Erfahrene Trainerkollegen: Warum seid ihr nun anders oder besser als am Anfang?

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    1. Wissen, das Leistungen auf Dauer nur auf freiwilliger Basis mit Spaß und Leidenschaft am Fussball erzielt werden könen.


    (kein Drill und Stanktionen)


    Was machst du bei grobem sozial Fehlverhalten? Z.b. Der Spieler weigert sich einfach eine Übung zu machen, oder sagt dir: Ich mach es eh wie ich will, ich brauche keine Korrektur?





    Punkt 1: Wie informierst du die Eltern? Ich mache das beim Training über Elternabende und einen E Mail Verteiler. Einigen Eltern ist das aber gar nicht recht. Die fühlen sich eher dadurch genervt und WOLLEN gar nichts genau wissen. Was machsten da?



    Punkt 2: Absolut einer Meinung


    Punkt3: Mache ich auch. Wie ich in einem anderem Tread geschrieben habe, wurde mir letztens danach Prügel durch den anderen Trainer angedroht. Leider hat mein Schreiben an den Kreisverband und den anderen Verein leider keiner Antwort ergeben.schade.


    Punkt4: Durch die Einfachheit des 3:3 in der E jugend erübrigen sich Großartige Anweisungen. Lob und Anerkennung wird auch mal quer übers Feld verteilt.


    Punkt5: Ich denke die Kids sind während des Spiels eh nicht wirklich aufnahmefähig.


    Punkt6: In der E verstehen die Jungs schon wenn man das mit dem Verschieben auch direkt erklärt und auf dem Platz übt. Wenns mal nicht klappt, so what

  • Aber aus Fehlern lernt man .Wer keine macht , kann sich nicht verbessern . Zu den Grundlagen immer etwas von den neuen Trends einbauen .. auch von jungen Spielern oder Kollegen lernen .( So genug geprädigt ;) 8)

  • Ich kann nicht sagen, was ich anders mache - ruhiger wird man aber auf alle Faelle, wie die anderen Beitraege bestaetigen. Ich glaube aber, auch wenn es abgedroschen klingt, das man nie aufhoeren sollte, Neues zu lernen, aufzunehmen, und/oder einfach auszuprobieren. Wenn du aufhoerst zu lernen, hast du schon verloren. Es gibt fuer mich keine schlechtere Begruendung als " weil es schon immer so ist", oder " mach ich schon immer so". Wir wollen ja nicht so ausbilden, wie wir vor 30 Jahren ausgebildet wurden, oder =) . Nicht das es damals schlecht war, aders war`s aber auf alle Faelle.

    "...for the love of the game!"

  • total unerfahren habe ich geschrien wie ein Verrückter, war zu emotional, zu besessen auf die Ergebnisse


    Interessant, fast jeder gibt rückblickend (in zeitlicher Selbstdistanz) zu, dass er wohltuend ruhiger geworden ist. Im Umkehrschluss: Wer (als JL) einfach irgendwen ohne Erfahrung bzw. Herzensbildung auf Spieler loslässt, liefert sie quasi psychisch mit sich überfordert schädlich wirkenden Motzkis aus. Im Nachhinein sieht man es ein, aber wehe man sagt das wem, der grad ob der Niederlage in Rage gerät oder hält im Allgemeinen Trainern diesen Spiegel vor. Fazit: Was man Spielern im Training nicht vermitteln, also als Trainer leisten konnte, das gelingt zwar schon gar nicht unter Stress im Spiel, aber trotzdem hat es sich fast jeder entweder früher mal eingebildet oder einfach als Denkfehler ausgelebt. Muss, darf das so ein, zumal im Jugendbereich? Sollte es nicht zur Fairplay-Pflicht gegenüber Spielern, zumal Kindern werden, jedem Greenhorn einen Paten (so er nicht selbst ein notorischer, alter Schreihals wäre) zur Seite zu stellen - zum Schutz seiner de facto (per Aufstellungsritus: nicht das Team stellt sich, sondern ein Trainer es als ganzes auf und ein) "Untergebenen"?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Interessant, fast jeder gibt rückblickend (in zeitlicher Selbstdistanz) zu, dass er wohltuend ruhiger geworden ist.


    Klar, man wird mit zunehmender Erfahrung gelassener, außerdem ist alles nach einer Weile auch nicht mehr so neu und aufregend.


    Im Umkehrschluss: Wer (als JL) einfach irgendwen ohne Erfahrung bzw. Herzensbildung auf Spieler loslässt, liefert sie quasi psychisch mit sich überfordert schädlich wirkenden Motzkis aus.


    Das muss nicht so sein, ist aber sicher nicht ganz selten, um es vorsichtig auszudrücken. Hier im Forum wird ja auch allenthalben der Wunsch geäußert, dass sich Verbände und Vereine stärker um die Basisqualifikation der Neutrainer, die ja i.d.R. im Kinderbereich einsteigen, bemühen sollten. Leider findet das zumindest bei uns überhaupt nicht statt. Das Problem ist nur, dass Jugendleitung ein sehr arbeitsintensives Amt ist, dafür findet man noch schwerer jemanden als einen neuen Kindertrainer. Ich hatte letztes Jahr mal darüber nachgedacht, den Stellvertreter zu machen, kam dann aber zu dem Schluss, dass mir dazu die Zeit fehlt, zumindest, wenn ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht werden möchte. Ich hätte dann nämlich auch die Qualifizierung der Trainer, die Kommunikation, etc. voran treiben wollen, alles Punkte, die bei uns momentan nach meinem Empfinden zu kurz kommen. Vielleicht gehe ich das noch mal an, wenn ich nicht mehr aktiver Trainer bin. Beides gleichzeitig schaffe ich nicht.


    Im Nachhinein sieht man es ein, aber wehe man sagt das wem, der grad ob der Niederlage in Rage gerät oder hält im Allgemeinen Trainern diesen Spiegel vor.


    Naja, es gibt halt auch geeignete und ungeeignete Momente, um mit jemandem in einen kritischen Dialog zu treten. Es gibt sicher bessere Gelegenheiten als die von dir genannte...


    Sollte es nicht zur Fairplay-Pflicht gegenüber Spielern, zumal Kindern werden, jedem Greenhorn einen Paten (so er nicht selbst ein notorischer, alter Schreihals wäre) zur Seite zu stellen - zum Schutz seiner de facto (per Aufstellungsritus: nicht das Team stellt sich, sondern ein Trainer es als ganzes auf und ein) "Untergebenen"?


    Sicher, das wäre wünschenswert. Nur: woher willst du die vielen Trainer nehmen, derer es dazu bedarf? Ich habe schon zwei eigene Trainings, dazu noch die Spiele und andere Aufgaben. Da kann ich dann sicher nicht auf Dauer noch alle Trainings eines erfahrungsmäßig jüngeren Kollegen begleiten. Nicht als in Vollzeit beschäftigter Familienvater..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Danke für dein Feedback! DFB u. Verbände schreiben Vereinen vieles vor, unter Strafe, doch der Schutz von Kindern vor unqualifizierten Trainern ruft da niemand auf den Plan. Merkwürdig, oder? Woher soviel Desinteresse? Lehrer, Psychologen, Erzieher u.ä. Verantwortliche für Dritte, zumal Kinder, alle unterliegen irgendeiner "Supervision", nicht wg. böser Kontrollwut, vielmehr weil sie wie eine Ausbildung notwendig wäre: zum Schutz von Schutzbefohlenen! Im Sport soll all das unnötig bzw. zeitlich nicht drin sein? Ist das dann verantwortlich gedacht, gerade wenn eben viele Trainer rückblickend jene Mängel offen zugestehen?


    R. Klohr o.a. haben in vielen Beiträgen (vgl. "Dribbeln unter Drill" o.ä. im Tagesspiegel) klar verdeutlicht, wie fatal destruktiv übergeordnete Erwachsene auf Heranwachsende wirken können, wie erdrückend übermäßige Lautstärke schon ist. Doch auch im Rückblick nimmt man es ja eher wie unvermeidbares Schicksal für jene Schutzbefohlenen hin. Traurig, da hätten Konsequenzen zu folgen, meine ich: neuen Trainern nämlich zu helfen, und die Zeit müsste man sich eben nehmen, weil es extrem wichtig wäre (die Folgen für Kinder vor Augen). Egal wirkt es nur aus Erwachsenensicht, Kinderpsychologie klärt da auf: Oder gibt es Daten die besagten, alles wäre für Kinder, ihre Talentförderung/-entwicklung egal? Jeder sollte, könnte von Anfang an besser sein, wäre gar nicht sooo schwer, oder...?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Danke für dein Feedback! DFB u. Verbände schreiben Vereinen vieles vor, unter Strafe, doch der Schutz von Kindern vor unqualifizierten Trainern ruft da niemand auf den Plan. Merkwürdig, oder?


    Nun, vielleicht sollte der DFB tatsächlich da mit mehr Nachdruck an die Landesverbände herantreten, diese ihrerseits weiter in die Kreise drücken, denn letztlich sind es die Kreise, die den Zugriff auf die Vereine und Trainer haben. Wenn ich auf http://www.training-wissen.dfb.de starte und dann über "Training" -> "Kinder- und Jugendfußball" weiter mache, finde ich da schon die wichtigsten Infos. Als Jugendleiter könnte man sich nun mit dem Neutrainer einfach mal zwei Stunden hin setzen und dabei u.a. diesen Bereich durch klicken. Da steckt viel Information drin, die den meisten Breitensporttrainern da draußen wohl gar nicht bekannt sind.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Klar gibt es zig Angebote, um auch als neuer Trainer gut informiert zu starten. Nur kenne ich Leute, die schon viele Jahre Trainer sind, gar mit irgendwie erworbenen Schein, die viele Grundfehler machen, nie was lesen. Wie dem vorbeugen? Vllt nicht gleich gemeinsam studieren, aber mal ein Hinweis auf die Infomaterialien, dann ein kleiner offener Dialog - da könnte ein JL o. Fachwart bald merken, wie es im Kopf aussieht, u.U. korrigieren, oder? (Wenn aber wie bei uns der JL schon in der "E" soviel Erfolgsorientierung ausgibt, verordnet - worauf dann das zweit-/drittbeste Kreisliga-Team als Team zerbricht, bestünde umgekehrt die Gefahr, die unbeschwerte Leichtigkeit zu verbiegen: wer kontrolliert den Kontrolleur... sich im Wechsel kontrollieren, kritisieren dürfen: bringt mehr!)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Naja, kicker, da hilft dann wohl am ehesten die Abstimmung der Eltern mit den Füßen, d.h. die Vereinswechsel. Problem: viele Eltern lassen sich vom Erfolg, den Ergebnissen, blenden. Dass die starke Ergebnisorientierung im Kinderbereich langfristig schadet, merken sie dann leider oft zu spät, eben 'nach langer Frist.' Was man dagegen tun kann? Nun, die Regularien so ändern, dass die Ergebnisgeilheit unbelohnt bleibt. Und als gutes Beispiel voran gehen, denke ich.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Kicker, deine Ansichten in allen Ehren, aber:


    Die mangelnde Qualifikation von Trainern liegt nicht zuletzt daran, das viele Trainerposten eben durch eine Notlösung besetzt sind. Ehrenamt ist immer scheisse, keiner will es machen. Für viele Bereiche findest du Ehrenamtler, nur beim Sport hakt es an allen Ecken und Enden. Wenn du hier durch das Forum stöberst findest du immer wieder Leute, die gleich zwei Co-Trainer oder Betreuer haben. In vielen Dorfvereinen sieht es aber leider genau andersherum aus. Da kannst du froh sein, wenn der ein oder andere Trainer nicht gleich zwei Mannschaften trainieren muss.
    Oftmals sind es doch Väter, die Mannschaften übernehmen - nicht zuletzt um dem eigenen Kind zu ermöglichen, überhaupt weiterzuspielen. Auf diese Trainer kommt dann gleich die Ernüchterung zu - sie sehen, was für ein Zeitaufwand hinter dieser Arbeit steckt. Natürlich nur, sofern für sie Training nicht nur daraus besteht, zwei Mannschaften einzuteilen, einen Ball hinzuwerfen und die Kinder 1,5 Stunden lang bolzen zu lassen.


    Die wenigsten sind dann noch dazu bereit, Qualifizierungsmaßnahmen zu besuchen. Ich würde da gar nicht mal unterstellen das es Desinteresse ist, sondern bei den meisten mangelt es einfach an der nötigen Zeit. Die Idee mit den ruhigen, besonnenen "Paten" ist wunderbar. Bloß stellt sich am Ende die Frage: Wer soll es machen? Hat jeder Verein die nötigen Mitarbeiter, die das überhaupt hinbekämen? Woher soll man die nehmen?


    Nehmen wir für einen kurzen Augenblick mal an, die Verbände würden das Fehlen solcher Paten, bzw. den Mangel an qualifizierten Trainern sanktionieren... die Folge wäre wohl der Untergang so mancher Vereine. Jetzt mag man vllt. sagen "Gut, wenn die eh nur unqualifizierte da rumrennen haben, ist das ja nicht schlimm, wenn die den Laden dichtmachen". Was aber ist dann mit den Kindern? Die stehen auf der Straße, und wollten ja eigentlich nur Fußball spielen.


    Ich persönlich sehe weniger die Vereine oder die Verbände in der Pflicht. In der Pflicht stehen in meinen Augen eher die Eltern. Die Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Das sollte jeder Elternteil auf den Sportverein übertragen. Erfolgsgeile Trainer, die ob des Ergebnisses des Spiels Kinder benachteiligen etc.? Mein Lütten wird da nicht spielen, ganz einfache Kiste.
    Leider ist der Sportverein für viele Eltern aber einfach nur ein "Aufbewahrungsort" für ihr Kind. Das kennt jeder: Vor dem Sportgelände auf die Bremse treten, Tür auf, Kind raus, Gaspedal durchtreten. Wir können uns hier im Forum den Kopf zermartern soviel wir wollen, KiFu und FairPlay hochloben bis die Socken qualmen - eine ultimative Lösung, das auf den Alltag im Sportverein zu übertragen gibt es nicht.


    Ich greife da jetzt als Beispiel einfach mal heraus - das auffällige Kind mit ADHS. Wieviele Threads zu dieser Problematik gibt es hier? So einige, oder? Da werden die tollsten Tipps gegeben, wie man mit der Situation umzugehen hat. Lobenswert, das betroffene Trainer da überhaupt nach Rat suchen. Aber irgendwann bist du als Trainer auch mal an der Grenze deiner Belastungsfähigkeit angelangt. Einerseits musst du dich fachlich qualifizieren, dann bist du noch der Pädagoge, Psychologe, und am Ende noch der Sozialarbeiter.
    So schön das alles auch sein mag (schließlich macht der "Job" ja doch einen verdammt geilen Spaß...), irgendwann ist auch mal Schluss. Ich persönlich bin durchaus bereit, mich fachlich fortzubilden, mich meinetwegen auch mit Sozialprofis (jene, die das beruflich machen) mal darüber zu unterhalten, wie man unterschwellig positiv auf einen notorischen Störenfried in der Mannschaft einwirken kann. Aber dann noch den "Paten" zu geben - never. Da würde ich dann nicht mehr nur meine Freizeit im Sportverein verbringen, da wäre ich dann gleich bei einem Zeitaufwand, der meinem Beruf in nichts nachsteht. Und wie schaut es mit Trainern aus, die ihre aktive Zeit an der Linie beendet haben? Die sind nach teils zig-jähriger Trainerarbeit teilweise einfach nur froh, endlich dieses hohe Maß an Verantwortung los zu sein und wochenends einfach nur zum Sportplatz zu kommen um Fußball zu schauen. Die paar, die nach der aktiven Zeit überhaupt noch die Energie haben, jungen Trainern unter die Arme zu greifen, quasi als Mentor zur Verfügung zu stehen, hält sich in beschaulichen Grenzen. Wie man das Sanktionieren will, ist mir schleierhaft. Immerhin sind wir alle noch Menschen, keine Maschinen.

  • Ich sähe als Paten z.B. Rentner (Opas der Kinder notfalls: wenn die keine Zeit haben, wer dann?), die sich eine dauerhafte Teambetreuung mit kleinen Kindern nicht mehr antun mögen, aber dem Fußball so verbunden blieben. Man müsste nur die Türen öffnen...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....