Vereinswechsel , obwohl "Rückschritt" ?

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  • Hallo zusammen,


    mir liegt wirklich etwas auf der Seele und ich muß mal hier fragen... Achtung, langer Text :)


    Mein Sohn( wird im Januar 7 ) spielt seit etwa 2,5 Jahren Fußball in einer Fußballschule, die in einem Verein angemeldet ist . Hintergrund ist nicht mein Ehrgeiz, sondern daß er damals für einen "normalen" Verein zu schüchtern war und dort wegen der großen Anzahl von Kindern sich nicht traute. In besagter Fußballschule waren es nur ganz wenige Kinder, er nahm einen Ball und legte los ...


    So spielt er jetzt also etwa 2,5 Jahre und ist mittlerweile ( obwohl Bambini) in der F2 . Dort spielt er auch gut, keine Frage, spielt eher sehr mit Köpfchen und ist Dribbelkönig , als mit starkem Schuß . Ich bin Betreuerin dieser Mannschaft , soweit so gut .
    Seit einiger Zeit und auch, seit ich in diesem Forum mitlese, merke ich , daß bei uns viele viele viele Sachen anders laufen . Der Trainer ist ein ehemaliger Profi , der den Jungs sicher Fußball beibringt ( viele Eltern melden ihre Kinder in anderen Vereinen ab und kommen zu uns , damit diese später potenziell an große Vereine weitervermittelt werden ) , aber er ist eben auch der , der über alles das Sagen hat . F1, F2 und Bambini hören auf sein Kommando . Im Zweifelsfall kommt die F1, und von der F2 wird nach oben geschoben , und dann eben auch wieder von Bambini zu F2 . So weiß man Montags nie , wer Samstags spielt . Da ich das mit der Festspielregel auch nicht wirklich verstehe, trau ich mich auch nicht an eine Diskussion, ob das überhaupt rechtens ist !
    Der Co-Trainer begleitet und am Wochenende, hat aber im Endeffekt auch nichts zu sagen :( .


    Im Endeffekt fühle ICH mich eigentlich nicht mehr wohl, weil mir einige viele Sachen gegen den Strich gehen .


    Ich möchte meinen Sohn eigentlich in einem Verein in unserem Ortsteil ummelden . Dort gibt es aber Jahrgangsmannschaften, d.h. er würde wieder Bambini spielen .
    Mein Sohn möchte nicht, einerseits Gewohnheitstier , andererseits haben wir dort auch schon mal geguckt und er sagt, dort würde er nicht mehr so viel lernen. Das wird auch so sein, zumal BEIDE Bambinimannschaften zusammen trainieren und mein Sohn eben seit Sommer in der F spielt .
    Meine Argumentation, daß er eben schon Sachen gelernt hat, die in anderen Mannschaften später kommen, versteht er nicht ( wie auch ? ) .
    In dem Verein in unserem Ortsteil spielen diverse Freunde , der Platz ist 1000 mal besser , wir könnten so viel Geld sparen ....und wenn ich nur lange genug auf meinen Sohn einrede, würde er wahrscheinlich auch zustimmen . Er weiß, daß er in der neuen Mannschaft sicher der Beste wäre ... aber er will es eigentlich nicht .


    Wenn ich jetzt mit DFB und Rotationsprinzip und allem anfange ... er hat er 2 Jahre lang anders kennengelernt und geht nach wie vor gerne zum Training ( 3-4 mal die Woche ! )


    Kann mich irgendwer verstehen :P ? In erster Linie möchte ich natürlich daß mein Sohn glücklich ist . Ich tendiere dazu, die Rückrunde noch abzuwarten und dann ab der neuen Saison nochmal zu gucken, obwohl ich eigentlich wegen diverser kleiner Sachen am liebsten sofort kündigen würde .


    Was sagt Ihr dazu ?


    Und am besten auch nochmal die Festspielregel erklären . Ich hab das so verstande,daß wenn ein Spieler 2 mal nacheinander in der gleichen Mannschaft war, er danach für ne andere Mannschaft 10 Tage gesperrt ist . O.K. so ? Gilt das auch für Wechsel zwischen F1,F2 und Bambini ?


    Liebe Grüße
    Baert

    Einmal editiert, zuletzt von Baert ()

  • Hallo und willkommen im Forum!


    Ich kann jetzt nur auf eine deiner Fragen eingehen, nicht jedoch auf das "Festspielen". Da sollen sich unsere Verwaltungsspezialisten drum kümmern ;)


    So wie du das schilderst, gibt es im Prinzip nur einen Weg: Wechsel, und zwar so schnell wie möglich!


    Fussballschulen haben sicherlich den Vorteil, das die Trainer qualifizierter sind und individueller gefördert wird. Aber sie haben auch einen entscheidenden Nachteil: Die Sichtungen...


    Wie du bereits schriebst, werden viele von dort zu Profi-Vereinen vermittelt. Kinder, die sich bei den Fussballschulen durchsetzen, haben fraglos auch das Zeug dazu. Schliesslich verfügen die Trainer dort, und das meine ich ernst, in den meisten Fällen auch über die nötige Kompetenz, die geistige Reife der Kinder zu beurteilen. Profi-Vereine suchen sich ihre Nachwuchsspieler ja nicht nachmittags auf dem Schulhof aus... man will die Creme de la Creme...


    Ob all das im Sinne der Kinder ist, ist natürlich eine andere Frage. Würde man in Jahrgangsmannschaften arbeiten, wäre es sicher im Sinne der Kinder. Aber dieses Hin- und Hergeschiebe zwischen den Altersklassen hat einen GANZ faden Beigeschmack für mich. Da wäre dein Sohn sicher besser aufgehoben in einem anderen Verein.


    Schön, das du dir darüber Gedanken machst, ob dein Sohn das so auch wollen würde. Es passt ihm momentan nicht. Aber ich denke, auf Dauer wird es aber nunmal das Beste für ihn sein, zu wechseln. Mag ja sein, das er von einer Profikarriere träumt, welcher Junge tut das nicht? In fast allen Fällen wird dieser Traum irgendwann zerstört, oder löst sich von ganz allein in Luft auf. Zudem mag es ja manchmal sein, das Kinder etwas wollen, die Eltern aber entscheiden müssen, was das Beste ist.


    Für mich, als aussenstehenden Beobachter und Jugendtrainer stellt sich als "das Beste" ganz klar der Wechsel zum Verein dar. Der Junge weiss durch das Spielen in verschiedenen Mannschaften ja kaum noch, wohin er gehört. Durch das Vermitteln von einzelnen Spielern fallen zudem immer wieder Kinder weg, mit denen er in Kontakt ist. Gut, das passiert in einem anderen Verein zwar auch, aber aus anderen Gründen. Dort muss man den Kindern nicht sagen "Hör mal, der Peter, der ist jetzt beim BVB..." "Dann will ich aber auch zum BVB! Das ist mein Freund!"


    Nach dem, was du so schreibst, steht dein Entschluss aber nahezu fest, denke ich.


    Entscheide einfach, was das Beste für deinen Sohn ist. Und nicht nur aus fussballerischer Sicht.

  • o.k. , ganz so drastisch ist es mit dem Wechseln zwischen den Mannschaften jetzt nicht . Mein Sohn spielt eigentlich immer F2 , und die Kandidaten die hin und hergeschoben werden sind so 4-5 Kinder . Mein Sohn hat einmal bei den Bambinis ausgeholfen , das ist nicht mein Problem und für ihn auch nicht . Mein Problem ist eher dieses Hin- und Hergeschiebe, daß die Mannschaft nie klar steht, weil die F1 immer im Vordergrund steht und dann von unten nach oben aufgefüllt wird .


    Ich hab zwischenzeitlich ein bißchen rumgelesen und bin irgendwo auf den Satz gestoßen, daß jedes Kind dort spielen sollte, wo es spielerisch reingehört , also nicht unter- und nicht überfordert sein soll . Da muß ich zugeben, daß er eigentlich in seiner Mannschaft gut aufgehoben ist .


    Wie gesagt, es geht auch mir gar nicht um das Training an sich.Ist halt anders als es hier oft beschrieben sein sollte . Nur es stimmt irgendwie einfach die Chemie nicht mehr ....meinerseits !
    Mein Sohn ist mit allem glücklich, kennt es aber auch nicht anders . Beim Probetraining in dem anderen Verein hat er anschließend sofort gesagt, daß er da nicht spielen möchte, weil da keiner abgibt ( er hat es halt so gelernt, daß gepasst wird .... ) .

  • Hallo!


    Auch wenn ich das Modell und die Arbeit der Sportschulen nicht kenne, würde ich mir vordergründig die Fragen stellen:


    a) ist mein Sohn dort, wo er jetzt spielt, glücklich?


    b) hat er dort vielleicht sogar schon Freunde?


    c) wird er dort kindgerecht gefördert (ohne Ergebnisdruck und totales Rumgeschreie) ?


    d) kommt mein Sohn mit den Trainern klar?


    e) hat er auch von sich aus überhaupt den Gedanken, zu wechseln?


    Vielleicht solltest du wirklich noch bis zum Ende der Saison abwarten, bevor ihr einen Wechsel forciert. Mitten in der Saison ist es meiner Ansicht nach eh nicht so optimal (es sei denn, bei euch laufen wirklich viele Dinge falsch). Bin eigentlich auch kein Fan davon, wenn Kinder bereits in diesem Alter hin und herwechseln. Wenn ihr sofort wechselt und dein Sohn wirklich schon voraus ist, würde ich beim neuen Verein einfach anfragen, ob euer Sohn bei den Älteren spielen kann. Das ist durchaus üblich, wenn er fußballerisch mithalten kann. Dann hättet ihr vielleicht nicht so das Problem, dass er unterfordert ist.

  • Hallo Baert,


    so, wie ich dich verstehe, kommt der Wechselgedanken ausschließlich von dir - die "Chemie" (zwsichen dir und dem Trainer) stimmt deinen Aussagen zufolge nicht. Weiterhin sagst du, dass dein Sohn "glücklich ist", es aber "nicht anders kennt", richtig?


    Wenn das so ist, sehe ich keinerlei Grund dafür, dass dein Sohn den "Verein"/ sein Team wechseln sollte, es sei denn, der von dir betriebene Aufwand ist zu hoch und rechtfertig nicht den weiteren Verbleib in der Fußballschule. Alles andere hast du doch selber schon beantwortet: Dein Sohn ist (soweit) glücklich! Was willst du mehr?! Sicherlich solltest du weiterhin beobachten, ob die Methoden dort dem Kinderfußball entsprechen - die von José-Mourinho aufgefühten Fragen führen zur Beantwortung dieser "allüberfassenden Aufgabe".


    Letztlich halte ich gar nichts davon, dass Eltern ihre eigenen Interessen auf ihr Kind projezieren und dieses als Instrument ihrer Befindlichkeiten "missbrauchen". Ist nicht auf dich persönlich bezogen, ich habe aber derartige Erfahrungen gemacht und all zu oft ist es bei Vereinswechseln so gewesen, dass die Eltern irgendein belangloses Problem hatten und dieses zu dem Problem der Kinder gemacht haben. Diese Tendenz erkenne ich leider auch in deinem Fall...

  • Ja , mein Sohn ist in dem alten Verein zufrieden und will nicht wechseln . Ich möchte wechseln, weil mich einige andere Sachen am Rande des Trainings stören. So kann man es zusammenfassen . Nach dem der erste Ärger über die Tausendste Kleinigkeit (?) wieder etwas verraucht ist , werde ich jetzt wie schon angekündigt abwarten . Mein Sohn hat eigentlich eine ziemlich gesunde Einstellung und ich will meine Probleme auch nicht zu seinen machen .


    Daneben bin ich aber auch Betreuerin der Mannschaft und so kann ich mich dennoch nicht komplett aus dem ganzen Gedöns raushalten :D


    Ich danke euch trotzdem für eure Antworten !

  • Unabhängig davon, welche Gründe möglicherweise für einen Wechsel sprechen, finde ich 3 bis 4 mal pro Woche Training für einen 6jährigen viel zu viel, zumal Du schreibst, dass er schon seit über 2 Jahren dabei ist, also auch sehr früh angefangen hat. Zweimal in der Woche zu trainieren ist völlig ausreichend, 3mal finde ich schon kritisch, aber 4mal ist eindeutig zu viel. Dazu kommt ja offenbar auch noch ein Spiel am Wochenende. Kinder in dem Alter brauchen viel Zeit für freies Spiel. Selbst wenn ihnen das Training Spaß macht, ist es dennoch kein freies Spiel sondern läuft nach festen Regeln ab. Wie viel Zeit bleibt da nach Kindergarten bzw. Schule und so viel Training noch für freies Spiel übrig? Vermutlich deutlich zu wenig.

  • ich finde es auch viel , und wir peilen in der Regel 3 mal die Woche an . Wenn wir nichts weiter vorhaben und er LUST hat, geht er auch schon mal 4 mal . Wenn's doof läuft, geht er eben nur 2 mal . Ich bin die allerletzte , die ihren Sohn zum Training hinschicken würde wenn irgendwas dagegen spricht . Wir haben allerdings auch Exemplare unter uns , die ihrem Sohn den Kindergeburtstag untersagt haben ....einer der zig Gründe , die mich bei uns stören ( die schließen nämlich von sich auf andere und ich hab dazu eben eine andere Einstellung )

  • Als Betreuerin hast du das Recht und die Pflicht, Dinge, die nicht kindgerecht ablaufen, anzusprechen. Bei allem Verständnis - wer führt schon gern solche Gespräche - es ist schlecht, wenn man mehr über den Trainerkollegen spricht, als mit ihm....