Beiträge von Charles De Goal

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    Nunja, ich freue mich sehr, dass wir mit unserer Impfquote im Team weiterhin trainieren und auch Freundschaftsspiele machen können. Jetzt alles zu machen trifft ja auch viele, die geimpft sind und theoretisch weiterhin alles machen dürften. Möchtest du deinen Spielern erklären, warum sie als 2G fast überall Eintreten dürfen, aber dann nicht zum Fußball können?


    Ich denke, dass der alleinige Grund für die Absage der Pflichtspiele ist, dass Verbände erwarten, dass die meisten Spiele sowieso abgesagt werden müssen, da die Impfquote nicht ausreicht, um Mannschaften zu stellen.

    Bei uns in den letzten Jahren leider gerade in der alten D- und C-Jugend so passiert. Nachdem die Trainer jeweils aus Zeitgründen aufgehört hatten und es jeweils einen neuen Trainer gab, sind danach reihenweise die Spieler zu anderen Vereinen gegangen (Trainer sind nicht mal "Brülltrainer" oder so und auch eigentlich super nett, aber das Training ist halt unterirdisch).

    OK, sicherlich ist das auch ein selbstgemachtes "Problem", da leider (noch) nicht nach einem durchgehenden Konzept trainiert etc wird. Frage ob das den Weggang verhindert hätte, das kann ich nicht beurteilen)

    Im Bereich C-Jugend gehen aber dann auch die Vorstellungen des Sports bei vielen auseinander: Manche sind froh und glücklich, an den Ball zu treten, andere wollen ihre Kumpels sehen, wieder andere wollen sich verbessern und noch andere schielen auf höherklassige Vereine. Der Spagat zwischen Breitensport und ambitioniertem Fußball wird immer schwieriger. Es werden weniger Spieler, die Mannschaften müssen größer werden (11er Feld braucht eigentlich schon mindestens 18 Spieler) und die Ansprüche gehen weit auseinander.


    Ich habe auch erlebt, dass Spielern das Training zu "ambitioniert" war und sie eigentlich nur kicken wollen. Dann gibt es wieder andere, die weiterkommen wollen und die noch Extra-Schichten schieben, weil ihnen das Training nicht reicht. Es gibt da nicht "richtig" oder "falsch" als Trainer, man muss nur alle ins Boot holen und für jeden einen Platz und ein Angebot im Training und im Spiel finden.


    Man kann nicht pauschal sagen, dass ein bestimmtes Training passend für eine Mannschaft ist, das lässt sich von außen nicht beurteilen. Ich weiß ja nicht, welche Leistungsklasse CoachT erreicht und was für Spieler sich seiner Mannschaft anschließen. Genauso hätten vielleicht die alternativen Trainer in seinem Fall auch wieder eine andere Zielgruppe angesprochen. Wissen wir nicht.

    Es wird spannend, ob die Senioren-Saison in NRW fortgesetzt wird. Ich glaube, das wäre eine Wettbewerbsverzerrung und Vereine können nichts dafür, wenn sie ungeimpfte Spieler haben. Unsere Seniorenteams bleiben spielfähig, aber ich fürchte, dass das nicht die Regel ist.


    In der B-Jugend bei mir sind 3/4 unter 16 (somit von 2G ausgenommen) und das andere Viertel ist 2G, wir werden weiterhin Freundschaftsspiele machen können und Hallenturniere spielen. Das macht mich schonmal sehr glücklich für die Jungs, weil sie keine erneuten Einschränkungen haben!

    Charles De Goal

    ich finde dein Vorschlag echt gut und werde den mal in Angriff nehmen

    Ich werde aber den Stamm der "besseren" Spieler da offen mit einbinden und denen meine Entscheidungen kommunizieren (allein deswegen, weil ich ein offenen ehrlichen Dialog von allen in der Mannschaft fordere und das ja auch vorleben muss)

    In einer C-Jugend kann man das auf jeden Fall tun. Wenn du das immer wieder predigst, wird das ab der B-Jugend ein Selbstläufer!

    Mal etwas weltfremd gedacht. Man stelle sich nur so mal vor, die Ergebnisse wären völlig irrelevant und es würde nirgends stehen wer wie hoch gewonnen hat und wer wieviele Tore geschossen hat so wie auf dem Bolzplatz in der Kreisklasse bis hoch in die C-Jugend. Kein Trainer kann sich mit dem anderen vergleichen und konzentriert sich nur auf die Mannschaft. Wer will vereinbart FS-Kicks gegen andere Mannschaften. Will man in einer Kreisliga, Gruppenliga, Landesliga kicken gibt es ein großes Fussballturnier und die besten Mannschaften spielen im kommenden Jahr eben dort.

    Aber auch da wird es dann Dinge geben, die die bessere Mannschaft besser macht und die schlechtere Mannschaft schlechter.


    Die Tore entscheiden ja auch nicht darüber, ob ein Spiel gut oder schlecht war. Wenn ich kaum Ballbesitz habe oder keinen einzigen Zweikampf gewinne, bin ich ja auch am falschen Ort mit der Mannschaft.


    Ob ich 7:0 verliere oder das ganze Spiel über 20% Ballbesitz habe ist vollkommen egal, in beiden Fällen bin ich offenbar mit dem Gegner überfordert. Und dann können Ergebnisse so irrelevant sein, wie sie wollen: die Unterlegenheit wird trotzdem deutlich und wahrscheinlich kaum jemanden weiterbringen.

    Die Problematik habe ich bei mir auch... Ein Spieler wurde im NLZ aussortiert, weil er körperlich zu schwach ist, hat technisch und taktisch aber das Potenzial für die U17-Bundesliga. Möchte aber mit seinen Kumpels und bei mir als seinem ersten Trainer im Heimatverein spielen. Dazu noch zwei Spieler, die bis zur vergangenen Saison Verbandsliga gespielt haben und ebenfalls jetzt mit ihren Freunden im Heimatverein spielen wollen. Gleichzeitig habe ich auch einen absoluten Neuanfänger und einige schwache Spieler im Team.


    In Meisterschaftsspielen fahre ich dann aber auch konsequent die Schiene, dass ich nicht wechsle, um jemandem Spielzeit zu geben, sondern um auf das Spiel zu reagieren. Es kommt vor, dass ich 18 Spieler im Kader habe, aber nur 14 spielen. Das ist mit den Jungs so abgesprochen und war für alle in Ordnung.

    Denn für Spielzeit gibt es dann die Freundschaftsspiele, wo wir immer 3x30 Minuten spielen und ich so wechsle, dass jeder mindestens 40 Minuten, also theoretisch eine B-Jugend-Halbzeit bekommt. Da weiß dann aber auch jeder, dass er mit anderen gleichgestellt ist und es nur ein Ziel gibt: als Mannschaft die schwächeren zu fördern. Das erfordert viel Geduld und Zeit, weil den Spielern immer wieder eingetrichtert werden muss, dass sie 22 Spieler in einer Mannschaft sind und es um die Mannschaft geht, nicht um die einzelnen. Glücklicherweise sind der Ex-NLZ-Spieler und der komplette Neuanfänger gute Freunde, sodass dort keine Probleme auftauchen.


    Wenn es bei dir andersrum ist, dann mach es andersrum: lass die schwächeren in der schwachen Liga an der Seite der "besseren" spielen und vereinbare Freundschaftsspiele, in denen die besseren mal richtig gefordert werden.


    Mit dieser Methode fahre ich auf jeden Fall gut. Einige, die ich in der D-Jugend noch als "hoffnunglose" Fälle gesehen habe, sind plötzlich solides Niveau und können problemlos gegen Bezirksligisten mithalten. Und die "besseren", die schnell frustriert sind, wenn die Mitspieler nicht so können, wie sie wollen, schreiben sich auf die Fahne, dass sie an deren Entwicklung mitgearbeitet haben.

    Wenn du das Gefühl hast, dass du Spielern nicht gerecht werden kannst (Leistung und Spielzeit), dann mach viele Freundschaftsspiele. Das ist natürlich Mehraufwand, allerdings habe ich mit meinem 22er Kader seit Corona 25 Spiele gemacht, da hat jeder genug Zeit bekommen und natürlich auch gegen Gegner, die leistungstechnisch passen.


    Ich vertrete aber auch die Philosophie, dass wenn die Jungs Fußball spielen wollen, sie das dreimal in der Woche beim Training bekommen. Das "Meisterschaftsspiel" ist dann natürlich der Wettkampf, für den man trainiert, aber wenn das der einzige Grund ist, warum sie zum Fußball kommen, dann "haben sie den Fußball nie geliebt". Ob jetzt einer Samstags in der Liga spielt, wo er komplett überfordert ist oder Mittwochs in einem Freundschaftsspiel gegen eine B2, wo er genau reinpasst, sollte jedem egal sein, der Bock auf Fußball hat. Außer natürlich, man bekommt zu Hause Flausen in den Kopf gesetzt.

    Ich bin ein wenig frustriert mit meiner B-Jugend. Wir sind toll mit 5 klaren Siegen in die Saison gestartet, da sah es richtig gut aus für die Kreismeisterschaft und einen eventuellen Aufstieg. Im 6. Saisonspiel hat sich einer unser "besseren" Spieler (war zwischenzeitlich 5 Jahre im NLZ) eine schwere Verletzung zugezogen und seitdem haben wir die letzten 4 Spiele verloren (alle nur mit einem Tor Unterschied). Man merkt, dass der eine Unterschiedspieler fehlt, der mit einer Einzelaktion ein knappes Spiel entscheiden kann.


    Jetzt geht es in die Winterpause und schlechter konnte das Gefühl dabei wirklich nicht sein. Ich glaube, dass ein neuer Impuls fehlt und einfach durch eine Änderung ein Ruck durch die Mannschaft gehen sollte, weil wir in so einen Abwärtsstrudel geraten sind. Was kann ich da tun? Neue Routinen oder Prinzipien einführen? Dass man einfach mal vom aktuellen Weg abkommt und den Kopf frei bekommt? Wir wollen jetzt weiterhin Freundschaftsspiele machen und auch 1-2 mal in der Woche in die Halle gehen (soweit möglich) und Futsal-Training machen.


    Nicht falsch verstehen, wir spielen nicht schlecht oder sind unterlegen. Auch die Beteiligung ist super (im Schnitt 17 von 22 Spielern bei zwei Langzeitverletzen). Nur - egal wie man es den Jungs verkauft - 4 Niederlagen am Stück sind dann doch blöd, auch wenn man sich noch so sehr auf Entwicklung und Spielweise versteift.

    Gestern hatte ich nach 2 Stunden B-Jugend-Training noch selbst Training mit unserer Herrenmannschaft. Drei von meinen Jungs hatten noch nicht genug und wollten ein bisschen mitmachen. Körperlich zwar unterlegen, haben sie spielerisch und taktisch die Erwachsenen zum staunen gebracht. Das Abschlussspiel (11gg11) endete 5:1 für die eine Mannschaft, in der erzielte einer von den Jungs drei Tore, der andere eins.


    Einerseits ist es traurig, dass 14-/15-Jährige nach 90 Minuten Training problemlos bei einer ambitionierten B-Liga-Mannschaft mithalten können, andererseits ist es auch für die Jungs aus der B-Jugend eine Bestätigung, dass sie bei den Erwachsenen mithalten können. Und vor allem für den Verein ein Versprechen für die Zukunft!

    Wenn sich das vernünftig überwachen lässt spricht eigentlich nichts gegen eine Hallensaison.

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie man das vernünftig überwachen kann: Wenn die Halle nur einen Ein- und Ausgang hat (was wahrscheinlich laut Corona-Vorschriften nicht erlaubt ist), wird es schon kompliziert. Theoretisch braucht es dann Drei Zugänge: einen für Neuankömmlinge, einen für bereits geprüfte Zuschauer und einen für Leute, die nach draußen wollen. Leute, die schon drin waren und wieder rausgehen, werden gestempelt und zeigen nur den Stempel vor. Dann müssen da allerdings auch Leute stehen, die das prüfen und die einen Überblick behalten.


    Ja, es ist ein unheimlicher Aufwand, aber ich möchte nicht vom Ordnungsamt kontrolliert werden und mich rechtfertigen müssen. Unsere Stadtmeisterschaften (>300 Zuschauer) sind bereits abgesagt, weil diese kein Verein ausrichten möchte. Hallenkreismeisterschaften mit bis zu 8 Teams ergeben allerdings auch bis zu 200 Zuschauer, wenn Kinder ihre Eltern mitbringen.


    Hat jemand da andere Ideen oder Vorschläge, diese Besucherzahlen zu bewältigen?

    Kurze Frage dürfen in der D-Jugend Kreisliga A 2009/10 auch E-Jugendspieler Jahrgang 2012 spielen? FLVW

    Ja, schau mal in die WDFV Spielordnung, dort steht es eindeutig drin.


    §4 Altersklasseneinteilung


    (3) Ein Junior kann grundsätzlich in der nächsthöheren Altersklasse eingesetzt werden. Ist keine B-Juniorenmannschaft vorhanden, so können auch Juniorenspieler des ältesten C-Junioren-Jahrganges in der A-Juniorenmannschaft mitwirken. Diese Regelung gilt entsprechend für alle anderen Altersklassen.

    Am Samstag Spitzenspiel der B-Jugend Erster gegen Zweiter, um oben dran zu bleiben müssen wir gewinnen, der Gegner (in allen anderen Altersklassen Landes- oder Bezirksliga) kann im Prinzip mit einem Sieg schon die Kreismeisterschaft buchen. Gleichzeitig auch das Duell des Führenden der Fairnesstabelle (wir) gegen den letzten dieser Tabelle. Der Kreis hat für dieses Spiel einen Ü60-SR aus unserem Nachbarverein eingeteilt, mit dem ich menschlich absolut gut klarkomme, der aber der Schnelligkeit auf dem Spielfeld in diesem Spiel mit Ansage nicht gewachsen ist.

    Aus dem Grund habe ich Anfang der Woche höflich und defensiv den Schiedsrichterobmann angerufen und ihm mitgeteilt, dass ich ein wenig Bedenken habe, ob dieser Schiedsrichter der richtige für dieses Spiel ist. Mein Wortlaut war "ich möchte nicht vor dem Spiel Fairplay und Gelassenheit gegenüber dem SR predigen und nach dem Spiel zweifelhafte Entscheidungen in der Spielanalyse diskutieren müssen". Mir wurde mitgeteilt, dass entweder ein höherklassiger oder jüngerer Schiedsrichter angesetzt wird und falls nicht, würde der Schiedsrichter auf seine Aufgabe vorbereitet.


    Genau der Schiedsrichter kam dann 5 Minuten vor Anpfiff auf die Anlage und wusste natürlich von nichts, er wurde also nicht "vorbereitet". Die Spielleitung war in Ordnung, aber hauptsächlich aus dem Mittelkreis heraus. Und dann war es die 70. Minute, in der unsere beiden zentralen Mittelfeldspieler im Mittelkreis umgestoßen und umgerissen wurden, der Gegner den Ball gewann und mit einem Pass vor das Tor kam und den 1:0-Siegtreffer erzielte. Der Schiedsrichter stand drei Meter daneben, hatte beste Sicht auf die Situation und ließ laufen, obwohl zwei unserer Spieler vor seinen Augen durch unfaire Gegnereinwirkung zu Boden fielen.

    In der Realgeschwindigkeit schon eine klare Situation, im Video unserer Flutlichtmastenkamera aber noch eindeutiger zu sehen: Schubser von hinten und runterreißen am Arm.


    Tor zählte, Gegner gewinnt, wird zu 99% Kreismeister, weil er keine Punkte mehr abgeben wird und ich musste den Jungs erklären, dass wir weiterhin nicht mit Schiedsrichtern diskutieren, Fairplay vorleben und eigene Einwürfe, Ecken, Handspiele und sonst was beim Schiedsrichter melden, wenn er etwas übersehen hat.


    :(:(

    Wir haben im Amateursport aber mMn auch gar nicht das Problem, dass die Schiedsrichter für Dinge verantwortlich gemacht werden, für die sie garnichts können. Vielmehr geht es darum, dass es Menschen gibt, die sich bei einer (gefühlten) Ungerechtigkeit nur noch mit verbaler und körperlicher Gewalt zu helfen wissen. Da bräuchte man Vorbilder.

    Das sehe ich anders: Es geht um Menschen, die gefühlte Ungerechtigkeit und subjektive Wahrnehmung als Fakt darstellen und sich dann dagegen wehren wollen.


    Und Hummels hat in diesem Interview genau das getan: seine subjektive Wahrnehmung als Ungerechtigkeit dargestellt und daraufhin den Schiedsrichter (und alle anderen mehr oder weniger Beteiligten) angegriffen.


    Ich glaube dir, dass du sowas mit dem Schiedsrichter auf Augenhöhe kommunizieren willst und das ist auch eigentlich der richtige Weg meiner Meinung nach. Ich tue das auch und rufe gelegentlich mal einen Schiedsrichter zu mir und sage es ihm unter 4 Augen.


    Das ist aber nicht die Regel! Die Regel auf dem Amateurplatz und im älteren Jugendfußball ist eher, dass subjektive Fehlentscheidungen sofort vorwurfsvoll dem Schiedsrichter an den Kopf geworfen werden. Und das erleben wir alle doch immer wieder von Trainern, Zuschauern und Spielern. Und leider hat Hummels dieses Interview genau in diese Richtung gelenkt und Menschen darin bestärkt, dem Schiedsrichter einfach mal Schuld zu geben. Und dafür braucht man keine Vorbilder!

    Ich finde auch, dass es in Ordnung ist, den Schiedsrichter zu kritisieren:

    Diese "Der Schiedsrichter hat immer recht"-Mentalität zeugt mMn von einem gesellschaftsverständnis, was ich persönlich schwierig finde. Genauso wie man in der Lage sein muss, mit Kritik umzugehen, so muss es auch möglich sein, die Entscheidungen des Schiedsrichters zu kritisieren. Hummels war ja nicht polemisch oder hat dem Referee bspw. Bestechlichkeit vorgeworfen. Er hat nur eine Fehelentscheidung (mMn) sachlich und zugegeben auch emotional kritisiert.

    Das hat aber weitreichende Folgen, die in der Gesellschaft bzw. dem Amateurfußball nicht aufzufangen sind!


    Wie oben gesagt: Was meinst du, wie viele Fußballer sich das angeguckt haben und dadurch den Schluss ziehen, dass der Schiedsrichter Mist war und Unrecht hat und das verallgemeinern? Und was meinst du, wie viele das dann am Wochenende ausleben? Das ist doch Wind auf den Mühlen derer, die sowieso immer den Schiedsrichter unter Verdacht haben, wenn sie ein Spiel verlieren oder einen Platzverweis bekommen!


    Hummels stellt sich dahin und haut erstmal verbal auf alles drauf. Erstens wird diese Kritik nichts daran ändern (sondern die Folgen für ihn eher verschlimmern) und zweitens brauch ich in der Kreisliga niemanden, der sich nach dem Spiel hinstellt und den Schiedsrichter für Niederlagen oder Platzverweise verantwortlich macht.


    Das ist eben die Vorbildfunktion und als Beteiligter tut man oft gut daran, nicht allwissend zu bewerten.

    Ich sehe das ähnlich und kann auch die Aussage von let1612 nachvollziehen: Warum muss ein Spieler (sogar der IV mit drei Spielern hinter sich) an der Mittellinie eine solche Grätsche auspacken und von hinten in den Zweikampf reinrauschen? In Realgeschwindigkeit dachte ich ebenfalls sofort "das riecht nach rot". Die Grätsche geht auch überhaupt nicht zum Ball. Am Ende gibt es eine Berührung mit dem Gegner, die ihn zu Fall bringt und den Ball spielt Hummels nur, weil er ihn vom Gegenspieler an den unteren Rücken geschossen bekommt. Das und das gestreckte Bein von Hinten rechtfertigen meiner Meinung nach eine rote Karte.


    Dass Antony daraus eine Menge macht ist schade, aber wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Diese Täter-Opfer-Umkehr, dieser mediale Aufschrei und die Stimmungmache sind ehrlich gesagt peinlich. Hummels bekommt das Mikrofon und darf seine subjektive Meinung (als Beteiligter) zum Besten geben und bildet dadurch Meinungen der Zuschauer. Wo sind die Reaktionen von Antony, vom Schiedsrichter oder vom VAR? Bei einer ausgewogenen Berichterstattung wäre das hier vielleicht nicht die Fehlentscheidung des Jahres, so wird sie aber von vielen tituliert.


    In seiner Vorbildfunktion hat Hummels meiner Meinung nach hier versagt, weil der Schiedsrichter natürlich Schuld dran ist, dass er diese absolut dämliche Grätsche ausgepackt hat (8o). Ich bin schon gespannt drauf, wie viele Schiedsrichter an diesem Wochenende für Fouls und Grätschen, die mit Karten bestraft werden, verantwortlich sind.


    Klar ist diese rote Karte in der Summe kein Muss. Aber sie ist vertretbar und dass es dazu kommt, hat Hummels sich selbst zuzuschreiben und daran sind weder Antony, noch der Schiedsrichter oder VAR schuld.

    Freilaufen und Anbieten ist ein großes Thema für sich. Dazu gehört natürlich Räume erkennen und sehen und sich anspielbar machen. Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, würde ich dir viele Spielformen empfehlen. Sei es Dreifarbenspiel (in Überzahl), Spiel auf 4 Mini-Tore oder unterschiedliche Provokationsregeln.


    Das Dreifarbenspiel eignet sich natürlich für den Anfang super, weil die ballführenden Teams in Überzahl sind. Beim Spiel auf Mini-Tore kann nicht einfach der Ball aus jeder Lage aufs Tor geschossen werden, somit müssen Lösungen angeboten werden. Provokationsregeln für ein "normales" Spiel wären zum Beispiel Tore nur direkt, drei Ballkontakte oder auch das Feld in vier Quadrate unterteilen, die nicht mit dem Ball am Fuß verlassen werden dürfen (der Ball nur per Pass oder der Spieler ohne Ball).


    Schau mal beim DFB, auf Youtube oder anderen Kanälen nach Freilaufen & Anbieten, da wirst du sicher fündig!

    Mezut Özil und Arjen Robben haben/hatten ihre rechten Beine nur zum Stehen und haben trotzdem Weltklasse erreicht.

    Das stimmt de facto nicht. Schau dir deren Highlights an und du wirst sehen, dass sie sehr wohl mit ihren rechten Füßen umzugehen wissen. Robben hat fast jedes zehnte Tor mit rechts geschossen, Mesut Özil sogar jedes fünfte. "Nur zum stehen" ist da eine bodenlose Übertreibung. Natürlich sind Tore nur eine Zahl, aber das ist die einzige Statistik, die es zur Beidfüßigkeit gibt.

    Spieler, die nicht beidbeinig sind, entwickeln Strategien, wie sie das ausgleichen können. Dadurch erlernen sie Fähigkeiten, auf die beidbeinige Spieler nicht angewiesen sind und dementsprechend nicht beherrschen; und auch gar nicht beherrschen müssen.

    Allerdings ist hier auch nicht die Aussage gewesen, dass ein Spieler mit rechts wie links Tore schießen muss. Vor allem nicht in der F-Jugend. Ich verstehe deinen Einwand und unterstütze ihn: Wenn es am Ende nur noch darum geht, dass jemand mit beiden Füßen alles gleich kann (was natürlich kaum jemand erreicht), werden Spieler aussortiert, die Probleme auf ihre Art und Weise und über ihre Stärken lösen können. Und das kann es nicht sein.


    Aber kann ein Spieler den Ball mit dem schwachen Fuß nicht annehmen oder passen, verweigert vielleicht sogar die Zweikampfführung damit, wird er in der Hälfte der Situationen einen Nachteil gegenüber dem haben, der beide Füße für die einfachsten Basics nutzen kann. Und wer sich ständig seinen Starken Fuß verdreht oder seinen Fuß der spieloffenen Stellung überordnet, der wird es überall im Fußball schwer haben, im NLZ vor allen Dingen.

    Es schadet mit Sicherheit nicht und da das NLZ Eliteförderung anbietet, kann es sich diese Elite auch aussuchen. Wenn man sich zwischen Zwei Spielern entscheiden muss, die auf einem Niveau sind, der eine allerdings nur einen Fuß nutzt, entscheidet man sich sicherlich für den anderen. Auch in der U9 kann man bereits beidfüßig sein und im NLZ wird man nicht die Zeit investieren wollen, einem Torwart Woche für Woche Beidfüßigkeit beizubringen, wenn man auch jemanden finden kann, der das im Grunde schon beherrscht.