Beiträge von Papatrainer83

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    Ich sehe da noch ein anderes Problem. Die Kinder haben mehr und länger Schule als früher und sind leider häufig auf der falschen Schule (persönliche Meinung, ohne Quelle). Dies führt zu weniger Freizeit. Wenn jetzt ein Kind, das die Ganztagesschule besucht zweimal Fussballtraining und zweimal Basketballtraining hat, ja wann hat es denn dann "freies" Spiel und Zeit für seine Freunde? Oder dreimal die Woche Nachmittagsunterricht.

    Mir als Vater ist das sehr wichtig und mehr als drei regelmäßige Termine für Training oder privaten Unterricht lasse ich pro Woche bei einem fast Achtjährigen nicht zu. Oder bin ich da zu altmodisch?

    Und am Schluss habe ich am einen Trainingstag 60% im Training und am anderen 30%? Nicht falsch verstehen, ich bin total dafür, dass die Kinder sich ausprobieren, ich selber habe bis ins Erwachsenenalter auch noch eine andere Sportart betrieben. Die Frage ist halt ob das am Trainingstag sein muss...

    Man darf heute, im Breitensport, einfach nicht davon ausgehen das alle Spieler immer da sind.

    Da brennt nicht jeder für Fußball. Manchmal ist es hart, der Wahrheit ins Auge zu sehen.

    Diese Erfahrung mache ich im Moment auch bei einem älteren F-Jugend Jahrgang. Ich kann deinen Frust und das eigene Hinterfragen absolut nachvollziehen.

    Wir trainieren zweimal die Woche, mehr als 60% sind zu 90% im Training, die anderen sporadisch. Wenn sie jedoch da sind, machen sie nur Quatsch und werden im Lernfortschritt von den anderen immer weiter abgehängt. Ich frage mich immer ob diese Kinder generell Spaß am Fussball haben oder nur kommen, weil es die billigste Betreuungsmöglichkeit ist (sind dann ja immerhin 3h die Woche "aufgeräumt").

    Aus eigener Erfahrung kann ich Folgendes berichten: hat man Symptome, aber keinen Kontakt zu einem Infizierten und das Ergebnis ist negativ war die Ansage nach Ende der Symptome noch zwei Tage zu Hause zu bleiben. Hat man keine Symptome, ist aber Kontakt ersten Grades bleibt man zwei Wochen in Quarantäne unabhängig vom Testergebnis, sofern man ohne Symptome ist.

    Es soll ja nicht der Stärkste bei den jüngeren mitspielen, sondern der, der einfach noch Zeit braucht. Die Kinder merken es dann doch gar nicht, dass der andere eigentlich vom Alter nicht dazugehört. Ich spreche von G- bis E-Jugend.

    Ich sehe das als Chance, da ich ein genereller Gegner von der Einteilung rein nach Jahrgängen bin. Ein manchem Jungjahrgang E-Jugend würde sicherlich ein weiteres F-Jahr in der Entwicklung gut tun (genauso F in Bambini). Kritisch wird es aber wenn dies tatsächlich nur genutzt wird um sich einen Vorteil zu verschaffen und den eigentlichen Spielern Spielzeit genommen wird.

    Wir spielen bei der U9 gerade immer wieder auf 3 Tore: ein Jugendtor und zwei kleine Tore. So wird das breite hinten rausspielen automatisch durch Tore belohnt. Die Kinder müssen sich selbstständig absprechen. Nach der Hälfte der Zeit wird gewechselt und die anderen spielen auf das Jugendtor. Zum Thema hohe Bälle: können überhaupt mehr 3 Spieler in der Mannschaft gezielt Bälle über eine wirklich große Distanz spielen? Sonst ist ja eher ein Befreiungsschlag...

    let1612 danke für das Interview, werde ich mir anhören.

    Wenn die 2 Torschützen in einem Team spielen, werden die anderen Kindern in den schwächeren Teams auch Tore erzielen - das ist logisch, sonst würden dort ja keine Tore fallen. Hinzu kommt allerdings auch, dass dies ein Grund ist für Fußball 3, den alle Trainer, die an einem Festival bereits teilgenommen haben, bestätigen.

    Das stimmt, 100% Übereinstimmung. Leider spielen wir aber nicht in einem Modus, der regelt, dass die Mannschaften in etwa gleich stark sind und somit die Chance vergrößert werden würde, dass alle etwas beitragen können.

    Jedoch habe ich vorher ja gelernt, dass man auf keinen Fall die Tore der Kinder zählen darf.

    Unabhängig von der Funino Diskussion, hört BITTE auf bei 7,8 Jährigen davon zu sprechen, das Sie so stark sind weil Sie so viele Tore machen. Das ist schon fast lächerlich. Das sind auch keine Talente, jedenfalls nicht allein aus diesem Grund, und unabhängig davon überhaupt noch nicht festzustellen.

    Über Tore anscheinend schon. Das allein ist eben schon Schwachsinn. Wertet Ihr den Assist etc. bei den Kids auf, legt er eben vllt. mal vermehrt die Bälle auf und entwickelt ein besseres Raumgefühl. Das wäre seiner Entwicklung zuträglicher als dafür gefeiert zu werden, das er soviele Tore macht, weil er im Moment, warum auch immer, noch weiter entwickelt ist. Möglicherweise in einer einzigen(welcher auch immer) Weise, die in dem ALter eben noch reicht.

    Danke für diese Antwort.

    Wo siehst Du denn die Nachteile eines 4 vs. 4 bzw. 3 vs.3 für weiter entwickelte Spieler?


    Oder anders formuliert:

    Wieso ist ein 3 vs. 3 oder 4 vs. 4 für weiter entwickelte Spieler nicht förderlich?

    Sorry, ich habe mich unklar ausgedrückt. Die Frage wie stärkere Spieler gefördert werden können hat nichts mit dem Spielsystem zu tun.

    Wir lassen alle Kinder gleich lange spielen, egal wie weit ein Kind ist. Meiner Ansicht nach profitieren hier die schwächeren Kinder deutlich mehr als die stärkeren. Und hierauf zielt meine Frage: wie kann ich einen stärkeren Spieler im Spiel/im Training weiter fördern?

    Vielleicht als Beispiel: wir haben am letzten Freitag ein Freundschaftsspiel (Jahrgang 2012) mit zwei 4+1 Mannschaften gemacht und die Kinder so eingeteilt, dass es zu ausgeglichenen Spielen kommt (eine "erste" und eine "zweite"). Die "erste" spielte 12:12, wobei hier der 13er, der bereits die ganze Saison bei den 12ern spielt zum wiederholten Male der stärkste Spieler war und 10 der 12 Tore gemacht hat. An den Spieltagen draußen und in der Halle hat er auch bereits 70% der Tore gemacht. Ich weiß, Tore zählen nicht, aber wir führen sonst keine Statistiken über angekommen Pässe etc :-). Man sieht es einfach am besten auf dem Platz.

    Kurzfristig haben bei der "zweiten" zwei Kinder abgesagt und wir haben noch einen 13er und einen 14er (kleiner Bruder des oben genannten 13ers) dazugenommen. Beide sehr gut integriert, man kennt sich auf dem Dorf. Aber auch hier der 14er mit der aktivste Spieler und mit Torerfolg.

    "Jahrzehntelange Ignoranz" ist für mich eindeutig arrogant. Wer sagt, dass es Ignoranz war? Sorry, falls es so gewesen sein sollte, ich war bei keiner DFB-Sitzung dabei.

    "Warum haben so viele so lange weggeschaut, obwohl die selektierenden Grausamkeiten des Spielsystems offensichtlich waren?" -typisches Schwarz-Weiss-Denken und voreingenommene Meinung. War es denn für alle grausam?

    "Fast immer dieselben zwei Torschützen? Toll, dass der Verein so große Talente hat." Dieses Problem wird durch Fussball 3 sicherlich nicht gelöst, es wird nie so sein, dass alle Kinder Tore schießen....

    "Ein Kind hört auf, weil es zu wenig spielen darf? Wir haben ja noch genug andere." Sicherlich ein sehr wichtiger Teilaspekt, aber eben nicht alles. Hier sicherlich bereits zu genüge diskutiert wieso die Kinder aufhören.

    Und nachdem nun auch die Süd-NLZs (z.B. Hoffenheim, Stuttgart, Frankfurt) noch auf den Zug aufspringen und die Spieleranzahl und Wettkampfform in der U13/14 in Frage zu stellen und alternative Modelle ausprobieren, bin ich gespannt, welche Auswirkungen das in ein paar Jahren haben wird.

    Das finde ich sehr interessant, hast du da weitere Infos? Gerade bei ambitionierten Vereinen (im U12 Bereich gibt es zumindest offiziell ja noch keine Mannschaften bei den NLZs) geht der Weg entgegengesetzt und die F1 wird mangels spielstarken Gegner als zusätzliche E-Mannschaft gemeldet.

    Wir spielen ja bereits in F2 (Jungjahrgang) und F1 Fussball 5. Kleinere Teamgrößen finde ich gut, jedoch sollte man schon schauen, dass die "Stärkeren" zusammen gegen andere "Stärkere" spielen bei den Spieltagen. Das findet bei uns nicht statt! Wir regeln dies normalerweise in Freundschaftsspielen. Die Kinder wissen sehr wohl wie sie gespielt haben und extreme Ergebnisse gilt es zu vermeiden!

    Was machst du denn aktuell mit Spielern, die in der F-Jugend schon viel weiter sind?

    Ein 13er spielt bei den 12ern ist aber auch dort am weitesten und zwei 14er spielen bei den 13ern. Ansonsten versuche ich, dass die Stärkeren im Training nicht untergehen (wir sind ein Dorfverein und haben Kinder zwischen 5 und 7, da ist es normal, dass die Entwicklungsstände in jeglicher Hinsicht unterschiedlich sind) und versuche Teile des Trainings getrennt zu machen und auch diese zu fördern.

    Ein ziemlich arroganter Kommentar von Herrn Schulte. Das Allheilmittel ist das auch nicht.

    Für mich ist das Kleinfeld mit den Mini-Toren für 95% der Bambinis absolut der richtige Weg, jedoch hat es bei uns in BaWü auch Ausmaße angenommen, die so wiederum nicht gut sind. Da rennen jetzt 4-jährige zusammen mit 6-jährigen über den Platz, die noch nicht mal die Regeln kennen. Ja ich finde ein Kind, das zu den Spieltagen fährt sollte wissen wann der Ball im "Aus" ist, wann man jemanden gefoult hat und ob man selber auf dem Spielfeld steht. Dies führt dann dazu, dass die Kinder den Ball nur haben um ihn aus dem Tor zu holen.

    Bei den F2 (früher Knirpse) denke ich, dass für 50% die Mini-Tore der richtige Weg sind, bei den F1 jedoch nur noch 30%. 4+1 finde ich für diese Kinder sehr interessant, wenn man es richtig spielen lässt. Richtig spielen heißt für mich: kein fester Torwart, Spielzeit für alle gleich, Torwart darf keinen Abschlag machen.

    Was mich an dem Spielbetrieb mit Mini-Toren und 4+1 stört: was mache ich mit Kindern, die wirklich sehr viel weiter sind? Was sind da eure Ansätze?

    Hallo,

    ich bin neu hier und seit 2 Jahren als Bambinitrainer aktiv. Zuerst als Co-Trainer beim Großen (2013) und nun das letzte Jahr als "Chef" in einem gleichberechtigtem Team bei dem Kleinen (2014). Dazugekommen bin ich: es war sonst keiner bereit! Ich selber habe in der Jugend etwas ambitionierter gespielt, aber auch Tennis und beidem bin ich bis heute als Spieler treu geblieben. Da ich nicht nur blöd von "früher" Übungen machen wollte, habe ich mich versucht weiterzubilden, da ja bereits das 3vs3 ohne TW eine ganz andere Spielform darstellt als früher das 7vs7 bei den Kleinsten. Nächstes Jahr mache ich noch ein Jahr mit dem Großen die F1.

    Nun aber zu Thema: wir haben zweimal Coronatraining angeboten, leider kam ein Kind nicht mehr. Die Erfahrung war: die Kinder freuen sich auch über diese Art von Training und der wfv hatte in einigen Webinaren auch schöne Übungen hierzu angeboten. Es ist jedoch aufgefallen, dass manche Kinder keinerlei Bewegung während der letzten 3 Monaten hatten, die bewegungsstärkeren hier aber auch wieder einen Sprung gemacht haben.

    Wir dürfen nun wieder normal trainieren und werden sie im nächsten Training nur kicken lassen.