G-Jugend: Chaos - aggressiv, übermotiviert -> Kein Teamgeist

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  • Hallo,


    bin seit 3 Jahren Trainer einer G-Jugend Mannschaft und kenne alle aktiven Kinder seit Ihrem Vereinseintritt. Momentan ist aber bei mir und meinen Kollegen, und ich glaube auch bei den Spielern, die Luft raus.
    Beim ersten außen Training in diesem Jahr in dieser Woche brach plötzlich das totale Chaos aus. In den letzten Monaten in der Halle verliefen auch nicht alle Trainingseinheiten reibungslos ab. Streitereien, und Tränen sind in der G-Jugend auch völlig normal. Aber ein solches Chaostraining lässt mich schlecht schlafen. Achso, ich spreche hier von den G-Spielern. Die sind alle zwischen 6 und 7 Jahren und durchschnitlich ca. 2 Jahre im Fußballverein.


    Ich versuche mal in Stichpunkten zu schildern was da los war:
    - Ein spieler erzählte mir nach einer Ermahnung nicht immer die anderen zu Schupsen, das er eh nur Fußball spielt damit er andere umhauen und umballern kann.
    - Einzelne Spieler liefen schreiend und weinend vom Platz bei einem Tor der gegnerischen Mannschaft. So haben sich dann in Verlauf des Trainings 5 verschiedene Spieler verhalten.
    - Ständig wurde nach einem Ballverlust mit Wut gefault.
    - Ständige Diskussionen mit uns Trainern die Mannschaften doch anders einzuteilen. Und zwar so, das nur die guten Spieler in einer Mannschaft spielen.


    Es ist total schade, das einzelne Kinder mit Ihrem aggressiven verhalten das ganze Training zerstören. Ich führe das ganze auf ein zu geringen Teamgeist und auf die übermotivation einzelner Spieler zurück.


    Ich hab momentan keine Idee wie wir Trainer der Mannschaft helfen können.


    Wie steht Ihr zu Strafen(z.B. 2min Ausszeit) im G-Jugendalter?
    Wir haben das noch nie in betracht gezogen aber wenn einzelne das Training so stören das es nicht mehr möglich ist vernünftig mit dem Rest der Spieler zu Trainieren müssen wir doch was unterhemen, oder?
    Ich bin mir deshalb nicht schlüssig, weil ich aus eigener Erfahrung mit meinem Sohn genau weiss, das ein Kind auch mal einen schlechten Tag haben kann, oder es Stress mit den Eltern oder in der Schule gab. Da ist das Fußballtraining dann ein Ventil für die Aggressionen und schlechte Laune. Hinzu kommt, das wir immer die Gefahr sehen, das durch zu viele Strafen die Lust am Fußballspielen sehr schnell verschwinden kann.


    Ich hoffe Ihr könnt mir uns ein paar Tips geben, wie die Kinder wieder Spaß am Fußball kriegen und wie wir mit den störenfrieden Umgehen sollen.


    sportliche Grüße
    tomys

  • Wie läuft ein Training bei dir den ab?? Was macht ihr als erstes und was danach bis hin zum Schluß??


    Ich bin ja auch Trainer bei den Minis (g-Jugend) und bei uns gibt es selten probleme und wenn ein junge Stress macht und übertreibt bekommt er für 5 Minuten eine Pause und dann darf er wieder mitmachen, oder wenn er dann nach 2 Minuten kommt und sich entschuldigt dann darf er auch wieder mitmachen. Das hatten wir in der Saison 3 mal mit der Pause und es hat immer gut geolfen danach waren sie Lieb und Nett.


    Und wenn einer kommt und sagt er gewht zur zum Fußball um andere umzuhauen sorry ich würde dann direkt sagen wenn ich merke er meint es ernst das er zuhause bleiben soll. Sowas in dem alter zu hören...


    Auf Diskussionen würde ich mich erst garnicht einlassen.


    Meine Minis sind von zweieinhalb Jahre bis 6 oder 7Jahre (keine ahnung genau wann man in die f geht)

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Mein Rat wäre ganz schnell mal das Fussball zielgerichte Fussballtraining an die Seite zu stellen und hier den Spass an gemeinsammer Aktivität voll in den Hintergrund zu stellen.
    Spasstraining mit allen möglichen Fang- Lauf- Spiele kleine Schuß Staffelwettbewerbe, mal die Kids mit Spielvorschlägen in Training einbinden. Geimeinsame aktivitäten, Eisessen,McDonalds, Schwimm- Spassbadbesuch mit Kids und Eltern.
    Die Kids müssen sehen das der Spassfaktor das wichtigste ist, das bedeutet das aber alle gemeinsam Spass haben und Erfolgorientierung völlig unwichtig ist, wenn die Kids wieder zusammen finden wird sich der Rest wieder von selbst legen.

  • Zitat

    Und wenn einer kommt und sagt er gewht zur zum Fußball um andere umzuhauen sorry ich würde dann direkt sagen wenn ich merke er meint es ernst das er zuhause bleiben soll. Sowas in dem alter zu hören...

    Also ich bin mir ja ziemlich sicher, dass jungs in dem Alter keine eigene Meinung haben. Woher er das auch immer hat, sicherlich ist das nicht seinem Hirn entsprungen, und mit Sicherheit kann man diese Meinung auch ändern.

  • Bei Dingen die übertrieben werden, hilft nur konsequentes Handeln!


    Ja, den kleine Pausen gönnen (Zeitstrafen), zurechtweisen (die Stimme mal endsprechend anheben) etc.


    Wie bereits von McRonny beschrieben würde auch ich empfehlen zu deutlich mehr Spaßtraining überzuwechseln.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ja, das kenne ich, man versucht immer, für die Kinder mit Spass an der Sache zu bleiben, ist auch sehr löblich, leider vernachlässigt man dabei gerne das konsequente Handeln, hier hat es sich schon in der Halle angebahnt, jetzt drehen die Kids richtig auf. Gute Tipps gibt auch die von Andre vorgeschlagene DVD: Wege aus der Brüllfalle.
    Hat wenig mit Fussball zu tun, nur Erziehung, trifft in diesem Fall meiner Meinung aber genau zu.
    Wieviele Spieler sind in einer Gruppe? Evtl. braucht ihr einen Trainer mehr, um die Gruppen kleiner zu halten. Zumindest kurzfristig, bis der Schlendrian wieder weg ist.
    Sollte es gar nicht anders funktionieren, alle Störenfriede in eine Gruppe zum geübtesten Trainer, der mit den besten Nerven. :wacko:
    Im Spiel bei einem Foul, egal wo, 7-Meter für die andere Mannschaft.
    Wie schon erwähnt, keine Diskussionen um Mannschaftseinteilung......von wegen, "dann spiele ich nicht mehr mit", lasse es darauf ankommen, stelle ihn vor die Wahl, jetzt mitzuspielen oder auf der Bank zuzusehen. Zweites macht er nur ein Mal.
    Beginne Dein Training mit freiem Toben, Spiele und fordere sie mit z.B. Staffeln, mit Anderen messen sie sich gerne, die über die Woche angestaute Kraft und der Bewegungsdrang, alles muss raus.
    Versuche, den Druck von den Kleinen zu nehmen, es ist nur ein Spiel, gewinnen oder verlieren ändert nichts. Glauben sie Dir aber nicht :P , für viele ist gewinnen alles, woher kommt das bloss?
    Kann meinen Vorrednern nur beipflichten, baut andere Spiele ein, abseits vom Fussball, z. B. Kettenfangen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hope ()

  • Ich finde das, was Hope geschrieben hat vollkommen OK! So würde ich auch handeln!
    Wichtig, um es nochmal zu unterstreichen, Grenzen aufzeigen. Das muss man aber in jeder Altersklasse!

    Ich bin nicht Alt, ich bin ein Klassiker!

  • Erstmal vielen Dank an alle.
    Ich denke wir Trainer werden einnige eurer Vorschläge versuchen umzusetzen. Bisher versuchten wir immer mit den "Problemkinder" über Ihr Verhalten zu sprechen. Das dauerte manchmal ein halbes Training lang. Ich denke wir werden die neuen Regeln beim nächsten Training den Kindern mitteilen und dann mal sehen was passiert.


    Zu Euren Fragen:
    G-Jugend gesamt: 22 Kinder
    Trainer: 2
    Es werden bei einzelnen Spielen die Kinder in zwei Gruppen getrennt.


    Trainingsablauf.
    - Freies herumtollen/bolzen - ca. 10min
    - Drippelübungen (zum Aufwärmen) ca. 5min
    - Fangspiele (Schwarzer Mann, Reise nach Jerusalem,...) <- Nicht bei Jedem Training.
    - Staffelspiele / Torschuß / ... ca 15-20min
    - Abschlussspiel G1 und G2 getrennt. -> 5 gegen 5 auf zwei Feldern ->
    Variationen mit den Regeln. Auf ein Tor, Auf zwei Tore, Mit/Ohne Toraus, ...


    sportliche Grüße
    tomys

  • ....der Kleine Fuzzi, der kommt um andere umzuhauen....


    Tipp:


    Wenn ich in dem Augenblick spontan und gut drauf gewesen wäre, hätte ich ihm einen Ball und eine Einzelaufgabe gestellt. Diese Aufgabe hätte er Abseits der übrigen Kinder absolviert. Gesagt hätte ich nichts, keine böses Wort, keine Stimme verstellen.


    Was glaubst Du, wann er gefragt hätte, ...."Trainer, wie lange noch oder darf ich wieder zu den anderen oder im besten Falle, ....warum darf ich nicht mit den anderen trainieren?"


    Dann hättest Du ihm das nötige erklärt, eben dass Du ihn mit seiner Einstellung wegen der Verletzungsgefahr nicht mit den anderen spielen lassen kannst. Dann hätte ich ihn gefragt, ob er die anderen immer noch umkloppen will und je nach Antwort hätte er sich sein restliches Training selber gestaltet. Für mich wäre das eine anlassbezogene altersgerechte Sanktion ("Bestrafung") mit Lerneffekt gewesen, muß natürlich dabei sagen, dass ich das in dem Augenblick des Geschehens vielleicht so nicht bedacht hätte, ....aber vielleicht fürs nächste mal. Gruß Andre