Funino ist wie Pferderennen mit Eseln, sieht ähnlich aus, ist aber langweiliger
Ich hab ja schon einiges über Funino gehört, aber langweilig ist nun das letzte was mir dazu einfällt.
Was ist daran langweilig?
Funino ist wie Pferderennen mit Eseln, sieht ähnlich aus, ist aber langweiliger
Ich hab ja schon einiges über Funino gehört, aber langweilig ist nun das letzte was mir dazu einfällt.
Was ist daran langweilig?
Ich habe die Regel auch für mich das der Schiedsrichter Tabu ist und weiß auch das ich nichts während des Spiels sagen sollte. Aber beim Spiel kommt es halt vor, dass man sich aufregt und aus der Emotion heraus etwas sagt.
Das passiert mir vielleicht 1-2 mal pro Saison. Besonders halt in Situationen wo ich die Gesundheit meiner Spieler gefährdet sehe.
Wer es schafft nie etwas zum Schiedsrichter zu sagen muss enorme Selbstbeherrschung haben, oder hat nie selber Fußball gespielt.
Selbstbeherrschung .....und aus der Emotion heraus.....
Wie gehst du denn mit wiederholten Fehlern deiner Spieler um?
...ja, da haste Recht.
Da hat er sich ein wenig ungeschickt ausgedrückt der Herr Niedermeier.
Wie sollte er sich denn ausdrücken?
Das sehe ich komplett anders. Unsere Kids sind über 5 Jahre zu einer richtigen verschworenen Gemeinschaft geworden. Im Team sind enge Freundschaften bei Kindern und Eltern entstanden, weil wir uns als Team begreifen und das habe ich en kindern auch von Anfang an so vermittelt. Wir verlieren zusammen (egal) und wir gewinnen auch mal alle zusammen (super, Party!) Zu Heimspielen kommen unaufgefordert auch viele Kids, die an dem Tag aufgrund unserer Kadergröße gerade nicht aufgestellt sind. Ein talentierter Spieler hatte vor ein paar Wochen ein super Angebot, in Zukunft bei einem ambitionierteren Verein zu spielen. Er hat abgelehnt, weil er sich bei uns im Team wohlfühlt (und weil das Training vielleicht unterdurchschnittlich, aber auch nicht ganz unter aller Kanone ist.) Wer will uns da Teamgeist absprechen?
Verein im Verein.....
Bei dir höre ich Mannschaftsgeist .... Teamgeist .... Freundschaften im Team....im Team wohlfühlt....
Der Verein ist dir aber wohl egal.
Wenn jemand 2 Teams in der E melden kann. Kann er dann auch 2 Teams in der D melden? Oder dann 2 Teams in der C?
Oder fehlen euch dann Kinder? Das sollte den Verein interessieren.....
Alles anzeigenDas ist genau, was unsere unterschiedliche Sichtweise erklärt. Ob die Kinder besser werden, ist für mich nicht unwichtig, aber sekundär. die Freude am aktuellen Fußballspiel steht für mich im Vordergrund.
Dennoch gibt es auch im Sinne von "Besser werden" einige Gründe für 6+1, zum Beispiel:
- Torwartspiel
- Basics der Unterschiede von Abwehr Mittelfeld und Angriff
- Mannschaft muss lernen miteinander zu kommunizieren
- mehr Platz im offensiven 1:1
- mehr Alternativen für ein Passspiel
- Gewöhnung an hohe Bälle
Funino oder einfachen 3:3 hat dagegen natürlich auch mindestens 3 Riesenvorteile:
- Mehr Ballkontakte für Alle
- Mitläufer können sich nicht verstecken
- Übersicht wird durch die 4 Tore geschult
Mein persönliches Fazit:
Funino als Trainingstool ist super
Gegen Funino als ergänzendes Wettbewerbsangebot ist ebenfalls nichts einzuwenden
Beim Funino gibt es auch das Feld mit Toren...
- Gewöhnung an hohe Bälle
- Torwartspiel
Funino Feld:800qm, mit 6 Kindern = 133qm pro Kind
F-Junioren Feld: 1200qm, mit 14 Kindern = 86qm pro Kind
- mehr Platz im offensiven 1:1
Was für Basics müssen F Junioren da lernen?
- Basics der Unterschiede von Abwehr Mittelfeld und Angriff
Im 3vs3 oder 3+1vs3+1 reden die auch
- Mannschaft muss lernen miteinander zu kommunizieren
Mehr Entscheidungen, die das Spiel komplizierter machen
Aber wobei werden mehr Pässe pro Kind spielt?
- mehr Alternativen für ein Passspiel
Also wenn wir die individuellen Fähigkeiten eines Spielers bewerten, ignorieren wir einfach, ob er in der Lage ist, am Passspiel zu partizipieren?
Ich denke, genau diese Auffassung ist ein ganz gravierendes Problem in der Ausbildung (unabhängig vom Alter). Es wird viel zu häufig nur darauf geachtet, ob ein Spieler dribbeln und/oder sich im Zweikampf durchsetzen kann. Ob aber ein Spieler eine gute Spielübersicht hat, gute Entscheidungen trifft und seine Mitspieler gut einbinden kann, sollte ebenso wichtig sein. Und das sind Eigenschaften, die sehr wohl Ausdruck spielerischer Klasse sind. Auch bei Kindern.
Und Nein! Stärken im Passspiel und Dribbling schließen sich nicht gegenseitig aus.
Kontext beachten.
Das hat der Nutzer nicht geschrieben.
Meine Erfahrung.
In der E sind die Eltern noch aktiver und dann geht es zum Training.
D-Jugend, in dem Alter sind die Eltern nicht mehr so aktiv hinter den Kindern hinterher.
Kind entscheidet häufig selbst.
Die Frage kann schon berechtigt sein, aber nicht auf das Feld geschrien, während das Spiel noch läuft.
Wenn man den Spieler während des Spiels zur Seite nimmt und in ruhigem Ton fragt, was der Spieler für eine Idee hatte, sieht die Sache schon ganz anders aus..
Was für eine Idee hattest du, als du den Regenwurm deinem Gegner auf die Schulter gelegt hast....
"Was machst du da?" geht dann auch.....
Weil es passt, Teil 3.....
https://portal.spond.com/de/co…eachtung-geschenkt-werden
Meikel Schönweitz sagt: "Bei uns fangen wir in der F-Jugend mit einem Sieben-gegen-Sieben an - 14 Leute rennen dem Ball hinterher, und einer hat ihn. In England und Belgien ist in diesem Alter Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei angesagt - was heißt, dass ich als Einzelner viel mehr Ballkontakte habe."
Teil 2
Ich Ziele eigentlich eher auf die Mini, F und E Junioren. Diese müssen wir vermehrt in den Fußball bringen und dann halten.
Da sehe ich klare Vorteile bei einem 3vs3 gegenüber einem 6+1, insbesondere für kleinere Vereine die heute 6 Kinder in der F haben und keine F melden können. Diese Kinder haben das große Glück bei der E beim Training mitmachen zu dürfen. Hurra.
Das sehe ich bei Mädchenmannschaften in dem Alter noch viel deutlicher....
Aber auch bei D Junioren besteht Handlungsbedarf bei der Wettbewerbsform....
Wer aus der Mannschaft von TV 1911 Vohburg III wird in der A Jugend noch Fußball spielen?
http://www.fussball.de/spielta…0004VS54898DVSE4SAI6-G#!/
Die haben an jedem Wochenende viel Spaß...mit dem Fußball verbinden diese Kinder sicher nur positives. Der Trainer ist auch begeistert, im Schnitt nur 12 Gegentore pro Spiel, wenn mal nur 9 Gegentore fallen sind ja alle Happy.
Wer aus der Mannschaft von SV Zuchering 2 wird in der A Jugend noch Fußball spielen?
http://www.fussball.de/spielta…0006VS54898EVVPK9T2R-G#!/
Die haben auch an jedem Wochenende so viel Spaß...
Was wirst du bei diesen Kindern finden, was DU aus dieser Studie gelesen hast????
Drop-Out dieser Kinder kommt ja deinern Meining nach ganz sicher nicht, wenn man sich um diese 4 Themen kümmert:
1. Die Trainerkompetenzen schulen
2. Bindung zum Verein stärken
3. Vereinsphilosophie überprüfen
4. Jugendförderung als Vereinsziel verankern
Die Verbände haben sich um Altersgerechte und auch Entwicklungsgerechte Wettkämpfe zu kümmern.
Wenn Sie das nicht wollen, können noch 100 Studien veröffentlicht werden....die Trainer bleiben Väter/Mütter die gefragt wurden, weil es kein anderer machen wollte.....
Zwei muss ich noch.
Teil 1
Da du diese Studie als Grundlage deiner Argumentation benutzt.
Aus der Zusammenfassung der Studie:
Basierend auf dieser Analyse sind folgende identifizierte Forschungslücken in zukünftigen Studien zu berücksichtigen:
1. Analyse der Drop-out-Entscheidung als Selektion verfügbarer Alternativen;
2. Bezugnahme auf zugrunde liegende Kontextbedingungen des Drop-out-Verhaltens;
3. Verlauf des Drop-out-Verhaltens sowie
4. Interventionsperspektiven.
Darüber hinaus können praktische Konsequenzen für das Management von Jugendlichen in Fußballvereinen abgeleitet werden:
1. Stärkung und Entwicklung altersgerechter Trainerkompetenzen;
2. Reflexion der eigenen Vereinsphilosophie vor dem Hintergrund divergierender Erwartungen von Jugendlichen;
3. Maßnahmen zur Förderung der Identifikation mit dem Fußballverein und
4. Verankerung des Themas Förderung von Jugendlichen als zentrales Vereinsziel.
Natürlich kann diese Studie keine Änderung der Wettbewerbsform empfehlen....
Es gibt nur was für Vereine zu tun.....
Zu 1 Trainerkompetenzen:
Auch in 5 Jahren werden wir unbedarfte Väter/Mütter als Trainer haben. Wer will Ihnen einen Vorwurf machen?
Sonst wollte es keiner machen....
Ändere ich die Wettbewerbsform, KANN diesen Trainern geholfen werden.
Aufgaben für den Verband!
Zu 2 Vereinsphilosophie:
Da steht doch glatt "indem sie junge Mitglieder in ihren Bedürfnissen und Interessen mit maßgeschneiderten Angeboten gezielt ansprechen"
Könnte da die Wettbewerbsform Einfluss haben....
Aufgaben für den Verband!
Zu 3 Identifikation:
Die Vereine haben Probleme genung Trainer zu finden...
Dann werden sich sicher noch genug weitere "freiwillige" finden die noch Veranstaltungen durchführen.
Anstatt jedes Wochenende ein Spiel, kann durch eine Änderung der Wettbewerbsform .....
Aufgaben für den Verband!
Zu 4 zentrales Vereinsziel:
Auch mit diesem Ziel in der Satzung...
Es gibt mehr als einen Verein, der die Jugend nutzt um die Senioren zu finanzieren.
Die Senioren sind das Aushängeschild.
Das kann bei anderen Vereinen durchaus anders sein.
Meiner Erfahrung nach, ist es einfacher für die Senioren Unterstützer zu finden...
Am Wochenende Getränke und Essen beim Spiel der Senioren verkaufen?
Klar mach ich.
Am Wochenende Getränke und Essen bei Spielen der Junioren verkaufen?
Nee Samstags habe ich schon was vor....
Dann fragt man die Eltern, die gar nicht im Verein sind....
Alles anzeigen
Jetzt haben ich verstanden: Es geht um Ideologie, aber nicht um Fakten und Argumente.
Anders ausgedrückt:
Trainer, die flächendeckend Funino als alleinige Wettbewerbsform einführen wollen, sind die qualitativ hochwertigen Trainer. Alle anderen sind schlechte Trainer, auf jeden Fall ewig Gestrige, die für den Drop Out verantwortlich sind.
Fakten und Argumente wurden schon mehrfach ausgetauscht!
Threads dazu:
Funino-Liga - wir sind dabei!
Relativer Alterseffekt
Ideen von Matthias Lochmann ITK 2018
etc.
Deine Frage:
Wie kann ich mich als Trainer in einem Dorfverein dsbzgl mit minimalem Aufwand maximal weiterentwickeln?
Meine Antort:
Ändere die Wettbewerbsform.
Was ist daran schwer zu verstehen?
Alles anzeigen
Natürlich muß man über Verbesserungen im KIFU (Zahl der Spieler, Ballgrößen etc.) nachdenken und diese dann auch umsetzen.
Zu den von dir genannten Zitaten, die isoliert aus dem Kontext herausgelöst eine etwas andere Bedeutung bekommen haben:
Ad 1: Heißt andere Wettbewerbsorganisation für Dich größere Flexibilität in der zeitlichen Gestaltung für die Kids, also nach dem Motto wenn ich keinen Bock habe komme ich eben nicht zum Festival/Turnier/Spiel?
Ad 2: Wäre deine Schlussfolgerung, deswegen im A, B und C-Jugendbereich nur noch 7:7 oder Ähnliches zu spielen?
Ad 3:
Das ist mein Credo: wir müssen für Spaß und ab und zu für Erfolgserlebnisse sorgen. Das hat aber vor Allem mit der Einstellung von Trainer und Spielern zu tun. Das Spiel bzw der Wettbewerb sollen eben nicht die Fortsetzung des Trainings, sondern der gemeinsame Lohn für die im Training gemeinsam erarbeiteten Fortschritte sein.
Ad4:
So ist es, dass kann man aber in jeder Wettkampforganisationsform, es kommt nur auf den guten Willen und das Engagement des Trainers an (Bsp: Freundschaftsspiele für die Kinder, die noch nicht weit entwickelt sind
damit sind wir wieder bei einem zentralen Punkt der Studie angelangt Der Qualität des Trainers und zwar nicht nur in fachlich, sondern auch in pädagogischer und psychologischer Hinsicht.
Wie kann ich mich als Trainer in einem Dorfverein dsbzgl mit minimalem Aufwand maximal weiterentwickeln?
Ändere die Wettbewerbsform.
Alles anzeigenAuf der Homepage der DFB Akademie findet sich eine ausführliche aktuelle Studie zu den Gründen von Drop Out:
https://www.dfb-akademie.de/ak…ten/app/page/get/15000085
Bezeichnender Weise wird darin die Wettbewerbsorganisation in den frühen Jahren des KIFU nicht als Drop Out Grund identifiziert. Ich bleibe dabei, das ist eine These, die durch keinerlei Fakten belegt ist.
Die Studie empfiehlt im Gegensatz dazu 4 Maßnahmen-Felder:
1. Die Trainerkompetenzen schulen
2. Bindung zum Verein stärken
3. Vereinsphilosophie überprüfen
4. Jugendförderung als Vereinsziel verankern
Für uns als Trainer ist Punkt 1 natürlich am interessantesten.
In der Zusammenfassung heißt es in dem Artikel dazu:
"Der Trainer ist eine zentrale Bezugsfigur für Jugendliche, weil er viele Bindungsfaktoren zum Sport und zum Verein direkt und indirekt beeinflusst. Deshalb sollte die Trainerausbildung noch stärker auf die Betreuungskompetenzen jüngerer Altersgruppen abstellen. Pädagogisch versierte Trainer müssen nicht nur ihre Trainingsinhalte an das jeweilige Alter der Jungen und Mädchen anpassen. Sie müssen auch ihre sozialen Kompetenzen so schulen, dass sie in der sensiblen Pubertätsphase Schwächen und körperliche Entwicklungsnachteile erkennen und berücksichtigen können. Auch sollten sie Konflikte in der Mannschaft wahrnehmen und lösen können. Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit Elternansprüchen, gerade wenn deren Erwartungen das Leistungspotenzial ihrer Kinder übersteigen."
Dieser Punkt ist für kleinere Vereine, die auf ehrenamtliche (Vater-)Trainer angewiesen sind, am schwierigsten zu adressieren, denn diese Gruppe von Trainern hat für ausführliche Weiterbildung in sportlichen, pädagogischen und psychologischen Belangen einfach nicht das dafür erforderliche Zeit-Budget.
Bist du dir sicher es auch gelesen zu haben???
Zitate:
...Der Verpflichtungsgrad im Vereinssport kollidiert mit dem Bedürfnis von Jugendlichen nach zeitlicher Flexibilität und Selbstbestimmung in der Freizeitgestaltung...
...Körperliche Entwicklungsnachteile im Vergleich zu Mitspielern während der Pubertät können das Problem gerade in Vereinen, die zwei Altersjahrgänge in einer Gruppe zusammenführen, verschärfen...
...Sportliche Erfolgserlebnisse, sowohl persönliche als auch gemeinsame mit der Mannschaft, und Spaß am Fußball sind deshalb wichtige Faktoren...
...schwächere Spieler mitzunehmen und ihnen ihre Einsatzchancen aufzuzeigen und Erfolgserlebnisse zu verschaffen, erhöhen die Motivation und die Freude am Fußball...
Hat das alles für dich nichts mit der Wettbewerbsform zu tun?
Wäre das Zeitbudget vorhanden, wenn die Wettbewerbsform eine andere wäre.....
Alles anzeigen"Wieso sollte die klassische Form des 6 plus 1 Spiels mehr Spaß machen ?
Bei Funino haben doch die Kinder viel mehr Ballkontakte und mehr Erfolgserlebnisse.
……….
Meinst Du mit Mannschaftsgeist im klassischen 6 plus 1 System das die schwächeren Kinder in die Abwehr gesteckt werden und dann für die 2-3 Stars der Mannschaft die nützlichen idioten spielen ?"
Es geht eben nicht nur um Ballkontakte und individuelle Erfolgserlebnisse, sondern auch darum, als Team etwas gemeinsam zu erreichen. Es ist dann die Aufgabe des Trainers zu vermitteln, dass jeder im Team seinen Platz hat und letztendlich gleich wichtig ist.
Allerdings ist hier auch das Alter zu berücksichtigen: 7:7 für eine G-Jugend ist natürlich Quatsch; bei einer E-Jugend ist ein 7:7 m.E. Alters-gerecht.
Ein weiterer wichtiger Spaß-Faktor sind einfache Regeln und Strukturen, das ist bei Funino nicht unbedingt gegeben.
Beim Funino gibt es kein Team? Man erreicht beim Funino nichts gemeinsam?
Warum ist ein 7:7 in der E-Jugend Altersgerecht?
Die Regeln und Strukturen beim Funino sind nicht einfach?
Der Facto verfügen die Mehrzahl der Jugendlichen z.Bsp C Jugend nicht über das erforderliche technische Repertoire einer angemessenen Ausführung. Die zu beobachtenden automatisierten Defizite lassen sich in Spielformen in der Beweis nicht beheben. Die Benennung des Fehler und eine Autokorrektur erfordert gerade eine gesicherte Basiskompetenz der Grundtechniken.
Der Technikerwerb nur durch Spielformen ist wohl eher totaler Quatsch. Erforderlich ist eine hohe Wiederholungszahl der Bewegungsausführung mit nötiger Varianz. Ballmastery nach Coerver oder Techniktraining nach Nowak hat nach meiner Ansicht einen notwendigen Stellenwert im Training. Leider sind bereits bei den jüngsten unnötig komplizierte Übungen mit geringer Wiederholungszahl und Wartezeit zu beobachten. Auch bei den älteren von einem gezielten Techniktraining zur Erweiterung und Verfeinerung lediglich auf Spielformen zu setzen wird nach meiner Meinung nicht funktionieren.
Aber leider hört man ständig Trainer über die technische Unfertigkeit ihrer Spieler meckern. Beobachtet man das Training zeigt sich jedoch die wahre Ursache. Koordination und Grundtechniken werden als gegeben vorausgesetzt und nicht trainiert.
Die dann vorgegebenen taktischen Anweisungen und Übungen scheitern meist bereits an den technischen Unfertigkeiten.
Aber genau die Jugendlichen von denen du hier schreibst, wurden doch so ausgebildet wie du es willst....
seit den Minis, ca. 7 Jahre lang, eine Übungsform nach der anderen....
Die Übungsformen beherrschen sie dann auch!!!!
Kommt Varianz dazu, klappt es nicht.
Kommt Bewegung dazu, klappt es nicht.
Kommt Zeitdruck dazu, klappt es nicht.
Kommt Gegnerdruck dazu, klappt es nicht.
Alles anzeigenDer RAE tritt durch ein objektives Einteilungskriterium auf: Geburtsjahrgang.
Diesem will man jetzt mit subjektivem Sachverstand entgegen wirken? Was ist der subjektive Sachverstand? In Bezug auf Fußball könnten das Trainerlizenzen sein? Aus meiner Sicht: Nein, durch eine Trainerlizenz entsteht keine einheitliche Beurteilung von Spielern. In Bezug auf die Entwicklung des Kindes die Meinung der Eltern? Die wollen immer das Beste für das Kind - ist das wirklich auch immer das Beste?
Mir persönlich wären da objektive Kriterien lieber. Nicht eines sondern eine Sammlung und Gewichtung von mehreren. Auf Anhieb fallen mir da z.B. folgende ein:
Fußball: Größe, Gewicht, Schussgeschwindigkeit, Schnelligkeit mit und ohne Ball, Koordination, Sprungkraft u.a.
Sozial: Geschwister, Schulstufe, Kontakte zur Altersklasse außerhalb des Fußballplatz, geistige Entwicklungsstufe u.a.
Dieses Ergebnis könnte man dann nehmen und damit Einteilungen nach oben (älterer Jahrgang) und unten (jüngerer Jahrgang) objektiv zu begründen.
Das objektive Kriterium ist nicht der Geburtsjahrgang.
Das Kriterium ist beim RAE der Geburtsmonat. Und auch das ist nicht korrekt.
Das Kriterium ist die körperliche Überlegenheit.die vom Geburtsmonat beeinflusst wird.
Schönes Beispiel, unsere U19 Nationalmannschaft:
Januar - März 15
April - Juni 5
Juli - September 4
Oktober - Dezember 3
Im Vergleich Belgien:
Januar - März 7
April - Juni 9
Juli - September 3
Oktober - Dezember 7
Oder England:
Januar - März 9
April - Juni 2
Juli - September 8
Oktober - Dezember 5
Falls das so bei dir angekommen ist, möchte ich sagen, dass es so nicht gemeint war. Zum einen schreibe ich nur von den Kompensationsstrategien und zum anderen von wenig und nicht von keinen.
Ok.
Dann ist es die Unterstellung, dass in der Gruppe der "stärkeren" die Entwicklung von Kompensationsstrategien klein wäre.
Zitat von let1612Was heißt physisch stark? groß, schnell, kräftig? -> Körper
Was heißt technisch stark? Dribbling, Passqualität, Schusstechnik, Ballan- und mitnahme? -> Fuß
Worunter fällt Spielintelligenz und Antizipation? -> Kopf
physisch stark-> Sandro Wagner
technisch stark-> Xavi
Einbringen kann ich alles.
Bei einem ist der Körper weiter, dafür der Fuß nicht so gut.
Beim nächsten ist es andersrum.
Die Spielintelligenz wird ausgebildet. Die Kompensationsstrategien ausgebildet. Der Kopf erkennt, wo liegen die schwächen und stärken von mir und meinem Gegner.
Es wird Xavi auf Sandro Wagner treffen.
Xavi wird etwas anderes lernen als Sandro Wagner.
Zitat von let1612Was davon kann ich beim Funino gewinnbringend einbringen? Was wird durch Regeln (kleine Tore, Schusszone, Spielfeldgröße usw.) schon "kompensiert"?
Ich würde sagen, dass ich bei Kompensationsstrategien gerade nicht diese "direkte" Konfrontation suche, sondern "indirekte" (2. Ball; Passspiel; Antizipation; Spekulation).
Xavi trifft beim 3vs3 häufig auf Sandro Wagner und muss diese "direkte" Konfrontation lösen.
Xavi hat den Ball und erkennt:
Er ist schneller, weglaufen schaffe ich nicht
Er ist körperlich stärker, ihn wegdrücken schaffe ich nicht
Er ist unbeweglicher, schnelle Richtungsänderungen wird er nicht so gut machen können wie ich
etc.
Nun wird Xavi eine Entscheidung treffen, wie Sandro Wagner überwunden werden kann.
Sandro Wagner hat den Ball und Xavi erkennt:
etc.
Beim nächsten Spiel trifft dann Xavi auf Iniesta.....
Alles anzeigenHier noch ein lesenswerter Artikel von Christian Dobrick: https://talentkritiker.de/stra…onen-stars-vom-bolzplatz/
Darin schreibt er etwa zum Thema "Hochziehen von Talenten":
«In den NLZs selbst könnte auch durchaus darüber nachgedacht werden, zum Beispiel eine Trainingseinheit oder auch nur einen Teil einer Trainingseinheit in der Woche dafür zu verwenden, jahrgangsübergreifend trainieren zu lassen, um die Verhältnisse im Straßenfußball zu imitieren. Nicht nur ergebe das den Vorteil, dass wesentlich jüngere Spieler sich etwas von „den Großen“ abschauen könnten, sondern es würde sich sicherlich auch förderlich auf das Verhalten der älteren Jugendspieler auswirken, Vorbild zu sein. Sich aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen zu müssen, weil man sie den neugierigen jüngeren Spielern beibringen muss, hat nachweislich positive Effekte auf das eigene Leistungsvermögen. Das Hochziehen von hochveranlagten Talenten, denen man damit oftmals die Chance raubt, in ihrem Jahrgang Verantwortung für eine Mannschaft zu übernehmen und sich zu Führungsspielern zu entwickeln, könnte so zum Teil umgangen werden, ohne die Vorteile der Wettbewerbshärte der Älteren missen zu müssen.»
Der einzige Kritikpunkt in dem Artikel ist für mich, dass ich mich auch darin (wie bei Lochmann) an dem Begriff der "Entscheidung" störe. Das mag als lässliche Kleinigkeit erscheinen, aber der Begriff der Entscheidung impliziert, dass eine Wahl zwischen A, B, C… getroffen wird.
Fußballspielen ist aber eine schöpferische Tätigkeit (Stichwort "Kreativität"). Der Spieler "entscheidet" nicht, sondern er "kreiert". Er kreiert: eine Finte, ein Abspiel, ein Dribbling, eine Tormöglichkeit… Der Spieler bewegt sich nicht in einer vorgegebenen Ordnung, sondern er ist es erst, der einer per se chaotischen Spielsituation eine Ordnung durch sein kreatives Handeln gibt.
Ich meine, wir müssen viel mehr auch darüber nachdenken, wie wir eigentlich über Fußball reden und welche normative Implikation unser Reden über Fußball eigentlich hat, wenn wir z.B. vom "Verteidiger", "Angreifer", "Zweikampf" usw. reden. Ich beschäftige mich gerade etwas damit, weil unsere Tochter spanisch lernt, dass in Spanien ganz anders über Fußball geredet wird und dieses Reden verrät, meine ich, etwas über das Verständnis von Fußball.
Es verändert sich zum Beispiel etwas, wenn statt "Stürmer" neuerdings vom "Zielspieler" gesprochen wird. Das ist auch für den Kifu wichtig. Wir müssen darüber nachdenken, mit welcher Sprache wir den Kindern Fußball vermitteln und was wir durch die Sprache, die wir benutzen, implizit kommunizieren.
Ein schöner Artikelteil
Zitat:
Der FFF förderte Plätze, die für die Jugendlichen geeignet waren, in ihrer Freizeit ohne Anleitung Fußball zu spielen. Genauso wie in Südamerika hat auch der „Futsal“-Sport in Frankreich einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland, das hinsichtlich des „Futsals“ bis heute ein Entwicklungsland ist. Die Errichtung von Kleinfeldern in typischer „Bolzplatz“-Manier, geeignet für „3 vs. 3“ bis „6 vs. 6“-Spiele (wobei das „5 vs. 5“ die häufigste Variante ist), war also deutlich naheliegender für den französischen Verband, als es das für den DFB gewesen wäre.
Wir beginnen Fußball mit den kleinsten im 7vs7 und Torwart. Bei denen ist bei 6vs6 Schluß. Ob die wohl freiwillige finden, die ins Tor gehen? Oder reicht da ein Rucksack, ein Mülleimer und letzter Mann packt an.
Beim entscheiden oder kreieren...
Wenn ich den Ball habe und ein Gegner mir den Ball abnehmen will.
Entscheide ich mich dann ins Dribbling zu gehen oder abzuspielen?
Oder kreiere ich ein Dribbling oder einen Pass?
In meinen Augen ist das kreieren die Ausführung nach der Entscheidung......
"...begann der FFF im Vorlauf zur Fußball-WM 1998 in Frankreich damit, den Fußball direkter an der Basis zu fördern"
wenn auch nicht exakt zum Thema passend, so finde ich doch obigen Satz beachtenswert.
Die deutschen Verbände und ihre Sportvereine müssen coole Fußball-Erlebnisswelten an der Basis schaffen.
Ein erster Schritt wurde mit den "1000 Minispielfeldern" zur Heim-WM 2006 halbherzig angestoßen und seitdem nicht wiederbelebt.
Der DFB sollte nicht in Frankfurt bauen, sondern direkt am Ruhrgebiet. Und im Ruhrgebiet und in Berlin in Kooperation mit den Verbänden in großer Zahl Bolzplätze bauen, keine Soccerfelder....
Den Verbänden im Ruhrgebiet dann noch eine starke Kooperation mit Belgien, Niederlande und Frankreich ans Herz legen....