Fester Kapitän ?

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  • M.E.n. ist die Binde im KiJuFu (bis einschl. C m.M.n.) nicht dem zu geben, der die Mannschaft "führen" soll (wer hat Führungsqualitäten in dem Alter?), sondern sie soll als Werkzeug des Trainers eingesetzt werden um die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung/Selbstvertrauen zu unterstützen.

    Beziehst Du diese Aussage auf einen oder auf alle Spieler?


    Wenn Du von Persönlichkeitsentwicklung sprichst, dann sollten doch alle in den Genuß kommen, oder?


    Dass die Binde ein Werkzeug ist, unterschreibe ich.
    So hatte ich Anfang der E-Jugend den Spieler zum Kapitän gemacht, der eigentlich durch Fehlverhalten auffiel. Seit dem ist Ruhe. Er hat sich völlig gewandelt.
    Und die Jungs akzeptieren ihn.


    Jetzt in der D-Jgd habe ich wieder gefragt, ob jemand der neue Kapitän sein möchte. Die Antwort war 'nein'. Die Mannschaft hat sich komplett für den alten Kapitän ausgesprochen.
    Ich habe das begrüßt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Beziehst Du diese Aussage auf einen oder auf alle Spieler?


    Ja, alle. Auf jeden Einzelnen. Will sagen: Wenn's heute der braucht, dann der und wenn's morgen ein anderer braucht dann halt der andere. Wenn es so ist, dass man einen Festen macht und ihn damit unterstütz und das ok ist für das Team, ist es auch ok. Will nur sagen, dass der Spielführer in dem Alter kein Führer ist sondern die Binde helfen kann jeden Einzelnen der's braucht positiv aufzubauen. Natürlich hat man pro Mannschaft nur eine Binde :)

  • Ich habe in der F-Jugend kein festen Kapitän bestimmt, ich habe sie in jedem Spiel rumgereicht, als ich auch noch keinen festen TW hatte hat sie immer derjenige bekommen der lust hatte im Tor zu spielen.


    Jetzt in der E-Jugend habe ich ein festen Kapitän bestimmt, allerdings nur weil ich einen Jungen im Team habe der sich wirklich dazu eignet, der immer kämpft auf dem Platz und alles gibt, ich denke der wird auch später im weiteren verlauf seiner " Karriere " immer wieder ein Führungsspieler sein, das kristalisiert sich auch dahingehen raus das wenn ein mitspieler sich wehtut er immer, sofort hingeht und sich erkundigt was er hat, sich beim gegner immer entschuldigt wenn er fault, spornt die mitspieler an, lobt sie. usw usf, die kleinigkeiten die er da mitbringt beeindrucken mich immer wieder aufs neue, für das alter das er hat. Ich kann auch diejenigen verstehen die sagen im Jugendfussball hat das keine wgroße bedeutung, aber ich glaube das wenn ein Kind schon solche sachen mitbringt sie auch fördern sollte, das gilt ja auch für die Fussballerischen Qualitäten, warum nicht auch für die Zwischenmenschlichen ?


    Natürlich verlange ich nicht mehr von ihm als von anderen, man merkt aber total das ihm das weiter beflügelt.

  • Hallo Mike,


    wenn Du die Binde so einsetzt, nutzt Du sie ja auch als "Werkzeug". Manchmal ist es richtig, wenn die Kapitänsbinde reihum geht und manchmal kann es zweckmäßig sein, sie längerfristig einem Spieler zu übergeben.


    Auf jeden Fall bin ich hier mit Paul einer Meinung, dass die "Binde" ein "Werkzeug" des Trainers ist und nicht so gesehen werden sollte, wie im Erwachsenenfussball.


    Es gibt Trainer, die mit der Vergabe der Binde gewisse Pflichten verbinden,bzw. bestimmte Sachen einfordern. Das ist in meinen Augen im F/E - Jugendalter falsch. Die Binde kann gut zur positiven Verstärkung eingesetzt werden. Einem Kind die Binde wieder abzunehmen wegen Nichterfüllung bestimmter Erwartungen und dies auch so dem Kind gegenüber so zu äußern, hat meist das Gegenteil zur Folge.

  • Wir suchen für unsere d-Jugend einen Kapitän, da wir die Mannschaft erst seit 4Wochen trainieren. Da wir uns nicht sicher sind ob wir ihn wählen lassen sollen oder selbst wählen bin ich auf diesen Thread gekommen. Merkwürdigerweise lese ich hier sehr häufig, dass in solchen Altersgruppen der Kapitän überflüssig ist, was in meinen Augen falsch ist. Der Kapitän kann zum Beispiel beim Trainingsanfang das Aufwärmen übernehmen (in der Zeit kann der Trainer die erste Übung aufbauen). Außerdem steht man als Trainer "nur" am Spielfeldrand. Ein Kapitän ist immer mitten im Geschäft und kann die Mannschaft so gesagt von vor Ort koordinieren. Natürlich ist der Trainer auch nur 5Meter entfernt aber in meinen Augen macht das schon einen großen Unterschied, ob jetzt das Kommando von außerhalb oder von innerhalb kommt :]


    Gruß Daniel 8o

  • Moin Danny,


    meine Meinung ist, dass ihr wählen lassen müsst, denn wie genau kennt ihr die Kids?
    Nur weil sich einer 4 Wochen unter den neuen Trainern weltklasse verhalten hat, ist er nicht der neue super Spielführer.


    Das Argument, dass der Kapitän das Aufwärmen übernehmen kann, halte ich für zu einfach. Wenn Training um 18:00 Uhr beginnt seid ihr doch nicht Punkt 18:00 Uhr erst da, sondern früher? :wacko:


    Ich hab mit meinen Kids damals ein aufgezeichnetes Profi-Spiel geguckt, und dann gefragt: "Warum ist Spieler X eigentlich Kapitän?" :huh:



    Die Jungs haben Sachen geantwortet wie "Weil er immer alles gibt", "Weil er den anderen Spielern hilft", "Weil er immer beim Training ist", etc.
    Dadurch haben sie das Amt des Kapitäns selber für uns definiert. Und so wurde der Spielführer an sich zur Belohnung. Jedes Kind wollte mal Kapitän sein, denn man wird nur Kapitän, wenn man sich an die Regeln hält und sich gut "benimmt".


    Vor jedem Spiel habe ich dann in der Kabine, als Ritual, die Kinder gefragt, und wer ist heute Kapitän? :thumbup:
    Und dann haben wir immer gemeinsam den Kapitän bestimmt. (Unter meiner Lenkung, in dem ich die Leistungen der Kinder hervorhob, die nicht die "coolsten" sind und daher diesen Posten eher nicht bekommen hätten)
    Dadurch wurde jeder mal Spielführer.



    Und um das Amt noch mal hervorzuheben gabs eine kleine Binde und vor allem durfte der Spielberichtsbogen vor der ganzen Mannschaft unterschrieben werden. Wir haben dann alle für den Kapitän applaudiert.
    Die Bengels waren stolz wie Oscar, dass sie der Kapitän waren. Und erzählten Wochen später noch "DAA WAR ICH KAPITÄN!"



    Dadurch haben die Kids gelernt, dass der Kapitän nicht der beste Fussballer ist/sein muss. Sondern der beste Teamplayer. Und daher auch immer Respekt gezeigt vor dem Spielführer, trotz seiner "Schwachen" (Fussballerischen) Leistung. :thumbup:



    Das Amt des Kapitäns ist an sich im KiFu und unterem Jugendfussball egal. Denn wenn du es falsch angehst, dadurch, dass du selber bestimmst wer der Käptain ist, hebst du ein Kind über die anderen. ("wir sind alle gleich aber manche sind gleicher")
    Zudem kenne ich keinen D-Jugend Spieler der 100% alles überblickt und so das Spiel positiv lenken kann!



    Angenommen du bestimmst jetzt den besten Spieler zum Spielführer, was passiert wenn er nicht mehr der beste ist? Alle entwickeln sich weiter und er nicht?
    Wenn er dann das Amt verliert, verliert er seine Stellung innerhalb der Mannschaft.



    Als verlängerter Trainerarm kann der Spielführer nur wirken, wenn alle ihn respektieren. In meinen Augen müssen die Spieler erst lernen das Amt des Kapitäns zu respektieren (dazu gehört zu wissen, was es bedeutet!), bevor sie den eigentlichen Kapitän respektieren. Deswegen lieber dieses Amt in der D-Jugend noch zur Persönlichkeitsentwicklung nutzen!










  • 1. Kapitän ist primär eine verantwortungsvolle ROLLE im Team wie Verteidiger, Stürmer oder Flügel, die einigen Spielern besser liegt und anderen weniger, aber nicht zwingend eine Auszeichnung und schon gar nicht eine Auszeichnung die automatisch dem "besten" oder "stärksten" Spieler der Mannschaft zugestanden wird.
    2. Logischerweise ist der Kapitän ein Spieler der gerade in kitischen Spielen zur ersten Aufstellung gehört, resp. Stammspieler ist.
    3. Für mich ist der Kapitän primär einmal eine absolute loyale und höchst zuverlässige Persönlichkeit mit grosser Sozialkompetenz auf die ich und die Mannschaft sich immer verlassen können. Ein empathischer Spieler mit Augen und Herz fürs Ganze, der auch geduldig und ruhig bleibt, wenn's mal hitzig wird, aber dennoch genügend Mumm und Initiative hat, um nicht nur den Verstärker des Trainers macht, sondern Entscheide auch mal eigenverantwortlich trifft, ohne immer zuerst das Nicken des Trainers abzuholen.
    4. Aus diesen Gründen machen für Kapitäne auch erst ab der D Sinn, und auch nur dann, wenn mindestens einer das Zeug dazu mitbringt.
    5. Kapitän zu sein ohne entsprechend klar definierte Verantwortung und Aufgaben zu haben, finde ich falsch, weil es bei den Spielern ein falsches Bild einpflanzt welches später nur wieder schwer zu revidieren ist.
    6. Gerade in der D ist die Rolle des Kapitäns eine Rolle in die man dem Spieler Zeit und entsprechendes Einzel-Coaching geben muss um hineinzuwachsen. 2 Monate sollte man sich und dem Jungen schon geben.
    7. Die Rolle des Kapitäns sollte immer auch zuerst mal mit den Eltern des Spielers besprochen werden um sie auf diese Aufgabe vorzubereiten.
    8. Kapitän muss man von Anfang an richtig machen. Alles andere ist Gemurkse und kommt selten gut.


    Mögliche Aufgaben des Kapitäns
    ==========================
    Er führt die Anwesenheitsliste und meldet mir als Trainer die Mannschaft bei Training, Spielen und Turnieren komplett und ist dafür verantwortlich dass wir an Raststätten niemanden vergessen.
    Er ist der Chef Garderobe: er erkundigt sich wo seine Mannschaft sich umzieht, ist verantwortlich dass sie in Ordnung verlassen wird, und nichts liegen bleibt.
    Er kennt die Personalien von jedem einzelnen Spieler.
    Er führt die Tenu-WaschListe.
    Er kennt Spiel- und Turnierpläne und führt das Team auf den Platz, zur Preisverteilung, Pokal, etc.
    Er erinnert Spieler - wenn nötig - an den Vereinskodex und die Ansage des Trainers
    Er meldet dem Trainer, wenn Spieler unzufrieden oder überfordert sind, neue Ideen haben oder sonstwas organisieren oder besprechen wollen.
    Er leitet Abstimmungen im Team
    ev. führt er ein Mannschaftstagebuch
    Er ist immer Vorbild, lässt sich selber nie hängen und kann andere motivieren
    Er bestimmt seinen Nachfolger und baut ihn als sein Stellvertreter bis zur Uebergabe auf.
    Er führt alle zwei Wochen mit Trainer und seinen Eltern ein Einzelgespräch zum Thema Kapitän
    Er will nicht einfach nur Kapitän sein, sondern in dieser Rolle wachsen.


    ...

  • Recht gebe ich euch natürlich, dass wir die Jungs nach 4 Wochen noch nicht perfekt kennen. Wir haben uns aber mit einer Mutter kurz geschlossen (die uns auch nach dem Trainerjob fragte) und sie hatte uns 1-2 Vorschläge gemacht, wo nicht ihr eigener Sohn dabei war (falls darauf jemand hinaus will :rolleyes: )
    Wir hatten in Abschlussspielen beim Training den Jungs auch schon einmal im Schnellverlauf den Job eines Kapitänes erklärt und anschließend sollte jedes Team einen Kapitän bestimmen, damit wir im Training schonmal sehen sind die Jungs in dem Alter überhaupt schon fähig genug einen Kapitän selbst zu bestimmen und wer würde für den Job in Frage kommen. Wir haben auch zwei Spieler in Augen die den Posten wahrscheinlich super besetzten würden. Nur wie ihr schon sagt, wenn man einen Kapitän als Trainer bestimmt würde man diesen Spieler hervorheben und da weiß ich nicht wie die anderen Kids darauf reagieren würden. Nichts desto Trotz bin ich der Meinung das man auch in diesem Alter schon einen festen Kapitän haben sollte. Oftmals erreichen sich die Kinder untereinander besser als wenn da ein Erwachsener mitmischt und dann hat man als Trainer wenigstens immer seinen festen Ansprechpartner


    Gruß Daniel 8o