Beiträge von stefan1977

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    Also wir hatten diesen Winter mehrere Hallenturniere und auch die HKM, als C-Jugend.


    Ich habe jedem Spieler ein Hallenturnier zugesagt. Und wir hatten noch ein eigenen Hallenturnier, hier wurde auch jeder eingeladen.

    Meine stärksten und trainingsfleißigsten Spieler habe ich zur HKM eingeladen, damit wir nicht untergehen. Und bei einem Turnier habe ich eine ähnliche Aufstellung gewählt und wir konnten das Turnier gewinnen.


    Und hier denken einige von euch vielleicht auch zu kurz. Ich brauche den Turniersieg nicht, damit ich denke, was für ein toller Trainer ich bin. Aber der Sieg ist eine unglaublich tolle Motivation für die Jungs, die es die Saison sonst sehr schwer hatten.

    Und ja, gewinnen macht Spaß, auch wenn man sich dafür fast schämen muss.


    Und auch die Wahrheit ist, dass die Leistungsträger bei mir immer mit vollem Ehrgeiz an der Bande/Außenlinie kleben und wieder eingewechselt werde.

    Während andere Jungs nach der Auswechslung gar nicht mehr gucken.



    Meiner Meinung nach sind Einsatzzeiten nach Motivation/Leistung nicht so verwerflich. Man darf doch Leistungsträger ruhig mehr spielen lassen.

    Aber nicht einverstanden bin ich, wenn einzelne Spieler gar nicht oder nur minimal (z.B. 5 Minuten am Ende) eingesetzt werden.

    Bei meinen Jungs, da waren sie aber schon älter, habe ich gerne die Zeit vor dem Training genutzt.

    Die Jungs haben, bevor das Training anfing, gerne einfach nacheinander aufs Tor gebolzt. Ich habe die einfach machen lassen, aber ab und zu mal kleine Tipps gegeben:

    - Wie schieße ich Freistöße, die sich über die Mauer drehen.

    - Wie schieße ich hart mit Vollspann

    - Den zweiten Fuß neben den Ball stellen (besser als der unverständliche Tipp nicht in Rücklage zu kommen)


    Ansonsten habe ich es aber nicht bewusst trainiert. Wobei ich hin und wieder tatsächlich noch den klassischen Torschuss "trainiert" habe. Gar nicht aus Ausbildungszwecken, sondern weil die Jungs Spaß daran haben, den Ball einfach mal aufs Tor zu bolzen.

    Ich habe bei den Bambinis mit den DFB-Trainings gearbeitet.

    Da mussten die Jungs z.B. Wale füttern. Die Wale waren große und kleine Tore auf dem Platz, das Futter war natürlich der Ball.

    Wenn die Kinder bis ins Tor dribbeln, kann man vor dem Tor etwas abgrenzen, z.B. fünfmeter-Raum, wo "der Hai" das Futter auffrisst oder ähnliches.

    Und das dann auf Tempo, möglichst viele Wale füttern in 2-3 Minuten.


    Wenn es nur Jungs kann man auch Panzer abschießen oder was auch immer ;)


    Meine Erfahrung, auch wenn ich es persönlich albern fand, waren solche "Geschichten" eine große Motivation.


    Ein Technik-Training würde ich erst ansetzen, wenn die Jungs grundsätzlich dribbeln/schießen können.

    Wobei man einzelnen Jungs zwischendurch immer Technik-Tipps geben kann, während der Rest weiterschießt.

    Ich bin aktuell auch Tabellenletzter und wir haben keinen Punkt geholt.

    Trotzdem ist die Stimmung noch ganz gut, was mich wundert. Aber natürlich auch freut. Wir werden aber, bis auf gegen die absoluten Spitzenteams, nicht abgeschlachtet.


    Beim Spiel:

    - Ich stelle meine stärksten Spieler gerne zentral auf. Also in der Linie Innenverteidiger, zentrales Mittelfeld. Im Sturm und auf den Außen können die Spieler nicht so viel kaputt machen.

    - Ich motiviere vor den Spielen immer positiv. Ich ich sage vorher immer, dass ein Sieg drin ist. Die Jungs müssen an den Sieg glauben, dann ist auch mehr drin.


    Beim Training:

    - Ein Co-Trainer wäre natürlich Gold wert!!!

    - Keine/Wenig Standzeiten. Auch bei "tollen" Youtube-Videos steht häufig die Hälfte der Spieler rum und macht nichts.

    - Technik-Training? Ich finde schon, meinen Jungs "Breitensport" helfen auch Pass-Stafetten und ähnliche Übungen. Die baue ich aber auch gerne direkt 2x oder 3x auf, dass alle ständig in Bewegung sind.

    - Spielnahes Übungen: Danach folgen bei mir häufig Über-/Unterzahl Übungen/Spiele

    - Abschluss-Spiel: Hier die Jungs pushen, dass alle unbedingt gewinnen wollen. Dann steigt der Trainingserfolg.


    Ich hoffe, dass wir dann in der Rückrunde deutlich stärker auftreten als in der Hinrunde. Grundsätzlich traue ich meinen Jungs nämlich viel mehr zu.

    Grundsätzlich finde ich, dass die Spieler kein Geschenk benötigen. Der Trainer hat ja seine Zeit "geopfert", und das sollte Geschenk genug gewesen sein.


    Ich war allerdings auch lange Trainer eines festen Stamms von 9 Spielern von Bambini bis zur E-Jugend. Natürlich haben Spieler gewechselt, aber ein Teil war komplett dabei.


    Denen habe ich ein ganz kleines Fotobuch mit ein paar Mannschaftsfotos und 2-3 anderen Bildern geschenkt. Ist, glaube ich, ein schönes Andenken.

    Also ich würde immer zuerst das Gespräch mit dem Trainer vorschlagen.


    Ich kann hier einige Kommentare auch überhaupt nicht verstehen.

    Wie kann man generell einen Vereinswechsel vorschlagen, ohne die Hintergründe zu kennen?

    Woher soll der Trainer wissen, dass der Spieler zu Hause extra Trainingseinheiten macht und extrem gefrustet ist, wenn er sich nicht traut, dem Trainer das zu sagen?


    Aber natürlich muss der Ton stimmen.

    Wenn ein Gespräch direkt mit Vorwürfen gegen den Trainer gestartet wird, wird dieser natürlich in eine Verteidigungshaltung gedrängt.


    Grundsätzlich bin ich auch dafür, dass die Spieler selbst versuchen es zu klären. Die sollen ja mal erwachsen werden.

    Aber bevor gar kein Gespräch geführt wird, können es auch die Eltern führen. Dann aber möglichst mit dem Kind zusammen.



    Mein Vorschlag daher, ein sachliches Gespräch mit dem Trainer führen (Elternteil+Trainer):

    - Mein Sohn hat wirklich große Lust auf Fußball, aber er spielt nie.

    - Was kann er machen.

    - Mit Ich-Botschaften arbeiten, dass nimmt die Härte:

    - Beispiel: Ich finde, dass er auch mal einen Einsatz bekommen sollte. (Statt: Du musst ihn auch mal spielen lassen!)


    Und dann kommt es auf die Antwort des Trainers an:

    - Vielleicht spielt er 100% auf Erfolg. Dann muss man überlegen, ob man damit leben kann.

    - Die talentierten Jungs wollen häufig auch gewinnen, ist nicht immer nur der Trainer.

    - Vielleicht sind andere häufiger im Training und werden deshalb vorgezogen.

    - Vielleicht hat der Trainer es aber auch anders gesehen und ändert seine Meinung und gibt ihm mehr Einsatzzeiten

    Es hört sich für mich ähnlich an, wie ich es als erwachsener Spieler erlebt hatte. Es war nur Breitensport.

    Der Trainer hat stets die starken Spieler eingesetzt und die "Ersatzspieler" kaum berücksichtigt. Wenn Stammspieler fehlten, wurden teilweise andere "freie" Spieler dazu geholt statt den Ersatzspielern eine Chance zu geben.


    ich gehörte übrigens zu den Ersatzspielern, obwohl ich eine Saison zuvor noch Stammspieler war. Also von annähernd 100 % auf 5-Minuten-Einsätze.


    Es gab dann die Aussprache im Team.

    Sowohl Trainer als auch die Leistungsträger wollten ganz klar auf Erfolg spielen und immer einen optimalen Kader auf den Platz bringen.

    Für mich, und auch für ein paar andere "Ersatzspieler", war das allerdings keine Alternativ. Ich wollte meine Freizeit nicht für 5-Minuten-Einsätze opfern. Wir konnten allerdings innerhalb des Vereins in eine andere Mannschaft wechseln.


    Ich kann die Entscheidung des Trainers und der Leistungsträger teilweise auch verstehen. Sie konnten auch einige Erfolge feiern und haben tatsächlich immer wieder andere "Ersatzspieler" gefunden. Und mein Verhältnis zu den Spielern ist auch immer noch gut, nur in der Sache war ich anderer Meinung.


    Und so schwer ist es aus meiner Sicht dann hier auch:

    Wenn man alle berücksichtigen möchte, könnten auch die Leistungsträger wegfallen. Gute Spieler wollen häufig auch so gut und hoch spielen, wie es eben möglich ist.

    Die weiteren Spieler, die keine Einsatzzeiten bekommen, könnten hingegen wegfallen, wenn sie keine Einsatzzeiten bekommen.


    Ich würde aber nicht sagen, dass der eine Weg besser als der Andere ist.


    Also das Thema Schiedsrichter ist ja etwas für sich.


    Im Profibereich wird es aber vorgelebt und die Presse unterstützt es.

    Ab und zu gibt es mal Artikel/Beiträge/Fernsehberichte, wie schwer es Schiris haben und dass alle mehr Verständnis haben sollen.

    Aber spätestens bei der nächsten Fehlentscheidung hauen alle auf den Schiri ein, auch diejenigen, die kurz zuvor noch von Verständnis gesprochen haben.


    Die Profis selbst finde ich unglaublich nervig. Sei es die Neuer-Abseits-Armbewegung nach jedem Tor, die von anderen Torhütern übernommen wurde. Sei es lamentieren von "eindeutig" foulenden Spielern, seien es übertriebene Schmerz-Darstellungen von den Gefoulten.

    Hier würde ich mir wieder mehr Ehrlichkeit und gleichzeitig vielleicht auch mehr Härte gegen diese Spieler wünschen.

    Zum Beispiel "ausschließlich" bei Spielen mit VAR gibt es eine Verwarnung bei einem nachweislichen Vergehen. Also Torhüter mit Abseits-Anzeigen, obwohl es eindeutig (!!) kein Abseits war. Oder Spieler, die behaupten nicht gefoult zu haben, obwohl sie eindeutig nur Gegner und nicht Ball getroffen haben. Und auch bei Wunderheilungen von gefoulten Spielern könnte es Verwarnungen geben.

    Diese Verwarnungen hätten dann nichts mit sonstigen Verwarnungen zu tun, führen aber beim zweiten Vergehen zu einer gelben Karte.

    Nur als Idee, natürlich schwer umzusetzen.



    Und nun der Bogen zum Jugendfußball:

    Selbst mein sehr "nettes" Team beschwert sich regelmäßig nach dem Spiel über angebliche Schiedsrichter-Fehler, was ich dann als Trainer aber "nicht hören will" sondern auf die eigene Leistung verweise.

    Aber wie kommen meine Jungs darauf, sich immer zu beschweren? Weil sie es von den Profis so lernen.

    let1612 hat im Thread "Vom Ausland lernen" Belgiens Weg im Kinderfußball gepostet.

    Belgiens Weg in Kinderfußball und Spielerentwicklung – Kickplan



    Und diese Variante finde ich viel besser als die Deutsche.

    Wettspielformen auf 2 und nicht auf 4 Tore. Trotzdem aber kleine Teams/Felder und am Anfang auf Kindertore.


    Ich habe Funino sehr gerne und sehr viel im Training spielen lassen. Aber im Wettspiel bin ich Fan von Spielen auf 2 Toren.

    Der Verein benötigt weniger Tore, Trainer müssen weniger Tore aufbauen, es hat mehr vom Fußball der großen Vorbilder (bzw. von Fifa 24).

    Also ich bin bei den allgemeinen Zwischenrufen nicht ganz so negativ eingestellt.

    Ich bemerke bei meinem Team schon eine Veränderung, wenn ich laut aufwachen rufe. Natürlich ist daran keine bestimmte Handlung gebunden und natürlich ist es kein "Coaching", aber es macht meinen Jungs schon bewusst, dass sie etwas "konzentrierter" sein müssen.


    Es geht bei diesem Kommentar ja nicht um eine konkrete Situation, sondern um einen Gesamteindruck.

    Und in meinem Team Breitensport habe ich es alle 3-4 Spiele einmal, dass meine Jungs einfach nicht bei der Sache sind.


    Ich finde solche Zwischenrufe übrigens auch weniger Schlimm als das von mir eher beobachtete Playstation-Coaching, wo die Trainer den Spielern in den Situationen "Tipps" oder besser "Anweisungen" geben.

    Ich versuche vielmehr nach der Situation individuell Tipps zu geben, was als Alternative möglich gewesen werden.


    Also gleich vorab, ich bin nicht der Riesen-Fan von Funino-Spieltagen statt üblicher Spiele 7:7 oder 5:5.

    Aber deine Meinung ist schon sehr krass gegen die neuen Regelungen. Und die neuen Regelungen haben natürlich schon ihre Berichtigungen.


    1. Wissenschaftlich erhobene Daten:

    - Eine seriöse Erhebung ist im Fußball natürlich sehr schwierig. Wie will man Vergleichsgruppen haben, die wirklich identisch sind? Hier gibt es viel zu viele variablen, die man natürlich nicht einfach so wissenschaftlich festhalten kann.

    ABER: 3:3 mit einem Ball statt 7:7 mit einem Ball: Man muss kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass die 3:3-Spieler deutlich mehr Ballkontakte haben werden.


    2. Erziehung der Old-School-Trainer:

    Wurde oben schon geschrieben, ich wiederhole es trotzdem noch mal.

    Das eigentliche Ziel der Reform zu Funino sind nicht die Funino-Spieltage. Das eigentliche Ziel ist, dass die Trainer im Training kleinere Spielformen einsetzen.

    Wie schon oben erwähnt gibt es zu viele Erfolgstrainer, auch im Kinderbereich, die den Jungen mit dem harten Schuss vor reinstellen und er macht die Buden. Trainiert wird dann fast ausschließlich Torschuss plus Abschlussspiele 7:7, um die "Taktik" gleich mit zu üben.

    => Dieses Training wird aber dazu führen, dass dieser Spieler spätestens ab der D-/C-Jugend als One-Trick-Wonder nicht mehr weiterkommt, seine Taktik wird irgendwann nicht mehr funktionieren.

    => Dieser Spieler hat aber nicht gelernt, auch mal im richtigen Moment ins Dribbling zu gehen oder einen klugen Pass zu spielen.


    Ich habe schon in anderen Themen geschrieben, dass ich mich immer noch an den Klassiker erinnere. Meine Jungs (keine Supertalente!) haben gegen einen Gegner immer flache Pässe hinten rausgespielt und dann den Ball mit Dribblings oder Pässen nach vorne gebracht. Der Gegner hat den Ball immer hinten rausgehauen und im offensiven Mittelfeld stand der große Junge, der den Ball einfach draufgehauen hat. Wir hatten 7:1 verloren, hatten aber mehr Ballbesitze, schönere Spielzüge usw. Und der "Superstar" vom Gegner ist in den folgenden Jahren nicht mehr sonderlich als Star aufgefallen.

    Funino soll den Jungs den Straßenfußball zurückgeben.

    Ich war früher ab der D-Jugend nicht mehr im Fußballverein, weil wir zu zweit als jüngerer Jahrgang in der Mannschaft nur als kleine geärgert wurden.

    Aber ich habe trotzdem wahrscheinlich deutlich mehr Zeit auf dem Fußballplatz verbracht als die meisten Jungs "Breitensport" heute.



    Zum Thema Drop-Out:

    Es wird einfach immer einen gewissen Drop-Out geben. Und mit Bambini-Fußball-Angeboten, die es früher nicht gab, steigert sich der Drop-Out.

    Das darf aber nicht einseitig als negativ ansehen. Bambini-Fußball ist doch auch eine Menge Kinderbelustigung bzw. Kinderturnen. Da geht es doch nicht um Fußball, sondern eher um Sport als um Ballgewöhnung.

    Und wenn da dann irgendwann die Kinder/Jugendlichen mit beginnendem Teenager-Alter entscheiden, dass Fußball nicht so viel Spaß macht, dann ist die Entscheidung auch OK.

    Früher ging es erst in der F- oder E-Jugend los. Und es war reines Fußballtraining Old-School, als nur mit Ball dribbeln, sprinten, Abschlussspiel. Keine Bespaßung, der Spaß war das Fußballspiel an sich. Wer keinen Fußball mochte, war nicht dabei.

    Und früher gab es Fußball, vielleicht noch Tennis und dann war auch schon Ende. Heutzutage gibt es meistens auch diverse Alternativsportarten.


    Mein Fazit:

    Natürlich gibt es einen Drop-Out, der zu verhindern ist. Z.B. durch schlechtes Training, schlechte Trainer, schlechtes Umfeld und schlechte Bedingungen.

    Aber man muss auch die herausrechnen, die einfach aufhören, weil für sie Fußball nicht der Nr. 1 Sport ist.




    Thema Funino/Nachwuchsreform:

    Ich bleibe dabei, dass ich kein großer Fan von Funino-Spieltagen als kompletter Ersatz von Spielen auf 2 Toren bin.

    - Gerne als Festivals neben den Spieltagen

    - Gerne auch für Ersatzspieler auf zweitem Feld neben dem Spiel.

    - Sehr gerne im Training

    - Hier sehe ich auch nach wie vor den Hintergrund der Reform: Viele Trainer trainieren schon im Kleinkinderbereich für das "Meisterschaftsspiel". Und wenn man 7:7 spielt, trainieren sie auch 7:7. Genau für diese Trainer, damit sie im Training kleine Felder machen, finde ich Funino wiederum sinnvoll.




    Abgehängte oder noch kleinere (Jugend-)Tore:

    - Finde ich absolut sinnvoll, damit ein kleiner Torwart auch eine Chance hat!!! Jugendtore sind mindestens bis zur F-Jugend viel zu groß.

    - Hier gibt es den interessanten Vergleich, dass Manuel Neuer ein Tor von 30x4 Meter haben müsste, um es mit Bambini-Fußballern zu vergleichen (Warum Jugendtore für G- und F-Junioren überdimensioniert sind – Kickplan)




    Kleinere Mannschaften, z.B. 5:5:

    - Finde ich (grundsätzlich) sehr sinnvoll, wenn die Vereine dann aber auch ihre Mannschaften entsprechend anpassen oder wenigstens aktiv Ersatzspielfelder aufbauen.

    Damit meine ich, früher beim 7:7 hatte man optimale Kader von z.B. 10-11 Kindern. Dann haben 7 gespielt und 3-4 waren Ersatz.

    Heutzutage sind beim 5:5 bei einem gleichen Kader 5-6 Spieler Ersatz:

    - Wenn die Jungs sinnvolle Übungen neben dem Spieltag machen, z.B. noch ein Feld 5:5, Funino-Felder oder ähnliches. Dann Top.

    - Wenn die Kader doch keiner sind, z.B. nur 8 Spieler, dann Top.

    - Wenn die Kader gleich sind und plötzlich 5-6 Jungs nur auf der Bank sitzen, dann sehe ich den Mehrwert nicht.




    Fehlende Tabellen/Meisterschaften:

    - Tabellen/Meisterschaften benötigt man nicht, wenn man Spieler "langfristig" ausbilden möchte.

    - Ausnahme Leistungsfußball: Aus meiner Sicht sollte es ab der E-Jugend in den obersten Ligen Tabellen geben. Von mir aus die oberste Liga des Landkreises oder ähnliches.

    - Gute Sportler wollen und sollten sich aus meiner Sicht auch vergleichen dürfen.

    => Bei aller gutgemeinten (gesellschaftlichen) Integration in allen Bereichen muss immer auch ein Auge darauf geworfen werden, ob wir nicht die "Leistungsträger" verlieren.


    => Ich persönlich war z.B. nie der Top-Leichtathlet, sondern immer "nur" oberes Mittelfeld. Trotzdem habe ich mich damals gerne mit den Besten verglichen (z.B. im 50/100 Meter-Sprint). Einfach im Glauben, es ausnahmsweise mal schaffen zu können. Und wenn dann im Finale die Besten 2/3/4 Sprinter (ohne mich!!!) noch einmal angetreten sind, dann war der Sieger superstolz und es gab im Finale auch keine Verlierer, alle waren gut.


    Tatsächlich finde ich es "Gesamtgesellschaftlich" schon erschreckend, dass Leistung ein immer mehr negativ besetzter Begriff ist. Aber das ist noch mal ein ganz anderes Thema....

    Ich finde aufstellen nach Stärke grundsätzlich richtig, wenn die Gegner es ähnlich handhaben.

    Und hier, gerade bei den Kleinen, nicht zu extrem sein. Viele Spieler sind ungefähr auf einem Level, die sollten dann schon mal tauschen und mit unterschiedlichen Mitspielern spielen. Da lernen sie meiner Meinung nach mehr, als wenn es immer die gleichen Mitspieler sind.


    Selbst bei meiner C-Jugend würde ich mich schwertun, wer jetzt die stärksten 3+1 Spieler sind. Ganz zu schweigen davon, wer dann die Spieler 5-8 wären.

    Aber ich könnte schon unterscheiden, welche Jungs in die engere Auswahl der stärksten Mannschaft gehören und welche Spieler eher in die schwächeren Teams kommen.

    Im Breitensport wirst du mit einigem leben müssen.


    Ich habe eine C-Jugend, wo die Jungs selbst Zu-/Absagen sollen.

    - Beim Training möchte ich nur Absagen haben, ansonsten gilt es als zugesagt. Bei mir dürfen sie bis spätestens 15 Uhr am Trainingstag absagen, da ich aus Erfahrung häufig noch kurzfristige Absagen hatte.

    - Bei Spiele erwarte ich Zu- und Absagen, was aber deutlich schlechter funktioniert. Ich muss die Jungs ständig ermahnen.


    Trainingsbeginn:

    - Den Kindern auch die Regeln erklären und dann konsequent sein.

    - Mir ist es wichtiger, dass die Jungs bei Trainingsbeginn auf dem Platz sind. Einige ziehen sich 20 Minuten um, andere kommen schon komplett fertig zum Platz und brauchen nur 1 Minute.

    - Bei mir hat damals geholfen:

    - Wer 5 Minuten zu spät kommt, guckt dann auch 5 Minuten zu.

    - Und ich meine hier wirklich nur stehen und zugucken. In den 5 Minuten wird nicht gerannt, nicht Ball hochgehalten, nicht gequatscht (mehrere Jungs habe ich mit Abstand verteilt). Danach kamen die Jungs sehr schnell pünktlich. Weil warten ohne Belustigung ist ganz schlimm.


    Rauchen am Platz:

    Auch hier Konsequent sein. Aber nicht sofort die rote Karte.

    Beim ersten Mal darauf hinweisen und bitten die Zigarette auszumachen oder das Sportgelände zu verlassen. Beim wiederholten mal auch härtere Gangart einlegen.


    Trainingsanzüge:

    Ich würde noch eine Nachricht schicken: "Leider bestand kein Interesse an Trainingsanzügen, daher werde ich mich nicht weiter darum kümmern. Wenn doch Interesse besteht, bitte ich einen Elternteil sich darum zu kümmern."


    WhatsApp generell:

    Du darfst leider nie erwarten, dass die Empfänger die WhatsApp so lesen, wie du sie geschrieben hast. Einige verstehen es falsch/anders, einige verstehen gar nichts und einige lesen es nicht, wenn es über zwei Zeilen geht.


    Schienbeinschoner: Mache ich auch so, ohne geht's wieder nach Hause. Kommt aber selbst in der C-Jugend noch vor. Kenne ich aber auch ab und zu noch im Erwachsen-Fußball ;)

    Ganz vereinfacht. Ein Fußballspiel, auch bei den Profis, besteht eigentlich aus ganz ganz vielen 2:1, 2:2, 3:2 und 3:3 Situationen.

    Wenn ein Spieler eine 3:3 Situation gut löst, wird er auch leichter ein Spielverständnis fürs 11:11 bekommen.

    Viele F-Jungs wussten bei mir früher im 7:7, dass sie hinten abräumen oder vorne Stürmer sind. Das aber Spielverständnis nennen, wäre deutlich zu hoch gegriffen. Stark vereinfacht: Die vorne wollten nur Tore schießen, die hinten haben nur abgeräumt ;)


    Vielleicht eine kleine Anregung nach Lesen deines "Trainingsplans": Eine "Haaland-Übung". Zwei Tore gegenüber voneinander aufgestellt, Distanz je nach Altersklasse, jeweils ein Torwart. Der Rest verteilt sich neben die Tore in gleichgroßen Gruppen. Die Bälle jeweils auf die Tore verteilen, es geht immer los mit Abspiel des Torhüters (kurzes Abspiel!). Erst startet ein Spieler, bekommt das Zuspiel, schließt allein aufs Tor ab. Dann startet ein Spieler vom gerade angegriffenen Tor ins 1vs1, bekommt den Ball von seinem Torwart. Nach jedem Durchgang startet ein Spieler vom jeweils angegriffenen Tor, es entwickelt sich also immer ein Gleichzahl-/Unterzahlspiel für die eine Gruppe, die andere hat jeweils ein Gleichzahl-/Überzahlspiel. Wenn alle durch sind, die Richtung wechseln, damit die andere Gruppe dann eben immer wieder ins Überzahlspiel kommt.

    Das ist tatsächlich eine Übung, die ich sehr gut finde, leider aber schon länger nicht mehr gemacht habe.

    Nur den Namen "Haaland-Übung" habe ich noch nie gehört ;)

    Letztendlich sind wir wieder bei den Erwachsenen, die Ihre persönlich mit dem Fußball verknüpfte Emotion und Identifikation ins Spiel der Kinder hineinpressen.

    Das ist grundsätzlich auch meine Ansicht im Kinderfußball.

    Ich finde Funino zwar sehr gut, bin aber eher ein Freund davon, dass es im Training genutzt wird und im "Spielbetrieb" normale Spiele gemacht werden. Gerne in kleineren Teams und auf abgehangene Jugendtore.


    Aber das Problem, und hier liegt glaube ich auch der Ansatz des DFB, ist, dass Trainer (und Eltern) schon im Bambini-Bereich Schattentabellen führen, Siege zählen und bei Niederlagen Jungs kritisieren.

    Und diese Trainer neigen natürlich auch dazu, im Training Torschuss und vor allem Spiele zu trainieren, weil sie in der laufenden Saison Erfolg haben wollen.

    Und damit ist das Training kurzfristig zwar effektiv, langfristig aber wenig sinnvoll.


    Ich kann mich immer noch an ein F-Jugend-Spiel erinnern, wo ein schon recht großer Junge ab der Mittellinie auf unser Tor geschossen hat. Das ganze Spiel war irgendwie auch auf ihn zugeschnitten. Ball zum großen, der haut drauf.

    Wir haben das Spiel deutlich verloren, obwohl wir mehr Ballbesitz hatten und mehr Pässe gespielt haben.

    Von diesem "Star" habe ich in den folgenden Jahren übrigens nichts mehr gesehen. Wahrscheinlich hat seine Ein-Trick-Show gegen inzwischen größere Torwarte nicht mehr funktioniert.

    Ich will jetzt nicht diese Trainer und Vereine gutheißen, aber es gibt auch immer zwei Seiten.


    Ist es nicht so, dass viele Kinder immer schlechter erzogen sind und teilweise ein Nein gar nicht mehr kennen? Wenn die Kinder Helikopter/Rasenmäher-Eltern haben?

    Ich hatte damals ein paar Jungs, die teilweise nicht auf mich als Trainer gehört haben, wenn sie keine Lust auf etwas hatten. Damit haben sie nicht nur "mein" Training gestört, sondern auch den Spaß bei allen anderen Jungs genommen. Da bin ich in meiner Laufzeit leider auch immer mal wieder ausgeflippt, auch wenn es pädagogisch nicht korrekt ist.

    Aber bei 1-2 Jungs haben Konsequenzen gar nicht gezogen, weil denen dann auch alles egal war.


    Oder zu den lauten Trainern.

    Ich hatte mal als Koordinator mit Trainern zu tun, über die sich alle Eltern und auch der Vorstand aufgeregt haben. Auf meine Nachfrage hin waren keine anderen Eltern bereit, den Job zu übernehmen. Jugendtrainer standen nicht zur Verfügung, bezahlte Trainer sind nicht möglich.

    Die Mannschaft zusammenzulegen war auch keine Möglichkeit, da haben sich die anderen Trainer quergestellt. Was ich auch verstehe, 15 oder 30 Kinder zu trainieren ist schon ein gewaltiger Unterschied.

    Es blieb daher dabei, dass die Trainer weitergemacht haben, obwohl jeder wusste, dass es nicht gut ist. Aber die Alternative wäre die Mannschaft abzumelden.


    Ich will solche Trainertypen nicht gutheißen. Aber aus meiner Sicht stehlen sich Eltern auch schnell aus der Verantwortung.

    Sie zahlen einen lächerlich geringen Beitrag und erwarten ein rundum sorglos Paket und beim eigenen Kind noch eine besonders gute Behandlung.



    Ich will jetzt auf keinen Fall schreiben, dass irgendetwas von diesen Trainern gutheiße.

    Aber Trainer sein ist schon häufig sehr undankbar. Nicht mit den Jungs, eher mit den Eltern, die dann schwierig sind.

    Tatsächlich kommt das meiner Lösung für die nächsten Wochen. Ich werde mein Training wie bisher fortführen und taktische Tipps vor allem vorm Spiel geben.

    Wir sind eine mittelmäßige Breitensport-Mannschaft, da ist die Auffassung schon etwas begrenzt. Bei unseren D1, C1 und B1 Mannschaften sehe ich schon von Grund auf ein besseres Taktikverhalten als bei meinen Jungs.


    Noch mal zu meinem Training. Ich trainiere natürlich nicht ausschließlich Über-/Unterzahl, aber schon gerne. Wenn meine Jungs im 2:1 oder 3:2 keine Lösungen finden, werden sie im 3:3 wahrscheinlich auch keine finden. Aber natürlich gibt es auch 2:2, 3:3 oder 4:4 Übungen.



    Nur um mal mein letztes Training darzustellen:


    1.

    Warmlaufen, angelehnt an die Fifa-Übungen. Knie-hoch, Rückwärts, Seitwärts, usw.

    Danach, gehört noch zum Warmlaufen, ein kurzer Durchgang mit Ballführung und Pass zum nächsten.


    2.

    Passübung im Viereck 20x10 Meter.

    - Kurzer Pass über 10 Meter in den Lauf. Der nächste passt dann über 20 Meter quer rüber. Der legt wieder auf, usw.


    3.

    2:1+1 Übung

    Abwehrspieler spielt auf Stürmer. Der Stürmer greift direkt ein großes Tor an, der Abwehrspieler verteidigt sofort.

    Ein zweiter Stürm muss erst um ein Hütchen herumlaufen und hilft dann im 2:1.

    Der zweite Abwehrspieler kommt erst hinzu, wenn die Stürmer eine Linie Richtung Tor überschritten haben (ca. 10 Meter vorm Tor).

    Im Tor steht auch ein Torwart.

    => Diese Übung habe ich doppelt aufgebaut, damit die Jungs kleine langen Standzeiten haben.


    4. 2:2 Übung auf zwei Tore mit Torwart

    2 rote starten einen Angriff gegen 2 blaue, die blauen Spieler können kontern. Wenn z.B. rot ein Tor schießt, müssen die Blauen vom Feld und zwei neue blaue Spieler starten einen Angriff gegen die roten Spieler.

    Wenn zu lange kein Tor gefallen war, hatte ich beide Teams ausgetauscht.

    => Diese Übung hätte ich gerne doppelt aufgebaut, war vom Platz aber nicht möglich. Daher hier schon etwas Standzeiten.


    5. Abschlussspiel auf zwei große Tore. Dieses mal 8:8, immer abhängig von der Trainingsbeteiligung.



    Grundlage für mein Training ist eine vom Verein genutzte Trainings-App.


    Sicherlich gibt es je nach Sichtweise Kritik-Punkte. Ich würde aber auch ohne App sinngemäß ähnlich trainieren.

    Früher, ein wenig angelehnt an Horst Wein, hätte ich auch erst einfache Technik/Ballführung trainiert, dann spielnahe Übungen in kleinen Teams (Funino-Varianten usw.) und dann das Abschlussspiel.

    Hätte ich ein Leistungsteam, würde ich wahrscheinlich verstärkt auf spielnahe Übungen umstellen. Aber meinen Jungs, meine ich jedenfalls, bringen auch einfache Übungen zur Ballführung und zum Passspiel ohne Gegnerdruck noch viel.

    Danke für die vielen Rückmeldungen. Ich unterlasse erst einmal ein detailliertes Taktiktraining. Vor dem Spiel kommt die Taktiktafel kurz raus, um grundsätzliche Positionen und Möglichkeiten zu erklären.


    Im Training selbst trainiere ich ständig Unter-/Überzahl in verschiedensten Variationen.

    Gerade in den letzten Trainingseinheiten meine ich aber leider sogar, dass wir noch Schritte zurückgehen. Einige Jungs sind plötzlich wieder alberner (fast Kleinkindlich) und stören das Training.

    Das liegt meiner Meinung nach definitiv nicht an Unterforderung oder zu langen Standzeiten. Lange Standzeiten habe ich nicht und im Training habe ich ständig neue (aber ähnliche) Übungen, die aber nicht zu kompliziert sind.


    Als zweites merke ich aktuell, dass meine Jungs zwar 4:1 und 5:2 Rondos mit einigen Pässen hinbekommen. Aber bei etwas aktiveren Varianten (z.B. 4:3 mit Feldwechsel oder Torabschluss) eine sehr schlechte Passquote haben.

    Auch hier ist neben der Passquote das Stellungsspiel schlecht. Letzte Woche z.B. ein 4:3 in einem 20x20 Meter Feld trainiert, wobei die offensiven regelmäßig nicht den Platz nutzen, sondern selbst das Feld kleiner machen.

    Trotz mehrwöchigem Coaching sehe ich hier auch kaum Verbesserung. Werde es allerdings weiterhin trainieren und Tipps geben, wo man sich anbieten kann/sollte. Vielleicht kommt ja irgendwann das Aha-Erlebnis bei einigen Spielern.


    Natürlich habe ich auch einige Passstarke Spieler, die bei einem 3:1 im letzten Training den jeweiligen Verteidiger zur Verzweiflung gebracht haben. Das funktioniert aber wirklich nur, wenn ich die besseren Spieler zusammenstelle.