Fasten während Ramadan im Fußball

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  • In meiner Mannschaft (B- Junioren Bezirksoberliga) spielen 4 moslemische Spieler, die fasten. Wie in jedem Jahr das gleiche Bild: Die sonst topfitten Spieler sind während dieser Zeit sehr krankheitsanfällig (Infekte, Magenprobleme, Kopfschmerzen) und leistungsmäßig um einiges unter ihren Möglichkeiten.

    Unser Mannschaftsarzt sieht zwar eine gewisse körperliche Beeinträchtigung, allerdings keine ernsthafte gesundheitliche Gefahr, wenn es sich um gesunde, fitte Spieler handelt, die während des nächtlichen Essens im Fastenmonat ihr Depot "auffüllen".

    Meine Kompromissvorschläge an die Spieler, während des montäglichen Regenerationstrainings zu fasten und an den beiden anderen Trainingstagen zumindest vor/während des Trainings Wasser zu trinken, blieben erfolglos, die Jungs sind mit 15 bereits sowas von religiös "gefestigt". Lediglich an Spieltagen setzen sie mit dem Fasten aus (holen das aber nach!)

    Konkret ist es so, dass die Spieler zwischen ca. 4:00 nachts und abends 20:00 Uhr absolut nichts essen oder trinken Wenn ich dann noch bedenke, dass viele an Trainingstagen bereits morgens Schulsport hatten...

    Ich halte Fasten im leistungsbezogenen Sport (bei 4 Einheiten sehe ich das so) für bedenklich. Wie seht ihr das? Und was sagt der Koran konkret dazu?


  • Mein Vater ist auch Moslem und praktiziert nun derzeit auch den Ramadan, wobei er erst vor ein paar Jahren wieder auf den Trichter gekommen ist und etliche Jahre vorher nicht gefastet hat.

    Wenn man Sport treibt, dann braucht der Körper unbedingt Flüssigkeit, von daher ist es fast schon unverantwortlich, Leute, die fasten, Sport treiben zu lassen.

    Und irgendwie begreife ich den Sinn dieses Fastens nicht so richtig. Man darf zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts essen, trinken, rauchen (kein Sex gehört auch dazu :D ) und nach Sonnenuntergang wird dann gegessen und das teilweise sehr ausgiebig. Dann wird auch noch der Schlaf unterbrochen, um vor Sonnenaufgang noch etwas zu essen. Warum die Leute, dann um 4.00 Uhr morgens essen, obwohl der Sonnenaufgang erst viel später ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall kann der Körper aufgrund dieser Ess- und Trinkgewohnheiten (vermutlich werden viele über die Fastenzeit zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, weil es schwierig ist, während der Essenszeiten den Flüssigkeitsbedarf eines Tages komplett auszugleichen) keine optimale Leistung bringen.

    Die Einstellung der Spieler zu Ihrer Religion wirst Du wahrscheinlich auch nicht ändern können, es kommt halt darauf an, wie die gesamte Familie das Ritual durchzieht. Vielleicht ist ein Gespräch mit den Eltern sinnvoll, aber hier sehr vorsichtig sein. Wenn die Eltern es erlauben würden, dass Deine Spieler zumindest trinken an Tagen, wo Training ist, dann würden die Spieler wohl auch tagsüber trinken. Ich würde einfach eine Frage stellen wegen dem Gesundheitsaspekt und dann die Reaktion abwarten. Aber wenn ein "Nein" kommt würde ich keine Diskussionen anfangen, sondern das so akzeptieren.

  • Tja, es ist wie es ist.

    Jedes Jahr das gleiche Problem. Da gilt es als Trainer ein besonders aufmerksames Auge auf die betroffenen Spieler/Spielerinnen zu haben.
    Das komplette Thema wird bei uns offen angegangen. Das bedeutet das ich den entsprechenden Spielerinnen vorher sage was ich erwarte. Nämlich das sie mir klipp und klar sagen wenn sie sich nicht gut bzw. ausreichend gut fühlen.
    Sie werden dann entweder nicht eingesetzt, oder sofort ausgewechselt. Das ist bei Mädchenmannschaften kein großes Problem, da beliebig oft bis zu 4 Spielerinnen ein und ausgewechselt werden können.

    Ich biete ihnen nach der Auswechselung grundsätzlich etwas zu trinken an, was sie zumindest mit in die Kabine nehmen sollen ;) . Die Entscheidung ob sie was trinken oder nicht liegt somit immer in ihrem eigenem Ermessen. Scheint mir jemand wacklig auf den Beinen / eventuelle Kreislaufprobleme muss immer eine andere Spielerin oder eine Mutter (männliche Personen dürfen die Kabinen nicht betreten) mitgehen.
    Gleiche Vorgehensweise beim Training.

    Fakt ist die Leistung ist reduziert, wobei es immer die Tagesform entscheidet wie stark sie eingeschränkt ist.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich halte das ebenfalls für bedenklich, ich spiele in der A-Jugend und ich hatte am Sonntag ein Punktspiel bei den Gegnern waren ebenfalls einige moslemische Spieler, die auch fasteten...
    Der Torwart ist in der zweiten Halbzeit umgekippt...
    Krankenwagen gerufen ab mit ihm ins Krankenhaus....
    sowas ist im Sport gefährlich...