Beiträge von Goodie

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    Die schwächeren hingegen sind jedoch mit der Ballverarbeitung zur genüge beschäftigt, so dass kaum Zeit bleibt sich mit der Spielsituation auseinanderzusetzen.

    erstmal richtig aber wenn sie es dann mit der Verarbeitung erstmal im Griff haben, kann die Spielintelligenz ja drunter verborgen liegen. Kann man aber nicht sehen, solange die Kinder noch mit dem Ball kämpfen.


    Daher wird ja im allgemeinen auch immer betont, dass alles unter 15 Jahren Kaffeesatzleserei ist.


    maider187 dass man Kinder bei einem Erstligisten wegschickt, wenn es nicht reicht, versteht sich wohl von selber... in D übliche Praxis

    Ich finde, dass 15 Kinder für eine E-Jugend eine sehr gute und gesunde Größe ist, die sich sehr gut im Training händeln lässt.

    Hast du mal die Eltern gefragt? Wären diese bereit, wirklich jede Woche Gewehr bei Fuß zu stehen? Ich kenne durchaus auch Elternschaften, die nicht traurig sind, wenn 1/3 der Spiele "ausfallen". Und wenn die Lasten gleichmäßig verteilt sind, machen die Kinder das auch entspannt mit. Ggf. kann man zusätzliche FS und Turniere abstimmen.


    weitere Stichworte für dich wären Krankheitswelle, Schulwechsel, Schulveranstaltungen, Kommunion usw.


    Wundertüte? Spätestens in der Rückrunde, wenn klar ist wer stärker und wer schwächer ist, könntest du die Steuerung so machen, dass es immer ein passendes Team zum Gegner gibt. Das ist doch perfekt, wenn man Ergebnisse von 20:0 oder 0:20 weitgehend vermeiden kann.


    MIt 7 Kindern würde ich niemals in eine Saison gehen. Teamgefühl: klar aber mit allen 15. Und das wird wohl eher nix, wenn am Ende die 7 guten unter sich spielen und die 8 anderen abgehängt werden.

    Ich habe in meiner jetzigen noch E Jugend m.e. überhaupt kein Mega Talent. Aber Kinder die auch mit 3 Jahren Älteren mithalten können, weil Sie etwas an Basistechniken beherrschen, beidfüßig sind, und eine schnelle Wahrnehmung und gewisse Spielintelligenz haben...

    das ist es was ich -im Rahmen meiner Möglichkeiten- vermitteln kann.. Profi wird von denen wohl keiner.

    Auch das bliebe ja im dümmsten Falle abzuwarten. Uns allen hier dürfte ja die Erfahrung fehlen, da keiner zurückblicken kann um nachzuschauen, wie sich ein H. Hummels oder ein H. Reus mit 10 Jahren bewegt hat. ;)

    Oft fallen genau diese Spieler durch den Rost, weil sie in jungen Jahren für zu klein, zu schwach oder mit zu wenig "Talent" gesegnet wurden. Du kannst allerdings sehr selten bis gar nie sagen, ob es jemand schafft oder nicht -> vor allem nicht in diesem Alter.

    Leider hat sich an den Selektionsparametern in den letzten Jahren wenig geändert, oder?
    Auch die Sichtungen unterliegen ja Moden. Aktuell scheint man wieder mehr nach Dribblern zu suchen, zumindest ist das mein Eindruck von den laufenden DFB-Fortbildungen.

    Der Thread hat einen interessanten Verlauf

    Joh, da ich aber der TE bin gebe ich hier zu Protokoll: stört mich nicht, find ich eher gut.


    Mein Junior war mit seiner U10 am WE bei seinem ersten Turnier nach WM-Modus. Sie waren sogar im Finale, haben dann aber knapp verloren. Er war total sauer, wei das letzte Spiel nicht so lief. Selbst heute morgen lief im das noch nach. Ich bin der Ansicht, dass er das mit jetzt fast 10 verarbeiten kann. Wird vielleicht was dauern aber wird gelingen.

    Nur bin ich immer noch fest davon überzeugt, dass man die kleineren davor verschonen sollte.


    Wenn man schon mit Baum spielen muss: warum orientiert man sich nicht am Double-out der Volleyballer? Hier gibst nach dem Achtelfinale eine Trostrunde (Looserbracket)


    Es sollte bei den Kindern auch immer min. einen Co- Trainer geben.

    Ok, da sind wird dann wieder keine Trainer beim Verein verfügbar aber das resultieret auch wieder daraus das Fußball unterm Strich nix kostet. 150€ Nachwuchsförderbeitrag im Jahr ist lächerlich


    Du sprichst die Erziehung an. Wenn du in Kleingruppen ohne Wartezeiten trainierst hast auch keine Problem das die Kinder Unfug treiben, geht aber nur wenn genug Trainer vorhanden sind oder die Mannschaftsgröße angepasst ist. Hat nix mit Erziehung zu tun, viele Kinder viel Zeit und Langeweile ergibt viel Blödsinn.. ist leider die Natur.

    Maider187 dein Engagement in allen Ehren aber Ersatzbank ist schon etwas länger dabei. Beim Funinofestival können alle Kinder spielen, das sind einfach andere Rahmenbedingungen als bei euch.


    Und nein, man kann durch Trainingssteuerung nicht alles auffangen. Die Kinder, die bei euch und in 2-3 weiteren Vereinen weggeschickt werden, landen bei Ersatzbank. So einfach ist das. Er nimmt sie und betreibt somit die extremste Form von Breitensport. Ich finde, man muss diesen Überzeugungstätern höchsten Respekt zollen.


    "Behandle die Kinder gut, vielleicht ist einer am Ende dein Altenpfleger!"


    Überall wird gesellschaftlich geschwafelt, dass man die Jugendlichen von der Straße geholt werden sollen und ihnen eine Perspektive gegeben werden muss. Jedoch fehlt es auch an diesen Ecken und Enden an Geld und Personal.

    Und "Vereine", die es locker finanziell und personell könnten, tun es nicht. Die NLZs betreiben pro Jahrgang ein Team. Fertig. Wenn man diese riesen Trainingsflächen anguckt, dann ist das derart verschwedetes Potential. Wobei diese Vereine sonst sicher auch den anderen ortsansässigen Vereinen das Leben sehr schwer machen würden.


    Ambitionierte Vereine haben >4 Teams. Sie kämpfen dann ggf. mit Platzproblemen und häufig auch mit ihrem Ruf... Irgendwas ist halt immer.

    Verein: Großverein -> Abteilung -> Mannschaft

    Mit dem Gedanken kann ich einiges Anfangen. In der heutigen Zeit ist es schon schwierig, einen Termin zu finden für einen Grillnachmittag oder für eine Zeltnacht am Platz. Alle sind im Terminrausch und mir gehts kaum anders.


    Was war denn früher anders?

    1. die Kinder sind in meiner Wahrnehmung erst viel viel später in den organisierten Sport eingestiegen. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich meine Eltern gefahren hätten. Ich war mit dem Rad unterwegs, muss also min. schon 10 gewesen sein...

    2. Verein als Heimat... das habe ich in den 80ern noch in einem Surfclub gehabt. Da hat man den ganzen Sommer verbracht. Andere finden dies auf Campingplätzen o.ä. Auch dies dürfte heutzutage dem Terminwahn zum Opfer fallen.


    Zukunftsvision meinerseits

    Ich würde mir Vereine wünschen, die neben der eigentlichen Aktivität einen Mehrwert hätten. Einen Fußballplatz mit Freibad und Liegeflächen zum Beispiel. Auf jede Sportanlage gehört ein ordentlicher Spielplatz für wartende kleine Geschwister. Und offene Spielflächen für die Sportler, die zwar gerade kein Training haben aber dennoch etwas kicken wollen.


    Turnhallenbau sähe bei mir immer so aus, dass an jeder weiterführenden Schule ein großes Zentrum entstünde. Im Untergeschoss Gymnastik, Kraft, Tanz wäre, evtl. Bowling, Klettern, Kegeln und oben dann ne Dreifachhalle und aufs Dach eine outdoor Sportanlage mit Sprunggrube und Kunstrasen. Oder eben daneben, je nach Platzverhältnissen. Solche Zentren könnten auch gleich noch Jugendzentrum sein mit Kinder/Schulbetreuung mit sinnvollen sportlichen Inhalten.
    Wenn es das gäbe, kämen Kinder und Jugendliche um 16:30 Uhr nach Hause und sie hätten die Hausaufgaben fertig, lecker gegessen und satt, hätten schon Klavier und Fußball gespielt. Und um halb fünf ist dann wirklich frei. Keine Termine mehr um von Verein 1 zu Aktivität 2 zu hetzen. Qualitytime für Familien.


    Dann allerdings stünden die Vereine im ziemlich kurzen Hemd da. Und schweineteuer wäre mein Modell sicher auch...

    Vielleicht haben die Kinder auch einfach Angst vor Berührungen (im Zweikampf)?


    Dem könntest du mit Rempelspielen entwegen wirken. Dazu brauchst du Zweierteams und eine Linie.


    paarweise an der rechten Hand fassen und den anderen über die Linie auf seine Seite ziehen (danach links)

    Rücken an Rücken schiebend über die Linie kommen.

    Schulter an Schulter über die Linie schieben

    Schulter an Schulter einbeinig hüpfen den anderen aus der Ballance bringen bis das zweite Bein auf den Boden muss.

    schiebend mit den Händen über eine Linie oder auch einbeinig aus der Balance

    einer liegt auf dem Bauch auf dem Boden, der andere quer über ihm. Der untere muss sich auf den Rücken drehen.

    Laufduell an einer Linie entlang, mit der Schulter schiebend.

    Laufduell zuerst bis zu einer Markierung nebeneinander, dann Schulter/Schulter, dann auch mit Ball

    In einem anderen Thread ergab sich eine (OT)-Diskussion um unsere Kinder und deren Aktivitäten auf Fußball aber auch ganz allgemein bezogen.


    Ich würde diese Diskussion gerne fortsetzen und sie gerne auch sehr breit in Richtung "wie verändert sich unsere Gesellschaft und wie wirkt sich das auf die Vereinskultur aus" erweitern.


    Auch der DFB hat sich ja mal des Themas angenommen und das Video "Zurück zu den Wurzeln" ins Netz gestellt. https://www.dfb.de/index.php?id=1000019

    Ist es echt ein Drama, wenn sich ein Thema entwickelt und dabei auch vom Ursprung weg läuft? Ich finde nicht denn nach ca 40 Antworten aufs Thema bezogen und einem TE, den das nicht mehr zu interessieren scheint, stört das doch niemanden. Der Rest fällt doch wohl unter Prinzipienreiterei.

    Wenn wir sowas diskutieren wollen wäre zu hinterfragen, ob eine Schulbetreuung - und ohne die gehts in vielen Familien nicht mehr - den Kindern gerecht wird oder nur dem System. Anders als im Kindergarten, wo Qualitätsmanagement und Weiterentwicklung durchaus erkennbar ist und es auch Kontrollen in Form von Elternbeirat etc gegeben ist, ist die Schulbetreuung ein schwarzes Loch.

    Ich glaube, viele Eltern - zumindest die die sich um ihre Kinder kümmern - wissen sehr gut, was ihre Kinder wann brauchen. Aber die Zeiten, wo wir selber keinen Zugriff haben, sind schon enorm. (Schule, Betreuung, auch Training)

    Leistungsdruck wird ja nicht nur durch das System und die Gesellschaft verordnet sondern geht häufig (auch unbewusst) von Eltern aus, die es ja nur gut meinen. Helikoptereltern kann man ja ne Menge vorwerfen aber gut meinen sie es alle.


    Wir haben unsere Woche jedenfalls deutlich entrümpeln und optimieren können und haben jetzt weniger Tage an denen wir durch die Gegend müssen. Das tut uns allen gut. Ich habe gestern mit meinem Junior ein Spiel gespielt und er hat verloren. Noch vor ein paar Wochen hätte er damit ein echtes Problem gehabt, gestern haben wir gemeinsam darüber lachen können. DAS ist für mich ein gutes Zeichen der Entwicklung!

    Langeweile ist definitiv negativ, das sagt auch schon die Definition. Kindern soll man also nicht in die Langeweile bringen, sondern ihnen Methoden aufzeigen, wie sie sich entspannen können -> Lösungen aufzeigen, damit sie dann, wenn sie in die Situation kommen, ein passendes Mittel parat haben.

    Viele von uns Erwachsenen haben längst verlernt, Langeweile auszuhalten oder ggf. die daraus mögliche Kreativität sinnvoll zu nutzen. Unser Alltag ist vollgeballert und im Beruf kein Leerlauf mehr vorgesehen.


    Das ist aber bei den Kindern ganz anders. Die haben nämlich noch ausreichend viel Phantasie! Die brauchen keine Anleitung, wie man sich entspannen kann (wieder angeleitet???) sondern Freiraum, ihr negatives Gefühl "langweilig" in ein kreatives umzuwandeln. Wenn man dies zulässt und als Elternteil nicht gleich TV, Tablet oder Playsi genehmigt, weil man das nölende Kind nicht aushalten will, dann wird man erstaunt sein, auf welche Ideen die Kinder ganz von alleine kommen. Erst kürzlich wurde hier die Holzeisenbahn mit der Kugelbahn kombiniert und sogar das Staubsaugerrohr wurde einbezogen. Es gab eine wilde Konstruktion durchs ganze erste OG. Und ich dachte schon seit längerem, dass wir die Holzsachen eigentlich mal verkaufen könnten.


    "Mama, mir ist langweilig"
    Antwort: "wenn mir langweilig ist, lese ich ganz gerne ein Buch. "

    "och nööööö".
    Antwort: "tja, dann weiß ich es auch nicht. Dann fällt mir nur noch Zimmer aufräumen ein. Oder magst du Rasen mähen?"


    Spätestens da wird der Eiweißprozessor angeworfen.

    na ja, man kann Langeweile auch zwischendurch finden. Wenn die Kinder um 14 Uhr aus der Schule kommen und um 18 Uhr noch ne Stunde Schwimmtraining haben, dann kann das als Ruhephase schon reichen. Wenn sie um 15 Uhr heimkommen und es geht um 17 Uhr weiter, sieht das anders aus. Eine pauschale Aussage kann man also gar nicht unbedingt treffen.

    Überfordern nicht aber "überspielen", also dass es irgendwann seinen Reiz verliert...

    Ich finde Vielfalt auch eher gut.


    Meine Kinder spielen auch jeden Tag mit dem Ball aber deshalb haben sie noch lang nicht Lust auf jeden Tag Training. Das freie Spielen (auch kicken) ist total wichtig

    Doch es gibt auch andere Eltern, die sich das einfach nicht leisten können. Kauf mal einen Tennisschläger, die Schuhe dazu und dann noch die Trainerstunden. Selbiges gilt für Schwimmen -> Trainerstunden, Kurskosten, Eintritte etc.

    Hier muss ich doch noch mal meinen Senf dazu geben.
    Du hast sicher recht: Tennis ist nicht für jeden machbar. Aber wenn die Ressource Geld knapp ist, dann heißt das noch lange nicht das nichts geht. Hier gibts z.B. einen Verein, der Kinderturnen, Badminton, Volleyball und Schwimmkurse anbietet. Für schlanke 7€ im Monat. Andere große Vereine sind ähnlich aufgestellt.
    Das mag aufm flachen Land in strukturarmer Gegend nicht ganz so rosig sein, aber a bissl was geht immer.


    Man muss halt nur wollen. Die Armut in diesem Land betrifft nämlich häufig weniger die monetäre Seite als die kulturelle Armut. Ich kenne genug Familien, wo Geld für ne Playstation und das 9. Tattoo der Mutter da ist, aber für ne Fahrradtour oder einen Schwimmbadbesuch reichts nicht? Is klar.
    Es ist halt anstrengend, alles unter einen Hut zu bekommen!