Beiträge von Taktiker_95

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    Wenn wir gerade beim Thema "Schiedsrichter" sind, mache ich doch gleich mal weiter...:D


    Gestern mit meiner U17 das entscheidende Spiel um den Einzug ins Kreisklassen-Endspiel gehabt. Mir persönlich war der Kreisklassen-Titel nicht wichtig, wichtig wäre mir der Bezirksliga-Aufstieg nächstes Jahr. Habe ich meinen Jungs auch so gesagt. Dennoch wollten meine Spieler unbedingt gewinnen und zeigten mental in Bezug auf Siegeswillen, Fokus auf's Spiel und Leistungsbereitschaft ihre vielleicht beste Saisonleistung.


    Der Gegner, der bislang ungeschlagen durch die Saison spaziert ist, kommt nach fünf Minuten durch einen Sonntagsschuss in den Winkel zur 1:0-Führung, danach ist es bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit ein enges Spiel ohne weitere Tore. Dann wird unser Stürmer geschickt, zieht trotz leichtem Trikotzupfer in den Strafraum und wird letztlich direkt am Elfmeterpunkt vom Torhüter komplett weggekloppt. Eigentlich ein klarer Elfmeter samt roter Karte für den Torwart. Der Ball war für den Torwart völlig außer Reichweite, mein Stürmer hätte ihn aber locker noch in gutem Winkel erlaufen können


    Was entscheidet der Schiedsrichter? Freistoß wegen des Trikotzupfers außerhalb des Sechzehners und nur Gelb für den Torwart, der Verteidiger kommt ohne Karte davon. Regeltechnisch natürlich eine schöne Freestyle-Einlage, auf die ich den Schiedsrichter nach dem Spiel hingewiesen habe.


    1. Trikotzupfer als letzter Mann ---> kein Kampf um den Ball ---> Rot, wenn Stürmer fällt und Schiedsrichter auf Freistoß entscheidet
    2. Leichter Kontakt außerhalb des Strafraums UND entscheidender innerhalb ---> Elfmeter

    3. Torwart geht zentral vor dem Tor NUR in den Laufweg des Stürmers ---> Rot


    Wenn ein Verteidiger einen Angreifer außerhalb des Strafraums zu halten beginnt und ihn bis in den Strafraum weiter festhält, entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß.“

    DFB-Regelwerk 2018/2019, S. 73  

    „bei mehreren gleichzeitigen Vergehen ist das schwerste Vergehen hinsichtlich Sanktion, Spielfortsetzung, physischer Härte und taktischer Auswirkungen zu ahnden.“

    DFB-Regelwerk 2018/2019, S. 35

    So weit erstmal mein Regelverständnis. In der Halbzeit durfte ich dann meine Jungs vom Schiedsrichter fernhalten und in der Kabine ihre Wut ein bisschen auf die zweite Halbzeit lenken.


    Nach dem Spiel (Endergebnis 0:5) war ich kurz beim Schiedsrichter (nachdem ich einige meiner Jungs erneut wegholen musste - kenne ich eigentlich überhaupt nicht) und hab ihm meine Meinung geschildert, weil das eine spielentscheidende Doppel-Fehlentscheidung war.


    Ich weiß, in der Kreisklasse laufen auch nur Kreisklassen-Schiedsrichter herum. Und wenn wir bessere Schiedsrichter wollen, müssen wir besseren und höherklassigen Fußball zeigen. Auch das sage ich meiner Mannschaft oft genug.


    Aber bei solch klaren Geschichten in einem entscheidenden Spiel erwarte ich einfach Regelkenntnis von einem erfahrenen Schiedsrichter, sorry...

    Ganz ruhig... :D Der Junge hat nach unserem kurzen Gespräch ganz normal mitgemacht, wie er es immer tut. Er hat das Dehnen ja in dem Moment nicht aus Trotz verweigert oder so, sondern stand eben etwas unbeholfen im Kreis und war sich einfach unsicher, weil er von mir eben Gegenteiliges gehört hat. Er hat im Anschluss auch nicht mit dem Trainer diskutiert. Sollte ich das irgendwann mitbekommen, wird er da auch von mir umgehend 'ne entsprechende Rückmeldung bekommen. Die Gefahr sehe ich bei ihm aber Null.

    Gestern vor unserem Training irgendwie ein cooles Erlebnis gehabt.


    Die C-Jugend trainiert zeitlich immer direkt vor uns, ich habe gestern wie so oft ein wenig zugeschaut. Als sie sich nach dem Aufwärmen dehnen sollten, stand ein Spieler, der auch schon regelmäßig bei mir in der B-Jugend dabei ist, erst völlig unschlüssig dar und kam nach 'ner Minute ganz verlegen zu mir neben den Platz gelaufen: "Ich hab mal 'ne Frage... Soll ich mich jetzt auch dehnen? Weil du meintest ja, dass das vor der Belastung nicht gut ist."


    Hintergrund: Ich hab' mich mit besagtem Spieler vor einigen Wochen sehr ausführlich über alle möglichen sportlichen Dinge ausgetauscht und da auch auf Nachfrage das Thema "Dehnen (dynamisch/statisch/Movement Preps)" besprochen.


    Fand ich schön, dass er da in dem Moment dran denken musste und dann auch lieber die 50 Meter zu mir gelaufen kam, obwohl die C-Jugend-Trainer fast direkt vor ihm standen.


    Ich hab's dann erstmal ganz diplomatisch mit "Wir reden da nach unserem Training nochmal drüber. Ich habe in eurem Training nichts zu sagen und du machst natürlich das, was dein Trainer dir sagt" gelöst und später nochmal mit ihm besprochen, warum ich Movement Preps (bzw. allgemein dynamische Bewegungen) vor der Belastung sinnvoller als statisches Dehnen erachte.


    Macht auf jeden Fall RICHTIG Spaß, mit diesem Jungen zu arbeiten. Da oute ich mich - zumindest hier - auch gerne mal als Trainer mit ganz klaren Lieblingsspielern. 8o

    Diesen würde ich dann über unsere Facebook und Instagram Seite veröffentlichen. Hat hier jemand schon Erfahrungen mit solchen Sachen? Gibt es darauf Resonanz oder eher nicht

    Aus Erfahrung bei einem Nachbarverein (U15- und U17-Bezirksliga, U19-Landesliga, Herren-Bezirksliga, also schon reizvolle Perspektive): Aufruf startet jährlich auf Facebook (deren Seite hat ca. 400 Likes) und wird von Verantwortlichen/Spielern/sonstigen Personen aus dem Umfeld geteilt. Zu den Probetrainings kamen - so die geposteten Bilder und Texte - über 20 Spieler.


    Jetzt weiß ich nicht, welchen Einfluss die sportliche Perspektive hat und wie ein Aufruf eines kleinen Dorfvereins aus der Kreisklasse ankommen würde. Wie sieht es leistungstechnisch denn bei euch aus?


    Auch weiß ich nicht, wie viele Spieler seitens der dortigen Koordinatoren direkt angesprochen und eingeladen wurden und wer wirklich "nur" aufgrund des Aufrufs kam.


    Einige Spieler spielen wohl - zumindest laut fussball.de - auch nur als Leihspieler bei dem Verein. Vermutlich um höherklassig Erfahrung zu sammeln und weil ihr eigentlicher Verein in diesen Fällen keine Mannschaft stellte.


    Ist es eine Option, dass deine Jungs in ihrer Klasse/Freundeskreis mal Werbung machen? Ist auf Dorfvereins-Niveau (nochmal, ich kenne das Leistungspotential und die Strahlkraft eures Vereins nicht) vielleicht zielführender.


    PS: Mittlerweile denke ich übrigens, dass deine Zielgruppe auf Instagram deutlich aktiver ist. Dort folgt mir meine halbe Mannschaft (U17), bei Facebook ist niemand.

    Hast du vor dich einer Nachprüfung zu unterziehen um die 10 Punkte zu erreichen und weiter zu machen? :)

    Und um welchen Landesverband handelt es sich bei dir?

    Ich komme aus dem NFV (Niedersachsen).

    Den Eignungstest für die Elite-Jugend-Lizenz mache ich definitiv innerhalb der nächsten zwei Jahre. Bei Nicht-Bestehen überlege ich auch ernsthaft, mir notfalls nochmal die ganzen drei B-Lizenz-Wochen anzutun. Aber das lässt sich hoffentlich vermeiden.


    Weiß jemand, ob man in besonderen Einzelfällen auch ohne zehn Punkte zur Elite-Jugend-Lizenz zugelassen werden kann? Beispiel: Ich steige mit meiner Herren-Oberliga-Mannschaft (oder meiner U19-Niedersachsenliga-Truppe) in die (U19-)Regionalliga auf und darf dort mit B-Lizenz ja nicht trainieren. Würde der Verband hier unter irgendwelchen Umständen eine Ausnahme machen? Hat da jemand schon mal was gehört?

    Also:


    Ich selbst habe im Sommer mit acht Punkten bestanden, ein recht großer Teil (ich behaupte, grob 50% der Bestehenden) hat die 10 Punkte erreicht. Manche Benotungen fand ich etwas fragwürdig (sowohl in positive als auch in negative Richtung), aber das ist ja immer auch ein subjektiver Eindruck.


    Die zehn Punkte sind aus meiner Sicht aber defintiv machbar.

    Thema Frust über Trainingsbeteiligung.

    Mal eine allgemeine Frage: Ab wie vielen Spielern sagt ihr ein Training ab? Also, wie viele Spieler müssen beim Training sein, dass ihr sagt, es lohnt sich noch?

    Nie!

    2 Spieler sind da? Geil - in 90 Minuten wissen die garantiert jedes Detail zum defensiven 1-gegen-1 und haben sich ordentlich ausgepowert.

    Ein Spieler ist da? Geil - der Junge bekommt ein individuelles Techniktraining, gerne an seinen Bedürfnissen ausgerichtet (z.B. als Stürmer verschiedene Abschluss-Situationen), und hat am Ende 967956854754634 Ballkontakte.


    Je weniger Spieler ich habe, desto detaillierter können die einzelnen gecoacht werden. Warum sollte ich diese geile Situation in die Tonne kloppen?

    Du musst halt nur die Belastung im Auge behalten.

    d-rose1

    Deswegen beschränke ich (allerdings U17, daher wohl ältere Spieler) den Kontakt zu den Eltern auch auf ein absolutes Minimum. Mit den Vätern, die selbst Trainer sind, tausche ich mich gerne aus, weil da in der Regel ein größeres Grundverständnis herrscht. Aber für alles andere werde ich meine Zeit nicht mehr opfern, weil meine Erfahrungen sich da mit deinen decken.


    Da wechsle ich an einem Spieltag einen Spieler nach 20 Minuten aus (Defensivarbeit nicht vorhanden, Offensivaktionen allesamt für die Tonne, gepaart mit negativem Ton gegenüber Mitspielern). Weil er auf der Bank dann noch das Lästern über mich und Teamkollegen anfängt (inkl. höhnischem Jubel nach dem 0:1 kurz nach seiner Auswechslung), lasse ich ihn auf der Bank. Mitte der zweiten Halbzeit geht er sich wortlos umziehen und fährt nach Hause. Und dann wollen die Eltern da beim nächsten Training tatsächlich noch diskutieren, warum ich ihn rausnehme und nicht wieder reinbringe. Andere hätten die Auswechslung doch viel mehr verdient gehabt und (Highlight) selbst der Schiedsrichter hat sich gewundert, dass ihr Junge nicht wieder rein durfte...:D


    Das Highlight eines Trainerkollegen aus der letzten Saison: Spieler X ward monatelang nicht gesehen, kommt ein einziges Mal zum Training. Bei nächster Gelegenheit beschwert sich die Mutter, dass ihr Sohn am Wochenende nicht im Kader war.


    Da fasse ich mir eigentlich nur noch an den Kopf, aber zumindest in der letzten Situation wäre gerne ICH der Trainer gewesen. Da hätten ich und die Umstehenden in Hörweite was zu lachen gehabt. :D


    Da hilft grundsätzlich eigentlich echt nur: Die "Experten" ausblenden und auf die vernünftigen Eltern+Spieler konzentrieren. Letztere sind doch immer in der absoluten Mehrheit (hoffe ich...).

    Schöne Idee mit dem Transparent!

    Gerade in den "unteren" Jugendmannschaften müsste es deutlich ruhiger zugehen....aber da sind die Mütter und Väter der treibende Keil......

    Der Umgang auf dem Platz steht und fällt eben mit dem jeweiligen Trainer. Ist so. Ich hatte vor zwei Wochen ein (hoffentlich...) einzigartiges Testspiel (TESTspiel!), bei dem das Verhalten des gesamten Gastvereins (deren Spieler und Eltern zu meinen Jungs/zum Schiedsrichter) unter aller Sau war. Nachzulesen in meinem U17-Tagebuch hier. Der Trainer nahm sämtliche Beleidigungen/Undiszipliniertheiten der Spieler und Alkoholkonsum mit anschließenden Pöbeleien seitens der Eltern hin. Dabei hatte er mindestens fünf Auswechselspieler dabei und hätte seine Pappenheimer bei jeder Verfehlung problemlos kurz mal aus dem Verkehr ziehen (geht natürlich notfalls auch ohne Auswechselspieler, klar) und erzieherisch eingreifen können. Und auch wenn nicht die Spieler querschießen, sondern deren Eltern, kann ich den jeweiligen Jungen kurz rausnehmen und ihn bitten, mal eben seine Eltern zur Ordnung zu rufen. Da ist es auch egal, ob A-Jugend oder D-Jugend...


    Aber wer als Trainer da nicht frühzeitig eingreift, akzeptiert so ein Verhalten eben und macht sich mitverantwortlich. Und genau dadurch entstehen solche Threads im Herrenfußball doch überhaupt erst...


    Ich trainiere aktuell ein JSG-Team, das letzte Saison in zwei Teams geteilt war. Und jeder hier würde nach zehn Minuten Training oder Spiel merken, welcher Spieler letzte Saison das vernüftige Trainerduo und wer den Volli.dioten-Brüllaffen hatte...8) Das Schlimme: Letzterer wird von den Jungs für seine Aktionen gegen die Schiedsrichter nach wie vor extrem gefeiert. So viel zum Einfluss des Trainers...

    Gedacht ist das ganze um nach unserem Warmmachprogramm (fixe Abläufe, Steigerung) und der Ansprache (in der Regel in der Kabine) noch einmal hochzufahren ohne zu überpacen. Könnte ggf. auch irgendeine Art "Ritual" sein ohne den Bewegungsaspekt.

    Bilden deine Jungs auf dem Platz nochmal einen Kreis? Wäre doch eine gute Gelegenheit, sich nochmal auf das Spiel einzuschwören.


    Lässt sich auch vor der zweiten Halbzeit machen. Vor (Wieder-)Anpfiff kannst du vielleicht auch nochmal über ein kurzes, knackiges Lauf-ABC nachdenken, um direkt wieder hochzufahren. Hatte ich nach vielen frühen Gegentoren nach Wiederanpfiff zwischenzeitlich mal bei meiner U17 vor der zweiten Halbzeit angeordnet.


    Musik in der Kabine direkt vor dem Spiel? Als Ritual eventuell immer das gleiche Lied? Pushende Songs, oder auch eher ruhigere. Denke spontan und wahllos gerade an Xavier Naidoo ("Dieser Weg", "Was wir alleine nicht schaffen", ...). Hilft vielleicht gerade den ruhigeren Spielern, um ihren Fokus zu finden und sich erfolgreiche Spielsituationen auszumalen.

    Ich weiß nicht, ob du schon mal Übungen mit Augenklappen gemacht hast, aber das ist auch für Erwachsene wirklich anstrengend. Deshalb würde ich am Anfang immer nur kurze Intervalle (3-5 Minuten) einplanen.

    Wichtiger Punkt, der über allem anderen stehen sollte! Kann laut Life Kinetic-Trainer bei zu langem Gebrauch zu körperlichen Beschwerden (Kopfschmerzen, Schwindel) führen. Über 5 Minuten am Stück bin ich daher auch noch nicht hinausgegangen.


    Grundsätzlich: Ich nutze die Augenbinden bei meiner Kreisliga-U17 sehr gerne. Vorzugsweise in den Sommermonaten, bei kaltem Wetter spare ich mir die Organisation (verteilen, aufsetzen, immer wieder absetzen, witzige Piratensprüche der Spieler anhören, einsammeln, für neue Spieler: vorher noch dominantes Auge bestimmen) gerne. Aber ich glaube, nächste Woche werde ich wieder anfangen. Die Winterjacke blieb heute erstmals in diesem Jahr in der Kabine.8)


    Ich nutze die Augenklappen für die Dinge, die auch mein Vorposter schon angesprochen hat. Technische Geschichten im Aufwärmen (Dribbel-Parcours, Passübungen (teilweise mit Schwerpunkt auf die Technik, teilweise aber auch mit nötiger Orientierung im Raum und zwischen den Mitspielern), Partnerübungen (Ball aus der Luft zurückspielen u.ä.)), aber auch gerne in Überzahl-Unterzahl-Spielen mit Schwerpunkt auf der Ballsicherung. Das sind übrigens auch genau die Teile, in denen ich gerne auch Minibälle einbaue - teilweise gleichzeitig mit den Augenklappen.


    So weit erstmal mein grundsätzliches Vorgehen. Reines Life Kinetic-Training (ich denke da immer an die Tennisbälle, die überkreuz gefangen werden sollen) halte ich bei begrenzter Trainingszeit im Kreisfußball nicht für sinnvoll.

    Hi!


    Ich finde, ab wann der Leistungsgedanke zählt, ist stark von deinem jeweiligen Verein abhängig und weniger von einem Alter. In der ambitionierten U17-Landesliga kannst (musst) du natürlich mehr nach Leistungskriterien gehen als in einer B3 in der Kreisklasse, die sich nur just-for-fun zum Kicken trifft. Soll ja auch im Herrenbereich reine Spaßtruppen geben, aber das heißt ja nicht, dass es keine ambitionierte C-Jugendteams gibt. Daher ist der Leistungsgedanke erstmal keine Frage des Alters.

    Schau wirklich genau, was für deine Mannschaft passend ist. Ich persönlich gehe stark nach Leistungsbereitschaft (Fokus im Training, Trainingshäufigkeit, Pünktlichkeit etc.) und lasse in der U17 dann notfalls auch gerne mal die selbst ernannten Stars zu Hause. Würde ich auch im KiFu so machen, wobei ich dort vielleicht noch eher den Faktor "Spielereltern" berücksichtigen würde. Oft können die Kleinsten ja nichts für etwaige Unzulänglichkeiten (fehlende Absagen o.ä.) der Eltern.


    Was du nur auch beachten musst, ist die Motivation der Spieler. Vielleicht gibst du deinen Jungs durch eine Aufstellung der "Topspieler" in einem Finale auch einfach mal ein Erfolgserlebnis. Ständig niedergeschlagene Kinder (und das beschreibst du ja) können langfristig ja auch keine Lösung sein. Als Ausgleich könntest du dann ja zeitnah ein Testspiel gegen einen schwächeren Gegner machen, um dann auch die nochmal einzusetzen, die im Finale draußen blieben.


    EDIT: Aber Kompliment, dass du dir darüber Gedanken machst. Scheint ja vielen im KiFu zu fehlen!

    Ich finde, diese ganze Hallen-Geschichte sollte man sowieso nicht zu ernst nehmen. Ich sage meinen Jungs (B-Jugend), dass sie selbständig ein- und auswechseln sollen und damit hat sich das. Gab bislang nie Probleme (sonst würde ich natürlich entsprechend eingreifen). Im Gegenteil. Für meine Spieler war dieser freie Rahmen wahrscheinlich sogar positiv für den Teamgedanken.


    Sollte doch eigentlich auch ab der D-Jugend schon hinhauen, würde ich behaupten.

    Hi!

    schwieriges Thema. Ich glaube, es kommt extrem auf den Charakter und das Spielniveau der Spieler, auf deine Aufgaben innerhalb des Trainerstabs, dein Standing im Verein, dein Fachwissen und dein generelles Auftreten an.


    Ich sehe das Problem übrigens nicht allein im Alter, sondern auch im Geschlecht (vgl. auch folgenden älteren Thread:

    frauen im trainerjob?! ). Ich habe meinem Verein letztens selbst eine Frau als U19-Trainerin (Kreisliga) vorgeschlagen - das ist aber eine ehemalige Junioren-Nationalspielerin, Bundesliga-Spielerin und aktuelle B-Lizenz-Inhaberin mit - soweit ich das beurteilen kann - genug Selbstbewusstsein. Das kann also unter bestimmten Voraussetzungen bestimmt funktionieren.


    Du schreibst in deinen vorigen Threads, dass du selbst mit dir und deinem Training noch unzufrieden bist. Bevor ich (m, selbst erst 23 Jahre alt) den Sprung in den Herrenbereich wagen würde, muss ich von mir als Trainer zu 100% überzeugt sein, dass ich Spieler in diesem Alter und auf diesem Niveau vernünftig führen und sportlich weiterbringen kann. Solange das nicht gegeben ist, würde ich mir das auf keinen Fall antun.


    Wenn du im Training bestimmte Aufgaben hast (z.B. Stabilisations- oder Athletiktraining o.ä.) und das Ganze in dem Bereich gut machst, kann das in diesem Rahmen vielleicht funktionieren. Aber ohne Weiteres plötzlich ein gesamtes Herrentraining leiten (z.B. bei Abwesenheit des Cheftrainers), halte ich erstmal für sehr mutig.


    Bzgl. des Erfahrungen-Sammeln: Mir persönlich hat das eine Jahr als Co-Trainer recht wenig gebracht. Ich finde es sinnvoller, (mit entsprechendem, vorhandenem Fachwissen) gleich das Kommando zu übernehmen und selbst Entscheidungen zu treffen. Die sind nicht immer richtig, aber aus meiner Sicht definitiv lehrreicher als eine Tätigkeit als Co-Trainer. Und genau dieses eigenständige Lernen tust du ja schon bei deinen Juniorinnen.


    Ich würde daher bei den Juniorinnen weitermachen.


    PS: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie dich bei den Senioren mit Geld zuwerfen wollen (hier geisterten vor einigen Jahren ja teilweise schon monatlich hohe dreistellige Beträge herum) - dann vergiss obigen Text, nimm das Geld und sieh alles Folgende als Erfahrung. 8o


    EDIT: In deinem Thread aus dem letzten Monat warst du noch 19. Fände ich ganz wichtig, das nochmal aufzuklären, denn zumindest zwischen MEINEM 19-jährigen- und dem aktuellen Trainer-Ich liegen - bedingt durch vier Jahre mehr Erfahrung - Welten.

    Aber schaue dich auch nach einem "Plan B" um, falls die gewünschte Lösung mit dem Leistungsverein nicht klappt

    Naja, was soll Plan B sein? Ich habe ja auch ohne diese Spieler einen voraussichtlichen Kader von ca. 17 Spielern, die weitgehend gut kicken können und charakterlich auch gut sind. Da hätte ich überhaupt keine Bedenken, ohne Neuzugänge in die nächste Saison zu gehen. Warum wir als Kreisligist per se uninteressant sein sollen, weiß ich auch nicht. Momentan scheint die C-Jugend-Kreisklasse für die C3-Spieler ja auch interessant genug zu sein...


    Ob wir die erste Anlaufstelle sind, weiß ich nicht. Gibt aber nun mal nur den einen Weg, das rauszufinden.

    Danke für euren Meinungen, die ja auch recht eindeutig die Tendenz zur Kontakt-Aufnahme über die Jugendleitung zeigen. War auch mein favorisiertes Vorgehen und hat sich nochmal bestätigt. Ich werde dann also mit dem Anliegen nochmal zu unserer Jugendleitung gehen und auf dieser Ebene um kurze Kontaktaufnahme bitten. Dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.

    Hi zusammen,


    kurze Frage zu eurer Vorgehensweise: Wie gestaltet ihr im Jugendbereich die Kontaktaufnahme zu potentiellen Neuzugängen?


    Mir (U17-Kreisliga-Trainer) geht es aktuell um einige 2004er-Jungs eines benachbarten Leistungsvereins. Diese Kandidaten spielen als Altjahrgang aktuell in der C-Jugend-Bezirksliga (C2) und C-Jugend-Kreisklasse (C3). In der B-Jugend ist ihr aktueller Verein nur mit einem Regionalligisten und einem Landesligisten vertreten. Meine persönliche Schlussfolgerung: Die 2004er, um die es mir geht, sind nächste Saison (mindestens zum Teil, eventuell kollektiv) "übrig", weil sie es nicht (alle) in den U17-Leistungsbereich schaffen dürften. Die Anzahl der "übrigen Spieler" (ich habe acht gezählt, kenne aber nur die C2) reicht wohl nicht, um eine dritte B-Jugend in der Kreisliga zu melden. Das würde ich zumindest gerne erstmal so zu Grunde legen, dass die Jungs im eigenen Verein keine Spielmöglichkeit auf ihrem Niveau haben werden.


    Wie wäre nun euer ideales Vorgehen zur Kontaktaufnahme?


    Mir geht es einmal darum, den entsprechenden Spielern dieses Vereins mit einem Wechsel zu uns eine sportliche Perspektive zu bieten. Zum anderen möchte ich natürlich auch unsere Mannschaft so verstärken, dass die bereits vorhandenen, sehr talentierten 2004er vielleicht im zweiten B-Jugend-Jahr bei uns Bezirksliga-Erfahrung sammeln können.


    Nur jetzt bin ich bzgl. der Kontaktaufnahme unschlüssig. Ich habe die Jungs zwar in Social Medias gesehen, aber 'ne Facebook-Nachricht kann ja kaum der ideale Weg sein und fände ich persönlich bei Jugendlichen auch moralisch grenzwertig. Ist also eigentlich keine Option. Kontakt zwischen meinen Spielern und den potentiellen Neuzugängen besteht kein einziger.


    Macht es Sinn, sich über unsere Jugendleitung beim anderen Verein bzgl. der Spieler zu melden? Wenn ja, wie sollte das aussehen? Dort weiß ich halt nicht, wie viel Gesprächsbereitschaft man überhaupt erwarten kann, wenn man plötzlich mehrere Spieler abwerben will bzw. vielmehr bei "Übrig-sein" gerne aufnehmen würde.


    Die Spieler hätten bei uns auf jeden Fall sehr gute Bedingungen durch Kunstrasen, top Räumlichkeiten, einen charakterlich und fußballerisch guten Kader, mich als B-Lizenz-Trainer und viele weitere C-Lizenz-Inhaber in den anderen Teams, mindestens ein Team pro Jahrgang und aktuell eine A-Jugend auf Bezirksliga-Niveau. Da brauchen wir uns also im Grunde nicht verstecken und könnten die Jungs - trotz niedrigerem Liganiveau - aus meiner Sicht gut fördern.


    Wäre euch für Vorschläge oder Erfahrungen jeglicher Art sehr dankbar!

    Hi!


    Ich antworte mal für den NFV (Barsinghausen):

    Zitat

    1. Man bekommt ein paar Tage vorher das Thema der Lehrprobe per Mail zugesandt

    Die Themen der Lehrproben (technisch UND taktisch) gab es bereits am Ende der dritten Woche (Profil-Woche). Da ist der NFV aber wohl deutschlandweit die Ausnahme.

    Zitat

    2. Prüfung beginnt mit der Klausur

    Stimmt. Die Klausur fand aber bereits am Ende der dritten Woche statt. Nicht direkt im Prüfungsblock. Wer die Klausur nicht bestanden hätte, hätte sie wohl im Prüfungsblock wiederholen müssen.

    Zitat

    3. Lehrprobe: Man erarbeitet zu seinem Training ein Training aus ( Hinführung, Hautteil1, Hauptteil 2), wovon man dann Hauptteil 2 als praktischen Teil vorträgt

    Man arbeitet insgesamt zwei Trainingseinheiten aus. Eine für die taktische und eine für die technische Lehrprobe. In welchem Teil des Trainings du die Lehrprobe integrierst, war bei uns nicht wichtig. Aber klar, das Taktische sind letztlich alles Themen, die in den Hauptteil passen. Den technischen Teil könnte man teilweise bestimmt auch als Aufwärmen durchführen.

    Zitat

    4. Theorie: Man bekommt Spielszenen vorgestellt und muss dazu Fragen beantworten und an der Taktiktafel erklären.

    Uns wurden letztlich Fragen gestellt, die auch in der Klausur hätten drankommen können (Konditionsfaktoren, wann trainiere ich was, Superkompensation, whatever), danach ging es an die Taktiktafel mit der Aufgabe, darzustellen, wie ich gegen das 4-4-2 des Prüfers spielen würde. In diesem Rahmen wurden auch mehrere Situationen durchgespielt. Wie soll der ST anlaufen, wie weit verschieben; was passiert, wenn ...

    Zitat

    5. Abschlußspiel wo die eigene Spielstärke bewertet wird

    Die Noten für das Eigenkönnen wurden ja während der drei Ausbildungswochen und zwei Lehrgangsspielen schon gesammelt. Im Prüfungsblock ging das Spiel vielleicht 'ne Viertelstunde, ohne dass es größeren Einfluss auf die Note gehabt hätte - so zumindest die Aussagen der Ausbilder/Prüfer. Das Spiel ist halt im Prüfungsblock einfach vorgegeben.


    Stand: August 20188o

    Als Co-Trainer würde ich Dir raten immer jemand Jüngers zu suchen.

    Handhabe ich genau so, macht die Suche als 23-Jähriger U17-Trainer aber eben etwas komplizierter.^^ Aber klar: Ich denke auch, dass jemand, der jahrzehntelang Trainer ist, nicht ohne Weiteres Co-Trainer von einem "Anfänger" wird. Zumindest, und da spanne ich mal den Bogen zum Threadthema, nicht ohne Konflikte.


    Deswegen habe ich mir letztes Jahr die Mühe gemacht und auf zwei WORD-Seiten recht genau meine und die Aufgaben/Rechte des potentiellen Co-Trainers notiert. Nicht weil es bereits Konflikte gab, sondern vorbeugend.


    Das Ganze gliedert sich in die Punkte "allgemeine Infos" (z.B. Trainingszeiten, Finanzielles, Vertragslänge, ...), "Aufgaben/Rechte außerhalb des Platzes (z.B. Spielergespräche, Suchen von Testspielgegnern, Gegnersichtungen, ...), "Aufgaben/Rechte während des Trainingsbetriebs (z.B. Gruppentraining, Stabilisation, ...) und "Aufgaben/Rechte am Spieltag" (z.B. Übernehmen von Ansprachen, Aufwärmen, Coaching, taktische Umstellungen, ...).


    Das Ganze sind wie gesagt zwei Word-Seiten, die ich mir auch vom Co-Trainer brav unterschreiben lasse. Bislang habe ich mit meinen Co-Trainern keine Probleme gehabt, zumal sie bislang auch immer aus meinem Freundes- oder Bekanntenkreis kamen. Wenn es doch mal zu unlösbaren, wiederholten Problemen kommen sollte, muss der Co eben gehen. Wenn's im Trainerteam nicht passt, hast du aus meiner Sicht langfristig keine Chance, vernünftig zu arbeiten.

    Ich habe derzeit das Problem, dass ich mich die ganze Zeit hinterfrage ob ich alles richtig mache.

    Besser geht's doch nicht!


    Zitat von 123J

    Meine Spieler und dessen Eltern sind hoch zufrieden mit mir, aber irgendwie bin ich unzufrieden.


    Unzufriedenheit finde ich an sich gar nicht verkehrt. Vorausgesetzt es bedeutet, dass du dich weiterbildest, um eben deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Das tun viele eben nicht, denen hast du in Bezug auf die Einstellung und Selbstreflexion dann schon was voraus.


    Das Hinterfragen solltest du unbedingt beibehalten. Nicht um an dir zu zweifeln, sondern um NOCH besser zu werden.

    Bereitest du deine Einheiten schriftlich vor und nimmst den Zettel mit auf den Platz? Ich bereite alle Einheiten auf dem PC via WORD vor, drucke den Zettel aus und nehme ihn mit auf den Platz. Und wenn nötig (selten, aber passiert z.B. bei vielen Variationen/Passfolgen/Laufwegen/Teameinteilungen, die ich mir nicht merken kann/will), schaue ich auch während des Trainings drauf. Den Spielern ist es egal. Ich mache meinen Job, sie machen ihren. Sie müssen mir die Zettel-Wirtschaft nur manchmal hinterhertragen, weil ich die beim Rumlaufen/Coachen/Vormachen gerne mal verliere.:D

    Auch ich (23 Jahre, B-Lizenz, U17-Kreisliga) bin vor einigen Einheiten noch unsicher. Vor allem wenn neue und/oder coaching-intensive Übungs- oder Spielformen auf dem Plan stehen. Da ist es wichtig, immer auch einen Plan B im Kopf zu haben (am besten eine schwerere Variante und eine leichtere) und improvisieren zu können - sowohl was Organisation als auch das Coaching anbetrifft.


    Grundsätzlich: Du bist der Chef, du gehst mit einem klaren Ziel in jede Einheit und stellst sicher, dass deine Jungs das umsetzen. Such dir deine Übungen nicht als Beschäftigungs-Therapie raus, sondern habe immer auch deine Schwerpunkte/Coachingpunkte im Kopf, die du durch die Übung vermitteln willst. Bzgl. der Schwerpunkt-Findung halte ich mich jetzt mal weitgehend raus, weil die D-Jugend generell nicht meine Baustelle ist. Aber klar, coache deine Jungs immer wieder in den technischen Bereichen und individual- und gruppentaktisch.


    Was mir für den Kopf geholfen hat, war ein Co-Trainer. Meine Co-Trainer suche ich mir grundsätzlich selbst aus, bislang kamen alle drei Co-Trainer aus meinem Freundeskreis, als Nächstes wohl ein befreundeter Fitness-Trainer. Wenn du eine vertraute Unterstützung hast, die dir Sachen abnimmt (Organisatorisch, aber vor allem auch auf dem Platz, z.B. das Stabilisationsprogramm oder eine Kleingruppe) und die dir den Rücken stärkt, ist das schon mal viel wert. Was ich in der Hinrunde bei einigen Konflikten festgestellt habe: Es hilft ungemein (!), wenn du deinen Frust mit einem Co-Trainer besprechen und gemeinsam lösen kannst. Ich musste die Hinrunde alleine bewerkstelligen und war echt froh, als endlich Winterpause war.


    Bzgl. der Trainingsleitung musst du deinen eigenen Weg finden, und der ist immer auch von deinen Spielern abhängig. In meiner U17 gibt's Jungs, die teilweise auch von der Schule und von vorigen Trainern suspendiert wurden. Da musst du mitunter andere Wege finden als bei den ohnehin Disziplinierteren. Böse gucken reicht da in der Regel nicht. Aber ich möchte auf diese Erziehungs-Schiene auch nicht allzu detailliert eingehen. Wenn du da konkrete Probleme hättest, hättest du die im Eingangspost ja bestimmt erwähnt.


    Spontan noch zur Trainingsnachbereitung: Hast du deine Coachingpunkte anbringen können? Daran anknüpfend: Hast du deine Trainingsziele erreicht? War die Organisation (Aufbau, Erklärung, Durchführung, Regeln, ...) gut? Gibt's Optimierungsbedarf? Waren einzelne Spieler lustlos oder unruhig? Warum? Wie kann ich die Jungs besser motivieren (emotionalere Sprache, Regeln, Wettbewerbsformen, ...)? War die Intensität hoch genug? Zu gering? Wie kann ich die gewünschte Intensität (höher/niedriger) nächstes Mal erreichen?


    Ich glaube, damit habe ich alle Punkte erstmal abgearbeitet bzw. angerissen. Vielleicht hilft dir ja irgendwas weiter!8)