Kombinationen G-Junioren

@ Andre Keine Regeln ohne Ausnahmen, aber es ist die hier beschriebenen Fall einfach so, dass wohl das kleine Kind noch etwas Entwicklungszeit benötigt.

Gerade du, der du dich so für die Kinderseelen einsetzt, solltest dem Kind diese Entwicklungszeit zuhause auch zugestehen. Es kann dann noch 13 Jahre im Verein bei der Jugendabteilung sein.

Zitat von Germancoach

Es kann dann noch 13 Jahre im Verein bei der Jugendabteilung sein.

Genau. Einerseits bin ich ja eh der Meinung, dass man heute zu früh im Verein anfängt. Die spielen mit 15 teilweise schon 10 Jahre im Verein/Mannschaft - kein Wunder, dass die dann mal ne Luftveränderung wollen.

Mir ist natürlich die "andere Seite" schon auch klar.

Zitat von Zodiak

Unser JL hat aus aktuellem Anlass verfügt, das unter 5 Jahren nichts geht - Grund ein 5 jähriger hat sich während dem Training in die Hose gek*ckt.

Warum geht unter 5 nichts? Der Hosensch... war doch schon 5. Also sollte doch wohl unter 6 nichts gehen. Aber mal mal den Spaß beiseite, denn Ernst lern gerade laufen, und das am liebsten mit dem Ball.

Ich trainiere seit fast 2 Jahren unsere Bambini im Alter von 4-6 Jahren. Derzeit sind es 21 Kinder, pro Jahrgang etwa 7. Aus Platzgründen, mit 20 wilden Kerlen in einer viel zu kleinen Halle, habe ich diese dann nach dem ersten Hallentraining in eine "kleine" und "große" Gruppe aufgeteilt. Was sich nun letztendlich als "Glücksgriff" herausstellte.

Das nur vorweg. Aber nun meine Meinung zu den jüngsten Kickern.

Ich achte z. B. bei den "schnuppernden" 4-jährigen Kindern vor allem auf ihr Laufverhalten. Wackeln sie noch wie große Babys, lege ich den Eltern nahe es in 3 Monaten nochmal zu versuchen. Können sie allerdings schon "geradeaus" laufen, nehm ich diese in unsere "kleine" Bambini-Gruppe der 4- sowie der "schwachen" und ängstlichen 5-jährigen auf. Hier legen wir den Schwerpunkt auf die Entwicklung der "Motorik & Koordination". Wir lassen sie über Bänke, Kästen usw. klettern und balancieren. Bieten aber auch viele verschiedene Spiele mit und ohne Ball an. So trainieren wir neben der Motorik auch das "Ballgefühl". Und vor allem wird es für die kleinen Racker nie langweilig.

Bei den Großen, die "starken" 5- und 6-jährigen Kinder, verlagern wir dann den Schwerpunkt in Richtung Fußball. Was keinesfalls heißen soll, dass wir die Motorik und Koordination vernachlässigen. Nein, diese Übungen werden nun immer anspruchsvoller, sodass sie weiter gefördert aber auch gefordert werden. Das Ergebinis sind schon recht ordentliche zuspiele, was ich allerdings noch lange nicht als Passspiel bezeichnen würde.

Wenn nach den Kleinen die Großen in die Halle stürmen, sieht man schon einen deutlichen Unterschied, da ich mit den Großen schon "mehr machen kann" als mit den Kleinen.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass man bei den Kleinen auf gar keinen Fall voreilige
Schlüsse bezüglich der "Eignung" zum Fußballer ziehen darf.

Als ich die Jungs übernommen hatte, war ein Kind dabei (damals gerade 5 Jahre geworden), bei dem ich als "Anfänger" (nun allenfalls fortgeschrittener Anfänger ) dachte, "das wird doch nie was". Er wollte den Ball immer nur mit den Händen spielen. Er kam aber auch zu jedem Training. Nun ist er einer meiner Besten Spieler. Bei den letzten Spielen ist kein Gegenspieler an ihm vorbei gekommen. Ich war begeistert.

Mein Fazit: Die Kinder können ruhig mit 4 Jahren anfangen Fußball zu spielen, wobei die Betonung auf spielen und nicht auf Fußball liegt!! Hier kann ich Andre nur zustimmen. Das Fußballspielen kommt dann auch von ganz allein.

@ McPhly Ja, aber für die ganz, ganz Kleinen gibt es bei uns Kinderturnen mit Balanceparcours und ganz, ganz tollen Sachen. Sodass wir im Verein wirklich sagen können: "Geht erst einmal da hin, dann kommt in einem halben Jahr zu uns und wir nehmen auch einen Ball hinzu.

Da haben dann alle Beteiligten mehr von.

Zitat von Andre

..woran liegt es denn wiedereinmal..

Weil die meisten nicht mit Kindern in dem Alter umgehen können bzw. Angst davor haben mit ihnen umzugehen oder Angst davor haben von einer Furienmutter gefressen zu werden wenn sie nen "Fehler" machen?

Das sind zumindest ein paar der Gründe, die ich gehört habe, als ich letzte Saison nen (Co-Betreuer) aus den Reihen der A-Jugend/2.Mannschaft für die ganz Kleinen gesucht (und nicht gefunden) habe, weil die Eltern nicht wollten.

Bei uns liegt der Grund ganz einfach in der Tatsache, das wir aus Mangel an Kapazitäten(Übungsleiter) Die F-Jugend und die Minis gemeinsam bedienen müssen. Das heißt gemeinsames Training. Auch wenn jetzt wieder ein Aufschrei durchs Forum geht, es ist eben so das bei uns die Trainer nicht auf den Bäumen wachsen und wir haben auch nur 3 die noch in die Rubrik Mini fallen!
In einem anderen Thread hab ich ja schonmal erwähnt warum es in unseren Breiten nahezu unmöglich ist Kindergartenkinder in den verein zu holen. Daher geben wir immer die Empfehlung raus mit 5 Jahren mit Fußball zu Beginnen.

Ich denke, nein ich bin mir sicher, das wir das Trainnig altersgerecht gestalten und das die Minis nicht überfordert werden! Ganz einfach weil wir keine " Raketen" in der F haben sondern eher Spieler die sich erstmalig sportlich betätigen und somit auch nicht viel weiter sind als die Minis. Die Trainingsgruppe ist auch nicht sehr groß. Nur 8-10 Kinder im Schnitt. Naja das Thema Beitrag zieht auch nicht als Argument. Das ist nicht der Grund für die Aufnahme. Bei uns haben alle Kinder 3 Monate Zeit um reinzuschnuppern. Und wenn sie dann dabei bleiben wollen, dann wird auch erst Beitrag genommen!

Hallo,

wenn ich diesen Thread lese, bin ich hin- und hergerissen.

Auf der einen Seite werden Bambinis von vielen unterschätzt. Es gibt durchaus Kinder, die schon mit fünf Jahren Doppelpass spielen können oder Mitspieler in den freien Raum schicken können. Das merkt man aber nicht im Spiel 6:6, sondern wenn man 2:2 oder 3:3 spielt.

Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, wenn eine Bambini-Mannschaft das beim 6:6 schon beherrscht, werden sie Defizite an andere Stelle haben und diese "Passsicherheit" aufgedrängt und eingetrichtert bekommen haben. Das ist nicht im Sinne des Bambini-Fussballs.
Bambinis sollen "von alleine" auf die Idee kommen, einen Pass zu spielen. Bambinis sollen selbst erfahren, dass so ein Pass Sinn macht.

Bei den Bambinis steht doch der mittel- und langfristige Erfolg im Vordergrund. Wenn eine Bambini-Mannschaft schon so früh "Fussball wie die Erwachsenen" spielt, wird immer schnell auf die Schulter geklopft und gefragt, wo das Geheimnis liegt. Für mich ist das ein eher ein Zeichen, dass man sehr kurzfristig denkend trainiert hat und die Kinder später Defizite in der Zweikampfführung, in der Spielintelligenz, im "Lust auf Fussball" und in ihrer eigenen Kreativität haben werden.

Gruß, Christoph

@ GC

Wir machen doch unterm Strich nichts anderes.

Es ist schön wenn es bei Euch im Verein eine Turnsparte gibt. Bei uns leider nicht. Aus diesem Grund legen wir bei den ganz Kleinen auch viel Wert auf fördernde Spiele. Es ist also im Endeffekt nichts anderes als eine "spaßige Turn- und Sportspielstunde". Am Ende des Trainings machen wir natürlich auch ein kleines Fußballspiel. Schließlich kommen sie ja zum Fußballtraining. Und nichts motiviert mehr als der Torerfolg. Für die Kritiker dieser These. Das Spiel ist so ausgerichtet, dass viel gespielt wird und viele Tore fallen werden.

Ich glaube auch nicht, dass wir die Racker damit überfordern. Schließlich ist dies die "erste Stufe" in unserem Gesamtkonzept für den Nachwuchsbereich von den Bambini bis hin zu den A-Junioren. Es geht uns nämlich nicht um den schnellen Erfolg.

Wir müssen allerdings auch immer wieder zu euphorische Eltern ausbremsen, die denken, die Kleinen gehen mal eben zum Fußballtraining und können mit 5 Jahren dann schon den Messi machen. Den erkläre ich dann unser Konzept, dass die Kinder erstmal "richtig laufen lernen" müssen und wir uns dann auch mit dem Fußballspielen befassen werden. Die die Meisten sehen es dann ein, und den Beratungsresistenten kann man eh nicht helfen.

@ McPhly

Mir gefällt, was du da beschreibst. Offensichtlich handelt es sich aber um Kinder, die das bereits vernünftig mitmachen. Leider habe ich auch schon Vierjährige gesehen, die lebten im Prinzip noch in Symbiose mit ihrer Mutter, will sagen: ohne Mama gingen die nicht mal einen Meter "unrund", die machten ohne die rein gar nichts.

Anderes Beispiel: Ich habe immer noch den kleinen Keno vor Augen, ein super Linksfuß ..... dribbelte .... schoss ..... Tor ........ dribbelte ... schoss .... Pfosten ......... Trainingsspiel sofort vorbei, den niemandem, auch nicht der Mutter, gelang es nun, den heulenden Kleinen unter dem Gerätewagen hervorzuholen.

Dieser Junge war einfach noch nicht so weit. Und wenn man so etwas sieht, dann sind die Kinder einfach noch nicht reif für Fußball.

Und glaube mir, wir haben alles mit Keno versucht: Jeder der anderen Eltern wollte ihm am Ende ein Eis schenken (14 Eis!), wenn er ein Mail ein Training ohne Heulen hinter sich bringt. Keno hat kein Eis bekommen, leider.

Zitat von Andre

Hört sich gut an, finde ich gut.

Oh das ging jetzt runter wie Öl

McPhly: Ich stimme dir voll zu. Wir machen vor jeder Saison ne Elternversammlung. Da stelle ich mich dann vor die Eltern hin und erkläre denen erst mal was meine Teams schon an Titeln hatten, klingt blöd, aber bei den Eltern leuchten die Augen
Dann erkläre ich ihnen das wir jetzt erst mal anfangen den Kindern beizubringen freihändig geradeaus zu laufen und das wir das Saisonziel haben weniger als 120 Tore zu kassieren und mindestens eins zu schießen.
Die Eltern gucken wirklich immer wie Autos, aber sie schnallen es recht gut

@ GC

Die Kinder wie Keno wird es immer wieder geben. Ich hatte einen ähnlichen Fall. Der Kleine kam mit 4 das erstemal zum Training. Er hat auch mit gemacht. Doch plötzlich fing er an zu weinen und lief immer wieder zu seiner Mutter. Ich habe dann das persönliche Gespräch gesucht. Zum Glück war sie der gleichen Meinung, dass es wohl doch noch etwas früh für ihren Schützling ist. Und sie es "nächstes Frühjahr" nochmal versuchen kann/möchte.

Gesagt getan. Er war am Anfang auch noch ein wenig ängstlich. Dann erschien plötzlich ein Freund von ihm beim Training (hatte die Mutter allerdings vorher gefragt, ob nicht ein Freund von ihm auch gern Fußball spielt ) und der "Bann" war gebrochen. Er entwickelt sich m. E. sehr gut. Es macht Spaß ihm zu zusehen. Auch ihm macht das Training sehr viel Spaß und ist meist am Tag vorher schon ganz aufgeregt, "Mama, Morgen ist endlich wieder Fußballtraining".

Wir empfehlen in einem solchen Fall den Eltern, doch besser noch etwas zu warten. Und das dies für das Kind auch das Beste ist. Es sei denn sie wollen, dass ihr Kind das Fußballspielen zu "hassen" lernt.
Wenn sie jedoch "problemlos" mitmachen, lassen wir sie auch. Denn es kann den Kleinen nicht schaden, wenn sie sich einamal pro Woche mit Freunden zu einer Sportspielstunde treffen.