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    Vorschlag zum Vorgehen:


    1. Gespräch mit dem Vater, dass sowas nicht geht. Während dem Spiel einfach abhauen und so ein dramatischer Auftritt, auch darauf hinweisen, dass seinem Sohn das sicher auch nicht angenehm war. Erst recht nicht, wenn man vorher zu spät kommt.


    2. Eigene Vorgehensweise überdenken. Als Jugendtrainer bilden wir aus. Wir säen, geerntet wird später. Insbesondere in der F- und E-Jugend handelt es sich um Anfänger. Die Aussage "der kann es einfach nicht/noch nicht" ergibt nicht viel Sinn bei Anfängern; die sollen es doch gerade erst lernen. Man muss es mit den Spielzeiten nicht so übertreiben wie wir das im Trainerteam in der E-Jugend noch getan haben (minutiös aufgeschrieben, am Ende der Saison hatte der Spieler mit der meisten Einsatzzeit 5min mehr als der mit der wenigsten). 14 Minuten pro Spiel sind ja nicht nichts, aber ich denke da müsste doch noch etwas mehr drin sein. Nach den Erfahrungen, die ich mit konsequentem Einsetzen auch von schwächsten Spielern (und damit einhergehenden regelmäßigen Klatschen) in der Altersklasse gemacht habe würde ich doch sehr dafür plädieren, das noch etwas auszuweiten und dem Kind Geduld zu schenken.



    Edit: wobei der Vater schon sehr anstrengend klingt. Da kann aber wiederum der Junge nichts für.

    Wie ist denn die Gesamtsituation? (Spielklasse deiner Mannschaft, Spielklasse der gegnerischen, Verhältnis der Vereine zueinander, etc.; aber vor allem: wie alt ist der Spieler? C-Jugend?)

    1) Ich finde es trotzdem gut, wenn in dem Alter möglichst alle Spieler auf allen Positionen Erfahrungen machen. Egal ob sie dafür geeignet scheinen oder da unbedingt Spaß dran haben, es sorgt für unterschiedliche, hilfreiche Spielerfahrungen.


    2) Immer geduldig bleiben mit den schwächeren Spielern. Wir haben aktuell einen Spieler, und der ist nur das extremste Beispiel, der die gesamte F- und E-Jugend über ein Fall von "wenn der auf dem Platz ist sind wir einer weniger" war, auch noch so etwa die erste Hälfte des ersten D-Jugendjahres. Dann hat er eine rasante Entwicklung durchgemacht und organisiert mir jetzt im zweiten Jahr D-Jugend eine Viererkette, wie ich es in dem Alter kaum für möglich gehalten hätte (also wirklich Viererkette, mit absinken, Abwehrdreieck, attackieren im richtigen Moment). Technisch und athletisch hat er sich auch verbessert. Wird kein Messi mehr, aber aus einem wenig talentierten Spieler ist für mich ein unverzichtbarer geworden, mit viel Geduld die das gesamte Trainerteam investiert hat. Und ähnliche Fälle haben wir wie gesagt noch mehrere in den beiden Jahrgängen, die wir aktuell betreuen.

    Horst Wein ist mit seiner Idee, immer an gekonntes anzuschließen, dementsprechend progressiv aufzubauen und dabei spielnah zu bleiben nach meinem Verständnis ziemlich nah an dem, was etwa (zumindest an meiner Uni) in den pädagogischen und psychologischen Teilen eines Lehramtsstudiums gelehrt wird. Je nach Sichtweise wird dabei das behavioristische Verständnis von Lernen (=wiederholen, einschleifen) mehr oder weniger verdammt. Ich würde es aber letztlich so sehen, wie es hier in den letzten Beiträgen auch schon anklang: spielnahes Training ist super, flexibel an Vorwissen anschließen ist super. Allerdings gibt es, besonders in bestimmten Phasen, Dinge, bei denen behavioristisches, stumpfes Wiederholen zum Lernerfolg wesentlich beitragen kann. Beispiel Sprache lernen: am besten lernt es sich in realen Situationen oder notfalls nachgeahmten realen Situationen; aber am Anfang hilft es enorm, wenn man sich einige Vokabeln schon mal reingepaukt hat. Ähnlich sieht es dann wieder auf sehr hohem Niveau aus. Irgendwann sind die Vokabeln, die man nicht kennt, so selten, dass sie einem kaum einmal begegnen und man mit auswendiglernen wieder besser fährt als mit situativem Lernen. Übertragen auf den Fußball heißt das für mich, dass ich mich grundsätzlich nach dem richten möchte, was Horst Wein predigt, da ich es für sinnvoll halte und bisher gute Erfahrungen damit gemacht habe; darüber hinaus ist es aber dennoch, gerade bei neuen Techniken, für mich sinnvoll, diese auch mal isolierter zu betrachten. Das ist, gerade in Anbetracht der geringen Zeit, die dem Fußballtrainer zur Verfügung steht, dann je nachdem auch mal effektiver als die spielnähere Erarbeitung. Also gilt, auch für mich: beides kombinieren, mit dem Schwerpunkt "problemorientiertes Arbeiten", aber auch zuweilen mal reinen Technikübungen.

    Andre: mir ist nicht ganz klar, was du jetzt in dem Fall so verwerflich findest, vor allem anhand der naturgemäß einseitigen Darstellung und der unvollständigen Informationen. Sicherlich ist es im Grundsatz richtig, dass man als Trainer Spielern das Fußball spielen ermöglichen und es nicht verhindern sollte; allerdings ist es doch auch aus Trainer- und Vereinssicht so, dass man eine gewisse Planungssicherheit braucht und deswegen nicht, sobald einem Spieler/dessen Eltern etwas nicht passt sofort einem sofortigen Vereinswechsel zustimmen kann bzw. aus meiner Sicht sollte. Wenn ein Spieler eine Saison beginnt bedeutet das für mich auch eine Verpflichtung dazu, die möglichst auch zu Ende zu spielen (bzw. zumindest bis zur Winterpause) und nicht von einem Tag auf den anderen sich abzumelden und zu einem anderen Verein zu wollen. Sollten hier wirklich klare Zusagen gemacht worden sein, die dann nicht eingehalten wurden (wobei es bei solchen Zusagen ja gerne mal so ist, dass die eine Seite das anders sieht als die andere, wer auch immer dann Recht hat) verändert das natürlich die Sichtweise auf den speziellen Fall hier schon etwas, aber grundsätzlich sehe ich es nicht so, dass ein Trainer jedem Vereinswechsel sofort zustimmen muss.

    1. Laut bis drei oder wahlweise auch bis fünf zählen. Wirkt Wunder in der Altersklasse. Ggf. inklusive "Strafe" wie 3 Liegestütze für Kinder, die nicht rechtzeitig da sind.


    2. Schon mal mit "beredtem Schweigen" versucht? Je nach Typ wirkt das ganz gut. Andererseits vielleicht Sanktionen aussprechen, wenn's sehr stört und nicht aufhört. Dabei aber natürlich immer Bedenken, dass ein gewisses Maß an Geschwätz zwischendurch in dem Alter normal und auch zu tolerieren ist und nicht zu oft und vor allem nicht zu lang Vorträge halten.

    Im Prinzip stimme ich Jugendabteilung zu, allerdings würde ich das Passspiel so gestalten, dass die Kinder möglichst viele Ballkontakte bekommen (also wenn du zum Beispiel 10+ Kinder dabei hast nicht einen Kreis machen, sondern etwas aussuchen, bei dem weniger Kinder etwas zusammen machen und dementsprechend mehr Ballkontakte haben).

    Ich habe mit meiner Mutter immer im Flur (4x1,50m) mit einem Plastikball gekickt, Tore waren die an den kurzen Seiten befindlichen Türen zum Eltern- und Kinderschlafzimmer.

    Wie schon von den beiden Vorrednern erwähnt gibt es beim Abstoß vom Boden tatsächlich kein Abseits. Allerdings wissen das aus meiner Erfahrung mehr als die Hälfte der Trainer nicht und zuletzt hatten wir auch einen offiziellen Schiedsrichter der uns das abgepfiffen hat (in derselben Situation hat sich auch noch der hiesige Stützpunkttrainer als Nichtkenner der Regel geoutet). Will sagen: du bist nicht allein ;-).