Schweizer System - aber mal anders

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  • Hallo zusammen,


    wir hatten diverse Themen in der jüngeren Vergangenheit bis zum, sagen wir mal, Abwinken diskutiert.
    Zum einen war das 'die Forderung, Tabellen in den Bereichen G-E abzuschaffen' und zum anderen das viel gelobte Schweizer System.


    So, was ist nun also naheliegender, als beides zu kombinieren?


    Man nehme einen Fußballkreis. In diesem befinden sich...na...40-60 Mannschaften (E-Jugend alt und jung).
    Der Staffelleiter legt vor der Saison die Anzahl der Spielrunden fest. Sagen wir 20 für die ganze Saison.


    Was passiert nun? Die Spiele der 1. Runde werden ausgelost. Anschließend greift nur noch das Schweizer System(hoffe, jeder hier weiß, wie es geht)


    Vorteile:

    • sehr homogene Paarungen
    • keine extrem hohen Spielergebnisse
    • keine offizielle Tabelle, außer beim Staffelleiter
    • weniger Druck für die Trainer
    • mehr Mut zur Rotation
    • eine starke Mannschaft aus einem jungen Jahrgang wird gegen ältere Teams spielen und umgekehrt

    Nachteile: Ich sehe keine. Vielleicht guck ich ja nicht richtig hin ;)


    Man könnte sowas sogar in der D-Jgd spielen, und zwar auf Kreisniveau. Die Leistungsklasse bleibe davon unberührt.


    So, genug gesponnen. Wenn ich meinen Staffelleiter mal treffen sollte, werde ich das mit ihm besprechen.


    Und jetzt...zereisst mich

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Gewiss ne gute Idee. Allerdings bringt die auch einige organisatorische Schwierigkeiten mit sich. Da der Spielplan von Woche zu Woche neu erstellt werden muss, ist da eine gewisse Flexibilität der Vereine erforderlich und was die Planung angeht, wäre das bei uns z.B. ein Rückschritt. Bei uns stehen die Anstoßzeiten heim/auswärts zu Beginn der Hin-/Rückrunde fest. Das wäre im Schweizer-System nicht möglich. Da von Woche zu Woche die Partien angesetzt werden müssten und man von Woche zu Woche z.B. schauen muss, wer mehr Heimspiele hat und deshalb in der nächsten Runde auswärts spielt. Man kann so auch keine Spiele mehr frühzeitig verlegen, weil man gar nicht weiß gegen wen man spielt.

  • Man kann so auch keine Spiele mehr frühzeitig verlegen, weil man gar nicht weiß gegen wen man spielt.

    Guter Punkt. Allerdings werden die Spieltage im Voraus festgelegt. Jeder kennt die Samstage, an denen gespielt wird. Und jeden Samstagabend sehe ich im Netz,
    wohin die Reise am nächsten Wochenende geht.


    Aber Du hast natürlcih Recht. Dieses System setzt auf Flexibilität in den Vereinen. Wenn Du da irgendwo ne Schlaftablette hast, dann wird's schwierig. Obgleich das auch bei unserem gegenwärtigen System der Fall ist.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Gewiss ne gute Idee. Allerdings bringt die auch einige organisatorische Schwierigkeiten mit sich. Da der Spielplan von Woche zu Woche neu erstellt werden muss, ist da eine gewisse Flexibilität der Vereine erforderlich und was die Planung angeht, wäre das bei uns z.B. ein Rückschritt. Bei uns stehen die Anstoßzeiten heim/auswärts zu Beginn der Hin-/Rückrunde fest. Das wäre im Schweizer-System nicht möglich. Da von Woche zu Woche die Partien angesetzt werden müssten und man von Woche zu Woche z.B. schauen muss, wer mehr Heimspiele hat und deshalb in der nächsten Runde auswärts spielt. Man kann so auch keine Spiele mehr frühzeitig verlegen, weil man gar nicht weiß gegen wen man spielt.


    Eine Möglichkeit wäre sicherlich, wenn man die Mannschaften vor der Saison durchnummeriert. Am ersten Spieltag haben alle ungeraden Mannschaften Heimrecht und am zweiten Spieltag die geraden Mannschaften. So geht es dann die ganze Saison durch. Die einzige Unbekannte ist lediglich, wohin muss ich nächstes Wochenende reisen bzw. welche Mannschaft besucht uns am nächsten Wochenende.


    Das Schweizer System ist sicherlich im G, F und E-Jugend Bereich eine echte Bereicherung, da die Mannschaften leistungsgerechte Gegner bekommen. :thumbup:

  • Eine Möglichkeit wäre sicherlich, wenn man die Mannschaften vor der Saison durchnummeriert. Am ersten Spieltag haben alle ungeraden Mannschaften Heimrecht und am zweiten Spieltag die geraden Mannschaften

    Hm, und was ist, wenn zwei ungerade Teams gegeneinander spielen, weil die Tabelle es so will?
    Irgendwie muss das doch zu lösen sein. ?(

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Tom, generell finde ich die Idee gut...wenngleich ich nicht wirklich das "Schweizer System" erklären könnte (war mir irgendwann zu kompliziert, aber da git's wohl eine spezielle Turniersoftware). Verstanden habe ich allerdings, dass anhand erzielter Ergebnisse (interner Tabellenstände) sich die Begegnungen ergeben, so dass sich weitgehend Gegner "auf Augenhöhe" gegenüberstehen. Deshalb ist der Gedanke von dir lobenswert!


    Aber Du hast natürlcih Recht. Dieses System setzt auf Flexibilität in den Vereinen. Wenn Du da irgendwo ne Schlaftablette hast, dann wird's schwierig. Obgleich das auch bei unserem gegenwärtigen System der Fall ist.


    Und genau da liegt der "wunde Punkt"! Ich hatte schon einmal an anderer Stelle gemutmaßt, dass es noch seine Zeit braucht, bis alle "Herr der Technik" werden - viele werden es gar nicht erst versuchen. Das braucht m.E. noch mindestens 10 Jahre, bis die letzte "Schlaftablette" erwacht ist bzw. geschluckt wurde. Oder man zwingt die Vereine zum Gebrauch des Turniersystems...aber leider trennt man sich zumindest in unserem KFV nicht gern von alten Gewohnheiten. Diese Erfahrung durfte ich bereits machen...


    Insofern: Gedanken in Watte wickeln und in 10 Jahren nochmal rausholen, dann sind die Chancen zur Umsetzung besser! ;)

  • Beim Recherchieren, wo man den so einen Planer als Demo- oder Freeeware erhalten könnte, bin ich auf die Variante "Kaiserspiel" gestoßen.
    Sinnigerweise verwende ich es im Training sehr oft (zB 1:1), denn so sind alle Kinder gleichzeitig in Aktion und man kann die Paarungen besser steuern (stark:stark, mittel:mittel, aber auch mittel:stark, schwach:mittel etc.). Das ganze in fünf oder sechs Runden und am Ende erhält man dann wirklich ein gutes Bild über den Leistungsstand in der Truppe - außerdem sind die Stärksten auch wirklich gefordert und die Schwächsten nicht demotiviert (wegen der Paarungen auf "Augenhöhe").
    Umgemünzt auf "Mannschaftsebene":
    Grob kennen die Vereine, Verbände als auch Trainer den Leistungsstand ihrer Truppe (Sagen wir mal fünf Töpfe). Aus dem Ersten Topf (Topteams, und solche die es werden wollen) werden dann die Nummern eins bis X gezogen, aus Topf zwei X+1 bis Y, aus Topf drei Y+1 biz Z etc.
    Nun treten die Teams 1 gegen 2 an, 3 vs 4, 5 vs 6 etc. an. Die Sieger (zur Not Verlängerung, Siebenmeterschießen, etc.) rücken ein "Spielfeld" auf (außer der Sieger der ersten Paarung), der Verlierer fällt ein "Spielfeld" zurück. In der nächsten Ansetzung haben dann die Sieger der ersten Paarung meinetwegen Heimrecht.
    Aus Erfahrung des Trainings kann man sagen, daß sich eben nicht immer wieder die selben Paarungen ergeben. Die Guten rutschen schnell nach oben, die Überschätzten fallen dann auch flugs zurück.
    Vorteil: Man bräuchte nur viele Plätzre, aber keine komplizierte/teure Software.



    In der Praxis:
    Ein Kreis hat zB 60 Teams, dass ergibt 30 Paarungen (Regelung bei ungerader Zahl ... hmmm...)
    Vereine mit mehreren Teams müssen diese auf die Töpfe verteilen - wobei dann später bei Vereinsderbies eine "Absprache" Unsinn ist.
    Eine Saison hat zweimal 10 Spieltage (Herbst und Frühjahr), somit könnte Team 40 trotzdem noch auf das erste Spielfeld kommen (wenn man alle Spiel gewinnt).
    Wenn ein Spiel ausfällt (Absage, Unwetter, etc.), dann würde dieses Spielfeld "eingefroren" und am nächsten Spieltag wiederholt. Die Verlierer des oberen Spielfelds tauscht dann mit dem Sieger des unteren Spielfelds (beide überspringen dann somit zwei Plätze).
    Man könnte die "Sprünge" zu Beginn einer Saison auch generell vergrößern, also steigt man nicht einen Platz auf, sondern zwei, drei oder vier (Beispiel mit drei Stufen: Sieger aus 1/2 gegen Sieger 7/8, Sieger aus 3/4 gegen 9/10, Sieger aus 5/6 gegen 11/12, Verlierer 1/2 gegen Sieger 13/14, Verlierer 3/4 gegen Sieger 15/16, Verlierer 5/6 gegen 17/18). Dann würde sich das Feld nach nur wenigen Spieltagen optimal zurecht sortieren und man könnte dann die Sprünge wieder verkürzen.



    Hähä ... jetzt dürft ihr meine Idee zerhacken - probiert sie aber mal zum Spaß im Training aus!!! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Tomminator ()

  • Könnte sicherlich funktionieren.
    Allerdings hebt sich dieses System nicht wirklich vom S/S ab und die Frage der Machbarkeit bleibt.
    Egal was Du machst, es erfordert schnelle Reaktionszeiten bei den Kreisen und den Vereinen.
    Wenn ich da allein an meinen Verein denke... ?(


    eigentlich schade, weil sehr interessant.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Tom, ich halte deinen Vorschlag für gut und auch umsetzbar. Kleinere Schwierigkeiten wie die Heimspielfrage kann man sicher in den Griff kriegen. Es muss nur der Wille da sein, das System umzusetzen. Es werden wieder die üblichen Meckerer aus ihren Löchern kriechen...

  • koeppchen, ich glaube auch, dass sowas umsetzbar sein müsste.
    ich werde mal 'meinen' staffelleiter anschreiben.
    mal sehen, wie er reagiert.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.