Was tun gegen Manndeckung?

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  • Ich hab Andres post so verstanden das die Kids nicht zu einer Raumdeckung aufgefordert werden sondern durch freies Spiel zu so etwas ähnlichem wie Ballorientierten Spiel kommen da die Kids ja gern Richtung Ball laufen und das von allein tun. Ich glaub auch das ein Kind von allein den freien Mitspieler anspielt wenns ihn denn sieht.


    GENAU!


    Um es verstehen zu können, muß man wissen, was Verschieben bedeutet. Wenn man es weiss, müßte man erkennen, dass das in der gröbsten Form bei den Minis stattfindet.


    Das wird aber zur F bis zum Ende der E/manchmal D/und manchmal darüber hinaus..... wieder abgeschafft (weil Manndeckung propagiert wird), statt es durch freies Spiel + vielleicht kleine Kompromisse seitens des Trainers.... zu erhalten und in "Bahnen" zu lenken.


    Das wäre wirklich interessant, ....mal ein so trainiertes Team gegen die Manndeckermannschaft antreten zu lassen. Ich kann mir das bildlich vorstellen und komme zu dem Ergebnis, dass der Manndeckertrainer zum Wahnsinn getrieben würde. ;)

  • Das wäre wirklich interessant, ....mal ein so trainiertes Team gegen die Manndeckermannschaft antreten zu lassen. Ich kann mir das bildlich vorstellen und komme zu dem Ergebnis, dass der Manndeckertrainer zum Wahnsinn getrieben würde. ;)

    Na ja, der andere Trainer auch, denn das bin ich manchmal ;). Ich finde das freie Spielen gut und lasse das meine Mannschaft auch machen. Seitdem kriegen wir eigentlich nur noch auf die Mütze, auch von manndeckenden Teams. Der Grund ist simpel: Meine Angreifer (also die komplette Mannschaft) ballen sich alle nahe am Ball, keiner sichert nach hinten ab. Da werden wir sehr oft überrannt und fangen Kontertore.


    Um es deutlich zu machen: Das ist für mich kein Grund, auf Manndeckung umzustellen. Ich will nur dem Eindruck entgegenwirken, dass das "freie Spiel" automatisch überlegen ist. Man muss sich schon auf die Durststrecke (in Bezug auf Ergebnisse) gefasst machen. und die entsprechenden Diskussionen mit den Eltern und auch den Spielern (!) aushalten. aber ich denke, es lohnt sich. Zumindest hoffe ich es :).


    Grüße
    Oliver

  • ne, andre, da hast du mich falsch verstanden. ich würde niemals eine manndeckung spielen lassen. von f-jugend an.
    allerdings würde ich positionen, so wie du es gesagt hast, grob vorgeben, damit der fischschwarm sich auch synchron bewegen kann. 8|
    aber jetzt wird es interessant, da hast du recht, aber dich auch nicht richtig zu geäussert:
    den vorteil, den ich dann bei der eroberung des balls habe, den muss ich doch dann nutzen durch passspiel, oder nicht?
    jetzt nehme bitte nicht das wort "muss" als negatives element, das den kindern etwas vorgibt, was sie tun sollen, entgegen dem freien spiel.
    hier ist passing gefragt, etwas, was ich dann trainiert haben sollte, damit es funzt, oder nicht?
    das, korrigiere mich, steht aber nicht auf deiner agenda für f-jugend, oder?
    nach wie vor meine ich, der ansatz ist richtig aber nicht konsequent zu ende gedacht.
    und, wie bringe ich die jungs dazu, ihre position zu rotieren, ähnlich wie in der halle, wo die raute sich drehen muss...
    hier wird es immer jungs geben, und das sehe ich noch bei meiner c-jugend, die sich mehr als die anderen verantwortlich fühlen und sich immer freiwillig zurückfallen lassen,
    während die selbstverliebten dribbler, genau darauf spekulieren. greift man hier ein und versucht dies zu korrigieren, hast du kein freies spiel mehr, sondern gibst personenbezogene positionen vor.
    mein fazit, ja, raumdeckung mit rotation, grober positionsvorgabe, aber mit anschließendem passpiel und auch dribblings "mann gegen mann" ab der f-jugend. wenn nötig mit vorgabe an die einzelnen spieler.


    (zu deinem einwand ich hätte mal die konversation beendet kann ich gerade nix sagen,
    liegt vlt. auch schonmal daran, dass du oft sehr viel schreibst und manchmal für meinen geschmack zu theoretisch und hihi, starrköpfig, ist nicht bös gemeint :rolleyes: )

  • Hi Andre,


    ich habe ursprunglich das unten geschrieben:


    ""ich übe mit Jungs keine Manndeckung aber ich sage immer einen berühmten Satz bei den Spielen: "Keiner steht allein".
    Ob sie sich richtig hinstellen, das kann ich nicht sagen, aber jetzt schon hören sie so etwas von mir, damit es später nicht so ganz fremd ist.
    Ich sage dem Abwehrspieler auch : "immer zwischen dem Gegner und deinem eigenen Tor stehen".
    Auch eine Art Manndeckung vielleicht , die man schon "beibringen" kann. "Begleitende Abwehr" sage ich auch immer wieder, damit sie es auch mal gehört haben und sich "etwas" darunter vorstellen können. Vielleicht.""


    In diesem Paragraph hört man eigentlich keinen Zwang, dass sie es auch unbedingt können müssen. Des war eher eine Investition für die Zukunft gedacht gewesen. Nein ich schimpfe die Kinder nicht an, wenn sie es nicht tun, aber das richtige beizubringen (zumindest versuchen) ist in keinster Weise falsch, finde ich. Ich kann diesen einfachen Satz auch nicht falsch verstehen ""immer zwischen dem Gegner und deinem eigenen Tor stehen".", da er eigentlich einfach zu verstehen ist.


    Bei mir kommen die Kommentare von paar Kollegen hier immer so an (bitte berichtigen wenn falsch):


    "EIGENTLICH BRAUCHT MAN KEINEN TRAINER, DA ER EH NIX BEIBRINGEN DARF. WENN DIE KINDER NUR DRIBBELN, DANN REICHT ES SCHON AUS, DAMIT ES ÜBERHAUPT EIN FUSSBALL SPIEL ZUSTANDE KOMMT.
    MAN DARF DEN KINDERN NIX SAGEN, DA SIE ALLES SELBER TESTEN UND IHRE EIGENEN ERFAHRUNGEN MACHEN SOLLEN, SO IST ES ZUM ZWEITEN MAL SO, DASS MAN KEINEN TRAINER BRAUCHT, SONDERN NUR
    EINEN, DER AUFPASST, DASS ES DEN KINDERN NIX SCHLIMMES PASSIERT. DIE KINDER SIND BEREITS ÜBERFORDERT, WENN MAN DENEN SAGT, DU KANNST DANN MIT VOLLSPAN TRETEN, ODER MIT INNENSEITE, JE NACH DEM, WAS DU MIT DEM BALL VORHAST. WEITERHIN SOLLEN SIE DANN MIT DER SPITZE SCHIESSEN, DANN IRGENDWANN IN DER D-JUGEND WERDEN SIE SCHON BERICHTIGT. PASSEN IST BEREITS SEHR KOMPLIZIERT UND ÜBERFORDERT DIE KIDS, SO VERZICHTE AUF DIE GRUNDFORM DES MANNSCHAFTSPIELS, UND UND UND………."


    Ich habe selber einen Sohn und ich weiß, wie die Kinder so etwa ticken. Ich habe meinem Sohn auch gesagt, "du darfst die heiße Pfanne nicht berühren, sonst tut es weh!". Habe ich da auch was falsches gemacht?
    Ein Mensch kann nicht alle Erfahrungen selber machen. Deswegen haben wir eine menschliche Kultur, da wir unsere Erfahrungen an die nexte Generation weitergeben.


    Rotieren, rotieren, rotieren, aber den Kindern nicht sagen, warum wir rotieren. Damit sie jede Position kennenlernen wäre eine mögliche Antwort. Aber wenn man nicht weiß (wissen darf), was man in "der" Position tut, ist es auch Käse. ICH VERSTEHE MANCHMAL HALT DIE LOGIK DAHINTER NICHT.


    Gruß,


    uzunbacak

  • Siebener, alles ok. :)


    Genau so wie du es beschrieben hast meine ich es....minus (für mich jedenfalls) das Passen.


    Hier würde ich sie in Zukunft über die Coervermethode....in die ich mich derzeit ein bischen einarbeite dazu bringen wollen, den Pass technisch sauber auf verschiedene Arten aus verschiedenen Situation überhaupt spielen zu können. Dennoch würde ich das Passspiel an sich in der F noch nicht abverlangen, sie sehrwohl aber in die Lage versetzen, es tun zu können....was ich im Falle dessen sie tun es tatsächlich, mit einem Lob quitieren würde.


    Ich denke in dieser Frage, dass das Passpiel als Gruppentaktik nicht ausschlaggebend dafür ist, ob der Konter aus dem Ballgewinn nach Verschieben gelingt oder nicht. In dieser Frage gewinne ich den positiven Gedanken, dass sie als größere Gruppe (weil sie stehen ja durch das Verschieben konzentrierter zusammen) nach Ballgewinn alle -grob innerhalb ihrer Positionen- stürmen. Ich überspitze mal....eine Traube greift an, statt ein Einzelner....wobei für mich das Ziel wäre, dass sie dass aus eigener Intelligenz entzerren....dahin möchte ich sie ja kriegen....und das ohne sie zu impfen, sondern mit Geduld die Dinge lenke und sie ein großes Stück dabei zufrieden lasse. Dabei erwarte ich von mir, dass ich den Mut und die Geduld aufbringe, dass tun zu können. Ich möchte aushalten, dass ich das beispielsweise bis nach dem ersten Jahr E aushalten und praktiziere. Hierzu würde ich versuchen, die Eltern auf meine Seite zu bekommen. Danach....glaube ich....wäre es kein Thema mehr. Ich gehe davon aus, dass sie dann ausreichend Zeit gehabt haben und es sich von selber einspielt....sprich....sie verteilen sich aus Intelligenz....mit Erfahrung beim Angriff.


    Hier dreht sich für mich die Ausbildung. Statt das Korsett auszupacken.....ebend spielen lassen. Für mich ist es ein bischen wie....Kindergarten....da lasse ich sie auch spielen. Grundschule.....da lasse ich sie spielen und lenke das Spiel.....Klasse 5....da setze ich sie auf ein Gleis. Das können sie, weil ....sie ihre Erfahrungen weiter unten im Kindergarten machen durften. Sie sind im besten Fall mit einer Kompetenz durch persönliche Erfahrung ausgestattet....


    was aber eher nicht oder geringer ausgeprägt wäre,


    wenn ich sie in ein Korsett zwänge....-Manndeckung, feste Position, Dirigieren usw....-, um möglichst schnell für das erwachsene Auge ein Fußballspiel zu zaubern.


    Im Prinzip spielen die guten mit talentierten Spielern versehenen Mannschaften doch bereits hier -"echten" Fußball- (ich spreche von einer F/E). Wenn man sich das dann mal auf der Zunge zergehen läßt, wundert es doch eigentlich auch nicht, warum Spieler in der C wie gelangweilt spielen oder aufhören. Den C Fußball haben sie schließlich schon in der F gespielt.....ist doch im Prinzip so....finde ich.



    Du hast auch recht, dass es für mich ja blanke Theorie ist! Deswegen finde ich den Beitrag von Don Quijote gut, der da klar schildert, dass es durchaus mal auf die Mütze gibt.


    Dennoch....Dirk C. beweist da auch anderes und letztlich....wer sagt nicht, das Don Quijotes Team auch mit Manndeckung die gleichen Spiele verloren hätte.


    Ich denke in diesem Bezug auch, dass der Trainer eines kleinen Vereins mit nur einer F hier noch viel mutiger sein muß, als der eines großen nach Leistung besetzten z.B. F 1 - Teams.


    Gruß Andre

  • @uzunbacak


    also meine Antwort auf deine Frage sollte kein Angriff auf dich sein....ganz im Gegenteil!


    Das was du in Großschrift geschrieben hast....sehe ich bedingt so....da muß ich ein JA setzen, aber nur zum Teil.


    Die Kinder brauchen einen Trainer, ganz klar. Bleibt die Frage, warum sie den brauchen. Ich denke sie brauchen einen wissenden Trainer, weil


    -er Aufsichtsperson
    -Vertrauensperson
    -Vorbild ist.


    Der wissende Trainer einer F/E ....sollte sie meiner Ansicht nach


    -in die körperliche und geistige Situation setzen, Dinge tun zu können, die sich sich selber erarbeiten (durch freies Spielen). Hierbei kann der wissende Trainer die Dinge versteckt lenken, damit sie es ebend selber "erfahren".


    Körperlich durch gutes Techniktraining in alle Richtungen (Finten, Körperbeherrschung, Ballgefühl usw.); geistig....durch Motivation....Selbstbewußtsein....in dem ich sie weitestgehend spielen lasse.....damit sie ebend ihre Erfahrungen machen können.


    In dem Sinne benötigen sie die -sorry für den Sarkasmus- wichtigen Tipps des Trainers nicht....das sind oftmals "Spielintelligenz.-und Ausbildungsverhinderer"....für mich jedenfalls.

  • @ andre


    ich habe es auch nicht als Angriff verstanden. Sorry, wenn man es so rausliest.


    in deinem Beitrag erzählst du, dass man sich "zurückhalten " soll. Die Grenze ist dabei sehr wichtig. Immer zurückhalten finde ich nicht gut.


    Versteckt lenken oder offensichtlich lenken sind mir nicht klar, wenn ich eine Finte zeige oder einfach finte in einem Spiel, dann können die Kinder besser lernen, in dem Sie es vielleicht langsamer sehen, dass heißt, wenn ich es denen zeige, oder nicht? Oder sollen wir jedes Kind dazu ermuntern, dass es aus der alten Finte eine neue "erfindet".


    du hast geschrieben:


    "Körperlich durch gutes Techniktraining in alle Richtungen (Finten, Körperbeherrschung, Ballgefühl usw.); geistig.."………….


    Nur durch spielen lassen, kann man den Jungs nicht alles beibringen. Ich lasse die Kinder sonntags (und das nicht seit Januar 2011) alleine ohne jegliche "normale" Fußballregeln spielen. Da entwickeln sie sich ja auch enorm (des ist wie Hausaufgaben lösen, umsetzen was man gelernt hat) und es macht denen Spaß. Ich möchte eine Finte, eine Bewegung (auch eine Finte evtl) nicht immer selber testen lassen.


    Ich habe 2 Buben gehabt. Sie konnten nicht richtig laufen. Sie hatten ihre Arme immer nach unten hängen lassen. Ich habe mit denen dann 2-3 Wochen lang "laufen" trainiert. jetzt laufen sie nicht mehr so "komisch". War es schlimm?


    Du kennst bestimmt die Körperbewegung, wenn ein hoher Ball kommt, dann stehen sie und gehen sie auf die Fußspitze und verpassen sie natürlich denn Ball. Ich habe den Jungs gesagt: "Jungs geht lieber paar Schritte zurück, dann habt ihr den Ball. ". IST ES JETZT VIEL GESAGT? Ich kann gut köpfen, wenn aber das Kind die Grundidee nicht kapiert hat beim Köpfen, köpft er falsch, tut sich weh, es ist mir dann lieber, wenn ich es ihm zeige und erkläre, oder nicht? (ja ich weiß, man sollte keinen Kopfball bei F-Jugend trainieren, bitte nur aufs Beispiel konzentrieren).


    Ich kenne ein Sprichwort dazu: "wenn man beim Zugucken alles lernen könnte, würden alle Hunden/Katzen jetzt Metzger".


    Noch was dazu: ich sehe mich nich als (Intelligenz-) "Bremse"! ;-)) Mach die aber keine Gedanken, ich verstehe deine Sarkasmen schon.


    Apropos Vorbild: Kein Alkohol bei Jugendspielen. Ole.


    Gruß,


    uzunbacak

  • Hallo Trainerfreunde,


    der Theorie Andre`s folgend müßte sich eine Mannschaft vom jüngsten Alter automatisch zu einem ball(raum)orienterten Spiel entwickeln, wenn nicht "Soldatentrainer" ihnen per Drill was falsches (Manndeckung) beibringen. Leider gibt der "blöde" DFB dazu keine eindeutigen Hinweise, weil er lediglich vom Wechsel der Positionen spricht. Positionen gibt es jedoch sowohl beim mann- wie auch beim ballorientierten Spiel - so ein Mist aber auch!


    Wie kann man sich jetzt der Theorie nähern, um als Fazit die "Soldatentrainer" zu überzeugen, das sie im Irrtum sind? Dazu muss man sich wohl zunächst mit den Unterschieden befassen.


    Bei der Manndeckung agiert das ballführende Team, während das andere Team durch Manndeckung reagiert. Die Balleroberung erfolgt entweder durch Zweikampferoberung oder Passfehler.


    Beim ballorientierten Spiel agiert das ballführende Team, während beim Gegner Teile des Team vorausschauend durch Verschieben zum Ball agieren. Die Balleroberung erfolgt ist zum Teil identisch mit der Manndeckung. Es gibt jedoch die Balleroberung durch Spiellenkung und Doppeln durch Überzahl in Ballnähe. So gibt es beim ballorientierten Pressing drei Phasen: 1. Vorbereitung, 2. Lenkung, 3. Dopplung und Einleitung des Gegenangriffs. Beim manndeckungsorientierten Vorchecking geht es lediglich darum einen technisch nicht so begabten Verteidiger zu einem individuellen Fehler zu zwingen, den man dann für sich auszunutzen versucht.


    Auf den einfachsten Nenner gebracht, versucht das Team mit ballorientierter Taktik bei Ballbesitz die Breite und Tiefe des Spielfeldes für sich optimal zu nutzen, um dadurch Zweikampfballverluste) zu vermeiden und so zum Torerfolg zu kommen. Bei Ballverlust geht man sofort zur kompakten Grundordnung über und in Ballnähe durch Überzahl zu gewinnen und durch Doppelung des ballführenden Gegners den Ball zurück zu erobern.


    Schwer vorstellbar ist für mich, ob sich Kinder ohne Anleitung vom Trainer für eine der beiden Taktiken entscheiden würden!

  • TW-Trainers Erklärung trifft es auf den Punkt. Ich würde es sogar noch etwas vereinfachen: die ball/raumorientiere Spielweise zielt darauf hin Überzahl in der Situation der Balleroberung zu schaffen, um eben die Balleroberung durch das Doppeln zu vereinfachen, in dem ich den ballfernsten Spieler zunächst unberücksichtigt lasse ( da relativ ungefährlich ) und dann nach der Eroberung die erneute Überzahl in Ballnähe und die Räume nutzen zu können.


    Andre verstehe ich auch. Aber die Tatsache ist folgende: die Bambinis, F u. meistens auch noch E-Jugendlichen interessieren sich nur für den Ball und danach für das Tor. Darum geht es im Fußball. Tore erzielen. Und das wollen sie alle. Jeder will der Stürmer sein. Deshalb hetzen sie, wenn man sie denn unbeeinflusst spielen läßt, alle dem Ball nach. Nach Andres Meinung verschieben sie sich im weitesten Sinne alle zum Ball. Wenn ich allerdings Spiele dieser Jugenden beobachte fällt auf, dass einige Spieler dies tatsächlich NICHT tun. Meine Überzeugung dabei ist, dass sie dies nur nicht tun, weil der Trainer es so gesagt hat.


    Wie geschrieben: das ist MEINE Überzeugung. Muß nicht richtig sein. Wären sie unbeeinflusst würden sie ALLE dem Ball nach rennen. Trotzdem kann man das mit einer ball/raum wie-auch-immer genannten Spielweise nicht vergleichen, weil es komplett ohne Systematik geschieht. Wenn man jetzt ein gewisses "System" ins Spiel bringen will gibt der Trainer Positionen vor ( Verteidiger, Mittelfeldspieler, Stürmer ).


    Was kann ich oft da beobachten? Der Ball befindet sich vor dem gegnerischen Tor und hinten rechts steht ein Junge/Mädchen rum und nimmt nicht am Spiel teil. Das ist der rechte Verteidiger. Daneben wahrscheinlich noch der Libero und links....ihr wisst schon. Da geht´s für mich los. Was sollen die da? Da passiert nichts.


    Ich finde es nicht verkehrt grob eine Position vorzugeben. Im Hinblick auf die raum/ballorientierte Spielweise ist es so lange nicht verkehrt, wie ich die Kids immer dazu animiere am Spiel teilzunehmen. Also aufrücken und mitmachen. Auch als "Verteidiger" Tore erzielen. Irgendwer schrieb hier auch mal: alle stürmen und alle verteidigen. Die einfachste und sinnvollste Art das Prinzip den Kleinen zu erklären. Wenn Sie sich bei gegnerischem Ballbesitz auf ihre Position zurückziehen übernehmen sie ihren RAUM. Keine bestimmten Gegenspieler. Was macht man bei einer ball/raumorientieren Spielweis? Richtig - man ist für einen bestimmten Raum zuständig. Ist das jetzt schon Mannschaftstaktik? Eigentlich ja. Hat das in dieser Jugend etwas zu suchen? Eigentlich nicht. Ein System würde ich da auch NICHT trainieren. Das Prinzip grob erklären? Ja.


    Wie hier jemand schon schrieb: bei gegnerischen Ballbesitz zwischen Ball und eigenem Tor bewegen. Sehe ich auch so. Daran ist nichts falsch. Wir wollen den Ball. Also müssen wir etwas dafür tun ihn zu bekommen und nicht auf starren Positionen verharren. Wenn wir den Ball haben wollen wir ein Tor erzielen. Darf das nur der "Stürmer"? Nein. Der "Verteidiger" braucht nicht hinten stehen wenn der Ball in die andere Richtung geht. Da findet kein Spiel statt.


    Ich würde also so etwas wie Taktik NICHT GEZIELT trainieren. Die Trainingsziele dieser Jugenden sind bekannt u. ich persönlich gehe damit konform. Trotzdem würde ich den Kindern das Prinzip und seine Vorteile nicht vorenthalten.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Mir ist das was ihr so zu meiner Theorie geschrieben habt, nicht kindgerecht genug. Das was ihr dargestellt wurde, gefällt mir so nicht. Ich stelle Euch vor, wie ich es mir vorstellen würde:


    -Ich würde den Jungs ...nach jetzigem Denken (das eventuell von Herrn Schreiner noch beeinflußt werden könnte)....die Positionen vorgeben....grob vorgeben.


    -Ich würde ihnen ebend nicht sagen, dass sie ihren Mann decken sollen, keine Manndeckung vorgeben.


    -Ich würde ihnen im Maximum sagen, dass ich es gut finden würde, wenn immer einer auf den ballführenden Gegner im Zweikampf zu geht, und die anderen im Umfeld auf den Pass lauern können und Ende der Durchsage. Wie ich das genau verklickern würde....müßte ich mir noch überlegen. Das kann man gestalten.


    -dazu würde ich im Training Spielformen ausdenken, nutzen etc.. die genau das unterstützen würden.


    -sie würden so freier spielen, das was sie bereits in der G machten würde erhalten...und in dem Sinne in Bahnen gelenkt.


    -ich würde das Verschieben nicht abverlangen....und das Halten von Positionen ebenso wenig


    -ich würde sie durch freies Spiel unterstützen, ....animieren....da selber drauf zu kommen. Desto jünger, desto weniger Einfluß, desto mehr echte Freiheiten.


    -entsprechend würde ich die Komplexibilität des Verschiebens, welche hier gut beschrieben wurde....so auf keinen Fall anwenden....im Wissen, dass das auch mal zu Gegentoren führen wird, die unter Anwendung dessen so nicht passieren würden! Dat wäre mir Peng!!!


    -ich würde parallel dazu noch viel intensiveres Techniktraining -möglichst in Wettkampfform- anbieten, um sie in die Lage zu versetzen/um ihnen das Fundament dafür zu bieten.


    Dirk hat es vorgemacht.....es geht....meine Theorie wurde bereits in der Praxis probiert....ich habe es nur abgeschaut, ...es ist nicht meine Idee.


    Was ihr daraus macht...müßt ihr selber entscheiden. Ich würde und werde es so tun, es sei denn, jemand überzeugt mich davon, dass es Senf ist. ;) Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • -ich würde parallel dazu noch viel intensiveres Techniktraining -möglichst in Wettkampfform- anbieten, um sie in die Lage zu versetzen/um ihnen das Fundament dafür zu bieten.


    Ich habe mich sehr gewundert, dass diese Komponente so spät angesprochen wird. Für mich ist das die Grundvoraussetzung. Und parallel dazu zeige ich ihnen immer mal wieder, wie sie als verteidigende Mannschaft sich am Ball orientieren und gleichzeitig mit dem "dritten Auge" den ganz rechts oder links außen wartenden Gegenspieler im Blick haben (= mögliche Passwege zustellen). Das wars schon.


    Was aber heisst denn Manndeckung? Bisher wurde dies sehr auf festes Positionsverharren des Gegners bezogen. Ist ja auch eine Variante.


    Für mich heisst Manndeckung aber auch das der Gegenspieler immer direkt hinter meinem Spieler klebt. Das kommt naturgemäß jetzt in der Halle noch öfter vor als auf dem Feld. Deswegen erachte ich Hallenfußball in der Jugend auch als so wichtig. Technik auf engstem Raum unter Gegnerdruck. Dabei tritt dann eine Situation fast ständig ein: Spieler von Mannschaft A steht mit dem Rücken zum gegnerischen Tor. Spieler von Mannschaft B steht direkt hinter ihm. Bekommt er jetzt den Ball spielt sich auf engem Raum in kurzer Zeit ein komplexer technischer und koordinativer Vorgang ab: Die Ballannahme muss möglichst sauber sein. Er muss durch Gewichtsverlagerung zur Drehung kommen ( dabei möglichst mit Körpertäuschung den Gegner hinter ihm auf die falsche Seite locken ) und aus dieser Drehung Fahrt aufnehmen in Richtung gegenerisches Tor. Dabei muss er den Ball abschirmen und mitnehmen. Da brennt technisch-koordinativ ein richtiges Feuerwerk ab !


    Tja, oder er spielt den Ball einfach vorher seitlich oder in Richtung eigenes Tor ab. Ist dann auch immer die Stelle wo alle Eltern von der Tribüne rufen: "Nicht fummeln. Abspielen!!" Ich ermuntere meine Spieler immer, diese Situation selbst zu lösen. Das birgt zwar eine hohe Gefahr des Ballverlustes und oft fällt dann auch ein Gegentor. Shit happens. Egal. Innerhalb der F2-Jugend ist mir selber an meinem Training aufgefallen, dass die meisten Übungen mit Front zum Tor, auf welches dann geschossen werden soll, beginnen. Einige "Experten" haben dann bei der Ballannahme den Ball immer (ob bewußt oder unbewußt konnte ich dabei nicht feststellen ) leicht abtropfen lassen und los gings. Nach dem Motto: Ich muss ja sowieso in die Richtung, da spiel ich den Ball schon mal dahin und ich nehme schneller Fahrt auf.


    Während der gesamten F1-Jugend habe ich Übungen immer so aufgebaut, dass sie mit dem Rücken zum Tor stehen. Bedingt eine saubere Ballannahme. Und sie müssen sich was einfallen lassen, wie sie technisch-koordinativ die Richtung wechseln und dabei der Ball auch mitkommt :) Ich brauchte bei den meisten gar nichts sagen, wie sie das lösen. Die hatten genug Ideen und haben sie im Laufe der Zeit verfeinert. Einige brauchten ( und brauchen auch heute noch ) Hilfestellung. Man muss sie nur bestärken mutig zu sein, den Gegner hinter ihnen nass zu machen. Geht in der Anfangszeit oft in die Hose. Mittlerweile kann sich die Erfolsquote aber schon sehen lassen. Also auf die Frage "Was tun gegen Manndeckung?": Technisch-koordinativ so vorbereiten das sie sich fast freuen, wenn der Gegner hinter ihnen klebt ;)


  • Mir ist das was ihr so zu meiner Theorie geschrieben habt, nicht kindgerecht genug. Das was ihr dargestellt wurde, gefällt mir so nicht. Ich stelle Euch vor, wie ich es mir vorstellen würde:


    -Ich würde den Jungs ...nach jetzigem Denken (das eventuell von Herrn Schreiner noch beeinflußt werden könnte)....die Positionen vorgeben....grob vorgeben.


    -Ich würde ihnen ebend nicht sagen, dass sie ihren Mann decken sollen, keine Manndeckung vorgeben.


    Im Kern ist das doch das, was ich geschrieben habe. Sie spielen also grundsätzlich eher ball- und raumorientiert (weniger raumorientiert, da sie immer nur der Ball interessiert), da sie eben weder auf einer festen Position verharren, noch irgendeinem festen Gegenspieler permanent nachhetzen. Mehr oder weniger automatisch, aber ohne wirkliches Konzept, da man es eben nicht gezielt trainiert.


    Zitat Steini: Während der gesamten F1-Jugend habe ich Übungen immer so aufgebaut, dass sie mit dem Rücken zum Tor stehen. Bedingt eine saubere Ballannahme. Und sie müssen sich was einfallen lassen, wie sie technisch-koordinativ die Richtung wechseln und dabei der Ball auch mitkommt :) Ich brauchte bei den meisten gar nichts sagen, wie sie das lösen. Die hatten genug Ideen und haben sie im Laufe der Zeit verfeinert. Einige brauchten ( und brauchen auch heute noch ) Hilfestellung. Man muss sie nur bestärken mutig zu sein, den Gegner hinter ihnen nass zu machen. Geht in der Anfangszeit oft in die Hose. Mittlerweile kann sich die Erfolsquote aber schon sehen lassen. Also auf die Frage "Was tun gegen Manndeckung?": Technisch-koordinativ so vorbereiten das sie sich fast freuen, wenn der Gegner hinter ihnen klebt ;) Zitat Ende


    Klingt für mich nach der Vorausetzung schlechthin: das 1 vs. 1; Zweikampfverhalten! Egal welches "System" man spielt - das sollte man immer bestmöglich beherrschen. Es kommt immer irgendwann zum 1 vs. 1. Was du hier beschreibst beziehst du halt nur mehr auf das Verhalten des offensiv agierenden Spieler. Das kann ich erst "trocken" mit z. B. Hütchen simulieren, um es anschließend mit Gegenspieler praxisnaher umzusetzen. Vielleicht zunächst eher passives Verhalten des Verteidigers und dann aktives. Dann trainiere ich sowohl den offensiven, als auch den defensiven Spieler.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)