jugend, wenn die mit Taktiktafel und Video arbeiten dann Analysieren sie auch die Kinder, da ist wieder der Typische Fall von Übertreibung, denn wenn die Analysieren und dadurch verbesserungen erreichen möchten geht das nur mit festen Spielerpositionen erst dann macht das ganze Sinn, da würde man auch eine gute Mannschaft haben, allerdings der Preis wären langfristig Spieler die auf Dauer nur eine Position spielen können ,der Supergau im Kifu

  • Allerdings muss ich auch sagen, dass die Truppe, die ich jetzt habe, tatsächlich leider eher schwächer ist und gerade der Transfer der Trainingsinhalte in das Spiel den meisten meiner Spieler offenbar deutliche Probleme bereitet. Das hat aber nichts mit irgendwelchen Videoaufzeichnungen zu tun..


    ...


    Das dürfte auch so sein. Nach einem Katastrophenspiel wie unserem letzten ist es aber auch ganz nett, im Film auch die guten Szenen noch mal ansehen zu können. In der E gibt es aber durchaus auch schon für das Spiel wichtige Situationen, die sehr schnell ablaufen, und in denen der Ball so weit fliegt, dass du die Entstehung der Situation nicht wahrnehmen kannst. Z.B. schnelle Konter nach einem Befreiungsschlag.

    Gerade wenn man eine leistungsschwächere Gruppe hat, wobei es für mich in der F/E Jugend nur ganz wenige wirklich leistungstarke gibt, also wirklich Mannschaften die wenige Fehler begehen, liegen die Probleme oft deutlich zu Tage. Fehler finden ist oft nicht schwer. Ich denke wir Trainer sehen auch oft das negative im Überfluss (daher finde ichs toll das du gerade etwas von guten Szenen schreibst, die gehen für mich nämlich eher unter). Wirklich schwierig ist es diese Fehler einzuordnen und nach Wichtigkeit zu sortieren, und diese dann im Training auch entsprechend zu bearbeiten. Hierzu, so ist meine grundlegende Meinung, bedarf es keines Videomitschnitts, dass sollte im Vermögen der Trainer liegen so etwas auch während des Spiels zu erkennen. Wobei ich in den unteren Jahrgängen bis einschließlich D-Jugend sowieso nicht viel davon halt, Trainingsinhalte auf Fehleranalysen zu gründen.


    Die Frage die ich mir halt bei Videoaufzeichnungen stelle ist folgende,
    wenn ich als Trainer manche Situationen nicht in "Echtzeit" bewerten
    und analysieren kann, ist das dann etwas, das ich von den Kids erwarten
    kann?


    Und nun kommen wir doch noch mal zur Taktik, denn, wie du, Tirus, ja auch schon hast feststellen können, auch bei Horst Wein wird Taktik trainiert. Kindgemäß zwar, aber sie kommt vor. Und E-Junioren können schon verstehen, dass es sehr riskant ist, wenn man ein oder sogar zwei Gegenspieler zwischen sich und dem eigenen Tor aus den Augen lässt. Wenn man ihnen das erklärt bzw. sie im Training an diese Erkenntnis heran führt, ist das noch lange keine taktische Fessel.

    Bin ich vollkommen bei dir und von taktischen Fesseln habe ich denke ich auch nichts gesagt. Nur auch diese taktischen Inhalte sind doch tw sehr einfach gehalten, so dass ich denke, das grobe Fehler einem Trainer aus dem normalen Spiel heraus auffallen sollten.



    Auch hier gilt : Die Frage die ich mir halt bei Videoaufzeichnungen stelle ist folgende,
    wenn ich als Trainer manche Situationen nicht in "Echtzeit" bewerten
    und analysieren kann, ist das dann etwas, das ich von den Kids erwarten
    kann?


    Wichtig ist für mich persönlich das grobe Verhalten. Macht meine Mannschaft in Situation X über das Spiel gesehen mehr richtig als falsch. Die Frage ist für mich auch, was ist ein Fehler? Falsches Verhalten ist für mich in den meisten Fällen kein Fehler, sondern einfach Teil eines Lernprozesses. Zum Fehler wird es erst, wenn ich sicher weis, dass die Spieler es eigentlich verstanden haben und eigentlich in der Lage sind, es umsetzen zu können.



    Ich denke wir sind da auch nicht weit auseinander. Meine Kritik sollte auch nur ein Hinweis darauf sein, dass man bei Videoaufzeichnungen vorsichtig sein sollte, die Situationen immer richtig einordnen muss, und sehr vorsichtig sein sollte seine Trainingsinhalte auf diese Fehleranalysen zu stützen. tobn ich denke meine Befürchtungen sind bei dir nicht der Fall, es war eher allgemein gehalten.


    genau das ist so ein Fall mit der G Jugend, wenn die mit Taktiktafel und Video arbeiten dann Analysieren sie auch die Kinder, da ist wieder der Typische Fall von Übertreibung, denn wenn die Analysieren und dadurch verbesserungen erreichen möchten geht das nur mit festen Spielerpositionen erst dann macht das ganze Sinn, da würde man auch eine gute Mannschaft haben, allerdings der Preis wären langfristig Spieler die auf Dauer nur eine Position spielen können ,der Supergau im Kifu

    Also diese Argumentation ist für mich nicht schlüssig. Wenn ich mich Taktiktafel und Video arbeiten WÜRDE, dann kann ich mich auch durchaus auf ausbildungsgemäße Trainingsinhalte beziehen. Einfache Überzahl oder Unterzahlsituationen fallen mir z.B. als taktisches Element in der F-Jugend und sicherlich auch E-Jugend ein. Diese Verhaltensweisen KÖNNTE ich mit Tafel und Video erklären, und sie wären für mich sowohl altersgerecht als auch vollkommen positionsunspezifisch. Ebenso könnte ich auch Unsauberkeiten in der Technikausführung beim Passspiel/Torschuss etc mit Videoaufzeichnungen bearbeiten, und das hat ja nun auch wenig mit Positionsidioten zu tun.

  • Tirus
    sei mir nicht böse aber wenn du wirklich glaubst das du Filme von G-Bambinis Aufnimmst und dann mit einer Taktiktafel deren Fehler gemeinsam analysierst, und das meinte ich mit meiner Aussage dann ist das krank

  • ... wie ich schon vermutet und gehofft liegt es an deiner Wortwahl und nicht an deiner Einstellung zum Kifu, wie man den Text zu verstehen hat. übelege aber mal wie den Text übermotivierte Trainer verstehen könnten, siehe germancoach text von der G-Jugend


    Ich verstehe deine Sorge, aber wenn jemand es unbedingt will, kann er alles missverstehen oder Unsinn in an sich harmlose Aussagen hinein interpretieren, derjenige, der diese Aussagen macht handelt noch lange nicht fahrlässig, wenn er nicht jede seiner Aussagen mit einer Riesenerklärung über ihre Anwendbarkeit versieht -- ich neige dazu schon mehr als die meisten anderen..


    ......das so mancher Trainer am Anfang übermotiviert ist, muss denke ich so sein. Man sollte als etwas erfahrener Trainer gut überlegen was man in so einem kurzen Text den Neulingen rät, sonst heißt es noch Videoanalyse wird im Kifu empfohlen.


    Wo habe ich aber denn zur Nutzung der Videoanalyse geraten oder sie empfohlen? Ich schrieb von mir aus nur darüber, dass ich etwas im Mitschnitt gesehen habe, als ich Eigengewächs beipflichtete, dass es auch mal Situationen gibt, in denen man das Gefühl hat, nicht mehr weiter zu wissen. Mit einer E-Jugend, wohlgemerkt, die man schon seit über vier Jahren trainiert. Das Thema der Videoanalysen hat sich dann verselbstständigt, kann es sein, dass du sogar hauptsächlich dafür gesorgt hast? Das ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint, aber wenn Andere mir ein Thema aufdrängen kann ich dafür nicht die Verantwortung übernehmen.


    Einen Spieler eine Situation zu erklären in dem Alter geht wenn nur direkt in der Halbzeit oder am Ende des Spiels, aber bitte nicht nach einer Niederlage sonst meint der kleine noch er wäre Schuld daran


    Welches Alter meinst du hier? E-Junioren sind sehr wohl noch Kinder, das ist keine Frage, und ich kann sicherlich nicht mit ihnen reden wie mit Jugendlichen. Aber sie sind auch keine Bambini und keine F'ler mehr. Gut die Hälfte meiner Truppe ist inzwischen auf der weiterführenden Schule, natürlich sind sie immer noch Kinder, aber sie sind mittlerweile deutlich weiter vom Kindergarten entfernt als von der Pubertät. Und bei vielen schleifen sich auch gewisse Verhaltensmuster ein, auch negative, denen man als Trainer mittlerweile auch mal deutlicher entgegen wirken muss. Wie gesagt: E-Junioren, älterer Jahrgang. Da kann ich durchaus auch einem Spieler unter vier Augen sagen, dass er zu wenig läuft, wenn ich das eindeutig erkannt habe, weil ich diesen Spieler sehr gut kenne und ihn schon seit vier Jahren trainiere und ihn auch neben dem Training sehr häufig sehe. Dieser Spieler kennt mich auch so gut, dass er weiß, wie ich es meine, da ist das Vertrauensverhältnis absolut intakt. Ich falte da keinen zusammen, keine Angst. Aber ich denke, E-Junioren, zumindest älteren, kann man es auch sagen, wenn sie etwas mal weniger gut gemacht haben. Nicht, wenn sie momentan nicht zur Korrektur in der Lage sind, ich würde also bspw. nie einen Spieler für seine technischen Defizite kritisieren. Aber wenn ein Spieler auf dem Platz zu bequem ist, wenn er bspw. nach einem Ballverlust die Bewegung einstellt und sich nur noch im Spaziergang nach hinten bewegt, dann sage ich ihm auch, dass das falsch ist, und, was wichtig ist, wie er es besser machen kann.


    Wenn eine Mannschaft nicht sobspielt wie man gerne möchte dann muß man über sein Trainingskonzept nachenken oder der Sache Zeit geben bis es wirkt, aber um Gotteswillen nicht einzelne Spieler korrigieren


    In der G bin ich absolut bei dir, in der F weitestgehend auch. Aber in der E hat man es nicht mehr mit Kindergartenkindern zu tun. Die Hälfte meiner Spieler betreibt diesen Sport seit vier Jahren, da haben sich auch schlechte Angewohnheiten eingeschlichen, die du nicht mehr völlig abstellen kannst, wenn du die Kinder nicht auch ab und an mal darauf hinweist. In diesem Alter (E!) können sie auch mit Kritik umgehen, wichtig ist, dass sie konstruktiv ist, dass man als Trainer den Spielern die bessere und für sie erreichbare Alternative aufzeigt, und dass man sie anschließend dafür lobt, wenn sie den Rat beherzigen. Um sie dorthin zu führen, ist die Methodik von Horst Wein mit sukzessiven Fragen aus meiner Sicht optimal.


    genau das ist so ein Fall mit der G Jugend, wenn die mit Taktiktafel und Video arbeiten dann Analysieren sie auch die Kinder, da ist wieder der Typische Fall von Übertreibung, ...


    Definitiv, in der G ist das völlig überzogen, in der F sicher auch noch. In der E sind die Spieler aber schon deutlich weiter, sie sind näher an der D als an der G. In der E können sie schon in der Kleingruppe zusammen spielen, schaue dir mal Horst Weins Philosophie an. Da wird zu dritt angegriffen und E-Junioren vermittelt, wie sie einen solchen Angriff planvoll aufziehen. Auch auf die möglichen Fehler im Abwehrverhalten geht Horst Wein ein. Er nennt in seiner "zweiten Entwicklungsstufe" z.B. als "spontanes, natürliches und fehlerhafters Verhalten": "Der Verteidiger läuft dem Stürmer in Ballbesitz entgegen. Er 'verkauft' sich." Als "erarbeitetes und korrektes Verhalten" nennt er: "Der Verteidiger sollte den Angreifer weit genug vor dem Tor erwarten, um ihn begleiten und um ohne jede Überstürzung eingreifen zu können."


    Bei E-Junioren kann und sollte man schon auch an den Fehlern arbeiten. Ob man diese Fehler durch direkte Beobachtung oder durch Betrachten von Videos erkennt, ist dabei nebensächlich. Man sollte dann in geeigneten Spiel- und Übungsformen das richtige Verhalten gemeinsam mit den Spielern erarbeiten, dabei hilft Horst Weins Methodik ungemein. Aber hat man das getan, so kann und sollte man die Spieler auch auf Fehlverhalten hinweisen, wenn sie es zeigen, weil sie in alte Gewohnheiten zurück fallen. Wie stets macht hier auch der Ton die Musik, auf rein negative Kritik reagieren auch E-Junioren nicht positiv, d.h. Niedermachen oder Anbrüllen ist nicht. Aber ein deutlicher Hinweis, verbunden mit einem Augenzwinkern ist oft schon eher angebracht als die Augen zu verschließen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)