Persönlichkeitsrechte

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  • Außer meiner Sicht, hat der Verein, der das Recht an die Trainer delegiert, alle Rechte (und Pflichten), die zum Training, Spiel und der damit verbunden sozialen und gesundheitlichen Erziehung gehören.

    Man kann nicht Punkte, die einen nicht passen einfach so herausnehmen, z.B. Duschen, Ausdauerläufe, Sprints, etc. einfach mit dem Hinweis auf die Grundrechte ablehnen. Denn diese werden ja nicht durch die Anordnungen der Trainer unterlaufen - keiner muss im Verein Fußball spielen!

    zum Vergleich:
    Es gibt eine Religionsfreiheit, aber wenn ich in die Kirche gehe, muss ich mich entsprechend verhalten und kann nicht zum Beispiel lautstark während der Messe Jehova zitieren.

    Klar muss alles im Zusammenhang mit den Vereinszweck stehen! Ich kann die Spieler nicht verpflichten, beim Vorstand im Garten Unkraut zu jähten!

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Kein Verein / Trainer steht über das geltende Recht.

    Das Recht auf Selbstbestimmung ist ein Persönlichkeitsrecht. Und was ist persönlicher als die eigene Nacktheit. Deshalb hat kein Trainer das Recht das Nacktduschen gegen den Willen des Kindes bzw. der Eltern durchzusetzen.

    Der Vergleich mit der Religionsfreiheit ist interessant, aber er hinkt vollkommen bzw. ist völlig falsch interpretiert. Denn durch die Religionsfreiheit kann und wird kein Moslem, der z.B. einer Beerdigungsmesse beiwohnt gezwungen christlich zu beten. Genau das Gegenteil bewirkt die gesetzliche Religionsfreit. Ich jedenfalls habe noch nie einen Pastor / Pfarrer gesehen der einen Moslems zwingt christlich zu beten oder ansonsten von seinem Hausrecht gebrauch macht.

    Aber genau das ist laut deiner eigenen Aussage die von dir angedeutete Konsequens. Diejenigen die nicht bereit sind zu duschen, und damit von ihren Grundrechten gebrauch machen, aus dem Verein zu entfernen zeugt von Denken mit Scheuklappen und einer gewissen Unbelehrbarkkeit. Hier würde ich mir mehr Sensibilität und Toleranz wünschen.
    Sorry, aber hier gehen unsere Auffassungen von Rechten und Pflichten deutlich auseinander, aber das läßt die rechtlich garantierte Meinungsfreiheit ebenfalls zu.

    www.bcefferen.mx35.de

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Hier würde ich differenzieren:
    Duschen kann ich anordnen, nackduschen sicher nicht.

    Ein Moslem der laut in der Katolischen Kirche anders betet, wird mit Sicherheit gebeten, ruhig zu sein, oder zu gehen.

    Aber in diesem Topic würde ich lieber Allgemein zu dem Thema diskutieren, weil es viele andere Probleme gibt, wo sich Jugendliche aus das Recht auf Selbstbestimmung berufen können, und ich meine, dass es nicht geht:

    z.B.:

    Disziplin,
    Ausdauerläufe,
    Strafrunden,
    Gymnastik,
    etc.

    Und ich bin der Meinung, dass die viele (auch Eltern) viel zu tolerant sind, mit der Freiheit der Kinder, und dass gewisse Grundlagen wie Disziplin, Ordnung und Pünktlichkeit lernen!

    Kinder suchen ihre Grenzen!!!

    Und die meisten werden verweichlicht!

    Verantwortlich sind in erster Linie die Eltern, aber auch Lehrer und Trainer haben auf Kinder (wenn die Eltern dahinter stehen), Einfluß auf die Erziehung der Kinder.

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Eben, das meine ich auch, wie Schieri. Ich würde auch gern mal von diesem lästigen Duschthema weg, zu dem ich mich auch nicht mehr weiter äußern werde, es gibt wirklich wichtigeres, und dieses Thema hat immer mit die meisten Antworten.

    Ich denke grundsätzlich, dass mit der heutigen Jugend viel zu viel diskutiert und zu wenig klare Linien eingehalten werden. Das klingt jetzt bei mir nach harter Hund, aber das bin ich eigentlich gar nicht so sehr, ich erwarte nur absolut, dass die von mir vorgegebenen Linien und Regeln eingehalten werden, innerhalb dieser bin ich extrem locker (so verarschen mich die Jungs schon gerne einmal und ich sie auch), weil ich eben weiß, dass die Jungs ihre Grenzen kennen und sich in der Regel auch an diese halten.


  • Lieber Schiri 11, ich werde jetzt einmal bewußt reizen:

    Stellen wir uns vor, mein Sohn spielt in Deiner Mannschaft. Du ordnest aus dem Denken heraus, dass die Jugend von heute zu lasch ist und Härte und Diziplin benötigt und du keine Wiederrede duldest das Duschen in Badehose an.

    Mein Sohn erzählt mir das und sagt, dass er nicht Duschen möchte. Ich würde ihm dann mit auf den Weg geben, dass er sein Duschzeug mitnehmen soll. Ob er nun in Badehose, ohne Badehose oder mit einem Ganzkörperkondom duscht, wäre mir egal. Beim nächsten Training duscht er bei diesem Beispiel nicht!

    Wie willst Du nun Deine Anordnung durchsetzen. Möchtest Du im das Höschen mit Gewalt anziehen? "Ordnest Du Straftraining" oder Trainingsverbot oder Spielverbot an. Wäre das -der Strafrechtlicher würde fragen- verhältnismäßig?

    Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man nichts Androhen sollte, was man später vielleicht nicht ahnden kann. Du würdest wahrscheinlich in Streit mit dem Spieler und einigen Eltern kommen. Irgendwann würdest Du dann erkennen, wie unwichtig dieses Thema für den Fußball ist, wie lächerlich Deine Aktion war.

    Ich persönlich bin auch der Meinung, das Duschen zum Fußball gehört. Ich sage meinen Jungs (E Jugend), dass sie sich zusammen dreckig gemacht und geschwitzt haben und da duscht man hinterher zusammen. Den Eltern habe ich gesagt, dass jeder Spieler die Duschsachen mithaben, da ist der Schritt dahin, mit den anderen zu duschen nur ganz klein.

    Mal abgesehen von dieser menschlich-psychologischen Seite hast Du in dieser Sache -Selbstbestimmungsrecht- defenitiv nicht das Recht, es überhaupt anzuordnen. Auch eine Badehose ist an und auszuziehen. Was für uns als Erwachsene lächerlich ist, ist für die Kinder ein so großes Thema, dass der ein oder andere bei zuviel Druck wohl eher aus Angst davor fern bleibt.

    Ich glaube nicht, dass Dich meine Worte erreichen, ich erhebe auch nicht den Anspruch die Weisheit mit Löffeln erhalten zu haben, aber ich rate Dir bei bestimmten Dingen, mehr Feingefühl bei Deinen Entscheidungen walten zu lassen. Grundsätzlich stimme ich jedoch zu, Kinder brauchen vor allem Grenzen und vielleicht auch Vorbilder. Dieses bedeutet, man die Grenzen an sinnvoller Stelle setzt und dieser in angepaßter Form tut. Das setzen von Grenzen und Regeln bedeutet aber nicht, diese mit/unter Gewalt anzudrohen. Kinder sollten ein Stück weit auch ihre Meinung, ihre Gefühle und Einstellung zu Dingen kundtun dürfen. Das formt ihren Charakter. Deine Einstellung erweckt zumindest den Eindruck, als wenn Du ein Fan von Befehl und Geharsam wärst, ich hoffe das kommt nur falsch über. Gruss Andre und frohe Weihnachten

  • Ich würde das Thema nicht am Thema duschen festmachen, zu diesen Thema hab ich im anderen Thread eigentlich genug geschrieben.

    Prinzipiell geb ich dir in zwei Sachen Recht:

    1. Nur Sachen androhen, die man auch durchzieht, sonst hat man generell verloren.
    2. Autoritärer und Diktatorischer Führungsstil hat im Sport nichts zu suchen.

    Aber, und das habe ich in 13 Jahren gelernt:
    Man sollte gewisse Grenzen setzen und gewisse Regeln einführen und auch einhalten.
    dazu zählen auch: z.B. Begrüßung per Handschlag, Ruhe wenn der Trainer redet, Trainingsanzug bei der Anreise zum Spiel, Duschen nach dem Spiel, Absage auch beim Training an den Trainer etc.
    Durchsetzen kann man das am Besten, wenn man am Saisonbeginn sich mit Spielern und Eltern zusammensetzt und seine Vorstellungen (dazu gehören hauptsächlich Trainings- und Spiel Angelegenheiten, auch Fahrten zu Auswärtsspieln und Trikotwaschen, und Termine sowie Ausflüge etc., aber auch etliche Nebensächlichkeiten wie oben aufgeführt) vorbringt, und diese von Haus aus, gut begründet (die Spieler wollen immer wissen weshalb!!!). Dann gibt es meist gleich viel weniger Probleme.
    Zumindest hatte ich mit diesen Sachen bislang noch keine Probleme!
    Viel hängt aber auch davon ab, welchen Zugang man zu den Spielrern und Eltern findet.

    Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Schiri, entschuldigte, aber dein erster und auch der zweite Text hörte sich so an, als wärst Du einer, der Deinen Punkt zwei pflegt. Bis auf die Geschichte mit dem "Druck" beim Duschen liegen wir eigentlich keinen Zentimeter auseinander. Ich gelte bei uns im Verein als ein Trainer, der es gut versteht, sich durchzusetzen. Dazu gehört ein faires, ehrliches, vorbildliches Verhalten abseits und im Verein. Ganz klar, ohne Regeln geht es meist nicht, nirgendswo, leider. Mein Motto -hart aber fair- oder wie unten zu lesen.....behandel andere wie Du selbst behandelt werden willst.

  • Hallo Schieri,

    wer nicht Fußballspielen will wird sich kaum in einem Fußballverein anmelden um dann auf seine Persönlichkeitsrechte verweisen.

    Deshalb stellt sich eigentlich garnicht die Frage ob Spieler die bestimmte Übungen ablehnen sich auf ihre Persönlichkeitsrechte berufen.
    Entweder die Spieler/Spielerinnen können aufgrund konditioneller Mängel nicht mehr laufen und brechen deshalb eine Laufübung ab, oder sie sind körperlich nicht in der Lage gewünschte gymnastische Übungen auszuführen. Das kann an fehlender Koordination liegen.

    Aber was haben diese Sachen dann mit Persönlichkeitsrechten zu tun? Oder hat euch schon mal jemand den Hinweis in diesen Situationen auf seine Persönlichkeitsrechte gegeben?

    Deshalb bleibt von den dir aufgezählten Punkten die Duschpflicht als Punkt der bezüblich Persönlichkeitsrechte zu diskutieren wäre?

    Das du zu Saisonbeginn eine Besprechung mit Spielern und Eltern abhälst finde ich gut. Wie hoch ist der Prozentsatz an Spielern und Eltern die zu dieser Besprechung/Vorstellung kommen?
    Nach meinen eigenen Erfahrungen liegt er bei knapp 50 %.

    Gehst du bei den anderen 50 % davon aus, das die von die vorgeschlagenen Punkte alle akzeptiert werden?

    Auch wenn wir beim Thema Duschen unterschiedliche Auffassungen haben, stimmen wir bei den meisten von dir angesprochenen Punkten überein.

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    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • In der Regel kommen zwischen 90 und 100%, weil ich es meist mit einer Aktion kombiniere, z.B. Pizzaessen, wenn bei uns in der Pizzeria Pizza-Time (30cm Pizza für 3,50) ist.
    Duschen war eigentlich noch nie dabei ein großes Problem (vielleicht auch weil es seit der E-Jugend eingeführt ist), eher dann schon die Auslandsausflüge (zu früh, Kinder ohne Eltern ist zu gefährlich etc.), zu viele Trainingseinheiten in der Vorbereitung, zu früher Treffpunkt (90 min vor Auswärtsspiele) und die Angst dass bei 18 Spielern, einige zu wenig Spielen (mittlerweile hab ich 23 und zwei kommen noch von der C1 runter - deswegen hab ich zur Rückrunde auch eine C3-Jugend nachgemeldet).
    Hab die Sitzung heuer übrigens im November nochmal gemacht, wegen des Ausflugs und der C3-Jugend. Von den 23 Spielern waren 21 da, und von den Eltern waren bei 19 Spielern mindestens ein Elternteil da (bei den Vieren wo keine Eltern Zeit hatten, waren aber die Spieler da). War im großen und ganzen schon konstruktiv. Und ein Satz Trikots (von der Pizzeria) schaute auch noch raus.

    Noch was zu den Persönlichkeitsrechten. Bei uns bietet der Verband auch Feriencamps an, und die die Mitmachen, müssen auch einige Regeln einhalten (sie unterschreiben auf der Anmeldung dafür).

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