Beiträge von koeppchen

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    Meine Jungs machen nen Kreis vor dem Spiel. Die Auswechselspieler gehen dazu auch auf den Platz, das ist mir wichtig.
    Vor dem Schlachtruf gibt es dann noch ein paar Worte des Kapitäns bzw. der Führungsspieler. Manchmal dauert das 2-3 Minuten und Gegner und Schiedsrichter werden schon unruhig :) Mir gefällt das Ritual, weil ich glaube, dass die Ansagen im Kreis dem Team gut tun!

    Ja, du hast einerseits recht, Trainer und Spieler sind ein Team und brauchen einander.
    Dazu gehört dann aber auch, dass alle gewisse Anforderungen an Teamplay erfüllen. Z.B. Verlässlichkeit. Die Realität ist doch oft, dass der Trainer verlässlich ist, jedes Mal pünktlich am Platz, Training vorbereitet, organisiert eine Vertretung wenn er nicht kann usw. Aber die Spieler eben z.T. unzuverlässig sind, und ihre Mannschaft Ihnen eher nicht so wichtig ist, wie ihre eigenen Sachen. Da ist es schon richtig, dass ein Trainer für sein Engagement die Gegen-Forderung stellt, dass auch die Spieler sich einsetzen und verlässlich sind!

    Ich denke da gehts auf Kreisligaebene hin und das trotz Spielgemeinschaften. Das fände ich auch nicht so schlimm. Würde dem Trainermangel und dem Mangel an Personal im Ehrenamt und dem Schiedsrichtermangel entgegenkommen. So siehts aus. Ich schaue dem tief ins Auge! ?(


    Ok Andre, das wäre vielleicht konsequent.
    Die Realität ist aber, dass der Anspruch des Vereins, aber auch der Spieler ist, in einer regulären Punktspielrunde (eine gute Rolle) zu spielen. Wenn dieses Ziel wegfallen würde, würden die meisten Spieler aus meiner Sicht erst recht wegbleiben, weil diese Punktspiele doch eine wesentliche Motivation darstellen.
    Auf der anderen Seite wird aber die Trainingsbeteiligung - egal ob das an der Bereitschaft der Spieler liegt oder sie nichts dafür können - diesem Anspruch eben nicht gerecht.
    Und an dieser Diskrepanz leiden eben die Trainer am meisten, für die das Fußballtraining oft sogar vor beruflichen oder familiären Terminen Vorrang hat. Und die sich letztlich (zumindest implizit) dafür verantwortlich fühlen, bzw. sich darüber Gedanken machen, wenn die erstrebte Entwicklung der Mannschaft darunter leidet.

    Danke für diese Beiträge. Sie zeigen mir, dass ich nicht allein bin.
    Anerkannte Trainer wie siebener und TRPietro haben die gleichen Probleme.
    Und ich bin ganz bei ihnen.
    TRPietro: Auch ich habe das Thema der Spieler, die sich nicht abmelden. Einerseits wirkt sich das auf die Trainingsqualität aus, andererseits zeigt es eben auch, wie organisiert die Spieler sind und eben auch WIE WICHTIG ihnen Fußball ist. Bei einem Spieler, der sich oft nicht abmeldet, liegt eben der Schluss nahe, dass er nicht ins Training kommt, sobald er "etwas besseres" zu tun hat. Dabei ist es doch so einfach, sich abzumelden. Aber ich habe bei manchen Spielern das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen.
    siebener: Ich bin auch der Meinung, selbst bei einer guten Qualität des Trainings, ist es schwer, die Trainingsbeteiligung hochzuhalten. Selbst dann gibt es die Prioitäten der Spieler, die liegen bei Schule und (Neben-)Job und möglicherweise bei anderen Aktivitäten, die sich zusätzlich ergeben.

    Vieles von dem, was ihr schreibt, ist ja richtig und ich habe es so auch schon erlebt. Aber ich glaube schon dass das Vereinskonzept funktionieren kann.


    K-K fordert (so wie ich das verstanden habe) den Trainer als Dienstleister, der den Kindern und Jugendlichen echte Freude am Fußball ermöglicht. Dessen oberstes Ziel es ist, dass die Spieler mit einer hohen Eigenmotivation zum Training und Spiel kommen. Der diese Motivation auch dadurch fördert, dass nicht er die reine Leistung eines Spielers beurteilt, sondern jeden im Rahmen seiner Möglichkeiten einschätzt. Nach dem Motto "Ein schwächerer, aber motivierter Spieler ist mir lieber als ein fußballerisch starker Spieler, der sich für was Besseres hält und sich deswegen weniger einsetzt." Ein Trainer, der unabhängig von Siegen und Niederlagen eine positive Atmosphäre im Team herstellen kann. Der auf die Spieler hört, ihre Wünsche ernstnimmt, aber dennoch eine klare Richtung vorgibt, wenn das notwendig ist.
    Das ist (auch) meine Vorstellung.
    Wie kann man es im Verein hinbekommen, dass man viele Trainer von dieser Sorte bekommt? Man braucht einige Trainer und Vereinsfunktionäre, die sich einig sind und diese Ideen vorleben. Die Eltern und Spieler mit ihrer Art von diesem Weg überzeugen (und unbelehrbaren den Ausgang zeigen.) Die dadurch Mitstreiter bekommen, Eltern die das Engagement wertschätzen, Jugendliche, die im Kinderfußball als Betreuer mitmachen. Um so einen Verein zu schaffen, der sich möglichst positiv von den Vereinen in der Umgebung abhebt und damit Gleichgesinnte anzieht.
    Ist das nur eine Vision - oder kann ein solcher Verein Wirklichkeit werden?
    Ich glaube, das geht, und bin mir sicher, der Weg dorthin ist es wert gegangen zu werden.
    Mal sehen, ob es hier auch Positiv-Beispiele gibt!

    Als Versuch einer Antwort auf die Ausgangsfrage, was mich als Trainer antreibt...
    Ich bin selbst ein begeisterter Fußballer, d.h. es macht mir viel Spaß zu spielen. Aber nicht immer. Es kommt auch immer auf das Umfeld und die Mitspieler an. Als Schüler war ich nicht in einem Verein. Warum? Es machte mir keinen Spaß, mit den "Vereinsspielern" zu spielen. Diese spielten unfair, machten Schwalben, taten vieles, um zu gewinnen und die schlechten Fußballer wurden niedergemacht.
    Später habe ich gelernt, dass das im Fußball nicht so sein muss. Wenn alle fair spielen, ein gesundes Maß an Mannschaftsdienlichkeit an den Tag legen und alle Mitspieler respektieren, dann ist Fußball für mich der schönste Sport. Und: wenn eine solche Atmosphäre in einer Mannschaft herrscht, dann spielt sie auch besser.


    Offensichtlich gab es und gibt es jedoch in den Vereinen viele Trainer, die den Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass ihr Spiel nur dann einen Wert hat, wenn man gewinnt.


    Dazu passt ein Erlebnis, dass ich erst vor Kurzem hatte. Ich bekam eine Einladung von einem Nachbarverein zu einem "Trainer-/Betreuer-Hallenturnier". Da ich immer gerne kicke, trommelte ich einige Trainerkollegen zusammen und wir fuhren dahin, mit der Hoffnung auf ein lockeres faires Turnier mit vielen netten Begegnungen. Schließlich waren ja alle Teilnehmer selbst Trainer, mit einer gewissen Reife usw.
    Ihr ahnt es schon, es kam anders... Wir, mit einer Trainerin im Tor, die Mannschaft sehr unabgestimmt, verloren jedes Spiel deutlich. Was mich aber sehr nachdenklich stimmte, war, wie ehrgeizig und unentspannt viele gegnerische Mannschaften gespielt haben. Da spielten uns die gegnerischen Mannschaften selbst bei einem Stand von 4:0 mit grimmigen Gesichtern an die Wand, schossen unserer Torspielerin die Bälle aus kürzester Distanz mit Vollspann um die Ohren usw. Ein gegnerisches Team, mit einem (!) Auswechselspieler angereist, ließ diesen technisch etwas limitierten Jungtrainer bis zwei Minuten vor Schluss auf der Bank schmoren, den Trainerkollegn war die Führung von 3:0 noch zu unsicher... Im Halbfinale gab es eine kleine Rudelbildung und zwei Zeitstrafen und der Schiri wurde angegangen. Auch wenn der Veranstalter sehr engagiert war, viel Wert auf Fair Play legte, hatte ich nach dem Turnier so einige unschöne Gedanken... Es hat sich wohl nicht viel geändert, was die Atmosphäre im organisierten Vereinsfußball angeht. Die aus meiner Sicht "falsche" Einstellung zum Fußball ist v.a. unter den Trainern immer noch weit verbreitet.

    Spannendes Thema!!


    Grundsätzlich würde ich vor einem Rauswurf gerne mit einem Spieler das glasklare Gespräch inkl. der (letzten) Chance - wenn er einsieht und sich angemessen entschuldigt - führen...
    Ganz klar ist es aber immer ein Abwägen zwischen der Fürsorge dem Spieler gegenüber und dem Wunsch, ihn nicht aufzugeben, einerseits.
    Und dem Mannschaftsklima, angstfreie Atmosphäre im Team und auch dem Stresslevel des Trainers andererseits.
    Bei uns gab es vor Jahren (in der C) auch einzelne Spieler, die gemobbt haben. Und mit der klaren Ansprache des Trainers nicht klarkamen, schließlich den Verein wechselten. Es hat die Atmosphäre in der Mannschaft komplett zum Positiven verändert. Ich bin sicher, wenn das nicht passiert wäre, wären heute einige der "ruhigen, friedlichen Schafe" nicht mehr an Bord, vermutlich würde es das Team so nicht mehr geben.

    5:0??? Ich glaube, du hast es auch noch nicht begriffen...


    Wenn ein Trainer selbst keine Meinung hat, sondern sich nur überlegt, welchen Eltern er es wann recht macht, dann wird er sehr schnell sämtliche Autorität verlieren.

    Hören die Schwächsten dann auf, wechseln in der D/C die Stärksten nach oben, dann muss er sein Team aber evtl. auflösen u. hat es durch seine Leistungskult zerstört, das muss er vor Augen haben (ich hab sowas bei uns x-mal erlebt u. versteh diese Unvernunft von Trainern nicht: Schuster bleib bei deinen Leisten, greif nicht nach den Sternen, sei froh, wenn Apfel u. Birne in deinem Garten wachsen, Turniersiege freuen, sind für kleine Vereine aber nie Pflicht o. Muss: falscher Ehrgeiz ;)


    Das ist für mich ein ganz starkes Argument!! Und hier sind wir bei einem alten Konflikt: kurzfristiger Erfolg vs. langfristiger Aufbau eines Teams mit mehr als nur 10 Spielern.
    Ich habe es schon x-mal erlebt, dass der Verein mit der ach so erfolgreichen E-Jugend ein paar Jahre später in der C die Mannschaft abmelden mussten - weil die schwächeren Spieler aufgehört haben und ggf die Stärkeren gewechselt sind. Dazu kommt noch, dass sich die Mannschaftsgröße von 7 auf 9 und dann 11 erhöht. Da werden die Spieler Nr. 11-16 plötzlich essentiell wichtig!
    Nur haben die meisten E-Jugend-Trainer, aus der F-Jugend kommend, sich noch nicht mit diesem Gedankengang beschäftigt, oder wollen sich nicht damit beschäftigen...

    Hi der Kurs ist für Trainer-Anfänger gedacht, daher auch nicht besonders schwer. Der Kurs wird von einem Mitglied des Trainerlehrstabs geleitet. Das sind erfahrene Trainer, die schon was draufhaben.
    Eine Prüfung gibt es nicht. Wenn du nach dem Basiswissen-Kurs noch den Teamleiterlehrgang machst, dann kannst du anschließend mit dem Prüfungslehrgang den C-Breitenfußball-Schein erwerben.
    Eine Teilnahmebescheinigung gibt es natürlich.

    Ich bin Trainer, weil ich den Jugendlichen meine Begeisterung für den Fußball weitergeben möchte. Ich möchte zu einer inneren Motivation beitragen, dass sie von sich aus gerne Fußball spielen, sich in die Mannschaft einfügen, das tolle Gefühl nach einem Spiel erleben, total ausgepumpt zu sein und alles für das Team gegeben zu haben. Auch wenn es nachher nicht zum "Sieg" gereicht hat. Außerdem möchte ich mein Verständnis von Fußball vermitteln, die Tatsache, dass ein Team stärker sein kann, als die Summe seiner Mitglieder.
    Das ist mein Begriff von Spaß, der m.E. altersunabhängig ist.

    Hm, es kommt ein bisschen auf den Spielertyp an, und darauf was du bisher schon unternommen hast.
    Sinnvoll könnte ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Spieler sein, um herauszufinden, ob er einsichtig und zur Wiedergutmachung bereit ist.
    Ansonsten solltest du mit dem Mannschaftsrat die nächsten Schritte festlegen und dies dann mit der ganzen Mannschaft besprechen.
    Z.B. könntet ihr ihn intern für mehrere Spiele "sperren"...


    Ich finde einen Geldstrafen-Katalog insgesamt nicht so gut. U.a. weil das Eintreiben der Strafen manchmal schwierig ist...

    Hans-Peter, du erhältst das Thema der Lehrprobe und des Vortrags erst beim Lehrgang. Daher ist es recht schwer, etwas im Vorfeld zu üben.
    Es gibt auch nicht unbedingt Übungen im Skript, die 100%-ig passen...
    Wichtig ist halt, die Aufgabenstellung gründlich zu lesen und zu verstehen, und dass die Übungen in der Praxis durchführbar sind.
    Es ist sicher sinnvoll, mit deinen "Mitschülern" dort vor Ort zu diskutieren. Dabei kann man sich gegenseitig gut unterstützen...

    Mein aktuell absoluter Lieblingsspieler ist ein Innenverteidiger: Mats Hummels vom BVB.
    Ich bin echt begeistert, wie er diese Position interpretiert, und wie er zeigt, dass die Rolle eines Innenverteidigers weit über das von Andre beschriebene langweilige Aufgabenprofil hinausgehen kann.

    • Er ist der wichtigste Spieler im Spielaufbau.
    • Er spielt entscheidende Pässe, die direkt zu Torchancen führen.
    • Er ist bei jeder Ecke und jedem Freistoß mit dabei und dabei sehr torgefährlich.
    • Wenn alle Offensiv-Spieler zugestellt sind, geht er mit dem Ball am Fuß in den freien Raum.
    • Er ist echter Führungsspieler.
    • Seine Aufgabe bei gegnerischem Ballbestitz ist sehr komplex: Er muss Kommandos an die Außenspieler und Mittelfeldspieler geben, seine Höhe bestimmt die Abseitslinie, er muss entscheiden, ob er rausrückt oder nicht.
    • Mit einem gewonnenen Zweikampf gegen den gegnerischen Stürmer ist sein Job noch nicht erledigt, er soll mit dem gewonnenen Ball gleich den nächsten Angriff aufbauen.


    Wie viel langweiliger ist da doch die Position des (oft einzigen Stürmers), der auf gute Pässe der Mitspieler angewiesen ist, und sehr abhängig von dem Gegner. Ein Stürmer ist immer mal wieder aus dem Spiel, und soll dann 100% präsent sein, wenn es darauf ankommt. Diese Aufgabe macht aus meiner Sicht sehr viel weniger Spaß.


    Aber leider ist es auch eine Frage der Wertigkeit und Anerkennung der anderen Spieler und Zuschauer. Immer noch werden in einem Spielbericht die Torschützen als allererste genannt. Das ist ungerecht und zeugt von fehlender Ahnung!

    Wenn bei den Damen 1 der Trainer nicht der Chef ist, dann sind es wohl einige Spielerinnen (Spielführerin z.B.). Wenn du also etwas ändern willst, musst du dich an die, die in der "Hackordnung" oben sind, halten... Als ehemalige Trainerin müsstest du doch die Kontakte haben!?

    Ich versuche, bei jedem Spiel ein wenig mit den anderen Trainern zu sprechen.
    Das ist meist sehr interessant, wie bei es bei ihnen läuft, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben und wie die letzten Spiele gelaufen sind.
    Gelegenheiten ergeben sich vor dem Spiel, wenn die Mannschaften sich aufwärmen (das machen sie weitgehend alleine) oder eben nach dem Spiel, wenn die Teams in der Kabine sind.
    Eigentlich gibt es nur wenige gegnerische Trainer, die kein Interesse haben, ein paar Sätze zu wechseln, wenn man sie anspricht.