Die Gesellschaft für Aerosolforschung hat mittlerweile einen Brief veröffentlicht.
Zitat:
Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, müssen wir die Menschen sensibilisieren, dass DRINNEN die Gefahr lauert.
Dazu auch in dem Brief:
Sars-CoV-2-Erreger würden fast ausnahmslos in Innenräumen übertragen. Im Freien sei das äußerst selten, im Promille-Bereich. Hierauf sollten die begrenzten Ressourcen nicht verschwendet werden, heißt es in dem Brief. Auch würden im Freien nie größere Gruppen - sogenannte Cluster - infiziert, wie das in Innenräumen etwa in Heimen, Schulen, Veranstaltungen, Chorproben oder Busfahrten zu beobachten sei.
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Ich denke aber, dass viele Maßnahmen draußen dafür da sind, das Zusammentreffen in Innenräumen zu verhindern. Beispiel nächtliche Ausgangssperren: niemand wird behaupten, dass man sich nachts beim spazieren gehen ansteckt. Aber man steckt sich eher an, wenn man nachts zu anderen Leuten spaziert und dort in der Wohnung eine mehrstündige Pause vom spazieren gehen macht. Und wenn dann dort noch andere Spaziergänger eintreffen, die gerade Pause machen, dann wirds eben gefährlich.
Genauso geht man davon aus, dass die Wege zum Sportplatz hin und die Nutzung der Kabinen die Infektionsherde sind. Logisch. Aber leider auch unsinnig, weil das glaube ich jedem verantwortungsbewussten Verein/Trainer/Spieler klar ist und somit Gebäude grundsätzlich geschlossen sind und Fahrgemeinschaften mit Mundschutz und unter Beachtung der Schutzverordnung fahren.
Wie man es dreht, nach einem Jahr hatten wir bei uns am Sportplatz nicht eine Infektion oder Quarantäne, ich musste als Corona-Beauftragter noch nicht einen Kontakt ans Gesundheitsamt weitergeben. Dort, wo Eltern und Trainer sich gegenseitig kontrollieren und dann noch vom Verein kontrolliert wird, ist meiner Meinung nach die Einhaltung der Hygienekonzepte gewährleistet. Denn kein Trainer möchte sich von Eltern anhören, dass er sich nicht an die Regeln hält. Und Eltern wollen auch nicht diejenigen sein, die ihrem Kind keinen Mundschutz mitgegeben haben. Und Niemand möchte verantwortlich sein, dass eine Mannschaft vom Verein eine Trainingspause bekommt, weil die Regeln missachtet werden.
Dann kommt noch dazu, dass wir an der frischen Luft sind. Überall wird von Belüftung gesprochen, aber dort, wo die natürlichste Belüftung der Welt stattfindet, ist man eingeschränkt...
Und dann muss man sich dringend überlegen, ob Fußball ein Kontaktsport ist. Judo, Ringen und Handball sind mit Sicherheit Kontaktsport, da stehen sich Sportler lange gegenüber, haben fortlaufenden Körperkontakt und sind vor allem in Innenräumen. Die Sportler begegnen sich dort zum Teil Minutenlang mit geringem Abstand und berühren sich ständig.
Und Fußball? Ich habe die letzte Trainingseinheit meiner C-Jugend gefilmt: 90 Minuten Training mit 20 Spielern. Natürlich haben wir beim Aufwärmen und bei den Übungsformen (Schwerpunkt Passspiel) wegen Corona die Kontakte minimiert, im 30-Minütigen Abschlussspiel gab es 7 Ecken, bei denen die Spieler so eng standen, dass man von einer Gefährdung sprechen könnte. Aber wir reden hier ja nicht von Innenräumen und nicht von 15 Minuten, sondern von draußen und 20 Sekunden.
Ich glaube, jeder Fußballverein hat für sich ein Konzept erstellt, das konform jeder Verordnung ist. Jeder Verein ist selbst darauf aus, dass nichts passiert. Trotzdem können wir jetzt wahrscheinlich wieder mit Einschränkungen rechnen.
Wirklich nervig.