Verletzung wegen Trainer

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  • kamast44


    der Junge spielt hat nach seinem Armbruch seit dem 30.04 wieder gespielt. Hört sich vielleicht blöd an aber an dem Tag habe ich dem Jungen verboten im Tor zu stehen, der Vater meinte aber wenn er unbdingt will sollen wir ihn ruhig ein Spiel reinstellen.

    Dann versteh ich nicht, warum sich der Vater aufregt....

  • Hi Bernd...


    im Grunde kannst Du nichts machen...
    Es ist, so wie es ist...weder durch Zeugen, noch durch sonst was wird der Knochen wieder ganz.
    Ihr habt Euch entschuldigt und das ist wichtig...
    Die Reaktion der Eltern ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, somit sollte Euch Ihre Reaktion
    nicht bedrücken.


    Lernst aus dieser Situation und gut ist. :)

  • bernd:
    Vielleicht sollte man den Vater auch ansprechen: vordergrundig (also Euch Trainer gegenüber) scheint er auf "nicht so schlimm" (wg.: wenn er will kann er wieder ins Tor) zu machen; und hinterum dem Jugendleiter zu sagen, dass der Trainer falsch am Platz sei.


    Ich denke, dass sollte man ihn ansprechen, damit man es a) klären kann und b) der Vater merjt; oho ich muss aufpassen was ich mache (hinterum hetzen)
    So aus dem Bauch heraus würde ich dies empfehlen

  • Auch ich habe so etwas ähnliches mal mitbekommen. Es war unmittelbar vor einem D-Jugend-Kreisliga Spiel. Die Kids hatten schon ihr übliches Torschießen hinter sich, als ein Ball von außen halb hoch ca. 8 - 10 Meter vors Tor kam. Dieser wurde vom Co-Trainer (A-Jugendspieler) Volley genommen und (quasi aus Reflex) mit voller Wucht aufs Tor gedroschen. Der Torwart hatte Glück, denn das Geschoß unmittelbar über seinem Kopf in die Maschen flog. Unmittelbar danach erklärte ich dem Trainer und Co-Trainer, so einen Blödsinn doch bitte zu unterlassen, da er keinerlei Nährwert für den Keeper habe und die Sache zudem auch zu Verletzungen führen könne. Beide (jungen Trainer) erklären, das es sie hin und wieder in den Knochen juckt, aber eigentlich absichtlich den Torwart nicht treffen wollten. Sie hätten es jedoch nunmehr verstanden und die Vernunft habe bei solchen Dingen letzendlich zu siegen, weshalb sie zukünftig darauf verzichten wollten.



    Wann bricht was? Mein Sohn hatte sich in der E-Jugend die Hand beim Fahrradsturz gebrochen. Nach 4 Wochen bekam er den Gips runter und nach weiteren 2 Wochen stand er wieder im Tor, als sei nichts gewesen. Weil er nur Bälle mit der Schußstärke von Gleichaltrigen zu parieren hatte, war das auch kein Problem.



    Wenn ich die Beschreibung von Bernd richtig verstehe, ist der Schuß mit ruhendem Ball von unten nach oben erfolgt. Wenn es sich nicht um einen "angeschnittenen Bogenball" handelt, so ist ein Innenspann- oder Vollspannstoß erfolgt. Wenn davon ausgegangen wird, das es sich bei den Trainern um Freizeitfussballer handelt, dann ist die Dosierung der Schußhärte mit zuletzt genannten Techniken nicht so gut dosierbar. So ist bei diesen Schußtechniken davon auszugehen, dass ein F-Jugend-Keeper die Geschwindigkeit dieses Balles noch nicht richtig einschätzen kann und von daher ein erhöhtes Verletzungsrisiko beim Parieren (Fangen oder Lenken) besteht.


    Natürlich kann ein evl. noch nicht vollständig ausgeheilter Bruch oder eine latente Gefahr durch besonders dünne oder sprode Knochen mit dazu geführt haben. Dies ist jedoch bei der Betrachtung unerheblich. Es ist davon auszugehen, das weder Absicht und Gefahrenerkennung zur Verletzung des Kindes führten.


    Eine Erkenntnis sollten die Jugendtrainer im unteren Bereich aber daraus ziehen. Es ist nicht unbedingt die Schußhärte an sich, die zu Verletzungen führt, sondern die nicht richtig einschätzbare Geschwindigkeit durch die noch sehr junge Keeper zu einer falschen Reaktion verleitet werden.



    Werft Strafstöße oder Freistöße aus kurzer Distanz lieber von unten nach oben oder rollt sie in die Ecke. Beim Wurf könnt ihr die Geschwindigkeit weitaus besser dosieren als beim Schuß. Besser noch, laßt den Kindern den Spaß am Torschuß und dem Keeper eine realistische Chance zur Vereitelung des Torerfolgs.



    Die beschriebene Situation zeigt einmal mehr, warum Vereine ausgebildete Torwarttrainer brauchen. Sie werden nicht nur für eine bessere TW-Ausbildung benötigt, sondern auch, um unerfahrenen Mannschaftstrainern zu helfen und auf Risiken aufmerksam zu machen, bevor Knochen brechen und Eltern auf Unverständnis reagieren.



    Leider habe ich erst vor kurzem das Feedback eines DFB-Stützpunktkoordinators erhalten, der ein bereits eingeleitetes TW-Training durch einen TW-Trainer auf dem Stützpunkt wieder eingefroren hat. Nun müssen wohl wieder die Stützpunkttrainer die Torschußtechniken demonstrieren, wodurch die Torleute erhöhten Verletzungsrisiken ausgesetzt sind.