Bernhard Peters für fliegende Wechsel im Fußball

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  • habe ich grad gelesen. und da wir ja bis zur d ebenfalls fliegend wechseln finde ich die idee zwar nicht revolutionär aber durchaus überfällig, zumindest im kompletten jugendbereich.
    ob es im profifussball parktikabel wäre sei dahin gestellt, aber was haltet ihr davon, dies im jugendbereich zu praktizieren?

  • Das ewige: "Herr Schiedsrichter, wechsel" geht mir schon lange auf den Keks. Es ist nichts anderes alls eine dumme lästige Spielunterbrechung.

    Für den Bereich des Futsal habe ich als Regel registriert, dass es einen festen WEchselbereich mit einer WEchsellinie gibt. Der Spieler der runter geht muß diese erst Überqueren, dann kann der nächste auf das Feld. Bei Fehlern gibt es Gelb.

    Gruß Andre

  • Ich pfeife -wenn es die Zeit hergibt- selber gerne mal das eine oder andere Jugendspiel als angesetzter Schiedsrichter und habe da doch den einen oder anderen Bedenken:
    Bei freiem Wechseln müsste ich als Schiedsrichter ja zusätzlich darauf achten, dass die Wechselzone eingehalten wird. Da mir dass bestimmt in einigen Situationen nicht gelingen wird habe ich automatisch Stress, weil die andere Mannschaft meckert. Ganz so "organisatorisch absolut problemlos" wie Herr Peters finde ich das nicht.
    Beim Futsal bin ich mit zwei Schiedsrichtern unterwegs, was die Sache erleichtert. Im Profifussball gibt es ja noch den vierten Offiziellen, der dies überwachen könnte.
    Um es vernünftig in Regeln zu fassen, dass eben nicht der Spezialist nur für Standarts eingewechselt wird, müsste ich ja quasi ein Wechseln in Ruhephasen untersagen, oder ein gerade eingewechselter Spieler darf keinen direkt folgenden Standart ausführen oder oder oder.. ;)
    Die Möglichkeit, Spieler immer wieder ein- und auswechseln zu können über das gesamte Spiel finde ich allerdings eine gute Regel, das könnte man meinetwegen gerne ausweiten auf den gesamten Jugendbereich oder auch weiter. Ich denke auch, dass alleine dadurch das Spiel schneller wird: Die Spieler können sich eine Pause nehmen und sind dadurch ausgeruhter, durch das Aufnehmen der Auswechselspieler VOR dem Spiel fällt der "Verwaltungsaufwand" während des Spiels weg und zudem ist man variabler, was kurze Umstellungen angeht. Ich wäre aber weiter für ein Wechseln bei Spielruhe und im höheren Bereich in einer Wechselzone bzw. an der Mittellinie.


    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

    Einmal editiert, zuletzt von Holler ()

  • Der Grundgedanke ist gut, aber über die Umsetzung sollte man lieber doch noch etwas länger und genauer nachdenken.

    Als Trainer einer Mädchenmannschaft habe ich das Problem mit dem wechseln schon heute nicht so wie es andere haben.

    Grund: Als 11-er Mannschaft dürfen wir bis zu 4 Ersatzspielerinnen je Spiel beliebig oft ein- und wieder auswechseln. Das hat erheblich Vorteile, weil damit Ersatzspielerinnen erheblich mehr Spielpraxis erhalten. Denn damit habe ich die Möglichkeit sehr früh in Phasen wo es gut läuft (z.B. 1:0) diese Spielerinnen ohne große Angst einzusetzen, mit dem Wissen, das sie ihren Platz wieder räumen können, falls sich das Spiel sich nicht so weiterentwickelt wie ich und die Mannschaft es sich wünschen. Dann kommen schnell die erfahreneren, routinierten Spielerinnen wieder rein, bis die Sache wieder richtig im Griff ist Um dann wieder gegen die etwas Schwächeren tauschen zu können.
    Ein solcher Ablauf garantiert möglichst viel Spielpraxis für Neue, oder etwas schlechtere Spieler/Spielerinnen.

    In jedem Fall bin ich für die Begrenzung der Zahl von Ersatzspielern die eingesetzt werden dürfen. Es macht nämlich keinen Sinn z.B 10 oder mehr Ersatzspieler einzusetzen, da in solchen Fällen jegliche Grundordnung verloren gehen könnte bzw. würde.
    Spielerinnen bei Unterbrechung des Spiels beim Schiedsrichter anzumelden ist aus meiner
    Sicht kein großes Drama.

    Ausnahme: eine gegnerische Mannschaft hat nach einer knappen Führung, bei jeder Spielunterbrechung eine Spielerin ausgewechselt, damit jeglicher Spielfluss unterbrochen wurde bzw. Spielzeit bewusst in Wechselzeit umgewandelt wurde. Das nervte auch den Schiedsrichter, aber er hatte leider keine Möglichkeit gegen diese Unsportlichkeit vorzugehen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • bcefferen,

    meinst Du wirklich, dass der B.Peters bei dieser Sache nicht schon lange genug darüber nachgedacht hat, schließlich hat er die Dfb.Trainingsbücher die trotz des hohen Preises gekauft werden, wie warme Sämmel mitgeschrieben,-)

    Zudem bin ich nicht Deiner Meinung dahin gehend, dass es ein Problem ist, wenn es ein Chaos gäbe, durch zu viele Einwechselungen. Das Chaos durch Verlust der Grundordnung, ....ok da könntest Du in Einzelfällen recht haben. Ich sehe das jedoch so, dass es das Pech des Trainers ist, wenn der zuviel wechselt und seine Mannschaft damit nicht klar kommt. Soll er doch seine Wechselspieleranzahl oder die Häufigkeit eigenverantwortlich selber bestimmen.

    Zum anderen viel mir hierzu ein, dass es ausreichend viele Teams beispielsweise in der Kreisliga oder Kreisklasse, das klappt das mit der Zuordnung selbst ohne Einwechslungen nicht, also was solls.

  • Ich meine, das Theorie und Praxis zwei verschiedene Welten sind.

    Denn was tatsächlich und auf Dauer geschieht ist nur in der Praxis erkennbar. Über was und wie ein Herr Peters nachgedacht hat, kann und will ich nicht beurteilen, weil er mich dabei nicht hinzu gezogen hat ;)

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Der Holler hat das aus der Sicht eines Schiris ganz gut beleuchtet !
    das würde minimum 2 Schris vorraussetzen ! Bei uns steht unterhalb der KKL nicht einmal
    1 geprüfter Schiri zur verfügung.Und dass es in nächster Zeit Schiris im Überfluß geben wird ,ist wohl nicht zu erwarten.
    Da ist der Peters wohl in seinem Wahn unbedingt alle Traditionen des Fußballs ändern zu wollen übers Ziel hinaus geschossen.
    Vielleicht sollte er mal ein Kreisligaspiel ohne Assistenten leiten damit ihm 1 Lichtlein aufgeht

    mic

    Giovanni Trappatoni :Fußball ist Ding, Dang, Dong. Es gibt nicht nur Ding :!:

  • Ich muß mich übrigens korrigieren, ich meinte als Buchmitautor nicht Bernhard Peters, sondern Ralf Peter. Gruß Andre

  • Zitat:



    Bernhard Peters für fliegende Wechsel im Fußball (zeitgemäß oder nicht?)



    Auch wenn ich Bernhard Peters für eine sehr fähige Person halte, hat er hier nicht zu Ende gedacht. Auch wenn fliegende Wechsel bei einem 4(!) Offiziellen machbar wäre, geht es nicht an, im Profibereich fliegende Wechsel zuzulassen und im Amateurbereich nicht. Das schadet dem Fussball mehr und dürfte darum kaum von der Fifa abgesegnet werden.

    Hingegen bin ich sehr dafür, dass man bis zur Maximallimite (ca. 18) auswechseln darf. Die 3 Auswechselspieler ist sowas von veraltet. Ob jetzt ein ausgewechselter Spieler wieder hinein darf, halte ich für nicht sinnvoll. Die Regel wurde ja erfunden, um verletzte Spieler zu ersetzen, im heutigen schnellen Fussball gehören auch übermüdete Spieler dazu. Als taktische Massnahme für den Trainer, finde ich Auswechslungen völlig daneben. Darum wer ausgewechselt wurde, soll draussen bleiben.

    Dass man bis zur D fliegend wechselt, ist richtig. Hier steht der Ausbildungsgedanke und nicht das Resultat im Vordergrund. Dass man ab dem C beliebig bei Unterbrüchen wechselt, ist richtig, da neben der Ausbildung immer mehr auch das Resultat in den Vordergrund rückt. Dass man im Aktivbereich (Profi und Amateure) nur eine beschränkte Anzahl bei Unterbrüchen wechselt, finde ich ebenfalls angemessen, die Anzahl sollte sich allerdings mehr an der Kadergrösse richten. Damit jetzt grosse Kader nicht bevorteil werden, ist eine Maximallimite angebracht, die ev. je nach Liga unterschiedlich sein kann.

    Bernhard Peters macht hier einen Denkfehler, Fussball ist nicht Hockey. Das Feld ist viel grösser, die Anzahl Spieler ist grösser, und und und. Der Profisport darf sich nie erweiterte Regeln geben, gegenüber dem Amateursport, sonst verkommt er sehr schnell zur Showsportart.

  • Zitat:


    Zaungast schrieb am 19.11.2008 08:46
    Bernhard Peters macht hier einen Denkfehler, Fussball ist nicht Hockey. Das Feld ist viel grösser, die Anzahl Spieler ist grösser, und und und.



    Wollen ja bei den Fakten bleiben.. ;)

    "Das Spielfeld ist 91,40 Meter lang und 55 Meter breit. ... Eine Feldhockeymannschaft besteht wie beim Fußball aus einem Torwart und zehn Feldspielern. Außerdem sind pro Team bis zu fünf Wechselspieler erlaubt, die bis auf kleine Einschränkungen (nicht nach einer von den Schiedsrichtern verhängten Strafecke) jederzeit und in beliebiger Häufigkeit wechseln dürfen (Interchanging-Regel)."

    Quelle: http://www.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=DHB
    "Faszination", dann links "Feldhockey"


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    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

    Einmal editiert, zuletzt von Holler ()

  • Zitat:


    Holler schrieb am 20.11.2008 09:10
    "Das Spielfeld ist 91,40 Meter lang und 55 Meter breit. ...



    Sorry, irgendwie habe ich Hockey mit dem Kleinfeld-Landhockey und dem Hallenhockey assoziiert. Ich muss sagen, ich habe noch nie ein Spiel auf diesen Feldgrössen gesehen. Ich weiss gar nicht, ob es das in der Schweiz überhaupt noch gibt.

    Das ändert jedoch nichts daran, dass ich beliebiges und fliegendes Auswechseln im Fussball für schlecht halte. Wärend es bei Junioren wegen der gleichmässigen Ausbildung angemessen ist, halte ich es bei Erwachsenen wegen taktischen Massnahmen für verfehlt.

  • ich provoziere einfach mal weiter:

    was ist denn wenn es auszeiten gäbe, wie beim handball oder gar wie beim basketball?
    ich denke, dass eine auszeit wie beim handball längst überfällig ist oder? basketball ist too much...

    grundsätzlich müsste bei fliegenden wechseln im profibereich auch der kader größer, weil qualitativ hochwertiger werden. gebe es dann neue taktische varianten, wenn ich dann kurzzeitig mit vier stürmern auflaufe oder ist das nur show? bietet der fußball überhaupt entwicklungsmöglichkeiten in diese richtung?
    ob von den fans gewünscht sei mal dahin gestellt, aber zu dem eventfußball wie zb. in england bei den großen teams mit den "neureichen" fans würde es doch passen? aber müßte man nicht dann eine reine showliga entwickeln, denn das wäre ja nicht mehr unser fußball, denke ich...

  • Ich denke, da kommt dann das Problem der Regeländerungen zwecks Regeländerung zum Tragen, also etwas ändern einfach mal um was zu ändern. Herr Blatter wäre da wohl ein großer Fan von :P
    Was würdest Du Dir von Auszeiten versprechen? Bei meinen Jungs hätte ich sie mir, gerade als sie noch kleiner waren, oft gewünscht, um die kleinen Geister zu sortieren ;) , aber im großen Fussball? In der Praxis sähe das so aus, dass alle erstmal zusammen kommen müssten, was in der Halle oder beim Eishockey ganz unproblematisch ist, auf dem großen Fussballfeld aber eine enorme Verzögerung bedeuten würde. Der Fussball ist stark geprägt vom taktischen Verhalten einer Mannschaft über das ganze Feld, was in der Halbzeit manchmal komplett neu aufgesetzt wird, während es beim Handball z.B. immer um die Ausführung relativ kurzer Angriffs- und Abwehrstrategien geht. Beim Handball oder auch Eishockey werden solche relativ kurzen und kleinräumigen Änderungen in einer Auszeit angesprochen. Da stellt sich die Frage, ob dies etwas ist, was unseren Fussball interessanter machen könnte.
    Zu der Umstellung auf z.B. vier Stürmer:
    Das wäre wieder etwas, was ich mir gut vorstellen könnte, durch kurze Wechsel den Gegner vor neue Aufgaben stellen. Es würde sich wahrscheinlich in Grenzen halten, denn wer würfelt so einfach mal die ganze Truppe durcheinander, klingt aber interessant. Die Spielsysteme und die Möglichkeiten des Gegners für Gegenmaßnahmen sind zur Zeit glaube ich ziemlich gefestigt, es sieht nicht so aus, als wenn in nächster Zeit etwas Revolutionäres an der Stelle passiert, diese Änderung würde da bestimmt Bewegung reinbringen.

    Ich denke, man sollte über alles nachdenken und "provozierend" fragen, denn nur wenn man sich damit auseinandersetzt, kommt am Ende etwas heraus. An anderer Stelle hatte ich meine Meinung schon mal kundgetan, dass ich vorsichtig wäre mit Änderungen, weil sonst kommt am Ende wirklich Show dabei heraus, wenn ich mir immer etwas neues einfallen lasse. Manche Anregungen sind aber durchaus interessant, und dazu zähle ich auch die von dem Herrn Peters.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

    Einmal editiert, zuletzt von Holler ()

  • Was soll der Unsinn?
    Ein- und Auswechslungen sollten weiterhin ein taktisches Mittel sein um ein Spiel evtl. für sich zu entscheiden - dies wird aber mit fliegenden Wechseln kaputt gemacht! Fußball hat seine Regeln und muss nicht noch weiter refomiert werden. Vielleicht sollte man ein paar Regeln wie z.B. die Champions Lüge wieder abschaffen!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • stimmt. aber ist das auch großfeld tauglich? wohl eher nicht, oder?
    vielleicht auf halbe feldgröße mit 6 + 1...
    (aber ich spinne hier wohl grad ein wenig ...)