Beiträge von Taktiker_95

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    Gibt es denn konkrete Zahlen bzw. Erfahrungswerte? Unter Fußball.de finde ich zum Thema Vereinswechsel eine Ausbildungsentschädigung von € 250,- wenn der Spieler in die 8. Liga oder darunter wechselt. Allerdings handelt es sich dabei um den Herrenbereich. In der D Jugend fängt es an. Scheint mir so, dass die Entschädigung dann eigentlich unter diesem Betrag liegen müsste, da im Vergleich zu einem Erwachsenen nur kurz ausgebildet wurde.

    Im NFV hast du hier entsprechende Tabellen für Herren, Junioren und Juniorinnen:


    https://www.nfv.de/recht/entschaedigung/fuer-amateurspieler/

    Allerdings.... Halte ich diese Maßnahme zwar für gut, aber das fällt für mich auch eher zum Scouting.

    Der Unterschied zwischen "ein Spiel lesen" und Scouting liegt für mich darin, dass man beim "Spiel lesen" als Trainer "in Game" ist. Das heißt, die eigene Mannschaft spielt und man steht, sitzt an der Seitenlinie. Das ist was ganz anderes als "unbeteiligt" auf der Tribüne zu sitzen und ein Spiel zu bewerten.

    Macht für mich NULL Unterschied. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass ein Scout kein "Spiel lesen" kann, weil er nicht "inGame" ist? Oder was?


    Wenn du dir angewöhnst, bei Spielen auf das Geschehen abseits des Balles oder auch bestimmte Verhaltensweisen AM Ball zu achten, ist das eine Gewohnheit, die dir auch bei eigenen Spielen weiterhilft und automatisiert wird. Zumal du gewisse Verhaltensweisen auch vor dem Spiel deinen Spielern mitteilen kannst, so dass diese selbständig darauf achten. Beliebtes Beispiel bei mir ist die Absicherung der eigenen Angriffe. Ballferner Außenverteidiger und ballferne Sechs bleiben mittlerweile schon automatisch hinter dem Ball bzw. werden von meiner Innenverteidigung zurückgepfiffen. Da muss ich gar nicht mehr eingreifen.


    Davon ab brauchst du ja erstmal das Wissen, auf welche Dinge du überhaupt achten kannst/solltest. Dieses Wissen wirst du nicht von alleine durch eigene Spiele entwickeln (weil dir zu Beginn das Wissen/die Anregung fehlt und eben WEIL du angespannt bist), sondern durch aktive Weiterbildung. Das kann der Austausch mit besseren Trainerkollegen/Scouts sein, das können Lehr-DVDs sein, das Beobachten von anderen Spielen (Tactic-Cam) oder whatever.


    Das Thema "natürliche Autorität", was du in deinem ersten Post selbst einwirfst, wäre dann der nächste Diskussionsbedarf. Klar kannst du durch bestimmte Verhaltensweisen und bestimmtes Auftreten als Autorität wahrgenommen werden. Und diese Teilaspekte lassen sich alle verbessern. Ich weiß nicht, was man sich daran nicht sollte aneignen können...

    Die ganze Freigabe-Geschichte habe ich auch durch und ist auch einer der Gründe, warum ich auf das Selberspielen keine Lust mehr habe...


    Grundsätzlich kann ich Follkao - ich komme ebenfalls aus dem NFV - zustimmen. Grundsätzlich ist es möglich, die Freigabe rückdatieren zu lassen. Wird auch recht häufig getan, weil manche Wechsel - gerade im Herrenbereich - eben erst später absehbar werden. Rede mit deinen Verantwortlichen, erkläre es ihnen und dann weißt du danach, wie sie charakterlich drauf sind. Ich habe beide "Extreme" erlebt:


    In Verein A habe ich die A-Jugend neu auf die Beine gestellt und selbst in der ersten Herren gespielt. Nach Abmeldung der ersten Herren (=keine Spielmöglichkeit mehr für mich) wollte ich logischerweise wechseln. Verein sagt: "Nö. Kostet 250€." Da war es der Führung auch egal, dass sie mir die A-Jugend zu verdanken haben, ich keine Spielmöglichkeit habe und ich mir NULL habe zu Schulden kommen lassen.


    Ich bin dann für die 250€ zum neuen Verein gewechselt, der die Ablöse glücklicherweise übernommen hat. Als ich dort sportlich nach vielen guten Neuzugängen keine Einsatzchancen mehr sah, hat der sportliche Leiter das eingesehen und mich nach einem Jahr ohne Ablöse und ohne Sperre ziehen lassen.


    Fazit: Reine Glückssache, wie die Verantwortlichen drauf sind. Aus (nicht repräsentativer) eigener Erfahrung ist der "Vollidioten-Anteil" aber in gut geführten Vereinen deutlich geringer als in kleinen, eingefahrenen Dorfvereinen.

    Im Herrenbereich ist der Kontakt über Arbeit oder ähnliches aber sicherlich auch noch einfacher wie im Jugendbereich, zumindest wohl Gemeinde und Kreis überspannend. Bei Jugendlichen ist ja quasi nur Mund zu Mund Propaganda in der Schule möglich?

    Dass die Kontaktaufnahme im Herrenbereich einfacher ist, würde ich nicht unterschreiben. Ich wette, Jugendspieler haben eben durch Freunde, Schule und ggf. andere Hobbys deutlich mehr Kontakte zu potentiellen Spielern als der durchschnittliche Arbeitnehmer.

    EDIT: Herren lassen sich vielleicht leichter überzeugen, weil weniger Freundschaften im Team bestehen.



    Zitat von HansMcMans

    Hattest du den Erfolg mit den E-Mails über die Jugendleitung anderer Vereine? Ich kann mir persönlich nicht wirklich vorstellen, dass darauf ein Verein reagiert, außer die Anfrage kommt von einem NLZ.

    Es ging mir um Spieler, die im Leistungsverein übrig waren, weil sie den Sprung von der U15-Bezirksliga nicht in die U17-Landesliga schafften. Die hätte ich gerne in meine Kreisliga-U17 geholt. Kontaktdaten wurden uns von Vereinsseite bereitwillig gegeben, leider hatten alle schon einen neuen Verein (unsere Jugendleitung musste sich leider von Februar bis Ende Mai beraten, ob man mal 'ne Mail schickt...:rolleyes:).


    Zukünftig hat man uns aber laut eigener Aussage auf dem Schirm, sobald wieder Spieler hinten rüber fallen. Mal schauen. Wie es aussieht, wenn wir als höherklassiger Verein an Leistungsträger heranwollen (also quasi den umgekehrten Weg gehen), kann ich nicht beurteilen. Da dürfte der aktuelle Verein wohl weniger kooperativ agieren... Wahrscheinlich wäre es dort dann bei Nicht-Reaktion des unterklassigen Vereins nötig, den Verein nochmal über die direkte Kontaktaufnahme zu informieren (ob er nun kooperiert oder nicht) und den direkten Weg über die Eltern (Telefonbuch o.ä.) zu gehen.

    oder kann man mit entsprechender Berechtigung im dfbnet die Kontaktdaten einsehen

    Geht laut unserer Jugendleitung nicht - habe in der Rückrunde selbst so Kontakt zu bestimmten Spielern herstellen wollen und musste dann durch unsere Jugendleitung per Mail über die Jugendleitung des anderen Vereins gehen.:P


    Zum Herrenbereich: Nach meinem letzten A-Jugend-Jahr bin ich selbst zu solch einem (sogar neu gegründetem) Team gewechselt. Der Trainer kam von einem anderen, höherklassigen Verein und hat von dort einige (müssten so 7-8) Spieler mitgenommen. Dann hatte er aus seinem Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis noch bestimmt weitere 7 bis 8 starke Spieler überzeugt. Auch einige Ortsansässige hatten wieder Lust, in ihrem Dorf Fußball zu spielen. Der Rest (auch ich) kam dann durch Mund-zu-Mund-Propaganda besagter Ortsansässiger oder vorhandener Spieler.


    Ergebnis war dann ein Team aus dem Nichts (ohne Jugendunterbau!), was mit gut zehn Bezirksliga-erfahrenen Spielern in der dritten Kreisklasse anfing und bis in die Top-3 der Kreisliga durchmarschierte. Auf dem Weg dahin kamen dann vereinzelt immer wieder Verstärkungen aus dem Landkreis dazu, die Menge hielt sich ab der zweiten Saison aber eigentlich in Grenzen.


    Nach der zweiten Saison wurde dann sogar eine zweite Mannschaft gegründet. Die benötigten weiteren Spieler kamen ebenfalls durch Kontakte der Spieler oder des neuen Trainers. Auch aus der ersten Mannschaft (Kadergröße 28 Mann) kamen sechs Spieler herunter, u.a. ich.


    Zusammenfassend: Sicherlich brauchst du erstmal einen guten Kern, den du durch Kontakte herstelllst. Alles weitere folgt dann, wenn potentielle Neuzugänge sehen, dass du mit einer guten Truppe guten Fußball spielst. Und du als Spieler komplett ausgestattet wirst (Tasche, Trainingsanzug, Poloshirt, Aufwärmshirt, neue Trikots, alles vom Feinsten ...). Gerade als Jugendspieler kennst du sowas in der Regel nicht und das beeindruckt dich natürlich.


    Von Geldfluss an meine Teamkollegen ist mir übrigens nichts bekannt. Aber ich war 18 und vielleicht naiv ...:D



    Allgemeine Optionen:

    eigene A-Jugend, Kontakte (der vorhandenen Spieler, der Neuzugänge, des Trainerstabs), Kontaktaufnahme zu bekanntermaßen fußballerisch inaktiven Vereinsmitgliedern, situativ direkte Kontaktaufnahme zu komplett externen Spielern (Facebook, Instagram, ...).


    Vielleicht auch noch die Kooperation/Kontaktaufnahme zu umliegenden Vereinen, die vielleicht auch mal Spieler übrig haben. Z.B. weil's für die erste Mannschaft in der Landesliga nicht mehr reicht, die zweite Mannschaft in der dritten Kreisklasse uninteressant ist und du selbst ein ambitionierter Kreisligist bist.

    Ich möchte nur mal so einwerfen, dass ich damals im Jugendbereich auch darunter "gelitten" habe. Der Jahrgang über uns war sehr stark. Wir mussten im Jahr darauf immer gegen Gegner spielen, denen wir nicht gewachsen waren. Das war sehr frustrierend.

    Kann man aber ja von Vereinsseite auffangen, indem man a) euer Team tiefer meldet oder b) entsprechende Spieler/Trainer dazuholt. Gerade wenn ich - und so beschreibst du es - jedes zweite Jahr dieses Problem habe, sollte ich vielleicht zusehen, dass ich als Verein für bessere Trainer und Spieler interessant werde und Qualität konstanter ausbilde. Vorausgesetzt ich will entsprechend leistungsorientiert ausbilden und arbeiten. Ansonsten siehe a).


    Meine aktuellen B-Jugendspieler hatten teilweise auch in der C-Jugend (vor meiner Zeit) das Problem, Bezirksliga spielen zu müssen. Torverhältnis am Ende 26:206 Tore mit sieben Punkten. Was ich als Trainer machen würde bei einem hoffnungslos unterlegenem Team? Einige Neuzugänge suchen (ohne irgendwen wegzuschicken oder den Kader unnötig aufzublähen und jemanden zu verlieren), die Defensive durch klare taktische Vorgaben und entsprechendes Training bestmöglich stabilisieren und hoffen, dass ein eigener Konter mal aus Versehen durchrutscht. Ist das positiv für die spielerische Entwicklung der Spieler? Mitnichten. Dennoch würde ich persönlich keine höherklassige Liga-Teilnahme einfach so abschenken. Zumal ich denke, dass durch Erfolgserlebnisse in Testspielen und eine gute Mannschaftsführung fast jede Klatsche annähernd ausgeglichen werden kann.

    Und vielleicht ist das nächste Team im Falle des Klassenerhalts dann tatsächlich konkurrenzfähiger und der Verein kann insgesamt dann von der höheren Liga profitieren...


    Ich kann aber auch jeden Verein irgendwo verstehen, der dann auf eine Bezirksliga-Teilnahme verzichtet, wenn auch die nächsten Jahrgänge absehbar nicht die nötige Qualität haben werden und das gesamte Vereinsleben (Plätze, Kabinen, Trainerqualität, Spieler-Quantität, Trainingsmaterialien, whatever) nicht Bezirksliga-tauglich ist.

    1. Eindruck:

    Was ist DAS denn?:wacko:


    Mit solch fixen Regelungen kann man sich die Mannschaftsmeldungen und Ligaeinteilung natürlich selbst unnötig schwer machen...

    Hier in der Gegend - und ich bin im selben Landesverband - wäre kein Kreisligist in der Lage, irgendeine Jahrgangsmannschaft zu stellen. Und die überkreislichen Vereine haben ihre leistungsstärksten Spieler dennoch in U19, U17 und U15 - und gehen eben nicht rein nach Geburtsjahr. Alles andere erscheint mir auch in der Praxis nicht sinnvoll.


    Die geringe Ligengröße ist dann folgerichtig und wäre mein nächster Kritikpunkt, den ich auch in meinem aktuellen Verein unnötigerweise durch viele Testspiele auffangen muss...

    Kommt jemand aus dem Kreis und kann berichten, ob und wie das in der Praxsis funktioniert? Wenn ich das richtig verstehe, steigt bspw. der Meister der U16-Bezirksliga auch wirklich in die U16-Landesliga auf - und nicht in die der U17. Sprich: Du musst dann jede Saison die KOMPLETTE Aufstiegsmannschaft ersetzen und hoffen, dass der folgende Jahrgang stark genug ist. Da finde ich den Aufstiegsfall in den Doppeljahrgängen deutlichst einfacher aufzufangen und für die Jungs auch schöner, dass zumindest die jüngeren Aufstiegsspieler sich auch in der höheren Liga beweisen können.


    (PS: Ich greif dieses Off-Topic jetzt einfach mal auf, weil der Thread aus meiner Sicht gelöst scheint. Will hier jetzt nichts sprengen.:saint:)

    Und wenn man es ganz genau nimmt, dann gibt es keine U8 etc. Es gibt ja auch keine U18 ;)

    Erfahrung aus dem hiesigen Umland: In leistungsorientierten Vereinen ist die Bezeichnung U18/U16/U14 absolut üblich als Unterbau für die U19/U17/U15. Wobei sich die wenigsten Vereine den Luxus einer U18 leisten. Im NLZ sind U18-Spieler für die Herrenteams in der Regel uninteressant, und in den kleineren Vereinen wirst du in der Regel nicht die Masse erreichen, zwei A-Jugendteams stellen zu können.


    Ob U16 und U14 dann tatsächlich reine Jung-Jahrgang-Kader sind, sei mal dahingestellt (ist ja vom DFB meines Wissens nach nicht reglementiert). Da fehlt mir der genaue Einblick. Aber U16 und U14 lese ich hier in der Gegend selbst bei den U17/U15-Landesligisten schon regelmäßig.

    Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn sich was geklärt hat. Noch hoffe ich auf Einsicht. Wie gesagt: Der Erfahrungswert von letzter Saison (natürlich schon ewig her...) zeigt, dass selbst zwei Teams grenzwertig wären. Drei sind absolut wahnsinnig.

    Mich nervt aktuell die gesamte Kaderplanung in unseren Großfeld-Teams (U14 bis U19).


    Wir haben in der U19 wenig Spieler, weil der ältere Jahrgang schon sehr häufig in die Herrenmannschaft integriert werden soll. Dadurch muss ich aus meiner U17 drei Spieler in die U19 abgeben und habe nun - mit drei fest eingeplanten U15-Spielern - noch einen 17-Mann-Kader. Ohne Torwart. Wäre noch machbar und ist in Ordnung.


    Am letzten Training der Saison kommt der neue C1-Trainer auf mich zu und sagt, dass er die besagten drei 2005er selbst möchte, weil er sonst selbst nur 14 Spieler habe! Wird natürlich nicht passieren, weil alle drei bei mir spielen möchten und ich nicht mit 14 Mann ohne Torwart in die Saison gehen werde ...


    Das Beste: Neben der C1 gibt es noch eine C2. Kadergröße: 12. Trainer: Nicht vorhanden. Sprich: Wir bilden mit 43 Spielern, zwei Torhütern und zwei Trainern genau drei Teams.:S


    In der abgelaufenen Saison musste ich meinen 25-Mann-Kader am Ende regelmäßig mit C-Jugendlichen auffüllen. Da werden wir mit je 14 Mann bestimmt alle ausnahmslos gut durch die Saison kommen...:saint:


    Eine U17 mit 21 Spielern bilden, eine U15 mit 22 Spielern und die Spieler- und Trainermängel wären auf einen Schlag abgehakt...

    Ich finde, es kann unter Umständen auch Sinn machen, "seine" Jungs in den nächsthöheren Jahrgang zu begleiten. Wenn es menschlich beidseitig sehr gut passt, warum dann was ändern, nur um etwas zu ändern? Vor allem auf Kreisniveau. Die menschliche Komponente ist diesbzgl. natürlich unwichtiger, je höherklassig du arbeitest - völlig klar.


    Darüber hinaus: Wenn du deine Jungs zwei Jahre bestmöglich ausgebildet hast und dann siehst, dass die anderen Trainer im Verein schlichtweg weniger Fachkompetenz als du haben (weil Vatertrainer, die vor 'nem Jahr nicht schnell genug abgelehnt haben) - dann würde ich auch gerne mit meinen Spielern mitgehen. Aber auch diese Qualitätsschwankungen auf den Trainerpositionen wirst du in erster Linie in den Kreisliga-Vereinen und weniger darüber haben.


    Ich selbst rechne auch fest damit, meine aktuelle B-Jugend in der Saison 2020/2021 in der A-Jugend zu coachen. Wobei mir da entgegen kommt, dass der bisherige A-Jugendtrainer eigentlich diese Saison schon aufhören wollte.


    Dass die Ausbildungsqualität im Gesamten höher wäre, wenn ich in der B-Jugend bleibe, statt in die A-Jugend mitzugehen, kann ich jetzt so nicht nachvollziehen. Dafür sind die Inhalte in den beiden Altersklassen zu ähnlich, als dass sich meine Trainerarbeit durch irgendeine Umstellung verschlechtern würde. Zumal ich auch schon in der A-Jugend gearbeitet habe.

    Regionalligisten sind nicht mit millionenschweren Bundesligisten zu verwechseln. Selbst im Herrenbereich werden da niedrige bis gar keine Ablösen gezahlt. Dass mit jedem Jugendspieler zu oder von einem Regionalligisten ein Vermögen gemacht werden kann ist schlicht Blödsinn...

    Es wird dennoch jeder Regionalliga-Kicker im Herrenbereich durchschnittlich dreistellig verdienen. Plus diverse Prämien und Ausrüstung.

    Sprich: Um eine Regionalliga-Truppe zu finanzieren, bist du monatlich todsicher im hohen vierstelligen Bereich. Jährlich fünfstellig.


    Und jetzt frage ich nochmal: 200 Euro Ablöse für einen Spieler, der in fünf Jahren selbst zur ersten Mannschaft zählen könnte oder die Ablöse durch einen Wechsel wieder einbringen wird, kann dieser Verein nicht aufbringen und soll von den Eltern getragen werden? Echt? Mit welcher Begründung?


    Es geht mir da auch nicht darum, mit jedem Spieler ein Vermögen zu machen. Aber wenn ich monatlich tausende von Euro in eine Herrenmannschaft ballern kann - was sagt das dann über die Priorität und Wertschätzung der Jugend aus, wenn ich doch auf keinen Fall die paar Euro für 'nen 16-jährigen bezahlen möchte?

    Ich weiß jetzt gerade nicht, ob Spieler bei uns in letzter Zeit zu einem Bundesligisten gewechselt sind, aber zu Regionalligisten ganz sicher.

    Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass es eigentlich schwachsinnig ist, die Freigabe zu verweigern. Wenn gezahlt wird, kommt das Geld von den Eltern...

    Da will ein Regionalligist (=höchster Amateurbereich/NLZ, kein Hobbygekicke) eure Spieler haben, um konkurrenzfähig zu sein bzw. in einigen Jahren selbst von dem Spieler sportlich oder finanziell zu profitieren. Und dieser Verein wälzt die Ablöse dann auf die Eltern ab? Finde ich gerade wahnsinnig.


    Das würde ich weder als Elternteil noch als junger Spieler mitmachen, wenn ich oder mein nicht-vorhandener Sohn einem Regionalligisten nicht mal die paar Hundert Euro wert bin, von denen der Verein doch im Normalfall beim nächsten Wechsel mindestens den "Einkaufspreis" wiederbekommt.


    Auch als Trainer würde ich erstmal komisch gucken, wenn einer meiner Jungs zu einem Regionalligisten soll - aber doch bitte nur ohne Ablöse. Soll das für mich eine Ehre sein, einem fremden Verein XY gratis meine Spieler auszubilden, damit deren Verein in der Regionalliga spielen und sich mit guter Jugendarbeit schmücken kann? Und meine verbleibenden Spieler dürfen dann - ich denke das mal weiter - wahrscheinlich weiter auf die 100 Jahre alten Minitore mit kaputten Netzen spielen, weil komischerweise kein Geld da ist.


    Unsere Jugendleitung erteilt die Freigabe auch ohne Ablöseforderung - das ist bei Wechseln im Hobbybereich auf Kreisniveau auch völlig in meinem Sinne und hat mich als Spieler selbst genervt. Aber wenn ein Regionalligist anklopft, wäre meine persönliche Grenze überschritten, was ablösefreie Wechsel angeht.


    Und nun Feuer frei!8)

    Um es noch mal klar zu sagen, mir geht es um die Kondition der Jungs. Mir ist es klar, dass der eine da besser ist und der andere da schwächer. Aber wenn bei einem kleinen Kader mancher nach 10 Minuten praktisch nur noch steht, schwächt das unsere Mannschaft natürlich.

    Du schreibst gerade wieder "Kondition", schreibst aber nur von Mängeln der Ausdauerleistung.

    Dann trainier die Kondition doch. Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination.


    Die anaerobe Ausdauerfähigkeit kannst du doch auch in (verschärften) Spielformen trainieren. Vier gegen vier auf vier Minitore, die fünf Meter hinter der jeweiligen Torauslinie stehen --> Tore können durch die Verteidiger nicht zugestellt werden. Der Schütze holt nach einem Fehlschuss in zügigem Tempo den verschossenen Ball und legt ihn in eines der Tore. Das andere Team darf währenddessen schnell die kurzzeitige Überzahl ausspielen.

    DAS gepaart mit entsprechend motivierendem, emotionalem Coaching sorgt für viele Ballkontakte, viele 1-gegen-1-Situationen, viele Umschaltmomente und natürlich ordentlich Lauf-Arbeit und Intensität.


    Von Rundenlaufen zur Verbesserung der Grundlagenausdauer rate ich selbstredend ab. Über Technik-Parcours könnte man streiten - als Abwechslung vielleicht mal sinnvoll (werde ich in meiner U17 auch machen), grundsätzlich würde ich aber gerade in deinem Jahrgang Spielformen jederzeit bevorzugen, weil du mehr und spielnahere Aktionen/Belastungen hast.

    Auch meiner Ansicht nach ist Konditionstraining im KIFU kontraproduktiv, weil der Spaßfaktor für die Kinder gleich null ist und man damit die Motivation der Kinder beeinträchtigt.

    Was aber schon geht ist ein gezieltes Schnelligkeits- bzw Antrittstraining

    Schnelligkeitstraining IST Konditionstraining.


    Ich denke, dem Threadersteller geht es hauptsächlich um die Ausdauer, sprich: einen Teilbereich der Kondition. Der hat in der E-Jugend in isolierter Form (=außerhalb von Spielformen oder meinetwegen eventuell auch mal längeren Übungsformen) nichts zu suchen.


    Das Konditionstraining in Bezug auf Schnelligkeit, Koordination (mit allen Teilaspekten) und allgemeine Kraft MUSS natürlich Bestandteil des Trainings in der E-Jugend sein. Das lässt sich auch alles mit Ball verbinden und sollte den Kindern dann auch entsprechend Spaß machen.

    Ich als 23-jähriger Nicht-Papa-Trainer mit B-Lizenz in einer B-Jugend:

    1. faire Bezahlung (175€ pro Monat) für einen reinen Kreisliga-Verein

    2. Kunstrasen und guter Naturrasen

    3. guter erster Eindruck von den Spielern/der Mannschaft bei zwei zuvor beobachteten Spielen

    4. grundsätzlich engagierte Jugendleitung, die zwar manchmal 'nen Tritt in den Hintern braucht, dann aber doch umsetzt, wenn ich etwas fordere.:D

    5. mehr als genug Spieler in allen Altersklassen

    6. schönes Gebäude (Büro, Kabinen, Sporthalle)

    7. genügend Trainingsmaterialien (wobei ich persönlich in aller Regel auch mit meinen eigenen Hütchen und Platten auskomme)

    8. respektvoller Umgang innerhalb des Trainerstabs und mit der Jugendleitung/Vereinsführung


    In dieser Reihenfolge. Dafür nehme ich auch gerne eine einfache Fahrstrecke von gut 30 Kilometern in Kauf.


    Punkt 9 (mittlerweile Punkt 1, aber das wusste ich vorher ja nicht): Charakterlich liebe ich viele dieser Jungs einfach. Da bin ich echt dankbar, dass ich sie kennenlernen durfte und hoffentlich noch lange trainieren darf.:love:

    Da wirst du schlechte Karten haben... Wenn keine spielberechtigung vorliegt, werden die Kinder für deinen Verein nicht spielen dürfen

    Ein Turnier kurz vor den Ferien dürfte doch eine reine Spaßveranstaltung sein und somit gleichzusetzen sein mit einem Testspiel. Sprich: Auch Spieler ohne Spielerlaubnis können eingesetzt werden.


    Aus Gründen des Versicherungsschutzes würde ich nur einen Mitgliedsantrag ausfüllen lassen, falls noch nicht geschehen.

    Hi nochmal!

    Ich gehe deine Fragen einmal chronologisch durch:


    1) Wir bekamen am Anfang jeder Ausbildungswoche einen Wochenplan mit den Trainingsschwerpunkten und sollten diese dann in Vierergruppen vorbereiten. Das heißt, die Dienstag-Gruppe hatte weniger Zeit als die Donnerstags-Gruppe. War aber alles zu schaffen. Den freien Vortrag konnten wir über das Wochenende zu Hause vorbereiten, der Stand erst in der darauffolgenden Ausbildungswoche auf dem Programm. Da ging es aber auch mehr um fünf Minuten freies Reden vor der Gruppe als um den Inhalt (so zumindest mein Eindruck).


    2) Bücher kann ich dir 'ne ganze Menge empfehlen. Mannschaftstaktisch sind "Verteidigen mit System" und "Angreifen mit System" von Ralf Peter sicherlich erstmal die Klassiker. Von Ralf Peter würde ich dir auch sämtliche DVD-Seminare empfehlen, gleiches gilt für Steven Turek und Peter Hyballa. Da nimmst du eigentlich immer nochmal neuen Input mit.


    3) Die Lizenz hat mich insgesamt gut 800 Euro gekostet. Wie sich das zusammensetzt, ist auf der Homepage des NFV (und bestimmt auch auf der deines Landesverbands) auch nochmal genau aufgedröselt.


    4) Ich finde, du bekommst im Lehrgang und dann durch die Erfahrungen in der Praxis einfach ein besseres Auge für die technisch-taktischen Details. Auch mache ich mir nun im Vorfeld nochmal mehr Gedanken, was genau ich coachen möchte und wie ich die entsprechenden Situationen provozieren kann. Diese Entwicklung kommt aber wahrscheinlich nicht nur von den Ausbildungswochen, sondern zu einem großen Teil auch durch die oben genannten (und einige weitere) Medien.


    Deswegen: Bilde dich wirklich laufend fort und weiter. Aus meiner Sicht sind wir unseren Spielern dazu absolut verpflichtet.

    Hi!


    Ich gebe dir mal einige Antworten. Mein Stand ist von 2018 aus dem NFV.


    Eignungstest war für mich - als ausschließlich auf Kreisniveau spielenden - machbar. Es geht viel um technische Fertigkeiten (Dribbling, Finten, Passspiel, Ball hochhalten, Flugbälle, ...). Im Abschlussspiel gab es ein 11v11 - ich meine, wir haben mangels Torwart sogar ohne gespielt. In Bezug auf die Position waren wir frei, mussten uns teamintern eben absprechen und einigen.


    Eignungstest gilt - so meine ich mich zu erinnern - zwei Jahre, könnten auch drei sein. Bin mir nicht sicher. Weniger als zwei Jahre auf keinen Fall.


    Ausbildungsteile kannst du splitten. Muss in der richtigen Reihenfolge absolviert werden, kann aber auch auf zwei Jahre verteilt werden, wenn es urlaubstechnisch bspw. nicht am Stück geht.


    Durch Lernen kannst du alles schaffen. Auch taktisches Verständnis kann man sich aneignen. Guardiola ist mit seinem Wissen nicht zur Welt gekommen.8o


    Erfahrungsbericht:

    Tagebuch Kreisliga U17


    Auf Seite 1 habe ich in drei verschiedenen Beiträgen jeweils die ersten drei Wochen beschrieben, auf Seite zwei findest du unten ein paar Sätze zur Prüfung. Auch sonst findest du im Forum hier viele Berichte anderer User.


    Viel Erfolg!