Beiträge von Strznievski

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    Recovery bedeutet niedrige Intensität und du kannst auch hier Passübungen etc. machen. Bei der Recovery geht es darum den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Schadstoffe aus dem Körper zu bringen.

    Das ist mir schon klar. Mir ging es eher darum, ob die Belastung bei 45 bis 60 min Wettkampf tatsächlich so hoch ist, dass eine Recovery-Einheit "notwendig" ist.

    Ich spreche ja die ganze Zeit von Periodisierung. Du kannst die Taktik genauso wie Fitness und Ausbildung Periodisieren. Ziel von der Periodisierung ist ein gradueller Aufbau dessen was du erreichen möchtest. Ob es Taktik, Fitness oder sonstiges ist.

    Periodisierungen gibts viele. Ich kann "Schleifertraining" auch periodisieren, unabhängig davon ob es für das Fußballspielen sinnvoll ist.


    Aber bedeutet es dann nicht, dass Mourinhos Mannschaften sich körperlich niemals weiterentwickeln können? Wird nicht gerade die taktische Periodisierung als der momentan ganzheitlichste Ansatz gesehen, bei dem die Taktik lediglich der Ausgangspunkt für alles andere ist und die körperliche Fittness durch die unterschiedlichen Belastungen (1v1 bis 11v11) mitgeschult wird?

    Wenn er Fußballfitness mit Spielformen trainiert hätte, würdest du auch nicht vor dem Problem stehen. Er hat wahrscheinlich, wie auch schon in anderen Blogs gelesen, auf Passrundläufe usw. gesetzt haben. Das ist schlicht und einfach nicht für die Fußballfitness geeignet.

    Da gebe ich dir absolut und uneingeschränkt recht.


    Eine Frage hätte ich noch:


    Di Tr

    Mi Spiel (viele Spieler, niemand spielt länger als max eine Stunde)

    Do Tr

    Sa Spiel (wenige Spieler, alle spielen mindestens eine Stunde)



    Di Tr

    Do Tr

    Sa Spiel


    Wann Fußballfittness, Wann te/ta?

    Wenn du bei Fußballfitness unterbrichst um die Taktik zu schulen bzw. auf Fehler hinzuweisen, dann trainierst du nicht Fußballfitness sondern Taktik.

    ... und wenn ich die Taktikeinheiten wenig bis gar nicht unterbreche trainiere ich dann Fußballfittness?

    Wie hat denn der "Schleifer der alten Schule" Fußballfitness trainiert?

    Ich weiß schon, dass du dich gerne auf Begriffe aufhängst. Um bei deinen Begriffen zu bleiben: Fußballfitness hat er gar nicht trainiert.

    Das Prinzip der Taktischen Periodisierung hat allerdings auch Abstufungen in der Dauer. Taktische Periodisierung bedeutet, dass du die Prinzipien auf die Woche verteilst trainierst und dann auch entsprechend die Anzahl der Spieler, Spielfeldgrößen und eben auch die Zeit anpasst.

    Ich habe ja nie etwas anderes behauptet. So handhabe ich das auch. Die 2x20m min waren ja auch nur ein Beispiel für einen Tag (Mannschaftstaktik).

    Wenn man die Trainingspläne von zum Beispiel Mourinho ansieht hat er auf die Woche verteilt große, kleine und mittlere Spielformen.

    Ich weiß. Ich auch.

    Das was man im Jugendtrainer gelehrt bekommt ist übrigens auch immer von Referent zu Referent verschieden. Das ist meist deren Erfahrung die sie da Sprechen lassen. Weiters ist bei taktischen Spielformen viel Unterbrechung vom Trainer dabei, was bei Fußballfitness nicht vorkommt, weil du hier die Fitness überladen willst. Bei taktischen Spielformen willst du die Taktik also Kommunikation überladen.

    Jein. Ich unterbreche die Spielformen schon auch, aber selten und nur kurz. Die Anweisungen, Fragen usw finden dann großteils in den Pausen zwischen den Spielen statt. Somit habe ich so eine Art "Mischform" (ob gut oder nicht sei jetzt mal dahingestellt).

    Taktik hat übrigens sehr viel mit Entscheidungsfindung zu tun.

    Ist logisch.

    Was mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass die "Fitness" bestimmt nicht unsere größte Baustelle ist, und ich so wenig Einheiten wie möglich "opfern" möchte. Überhaupt, wenn nur zwei Trainingseinheiten pro Woche zur Verfügung stehen.

    Was lässt dich zu diesem Schluss kommen?

    Einfach der Vergleich mit anderen Mannschaften unserer Spielklasse. Mein Team wurde im letzten Jahr von einem "Schleifer der alten Schule" trainiert und konnte zwar körperlich mit den meisten Teams mithalten, agiert(e) aber vollkommen Plan- und Hirnlos, obwohl da einige Kicker im Kader sind.

    Mich würde interessieren, wie man auf die 2x20 Minuten kommt. Ob es da eine Referenz dazu gibt, warum genau 2x20 Minuten gut sind. Und sind es immer 2x20 Minuten oder gibt es da eine Erhöhung bzw. Reduktion? Wenn du das ganze Jahr immer 2x20 Minuten spielst, wird sich deine Fußballfittness weder verbessern, noch verschlechtern, es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Stagnation eintreten. Daher meine Frage.

    Das beruht auf dem Konzept der taktischen Periodisierung, wo wie der Name schon sagt die Taktik im Vordergrund steht und Technik, Entscheidungsfindung und Physis in Spielformen "nebenbei" geschult wird. Bitte nicht festnageln, ich weiß selbst dass die Beschreibung laienhaft ist. Die Minutenanzahl (abhängig von Anzahl der Spieler) wurde uns am Trainerkurs (Jugendtrainerdiplom) allerdings auch so kommuniziert.


    Bzgl Stagnation bin ich immer mehr geneigt dir recht zu geben. Allerdings ist ja nicht nur die bloße Dauer der Spielform ein Kriterium. Bei 2x20min 8v8 habe ich ja (dem Spiel geschuldet) immer wieder kleine "Verschnaufpausen" dabei. Vor allem wenn der Fokus der Einheit nicht auf die Fitness, sondern auf taktische Elemente zielt. Ich glaube schon (ausgehend von einer Mannschaft der 2.Klasse), dass im Laufe der Zeit die Intensität immer höher wird und somit sehrwohl eine Verbesserung der Fitness stattfinden wird.

    Rein auf die Physis bezogen gebe ich dir natürlich recht, dass "deine" Herangehensweise bestimmt den größeren Nutzen haben wird.


    Was mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass die "Fitness" bestimmt nicht unsere größte Baustelle ist, und ich so wenig Einheiten wie möglich "opfern" möchte. Überhaupt, wenn nur zwei Trainingseinheiten pro Woche zur Verfügung stehen.

    Bzgl. Spiel und Aktionshäufigkeit

    Ein Spiel geht 90 Minuten. Innerhalb dieser 90 Minuten hat ein Spieler eine Aktion (X) und eine Pause (-). In größeren Spielformen hat der Spieler also X----X----X----X----X. In kleinen Spielformen hat der Spieler X-X-X-X-X-X. Wenn ich mehr Aktionen habe, dann ist es intensiver. Habe ich weniger Aktionen ist es extensiv. Selbes gilt auch für Spielfeldgrößen. Größeres Spielfeld = weniger Aktionen = extensiv. Kleineres Spielfeld = mehr Aktionen = intensiv.

    Das ist mir durchaus bewusst, nur ist es mir ein Rätsel was das mit meinen vorgeschlagenen 2x20 Minuten zu tun hat.

    fussballschule_tirol


    Empfehlung aufgrund welcher Basis? Erfahrung oder bezogen auf das Spiel und die Aktionshäufigkeit?

    Das war die Frage auf die im Buch genannten 2x20 Minuten - Als Empfehlung wird da 2 mal 20min genannt.


    Ehrlich gesagt weiß ich noch immer nicht genau was du von mir wissen willst. Soll ich dir die Quellenverweise mitteilen. Da müsste ich nochmal nachschlagen.

    Ich schätze mal stark, dass das auch auf Untersuchungen beruht, da ich eigentlich nirgends gegenteiliges gefunden habe und sich diese Zeitwerte in allen Quellen die mir zur Verfügung stehen wiederfinden.

    Was meinst du mit Erfahrung? Welche Erfahrung? Meine Erfahrung? Die der Autoren?

    Was meinst du mit Spiel und die Atkionshäufigkeit? Ob ich ein 8v8 über 20min beim Spiel am WE auch habe?

    Wenn die Spieler im 4ten Block w.o. geben, konnten sie je nachdem, wann es im 4ten Block passiert ist eine gewisse Anzahl an Minuten gespielt. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass sie zum Beispiel 3x10 und 1x8 Minuten schafften. 3x13 Minuten wäre dann eine Minute länger und somit ein gradueller Aufbau. Diese Steps gibt es auf Basis von Untersuchungen schön aufbereitet.

    Vielen Dank

    Zunächst mal vielen Dank. Mit diesen Ausführungen kann ich echt was anfangen.

    Empfehlung aufgrund welcher Basis? Erfahrung oder bezogen auf das Spiel und die Aktionshäufigkeit?

    Diese Frage verstehe ich nicht.

    Steigerungsläufe hab ich erklärt im vorigen Post.

    Hab ich schon gesehen. Danke


    Der Rest ist mir klar.


    Bei der Fußballfitness 4v4, wird dann wsl mit nach dem Warm Up mit kurzen Sprints zusätzlich vorbereitet.

    Die 10 Minuten Blöcke dienen zur Festlegung des Nullpunktes der Periodisierung. Damit du weißt in welchem Step du startest. Das ist also dafür, dass du nicht Über-Über-Belastest und auch nicht Unterforderst und somit kein Effekt eintritt. Nach der Nullpunktbestimmung startest du mit der Stufenweisen Erhöhung innerhalb des Zyklus.


    Du Spielst zum Beispiel 10 Minuten durchgehend ohne Pause wie Freistöße oder Einwürfe. Im Spiel am Wochenende kann es sein, dass du in 10 Minuten mal 30 Sekunden Pause hast, dann 1 Minute wegen Freistoß usw.


    In den ersten 10 Minuten des Spiels am Wochenende, hast du da wirklich 10 Minuten am Stück oder zum Beispiel nur 6 Minuten effektive Spielzeit?


    In der Konditionseinheit hast du am Beispiel 3x13 Minuten 2 Minuten Pause - 13 Minuten ohne Pause Fußball. Dann 2 Minuten bewusste Erholung - 13 Minuten ohne Pause - 2 Minuten Pause - 13 Minuten ohne Pause.


    Du hast bei 57 Minuten Nettospielzeit 1/3 Pause im Spiel. Bei 13 Minuten ohne Pause hast du kein Drittel Pause. Wenn du jetzt alle 3 Blöcke zusammen zählst kommst du auf 39 Minuten und 6 Minuten Pause. Das ist weit weniger als ein Drittel.

    Alles klar.

    3x20 Minuten mit 5 Minuten Pause ist deine Vorstellung weil?

    Ich habe mehrere Bücher über taktische Periodisierung gelesen. Da ist - bei der Spieleranzahl über die wir uns unterhalten - von größtenteils aerober Ausdauer die Rede. Als Empfehlung wird da 2 mal 20min genannt. Die dritte Wdh habe ich hinzugefügt in dem ich einfach mal ins blaue geraten haben bzgl Overload.

    Eine Fußballfitness-Einheit pro Woche. Da kommt davor intensives Warm-Up und EPEs (Explosivity Preparation Exercises - Steigerungsläufe). Danach das Konditionsspiel und abschließend Cool-Down.

    Unter Steigerungsläufen verstehe ich einen Lauf von 16er- zu 16er Linie mit steigendem Tempo. Das wäre dann ja nicht wirklich fußballspezifisch. Ich gehe mal stark davon aus, dass du von etwas anderem sprichst.

    Bevor du mit der Fußballfitness und der entsprechenden Periodisierung mit den Zyklen beginnst, ist es wichtig, dass du den aktuellen Nullpunkt deiner Mannschaft bestimmt. Das macht man über Spiele im 11v11 bis 8v8 mit 10 Minuten Blöcken und 2 Minuten Pause dazwischen. Das machst du solange wie die Qualität der Aktionen noch aufrecht ist. Wenn ich merke, dass Pässe nicht mehr ankommen, nicht mehr Umgeschalten wird etc. breche ich ab und weiß dann zum Beispiel, dass sie nach 4x10 Minuten fertig sind.


    4x10 Minuten klingt natürlich nicht gerade anstrengend, hierbei musst du als Trainer die Spieler fordern alles zu geben. Dazu kannst du ihr Denken beeinflussen, dass sie immer "Nächste Aktion" denken und somit nie abschalten. Pass gespielt, neue Position. Ballverlust sofortiges Umschalten usw.

    Das klingt hochinteressant. Diesbezüglich habe ich nur bedenken auf Grund der großen Unterschiede bei der konditionellen Form der Spieler. Es wird bestimmt ein paar geben die vor, und ein paar die nach dem Großteil der Mannschaft "in die Knie" gehen.

    Du weißt jetzt also, dass deine Spieler im 4ten Block nicht mehr 100% geben können, also startest du zum Beispiel mit 3x13 Minuten mit 2 Minuten Pause.

    Das wäre dann die darauffolgende Woche?

    Das Spiel wird ohne Provokationsregeln etc. abgehalten, es ist das Coaching der Spieler, das entscheidet. Dann kann sich auch keiner "verstecken".

    Habe ich schon vermutet.

    Warum du jetzt nicht 3x20 Minuten Spielst, weil das mehr Spielzeit ist als bei 90 Minuten. Die durchschnittliche Nettospielzeit in der Bundesliga beträgt gut 57 Minuten. 3x20 Minuten wären somit mehr als es im eigentlichen Spiel vorkommt.

    Auch wenn immer wieder Bälle sofort bereitgestellt werden, kommt man nicht wirklich auf 100% Netto-Spielzeit. Ich glaube, dass man sogar ziemlich genau auf die 57 Min kommt. Selbst wenn es mehr ist, wäre es das, was ich dann mit Overload in Verbindung bringen würde. Bei 4x10min bleibt man ja aber klar unter der Nettospielzeit von 57min.

    Strznievski

    Auf Seite 1 im Post Nr. 5 bin ich schon aufs Thema eingegangen inkl. Hinweis zur entsprechenden Quelle. Leider darf man auf grund der Forenregeln keine Links zu externen Shops posten.

    Post Nr. 5 ist doch von HansMcMans , oder täusche ich mich?

    1) Du bleibst nicht innerhalb einer Belastungsstufe, sondern erhöhst innerhalb des Zyklus schon. Damit ist rein die Fußballkonditionseinheit gemeint. Da wird genau dieser Teil im Overload gemacht. Also 11v11 bis 8v8 Fußballfitness. Da gehen die Spieler übers Limit. Dazu hast du die nächsten 2 Wochen (7v7 bis 5v5) schon im Underload, also mit 50% Belastung in diesen Wochen auch dabei. In Woche 3+4 dann Overload und 5+6 im Underload. Bei Woche 5+6 dann Overload und 1+2 im Underload. Du gibst dem Körper auch genügend Zeit die entsprechenden Anpassungen in der Physiologie zu geben. Eine Fußballfitness Einheit ist enorm anstrengend für die Spieler, da kriechen sie regelrecht vom Platz.

    Schön langsam kommen wir der Sache näher. Es gibt also eine Einheit pro Woche die primär zur Entwicklung der Fußballfitness dient. Als Zeitrahmen (ohne Warm Up und Cool Down) könnte ich mir jetzt 3x20min Belastung mit 5min Pause 8v8 vorstellen.


    Die taktische Ausrichtung sollte natürlich, der eigenen Spielphilosophie angepasst sein. Ich stelle mir nur die Frage ob diese Spielform ein "freies" Spiel ist, oder ob du bestimmte Zusatz- oder Provokationsregeln mit einbaust?


    Wenn ich jetzt meine Truppe (unteres Amateurniveau) hernehme, kann ich mir sicher sein, dass sich ein paar besonders "schlaue" im 8v8 "verstecken" und kaum einer vom Platz kriecht (so wie du das beschreibst). Könntest du mir verraten, was genau diese Fußballfitness so enorm anstrengend macht?

    Wie schaut das Modell aus:

    6 Wochen Zyklen die in jeweils 2 Wochen aufgeteilt sind.

    1+2 Woche - Große Spielformen 11v11 bis 8v8 mit Explosivity Preparation Exercises

    3+4 Woche - Mittlere Spielformen 7v7 bis 5v5 mit Fußballsprints min. Pause

    5+6 Woche - Kleine Spielformen 4v4 bis 3v3 mit Fußballsprints max. Pause

    Glaube mich zu erinnern, von diesem Zyklus schon mal gelesen zu haben. Dazu habe ich drei Fragen:


    1. Worin liegt der Vorteil, 2 Wochen lang in einer "Belastungsstufe" zu bleiben?

    2. Dieser Zyklus wiederholt sich dann immer wieder und ist somit kein reiner "Vorbereitungszyklus", oder?

    3. Warum kein 2v2 und 1v1?

    Kannst du hierzu etwas genauer beschreiben, was für Möglichkeiten dort genannt werden? Ich trainiere eine C-Jugend und bin auch noch auf der Suche, was man im Bereich Teambuilding machen kann.

    Darauf wollte ich noch antworten. Im Grunde geht es darum, geimeinsam mit den Spielern eine Spielphilosophie zu entwickeln und durch Fragebögen die Spieler zum selbstständigen Denken und Handlen anzuregen, sowie klar definierte Ziele zu fromulieren.

    Kannst du hierzu etwas genauer beschreiben, was für Möglichkeiten dort genannt werden? Ich trainiere eine C-Jugend und bin auch noch auf der Suche, was man im Bereich Teambuilding machen kann.

    Für eine C-Jugend kann ich die E-Books hier im Trainershop empfehlen. Das Spielerseminar und Powercoaching hießen die glaube ich.

    Dazu habe ich eine Nachfrage:
    Die Spieler kommen nach der Sommerpause wieder ins Training. Dann ist das Fitnesslevel natürlich noch nicht bei 100 %.

    Zu Beginn der Wettkampfphase sollte dieses natürlich von ca. Anfang August bis Mitte Dezember bei 100% bleiben.

    Trainierst du anders in deinen Spielformen, wenn du die Fitness aufbaust, als wenn es darum geht das Level zu halten? Größerer Umfang, größere Intensität?

    Aus besonderen Gründen war unsere Sommerpause diesmal so kurz, dass ich eigentlich nahtlos weiter gemacht habe, wie gewohnt.

    Nach einer längeren Pause würde ich gefühlsmäßig ein paar Einheiten im Bereich "Grundlagenausdauer", also Spiele in größeren Gruppen (8+ pro Team) machen, damit die Intensität anfangs noch nicht zu hoch ist und bei den Pausen vielleicht die eine oder andere Minute zusätzlich einschieben.


    Also im Grunde größerer Umfang, geringere Intensität.

    So wie du von dem Buch schreibst, scheinst du begeistert zu sein. Ich bin immer etwas unsicher, wenn ich dieses Buch sehe, ob ich es mir kaufen soll oder nicht. Ich hatte/habe so meine Zweifel, weil es ja doch schon etwas älter ist. Aber du bist dennoch der Meinung, dass es eine gute Hilfe ist?

    Begeistert ist vielleicht übertrieben, aber es ist - wenn man das Erscheinungsdatum berücksichtigt und in der Lage ist manches zu relativieren - sehr informativ. Ja, ich bin definitv der Meinung, dass man es einmal gelesen haben sollte.

    Hierzu habe ich eine Verständnisfrage:
    Ich verstehe es so: Du wählst ein Thema, nehmen wir das Beispiel "Verbesserung der Defensive"

    1. Trainingseinheit: Verteidigen zu zweit

    2. Trainingseinheit: Verteidigen der ganzen 4er-Kette im Zusammenspiel mit den beiden 6ern

    3. Trainingseinheit: Verbesserung des defensiven 1 vs. 1


    Verstehe ich das so richtig?

    So ähnlich. Nur wären die Gruppen größer. Die Spieleranzahl, die ich angegeben habe gelten pro Mannschaft. Um bei deinem Beispiel zu bleiben (allerdings würde ich es genauer definieren z.B. verteidigen von hohen Bällen wenn wir uns im Mittelfeldpressing befinden), also "Verbesserung der Defensive" würde das dann so ausschauen:


    1. Einheit: 3 bis 4 Spielformen zu oben genanntem Thema mit Teamgrößen von 4 bis 7 Spieler. Eine Spielform könnte dabei so aussehen, dass Team A (Tw+ 4erKette + 2 6er) gegen Team B (2 Stürmer + 3 Mittelfeldspieler) verteidigt. Der Ball wird in Spielrichtung Team B ins Spiel gebracht und die zwei 6er von Team A haben die konkrete Aufgabe, die Mittelfeldspieler von B so unter Druck zu setzen, dass sie den weiten Ball nicht spielen können. Durch die Überzahl sollten sie dies irgendwann schaffen und dann muss die Kette taktisch richtig darauf reagieren.


    2. Einheit: 3 bis 4 Spielformen zu oben genanntem Thema mit Teamgrößen von 8 bis 11 (meistens leider Wunschgedanke) Spieler. Hier werden dann tatsächlich Mannschaftstaktische Abläufe geübt. Oft lasse ich hier ein "freies Spiel" spielen ohne großartige Provokationsregeln, wenn die Mannschaft entsprechend mitgearbeitet hat.


    3. Einheit: 3 bis 4 Spielformen zu oben genanntem Thema mit Teamgrößen von 1 bis 4 Spieler. Das könnte dann defensives 1v1 nach langem Ball und zwei 4er Ketten gegeneindander, wo das Spiel durch einen langen Ball von außen eingeleitet wird.

    Strznievski

    Im Post Nr. 5 ist das genau so wie gewünscht kommuniziert worden.

    Diesen Komentar versteh ich nicht.

    Dass immer noch die Meinung der "klassischen" Vorbereitung mit viel Volumen, viel Ausdauer etc. im Fußball vorhanden ist, macht mich jedoch wirklich nachdenklich.

    Da bin ich zu 100% bei dir. Ein bisschen logisches Denken - ohne jeden Sportmedizinischen hintergrund - müsste eigentlich dazu führen, dass es absoluter Schwachsinn ist, die erste Zeit nach der Trainingspause so "hart" wie möglich zu trainieren.

    Es gibt nach wie vor gut 30% muskuläre Verletzungen, die einfach nicht hinterfragt werden. Man hat mehr Spartentrainer doch die Verletzungen sind nach wie vor da. Ich bin mir auch sicher, dass gut die hälfte der Verletzungen auf fehlerhafte Trainingsplanung zurückfallen. Wenn ein Spieler müde ist, macht er Schritte die er sonst nicht macht, wird instabil und das resultiert dann in zum Beispiel: Bänderrissen.

    Ohne jemals wirklich mit einem Spartentrainer gearbeitet zu haben, hege ich auch diese Gedanken. Auch hier kenne ich keine Studien, aber irgendwie finde ich es einleuchtend, dass z.B. 60min Dauerlauf KEINESFALLS auf die Anforderungen des Bewegunsapparates (Stop & Go-Bewegungen, Sprünge, Sprints, Rückwärts- und Seitwärtslaufen, Zweikämpfe und und und) vorbereiten. Ich hoffe dass dies stimmt und mein Team kommende Saison von Verletzungen dieser Art verschont bleibt. Probleme diesbezüglich hatten wir in den letzten Jahren genug.

    Hallo,


    ich habe eine U23 übernommen und möchte nun die Sommervorbereitung planen. Kennt jemand da konkrete Literatur oder Trainingspläne? Mir geht es vor Allem um ein stimmiges Fitness und Ausdauer Training. Die Mannschaft spielt im unteren Amateur Bereich.


    Danke

    Nachdem ich momentan in einer vergleichbaren Situation bin und das Thema sehr komplex und interessant finde, hier aber lediglich "zankereien" über Dinge die mit der ursprünglichen Frage nichts zu tun haben finde, möchte ich nochmals auf den Ausgangspost eingehen.


    Literatur zum Thema, welche ich gelesen habe mit kurzer Zusammenfassung und Bewertung:


    1. Fußballtraining Fokus Saisonvorbereitung (DFB)


    Vermittelt kurz und bündig Wissen bzgl Konditions- und Taktiktraining, sowie Teambuilding. Enthält auch einen exemplarischen 6-Wochen Plan und viele verschieden Übungs- und Spielformen.


    Mir persönlich ist die allgemeine Herangehensweise ein bisschen zu "altbacken", da ich grundsätzlich (noch) mehr mit Spielformen arbeite und die Belastung über die Spieleranzahl und Feldgröße steuere. Großartig find ich den Teambuilding Teil den ich fast 1 zu 1 übernommen habe.


    2. Handbuch Fußballkondition (Raymond Verheijen)


    Diese Buch würde ich als Standardwerk zum Threadthema bezeichnen. Sehr umfangreich und sehr detailliert geht es auf alle physischen Aspekte ein die einen Fußballspieler betreffen.


    Auch wenn es schon älter ist, würde ich sagen, dass dieses Buch damals schon die Richtung gezeigt hat, in die es gehen sollte. Durchaus lesenswert.


    3. Fußball durch Fußball (Spielverlagerung.de)


    Die Fußballbibel schlechthin. Allerdings ein sehr theoretisches und wissenschaflich angehauchtes Buch, dass nicht nur die aktuellen Mehoden (taktische Periodisierung) beleuchtet, sonder auch auf ältere (Blockperiodisierung usw.) Methoden eingeht und dabei das "Für und Wider" plausibel erklärt.


    Dieses Buch hat dafür gesorgt, dass ich mittlerweile (fast) nur noch in Spielformen trainiere.





    Vielleicht interessiert dich (oder die anderen) meine Herangehensweise:


    Ich bin der Meinung, dass ein Fußballspieler (im Gegensatz z.B. zum Turner, oder Marathonläufer) beinahe das ganze Jahr über "Leistung" bringen muss. Deshalb habe ich mich vom Gedanken getrennt, in der Vorbereitung in erster Linie Ausdauer zu trainieren. Mir ist es vielmehr wichtig das mein Team das ganze Jahr über Konditionstraining in Form von Spielformen erhält.

    Also habe ich als erstes gemeinsam mit dem Team eine Spielidee - ausgehend vom vorhandenen Spielermaterial, Tabellensituation usw. - entworfen. Dieses Spielidee wird in die vier Spielsituationen (Offensive, Defensive, Umschalten Def-Off, Umschalten Off-Def) transferiert (Klingt kompliziert, ist es aber nicht wirklich).


    Eine typische Trainingswoche sieht dann so aus, dass wir drei Tage die Woche trainieren. Am ersten Trainingstag spielen wir in Gruppen von 5 bis 7 Spielern in denen wir Gruppentaktische Elemente trainieren. Am zweiten Trainingstag (wenn genügend Spieler vorhanden) trainieren wir in Gruppen von 8 bis 11 Spielern pro Team und trainieren Mannschaftstaktische Elemente und am dritten Tag wird Individualtaktisch in Gruppengrößen von einem bis 4 Spieler gespielt. Ich achte immer darauf, dass zwischen Belastung und Pause ein vernünftiges Verhältnis besteht.


    Ganz "nebenbei" werden Schnelligkeitsausdauer, Ausdauer, Schnelligkeit, sowie Technik trainiert.


    Aufgelockert wird das ganze durch kognitives Koordinationstraining (Life-Kinetik) und zwischen intensiven Spielformen "erholen" wir uns in dem wir Standards einstudieren.



    Es gibt viele Kinder die fremden Kindern gegenüber sehr reserviert auftreten. Versuche aber besagtem Spieler nicht das Gefühl zu geben, dass sein Verhalten einen "Fehler" darstellt, oder "falsch" ist. Bei ihm ist das momentan halt so. Du kannst ihm maximal gut zureden (in Maßen!), bzw. durch vorsichtiges Fragen der Sache auf den Grund zu gehen.

    Am Training viele Kleinfeldspiele (1v1, 2v2, 3v3) wo er sich nicht verstecken kann. Beim Spiel würde ich ihn fragen, ob er überhaupt spielen will und ihn erst einwechseln wenn er sich bereit fühlt. Spielt er würde ich ihn lediglich beobachten und warten bis der Knoten bei ihm von selbst platzt (das kann verdammt lange dauern), da du ihn durch Instruktionen nur noch mehr verwirrst.


    Am aller wichtigsten ist allerdings Geduld und Empathie. Das "Problem", welches du schilderst ist in erster Linie Charaktersache. Das kann für Trainer, Eltern und Außenstehende eine große Sache sein, aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass nicht jedes Kind mit einem Löwenherz ausgestattet ist.