Beiträge von Willi

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    @ TRPietro:


    Ohne jetzt einen Streit mir dir vom Zaun brechen zu wollen, nachdem wir uns bereits in einem anderen Thema ja konträr gegenüberstanden:
    Leuten, die hier anhand von Argumenten ihre Meinung zum Ausdruck bringen,vorzuwerfen, sie seien nur neidisch - das ist niveaulos.

    Zum speziellen in diesem Thread diskutierten Fall möchte ich mich nicht äußern, da ich denke, ein Trainer sollte nicht anhand von ein, zwei Spielvideos beurteilt werden.
    Es gab bei meiner Mannschaft (B-Jugend Bezirksstaffel) in dieser Saison in die Spiele, die auf Video aufgezeichnet entweder einen grusligen oder einen tollen Eindruck hinterlassen hätten - je nachdem welches man sich angeguckt hätte.


    Das grundlegende Ausbildungskonzept der Stuttgarter Kickers wurde von einem Fußballlehrer erstellt, der nun seit über 20 Jahren in der Trainerausbildung des Württembergischen Fußballverbandes tätig ist. Das Konzept an sich ist klasse.
    Die Frage ist, wie es angewendet wird. Früher mussten im Verein die Trainingspläne abgegeben werden und diese wurden kontrolliert. Ob das heute noch so ist, kann uns vielleicht kuebler76 sagen.


    Zum Verein "Stuttgarter Kickers" generell bzw. zu der Frage "ab wann spielt man in einem Profiverein" allerdings habe ich eine klare Meinung.


    Ich habe da eine Szene vor Augen, die ich zu Beginn meiner Trainertätigkeit Ende der 90er bei einem Turnier der Bambinis miterlebt habe. In einem unserer Nachbardörfer gab es damals ein Turnier mit 16 Mannschaften. Gruppenköpfe der vier Vorrundengruppen waren die Stuttgarter Kickers, der VfB Stuttgart, der SSV Ulm und der SSV Reutlingen. Sozusagen die vier besten württembergischen Vereine der damaligen Zeit. Wir schafften damals in der Gruppe einen Sieg gegen Ulm, unterlagen im Halbfinale dem VfB und schlugen im Spiel um Platz 3 die Kickers. Bei der Siegerehrung standen wir also neben den Kickers. Bei uns alle ganz toll am Strahlen - Medaillen, super! - bei den Kickers keine Freude.
    Eines der Kickers-Kinder sagte zu seinem Trainer: "Ich kann morgen nicht mit aufs Turnier. Wir sind mit der Familie unterwegs."
    Antwortet der Trainer: "Ich sag dir eines - entweder du bist morgen beim Turnier dabei oder du bist ganz weg."
    Und das zu einem Sechsjährigen... soviel zum Thema Leistungsdruck.
    Kuebler76, das ist keine Anspielung auf dich, ich gebe nur wieder, was ich damals erlebt habe. Ich denke, ein Profiverein hat letztendlich dasselbe Problem wie jeder Dorfclub - manchmal ist in der Trainerschaft ein faules Ei dabei und leider merkt man das erst, wenn es anfängt zu riechen...
    Die meisten Trainer dort machen bestimmt sehr gute Arbeit.


    Ein Junge des Jahrgangs 2001 aus unserem Verein ist im Sommer zu den Kickers gewechselt. Ich hatte dem Vater geraten, das nicht zu machen. Aber in diesem Fall ist leider der Vater der Verrückte. Der Junge geht - wenn nicht gerade Training ist - an den anderen Wochentagen noch in eine Fußballschule. Zeit zum Kind sein, einfach mal Spielen, hat er kaum. So ist es meiner Erfahrung nach oft - die Eltern der "Supertalente" sind das Problem...
    Wir haben einen Spieler des Jahrgangs 96, der ist damals im zweiten Jahr E-Jugend zum VfB Stuttgart gewechselt. Als Torspieler. Nach einem halben Jahr kam er wieder. In der Schule zwei Noten schlechter, kein Selbstvertrauen mehr, kein Wille mehr. Der ist im wahrsten Sinne des Wortes dran zerbrochen. Heute spielt er im Feld in der C2. Torspieler sein will er nicht mehr.


    Die zwei aus unserem Verein, die es "gepackt" haben (jetzt 3.Liga / Regionalligaspieler bzw. in der A1 der Kickers), sind im zweiten C-Jahr bzw. im ersten B-Jahr zu den Kickers.
    Noch Fragen?

    Ich bin ehrlich gesagt ein kleines bisschen überrascht. Warum stehen Mitglieder einer Viererkette nur hinten rum? Das hat mit Viererkette nichts, aber auch gar nichts zu tun. Der Vorteil dieses Systems ist ja, dass sich ständig irgendeiner der Spieler der hinteren Reihe ins Offensivspiel einschalten kann und dann trotzdem hinten noch für einigermaßen Sicherheit gesorgt ist. Die anderen Spieler müssen natürlich entsprechend geschult sein, was passiert, wenn einer nach vorne geht.
    Da lassen sich sehr nette taktische Varianten dazu einstudieren.


    Dass die Spieler solche Anweisungen bekommen haben, kann ich mir nicht vorstellen. Man spielt ja ballorientierten, modernen Fußball - Sätze wie "du darfst nicht über die Mittelllinie" oder "folge dem Zehner bis aufs Klo" kommen da eigentlich nicht vor.


    Mögliche Ursachen, warum die Spieler hinten bleiben:
    - sie sind nicht unbedingt in diesem System bisher ausgebildet und trauen sich die Vorwärtsbewegung noch nicht zu
    - die Trainer haben bisher, weil sie einen Schritt nach dem anderen machen wollen, noch nicht auf diese Optionen hingewiesen
    - die Trainer wissen es nicht


    Die Frage wäre, was dann zu machen ist. Du schreibst ja, dass du die Arbeit der Trainer sehr schätzt. Unter dieser Voraussetzung würde ich für eine C im Dorfverein die Schulung der defensiven Kette für ok halten, wenn garantiert ist, dass bis zur A das ganze Spektrum trainiert und gespielt wurde.

    Schade, wenn ein User mal eine wirklich wichtige Frage stellt, wird ihm nicht geholfen... leider habe ich das Posting auch erst jetzt gesehen. Wird dir wohl nix mehr helfen...


    aber trotzdem:
    Die Methodik des Taktiktrainings wäre für mich grundsätzlich die gleiche wie im allgemeinen Training. Heißt: Beachtung der Lehrmethoden "vom Einfachen zum Schwierigen", "Erfolgserlebnisse schaffen", etc.


    Z.B.: Altersgerechtes Taktiktraining - Individualverhalten in F/E, Gruppenverhalten in D/C, Mannschaftsverhalten in B/A (bzw. auch Wiederholung des Inhalts der unteren Jugenden in den oberen Altersbereichen).
    Oder: Einübung der Bewegungen einer Kette erst mit statischen Gegnern, dann mit teilaktiven, dann mit aktiven...


    Usw!

    Weisst Du, warum bei Dir als Tainer alles gut läuft? Weil Du dort Juniorenobmann und Trainer bist!!! Wieviele Trainer hast Du schon rausgemobbt? Bist Du auch wie die Obengenannten? Missbrauchst Du deine Position auch so oft?


    Will es nicht wissen... stell Dir die Fragen selbst. Ich will es wirklich nicht wissen... ansonsten muss ich wirklich kotzen!!



    Andre hat eigentlich schon vieles bis alles gesagt. Sich nur hier im Forum auszuweinen bringt nichts. Sachliche Gespräche in ruhiger Atmosphäre mit gemeinsamem Willen zur Problemlösung haben schon Wunder gewirkt. Geh mal mit dir selber ins Gericht, bei wie vielen Vereinen du bisher diesen Weg gegangen bist.
    Im ersten Moment hört sich das, was du beschreibst, wirklich nach nicht guter Vereinsführung an - allerdings bin ich hier im Forum und generell im Netz gerne vorsichtig, weil ich nur eine Seite der Medaille höre und zur Meinungsbildung eigentlich beide Seiten gehört werden sollten.


    Ich habe ein Weilchen überlegt, ob ich auf deine von mir zitierten Sätze antworte - ich finde nämlich, sie sind an der Grenze zur Beleidigung.
    Da aber eine Diskussion einfach zu beenden auch niveaulos wäre: Ich habe bisher in den ganzen Jahren genau einen Trainer entlassen. Und das auch nur, weil er sich Einladungen zu einem klärenden Gespräch in jedweder Form - Telefon, Mail, Brief - verweigert hat - da machte die Zusammenarbeit keinen Sinn mehr.
    Ansonsten habe ich weder ein Unternehmen noch einen Bruder im Verein.


    Glaub mir, ganz ganz viele, die sich in Führungspositionen im Verein engagieren, machen es entweder, weil sie viel Herzblut für die Vereinsarbeit bei genau diesem Verein haben oder weil sie nicht schnell genug nein gesagt haben, als man sie gefragt hat bzw. weil es kein anderer machte. Oder beides zusammen.
    Aussagen wie "Vorstände sind generell schlecht" finde ich einfach extrem unpassend.


    Gruß Willi



    P.S.: Ich finde, du solltest in deinen Postings wirklich Vereins- und Spielernamen weglassen. Probleme kann man auch so beschreiben - der Verein hat hier keine Chance zu einer Gegendarstellung, wird aber namentlich "mit Schmutz beworfen".
    Uwe, vielleicht wäre das ein Fall für die Foren-Etikette?

    Willi und TRPietro: Irgendwie habt ihr beide recht. Denn einerseits kann ein gemeinnütziger Verein nicht so geführt werden wie ein Unternehmen, darf er im übrigen auch nicht, andererseits schadet es auch nicht in einem Verein klare Hierarchien und Aufgabenverteilungen sowie eine transparente Entscheidungsfindung zu haben. Das was ich aus TRPietros Beiträgen herausinterpretiere ist ein gewisser Frust mit dieser Klüngel- und Vetternwirtschaft in Vereinen, die Andre ja auch recht trefflich beschreibt. Allerdings gilt da: Entweder das Heft selbst in die Hand nehmen oder es sein lassen!


    Hi Zw3rg,


    ich habe nirgends geschrieben, dass ich gegen klare Hierarchien, Aufgabenverteilungen etc. bin bzw. dass es diese in einem gemeinnützigen Verein nicht geben kann und soll. Im Gegenteil - ich z.B. bin als Jugendleiter "Chef" eines Teams aus 11 Personen, in dem sich jeder um eine andere organisatorische Angelegenheit kümmert - beispielsweise Turnierorganisation intern und extern, Trainerausbildung, Finanzen, Bewirtung, Sponsoring, usw. Erfolgreiche Vereine zeichnen sich oft auch dadurch aus, dass sie es geschafft haben, einen relativ großem Mitarbeiterstab zusammenzutrommeln (relativ deswegen, weil nie alles optimal läuft und man immer was weiß, was noch besser laufen könnte... ;) )
    Was meiner Meinung nach anders sein muss, ist die Art des Führungsstils. Zu einem Ehrenamtler kann ich nicht kommen und sagen "mach das, weil ich es zu dir sage". Den musst du argumentativ von deiner Position überzeugen - mache ihm den tieferen Sinn begreiflich, bringe Fallbeispiele aus der Vergangenheit, etc.
    Klüngel- und Vetternwirtschaft? Wie genau soll denn ein Jugendvorstand die betreiben? Kann ich mir irgendwie grade nichts drunter vorstellen, ich bitte hier um erlebte Beispiele aus der Praxis.


    Dann komm doch mal rüber mit den Fakten. Ich lese gerne lange, wenn ich Fakten lesen kann.


    Ich bin nicht der Meinung, dass ein Verein gleich geführt werden kann wie ein Unternehmen. Zumindest nicht die, die ehrenamtlich strukturiert sind - das dürften bei uns in D so ziemlich 99% sein. Grund ist die unterschiedliche Motivationslage - im Geschäft sind die allermeisten nur wegen der Kohle, die es für die Arbeit gibt, motiviert, während ihr Tätigkeit im Verein aus einem inneren Antrieb heraus kommt (für Fachleute: extrinsisch vs intrinsisch). Die Folgerungen dafür, wie die Menschen zu Leistung anzureizen sind, unterscheiden sich je nach Motivationsart grundlegend!


    Spielmacher ist ein Trainer, der sich engagiert - und deswegen das Recht hat, dass er zumindest so einigermaßen von der Vereinsführung unterstützt wird, um im alltäglichen Trainings- und Spielbetrieb sich auf das Sportliche konzentrieren zu können. Dieses Recht kann er einfordern. Nichts zu verändern, zu meckern und dann zu gehen, ist für mich nicht die tolle Alternative... die beste wäre immer noch, er engagiert sich selber. Geht das nicht, muss er durch Kommunikationsmittel seine Ziele zu erreichen versuchen.


    Zu deinen Fragen:
    Ich bin seit 11 Jahren Trainer. Im Trainer"geschäft" bin ich nicht, weil ich mich noch nie habe für meine Arbeit bezahlen lassen und das auch grundsätzlich ablehne. Ich bin die ganzen 11 Jahre im selben Verein (Dorfverein in Württemberg, aktuell 19 Jugendmannschaften) tätig. Dort bin ich übrigens mit einer Unterbrechung auch seit 2001 Jugendleiter.

    Wenn man das so liest, was die Eltern fordern läßt das auch den Ursprungsartikel in einem anderen Licht erscheinen. Es sah ja ursprünglich so aus das der Verein der "böse Bube" ist, aber die Eltern scheinen sie ja auch nicht mehr alle zu haben. Das ist der Nachteil wenn nur eine Seite sich zu Wort meldet.




    Ich hatte es weiter oben schonmal geschrieben: Genau deswegen sollte man hier im Forum vorsichtiger mit seiner Wertung sein. Bisher war der Verein "böse", jetzt scheinen es die Eltern zu sein. Die Wahrheit wissen nur die direkt Beteiligten - die kennen alle Fakten. Alles andere ist nur aus meiner Sicht ärgerliche Spekulation und Gerüchteküche.

    Lieber Spielmacher


    Ich kann Dich gut verstehen. Bin seit 12 Jahren im Trainergeschäft. Dabei habe ich gute Trainer, gute Spieler aber noch keine gute Vorstandsleute kennen gelernt. Will Dir damit die Hoffnung nicht weck nehmen. Jedoch musst Du davon ausgehen, dass weder kurzfristig noch mittelfristig da etwas laufen wird. Dh. entweder Du gehst selbst im Vorstand oder Du gehst irgendwo anders... wo es anderorts aber nicht funktionieren wird.


    Grüsse TRPietro


    Hallo TRPietro,


    in einem anderen Beitrag schriebst du, du wärest bereits bei sechs Vereinen gewesen. Und bei keinem davon soll ein guter Vorstand gewesen sein? Irgendwie fällt mir da der alte Witz mit der Pointe ein: "Komisch, lauter Geisterfahrer hier!"



    @ Spielmacher:


    Schreib an die Jugendleitung / Vorstandschaft, was alles schief läuft, und setze eine Frist, bis wann du Besserung erwartest. Begründe deine Forderungen mit eigenen Leistungen (z.B. Organisation außersportlicher Aktivitäten für die Mannschaft) - fordere das Engagement, das du zeigst, von der Vorstandschaft auch ein. Drohe mit Konsequenzen bei Nichterfüllung (Leserbrief, Kündigung, ...).

    Wir als Trainer zeichnen uns aber nicht durch Siege und Punkte aus. Wir erreichen in der Jugendarbeit nichts, was wir uns in den Lebenslauf schreiben können. Wir tragen eher einen entscheidenden Teil zur sportlichen, aber vorwiegend zur sozialen und persönlichen Entwicklung der Kinder bei. Und da sollte dann auch unser Augenmerk liegen, ganz gleich ob wir eine "Gurkentruppe" in der untersten Bauernliga trainieren, oder eine Leistungsmannschaft die höherklassig spielt.


    DANKE FÜR DIESE SÄTZE!!! Das ist genau das, was ich bei vielen Trainern vermisse. Wir machen im Normalfall aus keinem Spieler einen Profi, aber wir haben eine Chance, an der Charakterformung von Kindern und Jugendlichen mitzuwirken. Das sollte man sich am Seitenrand immer mal wieder vergegenwärtigen.


    Generell ein dickes Lob an dich. Die eine oder andere Kleinigkeit gäb's vielleicht noch anzuregen (z.B. gib den Jungs zum Warmmachen einen Ball und lass sie nicht laufen), aber ich bin mir sicher - deine Jungs spielen fast komplett in der D und C auch noch Fußball, während die "guten" aus der E1 und E2 50 % Schwund haben werden.

    Mannschaftshomepages sind für mich immer ein Zeichen eines schlecht geführten Vereins. Außendarstellung hat über die Homepage des Vereins zu laufen - eine klare Vereinsphilosophie drückt sich auch in klarer Corporate Identity aus. In diesem Fall hätte damit auch Stress vermieden werden können.


    Zum Fall an sich: Man sollte immer vorsichtig sein, hier im Netz einen Fall zu diskutieren, bei dem man nicht alle Argumente kennt. Es kann sich hier um einen Verein handeln, der nichts von kindgerechtem Fußball gehört hat - aber auch um Prozesshansel und um fafantische Rechthaber seitens der Eltern. Oder um irgendwas dazwischen...


    Genau deswegen antworte ich hier nur auf die "prinzipiellen" Fragen (Taktik etc) und nicht auf Themen wie z.B. "Mein Co ist doof".

    Schöne Artikel schreiben ist auch eine Kunst, und möglicherweise erkennt sich der eine oder andere auch wieder und versucht sich zu ändern.


    Wirklichen Respekt werde ich aber vor dem Forumskollegen Andre erst haben, wenn er das, was er theoretisch proklamiert, auch mal praktisch umsetzt. "Ich würde es heute besser machen" - sorry, das reicht mir nicht.

    kannst du mir nen gefallen tun und demnächsten den torwart rauslassen? ich hab gerade zwei minuten gebraucht um dein erstes system zu verstehen ("hä? warum spielt der mit libero vor dem libero?"), beim nächsten musste ich schon wieder nachdenken...


    Öhm... nö. :)


    Das wird bei uns in sämtlichen Trainerkursen und Ausbildungswegen so gelehrt. Ich hab es mir mühsam antrainiert und will das jetzt auch schreiben. Sonst gewöhn ich es mir wieder ab. :)

    Sorry, Andre, aber bei deinem 1-3-5-2 hat der Gegner dermaßen viel Platz... er muss nur zwei schnelle Außenspieler oder einen sehr guten Zehner in einer Raute haben, dann gute Nacht in die Heia. :)


    Ich hab in einem Pokalspiel gegen eine Mannschaft, die zwei Ligen höher gespielt hat, mal ganz extrem defensiv gestellt: Torspieler, Libero, Viererkette, drei defensive Mittelfeldspieler, zwei in den Lücken davor. Wir hatten zwar so gut wie keine Offensivaktion, aber der Gegner auch so gut wie keine Torchance, wir haben schließlich 3:0 verloren - Tore durch Ecken und Freistöße.


    In Punktspielen gegen übermächtige Gegner hat auch ein 1-1-4-4-1 super funktioniert.


    Ich möchte aber betonen, dass ich im Normalfall ein Anhänger des 1-4-4-2 oder des variablemn 1-4-5-1 bin, nicht dass ich in diesem Forum den Ruf eines Catenaccio-Fanatikers bekomme... :)

    Das kennen wir durchaus. Wir haben quasi das Beste aus beiden Philosophien herausgezogen. In der F soll das 1 gegen 1, in der E das 2 gegen 2, in der D das 3 gegen 3 geschult werden, um z.B. eine Viererkette sauber vorzubereiten.

    Hallo Andre,


    du hast da etwas missverstanden.


    Unsere Spieler werden vor der C auch nicht in Sachen "Viererkette" ausgebildet. Sie bekommen aber die Grundgedanken des BOS mit - eben indem man sie im Mannschaftsverbund mit kindgerechten Anweisungen von klein an darauf trimmt, sich nicht die Position des Gegners, sondern die des Balles als Grundlage für das Ballgewinnspiel anzueignen.


    Die wfv-Philisophie des Spiels mit Ball - wo sich m.E. vor allem Spielwitz etc zeigen - gleicht der DFB-Philosophie.


    Frage zum Nachdenken: Warum kommen wohl alle ziemlich "modernen" Trainer - Rangnick, Löw, Flick, Oenning, Dutt, ... - aus Württemberg?

    Andre,


    der User "koeppchen" hat dich denke ich bereits in einem anderen Thread darauf aufmerksam gemacht, dass die Lehrmeinung des DFB nicht die Lehrmeinung aller Landesverbände ist.


    Bei uns in Württemberg propagieren die Ausbilder, also die Verbandssportlehrer, bereits seit fast 20 Jahren das sogenannte "Ballorientierte Spiel" (BOS). Man hat es übrigens Mitte der 90er Jahre auch Berti Vogts vorgestellt, der aber an Libero, Manndeckung und Zweikampfführung festhalten wollte und gemeint hat "so kann man nicht spielen".


    Im Rahmen des BOS werden bereits ab der F-Jugend (5 gegen 5) einfache Kommandos gegeben. Der wfv empfiehlt hier das 1-1-2-1 und die Beschreibung als "Drache". Anweisung lauten dann nicht "verschieben", sondern z.B. "Drachenbauch, du musst mitlaufen, sonst geht der Drache kaputt". Stichwort: Kindgerechte Anweisungen... Es geht dann weiter in der E-Jugend (7 gegen 7) mit dem 1-3-2-1 = "Tannenbaum" und in der D-Jugend (9 gegen 9) mit dem 1-3-3-2 = Pilz.


    Ich denke, man kann das Beste aus beiden Systemen herausziehen - z.B. den Aufbau des DFB zur Schwerpunktsetzung 1 gegen 1, 2 gegen 2 usw. in jüngeren Jahrgängen, kombiniert mit den kindgerechten Prinzipien des wfv.


    Eine alleinige Verfolgung des DFB-Prinzips halte ich für unrealistisch und nicht kindgerecht. Sobald ich Positionen vergebe ("du bist heute vorne, du hinten"), betreibe ich Mannschaftstaktik.


    Fazit: Entweder die Extremform wählen - vor dem Spiel keine Positionszuweisungen etc., wie glaube ich Dirk Coerverfan es praktiziert, Chapeau übrigens für seine Arbeit und Ansicht - oder aber die wfv-Ansicht vertreten. Zumindest habe ich es so für mich entschieden.


    Wir haben für unseren Verein ein Konzept aufgestellt, der sich daran orientiert. Ich schicke es dir gern zur Info zu, wenn du mir deine Mailaddy zukommen lässt.

    *Willi, ...kan ich so nicht stehen lassen,....da wundere ich mich bei Deinem Kommentar auch, .....wolltest Du so einen Kommentar meinerseits produzieren? Damit bist Du auch nichts besser, sorry! Ich jedenfalls habe mir nichts ausser nackte Ehrlichkeit vorzuwerfen und damit kann ich gut leben!


    Mein Posting sagt nur, dass ich mir eine sachlichere Diskussion wünschen würde. Ehrlich sein kann man auch, ohne beleidigend zu werden.


    Zur Sache selbst möchte ich mich schon nicht mehr äußern, die Lust drauf habe ich durch euch verloren.