Neue DFB-Torwarttrainerlizenz

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  • Im Rahmen des internationalen Trainerkongress in Düsseldorf präsentierte der seit 1999 dem DFB-Trainerstab angehörige Jörg Daniel die neue Trainerlizenz, die aus 3 Stufen bestehen soll:


    1. TWT-Trainer Breitensport, keine Voraussetzungen, Ausbildung-/Dauer: Verbände / 40 Lerneinheiten


    2. TWT-Trainer Leistung, DFB-C-Leistung-Lizenz, Ausbildung-/Dauer: Über DFB / 40 Lerneinheiten


    3. TWT-Trainer Profi, DFB-C-Leistung-Lizenz, Ausbildung-/Dauer: Beim DFB / 40 Lerneinheiten




    Man hat beim DFB inzwischen die Notwendigkeit erkannt, dass die Torwartausbildung in Zukunft nur über ausreichend qualifizierte Torwarttrainer sichergestellt werden kann. Dies wird auch durch Beobachtungen in der letzte WM bestätigt, in denen Mannschaften leider deshalb aus der Vorrunde bereits ausgeschieden sind, weil technische Fehler des Keepers die Ursache für die knappen Niederlagen waren (Beispiel: der englische "Flutschfinger").




    In der 1. Stufe wird es sicherlich eine breite Zustimmung geben, das man zukünftig in den Dorfvereinen Torwarttrainer hat, die allen Interessierten den Spaß und Erfolg an dieser Position vermitteln können. Vieleicht kann man dann auch einigenUnsinn (z.B. TW-Training mit Medizinbällen im Kinderbereich, Torwartreaktion per Trainer-Kommando, usw.) beseitigen. Viele Trainer würden ganz gerne etwas mit ihren Keepern machen, wissen aber nicht was? Auch sind die bisherigen Spezialseminare der Verbände fast immer ausgebucht, was das große Interesse zeigt.




    Bei der Stufe 2 (TWT-Leistung) könnte es große Konflikte geben. Wer sich für den Torwarttrainerjob entscheidet, hat meist kein Interesse am Mannschaftstrainer. Wozu soll er dann die C-Leistungslizenz machen? Im Umkehrschluß müßte dann der DFB-Mannschaftstrainer auch die entsprechende DFB-Torwarttrainerlizenz erwerben? Und wer kommt darauf, dass man das TWT-Wissen hier in 40 Lerneinheiten erlernen kann? Das mag bei TWT mit einigen Jahren Erfahrung noch gehen, aber ohne Vorkenntnisse?
    Geschätzte 5 % (Ballbehandlung, Taktik) würden sich mit der normalen Leistungslizenz abdecken lassen. Die könnte man auch in die TWT-Ausbildung integrieren. Aber den Rest (Defensive dirigieren, Zielabwehr, Raumabwehr, Stellungsspiel, Spieleröffnung, Torspieleranalyse, individuelle Anpassung der TW-Weiterbildung im Jugend- Senioren, Frauenbereich) muß man lernen. Wozu andere 10 Jahre und mehr gebraucht haben, das läßt sich wohl kaum und seriös in einer Woche (Theorie und Praxis) vermitteln.


    Über die 3. Stufe (Profibereich) werden Kandidaten der Zielgruppe wahrscheinlich schmunzeln . Man darf ja wohl kaum davon ausgehen, dass sich renomierte Torwarttrainer (z.B. Ehrmann), deren Kompetenz in den Proficlubs größte Anerkennung findet, noch mal auf die Schulbank setzen?



    Ich möchte mir jedoch noch kein abschließendes Urteil bieten, weil ich das Gefühl habe, das noch alles "im Fluß ist" und der Reflektion durch die jeweiligen Interessensgruppen bedarf.


    Der DFB hat jetzt endlich einen Pfeil (in Form des angedachten TWT-Konzepts) abgeschossen und wartet darauf, ob sich jemand meldet, dem das Geschoß in den Allerwertesten eingedrungen ist!




    Natürlich würde mich eure Meinung und Erfahrungen zu dem Thema sehr interessieren.

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Ich muss zuerst sagen, dass ich als Mannschaftstrainer einer dieser Leute bin, die nicht wirklich was von Torwarttraining verstehen. Oder nach einem Gespräch mit mir würde TW-Trainer wohl sagen: "Der versteht gar nichts vom Torwarttraining!" Ich habe das Training unseres Keepers immer von unserem Torwart unserer Seniorenmannschaft machen lassen und ich hatte nach Beobachtung den Eindruck, dass er das ganz gut macht.


    Meine Meinung ist: ein Schritt in die richtige Richtung vom DFB. Auf der anderen Seite kann ich aber auch die Kritik, bzw. die Einwürfe von TW-Trainer nachvollziehen. Ehrlich gesagt wundert es mich eigentlich, dass man sich nicht schon viel eher darauf spezialisiert hat. In allen Bereichen versucht man seit einiger Zeit so professionell wie möglich zu sein, aber eine fundierte Ausbildung von Torwarttrainern hat man vernachlässigt. Der Profi-Fußball im Ausland hat schon seit längerer Zeit für alle möglichen Bereiche Spezialtrainer. In der BL holt man das jetzt nach.


    TW-Trainer: ist beim TWT-Trainer Leistung denn tatsächlich die herkömmliche DFB-C-Leistungs-Lizenz gemeint? Nicht speziell auf Torhüter gemünzt? Das wird sich dann wohl nicht wirklich durchsetzen. Wie du schon erwähnt hast wollen sich solche Trainer doch spezialisieren und nicht Mannschaftstrainer werden.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Toto2


    Ja, es ist tatsächlich die C-Leistungslizenz für Mannschaftstrainer als Voraussetzung für die TWT-Leistungslizenz gemeint. Mittlerweile kann man sich die Konzeptpräsentation von Jörg Daniel auch unter www.bdfl.de anschauen. Begründet wird das damit, das der Torwarttrainer im Leistungsbereich auch Kenntnisse über Taktik haben muss. Die wird ja auch gar nicht bestritten, wie es auch ein paar weitere Überschneidungen der Wissensgebiete gibt. Die 5 - 10 % könnte man aber auch in die TWT-Ausbildung integrieren. die meisten Lehrgänge für Torwarttrainer im Profi- und Leistungsbereich der vergangenen Jahre haben mangels Beteiligung nicht stattgefunden. Offensichtlich wurden die Gründe dafür beim DFB nicht hinterfragt. Auf der anderen Seite hat es eine Reihe von Vorschlägen von Torwarttrainern aus dem Profi- und Leistungsbereich an den DFB gegeben. Die müssen wohl ignoriert worden sein. Es erscheint einem, als hätten dort einige DFB-Entscheidungsträger prägend mitgewirkt, die nicht viel von der Funktion des Torwarttrainers verstehen. Ich befürchte, dass man jetzt wieder nicht die Zielgruppe errreicht. Das täuscht auch nicht darüber hinweg, dass man für die aktiven TWT Kompromisse finden will.




    Wenn es denn wirklich so kommen sollte, steht zu befürchten, dass wir dann im Leistungs- und Profi viele Mannschaftstrainer mit TWT-Zusatzausbildung finden, die das Ganze nicht mit Herz und Leidenschaft, sondern für Geld machen. Dann hat man zwar Quantiät ausgebildet. Es befindet aber wenig Qulität darunter! In der Kürze der Zeit konnte ich mich bereits mit einigen Kollegen austauschen, die übrigens diese Meinung teilen. Ich hoffe, dass ein deutliches Echo in der DFB-Zentrale ankommt und das Ganze realitätsnäher gestaltet wird.

  • Interessant.....man könnte auch sagen: Gut Ding will Weile haben ;) - ist hier aber wohl weniger angebracht. Allerdings stelle ich mir die Anfänge durchaus problematisch vor. Wer bildet denn aus, wenn es bisher eigentlich keine Ausgebildeten gibt? Und das flächendeckend.


    Aber trotzdem: einen Anfang muss es geben. Sonst wird man in einiger Zeit wohl wieder sagen: da wurde was verschlafen. Man erinnere sich nur an das Thema ballorientierte Verteidigung.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Wenn man "auf der grünen Wiese" anfängt, ist das durchaus eine interessante Sache, wer denn die Kompetenz besitzt und sich als Ausbilder zur Verfügung stellt. Lt. Jörg Daniel soll ein Team von ca. 8 Leuten gebildet werden, die zunächst einmal die Inhalte festlegen und sich um geeignetes Ausbilderpersonal kümmern. Wenn das Konzept einigermaßen mit den Erwartungen aus dem Profi- und Leistungsbreich stimmt, werden sich sicher geeignete Ausbilder-Kandidaten finden lassen.



    Wenn man, wie wir in Deutschland so gut wie nichts an TW-Trainerausbildung hat, dann darf man zum Beginn der DFB-Lizenz-Ausbildung die Erwartungen noch nicht so hoch schrauben. Dann muß in kürzeren Abständen überprüft werden, ob Korrekturen in der Ausbildung vorgenommen werden müssen. Das ganze muß erst noch wachsen und die Puzzleteile richtig zusammen gefügt werden.



    Ideal wäre natürlich, wenn sich neben den bereits im DFB-Gremium befindlichen Fachleuten auch einige aus den Bereichen Profi- und Leistungsvereinen gesellen, die über genügend Erfahrung, etwas pädagogischem Geschick und Lust auf den TW-Trainerausbilder-Job finden. Verbandsseitig dürfte es wohl kaum Probleme geben, erfahrende Torwart-Trainer zu finden, die die Anforderungen des Breitensport abdecken können.



    Schon etwas dünner sieht es bei den Juniorinnen und Frauen-Torwarttrainer mit ausreichender Erfahrung und weiteren Eignungsmerkmalen aus. Im Leistungs- und Profibereich der Frauen gibts da zu viele Unterschiede, aber kaum Torwarttrainer. In einer rein auf Junioren oder Senioren fixierte Ausbildung würde nur ein Teil des benötigten Fachwissens vermittelt werden. Sollte es keinen Schwerpunkt geben, muß in den Vereinen weiter geschult werden, bis diese Trainer fit sind. Aber auch das wäre weit mehr als man heutzutage hat.



    Wenn der Unsinn über die Voraussetzung der Mannschafts-C-Leistungslizenz für Torwarttrainer wieder in der Schublade verschwindet und man statt dessen nach anderen Eignungsmerkmalen (z.B. Erfahrungen als Keeper oder als Torwarttrainer) selektiert, wird es auch eine sehr große Nachfrage geben. Dazu hat man schon zu lange darauf gewartet!

  • nach langer Zeit komme ich mal wieder dazu zu schreiben.


    den Ausführungen von TW-Trainer kann ich nur zustimmen.
    ich persönlich halte die Voraussetzung der Mannschafts-C-Leistungslizenz für Torwarttrainer Blödsinn. Im Oktober 2008 bei einem DFB Lehrgang der damaligen Torwarttrainer der 1. und 2. Frauenbundesliga wurde eine Torwartlizenz von Michi Fuchs, dem Torwarttrainer der Frauennationalmannschaft, auch befürwortet. Und das der DFB die Torwarttrainer im Frauenbereich auch öfters versammeln will wurde von allen wohlwollend aufgenommen. Auch damals war schon die Rede von der C-Lizenz als möglicher Einstieg. Der Punkt der von Jörg Daniel angeführt wird es gehe auch um die Taktischen Elemente kann ich beim besten Willen nicht teilen.
    Natürlich verwende ich im Torwarttraining auch taktische Elemente, indem ich mir Feldspielerinne dazuhole, aber dafür brauche ich keine C-Lizenz.
    Ich bin einen anderen Weg gegangen und habe im Juni diese Jahres meine Prüfung für die Torwarttrainerlizenz in Holland gemacht, was vor mir auch schon zwei andere Torwarttrainer gemacht haben.


    Ich hoffe der DFB nimmt Abstand von der Idee die C-Lizenz als Voraussetzung zu sehen.

  • TWT-NRW


    Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt die TW-Trainer-Lizenz in Holland zu machen. Was mich bislang davon abgehalten hat, war die halbprivate Leitung, meine niederländischen Sprachunsicherheiten (z.B. in der Lehrprobe oder mündlichen Prüfung), die Lizenz in Deutschland leider nicht anerkannt wird und der DFB ja "in Kürze" eine eigene TW-Trainerlizenz anbieten will. Wenn aber aus dem "Hause Sammer" die Latrinenparole kommt, das die DFB-TW-Trainerlizenz einer der besten Running-Gags der letzten Jahre sei, dann deutet dies nicht unbedingt auf große Meinungsübereinstimmung der Experten hin!



    Deshalb wäre es schon toll, wenn du einige Details über die niederländsiche TW-Trainerlizenz hier hinein schreiben könntest. Denn, wenn da wieder nichts vom DFB kommt, ist das für alle TW-Trainer eine sehr gute Ausbildungsmöglichkeit.

  • Nunmehr startet der DFB seine Lizenztrainerausbildung für den C-Leistungsbereich. Dabei sind folgende Bedingungen zu erfüllen:



    ALLGEMEINE VORAUSSETZUNGEN




    • Tabellarischer Lebenslauf inkl. des sportlichen Werdegangs
    • Nachweis über die Mitgliedschaft in einem Verein eines Mitgliedsverbandes des DFB
    • Nachweis darüber, dass der Bewerber in einem Verein eines der FIFA angehörigen Nationalverbandes Fußball gespielt hat (Kopie Spielerpass)
    • Ärztliches Zeugnis über die sportliche Tauglichkeit (Original), nicht älter als drei Monate


    SPEZIELLE VORAUSSETZUNGEN




    • Gültige DFB-C-Lizenz / Leistungsfußball oder
    • Gültige DFB-C-Lizenz / Breitenfußball / Profil Torwart
    • Nachgewiesene Trainertätigkeit als Torwarttrainer (nicht wahrheitsgemäße Bescheinigungen führen zum Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren)
    • Eigene Spielerfahrung als Torhüter


    TÄTIGKEITSFELD / EINSATZBEREICH




    • Torwarttrainer in allen Junioren- und Amateurmannschaften
    • Torwarttrainer in den DFB-Stützpunkten
    • Torwarttrainer in den Leistungszentren der Lizenzvereine
    • Honorartrainer der Landesverbände


    AUSBILDER / DAUER




    40 Lerneinheiten / 1 Woche



    Dazu sollte man wissen: Die C-Breitensportllizenz mit Profil Torwart gibt es nur in BWB. Sie wurde vom DFB bislang nicht anerkannt, findet jedoch jetzt Berücksichtigung. Das ist so ein "fauler Kompromß", weil es auch von diesem Verband die Kritik gab, das die Forderung als Voraussetzung die C-Mannschats-Leistungslizenz wohl am Thema vorbei gehen würde. Das Hauptargument, man müsse sich nicht mit einem DFB-TW-Trainer Leistung über ballorientierte Taktik unterhalten, scheint im Falle der Breitensportlizenz mit Profil Torwart ebenfalls außer Kraft gesetzt zu sein.



    Anhand der bislang ausgebliebenen Resonanz (es gibt erst wenig Anmeldungen) scheinen die mahnenden Verbandstrainer und aktiven TW-Trainer im Profi- und Leistungsbereich recht zu behalten, das die Hauptklientel aus ehemaligen Torhütern und Quereinsteigern sich unter diesen Rahmenbedingungen nicht angesprochen fühlt. Auch scheint man das Wissen von TW-Trainer im Leistungsbereich ein wenig zu unterschätzen, denn 40 LE Unterricht ist schon sehr knapp!



    Aber der DFB scheint da seinen eigenen Weg gehen zu wollen. Nun muß man abwarten, was die Erfahrungen bringen!



    Ein Start ist gemacht und man darf hoffen, das der DFB nach der Einführungsphase die notwendigen Korrekturen (richtiges Anforderungsprofil) definiert, damit die TW-Trainer-Klientel durch eine bessere Ausbildung auch eine effektivere TW-Ausbildung sicherstellt.

  • Es ist sicher wie schon erwähnt ein richtiger Schritt, aber ich schätze dass die unteren Lizenzen wenig Anklang finden, da im unteren Amateurbereich wenig Platz für Torwarttraining ist und der Platz der vorhanden ist, wird mit Übungen aus Lehrbüchern gefüllt. Außerdem braucht man dazu den einen zusätzlichen Trainer.


    Ich kann mir vorstellen, dass die C-Lizenz Leistungsfußball Voraussetzung ist, da der TW mehr in das Spiel der Feldspieler eingebunden werden soll und die Theorie dazu lernt man doch dort. Auch wenn der Ausdruck der Talentförderung so toll klingt, darf man doch den finanziellen Aspekt nicht vergessen. Ich weiß nicht, wie teuer die TW-Lizenzen sind, doch bringen sie wohl wichtiges Geld in das DFB-Portemonnaie.

  • Es gibt bereits einige Antworten auf offene Fragen:



    1. Kosten


    Die Lizenzkosten betragen z. Zt. 220,- € zuzüglich Unterbringungs- und Verpflegungskosten sind z.B. in Kaiserau 426,- € zu zahlen



    2. Voraussetzung


    Wer nicht die Mannschaftstrainerlizenz C-Leistung oder in Bayern die C-Breitensportlizenz mit Schwerpunkt Torwarttrainer hat, der schaut zunächst einmal in die Röhre. Denn die Fortbildungsseminare der Verbände werden nur dann angerkannt, wenn beide Seminare im Jahr 2010 absolviert wurden.



    3. Angekündigte Kompromisse für bereits tätige Torwarttrainer


    Eine alternative Voraussetzungserfüllung durch nachgewiesene Torwarttrainertätigkeiten im Leistungsbereich gibt es derzeit nicht.



    4. Es gibt keine DFB-Torwarttrainerlizenz nach der erfolgreichen Teilnahme


    Es gibt keine DFB-Torwarttrtrainerlizenz, lediglich eine Teilnahmebescheinigung.



    5. Keine Einführung einer Lizenzpflicht für Torwarttrainer im Leistungsbereich


    Es wird in absehbarer Zeit keine Lizenzpflicht für TW-Trainer im Leisungsbereich geben.



    Fazit: Die "DFB-Torwarttrainer C-Leistung" ist reif für die Tonne! Es ist mit seinen 40 LE ein Zusatzmodul für C-Mannschaftstrainer im Leistungsbereich und nicht für die Klientel der Masse der Torwarttrainer konzipiert.

  • Hallo,


    bin mal gespannt, ob der DFB das wirklich umsetzen wird.


    Beim WFV gibt es schon seit ca. 5 Jahren die Torspielertrainer-Lizenz zu erwerben. Die wird aber vom DFB nicht anerkannt.
    Habe selber seit 3 Jahren die Torspielertrainer-Lizenz.


    In Deutschland muss man ja auch keine Torspieler (oder ausserhalb von Baden Würtemberg: Torwart) extra ausbilden, haben wir doch seit Jahrzehnten die weltweit besten Spieler zwischen den Pfosten. Und das in sämtlichen Ballsportarten, sowie in der breiten Masse.
    In den meisten ausländischen Fussballverbänden wäre doch die deutsche Nummer 4-10 die Nummer 1 in der Nationalmannschaft.
    Wozu also Torspieler ausbilden...? Es gibt doch schon genug gute...


    Es gibt ja auch an den DFB-Stützpunkten keine extra ausgebildeten Torspieler/Torwart Trainer.

  • Responz aus dem Profibereich:




    Egal, was sich der DFB diesmal zu diesem Thema ausdenkt. No! Die können von uns lernen, aber wir nicht von denen!




    Responz aus dem Leistungsbereich:




    Kaum Interesse. DFB-Spezialseminare auf diesem Gebiet wurden auch in den vergangenen Jahren kaum angeboten und seltens realisiert. Was soll denn der ganze Aufwand, wenn man eh kaum etwas dazu lernen kann. Auch scheint ja der DFB selbst an seiner Kompetenz zu zweifeln, weil sie dafür ja keine Lizenz ausgibt.




    Responz Breitensport (dezentrale Ausbildung über die Verbände)


    Hier machen die Verbände schon seit Jahren ein zweiteiliges Angebot. Die Resonanz ist groß, so das die Seminare meist schon rasch ausgebucht sind. Es ist ein guter Einstieg, praktische Erfahrung müssen aber hinzu kommen, um das Wissen zu vervollständigen. Der Breitensport-Keeper braucht solche Leute und ist für TW-Trainer in den Vereinen auch dankbar. Weils aber auch hier keine Lizenz gibt und kein Aufgabengebiet definiert wird, ist der TW-Trainer leider auch in den Vereinen eher der Idealist als ein anerkannter Fachmann mit entsprechender Kompetenz.




    Noch stellt sich der DFB bockig und will auf die Anforderungen von den Vereinstrainern nicht eingehen. Wenn man hier wirklich etwas bewegen will, muß man aufeinander zugehen. Ohne Druck von der DFB-Spitze wird daraus wohl nichts!




    Tolles aus der TW-Szene aus den vergangenen 24 Stunden:


    1. Bayern München


    Nachwuchskeeper Kraft verläßt den Verein. Butt wird wieder Nr. 1. Die Details werden derzeit verhandelt. So könnte Jörg ab 58 in die Altersteilzeit gehen. Er braucht dann nur noch 2 x wöchentlich und zu den Spielen dabei sein.




    2. Schalke 04


    Der weitbeste Keeper Manuell Neuer lenkt beim Spiel gegen "Manu" einen flach auf den Torwart geschossenen Ball ins eigene Netz. Der englische Nationalkeeper "Flutschfinger" will demnächst Beileitstelegramm schicken.




    Beim DFB ist man sich nach wie vor sicher, das die weltbesten Keeper auch in den nächsten Jahrzehnten aus Deutschland kommen werden. Jens Lehmann soll wieder nach Deutschland heimkehren. Über die Reaktivierung von Oliver Kahn, Uli Stein und Sepp Maier und anderen wird eine DFB-Taskforce-Gruppe beraten. Sonst braucht man sich so waghalsige Ziele nicht zu setzen, vernahm man als Begründung aus der DFB-Zentrale.

  • Was ich immer wieder faszinierend finde:
    Bei meiner Mannschaft habe ich den Luxus, dass ein ehemaliger Landesligatorwart einmal die Woche Torwarttraining anbietet.
    Ergebnis der 1,5 Trainingsstunden pro Woche: Beide spielen Kreisauswahl und werden von anderen Vereinen umworben. Gerade in der Torspielerausbildung bringen wenige, zielgerichtete Einheiten, einen sehr grossen Nutzen.
    Deshalb sollte der DFB hier mal umdenken und die Lizenz einführen mit verbindlichen Anforderungen an die Trainer, weil ja, wie bekannt ist, der Torwart schonmal die halbe Miete sein kann.

  • Wenn man sich mal anschaut, wie groß das Interesse an der DFB-Torwarttrainerausbildung ist, dann sagt das schon einiges. Lediglich im Ballungsgebiet von NRW gibt es einige Anmeldungen. An den anderen Ausbildungsstätten gibts so gut wie keine.



    Allerdings unternimmt die DFB-Zentrale auch einige Anstrengungen, damit nicht so viele kommen. In der TW-Trainerszene kennt man sich ja ein wenig. So wurde neulich die Geschichte von einem recht erfolgreichen TW-Trainer erzählt. Der hatte zunächst in einem Dorfverein mit seiner Arbeit begonnen. Dort hatte es seit zig Jahren kein Talent mehr gegeben, was das Interesse von Stützpunkttrainern gelockt hätte. Von den 8 Jungs, die er trainierte, kamen 2 auf den Stützpunkt. Der Älteste aus dieser Riege wechselte den Verein und schaffte auf Anhieb den Sprung in die C-Bezirksliga und nunmehr auch die B-Bezirksliga. Zum Vergleich: die Keeper des Vereins ohne diese TW-Ausbildung spielen max. 1. Kreisklasse.



    Auch Mädchen und Frauen half dieser Trainer bessere Torleute zu werden. Eine konnte gleich beim ersten Verbandsleistungsvergleich die Trainer begeistern und erhielt eine Einladung zur Landesauswahl. Eine weitere ist bereits festes Mitglied ihrer Jahrgangsmannschaft und erhielt eine Einladung vom DFB. Dieser Trainer leistet Förderarbeit am DFB-Stützpunkt für Jungen und der Bbereichsauswahl für Mädchen. Hier zweifelt man nicht an seinen Fähigkeiten.



    Jetzt kommts: Er darf lt. DFB nicht am Leistungsseminar für Torwarttrainer teilnehmen, weil er vor Jahren die beiden vom NFV angebotenen 3-tägigen TW-Trainerseminare in der falschen Reihenfolge besucht hat! Da nützt es auch nichts, das er belegen kann, das der NFV diese Reihenfolge schritlich genehmigt hat und diesen DFB-Hinweis selbst nicht versteht. Man muß wissen, das dies Fortbildungsseminare sind, an denen zumeist Mannschaftstrainer ohne spezielle TW-Trainervorbildung teilnehmen, die mal was anderes für die benötigten Lehreinheiten zur Lizenzverlängerung machen wollen. Die Kompetenzerweiterung für TW-Trainer ist also minimal.



    Was ist also von der angekündigten Kompromißbereitschaft des DFB für die bereits aktiven TW-Trainer zu halten?



    Ich finde das schade, weil die Leittragenden unsere KInder sind. Die Chance auf eine systematische TW-Ausbildung auf Basis von gesicherten Erkenntnissen durch einheitliche TW-Trainerausbildung in Deutschland wurde mal wieder vertan.



    Das sich soetwas in der Szene herumspricht und die ohnehin vorhandene Skepsis der TW-Trainer gegenüber dem DFB schürt, ist wohl klar!

  • Hier mal meine Meinung zum Thema.


    Auf dem Pilotlerhrgang zur neuen C-Lizenz in Koblenz (FVR) hat man uns dieses Modell vorgestellt.
    Wir haben knapp 2 Std. mit dem Trainer der U23 von Eintracht Trier auszüge aus dem Lehrgangsplan
    trainiert.
    Und alle waren begeistert (auch wenns teilweise sehr Anstrengend war )


    Die wenigsten Vereine bieten doch eine fundierte Ausbildung an für Torhüter. Wenn man Glück hat springt
    der TW der ersten ein und arbeitet etwas mit den Kindern. Aber ob das Richtig oder Zeitgemäß ist das lassen wir mal dahingestellt.
    Da nehme ich mich mit rein. Ich selber habe auch etwas höher gespielt Bezirksliga,Landesliga und ein paar Spiele auf der Bank in der Oberliga (unser TW damals war Jörg Daniel beim HFV ).
    Man kann nur hoffen das viele das Konzept annehmen und sich etwas tut in der Jugendausbildung.


    LG.Mike


    PS: TW-Trainer
    Wenn das so ist wie du es in deinem letzten Posting schreibst wäre es Traurig. Aber das Angebot wird bei uns im Kreis gut angenommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mike01 ()

  • Mike01


    Hallo Mike


    ich schrieb an früherer Stelle, das ich das dezentrale Konzept, die als Zielgruppe den Breitensport hat, durchaus O.K. finde. Da hat der Würthembergische Fussballverband bereits mehrjähige gute Erfahrungen gemacht und konnte dadurch auch die Qualität der Torleute verbessern. Auch habe ich persönlich nichts gegen Jörg Daniel. Wenn man sich aber das DFB-Konzept anschaut, dann scheint man seine Klientel (ehemalige Torleute und Quereinsteiger) nicht zu kennen. Diese Leute wollen gar keine Mannschaftstrainerlizenz erwerben. Umgekehrt verlangt man ja auch nicht vom Mannschaftstrainer, das er eine TW-Trainerlizenz hat. Das versteht einfach keiner und geht total am Thema vorbei. Das verlangt man auch nicht von anderen Spezialisten (z.B. Fitness- und Konditionstrainer) im Leistungs- und Profibereich! Und wenn es dann heißt, man wolle für die bereits tätigen TW-Trainer Kompromisse finden, dann muss man auch Kompromißbereitschaft erkennen können! Die Begründung, 2 vor Jahren wahrgenommene TW-Trainerfortbildungen in umgekehrter Reihenfolge wahrgenommen zu haben, kann doch nicht wirklich überzeugen oder? Man muß sich an dieser Stelle die Frage der Gewichtung stellen. Sind es die Fortbildungsseminare für den Breitensport oder die praktischen TW-Trainertätigkeiten im Leistungs- bzw. Leistungsförderbereich?



    Das Konzept für den DFB-Torwarttrainer ist einfach über das bisherige Mannschaftstrainer-Ausbildungssystem drübergestülpt worden. Und das paßt nicht, weil das Durchschnittsalter der TW-Trainer deutlich höher ist und man andere Fähigkeiten als die der Mannschaftstrainer braucht. Auch hat man es bislang versäumt die renomierten Top-Torwarttrainer in Deutschland mit ins Boot zu holen. Ohne anerkannte Fachleute geht es nunmal nicht! Denn ab dem Leistungsbereich wollen die TW-Trainer wissen, wofür sie sich noch einmal auf die Lehrbank setzen sollen.


    Wenn der DFB die TW-Trainer-Szene erreichen will, dann muss sie auf diese Klientel zugehen. Mit einer TW-Trainerlizenz würde auch eine eindeutliche Aufgabenverteilung und Kompetenzzuordnung erfolgen. Ganz offensichtlich hat man im verganenen Sommer beim Meeting in Brüssel den ausländischen Experten, die bereits Erfahrungen mit der lizensierten TW-Trainerausbildung gemacht haben, nicht gut genug zugehört und meint einen anderen Weg ohne TW-Trainerlizenz gehen zu können.



    Ich denke aber, das es nach dem Startschuß in diesem Jahr Anpassungen geben wird. Denn es kann ja nicht im Sinne der DFB-Ausbildung sein, das nur einige, wenige das Angebot wahrnehmen! Andererseits werden wir im Profi- und Leistungsbereich bald mehr ausländische TW-Trainer im Einsatz sehen und die deutsche Kompetenz auf diesem Gebiet wird schwächer werden.

  • Moin Trainerkollegen,


    ich werde im April in der Sportschule Kaiserau den Torwarttrainer-Leistungslehrgang besuchen.


    Ist jemand unter euch, der aus eigener Erfahrung berichten kann, wie in etwa die Woche (zeitlich und inhaltlich) abläuft?


    Gruß, Schnapper

  • Schnapper


    Die Inhalte werden aufgrund der Seminarerfahrung optimiert. So darfst du dich über einen guten Mix aus Theorie und Praxis freuen. Nachdem im vergangenen Jahr das Niveau gelegentlich durch Mannschaftsleistungstrainer ohne spezielle Torwarttrainererfahrungen nicht den Vorstellungen von Teilnehmer und Lehrgangsleitern entsprach, finden jetzt weitmehr geeignete Teilnehmer vornehmlich aus dem Leistungs- und Profinachwuchsbereich den Weg dorthin. Es könnten weitmehr sein, wenn das Anforderungsprofil noch besser auf die Klientel angepaßt würde.


    Selbst, wenn es hier und da noch an unterstützende Medien während der theoretischen Fortbildung fehlt, gibt sich das Team um Jörg Daniel (DFB-Verantwortlichen für das Torwarttraining) die größte Mühe über ein interessantes und abwechselungsreiches Programm die Erwartungen der Teilnehmer zufrieden zu stellen. Neben dem Know-How-Austausch auf und neben dem Rasen finden die Teilnehmer abends in gemütlicher Runde Zeit für nützliche Gespräche.


    Wer allerdings sein Kommunikationsnetzwerk für sportliche Perspektiven über den Seminarbesuch entscheidend verbessern will, wird ein wenig enttäuscht sein. Denn für die ca. 460,- € teure, interessante einwöchige Fortbildung gibt es noch keine Anerkennung für den Zielgruppenbereich der Vereine. Dies liegt vornehmlich daran, das keine Lizenzprüfung stattfindet, sondern lediglich eine Teilnahme-Urkunde ausgehändigt wird. Wer allerdings schon vorher nachweislich gute Vereinsarbeit geleistet hat, für den stellt diese Fortbildung eine Ergänzung seiner Empfehlung dar.

  • Die Lizenz scheint den Anmeldezahlen nach auf jeden Fall beliebt zu sein, zumindest in Barsinghausen gibt es längere Wartezeiten darauf.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • @Germanncoach


    Zunächst einmal: es gibt nach wie vor keine Torwarttrainerlizenz. Im Leistungs- und insbesondere Profibereich ist sich auch gar nicht erwünscht, weil die Vereine sich (noch) weigern, diese anzuerkennen. Denn noch ist man den Beweis beim DFB schuldig, das man (auch ohne das Know-How der Vereine) gute Ausbildungsziele erreicht. Oder möchtest du einen Torwarttrainer für deine besten Nachwuchsmannschaften im Verein einstellen, der nie selbst Torwart war, keine Torwarttrainerpraxis nachweisen kann, sondern lediglich an 40 LE (1 Woche) teilgenommen hat? Das ist jetzt noch möglich, weil die Urkunde auch an Mannschaftstrainer mit Leistungslizenz, aber ohne spezielle Vorkenntnisse, ausgehändigt wird!


    Das ursprüngliche Argument, man müsse sich nicht mit einem TW-Trainer im Leistungsbereich über ballorientierte Taktik unterhalten, ist ebenfalls weggefallen. Denn alternativ genügt es auch, wenn man die C-Breitensport-Lizenz plus Torwarttrainer-Breitensport-Fortbildung besucht hat. In beiden Ausbildungen gibt es keine Taktik-Schulung. Die ist allerdings bei der C-Leistungslizenz auch nur im geringen Maße vorhanden. Denn weil hier nicht die Voraussetzung der Breitensportlizenz im Anforderungsprofil enthalten ist, wird zunächst auch dieses Wissen vermittelt.


    Die Vermutung einer hohen Nachfrage stimmt leider auch nicht. Im vergangenen Jahr mußte der Kurs mangels Teilnehmer abgesagt werden. Interessierte Teilnehmer wurden nach Hennef verwiesen. Jetzt hat man lediglich genug Teilnehmer aus aus 2 Jahren für ein Angebot zusammen bekommen können.


    Auch, wenn der gute Wille des DFB zu erkennen ist, steckt man doch noch in den Kinderschuhen. Allerdings bin ich guter Hoffnung, das man nunmehr in die Phase eingetreten ist, den Nutzen einer systematischen, einheitlichen Torwarttrainer-Ausbildung, wie sie von einer breiten Masse der Vereine schon lange gefordert wird, zu erkennen.