Beiträge von hoeness2

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    als A-Jugendtrainer im Breitensport gab es diesen Moment mehrmals.

    Mein Highlight, Spiel um Platz 1 und vorletztes Saisonspiel. Der Kader war dünn, mit 20 Spielern in die Saison gestartet und mit 15 Spielern beendet.

    Unglücklicherweise war das Spiel Sonntag Vormittag und zeitgleich war ein Feuerwehrfest. Natürlich haben sich nicht alle Spieler für Fußball entschieden und wir sind zu diesem Spiel mit 11 Mann gefahren und haben in der 60. Minute den Torwart gegen einen verletzten Feldspieler getauscht. Da fragt man sich dann schon, für wen mache ich das.

    Ich kenne tatsächlich beide Seiten. Ich hab 7 Jahre unsere Truppe gecoacht, bis mein Sohn in ein Nlz gewechselt ist. Leistungsmäßig hat es wirklich Sinn gemacht.

    Wir haben alles frühzeitig kommuniziert und wurden sogar sehr herzlich von unserem Verein verabschiedet mit "Rückfahrticket".


    Dann bin ich bei meinem Jüngsten als Trainer eingestiegen und hab unseren 2 Besten erstmal ein zusätzliches Training in der höheren Jugend klar gemacht.

    Die Kids sind happy, die Eltern fühlen sich gut und der Mannschaft kommt das absolut zu Gute...

    das gibt es natürlich auch und ist vollkommen richtig. Das sind aber wirklich Einzelfälle und max. 1 Spieler pro Jahrgang in unserem Dorfverein hat das Zeug für einen NLZ - Verein. Wäre auch echt schade, wenn es der Spieler nicht wenigstens probieren würde. Bei uns sind das meist schon 3-4 Spieler die "besser" gefördert werden müssen und es leider dazu führt, dass es spätestens ab der B-Jugend mehr Quantität als Qualität gibt.

    Da ich mittlerweile schon etwas länger im Geschäft bin, habe ich viele Entwicklungen bis zu den Senioren beobachten dürfen. Ich komme fast zur gleichen Einschätzung. Der Heimatverein wäre manchmal/oft die bessere Wahl.

    Mittlerweile kommt es mir schon fast so vor, dass wer in der B-Jugend noch im Heimatverein (Breitensport) spielt, schon zu den ersten Verlierern gehört. Viele Spieler die bei uns zu den "Besseren" gehören und wechseln,weil man ja richtig gefördert werden muss, landen irgendwann in einer zweiten Mannschaft. Da passiert es häufig, dass entweder ein neuer, besserer Verein gesucht wird oder das Fußballspiel ein Ende hat.

    Wer mir fast ein wenig leid tut, sind die Heimatvereine. Die können sich bis zur D-Jugend meist freuen, dass Sie fast alles gewinnen. Richtet man den Blick dann zu den Herren, stellt man fest das die eigenen Talente überall spielen nur nicht beim eigenen Vereinen oder eben gar nicht mehr.

    Wo sollten auch die Impulse für Wandel her kommen?

    Von uns Trainern natürlich, woher denn sonst?

    aus meiner Sicht wird der Hebel des Trainers überschätzt.

    Man kann versuchen, alles so gut es geht zusammenzuhalten und keine grundlegenden Fehler zu machen(Stichwort Brüllaffe an der Seitenlinie), aber auf die meisten Dinge (Schule, Freunde, digitale Angebote) hat man keinen Einfluß.

    verrückte Entwicklung.


    Meine Denke: wenn man die Jungs bis zu den Senioren gebracht hat, dann spielt jeder noch 10 Jahre Fußball. Ist aber leider nachweislich falsch...

    Zitat: "Ich habe das an meinen Jugendleiter mal ähnlich formuliert ->wenn aus der Jugend jedes Jahr 2 Spieler in die erste Mannschaft kommen bin ich zufrieden (10 Jahre aktiv im Herrenbereich x2 Spieler =20 Spieler für die erste Mannschaft). Dann brauch ich maximal noch 2-4 Legionäre und bin für Kreisliga (oben) bis max. Landesliga (unten) gut aufgestellt."


    Das würde bei uns auch passen, aber bei uns gibt es fast immer zwei Mannschaften (1. und 2. Mannschaft) damit bräuchte jeder Verein 4 Spieler pro Jahr und das halte ich für unmöglich. Es gibt zu oft Jahrgänge da hat man nur einen oder zwei Spieler und dann bräuchte man im darauffolgende Jahr 7 oder 8 Spieler...


    Noch eine richtige Anmerkung. Die Auswirkung des Drop-outs kommt langsam, aber irgendwann werden wir diese nicht mehr vertuschen können. Des Weiteren ist der Drop-out nicht nur im Jugendbereich, sondern auch bei den Senioren.

    Guten Morgen,


    eigentlich bin ich Jugendleiter, habe aber immer den Herrenbereich auch im Blick.

    Mich beschleicht schon länger das Gefühl, dass wir den Übergang Junioren zu Senioren nicht gut machen.


    Daraufhin habe ich mal die Altersstruktur der Senioren ausgewertet, Fupa sei Dank ist das eine Sache von 15 Minuten.


    Dabei habe ich erschreckendes festgestellt. Im Bereich 18-24 Jahre haben mehrere Vereine in unserer direkten Umgebung nur noch max. 10 Spieler, es gibt auch Vereine die haben nur 5.

    Warum 6 Jahre? Weil es ziemlich genau die Hälfte des normalen Fußballerlebens darstellt. Spieler die weit über 30 Jahre alt sind gibt es bei uns nur noch selten oder sind dann irgendwelche Vereinsfunktionäre.

    Wenn ich jetzt den ausgewerteten Bereich mal zwei nehme, bin ich doch genau bei der Anzahl an Spielern die in 5-6 Jahren noch zur Verfügung steht oder bin ich da irgendwo falsch abgebogen?

    gerade wieder Diskussionen mit meinen D-Jugendtrainern. 13 Spieler sind zuviel für eine Mannschaft....

    Nein ist es nicht, es ist eher zu wenig. Und nein, das ist auch kein Bauchgefühl. Ich führe Trainingslisten/Spielbeteiligungen der letzten 7 Jahre und mache die Spielverlegungen.


    Für mich kommt da immer mehr raus, am liebsten würde man mit seiner E-Jugend Mannschaft alleine weitermachen. Nur blöd das das bei einer D9 nicht funktioniert

    interessanter Denkansatz, aber im Dorf nur sehr schwer umzusetzen.


    Wir hätten im Großfeld 4 Mannschaften. Das wären pro Mannschaft/Trainer 500 € im Monat, somit 2000 € gesamt pro Monat.

    Über das ganze Jahr gesehen 20000,- €.


    Sponsoren im Jugendbereich zu finden ist bei uns möglich, ob das allerdings dauerhaft funktioniert bezweifle ich.

    Bleibt eigentlich nur die Beiträge zu erhöhen. Hier wären wir dann mit 20 € monatlich der teuerste Verein im Kreis, von den NLZ mal abgesehen.


    Wir haben im übrigen das gleiche Problem und so wie es aussieht, wird es nächstes Jahr eine Premiere geben. Wir werden eine Mannschaft nicht melden können, weil wir keinen Trainer finden.


    So richtig schlaue Lösungsansätze haben wir leider auch nicht, da es, egal wie man es rechnet, 30-40h pro Monat Aufwand für den Trainer sind.

    Ich bin Trainer und Vater und mich fragen einige Personen, was ich ihnen empfehlen würde, aber richtig empfehlen kann ich leider gar nichts mehr (nicht einmal meinem Sohn). Was sind die Gründe?

    - NLZs sind für mich die 1. Adresse. Da habe ich eines in 15 km Entfernung und dann werden es über 60 km. Im Kinderbereich (bis E-Jugend) kann ich denen ihr Vorgehen allerdings auch nicht immer unterschreiben. Und die Familie muss ihr Leben nach dem Kind ausrichten. Ab D-Jugend OK. - diese Frage stellt sich allerdings für die wenigsten (zumindest in meinem Umfeld)

    - Leistungsvereine: Schaue ich nur auf die nächste Jugendmannschaft ist mir das zu kurzfristig gedacht. Welcher Verein kann durchgehend von D- bis A-Jugend einen hohen Level bieten? In meiner Umgebung 4-5. Alle anderen können das nicht, auch wenn sie es gerne können wollen. (30 min. - 60 min. Entfernung)

    - Welche Vereine haben noch Kontinuität? Die Trainer wechseln oftmals jährlich, die sportlichen Leiter werden getauscht und ein Konzept, sofern es eines gibt, wechselt sehr häufig.

    - Ambitionierte Vereine: haben mal einen guten Jahrgang, Realität und Wunsch gehen stark auseinander, sind Ruck-Zuck wieder auf dem Breitensportniveau bzw. verhalten sich so

    würde ich so 1 zu 1 unterschreiben.


    Wir haben auch immer mal wieder einen Spieler der ins NLZ wechselt. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel.


    Die meisten unserer Spieler wechseln zu "ambitionierten" Vereinen, aber das sehe ich mittlerweile sehr kritisch.

    Für die D-Jugend ist so eine BOL (Bayern) Mannschaft noch ok und vielleicht auch noch C-Jugend.

    Sollte dann der Sprung in eine der höheren Ligen nicht möglich sein, sehe ich es als Zeitverschwendung.


    Aus der Sicht unserer Stammvereine, wir sind eine JFG, wird es doppelt bitter.

    In den letzten 7 Jahren ist kein einziger Spieler, der zu einem "ambitionierten Verein" gewechselt ist, wieder zurückgekehrt.

    9 von 10 Spielern haben sogar ganz mit dem Fußball aufgehört. Liegt vielleicht daran das es meistens keine sozialen Kontakte gibt.


    Die Zahlen stammen aus meiner 8 jährigen JL Zeit.

    immer wieder erstaunlich, wie man als Jugendleiter gedrängt wird die Wechselfrist zu umgehen.

    Diese endet bei uns in Bayern am 15.7..

    Kommt einer am 19.7. mit einem Wechsel, gibt es kurz darauf eine Abmeldung die mit dem Datum 15.7. versehen ist.


    Meistens kommt dann die Argumentation, man solle im Interesse des Spielers handeln.


    Sehe ich komplett anders.

    Als aufnehmender Verein würde ich dem Spieler mitteilen, dass der Wechsel eigentlich zu spät ist.

    Sollten ihm aber 3 oder 6 Monate Sperre nichts ausmachen, kann er gerne kommen.

    Es ist alles richtig was Du sagst, bei der richtigen Mannschaftsgröße bin ich mir unschlüssig.


    Zu viele Spieler sind gut für den Trainer, da er nicht auf jeden angewiesen und die unzuverlässigen nicht ins Gewicht fallen.

    Zu wenig Spieler sind gut für jeden einzelnen Spieler, da er fast immer spielt, egal was er macht bzw. nicht macht.

    Er wird ja gebraucht :)

    3 von denen haben für sich beschlossen, dass Fußball (vor allem Großfeld) nichts für Sie ist.

    Im Kleinfeld können sportliche/körperliche Defizite immer gut kaschiert werden, aber irgendwann geht es dann nicht mehr.

    Bei den zwei anderen hat sich der Freundeskreis verändert.


    Das viele keine Verpflichtungen wollen, stelle ich immer mehr fest. Als ich vor 7 Jahren als JL angefangen habe, war das anders.

    Da habe ich öfters Gespräche führen müssen, warum zu wenig Spielzeit.

    Heute habe ich das Gefühl, dass manche froh sind wenn sie am Wochenende frei haben...

    Unsere C-Jugend Saison neigt sich dem Ende.

    Sportlich alles prima, höchste Liga im Kreis und wir spielen oben mit.


    Warum landet dieser post jetzt im Frustabbau-Thread?


    Weil aus 23 Spielern am Anfang noch ganze 15 Spieler für die neue Saison da sind.

    3 Spieler wechseln zu einem ambitionierten Verein und der Rest hat aufgehört.


    Gerade bei dieser Mannschaft haben wir aus Verein, sowie man Fußball in der Vergangenheit denkt, alles richtig gemacht.

    3 Trainer, einer davon mit B-Schein, tolles Training.

    Zusammen ins Hallenbad gefahren und ein Spiel eines Bundesligisten angeschaut.

    Für Spieler die nicht so häufig spielen konnten, Freundschaftsspiele vereinbart. Damit gab es für jeden Spieler genug Spielzeit.


    Das Ergebnis ist aber das Gleiche wie in der Saison davor, bei der wirklich nicht alles rund lief.

    Der Dropout ist für einen kleinen Verein einfach nicht zu verhindern...



    Was mich umtreibt, sollte ich wirklich mal alles umstellen?

    Nur noch einmal in der Woche Training und am Wochenende muss nur derjenige spielen der auch wirklich Lust hat.


    Verrückter Ansatz, aber ein "einfach weiter so" wird über kurz oder lang nicht reichen...

    ich kann nur für die Tendenz 2 sprechen.

    Auch bei uns wird die Spitze der Pyramide sehr steil. Im Kreis gibt es ein regelrechtes A-Jugend sterben. Es gibt mittlerweile SG´s (4 Vereine) die seit 2 Jahren keine A-Jugend mehr stellen.


    Über kurz oder lang werden wir uns damit abfinden müssen, dass die zweite Mannschaft im Herrenbereich eher eine Ausnahme als die Regel ist.


    Was mich fast mehr stört, ich habe keinerlei Ideen wie wir diese Entwicklung aufhalten können.

    Viele Spieler die in der B-Jugend oder A-Jugend aufhören, machen einfach gar nichts. Die spielen auch kein Handball, Volleyball etc. .

    Der Trainingsbetrieb ist natürlich auch hervorragend, wenn man weiß das man am Wochenende unter allen Umständen gebraucht wird....

    irgendwie deprimierend.


    Wir betreiben einen sehr, sehr großen Aufwand im Jugendbereich. Betrachtet man dann, was im Herrenbereich ankommt ist das viel zu wenig. So wird es auf die Dauer nicht funktionieren im Herrenbereich.


    Wir könnten uns feiern lassen, wie viele Bambinis oder Kleinfeldspieler wir haben, aber spätestens B- und A-Jugend wird es dünn....


    Eigentlich mag ich jammern nicht, aber ich muss feststellen das ich es nur sehr bedingt beeinflussen kann und nur Beifahrer bin.

    Die Gründe warum mit dem Fußball aufgehört wird, haben bei uns meistens nichts mit dem Sport an sich zu tun, Stichwort "zu wenig Einsatzzeit"...