Tagebuch: Ausbildung C-Breitenfussball

Montag - graue Theorie.

Der Montag verspricht nichts gutes. Es gießt wie aus Eimern, schon der Parkplatz des Sportheimes steht ca. 10 cm unter wasser.

Die "Großthemen" (Bambini, F- und E-Junioren) haben wir ja schon hinter uns, und da wir heute nicht auf den Platz können, widmen wir uns einigen kleineren Themen, die aber trotzdem sehr vertieft besprochen werden.
Zunächst bekommen wir einiges an Infomaterial zum Thema Wettspiele mit Kindern. Wieviel möglichkeiten es gibt, wie man sie ordentlich aufbauen kann, und auch so, das kein Kind immer als "letztes" steht.. Ein kleines Thema, trotzdem heiß diskutiert.

Anschließend gibt es wirklich graue Theorie, aber die gehört auch dazu. Und, was man an dieser Stelle mal wieder sagen muss, unser LR hat es drauf, sogar in diese graue Theorie einen Farbschimmer zu bringen Das Thema ist Koordination. Nicht, wie man sie trainiert, sondern was das eigentlich ist. Welche Teile es gibt, und in welchem Alter man auf welche dieser Eigenschaften wert legen sollte, bzw. sie besonders trainieren. Naja, sowas kann man sich auch im Internet anschauen, aber es von einer kompetenten Person wirklich erklärt zu bekommen ist doch schon irgendwie anders.

Weiter gehts mit dem Thema "Zusammenarbeit mit Eltern", auch hier kann sich jeder irgendwie sein eigenes Bild malen. Aber die Möglichkeiten, Eltern einzubinden sind doch größer als ich dachte, es gibt interessante Denkansätze, und hier werden auch rege Erfahrungen ausgetauscht. Insgesamt hält sich meine Spannung bei diesem Thema doch in Grenzen, aber son bischen interessant wars doch.

Zum abschluss gibt's dann, wie versprochen, 20 Seiten mit Torwartübungen, alle schon in der Art aufgebaut wie die Reihe zum Hechten. Wild wird da rumgeblättert und der Ton ist eindeutig: Das hätte besser nen Buch werden sollen, dann hätt'ste n Haufen Kohle gemacht!

So möchte ich das ganze jetzt erstmal belassen Immerhin muss ich gleich wieder weg, das Ende des Profils Kinder naht! Die Wochen jetzt waren sehr stressig, aber wenn man mal mit dem jetzigen Abstand schaut, waren sie sehr sehr informativ, supergeil, und es hat einen RIESEN SPASS gemacht!

MfG

Mh, thom, ehrlich gesagt weiss ich nicht wie das mit Copyrights und sowas ausschaut, von daher würde ich mir das ganz gerne verkneifen. Immerhin möchte ich den Leuten, die dort arbeit investiert haben und es eventuell selbst irgendwann veröffentlichen wollen nicht vorgreifen, ich bitte das zu verstehen.

Allerdings habe ich vor, einige der Reihen selbst mal auszuprobieren und anschließend hier einzustellen, ich denke so sollte das möglich sein, ohne jemandem zu schaden. Jedoch möchte ich mir da vorher die Absicherung, zumindest hier von Adminteam holen, denn die haben davon sicherlich mehr Ahnung als ich.

Mittwoch, der letzte Tag des Profils Kinder.

Alles ist wie gehabt, die Stimmung ist ausgelassen und alle sind super freundlich. Allerdings merkt man es doch mitlerweile, dass die letzten Tage sehr anstrengend waren, körperlich wie geistig. Aber wir stehen kurz vor dem Ende dieses zweiten Teils der Ausbildung, und der wird jetzt noch tapfer durchgestanden!

Im Seminarraum werden zu Beginn erstmal allerhand Termine geregelt und verschoben, denn Termine für 15 Leute zu finden ist schwer Das zieht sich dann doch fast eine halbe Stunde bis wir den organisatorischen Krimskrams erledigt haben.
Da die Plätze belegt sind, fangen wir mal wieder mit Theorie an. Da wir die großen und wirklich wichtigen Themen alle schon gemacht haben, stehen halt noch kleinigkeiten an. Zunächst bekommen wir wieder etwas Material über den Umgang mit Kindern, nützliche Tips und Tricks, einige typische Situationen werden gezeigt, erleutert und besprochen. Alles in allem nicht soo spannend.

Anschließend sind einige Plätze frei, so das wir endlich unser E-Jugendtraining machen können. Das Training sollte den Inhalt "an und mitnahme flacher Bälle haben", wir haben das Aufwärmprogramm.

Naja, ich hab mich dieses mal aus der Planung arg herausgehalten, erstens hatte ich selbst nicht die prallsten Übungen und zweitens hab ich in letzter Zeit sehr viel in dieser Hinsicht gemacht (die Übungen geleitet), so das auch andere ihre Chancen bekommen sollten. Alles in allem, ja das Thema gibt nich so viel spannende Übungen her. Die Übungen die dann von unserer Gruppe kamen waren dann auch einfach mal "am Thema vorbei"... Eine Übung artete in ein Doppelpassspiel aus, bei einer anderen kam es zu oft zu hohen Bällen, also zusammenfassend kann man sagen: es war nicht gut.
Das bekommen wir natürlich auch in der Nachbesprechung gesagt. Ja, der LR ist ja auch Jugendtrainer, und er hat sich doch einige Verhaltensweisen angewöhne "immer positiv". Ja, war am Thema vorbei, das gute daran ist, es war das erste mal. Zum Glück passiert das jetzt, nicht später in der Prüfung. Er gibt uns Tips, wie man sowas verhindern kann, und auch kniffe speziell für die Prüfung gemünzt (Was Prüfer besonders sehen wollen etc.).

Naja, das Thema gibt wie ich finde nicht so viel her (oder es ist einfach ein Thema, das ich in der Prüfung absolut nicht haben möchte. Dann eher noch Kopfball oder Torwarttraining), und so haben die anderen Gruppen eben auch nicht die spannendsten Übungen gefunden.

Eines ist noch erwähnenswert, im Schlussteil: Eine Übung, eigentlich zur Ballan- und mitnahme entpuppt sich als super Übung für ballorientiertes Verteidigen Fand ich klasse, die hab ich mir notiert, denn so möchte ich später meine Jungs spielen lassen.

Wieder drinne, geduscht und umgezogen, gehts weiter mit dem Theorie-Endspurt. Wir bekommen einiges zu hören über die Spielleitung im Kinderfussball, mit einem super Zettelchen, den man den Pfeifenden (sofern nicht als Schiedsrichter ausgebildet) mal in die Hand drücken kann. Der Ton ist eindeutig, viel durchgehen lassen... Also keine Blutgrätschen oder sowas, nur z.B. bei Bambinis das Handspiel, sie bekommen den Ball, grade dotzende Bälle, halt öfter mal an den Arm.. kein Grund zu Pfeifen.

Danach gehts noch weiter mit aussersportlichen Freizeitangeboten, ins besonder die Planung. Auch hier wieder Sinnvolle Zettel, was sollte man wie lange vor dem Event geklärt haben? Hab ich an alles gedacht? Alle Faktoren berücksichtigt? Und: Was kann man eigentlich so machen?
Also prädikat: empfehlenswert.

Das letzte Thema ist die Kooperation Schule und Verein. Ja, halt die Möglichkeiten die man hat, sich ins Schulleben einzubinden, was man daraus auch eventuell für Vorteile hat. Erfahrungen werden ausgetauscht, da einige seit einigen Jahren die Kindergärten und Grundschulen in der nähe abklappern und dort mit anderen Vereinen (Leichtathletik, Handball, und was man sich so vorstellen kann) Aktionstage veranstalten.
Ja, auch sehr interessant, aber mehr für mich auch nicht zumindest für den Moment.

Damit ists geschafft. Basiswissen hinter uns gebracht, jetzt das Profil Kinder... und was heisst das? Richtig! Die erste Lizenzvorstufe. Ich bin jetzt Quasi "Teamleiter Kinder".
Wir bekommen, etwas unfeierlich ;), ein Zertifikat (vom Theo unterschrieben! :)), einen kleinen Ausweis, und einen netten Händedruck.
Es ist zwar schon halb 11, aber wir feiern trotzdem noch ein Stündchen mit einen kleinen Radler Die Gruppe ist halt einfach super, es macht einen heiden Spaß, es ist nicht zu bieder, aber auch nicht so als würden wir nichts machen. Die Mischung passt, alles ist super.

Nach diesm Abschnitt sollte wohl mal wieder ein Fazit folgen, und das lautet wie folgt:
Ich empfehlen jedem, der Kinder trainiert und engagiert bei der Sache ist, den Teamleiter Kinder zu machen! Es ist nicht nur so, das sich die Einstellung zum Kinderfussball ändert, vielleicht hattet ihr ja durch die Anregungen hier im Forum schon vorher diese Einstellung, aber man bekommt eine Unmenge Tips, Tricks, Kniffe.. Nicht zuletzt sind die Übungen einfach gold wert. Die Erfahrung, auch mal selbst als Erwachsener das Training selbst zu machen, ist ebenso wichtig! Dazu kommen die vielen Verbindungen die man knüpft, sogar unser LR hat uns angeboten, uns in schwierigen Fällen oder bei wichtigen Fragen direkt an ihn zu wenden, hat uns e-mail und handynummer gegeben.. Also bestünde sogar die Möglichkeit sich bei wirklichen Härtefällen auch mal an einen "Fussball-Lehrer" zu wenden, der meiner Meinung nach sowas von kompetent ist..
Also die Empfehlung, die Bitte bleibt: macht den Teamleiter, das wird euer (Trainer)Leben verändern!

Mit diesem Abschnitt habe ich ja schon über die Hälfte des Kurses hinter mich gebracht.
Klar, es fehlt noch der Großblock Profil Jugend, aber auch noch einige Kleinigkeiten..

Deshalb schreibe ich hier jetzt einfach mal was so die nächsten 2 Wochen kommt.

Also, am Montag bekommen wir die Regelunterweisung, und die Woche darauf haben wir unseren 16-Stündigen Erste-Hilfe-Kurs.
Zu der Regelunterweisung werde ich sicherlich noch etwas schreiben, was man beim Erste-Hilfe-Kurs macht, weiss glaube ich jeder, und sofern es da keine Besonderheiten gibt werde ich mich dazu wohl nicht äussern.

Danach geht es erst ende August weiter mit dem Profil Jugend, also liegt erstmal eine kleine Sommerpause vor mir Hoffe ihr könnt euch so lange gedulden, ich freue mich schon darauf!

Mh, für den Teamleiter Kinder habe ich insgesamt 100€ gezahlt. Keine Ahnung ob es bei anderen Verbänden teurer ist, aber soweit ich weiss, kostet das ganze in Hessen zentral an der Sportschule Grünberg 150€ (2x 75€, dafür Kost und Logie)

Samstag, 22.08.
Irgendwie freue ich mich drauf, nicht irgendwie, eigentlich eher tierisch. Aber ich weiss, dass jetzt erstmal eine harte Zeit für mich anbrechen wird. Auf dem weg zum mitlerweile gut bekannten Sportzentrum gehe ich mal meine Aufgaben durch.. 2 Vordiplomsprüfungen, 1 Praktikum, mein eigener Fussball, meine Jugend und dazu noch die Ausbildung und ja, letztenendes die Prüfung zum Trainer C-Breitenfussball. Ob ich mich hier doch verhoben habe? Naja, jetzt ists zu spät. Augen zu und durch.
Spätestens bei der Ankunft am Sportzentrum weichen alle Sorgen, ich freue mich die ganzen bekannten Gesichter zu sehen. Es ist früh, viertel vor 9, das heißt erstmal noch 'ne Zigarette und ein Red Bull (ich trinke keinen Kaffee, das ist quasi mein Ersatz ;)), wie immer freundlich begrüßt, mitlerweile kennt man sich ja doch ganz gut. Den ein oder anderen hat man in der "Sommerpause" auch mal auf diversen Festen getroffen und auch mal geprostet.

Im Seminarraum stellen sich erstmal 3 neue vor. Sie hatten den Teamleiter Kinder zentral gemacht, und möchten die Lizenz jetzt dezentral komplettieren.

Naja, es geht also weiter. Neues Profil, neue Philosophie, also wird ersteinmal die Philosophie des Jugendfussballs durchgekaut. Man legt hier offensichtlich deutlich mehr Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung, denn es gibt eigens Folien zum "Jugendtrainerprofil". Ansonsten auch nicht viel neues, den Spaß am Fussball fördern? Ist doch glaube ich das Ziel jedes Trainers. Auch zur Bewegungswelt der Jugendlichen gibt es wieder einiges zu hören, diese "alternativen Angebote", die es früher angeblich nicht gab (zu meiner Zeit schon, deshalb angeblich ;)), wie Skateboards, Kickroller oder BMX.
Auch streng nach System geht es demnach weiter mit den D-Junioren, deren körperlichen und seelischen Eigenschaften. Hier wird auch deutlich: jetzt geht's auch fussballerisch ans Eingemachte. Das Spielen Spielen und nochmal Spielen ist vorbei, sie sind jetzt im goldenen Lernalter, also einer Phase, in der sie sehr schnell sehr viel lernen, sowohl technisch als taktisch, und diese Zeit gilt es optimal zu nutzen. Das bedeutet für uns als Trainer auch, mehr in die Technik der Kids korrigierend einzugreifen.

Und wie sollte es anders sein, wir ziehen uns um und bekommen mal eine Mustertrainingseinheit ab. Wie schon beschrieben, geprägt durch viel technik, viele Korrekturen aber trotzdem jeder Menge Spaß. Die Grundparadigmen bleiben die gleichen, alle am Ball, alle in Bewegung und der Spaß steht trotz allem im Vordergrund.

Da ich einige Tage im Verzug bin, spare ich mich die detailierte Beschreibung der Trainingseinheit.

Anschließend geht es duschen. Noch einige Terminliche Probleme und eine Hiobsbotschaft: Wir schreiben die Klausur schon nächsten Freitag. Vorgezogen wurde das ganze, damit die Prüfer Zeit genug haben, sie bis zur Lehrprobe und der Vortrages zu korrigieren. Puh, das wird stressig. Aber immerhin, der erste Tag ist schon vorbei, wir gehen noch in den benachbarten Biergarten ne Cola trinken, und dann ab nach Hause.

Am Montag geht's schon weiter.

Angekommen in Sportzentrum, gerade die Zigarette davor angesteckt erreicht uns auch schon die Nachricht: Der D. ist Krank. Mhhh, was nun? Ah, ok. Er kommt trotz seiner Krankheit, allerdings wird er sich etwas verspätet.
Nach einer dreiviertel Stunde kommt er dann angewackelt. Anders kann man das nicht ausdrücken. Seine Gesichtsfarbe ist verschwunden, seine Haltung deutlich geknickt und er wirkt wirklich krank. Dementsprechend wird improvisiert. Anstatt uns in den Altersstufen weiter durchzuhangeln, vergibt der LR Themen, wie sie ähnlich in der Prüfung drankommen könnten. Wir sollen sie ausarbeiten, und dann wie in der Lehrprobe vortragen.
Wir bekommen in 4er Gruppen jeweils ein mündliches Thema und ein Lehrprobenthema, wobei das Lehrprobenthema für 60 Minuten ausgelegt ist (Die Lehrprobe in der Prüfung wird nur 20 Minuten dauern).

Unser mündliches Thema ist: Welche Anforderungen werden an einen Trainer gestellt?
Und das Thema für die Lehrprobe ist: Koordinations und Schnelligkeitstraining für A und B-Junioren.

Naja, und da machen wir uns ran, mehr gibt es woh zu diesem Tag nicht zu sagen.

So, ich habe mal wieder einen Mittag Zeit (war ja in der letzten Zeit relativ mau), und ich probiere nun das "Tagebuch" zu komplettieren.

Leider wird mir das wohl nicht so gelingen wie bisher, da ich jeglichen zeitlichen Zusammenhang verloren habe. Aber ich probier dennoch mal alles zu beschreiben, was ich im Rest des Profils so erlebt habe.

Naja, ich fange mal mit den uns gestellten Aufgaben an. Unser mündlicher Vortrag hatte ja "Welche Anforderungen werden an einen Trainer gestellt?" zum Thema. Der Vortrag sollte 10 Minuten dauern.
Wir haben in der Gruppe das ganze zweigeteilt. Mein Partner beschäftigte sich zunächste mit dem Charakter des Trainers. Naja, man kennt es ja, geduld, kritikfähigkeit und und und.. Sinniert doch mal darüber nach. Was denkt ihr sind wichtige Charaktereigenschaften eines Trainers? Ich habe mich dann mit anderweitigen Aufgaben beschäftigt, die so auf einen Trainer zukommen. Natürlich haben wir uns in den Themen teilweise überschnitten, aber alles in allem denke ich hat das gepass. Also, was für Aufgaben hat ein Trainer noch so? Klar, Spaß am Fussball wecken. Ein gutes Training sollte er anbieten, was auch bedeutet, sich auch als erfahrener Trainer ständig weiterzuentwickeln. Konfliktmanagement ist natürlich auch eine der größeren Aufgaben der Trainer, und hat deshalb auch nen eigenen Punkt bekommen Und, und und, jeder hier weiss ja was es bedeutet Trainer zu sein. (ja, und schon hier fällt mir auf, wie schade es eigentlich ist, nichtmehr alles so wiedergeben zu können).

Naja, unser Praxisthema war Koordinations und Schnelligkeitstraining für A und B-Junioren. Was soll man da sagen, nicht das spannendste Thema (AAABER: besser als kondition xD), und ich denke, dafür haben wir uns wirklich was einfallen lassen. Angefangen haben wir mit einem Koordinationszirkel, in dem verschiedene koordinative Aufgaben ohne Ball abgearbeitet wurden. Anschließend gabs ein Fangspiel für ältere (das ich sehr sehr geil finde), und zu guterletzt ein Schnelligkeitstraining mit Ball und Zweikampf (Da ham sogar die ganzen alten nochmal vollgas gegeben ;))

Naja, die anderen Praxisthemen waren Konditionstraining mit A und B-Junioren und Koordination mit Ball (da fehlt noch ein Thema, aber das fällt mir zu meinem Bedauern gerade auch nicht ein).

Die Praxis wurde natürlich wieder verbessert und, da es ja auf unsere Lehrprobe zugeht, auch in diese Hinsicht verbessert.

Und natürlich gab's wieder jede Menge Theorie. Im Profil Jugend wird nicht nur die Technik sondern auch die Theorie spezifischer Es gab ein Stapel Blätter mit allerlei wirklich guten Infos.
Da wären natürlich die Technikschwerpunkte der einzelnen Altersklassen.
Verschiedene Kräftigungsübungen für den ganzen Körper (HA! Das war das 4. Thema ;)), schön bebildert, kann man super mal ins Training einbauen (klasse als "Bestrafung", man hat nen riesen Pool von nervigen Übungen ;))
Es werden verschiedene theoretische Themen erläutert wie Beweglichkeit, Schnelligkeit, Kondition, Kraft, Kraftausdauer und was so alles dazugeört. Dazu natürlich theoretische Trainingshintergründe, wie die Pulsraten, die man für verschiedene Trainingsinhalte einhalten sollte
Dazu auch sachen wie "was ist übertrainiert" und natürlich die optimale Trainingsstuktur (für jeden den das Interessiert: Superkompensation googlen).
Auch die Altersstufen wurden nochmal eingegrenzt, zunächst durch die Entwicklungsphasen vor und während der Pubertät und durch die Lernabschnitte "Grundlagentraining" "Aufbautraining" und "Leistungstraining".

All das wurde natürlich auch ausgiebig besprochen und durch Zeichnungen unseres Lehrreferenten veranschaulicht. Hört sich alles irgendwie nach grauer Theorie an, aber ich finde sowas interessant, zumal man gerade für die Themen Kondition und Schnelligkeit super Tipps bekommt, wie man es effektiver und auch spaßiger Trainieren kann als schnöde durch den Wald zu rennen.

Zusätzlich gibt es natürlich immermal eine Praxiseinheit, und anschließend das passende Material dazu (ich glaube, der Lehrgang erspart einem bestimmt 5 Übungsbücher).

Was jetzt auch immermal wieder Thema ist, und nicht nur oberflächlich, ist Taktik. Natürlich. So wird ersteinmal der Begriff geklärt, aufgeteilt in Mannschafts- Gruppen- und Individualtaktik, dazu kommt der für mich ehrlich gesagt neue Begriff der Taktik am Spieltag (natürlich weiss ich das es sowas gibt, aber das es den auch in der Theorie gibt ;))
Es gibt viele Beispiele für die Taktiken, und wir bekommen auch entsprechen Infomaterial zu gruppentaktischen Angriffszügen, dem Verteidigen etc.pp. Und wieder ist es sehr geil, wenn man sowas von einem kompetenten Menschen erklärt bekommt. Auch wenn ich schon das Buch dazu gelesen habe kriegt man hier doch viele viele nützliche Tipps in dieser Richtung. Und irgendwie nimmt man selbst als Spieler doch einiges davon mit Lohnt sich also!

Was natürlich viel mit den Themen Technik und Taktik zusammenhängt ist die deutsche Spielkultur. Wer kennt sie nicht, die Trainer die noch auf die guten alten Werte pochen? KRAFT, AUSDAUER, KAMPF, das sind die Tugenden! Nein, nicht mehr Ein Satz der mir in diesem Zusammenhang in Erinnerung geblieben ist, ist :" Wir wollen Individualisten.." Ergänzt natürlich mit den Worten "..Aber keine Egoisten". Ich denke, das Trifft doch den Kern, heute muss jeder Spieler gut sein, richtige Zerstörer wie wir sie alle noch aus unseren Tagen kennen will keiner mehr.

Naja, für die Altersklassen gibt es natürlich noch die geistigen und körperlichen Merkmale, was gerade für das goldene Lernalter interessant ist. Dazu noch die methodischen Schritte des Trainings von Jugendmannschaften, vom einfachen zum schweren natürlich immernoch, aber man kann das ganze schon ändern, indem man z.B. den Gegnerdruck mit hinzunimmt etc.

Ja, wieder gibts cooles Material, diesmal zum Thema technik. Finde ich wichtig das ganze mal gesehen zu haben, und dann so auch zeigen zu können (auch wenn ich es selbst im Spiel wahrscheinlich nichtmehr umsetzen kann), und gerade wieder für mich als Nichttorhüter wichtig, die Techniken des Torhüters mal zu sehen, und auch gezeigt zu bekommen, wie man so etwas erklären kann. Gerade für den Keeper gibts einiges an Material, in dem zu jedem Thema detailliert beschrieben steht, wie was und warum.

Naja, ab jetzt gibt es viel Taktik Taktik Taktik. Klar und gut, denn im Training kann man viel, gerade in der Individualtaktik, beeinflussen. Auch wieder gefüllt mit einer Fülle von praktischen Übungen.

Und natürlich gibts auch wieder viele viele kleinere Themen, die schon aus dem Profil Kinder bekannt sind, aber natürlich auf die älteren gemünzt. Aussersportliche Angebote, Kooperation mit Schulen und und und.

Ich weiss, das ganze ist leider nicht so schön beschrieben wie zuvor, tut mir auch echt leid, aber die Zeit ließ das nicht anders zu. Wie dem auch Sei, das Fazit bleibt:

Wer seine Kinder oder in diesem Fall jugendlichen voranbringen möchte sollte auf jeden Fall den Teamleiter Jugend machen! Wer die Kosten scheut den sei gesagt: Spart an den Büchern! Ihr bekommt dort Übungen, damit könnt ihr Jahre trainieren. Die Taktik erklärt zu bekommen, veranschaulicht mit Beispielen und Filmchen.. Unbezahlbar. Die ganzen Möglichkeiten die man aufgezeigt bekommt.. Unglaublich. Also ich empfehle jedem Trainer: Macht den Lehrgang! Es bringt euch und letztenendes eure Kids weiter!

Ja, irgendwie schon.
Andererseits bin ich als Student irgendwie daran gewöhnt Also fällt mir das Lernen für die Prüfung vergleichsweise einfach.

Naja, die Prüfungen stehen an. Wie bereitet man sich darauf vor? Mh, ich habe mir das ganze insgesamt einmal angeschaut, wie schon beschrieben viel das ganze mit in meine Uni-Prüfungszeit, und da muss man halt abstriche machen, allerdings war der Gesunde Menschenverstand und allein durch das aufpassen und mitarbeiten während des Lehrgangs fast schon ausreichend.

Zunächst stand die Klausur an: 90 Minuten. Aufbau, Organisation und Durchführung einer Trainingseinheit im Kinder- und Jugendtraining.
Puh, 90 Minuten, ich denke darüber könnte man ein Buch schreiben. Und für mich immer schwer sind diese schwammigen Aufgabenstellungen Aber naja, ich schreibe und schreibe, alles irgendwie gelernt, vom einfachen "Einstimmen (Aufwärmen), Spielen und Üben (Hauptteil), Abschlusswettspiele (Schluss)" über methodischen Aufbau von Trainingseinheiten bis hin zur Kabinenpflege alles was ich weiss. Man reflektiert dadurch doch relativ viel, und man merkt erstmal, wie viel man überhaupt mitgenommen hat.
Naja, Wie schaut so eine klausur denn aus? Ja, wie man sie eben aus der Schule kennt. Die Schulregeln bleiben, Abschreiben = 6 und so weiter, aber wir sind ja alle Erwachsen, wir ersparen uns so Späße wie Sichtschutz oder sowas Ausserdem kann ja jeder seinen Stoff.
Naja, was soll man sagen, nach der Klausur ists halt auch wie in der Schule, überall wird gegackert "was hast du da geschrieben" "oh, nein, das hab ich vergessen, jetzt fall ich bestimmt durch" Irgendwie lustig.

Nach der Klausur gibt es dann die Themen für den freien Vortrag und für die Lehrprobe. Bei sowas hatte ich nie Glück, und ich hab mal wieder heftige Themen.
Meinen freien Vortrag soll ich über "Den Spielführer, seine Aufgaben und Bedeutung im Kinder und Jugendfussball" halten. Uff. Ich hätte ja gerne mit anderen Themen getauscht wie "Defensivtaktische Möglichkeiten" oder sowas Darüber hätte ich aus dem Stehgreif ne halbe Stunde labern können. Aber naja, es ist wie es ist.
Das Praxisthema fand ich auch nicht viel besser: "Übungsformen zur Verbesserung des Fintierens". HA! Ich als Technikspezi Das kann heiter werden.

Und nach der Themenvergabe im Lokal bei Bier und Schnaps schleicht sich schon Verzweiflung ein. Was zur Hölle soll ich 10 Minuten über einen Spielführer erzählen?

Naja, es geht erst den nächsten Freitag weiter. Als ich im Sportzentrum ankomme sehe ich schon, wie nervös die anderen sind Da hat man als Student wirklich klare Vorteile, Vorträge hält man dort mindestens 3-4 im Semester, ist also an solche Prüfungssituationen gewöhnt.
Naja, wir werden immer in 3-er Trupps hereingebeten. Der erste Trupp ist über eine Stunde drinne, und wir bekommen langsam Angst Nach knapp 1 1/4 Stunden kommen sie dann endlich, und irgendwie sehen sie nicht begeistert aus. "Der eine Prüfer... Der hat vielleicht bescheuerte Fragen gestellt". Jetzt kann man wirklich wunderschön sehen, wie bei den kommenden Prüflingen die Gesichtsfarbe weicht Naja, ich bin in Truppe 2, also werden wir als nächstes hereingebeten.
Wir sitzen zu 3. an einem Tisch, jeweils zwei am Kopfende und der aktuell geprüfter auf der Breitseite. Ihm gegenüber sitzen in ca. 2 Meter Abstand die 3 Prüfer.

Ja, der erste wird gebeten aufzustehen, sich und sein Thema kurz vorzustellen und dann mit dem Vortrag zu beginnen. Sichtlich nervös und schon fast in sein Script-beissend hält er seinen Vortrag, wobei er während des Vortrags sichtlich lockerer wird, und auch inhaltlich ist sein Vortrag (so sehe ich das zumindest) Top. Nach knappen 5 Minuten wird er schon unterbrochen, "Ja, ok, das reicht, setz dich bitte wieder". Uns wurde gesagt, das sei ein gutes Zeichen, und nach dem Vortrag gehe ich auch davon aus, dass es das war. Nun bekommt er 3 Fragen zur Mannschaftsführung, Taktik und Trainingslehre gestellt, die er auch einigermaßen beantworten kann (klar fehlen einige Details, aber die Prüfen stubsen einen schon darauf).
Der zweite Vortrag folgt dem gleichen Ablauf, und ich bin als letzter an der Reihe.
Ich habe meinen Vortrag inhaltlich gegliedert, stelle kurz meine Gliederung vor, und beginne dann zunächst mit den allgemeinen Aufgaben eines Spielführers. Hier schon der Verweis natürlich auf das Alter, zu dem ich später etwas genaueres sage. Nach der Vorstellung aller Aufgaben komme ich zur Bedeutung des Spielführers. Hier gliedere ich in Kinder- und Jugendbereich, stelle zunächst die Kinder vor, erläutere welche Möglichkeiten es gibt den Spielführer zu bestimmen, ob dauerhaft oder nur pro Spiel, stelle auch meine Meinung dazu vor. Stelle auch klar, das nicht unbedingt das fussballerische Können eines Spielers ausschlaggeben ist, sondern dessen Führungsqualität, beschreibe kurz die möglichkeiten der Persönlichkeitsförderung durch die Capitänsbinde und da werde ich auch schon unterbrochen. Naja, bissl was über 3 Minuten (ich hab mir angewöhnt die Zeit zu stoppen und mir auch auf meinen Zetteln Zeitmarker zu machen, so merkt man wenn man abschweift oder zu schnell redet). Gut, es kommen die 3 Fragen.

Frage 1 (Trainingslehre): Konditionstraining im Kinder und Jugendfussball
Wie immer schätze ich die Art der Fragestellung nicht besonders, es handelt sich genau genommen ja nichtmal um eine Frage. Ich erläutere meinen Standpunkt, dass ich Konditionstraining im Kindesalter bis hin zur C-Jugend für überflüssig halte, denn wenn man nach dem Satz "keiner steht, alles ist in Bewegung" geht, man ja die Kondition gleich mittrainiert. Erkläre aber auch, dass es durchaus situationen gibt, in denen man Kondition in Form von Fang und Laufspielen trainieren müsse. Naja, es werden kleinere Zusatzfragen gestellt, in welche Bereiche gliedert sich die Kondition, bei welchen Puls ist sie Trainierbar, alles machbare Antworten, und ich denke, ich habe mich in dieser Hinsicht auch tapfer geschlagen.

Frage 2 (Taktik): Raumdeckung
Ja, in der Tat, das war die "Frage". Naja, ich sollte dann halt aufstehen, und an der Taktiktafel mal eine Mannschaft nach 4:4:2 aufstellen. Nun sollte ich irgendwie einen Gegner mit Ball platzieren und erklären, was ich dann auch tat. Auf mein Hinweis, das Raumdeckung nicht unbedingt bedeutet auf Manndeckung zu verzichten sollte ich dann mal noch 2 Anspielstationen platzieren und erklären. Das tat ich dann, wie ich denke recht souverän. Denke die Schlagworte, die sie hören wollten waren vor allem das Verschieben, das ballorientierte Verteidigen, das zustellen möglicher Passwege und einige kleinigkeiten. Ich hatte ja schon geschrieben, das ich mit dem Thema mMn recht gut vertraut bin Dementsprechend gab es kaum nachfragen

Frage 3 (Mannschaftsführung): Lob im Kinderfussball
Äh, ja, sowas nennt sich Frage. Meine Antwort hörte sich in etwas so an "äh, ja, wichtig. Das A und O", das wars was soll man dazu auch mehr sagen? Naja, sie hakten nach, stellten kleinere Fragen, keine schweren, aber worauf sie hinaus wollten weiss ich bis heute nicht.

Aber naja, ansonsten würde ich die mündliche Prüfung als gelungen ansehen.

Am nächsten Tag geht es schon weiter: Die Lehrprobe

Gefragt ist es, 20 Minuten D-Junioren nach einem Schwerpunkt zu trainieren. In meinem Fall hieß der Schwerpunkt "Übungsformen zur verbesserung des Fintierens"

Da ich ja wenig Zeit hatte, habe ich mir die Übungen am Abend vorher mehr oder weniger aus der Nase gezogen. Natürlich nicht komplett. In der Woche hatte ich mit meiner Mannschaft schon allerhand ausprobiert, jedoch den Großteil aussortiert, zumal vieles einfach nicht den "Übungsformen" sondern eher den Spielformen entsprach. Naja, in einer Nacht und Nebelaktion habe ich dann angefangen zu überlegen und bin kurzerhand auf unseren Sportplatz gegangen und hab n bischen gebaut und probiert Grade wichtig fand ich waren die Abstände, das ich da nicht ne halbe Stunde aufbauen muss. Alles hab ich Haarklein in mein Zettelchen gequetscht, sogar die Meterangaben Ich hab auch gleich mein eigenes Trainingsmaterial mitgenommen, incl. Leibchen und Hütchen, nicht das da was schiefgeht.
Zuhause habe ich dann schnell den Vorgefertigten Wisch ausgefüllt und ihn für die Prüfer kopiert.

Naja, am nächsten Morgen gings dann los. Wir haben uns ja mitlerweile zu einer eingeschworenen Truppe entwickelt, in der man sich gut versteht, von daher versteht es sich auch von selbst, das jeder von Beginn bis Ende anwesend ist. Obwohl meine Lehrprobe erst um 13.30 stattfinden sollte war ich also um halb 10 schon anwesend und half hier und dort beim Aufbau.
Naja, und wie es halt im Leben so ist: Es waren zu wenig Spieler gekommen, also wurde ich gebeten, doch mal bei meinen Jungs nachzufragen, ob sie denn kommen möchten bzw. könnten. Auch wenn mir der Gedanke irgendwie nicht so gefiel, mich nebenher noch um die Rotzlöffel (scherz sind alle ganz lieb) zu kümmern (immerhin gilt es ja grade in solchen Situationen unseren Verein zu vertreten!), tat ich es, und meinem Ruf folgten immerhin 3 Spieler, was ich für so eine Spontanaktion eine wirklich gute Quote finde.
Naja, naja, wie lief das nun ab? Es wurde paralell in 2 Gruppen gelehrprobt. Jeweils 2 Prüfer standen oder liefen in der Nähe der Gruppen umher. Teilweise kannte man ja die Prüfer schon aus der mündlichen Prüfung, und für mich stand schon fest, bei wem ich die Lehrprobe nicht unbedingt machen wollte

Naja, ich erzähl einfach mal exemplarisch wie das bei mir so abging.
Also erstmal war es 11:30 als der Prüfer, der schon bei der mündlichen Prüfung eher uncool rüberkam, auf mich zukam: "Hey, du bist ja schon umgezogen. Kannst du gleich deine Lehrprobe machen?". Ich hatte einen Trainingsanzug an, was aber in keinster Weise meinem Trainingsoutfit entsprach. Brille auf, normale Schuhe an, nein. "Ne, ich bin nich umgezogen, und auch sonst.." Naja, er lies mich nicht ausreden "OK, du hast 5 Minuten Zeit zum aufbauen. Gib gas.". Mhhhhh ja, das mitgebrachte Trainingsmaterial lag noch hinten im Auto, geistig war ich kein Stück darauf vorbereitet, und 5 Minuten? Ich hätte dem Kerl an den Hals springen können.. Aber naja.

Schnell einem Kollegen den Schlüssel zu meinem Auto in die Hand gedrückt "Im Kofferaum liegt sone Kiste, hol die ma bitte, schnell", der ist dann Losgerannt, und ich hab mit dem Material, was schon vorhanden war angefangen aufzubauen. Naja, es waren dann eher 7 Minuten, und ich sollte beginnen.

"Wieviel Leute brauchste für deine Lehrprobe?", "9, 8 + Torwart", "Mh, sind nurnoch 8 da". Irgendwie schon gefreut, puh, muss ich ja doch nicht jetzt machen... DENKSTE! "Naja, dann machste das halt mit 8", "Wie, mit 8? Das is alles auf 9 Leute ausgelegt.. erste Übunge brauch ich 3x3 und in der 2. 4x2 + Keeper, das geht so nich auf"... "Und was machste wenn in deinem Training mal einer fehlt?" Und hier wollte ich langsam anfangen zu schreien "DAS IST KEIN NORMALES TRAINING, DAS IS NE LEHRPROBE!", naja, ich hab das dann meinen Protest eher leise rübergebracht. Und irgendwann beugt man sich ja auch dem Druck, also die Lehrprobe mit 8 Leuten gemacht.
Hierbei sollte ich noch erwähnen, dass ich die Lehrprobe nicht mit meinen Jungs machen wollte. Ich hätte das unfair gefunden.

Naja, alle zusammengeholt, begrüßt und zur ersten Station. Dort habe ich ihnen dann erklärt, was sie machen sollen (Es war eine Gassenform, darin sollten sie jeweils in 3-er Gruppen Übersteiger machen). Gesagt getan, aufgeteilt in 2 3er Gruppen und eine 2er Gruppe.. Ging bei der Übung ja noch. Naja, ich hatte mit der Gruppe echtes Glück, nen riesen Suppenkasper dabei, klasse von 9 geplanten Spielern also noch 7 die tatsächlich das versuchten was sie sollten. Naja, n bischen laufen lassen, und dann den passiven Abwehrspieler ins Spiel gebracht, was unser Suppenkasper natürlich nicht verstand. Er hat halt auch in der Form hin und wieder die passive Grätsche ausgepackt, weshalb ich ihn mal kurz unter 4 Augen kritisiert hab. Naja, hat ihn nicht großartig gestört und ich hab ihn ein zweites mal, diesmal relativ unfreundlich, darauf hingewiesen, dass ich mir von ihm nicht meine Lehrprobe versauen lasse. Naja, das hat wenigstens halbwegs gefruchtet. Achso, hier gabs natürlich im Aufbau probleme mit dem Zweiertrupp, der einfach Wartezeiten hatte, die die anderen nicht hatten. Naja.

Irgendwann dann weiter zur nächsten Übungsform, und da kam einer der Prüfer und meinte, ich solle die eine Übungsform überspringen und direkt zur nächsten wechseln. Naja, gesagt, getan, und die Übung lief einigermaßen. Und nach 11 Minuten kam auch schon einer der Prüfer und meinte, ich solle jetzt schluss machen. Also die Gruppe nochmal zu mir gerufen, mich bedankt, und ab zur Manöverkritik bei den Prüfern.

"Also vorneweg, die Probe war wirklich sehr gut. Methodisch richtig aufgebaut und gut durchgezogen. Was hast du dir anders vorgestellt, oder gab es etwas, auf das du nicht vorbereitet warst?" Irgendwie klingt der plötzlich viel freundlicher. Aber naja, Zeit für Kritik "ICH WOLLTE 9!" naja, schelmisches Grinsen und ich hab halt bissl weitergeredet "Naja, ich dachte sie können das schon n bischen besser. Wenn man Übungsformen zum Verbessern von etwas anbietet, sollten sie doch wenigstens die Grundzüge schon kennen" zustimmendes Nicken. "Und was war mit dem Kasper?" "Naja, was soll ich machen, ich kenn ihn ja nich. Ich hab ihn 2 mal zurechtgewiesen und mehr blieb mir hier nich übrig" "was hättest du denn im Training gemacht?" "der hätte mal ne Auszeit bekommen" "Und warum nicht hier?"...... Naja LEHRPROBE HALT!
OK, es gab noch einige Tips, z.B. hätte ich mir den Suppenkasper mal vor der Gruppe zur Brust nehmen sollen. Aber alles in allem war es glaube ich OK.

So, das war meine Lehrprobe. Anschließend gabs Mittag, mit leider für mich unrühmlichen Verhalten der Gastgebenden Mannschaft meinen Spielern gegenüber, aber das habe ich ja schon in nem anderen Thema breitgetreten. Sogerne ich mich also mit meinen Kollegen über die Prüfung unterhalten hätte saß ich jetzt da mit meinen 3 Jungs. Sie erzählten mir dann von den ganzen Anmachen der anderen... Naja, ich hab sie auch gefragt ob ihnen das Spaß macht, und was sie schon so alles gemacht haben. Ihr Feedback war positiv, und das freut mich dann auch wenn sie trotz allem ihren Spaß ham, zumal ich sagen muss, sie haben sich den ganzen Tag über super benommen, auch wenn man gegen Ende doch merkt, das die Konzentration und auch die Lust einfach nachlässt, aber wem könnte man das nach 5 Stunden dauerfussball verübeln?

Naja, die Lehrproben gehen nach dem Mittagessen so in etwa weiter. Immer mehr Spieler verabschieden sich (obwohl sie vorher gewusst haben, von wann bis wann sie da sein sollten), so das letztenendes nichtmalmehr genug Spieler für eine Gruppe vorhanden waren (meine waren bis zum Ende da man merkt mir den Stolz an oder?) Kurzerhand wurde Improvisiert: Für die letzte Lehrprobe waren wir die Spieler. Eine Gruppe bestand vollständig aus Erwachsenen und die zweite eigentlich nur aus Kindern.. und mir Und ratet mal wer da geprüft hat? richtig! Naja, irgendwie kam er mir nach der Prüfung schon viel lockerer vor, also späßelte er über mich. "Ma guggen was der B-Klasse Kicker so kann" "Oh Gott.." Naja, sowas stört mich in der Regel wenig, und so ging dann der Prüfungstag langsam zu ende.
Es gibt noch ein Abschlussfoto und dann gehts nach Hause.

Auf dem Heimweg dann einen meiner Spieler n bischen ausgequetscht "was hat dir besonders gefallen? Was fand'ste net so doll?". Mal ganz lustig, so ein ehrliches Feedback.

Also ja, was bleibt zu dem Tag zu sagen? Anstrengend wars (Zumal ich danach selbst noch gekickt hab ;)), aber lustig wars auch, und ich bin richtig Stolz auf meine Jungs, was mich in meiner Meinung bestätigt, dass sie meine Aufopferung verdienen (siehe anderer Thread).

Die Ergebnisse kommen.

Naja, natürlich hab ich mir am Samstag nach meiner Lehrprobe, unserem gewonnenen Spiel und dem Geburtstag meine Schwagers in Spe richtig schön einen hinter die Binde gekippt. Trotzdem lag ich um 12 im Bett, ich war Totmüde.

Am nächsten Tag gings ja schon weiter, nein, für mich nurnoch eine Formalität, allerdings mussten ein paar unserer Gruppe noch ihre mündliche Prüfung abhalten. Naja, wie sich das gehört war ich zu allen Prüfungen, auch wenn ich nicht mit rein durfte anwesend, wobei auch eigentlich nicht. Meine Kids spielten 5 Minuten Fussweg von dem Sportzentrum entfernt, also hab ich mich mit nem Kollegen abgesetzt um mir das Spiel incognito angeschaut. Naja, auch mal eine Erfahrung.

Irgendwann nach endlosen Stunden waren wir dann alle vor dem Sportzentrum versammelt. Einige wurden nochmal zum einzelgespräch gebeten. Dort bekamen sie wohl gesagt, dass sie sich weiter bilden müssen, naja, da war ich zum Glück nicht dabei. Anschließend wurden wir alle hereingebeten, vor uns ein Haufen wichtiger Menschen. Und jetzt bekamen wir gesagt, dass alle bestanden haben, APPLAUS! Von allen seiten wurden wir beglückwünscht und beweihräuchert, so ein offizielles Händegeschüttel is nich meine Welt, aber naja, immerhin gabs ne Kiste

Ja, was nun... das wars... irgendwie. Wir bleiben natürlich noch ne weile da und unterhalten uns, gehen noch in die Kneipe nebenan ein Bierchen trinken. Aber hey, dieses Geschafftgefühl ist unbeschreiblich. Eine wunderschöne innere Leere.

Ja, wenn es so einfach wäre. Natürlich nicht

Es fehlt noch das Modul "Konfliktvermeidung", und dann will das ganze geläsch ja noch eingereicht werden.

Und ja, gestern begann die Konfliktvermeidung, deshalb kann ich wenigstens das noch Zeitnah erzählen.

Ja, mhh, man sieht sich nach der Prüfung das erste mal wieder. Was soll man sagen, alle sind wie immer freundlich und cool drauf. Wir rauchen noch gemütlich eine, erzählen, und dann gehen wir in den Seminarraum. Und man erkennt schon von weitem: ein Pädagoge. An der Tür des Seminarraums hängt ein Begrüßungsschild, mir Herzchen.. man kanns ich ja vorstellen, das hier schon gekichert wurde.
Und drinne hängt auch alles voll mit Plakaten, und gleich das erste, das ich erspähe, lässt mich dunkles erahnen: wir müssen uns vorstellen Oh gott, aus dem Alter sind wir wirklich raus.

Wieder gibt es Namensschildchen, und wir müssen uns vorstellen "Was erwarten wir von dem Modul Konfliktvermeidung?" OHHH GOTT, Nein, bitte nicht

Aber wie immer kommt es anders als man denkt, klar ist vieles pädagogisches Zeug, aber wieder viel nützliches mit dabei. Nach der Vorstellungsrunde (Auch der Lehrreferent hat sich vorgestellt, er is Polizeiausbilder) geht es daran herauszufinden, was ein Konflikt ist etc.
Wir gehen also Raus, der LR legt 3 Blätter mit "Ja" "Nein" "Kommt darauf an" auf den Boden, erzählt uns Geschichten und bittet uns uns dorthin zu stellen, wo wir glauben es sein ein Konflikt oder nicht. Naja, Peter ist Fett und wird von allen gehänselt, ein Konflikt? Peter wird geschubst? Peter darf in 2 Spielen nur 10 Minuten spielen?

Naja, unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Meinungen.
Wieder drinne gehts weiter, was ist ein Konflikt, unterschiedliche Konfliktstufen, wo sollte man wie intervenieren? Und wirklich nützliche Tipps.

Einen, der mir sehr gut gefällt möchte ich kurz anführen: Was nützt schreien? Wenn ich ständig am rumpläksen bin, schalten die Kinder auf Durchzug, und wenn ich nur schreie, ist vom Ton her nicht zu unterscheiden, wie ernst ich was meine. Also, wenn ich sonst in einem relativ normalen Ton rede (jeder wird mir zustimmen das man von der Lautstärke her im Training durchaus nicht normal reden kann) kommt es für die Kinder viel besser rüber wenn ich Brülle. Also dann merken sie, hoppla, jez isser sauer.

Naja, ansonsten pädagogischer Krimskrams, sind konflikte immer schlecht? Wie erkenne ich einen Konflikt? Was sehe ich von einem Konflikt (Thema: Eisberg)? Also, nicht soo grau wie ich mir das vorgestellt habe, aber auch nicht wirklich soo bunt.