Beiträge von CoachT

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Lange musste ich mich nicht wirklich wegen etwas aufregen.

    gestern aber wieder allen Grund dazu gehabt.
    Ich bin absoluter Fan vom C-Jugend Altersbereich, besonders bei uns im Verein, weil die Jungs noch richtig richtig Bock habe, auch noch durchaus die Chance es in ein NLZ zu schaffen etc. Man spielt mit den beiden Jahrgängen in der jeweils höchstmöglichen Liga. ich bin den jungen Jahrgang. Und da kommen wir zu meinem Frust:

    ICH HASSE MITTLERWEILE DIESE RAHMENBEDINGEN
    Wir spielen in unserem Bundesland in einer Mix-Liga. Also es gibt keine Jahrgangsligen. Als U14 spielen wir daher hauptsächlich gegen ältere Gegner.
    Wir wollen grundsätzlich immer spielerischen Fußball spielen.
    Gestern fahren wir dann aber ca. 3 Std pro Tour quer durchs Bundesland, um auf einen total rutschigen, matschigen Dorfplatz zu spielen. Gegen Gegner, bei den jeder Ball einfach lang nach vorne geholzt wurde. Es null Spielfluss aufkam, weil es auch einfach auf dem PLatz nicht ging.
    Es nervt so doll, weil diese externen Einflüsse einfach nerven.
    10 Stunden unterwegs; Gegner, die wie Kreisklassen Mannschaften spielen; Plätze auf denen du einfach kein Fußball spielen kannst (Wir reden immerhin von der höchsten Landesspielklasse) und ergebnisse, die dich dann zur Verzweiflung bringen

    Ich bin so sauer, dass ich das nicht mal alles in Worte fassen kann

    Für einen Spieltag auf einem doch auch sehr guten KuRa (zweitneuste Generation) mussten wir mal bei einem anderen Verein in der Stad 50 € Zahlen.

    Was mich ja interessieren würden, da die B-Lizenz ja offiziell durch die Landesverbände durchgeführt wird, ob es dabei auch dann entsprechende Abweichungen in den Inhalten und Abläufen gibt.
    Beim Eignungstest gibt es scheinbar welche, da hier im Norden die Anforderungen etwas lockerer sind.

    Ich bin aktuell auch dabei (später als ich eigentlich wollte).
    Hab aber auch erst eine Präsenzphase hinter mir und man hört durchaus einige neue Sachen. Zwar nicht zwingend, was direkt aufn Platz gehört aber so sachen für drumherum

    Ich finde es im Training nicht wichtig, dass die Kids im einheitlichen Dress trainieren. Hier muss man sicher auch unterscheiden zwischen einem Leistungsverein und einem Breitensportverein.


    Ich trainiere im Breitensportverein und weiß, dass die Kids auch mal ihr Lieblingstrikot tragen möchten.

    Bei uns kommen von 20 Jungs (B-Jugend) etwa die Hälfte in Trainingssachen unseres Vereins, dann nochmal 20-30% in Trikots ihrer Lieblingsprofivereine und der Rest in sonstigen Sportsachen.

    Es macht halt einiges leichter.
    Du hast allein durch eine einheitliche Vereinsfarbe bereits immer die Möglichkeit das als Farbe für ein team zu nehmen.
    Andernfalls musst du halt immer jedem ein Laibchen geben und bist auf die Anzahl der Laibchen-Farbe reduziert.
    Auch kann es hier immer mal Probleme geben, wenn du zB blaue und rote Laibchen hast und dann laufen welche mit bayern und hsv trikots rum, die du eigentlich nicht in genau diese teams packen willst

    Wenn man die Trikots nicht an die Spieler rausgibt sondern erst in der Kabine austeilt und wieder einsammelt, halten die ewig.

    aber wer wäscht dann?
    Geht das bei euch Reihum?

    spätestens ab der D-Jugend ist das eher ein Problem, wenn Eltern weniger Bock haben am Wochenende 2 Waschmaschinen anmachen zu müssen, um alle Trikots zu waschen.
    Wäscht man nur das Trikot des eigenen Kindes, ist das eher leichter weil man im Zweifel die restliche Sportwäsche des Kindes/ Geschwister mit dazu packt.

    Ich trainiere eine U14 und ich glaube, dass der Leistungsgedanke in seiner althergebrachten Form einfach nicht mehr zieht. Die meisten Jungs wissen, dass sie keine Fussballprofis werden und falls doch mal ein Talent dabei ist, wird es spätestens in der C-Jugend weggescoutet. Wenn Du jedes Jahr Spieler ersetzt und andere wegschickst, macht das nicht nur etwas mit denen die gehen müssen, sondern auch mit denen die bleiben. Es erzeugt Angst. In unserem Team kannst Du selbst bestimmen ob Du am Wochenende dabei bist. Du musst einfach nur genügend Trainingsbeteiligung haben und dich oft genug zu den Spielen anmelden. Dann spielst Du, und zwar genauso viel wie jeder andere der im Kader ist. Unabhängig davon, wie gut du bist. Das ist der lange Weg. Aber die Jungs danken es dir. Kommen immer zum Training, werden immer stärker, bauen Selbsbewustsein auf. So entsteht Gemeinschaft durch Teilhabe.

    Wieso wird eigentlich immer "Leistungsfußball" mit Selektion gleichgesetzt?
    Ja, dass Spieler weggescoutet werden ist für einen selber in der Situation als Trainer oder vllt. auch Ex-Mitspieler blöd. Aber doch auch ein Zeichen für eine gute Ausbildung und Entwicklung dieses Kindes!
    (Also wenn es jetzt ein merkbarer Schritt vorwärts ist und nicht einfach nur der minimal größere Nachbarverein, dessen Herren in der selben Kreisliga kicken).

    Kinder - und Jugendfußball ist nie gradlinig. Die Entwicklung verläuft nie gradlinig und somit auch nicht die Leistung. Ein Kind hat ein Wachstumsschub, dann weiß ich zu 100%, dass seine Leistungen eher einbrechen werden. Wieso sollte ich ihn dann weg schicken? Danach geht es ja auch wieder steiler bergauf!


    Ich muss nur Kinder wegschicken im Leistungsfußball, wenn ich vorher meine Arbeit nicht vernünftig gemacht habe, weil ich entweder a) nicht vernünftig gesichtet habe und mir eine Meinung von einem Probetraining oder einem Spiel gebildet habe
    oder b) weil ich das Jahr(e), welches er bei mir war, nicht gut genug ihn trainiert habe!

    Beides sollte in meinen Augen keine Gründe sein, wiese ICH dann das Kind bestrafe.

    Wenn ich Leistungsfußball anbieten will und Leistung von den Kids fordere, muss ich selber auch erstmal welche bringe und da gehört sowas dazu!

    Und ja, manchmal entwickeln sich Kinder wirklich nicht gut, man hat auch keine Glaskugel, dann muss man aber oft genug durch Feedback-Gespräche (die eh stattfinden sollten) das Kind dazu hinleiten. Es wird ja über einen längeren Zeitraum diese Entwicklung nehmen und nicht von jetzt auf gleich. Und am Ende dieser längeren Phase (mit eher wenig Spielzeit, mit kaum Sartelfeinsätzen) legt man in Gesprächen einen Wechsel in eine Liga tiefer nahe, um wieder mehr Spielzeit zu genieren.
    Das aber auch erst ab frühsten U14/ U15!
    Vorher kann man das einfach nicht ernsthaft beurteilen!

    ja aber wenn du nur starspieler ausbildest und schickst , dann wieder starspieler die lücke füllen und die dann schickst was bleibt da für den heimatverein übrig ? nur die gurken ?

    Also wir müssen hier auch das bisschen differenzierter betrachten.


    Es wird sicher der Einzelfall sein, dass du jedes Jahr von einem Kreisliga-Breitensportverein 2 Starspieler verlierst.
    Selbst wenn, siehe es einfach als Lob für deine gute Arbeit.

    Jetzt aber einmal dazu, wieso wir das differenziert betrachten müssen:
    Es geht hier uns ja grundsätzlich um die Wechsel in ein NLZ oder deutlich höherer Leistungsverein (perspektivisch wird da über Jahre hinweg den Spielern mind. Regionalliga angeboten, bzw wenn nach Jahrgängen getrennt, was da üblich ist, die höchste mögliche Spielklasse für den jeweiligen Jahrgang).
    Sofern du nicht drölf NLZs und solche Leistungsvereine um dich herum hast, ist normalerweise einfach auch deren Nachfrage gesättigt.

    Zudem sind vllt. noch deine ersten 3-4 Starspieler auf deren Liste, aber danach bezweifle ich stark, dass du so ein krassen Output hast, dass du wieder Spieler auf gleich guten bzw besseren Niveau dabei hast.


    Am Ende musst du dich fragen, was deine Aufgabe als Trainer ist:
    Spoiler: Im Jugendbereich ist es nicht, Kreisklassen Meister zu werden, das sollte nicht deine Aufgabe und dein Ziel sein.
    Dein Ziel im Breitensportbereich sollte es sein, den Kids Spaß am Fußball zu vermitteln, gewisse Grundlagen zu schaffen und zu fördern. Und zum Fördern gehört dann auch dazu, zu erkennen, wann die Lernumgebung nicht mehr optimal ist und dann entsprechende Lösungen für die Kids zu finden. In der Regel ist das dann ein Wechsel in eine Mannschaft, wo das Kind wieder deutlich mehr gefordert wird, mehr Intensität erlebt und einfach eine homogener Leistungsgruppe vorfindet.

    Meistens haben "Gymnasium"-Vereine bereits 20-25 Spieler im Kader, von denen dann mindestens 6 eigentlich gute Spieler keine oder kaum Einsatzzeit erhalten. Ich kenne in meiner Umgebung keinen größeren Verein, der darauf verzichtet und beispielsweise beim Großfeld nur einen 16 Mann Kader stellt. Angenommen ein solcher Verein existiert und wird dann von dir als neuer Verein vorgeschlagen, ergibt das für den Verein zwei Möglichkeiten:

    a) Es werden doch mehr Spieler aufgenommen und die Einsatzzeiten sinken

    b) Der Verein trennt sich von einem Spieler und das wird dann der Spieler mit dem niedrigsten Leistungsstand sein

    Es gibt auch die Möglichkeit c)
    Wie oft sie vorkommt, keine Ahnung, ich selber kenne aber persönlich ein Verein, der kleine Kader hat 16+2 in Ausnahme 18+2 (Großfeld)
    Dort wird auch nicht jeden Sommer Spieler aussortiert, sondern die Entwcklung über 3-4 Jahre betrachtet

    Constantin  Chantale
    Aber ist das groß bei Einwürfen aktuell anders?
    Es steht ein Spieler beim Einwerfer; manche Einwerfer werfen von der Seitenlinie bis zum 2. Pfosten, was einem Freistoß dann ähnelt.

    Beim Futsal klappt das mit dem Einkicken ja auch, und bei den kleineren klappt es mit dem Eindribbeln auch super.
    Dann gibt es halt Eindribbeln + 9m Abstand.

    Also es gibt 2 Punkte, die ich gerne ändern würde, auch als absoluter Fußball-Romantiker:
    Einkicken/ Dribbeln statt einwerfen -> In welcher anderen Sportart wird ein anderes Körperteil verwendet, als das eigentliche Körperteil, um das Spiel fortzusetzen.
    Spielzeit -> ich bin ein absoluter Fan von Netto-Spielzeit, besonders im Jugendbereich

    In der Bundesliga - was den jungen Spielern als Vorbild gilt - wird es ja vorgemacht. Die Trainer, die sowas ausbilden, vergessen dabei, dass ein Einwurf für das eigene Team meistens gar kein Vorteil ist.

    Erinnert mich immer an eine Saison von vor 2 jahren mit einer U14.

    Ich könnte schwören, dass wir locker 1/3 unserer Gegentore nach einem eigenen Einwurf in der eigenen Hälfte kassiert haben.

    Wir stehen alle offen, breit um, der Gegner kompakt im Zentrum. Einwurf in die Mitte, Ballverlust, Konter, Gegentor.
    Im Winter haben wir dann uns Abläufe für die Einwürfe überlegt, um mit einer halbwegs sinnvollen Idee den Ball nach vorne einwerfen zu können.

    ICH HASSE EINWÜRFE. Wieso ist das im Fußball so? In jeder anderen Sportart geht der Ball nach dem Aus doch mit dem Körperteil weiter, mit dem gespielt wird. Oder kicken die im Handball oder Basketball den Ball ein?
    Nur im Fußball ist das nicht so...

    Schon allein beim Begriff "verkauft" rollen sich mir die Fußnägel auf.

    Verkauft heißt: ich weiß, dass ich auf der falschen Seite bin, halte den Anderen aber für so doof, das er es nicht merkt.

    Sehe ich anders besonders in dem Kontext, dass er "wahrgenommen bzw. verkauft" schreibt.

    Anderes Beispiel: Ich lass einen Spieler, 13 Jahre (besonderes Alter, da Pfindungsphase etc) am Wochenende nicht starten. Er könnte sich jetzt denken "Hm der Trainer mag mich nicht, er schreit mich auch immer im Training an etc".
    Dabei startet er nur nicht, weil er beim letzten Training vor dem Spiel nicht da war.
    Das muss ich ihm verkaufen bzw halt einfach erklären und darlegen

    Ich würde eher dazu tendieren kleine Überzahlspiele zu spielen.
    2v1, 3v2 und das als Übung, dass es immer Überzahl-Angreifer gegen Unterzahl-Verteidiger ist.

    Dann ist es halt auch bei denen wichtig zu coachen und nicht nur auf die Regel zu achten.

    Wenn ein Spieler zum zweiten mal in Folge den Ball im Dribbling verliert: Anhalten, fragen, was für Optionen er noch hat und danach im jeden Durchgang genau das einfordern. Andribbeln, Gegner binden, spielen, Anschlussaktion
    Bei Überzahl-Situationen ist es IMMER die bessere Entscheidung es auszuspielen! Das kann man dann auch offen einfordern

    In dem Alter sollen die einfach kicken und Spaß haben.
    Wie auf dem Bolzer früher. Da hatte auch niemand einen Plan und wir sind wild umher gelaufen. Das kommt eh mir der Zeit.
    Was man halt immer mal wieder trainieren sollte sind Grundtechniken (Standbein, Passspiel Dribbling in Form von Ball im Laufen mit bewegen)

    Hab die Übung nun auch ausprobiert. So wie ich es verstanden habe, kommt immer ein Kind dazu auf der Seite, wo der Ball ins Tor oder Toraus geschossen wurde. Das klappt auch zu 80%. Allerdings gibt es ja auch Kontertore. Da gab es teilweise Folgendes:

    Team A hat 2 Spieler drin, scheißt ein Tor. Team B bekommt einen Spieler hinzu und geht in den Konterangriff. Team B hat dann also 3 Spieler. Team A holt sich den Ball zurück und trifft erneut. Team B bekommt einen Spieler dazu und hat nun 4 Spieler. Team A hat immer noch 2 Spieler - die anderen beiden warten auf ihren Einsatz. Team A kommt wieder an den Ball und trifft. Team B ist schon zu viert, kann keinen Spieler mehr reinnehmen. Team A hat immer noch 2 wartende Spieler.

    Was tun in solchen Fällen?

    Team A feiern, dass die es brutal stark gemacht haben und Team B aufzeigen, was sie besser machen müssen.

    Wenn ein Tor gegen das Team mit 4 Spielern fällt, einfach den Durchgang beenden und die nächsten von "vorne" starten lassen

    Das Sind Kinder ist einer extremen Selbstfindungsphase.
    In dem Alter lösen sie sich langsam von den Eltern, wollen wie Erwachsene behandelt werden, sind es aber oft ja noch nicht.

    Da ist es völlig normal, dass da keiner jetzt ein Schweinsteiger spielt.
    Und Kreisklasse klingt auch mehr danach, als wenn sie einfach kicken wollen, Spaß haben wollen und mehr nicht

    Twin-Modus.pdf

    Erlaeuterungen-zum-Twin_Modus_3.pdf

    Hier etwas genauer aufgezeichnet