Beiträge von dschibi

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    Ich denke, es ist weniger eine Frage des Systems als eine der verfügbaren Spieler.

    Gut, ich war noch nie im Herrenbereich unterwegs und bin auch kein gelernter Fußballer, aber zu meiner Zeit als Handballer musste man sowohl angreifen als auch verteidigen können, also habe ich das von meinen Jungs im Fußball auch erwartet. Viele haben das kapiert.

    Ich hab die stärksten Spieler als Abräumer ins Mittelfeld gestellt um den Ball möglichst weit vom Tor wegzuhalten, die schwächsten kamen dann in den "Sturm".

    Von der idealen Vereinswelt sind wir leider noch in sehr weites Stück entfernt.

    Ich kenne die Problematik ja auch aus einem früheren Verein und so sind ein Kollege und ich auf die Idee gekommen, so was wie ein "Auffangbecken" anzubieten.

    Was an neuen "Spielern" kommt und mengenmäßig oder könnensmäßig nicht in eine Mannschaft passt, wollten wir betreuen.

    Es kam ein Halbjahr lang nichts (außer die Bemerkung eines Trainerkollegen, wir sollten uns da nicht einmischen).

    "Der Zweifel ist der fruchtbatste Ort der Erkenntnis", hat mal einer meiner Theologieprofessoren in Anlehnung an den großen Paul Tillich formuliert.

    Nur ist es schwer, dir da Tips zu geben, wenn man weder dich noch die zu erwartenden Mannschaft kennt.

    Ich habe in über 20 Jahren nur eineinhalb Saisons eine u17 trainiert. Hatte beide Male das Glück, dass ich viele aus den Mannschaften von früher kannte (U11 und U13).

    EIn paar Gedanken habe ich schon aus der Erfahrung dazu:


    Bist du ein Trainer der nur Anweisungen gibt oder bist du im Training (incl. Abschlussspiel) mittendrin?

    Das war für mich als "nicht-gelernter-Fußballer" (und damals schon über 50) ein Problem: die Jungs waren mir sowohl technisch als auch läuferisch überlegen (Ausnahme war das Tor).


    Spielst du selber noch aktiv in einer Mannschaft? Wenn ja, wie ist so dein Stand in dieser Mannschaft?


    Was bekommst du quasi als "Personal" und "Ausrüstung" zur Verfügung gestellt?


    Es kommen unter Umständen plötzlich Konnfliktsituationen auf dichzu, die nichts mit Fußball zu tun haben:

    "Der kriegt keinen Ball von mir, der hat mir die Freunduin ausgespannt"

    "Ich bin jetzt in der 'Oberstufe' da hat Lernen Vorrang" usw


    Wie geht man mit dem weiblichen "Fanclub" um?


    Ja das sind Fragen an dich, mit Ratschlägen halte ich mich zurück, denn auch diese sind eben "Schläge".

    Wenns um mein Beispiel ging, passierte folgendes: ein Spieler foulte im Strafraum von hinten einen Stürmer, der dann auch verletzt liegen blieb. Für mich klare Sache: Verwarnung und Strafstoß.

    Der Übeltäter dann zu mir: "Digger, das kann doch nicht wahr sein".

    Ich zu ihm: "Ist es aber, und das mit dem 'Digger' will ich hier nicht hören."

    Er darauf: "Digger, bist schlecht drauf?"

    Ich: "Nun dürfens mal 5 Minuten nachdenken, was ich gesagt habe." (Ich duze Spieler (und auch Trainer), die ich nicht persönich kenne, grundsätzlich nicht).

    Er: "Digger, schlecht gefrühstückt?"

    Ich: "Das wars dann wohl" und zog die Rote Karte.


    EIn paar Minuten später kam es dann zu einem Spielabbruch, weil Zuschauer aufs Feld kamen, und der Ordnungsdien es nicht fertigbrachte, die von Spielfeld zu entfernen.


    Den Spielabbruch hat mir das Sportgericht um die Ohren gehauen (den einzigen in 21 Jahren), den Feldverweis mit 2 Spiele Sperre bestätigt.

    Natürlich kann man sich alles schönschreiben!

    Wer was von Kommunikationstheorie versteht, weiß, dass nicht der Sender, sondern der Empfänger die Bedeutung der Kommunikation bewertet, also sollte man alles unterlassen, was zu Missverständnissen führen könnte.

    Ob "Digga" rassistisch ist, scheint mir fraglich.

    Repektlos ist es allemal; ich hab vor über 10 Jahren einem u17-Spiele schon mal ne Verwarnung verpasst, als er mich so titulierte. Da er das nicht einsehen wollte war er dann für den Rest des Spieles draußen.

    Mir scheint wichtig, dass Kinder auch "Blödelpausen" brauchen.

    20 Minuten konzentriert arbeiten und dann darf auch mal für 5 Minuten im Rahmen rumgeblödelt werden.