In Blöcken trainieren? Abwechslungsreich genug?

Andre · 23. Januar 2009

Hi nochmals,

diese Tricks habe ich fast vor jedem Training vorgemacht und dann im Rahmen der Ballkoordination üben lassen. Die wurden wiederholt bis zum Abwinken und die heutigen D und C Spieler zeigen sie auch im Spiel.

Für den unteren Jugendbereich definiere ich folgende Ziele für den F und E Bereich:

-weiterhin Dribbeln, Passen, Torschuss, Zweikampf aus dem 1:1, viele Spiele im 2:2 bis 3:3 oder Unterzahl.- oder Überzahlspiel im 3:2 oder 2:1, in denen das genannte vertieft wird (im Prinzip "Ganzheitliches Training durch Spieletraining). Daneben legte ich wert auf schnelles Umschalten und Spielübersicht, worauf der Dfb -soweit ich weiss- kein Augenmerk legt.

Ich komme auf nur vier Dinge, die in der F trainiert und in der E verfeinert werden. Dafür benötige ich keinen Plan, denn ich finde es sehr übersichtlich.

Letzten Samstag war ich auf einer Trainerfortbildung für den D und C Bereich. Kernaussage des A-Schein-Trainers war, dass wir im Prinzip nur ein auf die alten Ziele aufbauendes Ziel in der D haben:

Das taktische Abwehren aus dem 1:1 bis 2:1 und sonst nichts.

Dieses Thema zu beherrschen sei das Wichtigste für einen C Trainer, der mit taktischen Dingen wie einer Viererkette weiter arbeitet. Ohne dieses Thema geht nichts und wenn es nicht behandelt wurde, kann man seiner Ansicht nach in der C nicht arbeiten, weil die Grundlage fehlt. Dieses Thema sei so wichtig und komplex, dass es im weitesten Sinne das ganze Jahr in der D ausfüllen sollte, ....natürlich immer wieder anders verpackt.

Hierbei werden Finten, Dribbeln und alles andere vorrausgesetzt und weiter trainiert.

Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich möchte nicht ausdrücken, dass das nachteilig oder schlecht ist, einen Trainingsplan zu erstellen, meine Aussage ist lediglich, dass ich persönlich es aus erklärtem Grund für unnötig befinde. Gruß Andre

TRPietro · 23. Januar 2009

Hallo

Ich denke, dass man mit der Routine automatisch mit dem "auf Papier planen" aufhört, weil man bemerkt, dass man sowieso über einen Zeitraum von ca. 6 - 8 Wochen, max. 2 Faktoren trainieren kann.

Nehmen wir an, ich trainieren 2x/ Woche und bearbeite für die nächsten 8 Wochen die Faktoren; Ballführung, Dribbling (1:1) und Laufschulung. Dann rechne ich folgendes: 8 Wochen x 2 Trainings = 16 Trainings (Budget).

Also sagt mein Kopf: 10 Trainings Ballführen und Dribbing verbunden mit 1:1 Angriffsverhalten und 4 - 6 Trainings Laufschulung. Das weiss ich und muss es auch nicht aufschreiben. Es können nämlich auch 12 Trainings Ballführung werden, im Falle das ich nach der 10. Lektion Ballführung nicht zufrieden bin. Also bin ich flexibel. Der "Planer" hingegen ist gezwungen ständig den Plan zu ändern und versucht evtl. zu viele Faktoren auf einmal zu verbessern, was nur zu einer mässigen Verbesserung führen kann.

Stellt Euch hingegen vor, wie gut ein Junior nach 10 Trainings Ballführen und Dribbling, diesen Faktor im Griff hat. Wenn man dabei in kleinen Gruppen arbeitet, so dass man in jedem Training etwa 20x die Schere übt, hat man nach 10 Trainings vermutlich ca. 400x die Schere geübt. Ganz ehrlich: Nach 6 - 8 Trainings wird man vermutlich daran konfrontiert, denn Faktor zu ändern, weil die meisten Junioren nach 8 Trainings, schon Ballführen können.

Darum mein Tipp: Möglichst in kleinen Gruppen Ueben (max. 6 Spieler). Möglichst Niveaugerechte Einteilung. Ueber einen Ueberschaubaren Zeitfenster planen (ich rate vom Jahresplan ab, weil man es sowieso nicht einhalten kann... also mehr Aufwand als etwas anderes) so ca. max. 8 Wochen. Für diesen Zeitfenster nur wenige zu trainierende Faktoren üben (ca. 2 - 3) dafür mit beharrlichkeit, bis jeder den Faktor beherrscht. Wenn man nach der 5. Wochen die Faktoren erreicht hat, kann man ja immer noch einen Schritt weiter machen und man fühlt sich als Trainer und als Spieler auch erfüllt, weil man ja etwas fertig geschafft hat.

Grüsse TRPietro

Bondscoach · 23. Januar 2009

Ich bin jetzt in der achten Saison Kinder- und Jugendtrainer, die letzten Jahre habe ich eigentlich immer doppelt gearbeitet, teilweise 2 mal als "Cheftrainer" oder eine andere Mannschaft unterstütz. Und es hat immer einen Trainingsplan gegeben, ich denke das man dies auch als erfahrener Trainer (als wenn man ein paar Jahre mehr als ich auf dem Buckel hat ) machen sollte!
Routine alleine bringt eine Mannschaft auch nicht weiter! Ist meine Meinung!

Thomas · 23. Januar 2009

Ich habe ein bißchen den Eindruck, als ob Trainingsplanung mit "in Stein gemeißelt" gleichgesetzt wird. Zu jeder Planung gehört Flexibiltät unabdingbar mit dazu, dies ist im geschäftlichen und im sportlichen Bereich so. Wenn ich die Kinder und Jugendlichen strukturiert voranbringen will, muß ich das Vorgehen planen. Wenn ich jedoch erkenne, dass das Lernziel nicht z. B. in 8 Trainingseinheiten erreicht werden kann, setze ich halt noch zusätzliche drauf. Wo ist das Problem?

Ich möchte auch betonen, wie es schon einige geschrieben habe, sollte man sich hierbei nicht von den Spielen oder Spielergebnissen beeinflussen lassen.

bcefferen · 29. Januar 2009

Das trainieren in Blöcken macht durchaus Sinn, wenn die Vorraussetzungen stimmen.

thom · 30. Januar 2009

und ich brauche für mich einen Plan, weil ich erst kurz (seit 2 jahren) Fußballer und Trainer bin.

Und da ich aus dem kaufmännischen Bereich kommen habe ich gelernt ´das es für mich sinnvoll ist einen Plan zu erstellen und danach zu arbeiten, vor allem wenn ich Berge von Material (Bücher und Internetseiten) in kurzer Zeit durchlese. So ist mein Plan entstanden nach dem ich trainiere.
Dieser Plan gibt mir einen Schwerpunkt vor und erinnert mich an Dinge die man mit Trainieren soll und die ich mittrainieren möchte.
Ich hab mich in meiner ersten Zeit als Trainer auch stark von den aktuellen Spielen leiten lassen und mein Training oft dem letzten erkannten Manko angepaßt.
Das kann ich jetzt auch noch, wenn ich in der Lage bin die Trainingsschwerpunkte dabei zu berücksichtigen.

Die Übungen aus der DFB Datenbank sind bequem zu benutzen wenn man die richtigen Schwerpunkte eintippt, allerdings sind die Übungen immer für 2 Altersgruppen so daß ich doch ein wenig aussiebe um flüssig trainieren zu können. (ohne viel zu erklären)

Ansonsten - es sind sowohl die Rangnicks erfolgreich als auch die Magaths (der eine steht für alles Neue aufsaugen, der andere eher als Trainingssaurier)

also was solls

gruß thom

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