Müssen Trainer die Erziehung übernehmen?

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  • Die soziale Kompetenz und Sozialverhalten der Spieler sind immer wieder Thema innerhalb der Mannschaften. Immer mehr Spieler neigen zu Auffälligkeiten (Gewaltbereitschaft, Rücksichtslosigkeit, Besserwisserei, Arroganz und Überheblichkeit) gegenüber dem eigenen Team und dem Gegner (bewusstes Foulspiel, Beleidigungen etc.)

    Trainern sind daher immer mehr gezwungen auf diese Kinder einzuwirken. Eine spezielle Ausbildung dafür gibt es allerdings nicht. Fakt ist, das immer mehr Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder versagen. Fakt ist ebenfalls das Trainer keine Sozialarbeiter sind.

    Was muss passieren, damit die Entwicklung gestoppt wird?

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich denke, dass jeder Trainer selbst sein Stil entscheiden sollte.
    Im groben gibts zwei Möglichkeiten, ein Problem im Team zu lösen:

    1. Man schickt die Störenfriede einfach weck. Vorteile; Ruhe im Team. Trainer wird als "knallhart" angesehen (mehr Respekt). Nachteile; Respekt kann vorteilhaft sein, solange es nicht in Angst umgewandelt wird. Im Falle der Angst, wird sich der Spieler vom Trainer distanzieren. Anderer Nachteil könnte die Anzahl an Spieler sein. Man muss evtl. aufstocken, was die meisten Streitereien unter Trainern verursacht (niemand gibt die besten Spieler gerne rauf, vor alle dan nicht, wen der Trainerkollege alles raus schmeisst).

    2. Man spricht mit den Störenfriede. Man versucht die Spieler zu verstehen und ggf. Lösungen zu finden. Vorteile; Keine Aenderung im Kader. Bei Erfolg wird Trainer als wichtige Bezugsperson angesehen (nicht nur vom Störenfriede). Ruhe im Team bei erfolgreiche Gespspräche. Nachteil; Die meisten Trainer sind im Bereich "Psychologie" einfach nicht gut genug. Trainer halten oft, zu gerne Monologe... anstatt mal Fragen zu stellen und zu zu hören.

    In beiden Fällen kann man ruhe im Team schaffen.

    Das die Erziehung bedenklich ist, kann man auf viele solche "Umfragen" feststellen. Vielleicht sind anhand der immer kopliziertere Welt auch die Jugendlichen komplizierter geworden. Aber eben... wir machen ja die Welt und nicht die Jugendlichen.

    Einmal editiert, zuletzt von TRPietro ()

  • Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass Trainer keine ausgebildeten Sozialarbeiter sein müssen. Im Gegensatz hierzu bin ich aber auch zu der Überzeugung gekommen, dass ein Trainer über eine gewisse soziale Kompetenz verfügen sollte. Nicht jede soziale Arbeit bedarf der Ausbildung! Manchmal reicht doch auch normaler Menschenverstand.

    Der Trainer, welcher diese Kompetenz i.V.m. einer gewissen Ausstrahlung/Autorität nicht mitbringt, wird -soweit er kein besonders leicht zu steuerendes Boot fährt- hier wohl nicht viel Spass und Erfolg ernten. Das liegt in der Sache der Natur.

    Auf der anderen Seite gibt es Grenzen. Diese Grenzen verlaufen fließend. Wo sie verlaufen, liegt u.a. an den objektiv festgelegten Regeln und am Umgang mit.- und untereinander.

    Es ist für mich nicht o.k., hier jegliche Verantwortung mit dem Hinweis -Ich bin kein Sozialarbeiter- von sich zu weisen. Das wäre ein bischen einfach.

    Du fragst, was passieren muß, damit die Entwicklung gestoppt wird? Ganz einfach. Wie ich an anderer STelle beschrieb: Manche Eltern sollten sich im klaren darüber werden, dass nicht die SChulen, die Kindergärten, die Trainer und Psychologen ihre Kinder erziehen, sondern sie. Sie erziehen ihre Kinder und die Institutionen begleiten und unterstützen die Erziehung. Unsere Gesellschaft ist auf dem besten Wege, durch wegschieben von Verantwortung dieses wichtige Thema zu verlernen. Erziehen sitzt tief in uns drin, aber es verkümmert bei vielen. Erziehen heißt kämpfen, sich fortbilden, bereit sein, Kraft und Nerven zu opfern, konsequent und stark sein, GRENZEN und REGELN setzen und diese verteidigen. Das machen Eltern! Und genau das wird von den Institutionen unterstützt, aber bestimmt nicht ersetzt.

    Wer hier interessiert ist, kann mal unter

    www.wege-aus-der-bruellfalle.de

    etwas schmöckern. Ich hatte das Glück, hier einen Vortrag anhören zu können. Es gab wertvolle Tipp, die nicht nur bei der Erziehung der eigenen Kinder, sondern in meinem Falle auch für meinen Beruf und den Umgang beim Fußball mit Kindern förderlich sind. Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Moin,

    Müssen Trainer.... -->Nein, sie sollen, aber meiner Meinung nach sollten sie aber nicht und das ist das Problem.

    Wie Andre richtig geschrieben hat, stehlen sich die Eltern immer mehr aus der Verantwortung, aus welchen Gründen auch immer. Entweder treten dann andere Institutionen (Schule z.B.) an deren Stelle oder die Kids verwahrlosen total.

    Dem engagierten Trainer (aber nur dem!!!) werden damit indirekt schon Erziehungsaufgaben übertragen, vor allen Dingen bei kleinen Kids. Ob er diese Aufgaben wahrnehmen kann/möchte/will, muss jeder selber für sich entscheiden.

    Wenn er diesen "Erziehungsauftrag" annimmt, begibt er sich auf ganz dünnes Eis. Eine "ganzheitliche" Erziehung kann/darf/soll/muss nur durch die Eltern stattfinden. Der Trainer hat die Kids lediglich ein paar Stunden in der Woche in seiner Obhut. Und wenn man etwas vermittelt, ist es meistens völlig konträr zu dem, was die Kids sonst mit auf den Weg bekommen. Die Kids werden durch immer mehr Regeln/Grenzen von verschiedenen Seiten vollgemüllt, so daß sie sich überhaupt nirgends mehr wohl fühlen und nichts mehr Spass macht.

    Problematischer wird es schon bei älteren Kids (ab D-Jugend gehts teilweise schon los). Wenn da nichts an Erziehung vorgegeben ist, dann kommt es zu den von TRPietro geschilderten Fällen. Eine Bewertung möchte ich hier jetzt nicht abgeben...

    Ich selber bin kein ausgebildeter Sozialarbeiter und möchte auch keiner werden. Ich setze daher auf die Eigenverantwortung der Kids und das klappt im Normalfall ganz gut. Daher bezeichne ich mich auch als Coach, nicht als Trainer.

    Generell: Wenn ich mich so umschaue, bedenke, das ich diesen Leuten, die hier als "Trainer" arbeiten, meinen Sohn zur "Erziehung" überlassen sollte, dann mal gute Nacht. Selbst wenn man wollte: 99 von 100 könnten das überhaupt nicht. Von daher bin ich immer noch der Meinung, das sich ein Trainer aus der Erziehung lieber raushalten sollte. In seiner Mannschaft gehts häufig über "Selbstreinigung" und ohne grossen Regel-/Strafenkatalog.

    Ändern werden wir einzelnen nichts, das ist ein Gesellschaftsproblem.

    TRPietro: "wir machen ja die Welt und nicht die Jugendlichen" - ich leider nicht, sonst wäre vieles besser ;)

    ciao
    BB

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    Einmal editiert, zuletzt von Big Bopper ()

  • @all:

    Moin erstmal !!

    Habe hier eure Beiträge gelesen und bin echt erstaunt.

    Bei mir in der F-Jugend gibt es genug Konflikte,die ich als Trainer schlichten muss.

    Ein Bsp. vor letzte Woche hatten sich zwei Kinder gestritten,es ging bei dem Streit nur um einen Ball''obwohl genug da waren''.

    Als ich gerade in die Situation eingreifen wollte,stand schon die Mutter des einen Kindes auf dem Feld.

    Und hat probiert zu schlichten, da der andere Spieler sich Benachteiligt fühlte.
    Ging der Streit erst richtig los,sie zwischen Beiden fronten.

    Obwohl ich zu den Eltern imer sage, was ich in der Zeit des Trainings mache hat keinen was anzugehen.

    Und wenn es irgend welche Konflikte gibt nicht eingreifen,was sie aber nun gemacht hat.

    Als ich das bemerkt habe , habe ich mir beide Spieler an die Seite geholt.

    Und beide Spieler erstmal gefragt um was es nun geht,da sagte der eine Spieler nur um den Ball.

    Ich fing an zu Lachen und sagte um einen ''Ball'',da fingen auch beide an zu Lachen und haben Bemerkt das es voll Blödsinn wäre da drüber zu streiten.

    Sind doch immerhin genug Bälle da,und sollen sich beide wieder vertragen.

    Was sie auch gemacht haben und bis jetzt geht es alles noch gut ''grins''

    Lg aus lübeck

    Kämpfe um dich behaupten zu können,lasse niemanden über dich Ziehen.
    Tranierst du für dein Leben gern,sind Kinder bei dir in guter Hand.

  • Für mich gibt es da zwei mögliche Antworten, je nachdem wie man es sehen will:

    A) Ein klares nein! Die Trainer sind nicht dafür da, den Eltern die Erziehung abzunehmen. Erziehung heißt ja einen Menschen zu formen, soziale Kompetenz zu entwickeln. Das kann ein Trainer nicht in der kurzen Zeit erfüllen, in der er einen Spieler unter seiner Aufsicht hat. Ich kann und will mich als Trainer nicht dafür verantwortlich machen, ob oder wie ein Kind erzogen ist. Meine Befugnis als Trainer reicht nur in den Bereich, wo ich mit dem Kind zusammen arbeite, also beim Fussball. Dort gebe ich die Regeln vor und zeichne natürlich dafür verantwortlich, dass sie eingehalten werden.

    B) Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Erziehung unserer Kinder an vielen Stellen vernachlässigt wird. Es fehlen Grenzen, unter dem Deckmantel der antiautoritären Erziehung können Kinder "machen, was sie wollen". Eltern sind vielfach überfordert, unser Schulsystem ist nicht dafür ausgelegt oder in der Lage, dies aufzufangen. Um mit diesen Kindern vernünftig arbeiten zu können muss ich sie teilweise "erziehen", ihre soziale Kompetenz aufbauen, damit sie sich in einer Gruppe bewegen können. Ich kann als Trainer zwar nichts für die fehlende Erziehung der Kinder, sie erschwert mir aber meine Arbeit mit der Mannschaft, so dass ich sie zwangsläufig versuchen muss wenigstens zum Teil zu erbringen, es sei denn ich schicke jedes Kind, was im Ansatz Probleme macht einfach wieder weg.

    Ich denke also, ein Trainer ist nicht dafür da, die fehlende Erziehung der Eltern zu erbringen, ein Stück weit macht es aber glaube ich jeder von uns. Und jeder, der engagiert zur Sache geht und dem die Kinder nicht egal sind, der macht es auch ein wenig mehr, und das ist auch gut so. Denn wir werden die Gesellschaft nicht einfach so ändern, die Kinder können aber am wenigsten dafür, dass sie nicht oder immer weniger erzogen werden, und wenn wir an der Stelle helfen, dann finde ich das gut.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Zitat:


    bcefferen schrieb am 25.11.2008 15:44
    Die soziale Kompetenz und Sozialverhalten der Spieler sind immer wieder Thema innerhalb der Mannschaften. Immer mehr Spieler neigen zu Auffälligkeiten (Gewaltbereitschaft, Rücksichtslosigkeit, Besserwisserei, Arroganz und Überheblichkeit) gegenüber dem eigenen Team und dem Gegner (bewusstes Foulspiel, Beleidigungen etc.)

    Trainern sind daher immer mehr gezwungen auf diese Kinder einzuwirken. Eine spezielle Ausbildung dafür gibt es allerdings nicht. Fakt ist, das immer mehr Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder versagen. Fakt ist ebenfalls das Trainer keine Sozialarbeiter sind.

    Was muss passieren, damit die Entwicklung gestoppt wird?




    Die Frage ist einfacher als gedacht: Die Eltern sind die, die sich darum kümmern müssen.

    Trainer sind nicht dazu da, die Kinder zu erziehen, auch wenn manche Eltern sich das wünschen ( und das weiss ich, weil ich solche Eltern bei mir habe ;) )

    Aber was beim Fussball passiert, muss der Trainer verantworten.
    Daher muss er dafür sorgen, das beim Spiel, vor, beim und nach dem Training Disziplin herscht. Was dann ist, haben die Eltern zu bestimmen.

    So sehe ich das jedenfalls. ;)

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Ich glaube nicht, dass Eltern die Kinder speziell beim Fußball abgeben, um sie von uns erziehen zu lassen.

    Ich glaube, die Sache recht nüchtern erkannt zu haben. Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern. Gesellschaftliche Probleme wie die mangelhafte Erziehung von Kindern schon gar nicht. Wer das meint, wird noch derbe Federn lassen.

    Ich hatte einen Link mit eingestellt. Wer dort intensiv -ich betone- INTENSIV - ließt und versucht das Gelesene zu verstehen und auf die Praxis zu beziehen, wird verstehen, WARUM Kinder so ticken und nicht so. Wer das versteht bekommt dort Hinweise, konkretes Handwerkzeug wie man das verstandene in die Praxis umsetzt. Diese Praxis erfährt man nicht nur als Eltern, sondern auch als Lehrer, Trainer usw., die Situationen in denen dieses Handwerkzeug Anwendung finden kann, findet jeder auch beim Fußball wieder. Es ist ein Hilfswerk für den allgemeinen Umgang mit Kindern, welcher auf Dauer eine Erleichterung darstellt.

    Niemand soll von uns die Erziehung der Kinder übernehmen, das ist Quatsch, aber jeder von uns übernimmt ein kleines Stück in diese Richtung.

    Ihr erzieht schon in dem Augenblick wo ihr Eure Regeln für den geordneten Ablauf des Trainings mitteilt bzw. gemeinsam ausheckt, wo ihr übers Duschen sprecht, über den Umgang miteinander, wo es um Akzeptanz z.B. hinsichtlich der Schirientscheidungen geht, wo es um Schwächen der Mitspieler geht, wo es um die Anzugordnung, geputzte Schuhe und um Strafen geht.

    Ich sage es nochmal, kein Trainer dieser Welt beteiligt sich nicht -zumindest unbewußt- an der Erziehung der Kinder, die er in seiner Obhut hat. Das finde ich klasse und liegt in der Sache der Natur. Also ziert Euch nicht so, ihr sitzt alle ein kleines Stück mit im Boot, so ist das eben.

    Die meisten Eurer Spielereltern nehmen den Erziehungsauftrag doch im weitesten Sinne gut war. Hierbei machen sie wie wir Trainer ihre Fehler. Ein kleinerer Teil der Eltern übertreibt bei der Erziehung gar, weil sie zu streng sind oder im Gegenzug ihre Kinder in Watte legen. Dann gibt es einen kleinen Teil, der hier gänzlich versagt, sei es das sie den IQ eines Kneckebrotes haben, sei es das sie krank sind oder selber keine Erziehung genossen. Die werden wir und auch sonst niemand kaum ändern. Im großen und ganzen finden die Kinder aber im Verein einen gewissen verlässlichen Raum mit Regeln, Grundsätzen und Verlässlichkeiten und das macht den Verein so wertvoll. Und das aller Beste, darauf können wir Trainer stolz sein, jedenfalls diejenigen Trainer, die das erkannt haben und sich hier ihre Gedanken machen.

    Ich stelle fest, dass ein Trainer durchaus seinen Anteil am Erziehen hat, als Ergänzung zum großen Erziehungsteil der Eltern und Schulen. Es kommt für den Trainer nur auf das WIE an. Hierzu mein oben genannter Link. Ich persönlich bin schon mal schneller laut, um meine Forderungen schneller durchzusetzen. Ich gelte bei einigen als harter, aber herzlicher Hund.. Mein Lauterwerden hat eigentlich mit Faulheit zu tun, denn ich wollte mit dieser Art der Gewalt schneller zum Ziel kommen. Ich kann an die interessierten hier nur appellieren, Euch die Message dort in Ruhe reinzuziehen. Wenn ihr Fragen dazu habe, meldet Euch bei mir, weil ich war beim dem Livevortrag. Ich sage Euch aus sicherem Herzen, das bringt nicht nur den Eltern was, sondern jedem der erzieht und dazu gehört ihr auch, ob ihr das wahr haben wollt oder nicht! Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ist schon klar, das Eltern nicht ihre Kinder abgeben damit sie von anderen erzogen werden.

    Aber es gibt viel zu viele, die froh sind wenn ihre Kinder weg sind und sie ihre Ruhe haben, warum auch immer. Das heißt noch lange nicht, das sie der erforderlichen Erziehung ihrer Kinder nachkommen bzw. es heißt schon ehr, das sie dazu neigen die Verantwortung anderen unbewußt zu überlassen.

    Das gilt natürlich nicht für die meisten, aber die Gruppen die ihre Kinder gern abschiebt, wird stetig größer. Diese Eltern handeln verantwortungslos und überlassen es anderen die Scherben, die angerichtet wurden, zu überlassen.

    Erziehung ist ein komplexes Thema und funktioniert nur wenn jeder (Eltern, Kindergarten, Umfeld, Schule, Eltern, Trainer, Vereine, Gruppierungen etc.) seinen Teil dazu beiträgt. Mit jedem, der sich ausklinkt, wird das Risiko größer, das die Sache (kindgerechte Entwicklung) schief läuft. Je mehr sich ausklinken und die erforderliche Verantwortung nicht übernehmen, um so größer wird der Schaden für die betroffenen Kinder und ihr mitleidendes direktes Umfeld.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Viele stellen hier für meinen Geschmack zu sehr in den Vordergrund, dass die Eltern hier ihre Kinder beim Training abgeben, um sie von anderen Menschen erziehen zu lassen. Das kann ja ein subjektives Empfinden sein, o.k., aber trifft das die Wahrheit???

    Sicher gibt es Eltern, die das unbewußt tun, aber meiner Meinung nach nur in so fern, als dass sie den Minikicker oder F Jugendlichen auch gern mal vom weiten sehen und ihre Ruhe genießen bzw. mal etwas anderes machen können, sich darüber freuen, das mal Ruhe in den eigenen vier Wänden ist. Das finde ich eingentlich ganz o.k., zumal ich nicht glaube, dass viele Eltern tatsächlich offiziell so denken. Nach der F kommen die meisten Kinder hier selbständig, also kann man von Abgeben nicht mehr sprechen, die kommen nämlich dann erkennbar freiwillig. Da ist nix mehr mit abgeben.

    Das Problem liegt meiner Meinung nach ganz wo anders. 8o

    Zum einen gibt es uns Trainer, die viel Zeit investieren, wenig bis kein Geld bekommen, als "Ausbilder" auf Punktegeier (andere Tainer, aber auch Eltern) treffen, auf der Gegenseite einen fast pleiten und immer geldlosen Verein haben, Dingen hinterherlaufen und oben drein oft noch Schimpfe von unzufriedenen Eltern und manchmal vom Verein bekommen. Hier kommt man sich gelegentlich ziemlich allein gelassen vor, ...es fehlt das Lob und die Anerkennung, in welche Form auch immer. ;)

    Auf der Gegenseite stelle ich fest, dass man für alles und jedes einen SChein braucht, ....nur zum Vög.... :P nicht. Kinder kannst Du auch ohne Führerschein bekommen. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann stehen die Kinder nicht vor der Tür, sondern da hinter. Und dann wirds laut, schlafen ist Luxus und trotz aller Liebe ertappt man sich manchmal bei dem Gedanken, ....warum hast Du dir das angetan? :D

    Wenn man nun völlig ausgelaugt ist, vielleicht eine Lusche als Partner hat, wenig Geld hat und vielleicht nicht so klug wie Einstein ist, selber schon die falsche Erziehung genossen hat, dann kommt es dazu, dass der PC, die Spiele, der Nintendo, der Fernseher, das Handy, der neue Fernseher, das Ipot, der MP3 Player gekauft wird. Im Jahr darauf reichen dann plötzlich angeblich die Speicherkapazitäten nicht mehr und man legt nach und kauft neu.

    WARUM? :O

    Um sich seinen lieben Frieden zu erkaufen!!, statt NEIN zu sagen, ich mache da nicht mit, ...das gibt es nicht. Das NEIN ist nämlich anstrengend, aber so wichtig für die Kinder. Auch die zeitlichen Begrenzungen an den Spielen ist so sehr wichtig, finden aber oft nicht oder meist nicht ausreichend statt. Die Kinder lernen hier, das das gemacht wird, was sie wollen, statt Verzicht zu lernen oder ein NEIN zu aktzeptieren. Wenn sie dann groß sind, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass sie das mit ihren Kindern auch so machen werden.

    Somit stelle ich für mich fest, dass diese Erziehungsmüdigkeit der Eltern zu vielen Problemen führt, das ist konkret das gesellschaftliche Problem und ich wette, dass Du ich und viele andere Trainer hierbei privat zu Hause kräftig mitmischen. Das Beispiel das ich hier gebracht habe, gilt nämlich für die meisten Familien. Nur wenige sind hier total extrem.

    Ja und dann kommt da der Verein und gibt durch Regeln die meist kompromisslos von den Kiddis beachtet werden -ganz unscheinbar- den Halt, die Sicherheit für die Kinder, die sie eigentlich den ganzen Tag benötigen. Ist doch klasse, seht das doch endlich positiv und seid wirklich stolz darauf etwas besonders zu leisten. Ich habe das für mich jüngst so erkannt und ich bin nicht mehr böse auf die vielen bösen bösen Eltern, denn ich werde sie nicht ändern, auch wenn ich mich darüber aufregen würde.

    Mein Tipp: Nehmt die Sache als gegeben offenen Auges an, ärgert Euch nicht und freut Euch darüber, dass sie gern kommen und seid stolz darauf. Sie werden sich später an Euch Trainer erinnern und nicht an ihren IPOT oder wie das Ding auch immer heißt. Gruß Andre :)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Zitat:


    Big Bopper schrieb am 26.11.2008 08:54
    Moin,


    TRPietro: "wir machen ja die Welt und nicht die Jugendlichen" - ich leider nicht, sonst wäre vieles besser ;)

    ciao
    BB





    Ok... wenn ich deutscher Staatsbürger währe, würde ich dich als Bundeskanzler wählen :D:D .

  • Moin,

    EINBÜRGERN DEN MANN!

    ciao
    BB

    P.S.: sorry für Spam ;)

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