Die Entscheidungsphase des Kindes darüber, ob es Fussball oder irgendetwas anderes mag, findet bei den meisten im D-Jugend-Alter statt. Ansonsten sind es fast immer die Eltern, die "für ihr Kind nur das Beste wollen". Ob das Wohl des Kindes immer im Mittelpunkt steht, ist fraglich. Vom DFB wurde versucht durch eine Transferprämie ein wenig mehr Ruhe in das "Wechselgeschäft" zu bringen. Der Erfolg ist mässig. Mit deutlich höheren Kosten wäre der Einsatz einer neutralen Person pro Staffel, die jeden einzelnen Vereinswechsel ausschließlich zum Wohle des Kindes zu prüfen hat, verbunden. Dennoch scheint es in Anbetracht der Entwicklung für diese Alternative, in der sich die Vereine um immer weniger Kinder und einem immer größer werdenden Konkurrenzangeboten um die "Talente" schlagen, unausweichlich.
Als Sofortmaßnahme könnten aber auch die Vereine eine Art "Ehrencodex" ins Leben rufen, in der schriftlich Regeln fixiert werden, die dem Wohle des Kindes dienen und die Vereinsinteressen teilweise hintenanstellen. Das Märchen, das die Kinder von alleine kommen, weil sie gerade einen blöden Trainer, schlecht aussehende Tricots oder 3 Niederlagen in Folge kassiert haben und beim anderen Verein auch auf Jahre hinaus alles besser sein wird, mag glauben wer will. Es sind fast immer die überehrgeizigen Eltern, die für ihren Sprößling zum sportlichen Erfolg treiben wollen. Das Schlimme ist nur, viele Vereine bahnen ihnen den Weg und machen sich dadurch zum Handlager.
Aus den vorgenannten Gründen muss es eine klare Abgrenzung zwischen gewollter Anwerbung von Kindern für den Fussballsport und eine direkte oder indirekte Abwerbung von Mitgliedern anderer Vereine geben.