DFB-Bolzplätze in NRW oft in schlechtem Zustand

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    • Offizieller Beitrag

    Das die Instandhaltungskosten für die Kommunen auf viele Jahre nur schwer zu erbringen sind und ein vielfaches der Baukosten betragen, war schon im Beantragungsverfahren kritisiert worden. Einige Kommunen haben sich deshalb auch nicht um Bolzplätze beworben.


    http://www.derwesten.de/nachri…em-Zustand-id4204184.html


    Auch auf einigen anderen der sechs Essener Plätze hat man gegen Vandalismus zu kämpfen. Womit die Stadt ein Problem hat: Denn sie hat sich verpflichtet, die Minifelder 15 Jahre lang instand zu halten.

  • Zäune und begrenzte Zugangszeiten können meiner Meinung nach keine Lösung sein. Dafür wurden die Plätze nicht geschaffen. Aber eine grundsätzliche Lösung fällt mir auf die schnelle auch nicht ein. Man könnte natürlich eine nächtliche Sperrzeit einrichten. Da sollten Kinder und Jugendliche eh zuhaus sein. Ansonsten kann man wohl nur an die Bevölkerung appellieren,Zivilcourage zu zeigen und im Bedarfsfall einzuschreiten (wenn möglich) oder Vandalismus und dabei festgestellte Personen zu melden.

  • Traurig, aber das war zu erwarten, denn der lobenswerte Ausgangspunkt des DFB war es ja, diese Bolzplätze in Gemeinden/Stadtteilen mit gewissen "Brennpunkten" (mit Migrationshintergründen) zu platzieren. So ungefähr, wenngleich in meinem Umfeld auch "wohlsituierte" Gegenden profitierten...


    Ich selber hatte zum damaligen Zeitpunkt mit unserer Bürgermeisterin gesprochen, dass wir uns in Kooperation mit der Stadt und dem Verein um einen solchen Bolzplatz bewerben sollten (war auch Bedingung der Bewerbung). Innerhalb der Verwaltung wurde der Vorschlag besprochen, aber wegen der selber zu finanzierenden Kosten für die Aufarbeitung des Grundstückes (ca. 12.000 €) abgelehnt. Man baute stattdessen für 8.000 € einen normalen Bolzplatz, aber ungeeignet gelegen am Rande unserer Stadt. Dies hatte ich damals zu bedenken gegeben und recht gehalten: Der Bolzplatz wird dort von den Kindern gar nicht angenommen.


    Zudem hatte ich damals schon den kommunalen Nachteil des Folgeaufwandes bedacht/gesehen. Gerade bei den Kunstrasenplätzen des DFB dürfte der nicht unerheblich sein - Vandalismus inklusive. Vorgebracht hatte ich diese Gegenargumente bei der Bürgermeisterin allerdings nicht...nur wundern darf sich nun eigentlich keiner, schon gar nicht in NRW, wo man in Sachen Verwaltungseffizienz anderen Bundesländern meilenweit voraus ist. Aber man hat hier den sozialen Aspekt wohl vorangestellt, was ich grundsätzlich befürworte. Schade nur, dass sich dies nunmehr ins Gegenteil umschlägt.

  • Unser Bolzplatz steht in nem Vorort, der eigentlich nur für Kinder aus diesem Vorort erreichbar ist. Und das Gelände von dem Sportplatz ist da auch nicht immer offen. Meiner Meinung nach wurde da das Ziel diese Platzes um Meilen verfehlt! Aber der hält sich lange weil er wenig genutzt wird :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Es scheint ein weiteres Problem zu geben: die Bande.


    Googeln nach:"DFB Bolzplatz Lärmbelästigung" bringt 35.000 Treffer.


    Deutschland ist manchmal schon komisch, wenn es um spielende Kinder geht.


    Hier einige Google-Treffer:


    - Mini-Spielfeld: Zu laut! Neuer DFB-Platz gesperrt | Bonn - EXPRESS
    - Argument der unverhältnismäßigen Lärmbelästigung - rehfelde.info/index.php
    - Starke Lärmbelästigung durch DFB Mini Fußballfeld - www.123recht.net
    - Seit eineinhalb Jahren sorgt der Lärm durch das DFB-Minispielfeld auf dem Gelände der Grund- und Werkrealschule Wäldenbronn für Ärger
    - Lärmbelästigung durch Bolzplatz Generelle Themen frag-einen-anwalt.de
    - Mini-Spielfeld bleibt gesperrt - NWZonline.de


    ..und so schützt man sich gegen den Lärm :D :


    - Die Nutzung findet nur werktags zwischen 8:00 und 20:00 Uhr statt, d.h. nicht an
    Sonn- und Feiertagen sowie nicht in den besonders schutzbedürftigen Ruhezeiten.


    - Eine bis zu 3 m hohe Lärmschutzwand (an den Stirnseiten beträgt im nördlichen
    Bereich die Wandhöhe 1 m und steigt bis in etwa Mitte des Spielfeldes auf 3 m an.
    Die Wandhöhe an der Südseite beträgt 3 m). Die Wand bewirkt eine Minderung bis
    rund 7 dB(A), begünstigend wirkt die topografische Situation.


    - Es ist eine intensive Begrünung zu empfehlen, so dass die Sichtverbindung zwischen
    den bewohnten Gebäuden und den Spielfeldern weitestgehend unterbrochen
    wird. Eine Begrünung bewirkt zwar keine physikalische Pegelminderung, jedoch
    wird dadurch Lärm in der Regel leiser wahrgenommen.

  • Kinderlärm


    Ich habe hier mit einem Nachbarn, einem älteren Herrn einen schönen Streit gehabt (cirka 4 Jahre her). Er wollte vorn im Verkehrsberuhigten Bereich Ruhe (keine Ballspiele, kein Bobbycarfahren, kein Geschrei der Kinder...wenn z.B. ein Tor geschossen wurde) und hinter seinem Haus....ist eine Wiese mit einem Rundwanderweg und einer Drehscheibe für die Kinder...dort wollte er die gleiche Ruhe. Ja, ja...und ich hatte die Kröten so schön klein -grins-. Meine halbe Mannschaft hat hier gezockt, alles Nachbarkinder.


    Wenns Probleme gab, schellten alle immer bei mir -ätzend-...weil ich ja ein kleiner Polizist bin und das wußten die Leute.


    Ich habe zunächst meinen Kindern gesagt, dass sie einen Gummiball verwenden sollen und wir/sie achteten die Mittagsruhe.


    Er ließ nicht locker, schaltete den Rechtsanwalt gegen die Stadt ein und erwirkte über das Ordnungsamt, dass man Maßnahmen vor Ort besprach. Dorthin wurde ich auch eingeladen....das Jugendamt, die Leiterin des Ordnungsamtes, die Polizei, der angehende Kläger und ich waren vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt war die Drehscheibe schon abgebaut.


    Ich sagte laut in die Runde, dass die Drehscheibe bis 20 Uhr von Kindern bis -ich glaube- 13 Jahren zu nutzen sei. Ich sagte unter Einbeziehung eines Aktenzeichens...Kinderlärm ganztägig hinzunehmen sei. Dieses Urteil bezog sich auf Kinderlärm einer Oberwohnung....da ging es um Schrittgetöse im Flur (was ich auch unerträglich fänd) und das sogar über die Mittagszeit. Ich wies darauf hin und fragte dann, dass das draussen im Freien nicht gelte? hä!


    Dann sagte ich dem Herrn Nachbarn, dass er freie Wohnungswahl habe und die Ruhe die er suche, nicht in einem Neubaugebiet finden wäre, eher im Altenheim! Bums.


    Ferner sagte ich der Dame vom Jugendamt, dass ich mir von ihr erwarte, dass sie dem Bürger sagt, welche Rechte Kinder haben und auch, dass ich mir, wenn es so weiter ginge, eine Einstweilige Verfügung vom Richter organisieren würde, die dem Herrn Nachbarn das Ansprechen der Kinder unter Maßgabe eines Ordnungsgeldes versagen würde. Das ist möglich. NIemand hat durch seine stimmliche oder körperliche Präsenz Kinder einzuschüchtern, Kinder dürfen sich im normalen Spiel -und dazu gehört Lärm- frei entwicklen und zwar angstfrei.


    Ferner bat die die Dame vom Ordnungsamt -nach Aushändigung des Aktenzeichens zum Urteil- das Schild "Fußballspielen verboten" auf dem Rasen unverzüglich abzubauen.


    Dem Nachbarn habe ich noch mitgeteilt, dass er beim nächsten Mal, wo er einen Ball einbehält, eine Anzeige von mir erhält...wegen Unterschlagung von Fundsachen.


    Was soll ich sagen....die Drehscheibe blieb weg....dafür kam eine etwas kleinere Scheibe zurück, das Schild wurde abgebaut und die Kinder dürfen offiziell überall spielen. Der Nachbar erhielt meines Wissens einen Schrieb, auf dem ihm eindeutig und unmißverständlich mitgeteilt wurde, dass er keine Chance hat!


    Meine Kinder spielten danach weiterhin mit dem Gummiball (ist leiser und produziert keine Schäden an Pkw) und wir hielten uns im Rahmen einer guten Nachbarschaft ;) an die Mittagszeiten und in den Ferien war um 22.00 Uhr Ruhe, ....dafür stand ich ein.


    Warum ich das alles schreibe? Damit es als Beispiel dafür herhält, wie es auch laufen kann.


    Das soll auf genehmigten Flächen -Dfb-Minispielfelder- nicht der Fall sein?


    Ein Entgegenkommen für den gestörten ;) Nachbarn (des Minifeldes) könnte sein:


    -Schild mit Uhrzeitbegrenzung, bis wann gespielt werden darf, wenn es nicht schon montiert ist


    -Ordnungspartnerschaft -nennt man das hier- mit der Polizei und dem Ordnungsamt, die dafür originär zuständig sind.
    damit die und das Einhalten kontrollieren


    -Offiziellen Anbringung -mit Hinweis darauf- einer Kamera irgendwo hoch an einer Gebäudewand, damit der Sachbeschädiger weiss, dass man schöne schicke Fotos von ihm hat.


    -frei Zufahrtsmöglichkeit für die Polizei, damit die mit dem Streifenwagen mal locker vorbei schippern können. Übrigens....bin ich da vor ein paar Monaten mal mit dem Kollegen ausgestiegen und wir haben 10 Minuten in Uniform mitgekickt. Die haben vielleicht geschaut, ...ich fands jedenfalls geil.


    -Verwendung von bestimmten Bällen, die beim Aufprall weniger Lärm verursachen


    -Eventuell die Bande mit -was auch immer- besprühen, bekleben, ...dann wäre der Lärm beim Aufprall des Balles auch dezimiert, so dass er hinnehmbar würde.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hey Karl, ich will dein Posting nicht auseinandernehmen. Sehe die Sache eigentlich genauso. Na ja, vielleicht nicht ganz so optimistisch.

    Man könnte natürlich eine nächtliche Sperrzeit einrichten

    Die Randalierer, die Du hier ansprichst, werden sich sicherlich nicht an irgendwelche Sperrzeiten halten, oder?

    Ansonsten kann man wohl nur an die Bevölkerung appellieren

    Der Apell ansich ist immer eine gute Sache. Ich bezweifel jedoch, dass Du die 5% Chaoten erreichen kannst.

    Zivilcourage zu zeigen und im Bedarfsfall einzuschreiten (wenn möglich)

    Guter Punkt, ansich, aber in der Praxis wird wohl kaum einer den Popo hochbekommen.


    Aber Du hast sicherlich Recht, wenn Du sagst, dass auch ich keine wirkliche Lösung parat habe.
    Ich glaube einfach, zuviel läuft in dieser Gesellschaft verkehrt, so dass dieser Zustand schon wieder fast normal ist.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Einige Kommunen haben sich deshalb auch nicht um Bolzplätze beworben

    Eine ganz schön miese Situation. Aber brauchen wir wirklich Bolzplätze? In den Städten vielleicht. Das wäre ok.
    Aber in ländlichen Bereichen gibt es Wiesen und Felder en massè.
    Da haben wir früher gespielt. 2 Stöcke in die Erde und schon war das Tor gebaut.


    Ok, genug von der Nostalgie vergangener Tage.


    Heute werden Kinder von den Wiesen verjagt, weil sie die Erträge unserer Bauern schmälern. Ein dieser Subventionsjäger sagte mir mal, als ich ihn fragte, was ich denn bezahlen müsste, wenn die Kids auf seinem unbewirtschafteten Feld spielen würde.
    Die Antwort war erschütternd: Nein, wir dürften dort nicht spielen, weil er von der EU mehr Geld bekommt, wenn er dieses Feld brachliegen lassen würde.
    Schöne neue Welt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Andre: Das ist mal eine gute Aktion! Mit dem nötigen Hintergrundwissen und dem Herz für Kinder kann man einiges bewegen :thumbup:
    Würde mich auch immer dazwischen stellen wenn einer Kinder wegen normalen Spiellärm anmacht, ob ich sie kenne oder nicht!


    Ansonsten halte ich diese Bolzplatzgeschichte für verpufft! Zumindest was unsere Ecke angeht. Es gibt hier eigentlich genug ehemalige Bolzplätze wo man nur regelmässig mähen müsste und wieder Tore hinstellen braucht. Aber das ist sicher zu einfach. ?(

  • Rene,


    mußte dir mal vorstellen, ...habe ich zwei tiefe Löcher auf der öffentlichen Wiese gebuddelt, dann zwei Holfpfosten, eine Querlatte und ein ausrangiertes Tornetz verarbeitet.
    Die Jungs waren begeistert. Eine Woche stand das Teil, mußte ich anrücken und es wieder abbauen. Der Herr Nachbar hatte über einen Rechtsanwalt die Stadt bewogen, dafür zu sorgen, dass das Tor weg kommt. Begründung: Es stand nicht im Bebauungsplan und es war fest mit dem Boden verankert.


    Hat die mir vom Ordnungsamt...eine sehr nette Dame...durch die Blume mitgeteilt, dass ein tragbares Tor dort auf gestellt werden durfte. Den Rest kannste dir denken.


    Das Beste: Der Nachbar hatte vier Kinder, als er Jung war. Ich hoffe ich werde nicht so. Wäre er klug gewesen, hätte er die Jungs mit einer Tüte Gummibärchen bestochen, mal den ein oder anderen Tag ein paar Meter verlagert zu bolzen. Ich hätte mich als ganz alter Sack auch noch mal ins Tor gestellt. Armes Deutschland.

  • Ja leider sieht man das oft das einige offensichtlich schon mit 35 Jahren auf die Welt kamen und nie jung waren. Wir haben zu meiner Jugend immer im Wohngebiet Fußball gespielt, jetzt stehen da überall Schilder Ballspielen verboten, naja. Nen tragbares Tor ist doch dann eh nicht lange vor Ort.
    Unser Präsident wollte mir auch mal erzählen das unsere Jungs ausserhalb der Trainingszeiten nicht auf dem Nebenplatz bolzen dürfen. Daraufhin hab ich ihm gesagt wenn er das so sieht dann müssen wir uns nen Verein suchen in dem wir auch unsere "Freizeit" verbringen dürfen. Daraufhin dürfen sie nun drauf wann und so oft sie wollen. Und wenn der Platz mal zu nass ist haben sie auch kein Problem wenn man ihnen sagt sie sollen Bitte den Schotter nutzen.
    Der Ton macht die musik und so wie sich euer Nachbar da benimmt muss er sich nicht wundern wenn die Kids schon aus Gnatz da spielen!

  • Wirklich schade. Da steckt man nicht drin. Ich kann mir wirklich nicht erklären, wie man so wie dieser alte Mann werden kann, den Andre beschreibt. Aber solche alten Männer gab es auch früher, als ich selbst irgendwo mit den Kumpels gekickt habe. Diese Leute kennt wohl jeder. Die wird es immer geben. Die Menschen sind verschieden.


    Eines ist sicher: so werde ich nie. Da halte ich es eher wie Andre u. stelle mich ins Tor. Läuferisch kann ich dann wohl nicht mehr mithalten ;) .

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)