Beiträge von let1612

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    Ich habe nichts gegen 90 Minuten Training - mache ich selbst auch. Ich habe nichts gegen Bewegung. Ich habe etwas gegen einseitige Bewegung und Belastung - und das kommt aus meiner Sicht automatisch, wenn man zum Fußballtraining geht (warum automatisch, weil der Trainer kann noch so gut sein, die Rahmenbedingungen fehlen um eine gute sportliche Grundlage zu legen - noch dazu hat man selbst nicht von allem Ahnung und Erfahrung). Deshalb plädiere ich für mehr Körpererfahrungen bei Kindern (bei G- und F- Jugend auf jeden Fall).
    Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein zuviel im unteren Bereich zu Motivationsproblemen im oberen Bereich führt. Deshalb nehme ich in Kauf, dass sich meine Spieler langsamer entwickeln, dafür aber Zeit haben um andere Sportarten zu erfahren und sollte es irgendwann mal der Fußball sein, der sie begeistert ist es für mich toll, wenn es allerdings Tennis oder Handball ist freue ich mich auch.

    Polofreak: ich provoziere mal - Laptoptrainer ;)


    Ich habe meinen Eltern noch nie einen Elternbrief geschrieben und einen Elternabend habe ich auch nicht gemacht. Ich habe sie über meine Philosophie unterrichtet (10-15 min. Info) und den Rest bekommen sie schon mit der Zeit mit (z.B. auch bei Regen wird trainiert, ich mag kein 7 gegen 7, wir werden selten Turniere spielen, ich habe keinen Torwart usw.).

    Das Forum gefällt mir sehr gut und ich würde gern den Titel der Seite wörtlich nehmen. Wer von euch hat Lust auf einen "Trainertalk"? Ich dachte an ein Hangout-Event oder eine andere Videokonferenz. 30 Minuten ein Thema mit vielen Trainern - kann aktiv (Diskussionsteilnehmer) oder passiv (Zuschauer) sein. Wer hätte daran Interesse?

    Ja, Kinder sind ehrlich - und sie sind manipulierbar. Wenn ich meine Kinder nach dem Training frage, ob es ihnen Spaß gemacht hat, bekomme ich immer ein JA zurück. Was ist der Grund für das JA? Mein abwechslungsreiches Training? Das sie einen Trick gelernt haben? Das sie das Abschlussspiel gewonnen haben? Oder ist es weil sie mit Peter und Max gespielt haben? Ist es das Fußballspiel an sich? Oder eine normierte Antwort?
    Ich bin auch der Meinung, dass Björn keine außergewöhnliche Mannschaft hat - er hat eine, die seit 3 Jahren so trainiert. Ich bin dabei hin- und hergerissen, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Beantworten können das letztendlich nur die Kinder selbst in einigen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten.
    Ich bilde heute Kinder für den Fußball in 20 Jahren aus. Was wird da gefordert sein und welche Regeln wird es dann geben? Aber bevor ich jetzt zu philosophisch werde, höre ich hier mal auf ☺

    Wer von euch kann mit der linken und rechten Hand (natürlich nicht mit beiden gleichzeitig ;-)) sich die Zähne putzen oder schreiben? Da höre ich schon, so ein Unsinn wann brauche ich das? Meine Antwort: z.B. wenn du die Schreibhand gebrochen hast.
    Wie sieht es beim Handball, Volleyball oder Tennis aus? Werden da auch beide Hände trainiert? Handball und Volleyball wahrscheinlich ja, aber beim Wurf oder Schmetterball wird nur im Notfall die schlechte Hand eingesetzt. Beim Tennis weicht man auf eine Rückhand aus – wobei bei den meisten die Vorhand besser ist. Wenn ich so überlege, kenne ich keine Sportart mit Ball und Schläger, die gleichmäßig ausgeführt wird. Und auch beim Schwimmen (Wende, Startsprung), Laufen (Start) und Turnen (Drehungen) haben die Sportler wahrscheinlich eine „Schokoladenseite“.
    Ich bin ein großer Fan von Beidfüßigkeit (ich war übrigens auch ein Fan von Wolfram Wuttke’s Außenspann J oder Hansi Müller’s linkem Fuß – für die Jüngeren sei hier A. Robben erwähnt), weil aus meiner Sicht beim Fußball manches physiologisch und/oder aus Zeitdruck nicht möglich ist und der schwächere Fuß teilweise eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit hat. In diesen Fällen tritt aus meiner Sicht der „Notfall“ ein, den ich im Training provozieren kann.
    Wie? (für Kinder ist eine Anpassung der Beispiele notwendig, aber zum Beschreiben war es so für mich einfacher ;-))
    Physiologisch: z.B. Ball auf Höhe des 16er Kreisende nach außen spielen (<45 Grad zur 16er Linie nach vorne; 3-5m) -> Sprint und direkter Torschuß (geht aus meiner Sicht physiologisch und physikalisch nur, wenn ich dann den Ball hinter dem Standbein herum schlage).
    Zeitdruck: z.B. gleiche Übung mit Gegenspieler (soll sich auf den Haken konzentrieren, weil für den Schuß ist der Torwart da)
    Erfolgswahrscheinlichkeit: z.B. Übersteiger (brauche ich beide Füße/Beine) oder Dribbling mit gegnerfernem Fuß
    Und wenn man dann Erfolgserlebnisse hat, dann geht es ganz von allein.


    Anmerkung: gestern Abend offline geschrieben - geht in die Richtung von open-minded

    Danke für die Videos und die Diskussion.
    Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, ob ich Videos von meinen Kindern einstelle. Bis jetzt habe ich mich dagegen entschieden. Mir sind die Persönlichkeitsrechte der Kinder noch mehr wert.
    Ja, auch ich habe unterschrieben, dass mein Kind für den Kindergarten fotografiert werden darf und das Bild ohne Namensnennung ins Netz darf. Und ja, mein Kind war schon in der Zeitung abgelichtet mit Namen und Bild und dadurch auch im Netz zu sehen - und ja auch das macht einen Stolz. Und dennoch habe ich mich bisher gegen Videos entschieden.
    Im Video 1 kommt eine Szene vor, in der du die Kinder darauf hinweist, das sie außen herum laufen sollen (ist bei mir auch oft die erste Reaktion, weil ich die Übung sauber sehen möchte). Aus spielnaher Sicht gewinnt die Übung damit aber an Wert (der Gegner macht auch nicht immer das was ich will).
    Nachdem ich auch immer viel kommentiere, mache ich manchmal absichtlich etwas anderes (aufräumen, umbauen usw.).
    Video 2 mache ich manchmal auch mit auf die Hände klatschen - hat allerdings schon zu Kopfzusammenstösse geführt.
    Video 3 Danke für die Idee.
    Insgesamt gefällt mir barfuß ganz gut.

    Ich nehme seit 1988 am "Lizenzenwahnsinn" teil ;)
    Zuerst WFV Jugendtrainerlizenz u.a. weil ich eine F-Jugend trainiert habe und noch keine 18 Jahre alt war. Da habe ich bis jetzt am meisten für den unteren Bereich gelernt. Thomas Albeck (heute RB Leipzig, früher VFB Stuttgart) hat die entscheidend mit geprägt.
    Dann die alte B-Lizenz - die wurde dann ein paar Mal umbenannt - und letztendlich war sie die C-Lizenz. Dann vor einigen Jahren die neue B-Lizenz, die auch schon min. eine Namensänderung hatte und jetzt DFB Elite-Jugend-Lizenz heißt. Von dem Ausbildungslehrgang war ich allerdings enttäuscht (Austausch unter den Lehrgangsteilnehmern war super). Fortbildungslehrgänge sind allerdings sehr zu empfehlen.
    Habe im übrigen "nur" Bezirksliga gespielt - das spiegelt sich dann in der praktischen Note wieder ;)
    Die DFB-Ausbilder bringen da ein breites Sortiment an Büchern mit ;)

    Powerzwergenpapa: d.h. alles was Kinder machen würden ist auch gut? Dann würden meine z.B. auch mehr vor dem Fernseher sitzen oder mehr Süßigkeiten Essen. Ich glaube, dass dies entwicklungstechnisch nicht positiv für sie wäre. Und genauso denke ich über 7 Tage Fußball in der Woche für einen G-Jugendlichen - bewegen darf/soll er/sie sich 7 Tage in der Woche.

    Auch wenn hinlänglich bekannt - diese Mannschaft ist überdurchschnittlich talentiert und werden seit 3 Jahren von sehr erfahrenen Trainern betreuut und trainieren 3x die Woche 90 Minuten.

    Es handelt sich hierbei nun um den Jahrgang 2008 (Saison 2015/16: 1. Jahr F-Jugend) -> ab 1. G-Jugend Jahr 3x in der Woche Training.


    Ich trainiere in der G-Jugend mit den Jungs und Mädels einmal wöchentlich. Ob das zu viel (meistens auch mit schlecht) oder zu wenig (auch meistens mit schlecht verbunden) ist, traue ich mir nicht zu beurteilen. Meine Gründe für eine Einheit pro Woche sind:
    - die Kinder sollen auch Zeit für andere Sportarten haben (z.B. Turnen, Schwimmen, Tanzen, Tennis oder was sonst noch in dem Alter angeboten wird), Dabei bilden sich nicht nur mehr Synapsen im Kopf, sondern sie machen mehr Bewegungserfahrungen als nur beim Fußball. Darüber hinaus wird auch das Skelett und die Muskeln gleichmäßiger belastet.
    - die Kinder sollen sich auch mal langweilen und sich mit sich selbst beschäftigen (ohne Einfluss eines Erwachsenen)
    - aus meiner Sicht sind die kognitiven Fähigkeiten in dem Alter noch nicht so ausgeprägt, dass die Kinder technische Tipps verarbeiten können - wann ist der Kopf so weit? Aus meiner Sicht mit Eintritt in die Schule (warum schickt man die Kinder nicht mit 3 oder 4 Jahren in die Schule? Evtl. lernt man da leichter Sprachen.)
    - andere Sportarten nehmen die Kinder in dem Alter nicht, weil sie sagen Kinder können sich so falsche Techniken aneignen und das wieder abzutrainieren ist schwierig. Beim Fußball aus meiner Sicht nichts anderes als bei anderen Sportarten.
    - ich möchte die Kinder für Sport begeistern und da sollen sie in einem Verein mit mehreren Abteilungen auch mehrere Sportarten ausprobieren können (wieder der Zeitaspekt)
    - zu viel Bewegung gibt es für mich nicht (Kinder hören da schon von selbst auf) - Kinder würden auch an 7 Tagen zum Training erscheinen -> wann machen das die Eltern nicht mehr mit?
    - der Fußballer hat seinen Leistungshöhepunkt mit 26-28 Jahren (evtl. wird es heute auch früher) - da fördere ich ihn lieber im Goldenen Lernalter und danach
    - ich gehe davon aus, dass ein Spieler der erst in der F oder E-Jugend mit dem Fußball beginnt auch heute noch Nationalspieler werden kann
    - eine allgemeine Sportausbildung kommt einem in allen Sportarten zu gute


    In anderen Sportarten sehe ich das ein bisschen anders:
    - meine Tochter (2008) darf 2x in der Woche zum "Leistungsturnen" - da ist aber auch schon mit Anfang 20 der Zenit überschritten
    - beide dürfen öfters zum Schwimmen - evtl. lebensrettend und nicht so komplex wie Fußball


    Und nochmals: Ich bin mir nicht sicher, was für die Kinder optimal ist!


    Nachdem ich allerdings meine Trainingseinheiten dokumentiere, können mir die Kinder vielleicht in 20-30 Jahren sagen, ob sie das einmalige Training positv oder negativ bewerten. ;)

    Gibt es in Deutschland "gutes" Wetter? Ich trainiere bei jedem Wetter - weil egal welches Wetter ist, höre ich zu kalt, zu warm, zu nass, zu sonnig, zu schwül .....
    Und bevor mir jemand Unverantwortlichkeit nachsagt, bei Gefahr für Leib und Leben sowie wenn es keinen Sinn mehr macht, höre ich natürlich auf ;)

    Zodiak: Danke für das Video und die Passübung - es ist auf jeden Fall eine Anregung (@alle: Zodiak sagt nicht, dass ihr die machen müsst ;) - und damit wäre für mich unter dieser Überschrift das Thema beendet.)


    Auf die anderen hier angesprochenen Punkte würde ich gerne unter einer anderen Überschrift eingehen. Gibt es da schon was oder soll ich eine neue anlegen?

    @luibo
    Ich schaue deinen Sohn mal mit anderen Augen an. Er ist technisch und koordinativ stark und versucht ohne Gegnerkontakt Fußball zu spielen. Das ist doch schön, so ist er später stets vor dem Gegner am Ball (er foult weniger) und geht Körperkontakt/Fouls an ihm aus dem Weg (weniger verletzt; spielt ohne vom Gegner beeinflusst zu werden). Dem muss ich später nicht das regelwidrige Verhalten (schieben, zerren, grätschen usw.) abgewöhnen.
    Und wenn er mit seinen technischen Fähigkeiten aufgrund von fehlendem Zweikampfverhalten nicht mehr weiter kommt, dann wir er halt Freestyle Fußballer und verdient damit seine Millionen über youtube oder sonstige Kanäle :) - ich sehe die Spielfreude mit dem Ball absolut positiv!


    Ansonsten gibt es kleine "Raufspielchen" wie oben bereits erwähnt. Ich würde aber schauen, dass ich die mische (Kontakt - kein Kontakt oder Kontakt - Kontaktumleitung).
    - der eine versucht den anderen in eine Richtung zu ziehen oder drücken (Kontakt) - z.B. Gegenspieler kommt frontal auf mich zu
    - man steht sich gegenüber und darf den anderen mit den Handflächen aus dem Gleichgewicht bringen (das kann ich gewinnen mit Kontakt, aber auch in dem ich dem Kontakt ausweiche (kein Kontakt)) - z.B. ich lasse einen Gegenspieler mit Ball ins Seitenaus rennen.
    - der eine soll den Platz des anderen einnehmen - bei der Kontaktumleitung nimmt man die Kraft des anderen und leitet sie in die gewollte Richtung um ("sanfter Kampfsport") - z.B. ich nehme das Tempo des Gegenspielers auf und bin schneller und gehe dann in meine Richtung mit dem Ball

    Ich würde nicht gleich das Mannschaftstraining auflösen - ich würde das als zusätzliche Einheit anbieten. Dazu braucht man auch nicht viele Spieler, weil man individuell arbeitet. Ob ich das allerdings bereits im F- und E-Jugendalter machen würde, ist aus meiner Sicht noch diskussionswürdig. Da sollten die Kinder aus meiner Sicht eine breite Sportausbildung genießen - und dafür sollten die Sportvereine stehen! Montags Schwimmen, Dienstags Turnen, Mittwoch Tennis, Donnerstag Fußball und am Wochenende einen Wettkampf (in einer Sportart) - gerne auch andere Sportarten unter der Woche. Das ist für mich in dem Bereich eine gute Grundlage. Was machen aber die Vereine? Abteilungen konkurrieren um die gleichen Kinder, es wird ab der F-Jugend 2x trainiert und 1x gespielt (das sind schon 3 Einheiten und 2 Sportarten weniger), unterschiedliche Beiträge (Spartenbeitrag) - warum kann man da nicht einen Vereinsbeitrag machen und basta? Mir fehlt da die Vision in den Vereinen und dann wundert man sich, wenn die Kinder im B-/A-Jugendalter keine Lust mehr auf eine Sportart und den Verein (haben ja nur den Fußball- oder Tennisverein usw. kennengelernt und spielen seit 8-10 Jahren Fußball) haben.
    Die Individualsportarten leben es vor und das leistungsorientierte Training über Altersgrenzen hinweg hat nicht nur sportliche, sondern auch gesellschaftliche sowie persönlichkeitsbildende Vorteile.

    Zitat von PhilMiku

    Mir ging es bei dieser Übung und die Frage, ob ich mit diesem Passdreieck, den Kids es zeigen kann wie man eine solche Situation auflöst.

    Um diese Situation ("Haufen" oder "Traube" oder ...) aufzulösen, hätte ich dir folgenden Vorschlag:
    Handball 6 gegen 6 auf 4 Tore mit einem Tennisball (derjenige, der den Tennisball hat, darf nicht laufen) (siehe mein Training vom 10.06.2016). Evtl. reicht es aber auch, wenn du einen anderen Ball nimmst. Den können die Kinder weiter passen oder spielen und dann müssen sie auch nicht mehr so nah aufeinander spielen (siehe meine Gedanken zu Bälle). Das Passdreieck ist mir persönlich zu weit von der Situation entfernt (kaum Zeitdruck; zu wenige Spieler; Überzahl in Ballbesitz; Spielrichtung usw. sind mir zu unterschiedlich). (Darf ich das hier so schreiben oder hätte ich eine neue Frage aufmachen müssen? Bitte seht es mir nach, ich bin noch "Schüler" und neu hier.)

    Eine andere Form von Tretze - anstatt 2:1 in dem Fall 3:1 - kann man aus meiner Sicht ohne Probleme spielen.


    Warum gewöhnt ihr euren Kindern die Haufenbildung ab? Später benötigen Sie diese Fähigkeiten wieder - zumindest im Spitzenfussball (da heisst es dann verdichten oder auf engstem Raum Lösungen zu finden).