Ein Patentrezept gegen Störer gibt es nicht, deshalb lässt sich von meiner Seite aus nur sagen, was bei uns hilft:
1) Training umgestellt auf folgenden Ablauf: Spielen (30 Min) - Trainieren (30 Min) - Spielen (30 Min), wobei es vorkommen kann, dass die "Trainingsphase" auch mal länger geht. Die Frage, die man sich gerade im Breitensport stellen muss, ist ganz einfach: "Wieso kommen die Kinder ins Fußballtraining?" Häufig lautet die Antwort: "Um Fußball zu spielen". Deshalb ist es elementar, das Spiel nicht als Belohnung ans Ende vom Training zu stellen. Dann kann die Übungsphase auch einmal etwas länger dauern, denn es wurde bereits zu Beginn des Trainings gespielt.
Positiver Nebeneffekt hierbei ist, dass der erste Bewegungsdrang bereits am Anfang gestillt wird, was eine höhere Aufnahmefähigkeit folgen lässt.
Den Unterschied merke ich immer wieder, wenn wir situationsbedingt von dieser Vorgehensweise abweichen.
2) Trau dich ruhig, auch mal nichts zu sagen, will heißen: Sind die Kinder laut und hören nicht zu, sage ihnen kurz: "Wenn wieder alle zuhören, rede ich weiter." Das wird gerade am Anfang dauern und ggf. sitzt ihr auch die ersten male mehrere Minuten nur zusammen. Im Anschluss erörtere, wieso du wartest, bis dir jeder zuhört.
3) Baue Übungen so auf, dass du sie Stück für Stück ergänzen (erschweren) kannst. Nichts ist langweiliger, als 15 Minuten das gleiche machen zu müssen. Wenn der erste Teil der Übung bei den meisten sitzt, füge eine nächste Stufe hinzu (Variation). Wenn Übungen, baue Wettbewerbe mit ein (bspw. mittels der lebendigen Stoppuhr, etc.).
4) Wechsel nicht zu oft dein "Eskalationssystem". Einmal Ermahnen, dann folgt die gelbe Karte (5 Minuten Pause) und danach die rote (restliches Training Pause). Klingt hart, du bist aber verantwortlich dafür, dass die interessierten Kinder auch auf ihre Kosten kommen, nämlich störungsfreies Training.
Ich mache es bspw. so: Ab dem Moment, wo wir alle zu Beginn des Trainings zusammen kommen, beginnt das Training. Ich kümmere mich vorrangig um diejenigen, die es schaffen, pünktlich zu sein. Dementsprechend müssen die Nachzügler warten, bis die erste Phase um ist. In der Zwischenzeit helfen sie mir, dass immer ausreichend Bälle an den Spielfeldern liegen.
Ich kann dir nur sagen, dass ich unter anderem mit diesen Punkten keine Probleme habe, auch alleine über 20 Kids zu trainieren. Dass diese Gruppengröße für einen allein nicht wirklich optimal ist, ist ein anderes Thema.