Beiträge von Effzeh

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    Moin Moin,


    Kommt ihr in der Rückrunde in eine neue Gruppe?


    E-Jugend hier:

    Hinrunde: Einteilung nach lokalen Gesichtspunkten

    Rückrunde: Die ersten der Gruppen in eine Gruppe, das obere Mittelfeld in eine Gruppe, das untere Mittelfeld in eine Gruppe, die untersten Mannschaften in eine Gruppe


    Dann ist das ein Problem, was sich zur Rückrunde ja lösen sollte. Ansonsten ist das doch ideal, um die erlernte Technik unter extremen Gegnerdruck im Spiel zu trainieren. Wenn deine Jungs so gut sind, sollte das ja machbar sein und sogar förderlich, wenn der Gegner so das Schwierigkeitsniveau für euch erhöht.


    Ich sehe das Problem nicht so ganz, für eure Entwicklung ideal, wenn man das Feld gegen euch eng macht und ihr nur wenig Platz bei Ballannahmen etc. habt.

    Das größte praktische Problem bei Spielformen ergibt sich für mich aus der heterogenen Stärke des Kaders. In Übungsformen lässt sich das idR problemlos kompensieren, in Spielformen können weniger weit entwickelte Kinder, aber auch unkonzentrierte Kids teilweise ganze Spielformen wirkungslos machen.

    Bsp: Eine Spielform zur Schulung des Umschaltens gelingt unter diesen Umständen nur unzulänglich bis gar nicht.

    Das stimmt, ein Problem mit dem ich mich auch aktuell auch auseinandersetze. 2 Spieler bei mir in den Grundtechniken nicht ausreichend stark genug geschult, verengen wir ein Feld in einer Spielform, um den Raum noch enger zu machen, auf dem gespielt werden soll, dann gibt es folgendes Problem:
    - größeres Feld: Der Großteil der Mannschaft ist "unterfordert"

    - Feld wird verengt: Die beiden Spieler sind "überfordert", der Rest der Truppe ist jetzt "angemessen gefordert"



    Aber um mal zur ursprünglichen Diskussion zurück zu kommen.

    Eine Übungsform (sog. "11 gg 0") bietet mir hier die Möglichkeit den Spielern aufzuzeigen zwischen welchen Positionen ein Steil-Klatsch (-Steil) Sinn macht und zwischen welchen eher nicht.

    Denn bei deinen Argumenten bzgl. der spielnähe von Übungsformen fehlt mir der Aspekt des spielgemäßen Raums. Ein Rondo als solches wird es im Spiel so nie geben, während ich Übungsformen so gestalten kann dass sie den idealen taktischen Abläufen im Spiel möglichst nahe kommen. Hier kann ich im Idealfall den Bezug zum "großen Spiel" schaffen.

    Ich bin der Meinung, dass sowohl eine Übungsform, als auch eine Spielform im spielgemäßen Raum stattfinden kann, aber nicht muss. Hierbei meine ich jetzt wertfrei den Fakt, spielnaher Raum ja oder nein.

    Es hängt meiner Meinung nach vom Trainer ab, wie wählt er seine Trainingsform, wo baut er sie auf etc.


    Klar ist natürlich, je größer der Spielbezug, je besser. Aber ein Rondo ist ja grundsätzlich trotzdem nicht zu verteufeln, sondern trainiert ja neben dem Schwerpunkt den ich durch Anpassungen des Rondos "provoziere" auch nahezu alle weiteren Spielinhalte. Klar, der spielgemäße Raum fehlt, aber wenn ich mir die Trainingseinheiten anschaue, sehe ich auch viele Übungsformen, die ohne Spielbezug sind. Ballannahme im Quadrat außen um die Hütchen herum trainiert die Annahme, das Quadrat findet sich im Spiel auch nicht wieder.


    Bei Spielformen erarbeite ich vorher mit den Spielern, in welchem Raum wir uns befinden und welche Positionen besetzt sind, falls ich herausstellen möchte, für zwischen welchen Positionen bspw. das Steil-Klatsch sinnvoll ist. Dann schneide ich das Spielfeld entsprechend aus und trainiere in dem entsprechenden Bereich. Problematisch ist das im Mittelfeld, da ich meist "nur" eine Platzhälfte zur Verfügung habe.

    Was Uebungsformen angeht. Ich denke das eine Stigmatisation falsch ist.

    Sehe ich auch so!

    Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass Übungsformen schxxxße sind!


    Mein Ansicht ist folgende:
    Übungsformen, wenn sie gut ausgestaltet sind, sind gut!

    Spielformen sind noch besser!


    Zudem: Vieles, was nach "klassischem Verständnis" als Übungsform gewertet werden würde, stellt nach dieser Auffassung schon eine Spielform dar. Da gilt teilweise eben ein anderes Verständnis von Übungs- und Spielform, worauf in Beiträgen weiter oben ja schon eingegangen wurde.


    Wie gesagt, mit Übungsformen kann man sicherlich Fortschritte machen und den Jungs alle Techniken etc. beibringen. Die Tatsache in Spielformen zu trainieren ist ein Ansatz, der der wenigen Trainingszeit und der Vielzahl der verschiedenen Trainingsinhalte gerecht werden soll. Wie ich schon ausführlicher dargestellt habe, trainiere ich in einer Spielform "das Spiel", also mehr oder weniger alles, was im Spiel vorkommt. Ich unterscheide nur, ob gewisse Punkte schwerpunktmäßig vorkommen oder nur nebenbei.

    Ich versuche immer möglichst den Schwerpunkt zu coachen. Aber selbst wenn mein Schwerpunkt das Passspiel ist, kann es vorkommen, dass ich durch irgendeinen Grund (schlechtes Anbieten der Mitspieler, Annahme in eine falsche Richtung etc.) plötzlich in ein 1vs.1 gehen muss und mir durch eine Finte Raum schaffe und dann den Pass weiterspiele.

    Es ist wie gesagt deutlich anspruchsvoller zu coachen, deutlich schwieriger auf die Dinge zu achten. Aber wenn man es versucht möglichst gut umzusetzen, ist das eine Sache, die sowohl die ganzheitliche Fußballentwicklung der Jungs und den Trainer selber weiter bringt.

    Fluffi:

    Ja genau, die tatsächliche Definition ist egal, solange jeder versteht worin in der Auffassung die Schimanski, Strznievski und ich scheinbar vertreten der Unterschied einer Übungs- und Spielform liegt.


    Und das „coachen in Spielformen“ muss quasi jeder üben. Das zählt für mich wirklich zur Königsdisziplin. Ich bin altermäßig noch einer der jüngeren, bin aber mit 26 Jahren bereits in meiner 13 Saison. Aber ganz ehrlich, das lernt man nie aus. Wenn ich überlege, wie ich vor 2 Jahren trainiert habe und wie ich heute trainiere, dann ist das schon ein deutlicher Sprung. Ich finde, dass ich mich selber sehr entwickelt habe, seitdem ich deutlich mehr in Spielformen trainieren lasse.


    PietroIppolito:

    Also Steven Turek hat gesagt (soweit ich mich richtig entsinne), dass er Übungsformen zu regenerativen Zwecken einsetzt. Das heißt natürlich nicht, dass jede Übungsform regenerativ ist. Er wählt also wohl nur regenerative Übungsformen bzw. steuert diese entsprechend über entsprechende Spieleranzahlen oder Distanzen. Das hat Constantin ja schon gut erläutert.


    Schimanski:

    Sehe ich auch so. Die Jungs sollen ja eben nicht bloß den Ball 10m in eine bestimmte Richtung spielen können, sie sollen innerhalb von Bruchteilen entscheiden, ob es sinnvoll ist den Pass jetzt nach rechts durch die Gasse der beiden gegnerischen Spieler auf den eigenen Mann zu spielen oder lieber doch abzukappen und den Ball auf die andere Seite zu verlagern. Schön gesprochen von dir und Strznievski: Die Jungs sollen das Chaos selber lösen.

    Das bedeutet, wenn ich den Schwerpunkt Passspiel habe, dann unterbreche ich nicht das Spiel um aufzuzeigen, inwiefern die Ballannahme von B nicht gut war und daraus ein Ballverlust resultierte. Mein Schwerpunkt ist nicht die Ballmitnahme, sondern der Pass. Sprich Passschärfe, Höhe, in welchen Fuß etc.

    Je nach Thematik kombiniere ich auch schon mal 2 Schwerpunkte, aber die anderen Themen laufen halt dann so nebenbei, sie werden passiv trainiert. Je nachdem machen wir es auch schon mal so, dass ich den Schwerpunkt Passspiel der Mannschaft die den Ball hat coache, mein Co-Trainer den Schwerpunkt Gegenpressing coacht und auf das Verhalten nach Ballverlust achtet. In dem Moment des Ballverlustes hätte das Team sonst ja keinen Schwerpunkt mehr.


    Aber hier muss man halt immer gucken, wie viele Trainer stehen pro Gruppe zur Verfügung. Spielen wir 2x dieses 3vs.3+2, dann ist ja jeder Trainer an ein „Spielfeld“ gebunden. Dann muss ich alleine das Feld coachen. Regel ist dann, dass ich nur den aktiven Schwerpunkt coache. Den Passiven Schwerpunkt coache ich nur ohne Unterbrechung, das heißt Team A verliert den Ball und bleibt stehen, dann spielt sich B den Ball zu und ich erwähne das gute oder eben ausgebliebene oder schlechte Gegenpressing, halte dafür die Übung aber nicht an. Das gleiche gilt bei starken Dribbel- oder Ballmitnahmesituationen in freie Räume, die das Gegenpressing brechen. Die werden vielleicht by the way gelobt, aber nicht durch nachstellen nochmal erläutert. Es ist nicht mein Schwerpunkt.

    Ausnahme hierbei ist: Es passiert mehrfach der gleiche Fehler, der den Spielfluss unterbindet. Dann versuche ich das durch Anpassung der Spielfeldgröße zu korrigieren, hilft das nichts, gehen wir kurz darauf ein.


    So wer jetzt noch mitliest, danke für euer Interesse!


    Ich teile übrigens die Bedenken von AKjfv. Viele Trainer wollen Taktiktraining machen, das funktioniert nicht, weil andauernd technische Mängel auftreten. Aber ich bin der Meinung, man kann dieses super kombiniert trainieren.

    Spieler A ist IV hat Probleme bei der Ballan- und mitnahme. Ich möchte aber als Trainer den Spielaufbau durchs Zentrum trainieren. Also spielen wir von eigenen Tor bis zur Mittellinie (dort stehen 2 Passtore, gepunktet wird durch ein Passtor oder ein Dribbling über die Mittellinie) auf 16er Breite. Es wird gespielt 2 IV, 2 6er + 10 gegen 1 St, 1 10, 2 er also 5 vs. 4. Dieses Zahlenverhältnis ist spielnah, die Formation der „verteidigenden Angreiffer“ kann dann immer wieder zwischen 1 St + 10er oder 2 St variiert werden. Beim Spiel gegen die 1 Spitze wird es häufig dazu kommen, dass der eine IV den Ball hat, der St ihn anläuft und dann auf den anderen IV verlagert wird. Hier kommt es zu einer extrem spielnahen Ballmitnahme unter eben spielnahen Gegnerdruck. Klar kommen wir hier nicht auf 7.000 Wiederholungen, aber mehr als eine Wiederholung haben wir trotzdem. Und hier möchte ich folgenden Satz von Strznievski hervorheben „Außerdem bin ich überzeugt das nicht nur Quantität, sondern vor allem Qualität für den erwünschten Lerneffekt sorgen.“


    Meiner Meinung nach kann ich besser 10x den Ball unter Gegnerdruck an- und mitnehmen müssen, sodass ich wirklich entscheiden muss in welchen Raum nehme ich ihn hin mit anstatt ohne Gegenspieler schlicht 25x den Ball mit nach vorne in den Raum mitzunehmen und wenn ich statt grad nach vorne laufe, den Ball schräg mit nach rechts vorne mitnehme ist es ohne Konsequenzen im Sinne von hohem Gegnerdruck, weil ich ggf. dadruch in den Gegner rein laufe. Es kommt nicht auf die starre Wiederholungszahl an, sondern auf die Qualität! Und am Ende macht es schließlich die Mischung. Es ist die Aufgabe des Trainers die Spielform so zu entwickeln, dass der Schwerpunkt Ballmitnahme unter Gegnerdruck vorkommt und dies natürlich öfter als 2x.

    Man kann meine Übung zum Spielaufbau auch noch weiter runterbrechen:

    TW + 2 IV gegen 1 St. Ziel: Dribbling über eine Dribbellinie 30m vorm eigenen Tor entfernt oder Pass in ein E-Jugendtor auf der Mittellinie. Ziemlich einfache Übung, sofern beim Verlagern der Ball gut mitgenommen wird, ist der Erfolg quasi vorprogrammiert. Abwandlung/Erschwerung: Spielaufbau durchs Zentrum 3 IVs vs. 2 klare Spitzen auf gleichem Feld.


    Zusammenfassend möchte ich sagen, es sicherlich deutlich schwieriger bzw. anspruchsvoller für den Trainer ist in Spielformen zu trainieren statt in Übungsformen, aber dafür der Trainer dort auch selber viel mehr aus sich rausholen und sich entwickeln kann! Zudem ist bei guter Trainerarbeit dann der Etrag für die Jungs größer.


    Ich muss gestehen, dass ich mich noch nicht damit beschäftigt habe, wie ich die Sache beim Technikerwerb ca. im F-Jugend Bereich sehe. Lt. Turek, würde das Prinzip auch hier gelten.


    Nochmals möchte ich darauf hinweisen, dass bei dem System alles eine Spielform ist, bei dem Entscheidungstraining mit inbegriffen ist. Rondos sind also Spielformen, da nicht vorgegeben ist, wohin der Pass gespielt wird. Es sind also einige Trainingsformen als Spielform zu werten, die man klassisch vielleicht eher als Übungsform bezeichnet hätte. Maßgeblich scheint mir, dass das Entscheidungstraining dabei ist.


    Zu guter Letzt möchte ich noch Strznievski ein Kompliment für seine total kompetenten, schön begründeten und ausführlichen Beiträge aussprechen.:thumbup:

    Das Thema beschäftigt mich schon etwas länger und ich befasse mich sehr intensiv damit seitdem ich im Sommer beim Derbystar Kongress in Duisburg Wedau war und den Vorträgen von Steven Turek (Co-Trainer Hannover 96 U19) zugehört habe.


    Der veranschaulichte an Beispielen und mit Daten folgendes:

    klassische Übungsformen bewirken einen schnellen Erfolg. Machen wir die Gassenform und spielen den Ball über 10m hin und her, wird er das schnell und gut umsetzen können. Das Problem ist, wenn man diesen Schwerpunkt über 2 Wochen macht und dann 6 Wochen vernachlässigt, ist der Erfolg „dahin“ (sicherlich übertrieben dargestellt). Zudem kann er gut 10m Pässe ohne Druck und nur geradeaus spielen. Wie es sich bei Pässen über 15m nach einer Ballannahme zur rechten Seite verhält, sind die Trainingserfolge nur marginal. Das liegt an der fehlenden Varianz.


    Spielform: 3 gegen 3 plus 2 Überzahlspieler auf Ballhalten und nach 10 erfolgreichen Pässen darf auf ein Passtor welches außerhalb des Feldes steht ein Punkt erzielt werden. Vorteile der Übung, nahezu jeder Pass wird spielnah gespielt (Gegnerdruck, unterschiedliche Passdistanzen, Passtechniken etc.). Der Erfolg der Verbesserung des Passspiels wird sich nicht so schnell einstellen wie bei der Trainingsübung „Gassenform“. Dafür hält die Verbesserung im Bereich Passspiel jedoch an und wir haben gleichzeitig mehrere andere Themen „unbewusst“ mittrainiert (Dreiecksbildung, Lösen aus dem Deckungsschatten, Ballan- und mitnahme etc.).


    Die Definition von Übungsform und Spielform fiel dort nicht wirklich, ich würde sie aber folgendermaßen benennen:


    Das Erkennungsmerkmal einer Spielform ist, dass in Ihr das Entscheidungstraining vorkommt.

    Das bedeutet, es ist nicht von vornherein festgelegt wohin der Ball gespielt wird, sondern der Spieler entscheidet je nach Situation (Gegnerverhalten, Position Mitspieler) wohin er spielt oder ob er gar ins Dribbling geht.

    Wie ich in meinem Beitrag nach dem Besuch des Derbystar Kongresses hier schon schrieb, fand ich den Ansatz sehr gut und bin davon auch ziemlich überzeugt.

    Übungsformen dienen lt. Turek eher regenerativen Zwecken als der wirklichen technischen Verbesserung.


    Ich möchte kurz auf ein paar Punkte der Diskussion hier eingehen:

    Skriwer : In deinem Beitrag zur Meinung von Constantin geht es um das Passspiel. Constantin meint, dass hier Übungsformen erforderlich/sehr hilfreich sind, um Aspekte wie Passchärfe, Pass in den richtigen Fuß etc. zu trainieren. Du entgegnest ihm, dass du anderer Meinung bist, da diese Aspekte auch in Spielformen verlangt würden. Ein schwacher Pass wird abgefangen, eine schwache Ballmitnahme führt zu einer Pressingsituation etc.


    In der Theorie sehe ich das genauso wie du. Die Spielform erfordert die richtige Umsetzung noch viel mehr als die Übungsform. Bei der Spielform werde ich für eine falsche/schlechte Umsetzung direkt mit einem Ballverlust oder zumindest einer kritischen Situation bestraft. Bei der Übungsform geht es einfach weiter.


    Das Problem was ich hier in der Praxis festgestellt habe – meine Beobachtung bezieht sich auf eine U15 auf wirklich gesteigertem Niveau – ist, dass ich nicht das Gefühl habe, dass die Jungs sich intensiv damit auseinandersetzen, warum der Ball verloren gegangen ist. Klar, dafür bleibt aufgrund der durch den Ballverlust eingetretenen Situation (Ich muss jetzt ja verteidigen) auch gar keine Zeit.


    So jetzt kann man sagen, wie sehr beschäftigt sich der Spieler bei einem Fehler in der Übungsform damit, was er falsch gemacht hat. Sicherlich auch nicht mega intensiv. Der Unterschied liegt auf der Hand. In der Übungsform ist der Fehler leicht erkennbar, der Trainer spricht es sofort an, informiert den Spieler, was er anders machen sollte, um es besser hinzubekommen (ob er unterbricht oder während der Übung redet) und weiter geht’s.

    In der Spielform sieht das anders aus. Beispiel wieder 3 vs. 3 (A,B,C vs. 1,2,3) plus 2 neutrale (X, Y). A spielt zu B, B verliert den Ball. Blitzschnell spielt 1 zu 2, 2 dribbelt ein paar Meter, spielt einen Doppelpass mit 3, spielt dann wieder auf 1, der mit einer starken Ballmitnahme und schönem Pass auf den neutralen X die Pressingsituation, die der Gegner hergestellt hat auflöst.


    Die Situation dauert vielleicht 30 Sekunden. Das „Problem“, nennen wir es lieber die Schwierigkeit, liegt darin, dass es in extrem kurzer Zeit extrem viele Aktionen gibt, die man coachen könnte, die zu positiven Lösungen führen oder eben zu Fehlern.

    Der Ballverlust von B: Lag er an einem zu kurzen Pass von A, den Ball nur mit der Fußspitzen erreichen konnte, ehe 1 ihm den Ball abnahm, lag es an einem 100KM/h Pass über 1,5m, lag es an einer schlechten Ballmitnahme direkt in den Gegner hinein oder wurde der Pass von A in den gegnernahen Fuß von B gespielt oder oder oder. Wie im richtigen Spiel, es gibt zig mögliche Erklärungen. Und hier kommt der Trainer ins Spiel. Warum ging der Ball verloren, erkennst du das?

    Und hier muss ich ehrlich sagen ist der Punkt, warum glaube ich viele Trainer sagen, ich trainiere lieber in Übungsformen. Weil ganz ehrlich: Das ist verdammt schwer. Das Spiel ist mega schnell, es folgt Aktion auf Aktion und hier immer 8 (3vs.3 + 2) Spieler im Blick zu haben, Situationen zu erkennen, Fehler oder richtige gute Aktionen zu erkennen und dann noch abzuwägen, ob man coacht (korrigiert, lobt – während der Übung oder jetzt sogar unterbricht – auch das muss abgewogen werden) ist schon mega anspruchsvoll. Also ohne scheiß, wer das tatsächlich richtig gut hinbekommt, der ist schon top, das empfinde ich als richtig anspruchsvoll.


    Man muss nicht nur erkennen, dass es eine Situation vorliegt, die es zu coachen gilt – man kann quasi alles coachen – sondern man muss auch noch abwägen, ob man wirklich diese Situation coachen sollte. Es gilt ja auch den Spaßfaktor zu beachten, wenn ich grob nach jedem Pass unterbreche, dann haben die Jungs schnell keinen Bock mehr.

    Ich fahre es für mich so:

    Klare Benennung des Schwerpunktes

    Dazu wird eine Spielform gemacht

    gecoacht wird nur der Schwerpunkt!!! – Ausnahmen nicht ausgeschlossen.


    Keine Ahnung, ob das überall gleich ist. Hier gilt:
    Der Jahrgang ist egal, auf die Altersklasse kommt es an. Ein D-Jugendlicher darf C-Jugend spielen. Ein E-Jugendlicher darf D-Jugend spielen.


    Die Unterscheidung zwischen U12,U13 etc. gibt es hier offiziell lt. Regelwerk nicht. Es wird "nur" von D-Junioren=JG 2006+2007 etc. gesprochen

    Das Thema Athletik schlägt Technik kommt meiner Meinung nach grad in der C-Jugend voll durch, wenn der Platz nochmals größer wird und die physischen Unterschiede schon extrem sind. Hier wird es für die kleineren Spieler wirklich schwierig, auch wenn die Vororientierung, Technik etc. etwas besser ist als bei den Großen...

    Um Erfolg im Sinne von Siegen zu haben, kommt man mit vielen kleinen, technisch versierten Spielern, die sich gut vororientieren, den Ball in die richtigen Räume mitnehmen, ein ausgeprägtes Spielverständnis haben doch schneller an Grenzen als man denkt. Viele "scouten" nur nach Größe und das vermeintliche erfolgreich...das ist für mich nicht nur typischer NLZ Fußball, sondern auch viele Mannschaften unterhalb der Jugend Bundesliga/Regionaliga läuft das so...

    Puh...ganz schön viele Meinungen hier, sehr interessant.


    Vieles gefällt mir, anderes überzeugt mich eher nicht, wiederum andere Vorschläge finde ich gut, halte sie aber für absolut nicht umsetzbar.


    - Zertifizierung für Teams, in denen alle die gleiche Spielzeit bekommen. Wer überwacht das?

    - die Entwicklung des schwächsten Kindes wird als Indikator für die Trainingsqualität herangezogen? Puh! Ganz ganz gefährlich!!! Das heißt ich könnte mich theoretisch nur noch individuell um den Schwächsten kümmern. Das würde ihn in der folge verbessern. Die anderen Jungs lasse ich komplett liegen und mein Training ist dann qualitativ als top bewertet...sehe ich so nicht.

    - Das Argument, die Talente könnten im 3 vs. 3 schlechter versteckt werden bzw. zumindest sie würden noch schneller gesichtet werden finde ich auch komisch. Wofür ist das ein Argument? Es ist doch egal, wann größere Vereine die Spieler entdecken. Es hängt doch letztlich davon ab, wie diese Spieler/Eltern angesprochen werden und wie diese selber damit umgehen.

    - "Das Interesse des Trainers richtet sich auf seine besten Kinder, die auch im Spiel spielen." Totale Pauschalierung, die Aussage steht für sich und zeigt, was man davon halten soll. Pauschalkritik ist natürlich immer super 8)

    - Goodie macht eine gute Aufzählung von Punkten, die sicherlich die individuelle Förderung steigern würden! Zustimmung erfährt er leider kaum, meist werden nur einzelne Punkte rausgerissen, die dann kritisiert werden. Daher von meiner Seite: Ich finde deine Argumentation echt gut, das hat Hand und Fuß! :thumbup:

    - Spannend finde ich die Frage, die u.a. von let1612 gestellt und beantwortet wird: Funino verpflichten?

    Ich bin für eine Verpflichtung! Sicherlich wird es dazu führen, dass die Funinofestivals auch etwas von ihrer "Qualität" (im Sinne des Drum herum durch Trainer, Eltern etc.) einbüßen würden, vgl. Erfahungsbericht von luibo . Aber das müsste man vielleicht in Kauf nehmen, um dafür alle dazu zu bringen dort teilzunehmen. Die wenigen Funinoveranstaltungen würden sich vielleicht etwas "verschlechtern", aber dafür wäre die Verbesserung für alle, die dort bisher nicht teilnehmen in meinen Augen deutlich größer!


    Den Beitrag von Trainer E finde ich wirklich gut!!!

    Die Erfahrung ist, das eher -ergebnisorientierte- Trainer das Modell Funino ablehnen.

    JA!:thumbup:

    Guten Morgen,


    welcher Verband ist das?

    Ich kenne das so, dass mittlerweile einige Kreise zusammen eine Regionalauswahl bilden. Grund ist, dass kleine Kreise ohne NLZ ansonsten total chancenlos sind gegen Kreise aus denen große NLZs kommen.

    Problem an der Sache ist halt, dass die NLZ Spieler überhaupt teilnehmen, aber das ist eine andere Sache...



    Die besten Spieler werden mitgenommen. Ich habe aber schon die Erfahrung gemacht, dass Spieler ganzjährig nicht beim Stützpunkt trainiert haben, dann aber dennoch zum Turnier eingeladen wurden, da der Stützpunkttrainer dort Ergebnisse liefern will. Zudem wird durch das Zusammenlegen der Kader aus zwei vollen Trainingsgruppen nur ein Kader. Klar, dass dort welche auf der Strecke bleiben.


    Da hilft nur: Dran bleiben und den Trainer höflich nach einer Begründung fragen.

    Ich wende mich aufgrund dieses Themas nochmal an euch. Thema dieses mal: Chancenverwertung. Und zwar leider in allen Bereichen...Kopfball nach Standards ist gut, aber Fernschüsse, freies 1 vs. 1, Flanke und Direktabnahme per Fuß, Abschlüsse im 16er unter Druck....Puuuuhhh..

    "mit einem Spieler weniger spielen" - ich spiel immer wieder mal mit dem Gedanken. Nur wie kommen meine Jungs und Mädels dazu, auf Spielzeit verzichten zu müssen? Damit würd ich sie doch für etwas bestrafen woran sie keine Schuld haben

    :thumbup:

    Für mich der einzig richtige Ansatz! Sorry, aber wo kommen wir hin, wenn wir F-Jugendliche für gute Leistung bestrafen?!

    Ich habe dem gegnerischen Trainer stets angeboten mehr Spieler aufs Feld zu schicken, wenn das Spiel eine klare Angelegenheit war. Dann lag es bei ihm das Angebot anzunehmen oder mich überheblich zu nennen.


    Aber im Ernst: Wir reden von Trainingszeit maximal effizient zu nutzen, keine Standzeiten etc. Und dann soll im Spiel jemand neben dem Platz sitzen und zugucken, obwohl er spielen dürfte? Puuuh...

    Und ehrlich, die Möglichkeit mit den dann 5 Ersatzspielern eine "Trainingsübung" zu machen find ich auch nicht so pralle...Wer trainiert die Jungs? Bin ich ggf. als Trainer alleine?

    Effzeh


    sich das Schriftlich geben zu lassen wird nichts bringen, da die Sperre normalerweise 3 oder 6 Monate (abhängig ob Freigabe erteilt oder nicht) ab dem letzten Pflichtspieleinsatz gilt.

    Genau deshalb bringt es was. Eben die Freigabe vom Verein sollte man sich schriftlich geben lassen, damit man dann "nur" die 3 Monatssperre hätte und nicht 6, was das Saisonaus wäre.


    Konkreter Rat

    U18 annehmen und dort sich reinhängen. Entweder ist er so gut, dass der Trainer nicht an ihm vorbeikommt, oder eben nicht. Auf jeden Fall (!) die schriftliche Zusage geben lassen, dass er im Winter mit Freigabe wechseln darf, falls er bis dahin unzufrieden ist. Dann kann er im Winter einen neuen Verein suchen und wäre im Frühling direkt frei zu spielen (auch hier wieder konkret beim Landesverband nachfragen welche Regularien beachtet werden müssen: Wann abmelden, wann beim neuen Verein anmelden, welche Form der Abmeldung muss gewahrt werden?)

    Exakt so sehe ich das auch!

    Beim Vereinswechsel dann Abmeldung per Einschreiben versenden. Die Abmeldung auf eine leere Postkarte (kein Umschlag!!!) packen und versenden. Wichtig ist der Tag der Abmeldung, also sofort den Montag nach dem letzten Spieltag nehmen. Ab dann beginnt die 3 Monatsfrist.


    U18 LSt.-Kl interessiert keinem im Verein... selbst eine B2 hat höheres Niveau.. zum Ende jeder Saison werden A1 Spieler runter geschickt zum spielen, damit man die Klasse hält.

    Wenn das so ist...wie plant der Verein denn die Relegation zur neuen Saison? Wie Follkao schon schrieb, ist der Modus ja sehr unberechenbar, vor allem halt sehr schnelllebig und man spielt mit der halben Liga gegen den Abstieg und braucht einen Unterbau



    Wie gesagt, ich würde folgendes machen:

    - Trainer ansprechen und an die Abmachung erinnern

    - falls er davon nichts wissen will:

    a) U18 bis zum Winter spielen, schriftlich geben lassen, dass ihr Mitte November (die meisten Kreisligen enden doch hier schon) gehen könnt und dann darf er fast am 10.2. schon mitspielen, wenn die Rückrunde startet.

    b) sofort abmelden und damit Leben, dass er jetzt nicht spielen kann, aber in einem Verein trainiert, der ihn wertschätzt und nicht so einen SchXXß abzieht.


    Moralisch: was vermittelt der Verein und Trainer Kindern und Jugendlichen?

    Die Frage stellt sich nicht, sie ist nur eindeutig zu beantworten, das wissen wir alle ;) Wie gesagt, der Druck auf die Trainer ist auf diesem Niveau sehr groß, da ist sich meist der Trainer selbst der Nächste....

    Falls er sich doch dazu durchringt U18 zu spielen, ist eins ganz wichtig:

    Lass dir schriftlich geben, dass dein Sohn nach dem letzten Spieltag der Hinrunde (wichtig, das Datum des regulären Termins im Dezember eintragen) den Verein ohne Sperre verlassen darf!


    Wie viel du auf das mündlich gegebene Wort der Verantwortlichen zählen kannst - oder eben auch nicht - habt ihr jetzt ja leider leidvoll erfahren. Und glaub mir, dass ist absolut kein Einzelfall! Und setzt nicht voll auf die Karte, dass es anderswo in der Niederrheinliga viel menschlicher zugeht! Die meisten wollen das Ergebnis, die meisten Trainer brauchen es. Für ihr Ego, aber auch um ihren Posten zu behalten. Da wird das Wohl der Spieler total in den Hintergrund gestellt! Es wird sicherlich ausnahmen geben, aber die Mehrzahl....


    Ich würde nochmal das Gespräch mit dem Trainer suchen! Was mich wundert ist, dass der Vorstand sich da so einschaltet. Ich kenne das nur so, dass der Vorstand den Trainer unterstützt, so wie du es schilderst, scheint der Vorstand ja die treibende Kraft zu sein.


    Eine Möglichkeit Trainingseinheiten bei der U19 zu "erzwingen" sehe ich nicht! Und ganz ehrlich...Freunde hin, Freunde her....entweder passt es sportlich halt wirklich trotz der Entwicklung nicht ganz oder er wurde verarscht. Deshalb...entweder die "Kröte" U18 schlucken oder sofort wecheln und nur trainieren.

    Was ich nicht verstehe...wie kann es, dass die U18 so schwach ist? Ihr braucht doch einen guten jüngeren JG auch für die kommende Saison

    Was soll man dazu sagen?
    Dass es absolut unterste Schublade von dem Verein ist...?
    Dass man weiß, dass sowas bei Vereinen in der U19 in Ligen direkt unter der Bundesliga immer wieder vorkommt..?
    Dass man nicht sagen kann, was Sache ist?


    Ich kenne den Kader nicht, ich kenne deinen Jungen nicht, ich kann nicht sagen, ob es sportlich reicht. Und es ist nun mal so....U19 Niederrheinliga, da bewegen wir uns im klaren Leistungsbereich. Da muss man mit solchen sportlichen Entscheidungen leben! Der Trainer wird ihn schon spielen lassen, wenn er der Meinung ist, dass er besser ist als andere, er wird auch Erfolge nachweisen müssen, sonst wird der doch ebenso eiskalt ausgetauscht...Wenn er nicht auf deinen Jungen setzt, wird er das sportlich wohl tatsächlich so sehen. Ob da noch andere Dinge mit reinspielen, kann man nicht beurteilen.

    Über die Art und Weise muss man nicht sprechen, das ist klar. Aber naja...die Frage ist, was genau wurde in dem "Erstgespräch" besprochen?
    Hat man versprochen, das er spielen wird, wenn er die Laufvorgaben erfüllt? Weil ob es nur von Laufvorgaben oder Gewicht abhängt, ob man spielt? Mmh...


    Also zum einen kann es sein, dass es letztlich einfach sportlich nicht reicht oder er halt verarscht worden ist, um ihn für die U18 zu behalten. Wie über zweiteres zu urteilen will, muss nicht betont werden, das ist klar...!!!


    Die Frage was man macht: Wenn die ihn nicht bei der U19 trainieren lassen, dann abmelden, zu einem anderen Verein gehen, anmelden und dort trainieren. Sofern die Freigabe erteilt wird, darf er ab Anfang Dezember spielen.

    Meldet ihr ihn erst Anfang Dezember ab und er bekommt die Freigabe, dann darf er trotzdem erst Anfang März spielen. Da läuft die Rückrunde ja auch schon...


    Das was du beschreibst ist leider Alltag in vielen Vereinen auf diesem Niveau, die über "Leichen" gehen, um sich dort zu halten..!

    JEDEN der sich hier schuldig macht oder das als Verantwortlicher zulässt, zuschaut, duldet....steht da doch. Sorry für das direkte Wort. Möchte zum Nachdenken anregen und eben so nicht nur das Chemnitzsyndrom pflegen und nur zuschauen.

    Dinge die Scheisse sind, muss man mal ansprechen und Querdenken muss erlaubt sein, auch wenn unbequem ist und auch dann, wenn viele hier denken, das es so geil ist, wie man es macht und nicht schaffen, hier zu erkennen, worum es geht oder gar zu erkennen, was man selbst für eine kleine Nummer ist.

    Genau hiermit habe ich bei einigen deiner letzten Beiträge schon ein Problem. Das bezieht sich aber eher nicht auf den Inhalt, sondern darauf, dass du oft nicht mehr wirklich auf das geschriebene bzw. auf die Einzelperson eingehst, sondern entweder im Konjunktiv schreibst oder verallgemeinerst.

    Sprich aus, was du denkst! Es ist unbequem, aber meist bin ich auf deiner Linie und denke mir, wir bräuchten Leute wie dich, die das auch im Verein aussprechen! Aber wende dich doch an den, der seine Meinung kundtut bzw. der eine Frage stellt und rede nicht so viel im Konjunktiv und allgemein. Klar, deine Botschaft soll für alle gelten, aber meist bringt dich doch ein Beitrag dazu, etwas zu schreiben..Das hat mein ich auch jemand anders irgendwo geschrieben, bleib direkt, offen und ehrlich, aber vor allem richte deine Botschaft persönlich an diejenigen, die sie grad brauchen :)