Beiträge von Kiriku

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    Die Mannschaft in der meine Tochter jetzt seit dieser Saison spielt, hat in der Saison 2017/2018 als D-Mannschaft mit 2005 und 2006er Mädchen in der Runde gegen E-Junioren Jahrgang 2007 und 2008 gespielt und alles haushoch und mit Leichtigkeit gewonnen. Die Jungs hatten absolut keine Chance Meister zu werden.


    Wenn aber nun mal keine Juniorinnenrunde in der Umgebung zustande kommt, weil es zu wenige Mannschaften gibt, bleibt den Vereinen ja keine andere Wahl. In der Runde der gleichaltrigen D-Junioren wären die Mädchen komplett chancenlos untergegangen.

    Ich finde das auch echt ne gute Lösung ?


    Um die Verwirrung noch komplett zu machen: würde deine Tochter in einer reinen D-Mädchenmannschaft spielen, dürften diese Mädels eine ganze Altersklasse (nicht nur einen Jahrgang) tiefer spielen und somit in einer E-Jugend-Staffel der Jungs antreten. Soweit die Regelungen in Hessen ;)

    Genau. Und da spielen dann teilweise 2006er Mädchen gegen 2009er Jungs. Und das völlig regelkonform.

    Klar ist es in manchen Fällen unfair, aber ich habe die Regel nicht erfunden.


    Meine Tochter war als älterer E-Jahrgang in der F auch definitiv unterfordert. Es hatte aber in diesem Fall ganz andere Gründe warum sie in dieser Mannschaft gespielt hat. Das hat sie auch nur eine halbe Saison gemacht und dann haben wir den Verein gewechselt.


    Ich denke für schwache Mädchen ist diese Lösung super und die starken Mädchen würden die Möglichkeit sowieso nicht nutzen zwei Jahrgänge jünger zu spielen. Wie gesagt, bei uns hatte es andere Gründe. Sie hätte dann ein halbes Jahr garnicht spielen können und das kam nicht in Frage.

    Ist das nicht total unfair, wenn ein Mädchen Altjahrgang E bei den den F Jungs spielt.

    Klar, hängt natürlich von der Leistungsfähigkeit des Mädchens ab, aber allein kognitiv ist sie doch schon dermaßen überlegen

    Bei den allermeisten Fußballmädchen, die wir so kennen wäre es nicht unfair. Meist sind da die Jungs sogar noch überlegen, auch wenn sie 2 Jahre jünger sind. Die meisten Mädchen fangen auch erst in der E oder sogar D-Jugend an Fußball zu spielen. Da spielen viele Jungs schon 4-5 Jahre Fußball.

    Von Januar bis Sommer hat sie als älterer E-Jahrgang bei den Jungs F gespielt und bei den Mädchen E.


    Seit Sommer ist sie nun jüngerer D-Jahrgang und spielt sowohl E-Junioren als auch D-Juniorinnen und C-Juniorinnen.


    Also nicht in einer Saison möglich, aber in einem Kalenderjahr.

    und damit sind wir ja beim Eingangsartikel diese Threads...


    Entgegen der dortigen Meinung bin ich der Ansicht, dass es gerade für Mädchen wie deinem, die den Aufwand zu höherklassigen Mädchenmannschaften oder Internaten zu wechseln, nicht betreiben können, besser wäre in einer Jungenmannschaft zu spielen, statt in einer C-Mädchen. Ich behaupte, dass sie hier auf Dauer nicht gefordert wird ...

    Als junger D-Jahrgang wird sie in einer C schon gefordert, zumindest in unserem Verein. Liegt aber dann evtl. auch wieder daran wie "professionell" der Verein ist. Bei uns spielt die 1. Regionalliga, sowohl Männer als auch Frauen. Zusätzlich trainiert sie noch in einer Jungenmannschaft.

    Vorher spricht auch in meinen Augen sehr vieles definitiv dagegen.


    Und mindestens 3 mal die Woche mehr als 3 Stunden für das Training unterwegs zu sein finde ich eindeutig zu viel, zumindest in dem Alter.

    Zum Thema Infrastruktur muss ich spielerpapa da schon Recht geben. Talentierte Fußballerinnen, die in der "richtigen" Region leben werden nun mal schon früher besser gefördert. Und das lässt sich auch nicht abstreiten.


    Bei uns z.B. gab es theoretisch 3 Möglichkeiten:


    Wenn es nach meiner Tochter ginge, würde sie auf ein Sportinternat ca. 60 km von hier gehen. Da wollte sie schon direkt nach der Grundschule hin und wir waren auch beim Tag der offenen Tür dort. Allerdings haben wir Eltern uns dagegen entschieden. Ich finde sie einfach noch zu jung dafür, auch jetzt noch wo sie in die 6. Klasse geht. Falls sie das zur 8. Klasse hin immernoch möchte, kann ich mir das schon vorstellen, aber momentan absolut nicht.


    Vor ein paar Wochen hatten wir dann eine Einladung zur Sichtung bei Hoffenheim und sie hätte die Chance dort zu spielen. Nach langem Überlegen haben wir uns auch dagegen entschieden, da dies zeitlich einfach kaum zu stemmen ist. 45 Minuten Fahrtzeit einfach und das 3 mal die Woche und auch keine Großeltern die uns unterstützen könnten. Außerdem habe ich auch noch einen Sohn, der in der Oberliga Handball spielt, was teilweise auch echt zeitaufwendig ist. Würden wir nun anders wohnen, würde ich keine Sekunde darüber nachdenken sie dort spielen zu lassen. Sehr schade, dass wir diese Chance nicht nutzen können.


    Nun trainiert sie eben als jüngerer D-Jugend-Jahrgang bei den C-Juniorinnen mit und am Mädchenstützpunkt. Das muss für den Moment reichen und wer weiß was in 1-2 Jahren ist.

    Sie fühlt sich in dieser Mannschaft aber nun mal wohl, warum soll ich sie da rausnehmen? Außerdem wird sie sowohl im Mädchentraining bei den C-Juniorinnen als auch im Stützpunkttraining genug gefordert, da kann sie zumindest bei den Jungs mal einfach locker mithalten und nur Spaß haben ohne Druck. Selbstverständlich hat sie auch in den anderen Trainingseinheiten Spaß, aber es ist eben auch Druck dabei.


    Wir spielen Kreisliga und da spielen wir als E1 ja auch oft mal gegen eine E2, je nachdem wie gelost wurde. Da spielen doch auch 2007er Talente gegen 2008er die evtl. nur Mittelmaß sind und noch dazu evtl. mindestens einen Kopf kleiner. Da nehme ich ja auch nicht die guten Spieler raus, nur weil es sonst unfair wäre.

    Unsere D-Mädchen haben letzte Saison in der E-Junioren-Runde mitgespielt und bis auf ein einziges Spiel was unentschieden ausging alle Spiele eindeutig gewonnen. Also in dem Alter kann das schon noch klappen mit dem Mithalten.

    Leistungsmäßig könnte meine Tochter definitiv auch mit den 2007er Jungs in der D2 mitspielen. Wir sind letztes Jahr umgezogen und meine Tochter kannte in der 2008er Mannschaft jemanden und außerdem gab es in dieser Mannschaft außer ihr noch ein Mädchen. Deshalb hat sie sich für diese Mannschaft entschieden und fühlt sich da auch wohl.


    Ich bin mir auch sicher, dass der leistungsmäßige Unterschied zwischen Jungs und Mädchen größer wird, je älter sie werden und es spätestens in der C-Jugend kaum noch möglich ist, dass ein Mädchen mit gleichaltrigen Jungs mithalten kann.

    Das was du beschreibst, kenne ich sehr gut und bei uns läuft es ähnlich.


    Bei den 1 Jahr jüngeren Jungs fühlt sie sich integriert und wohl. Sie wird dort akzeptiert.


    Bei den C-Mädchen fühlt sie sich nicht ganz so wohl, da diese erstens teilweise schon lange zusammen spielen und sich gut kennen und zweitens eben 2-3 Jahre älter sind als sie. Sie wird nicht ausgeschlossen und kommt leistungsmäßig auch mit, gehört aber nicht so richtig dazu. Trotzdem geht sie dort am liebsten hin, da sie gefordert wird und das braucht und will sie.


    Im Stützpunkttraining ist es bei uns leider so, dass der Stützpunkt zu 80% aus Mädchen besteht, die alle aus dem gleichen Verein kommen, sich gut kennen und dementsprechend sicher und selbstbewusst spielen mit ihren Vereinskolleginnen. Die restlichen 20% kommen aus ganz verschiedenen Vereinen eines großen Umkreises und kennen sich auch nicht untereinander. Da geht es ihr dann auch eher ums lernen und gefordert werden.

    Es gäbe noch die Möglichkeit für meine Tochter zu einem leistungsstarken Verein zu wechseln bei dem sie gesichtet wurde (sowohl Frauen- als auch Männermannschaft 1. Bundesliga). Aber nach langem hin und her überlegen haben wir uns dagegen entschieden. Es ist einfach zuviel Zeitaufwand und auch finanziell würde es uns ziemlich belasten.


    Also bleibt nur bei den Jungs oder mit älteren Mädchen bzw. beides.

    Erstmal alles Gute im neuen Jahr euch!


    Was die Qualität des Trainers einer Juniorinnenmannschaft im Vergleich zu Trainern von Juniorenmannschaften betrifft, kann ich dem Beitrag teilweise Recht geben. Der Verein in dem meine Tochter bis zum Sommer 2018 gespielt hat, war ein reiner Frauenfußballverein (1. Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd). Dort waren die Trainer top und definitiv vergleichbar mit den Trainern bei den Jungs. In dem Verein in dem wir jetzt spielen ist es so wie die meisten beschreiben, also nicht zu vergleichen mit Jungstrainern.


    Irgendjemand hat sich in seinem Beitrag weiter oben gefragt wo die Freizeit bleibt, wenn 4-5 mal die Woche Training/Spiel stattfindet. Für meine Tochter z.B. ist genau die Zeit auf dem Sportplatz Freizeit. Sie möchte garnichts anderes machen. Vielleicht sollte man das mal so sehen.


    Meine Tochter spielt nun seit fast 4 Jahren Fußball, im ersten Jahr nur bei den Jungs und seitdem sowohl Jungs als auch mit Zweitspielrecht bei den Mädchen. Bis zum Sommer 2018 hat sie in ihrer Altersklasse bei den Mädchen gespielt und war ausnahmslos IMMER unterfordert und fast gelangweilt. Jetzt im neuen Verein spielt sie als 2007erin bei den C-Juniorinnen und wird endlich gefordert. Außerdem spielt sie in einer E-Juniorenmannschaft und trainiert einmal wöchentlich am Stützpunkt. Bei uns ist es so, dass es vom Verein der Mädchen nicht gerne gesehen wird, dass die Mädchen parallel noch bei den Jungs spielen. Bei den D-Juniorinnen sind es 2 Mädchen, bei den C-Juniorinnen 5, die parallel noch in Jungsmannschaften spielen. Eben weil der Verein das nicht möchte.


    Ich beobachte den Werdegang meiner Tochter nun seit fast 4 Jahren in insgesamt 4 Vereinen (2 x Jungs, 2 x Mädchen) und ich kann defintiv zustimmen, dass talentierte Mädchen zumindest in ländlicheren Gegenden in Mädchenteams nicht gefordert werden. Allerdings muss es dann nicht unbedingt ein Jungsteam sein, die Mädchen könnten auch einfach eine Altersklasse höher trainieren so wie es meine Tochter tut.

    Es war eine bisher ungeschlagene Mannschaft, bei der die Kinder vor dem Spiel nicht annähernd an einen Sieg geglaubt hatten. Nach einer Weile stellten die Trainer dann fest, dass wir evtl. sogar eine Chance haben und das wollte sie ihnen mitteilen, weil die Kinder ja quasi schon vorher das Spiel aufgegeben hatten. Sie wollte ihnen Mut machen, nicht aufzugeben. Aber ich verstehe, dass das evtl. nicht ganz so gelungen war und evtl. für meine obige Argumentation nicht das geeignete Beispiel war. ;)


    Ihr versteht aber hoffentlich trotzdem was ich oben sagen wollte.

    Die Kinder heutzutage werden in Watte gepackt und beschützt wo es auch nur geht. In der Grundschulklasse meiner Tochter wurde ein Junge von einem anderen geärgert oder auch mal geschubst, aber wirklich nichts schlimmes. Ab dem nächsten Tag hockte die Mutter des Jungen hinter dem Zaun im Gebüsch und beobachtete die Kinder in der Pause, damit sie zu der anderen Mutter rennen konnte und persönlich bestätigen konnte, dass der Junge ihren Sohn ärgert.


    Oder der Trainer unser gegnerischen Mannschaft hat sich dermaßen darüber beschwert, dass unsere Co-Trainerin ihren Spielern zugerufen hat: "Das schafft ihr, die sind garnicht so gut!" Nicht um die anderen schlecht zu machen, sondern um ihrer Mannschaft Mut zuzusprechen. Er hat das fast so dargestellt als hätten seine Kinder jetzt einen lebenslangen seelischen Schaden davongetragen.


    Ich könnte noch einige dieser Beispiele nennen. Die Kinder werden vor jeder ach so kleinen negativen Erfahrung beschützt und sie müssen auch die allerkleinsten Probleme nicht selbst lösen. Das heißt sie bekommen nicht die Chance es zu lernen mit Problemen und negativen Erfahrungen umzugehen. Mit Mitte 20, wenn Mutti sie dann nicht mehr beschützen kann, kommen sie im Leben mit den negativen Dingen dann absolut nicht klar und werden in jungen Jahren schon psychologisch behandelt, haben Burnout, wechseln wegen Kleinigkeiten den Job usw.


    Ich verstehe absolut nicht wieso Eltern nicht sehen was sie ihren Kindern da antun und dass sie ihnen keinen Gefallen tun.