Komisch!
Wenn ich bei sonnigem Wetter an unserem Kindergarten vorbeigehe, sehe ich da kleine Jungs und Mädchen, die auf einem Fußballplatz 1 gegen 1, 2 gegen 2 usw. spielen. Abhängig wieviel Kinder noch nicht von ihren Eltern abgeholt wurden.
Das sollte man dem Kindergarten wohl besser verbieten. Aber Spaß beiseite. Ein pädagogisches Prinzip ist, die Kinder dort abzuholen wo sie stehen.
Die gesamtsportliche Ausbildung ist unzweifelhaft von der wesentlichen Bedeutung für ihre nicht nur fußballerische sportliche Entwicklung.
Kinder die keinen Hüpferlauf, Rückwärtslaufen, Stehen auf einem Bein, usw. bewältigen ohne Stumpf umzufallen, sieht man leider auch in der E Jugend noch zu häufig.
Ein neueres ( zumindestens für mich, da noch lernfähig) ist die mangelnde Fähigkeit auf dem Vorderfuß zu sprinten.(Aber ich weiche ab)
Zutreffend ist es auch, dass der Konzentrationsfähigeit von Kindern in diesem Alter starke grenzen Gesetzt sind.
Jedoch sind Kinder in diesem Alter durchaus in der Lage sich eine Zahl zu merken und darauf zu reagieren. Bei anderen Übungen bei den Bambinis kommen diese verbalisierten Signale ja auch zum tragen.
Ob Rot, Eisbär, Pinguin usw.
Warum sollten Bambinis niicht den Wettkampfcharakter einer Übung verstehen können.
Ob es uns gefällt oder nicht, bereits in diesem Alter ist der ständige Wettkampf oder das permanente Vergleich zu beobachten. Ich kann höher klettern, weiter springen, den Ball weiter werfen. Wie man liest ländlicher Raum.
Nun noch einmal zu den Ängsten vor dem Zweikampf. Entwicklungspsychologisch sind zwei Grundtypen in diesem Alter zu beobachten. Die einen denen jegliche Ängste abgehen und sich bereits in der G- Jugend in jeden Zweikampf werfen das man besser die Luft anhält. Das haben sie iso im Garten mit ihrem älteren Bruder praktiziert. Meist kommt später eine kürzere ängstliche Phase, wenn sie die Risiken einschätzen können, oder es einmal richtig geknallt hat.( Dies ist jedoch nur ein Grundmuster)
Der zweite Grundtyp ist eher zurückhaltender und weicht dem Zweikampf meist aus Unsicherheit und fehlendem Selbstvertrauen aus. Im Spiel werden sie jedoch innerhalb der G Jugendwolke um den Ball herum, ständig gewollt oder nicht in Zweikämpfe um und ohne den Ball verwickelt. In einer für viele nicht wirklich einschätzbaren Gesamtsituation, in der auch der eigene Mann vom Ball befreit wird.
Will man das Spiel nicht abschaffen, gilt es die Kinder im Rahmen ihrer Fähigkeiten vorzubereiten.
Dies fängt mit Fangspielen an, in denen Kinder in verschieden räumlichen Strukturen und aus verschiedenen Richtungen ihren Mitspieler zu fangen haben und kann mit der betreffenden Übung enden.
Wenn sich Bambinis beim Schwarzen Mann oder political korrekt Weißen Hai noch gegenseitig über den Haufen rennen, würde ich von solchen Übungen abraten. Ansonsten nächster Schritt und den Kindern eine gewisse Sicherheit und Selbstvertrauen im Kampf um den Ball vermitteln. Sicherlich ist dies kein Zweikampftraining im Sinne einer 1 gegen 1 Übung defensiv oder offensiv, wie man sie mit einer E jugend machen kann. Wie in den Fangübung ist das eigentliche Ziel die Wahrnehmung des Raums und die erforderliche Einschätzung der Geschwindigkeiten.
Warum 2 gegen 2 in dieser Übungform ein Passpielthema sein soll entzieht sich mir.
Aber am besten nichts neues neues probieren und das Training beschließen wir wie immer mit dem Abschlußspiel. Am Besten mit Allen die da sind und die zwei Besten wählen. 14 Kinder sind auf dem Platz. Zwei oder mehr ahnen jetzt das sie der Rest für Gurken hält. Etwa 4 oder auch mehr toben über den Platz und der Rest ist eigentlich bereits am Abendtisch und sorgt mangels Beschäftigung im Sommer für die Tischdeko.
Ich bezweifele dass dies dein Anraten für den betreffenden G Jugendtrainer war, aber mir ist es lieber einer überlegt sich eine Übung und probiert sie aus. Ich denke jeder ist mit einer eigentlich toll überlegten Übung bereits gescheitert. Doch neue Fehler sind mir lieber und jeder sollte das Recht haben, die Grenzen des machbaren auszuloten. Dies ist auch für Kinder wichtig. Zum einen brauchen sie Rituale und vertrautes, aber sie bedürfen auch neuen Reizen um sich weiterzuentwickeln.
Zum Abschluß:
Ich schwebe nicht in anderen Spähren und bedarf daher keiner wie auch immer gearteten Landung.
Aber danke für das sicherlich nicht Boshaft gedachte beraten, aber du meinst und es sicherlich für dich noch unbekannt das es zu einem Thema mehr als eine berechtigte und reflektierte Meinung geben kann.