Welche Kinder schickt mann runter ??

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  • Aus unseren 2 E Mannschaften wurde jetzt die untere D Jugendmannschaft gegründet die ich betreue.
    Es sind 23 Kinder was natürlich vielzuviele sind. Ich möchte einen Kader von 16-17 Kindern ( 11er Mannschaft) haben. Das heißt das ich 6-7 kinder in die 3.D geben muß. Doch welche gibt mann ab ? Die unzuverlässigen die unregelmäßig zum Training erscheinen aber gute Fussballer sind, oder die die Fussballerisch weit hinterherhinken aber zuverlässig sind ? Aus dieser Mannschaft soll nächstes Jahr die 1.D werden die in einer hohen Staffel spielt. Was tun ?

  • Ich würde, so schwierig die Entscheidung auch ist, die unzuverlässigen, jedoch fussballerisch besseren Spieler, runtergeben.


    Denn was bringen dir Spieler, die nie oder kaum zum Training erscheinen?


    Vor allem stehst du dann bei den Spielern sonst schlecht da, weil diese ja zuverlässig sind, aber trotzdem runter müssten.

    Futsal ist mir dann doch persönlich lieber...

  • *Fidi, also ist die D 3 der Auffangpool für schwierige Kinder, ist das richtig? ?(


    Hier eine kleine Geschichte passend zum Thema.....:


    Als ehemaliger Koordinator stellte ich fest, dass die damalige C 2 schwächen in der Kreisliga B aufwies, die vermutlich zum Abstieg in die Kreisliga C geführt hätten. Es fehlte ein echter Stürmer.


    Der Verein verfügte über vier C Jungen Mannschaften. In der C 3 befand sich ein Junge, der -wenn er nicht rauchen würde- durchaus potenzial für die C 1 gehabt hätte. Leistungsmäßig war er in der C 3 mit deutlichem Vorsprung zu den anderen Spielern egal auf welcher Position!


    Ich wollte die C 2 stärken und jeden Spieler in seiner Leistungsgruppe spielen sehen. Meine Philosophie bedeutet -JEDER SOLLTE DORT SPIELEN WO ER GEMESSEN AN SEINER LEISTUNG DERZEIT HINGEHÖRT: NUR DORT WIRD ER GEFORDERT UND GEFÖRDERT; NÄMLICH IN SEINER LEISTUNGSGRUPPE. ;)


    Der Trainer der C 2 wollte den Jungen nicht, weil er ihm sozial zu schwierig erschien. Er kannt den Jungen bereits aus anderen Jahren. Es entstand ein sachliches Streitgespräch über einige Tage hinweg. Meine Argumentation war, dass die untere Mannschaft kein Auffangpool für Charaktere sein darf. Da ist der Trainer gefragt, dagegen zu halten, vor allem im Jugendfußball, denn wohin kommen wir, wenn man deshalb aussondiert. Ich muß dazu anmerken, dass das meine Grundeinstellung ist. Grundregel vor Spezialregel, ....es gibt sicherlich Ausnahmesachverhalte, wo man diese Ansicht so nicht ganz beherzen kann.


    Ich sprach folgend den C 3 Spieler und dessen Mutter an und fragte folgend, ob er Amitionen hätte, in der C 2 zu spielen, was mit viel Herz und einem Strahlen im Gesicht beantwortet wurde. Folgend besprach ich die Bedenken des C 2 Trainers mit dem Jungen unter vier Augen. Ich sagte ihm Knallhart, dass ich dafür sorgen würde, dass er den Verein verlassen müsse, wenn er sich dort nicht benehmen würde. Zudem versicherte ich ihm, dass er unter meiner persönlichen Beobachtung stünde. Ein Zurück in die C 3 käme nur aus Gründen seiner Spielstärke in Frage. Dann holte ich mir den Rückhalt aus dem Jugendvorstand. Mit vorsichtigster Zunge redete ich nochmals mit dem Trainer, welcher den Jungen dann zu zwei Testspielen mitnahm. Beide Spiele wurden sauber gewonnen. In der Folgezeit sicherte man sich aus dem Tabellenkeller den Klassenerhalt. Aufgrund des gewaltigen Unterschieds in Bezug auf die Hinrunde wurden mehrfach von Schiedsrichtern die Pässe besonders gründlich kontrolliert.


    Fazit: Die Entscheidung wer in der D 3 spielt und wer nicht wäre für mich überhaupt nicht schwer, sondern ziemlich eindeutig und zügig zu beantworten. Gruß Andre :)


    Ein Nachsatz noch: Wenn es bei Euch egal sein sollte -was auch ok wäre- ob die D 3 bald höher spielt als die D 2, dann wäre es ja egal, ob die Spielstärkeren in der zweiten oder dritten Mannschaft spielen. 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Die unzuverlässigen die unregelmäßig zum Training erscheinen, würde ich nicht in die Leistungsklasse stecken, da sie ja nicht bereit sind, Leistung (im Training) zu bringen.
    Natürlich muß man das denen vorher offen sagen und abwarten, ob sie daraus lernen.
    Kommen sie dann doch regelmäßig, spricht nichts dagegen, sie oben spielen zu lassen.
    Meine Meinung 8)

  • @ Andre: Nein!


    Außerdem glaube ich, dass wir aneinander vorbei reden. ;) Ich gehe hierbei nicht von schwierigen Charakteren aus, sondern von Spielern, denen es nicht möglich ist öfter zu kommen, z.B. weil sie in einer anderen Sportart sehr gut sind und diese lieber ausüben und dabei die Termine oft aufeinanderfallen.
    Die "schwächeren" Spieler habe ich auch nicht als deutlich schlechter eingestuft, sondern als schlechter, jedoch noch fähig, in der Spielklasse mitzuhalten. ;)


    Ich hoffe, meine Meinung ist jetzt deutlich genug rüber gekommen, da sie vorher, wie ich selbst gemerkt habe, ein wenig sehr undeutlich war! ^^


    Mit sportlichem Gruß


    Fidi

    Futsal ist mir dann doch persönlich lieber...

    Einmal editiert, zuletzt von Fidi ()

  • Unzuverlässiges Erscheinen kann viele Gründe haben, die man mal mehr und mal weniger gut akzeptieren kann. Kennst Du die bei jedem einzelnen Spieler? Dem ein oder anderen ist vielleicht auch gar nicht klar, dass er nur in der D2 und später in der D1 spielen kann, wenn er zuverlässig erscheint. Ich würde mit den betroffenen Spielern und deren Eltern ein Gespräch führen, um zu sehen, ob es Möglichkeiten gibt, die Ursachen zu beseitigen. Erst dann würde ich entscheiden, wer wohin kommt.

  • Denkt ihr wirklich, dass in der D-Jugend den Spielern gegenüber so deutlich herausgestellt werden sollte, dass D2 besser als D3 ist?? Nach dem Motto, wenn ihr (die starken unzuverlässigen) euch anstrengt, dann kommt ihr in die D2 und in Zukunft in die D1 (das wollt ihr doch, oder?).
    Wenn euer Verein nicht gerade ein echtes Leistungszentrum ist, würde ich die Entscheidung einfach nach aktuellen Gegebenheiten treffen. Den Spielern würde ich rüberbringen, dass es genauso OK ist, wenn man in der D2 spielt wie in der D3.

  • Also zunächst mal, muss man Gruppen von halbwegs homogener Leistung schaffen, um die Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten fördern zu können. Alles andere bringt die Kinder nicht weiter. Insofern ist es logisch, dass es i.d.R. ein Leistungsgefälle zwischen D1, D2 und D3 gibt. Das wird von den Kindern auch problemlos akzeptiert. Mancher ist sogar froh, wenn er in der D3 spielen darf, weil er es da gemütlicher hat, andere wollen unbedingt D1 spielen. Die meisten haben aber schon die Ambition "höher" zu spielen.


    Es geht ja auch nicht darum, den Kindern zu sagen "wenn Du nicht regelmäßig kommst, musst Du in die D3". So eine Aussage wertet die Mannschaft in der Tat ab und führt dazu, dass die D3 das Auffangbecken für die Unzuverlässigen wird. Es geht darum, den Kindern klar zu machen, dass Sie eine gewisse Verpflichtung gegenüber ihrer Mannschaft haben. Ob dies nur die D1, D2 oder D3 ist, spielt keine Rolle. Die Kinder, die ohne triftigen Grund regelmäßig fehlen, hätten bei mir auch in der D3 keine Chance.


    Daher halte ich es für notwendig, heraus zu bekommen, welche Ambitionen die Kinder haben und welche Gründe für die Unzuverlässigkeit vorliegen und dann im Einzelfall zu entscheiden.

  • Hallo Bremer,


    ja das kenne ich sehr gut, war selbst ein Jahr Übungsleiter einer D3. Einfach ist keine Entscheidung, und ohne Eltern geht schon mal gar nichts. Vielleicht geht es dir dann wie mir, da sagen einem Väter, dass sie es sehr gut finden, dass ihre Jungs Sport treiben und es gar nicht so wichtig ist, in welcher Mannschaft sie spielen. Ich würde paar mehr Punkte sehen wollen:


    - Gibt es Spieler, die befreundet sind und gerne in einer Mannschaft spielen oder überhaupt deshalb spielen, weil ihre Freunde spielen?


    - Gibt es Spieler, die nicht unbedingt den Ehrgeiz haben, besser zu werden, die einfach nur einen Ausgleich zur Schule suchen?


    - Ggibt es die Möglichkeit/das Entgegenkommen der Eltern, die Situation zu beschreiben und Verständnis zu erwecken.


    - Kann man dann die D2/D3 annähernd gleich stark besetzen und im Training öfter kleine Spiele D2/D3 ansetzen.


    - Gibt es die Möglichkeit, Spieler *rotieren* zu lassen.



    Bei mir war es dann so, dass ich nach dem 1 Jahr sehen konnte, dass die Jungs in der D3 z.T. mehr gelernt haben und sehr gern zum Training kamen. Sprich, eine D3 darf und soll nie als Sammelbecken der Schwächeren/Undisziplinierten abgehen.


    Jungs, die das Training stören oder meinen, sie wären die *Stars* in der D2 (D1) belassen, sie nicht als Stammspieler setzen, häufiger auswechseln.


    Kein allheilmittel, nur paar Ideen.


    Grüße


    el62

  • Hallo nochmals, ich hoffe ich langweile nicht, aber ich habe mir das gerade alle nochmals durchgelesen, habe dann an meine nüchterne sachliche durch Erfahrungen entstandene und an meiner Philosophie gemessenen Meinung nochmals durchdacht und mit einem Erlebnis des letzten Jahres abgeglichen.


    Hierbei ist mir irgendwie klar geworden, dass ich durchaus zwei Herzen in meiner Brust schlagen habe, die mich zum Nachdenken bewegen.


    Mein jüngster von drei Söhnen ist nun 8 Jahre alt. Er spielte im letzten Jahr in der F 1 und davor in der F 2. Nun ist er in die F 3 gekommen. Die E 3 Spieler sind planmäßig im kommenden (übernächsten) Jahr die zukünftige E 1, wobei wiederum planmäßig geschaut wird, ob die Leistungsstände denn hier "reichen".


    Die beiden Trainer, beide nette Kerle mit Ecken und Kanten, geben sich sehr viel Mühe auch Abseits des Platzes. Sie planen die ein oder andere Feierlichkeit und es gab wie in jedem Jahr eine Abschlussfahrt. Man entschloss sich im laufenden Jahr zum jetzigen Saisonwechsel die Mannschaft nach Leistung neu zu gliedern. Hierzu gab es keine Sichtungstrainings in diesem Sinne, sondern man beriet sich. Hierbei waren auch die Trainer die das wöchentliche Spieletraining mitbegleiteten.


    Im Laufe des Jahres schloß sich eine richtig gute Elterngemeinschaft zusammen, ...besser gings gar nicht. Alle hatten Spass miteinander, nur wenige Meinungsverschiedenheiten, welche durch ein ehrliches Wort schnell wieder aus der Welt waren.


    Nun kam der Tag der Wahrheit und drei Kinder mußten die Mannschaft gen F 5 verlassen.


    Ergebnis: Die Kinder bekamen bei der Verkündung echte Weinkrämpfe, die Eltern äußerten, ...das sie damit gerechnet hätten, denn ihre Söhne wären fußballerisch etwas -aber sichtbar- stehen geblieben. Die Trainer waren auch geknickt und die Ehefrau des Einen sagte, dass Ihr Mann deswegen zu Hause schlaflose Nächte hatte und das er das nicht gut haben könne. Die Mannschaft an sich gewann viele Spiele und verlor auch mal, ...ganz normal. Die Elterngemeinschaft war -vielleicht auch ein wenig geimpft durch einen bestimmten Vater in Verstärkung durch mich- ganz deutlich darauf eingeschworen, dass nur eines galt, ....DER SPASS und die FREUDE und die GEMEINSCHAFT. Das führte dazu, dass bei Spielen oder Turnieren teilweise durchaus 30 bis 35 Anhänger, bestehend aus Eltern, Onkeln, Tanten, Opa, Oma, Brüder und Freunde am Rand standen und wir entwickelten pro Tor das viel jeweils drei richtig geile lautstarke "Wellen". Die Gegner schauten oft kopfschüttelnd rüber und dachten vermutlich, dass wir völlig breit waren, was überhaupt nicht der Fall war.


    Wenn ich dieses Gefühl der Gemeinsamkeit nun bedenke, tut es mir aufrichtig leid, dass diese drei Kinder die Mannschaft nun verlassen mußten. Nehmt es mir nicht übel, aber ich muß hier meine Ansicht mal überdenken und mit mir ins Gericht gehen. Ich sagte sonst, dass man hier Sichtungstrainings veranstalten sollte, um nach Leistung einzuteilen, weil dies viele Vorteile habe, ...das hätte es auch bei der Bekämpfung mancher Punkte, ...die menschlichen Dinge auf die es im Breitensport aber auch ankommt, scheinen hierbei manchmal gravierend zu leiden. Da Frage ich mich nun, was wichtiger ist. Gruß Andre


    P.S. Das Statement hätte ich auch unter Sichtungstrainings posten können, paßte aber auf Grund der sich fortentwickelnden Diskussion auch hierher.

  • Ich Danke euch für eure Meinungen die mir weitergeholfen haben . Habe mich nach beratungen mit meinem co trainer nun für sechs jungs entschieden die , die 3.D verstärken sollen ( müssen ). Die entscheidung war echt nicht einfach , aber es muss leider sein. Es sind nicht nur die unzuverlässigen, auch die nicht ganz spielstarken. Eine Mischung aus beiden sozusagen.
    Nochmals Danke für eure Eintragungen !

  • Andre
    Irgentwie bin ich durch deine Geschichte ganz verwirrt!
    Wie lange darf man bei euch den F-Jugend spielen? Und warum ist dein Sohn von der F1 in die F2 und dann in die F3 gekommen? und am Ende sind ein paar F5 statt E-Jugend? Erläutere mir das mal bin völllig durcheinander^^

  • Um die Uhrzeit sollte man nichts mehr schreiben;-), da siehste mal, wie blöd man sein kann, ....er war in der F2, dann F 1 und nun natürlich E3 die im zweiten Jahr zur E 1 wird. Gruß Andre