Wiel Coerver ist heute gestorben

Hier ein toller Begriff aus einem Online Presseportal:

"Die niederländische Fußball-Legende Wiel Coerver ist am Freitag im Alter von 86 Jahren gestorben. Medienberichten zufolge verstarb der auch “Albert Einstein des Fußballs” genannte Holländer in seinem Heimatort Kerkrade."

Mal schauen ob seine Verdienste um den Kinder und Jugendfußball jetzt in einem anderen Licht betrachtet werden.

Wiel Coerver in einem seiner letzten Interviews.

Interessant was er von der Ausbildung in Deutschland denkt: Ab ca. 60 Sekunden Laufzeit
Auch wenn es auf niederländisch ist, kann man wirklich gut verstehen was er sagt. Sehr, sehr nachdenkenswert wie ich finde.

http://www.nusport.nl/eredivis…el-coerver-overleden.html

Sorry Dirk ich verstehe, da nur ein paar Fetzen.
Kannst du mal die Essenz kurz zusammenfassen?

Nehmen wir als Beispiel Deutschland. Deutschland hat ca. 6 Millionen Fußballspieler.
Beim Fußball kommt es auf 2 Qualitäten (Fähigkeiten, Fertigkeiten) an. 1. Zidane hat in allen Spielsituationen die Kontrolle über den Ball. 2. Maradonna kann den Gegenspieler im 1 gegen 1 ausspielen.

Von den 6 Millionen Spielern gibt es keinen der den Gegenspieler im offensiven 1 gegen 1 passieren (ausspielen) kann.
Das liegt daran, dass die Spieler im offensiven 1 gegen 1 nicht optimal trainert worden sind.
Das ist aber nicht nur in Deutschland so.
Nirgends auf der Welt, bzw. fast nirgends auf der Welt, gibt es Kinder die so trainiert worden sind.
Woran liegt das?
Weil die jetztigen Trainer es nie, auch als sie selbst noch Spieler waren, selbst gelernt haben. Den Dozenten kann man auch keinen Vorwurf machen. Ihnen wurde es auch nur beigebracht, kein Risiko zu gehen und den Ball immer abzuspielen.
Dann lässt er sich über das Glück aus, welches Robben und van Persie mit ihren Kinder- und Jugendtrainer hatten. Den beiden wurde viel beigebracht und es wurde ihnen gestattet Eigeninitiative beim Lernen zu entwickeln.

Sollte ich es falsch interpretiert (frei übersetzt) haben, so bitte ich um Nachsicht. Wenn jemand niederländisch übersetzten kann, würde ich mich freuen, wenn wir hier die richtige Übersetzung lesen könnten.

Seit wann ist Robben gut im 1 gegen 1? Der ist pfeilschnell und kommt mit immer dem gleichen Linksvorbei-Trick in eine gute Schussposition, dann zieht er ab. Ein Dribbelkünstler ist der nicht.

da steckt vorallem die Geschwindigkeit dahinter

Und wenn er auch in einigen Augen nicht der Dribbelkünstler ist, macht er trotzdem seine Tore.
Macht der Gegner eine Lücke auf, zieht er zum Tor und macht eben nicht den Linksvorbei-Trick, das macht ihn bei seiner Geschwindigkeit unberechenbar, na, für die Buli reichts anscheinend leicht.
Und hier greift wieder das Konzept von Wiel Coerver.
Er hat Recht, 1:1 in der Offensive wird viel zu wenig geübt, den Grund dafür hat Dirk schon offen gelegt, die wenigsten Trainer haben das selbst erlernt, wie sollen sie es weiter vermitteln?
Es gibt bestimmt Ausnahmen, die Regel zeigt in meinem Umkreis anderes:
Im Spiel wird der Zweikampf bei Ballbesitz schon in untersten Jahrgängen vom Trainer lautstark unterbunden, das geht soweit, dass die Spieler bei "Nichtabgabe" ausgewechselt wurden, bei der jüngeren F.
Technik im Training: Stoppen-Passen-Schiessen, das wars bis zur C, mein Beobachtungsbereich, danach wahrscheinlich nur noch Taktik, super.
Vielleicht erkennt sich mancher wieder.

Danke Wiel!

@ GC
jetzt bin ich aber gespannt wie du de Begriff "Dribbling" definierst.

Zitat von Dirk Coerverfan

@ GC
jetzt bin ich aber gespannt wie du de Begriff "Dribbling" definierst.

Sehr weitreichend: alles, was einer mit dem Ball am Fuß kann, ohne einfach nur geradeaus damit zu laufen. Sehr schönes Beispiel dafür ist das 0:2 von Messi am letzten Mittwoch, als er einen eleganten Slalom hingelegt hat und dann mit seinem schwachen Fuß klug abzog.

Robben kann sich den Ball nur mit der linken Außenseite von starken Fuß links vorlegen, andere Dribblingaktionen sieht man äußerst selten von ihm. Was der aber besser als viele andere kann, dass ist Geschwindigkeit auf den ersten Metern aufnehmen.

Und im Moment kommt eine Untersuchung nach der anderen rein, dass Geschwindigkeit der Schlüssel zum Erfolg ist, hier die aktuellste gemessen in Millisekunden über Marta:

Number 10 shirt. Elected five times the
Best Football Player in the world, Marta
has different physical abilities superior to
those of many other athletes in the world,
that’s both men and women. The average
time of a male athlete in a short sprint of 30
meters is between 4 and 4.22 seconds.
Marta beats the average male on this
distance, and in a 10 meters sprint, male
athletes clock a time between 1.79 and
1.87 seconds, while Martha runs it in 1.69
seconds. "It seems she has the instinct of
a fast animal, such as a panther. She
approaches a direct opponent and can
choose any action at the spot, execute it
and beats her opponent. Or, when the
opponent is preparing an action, she will
react instantly”, said Kleiton Lima, the
Brazilian national team coach.