Beiträge von holzi

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    Kleiner Wermutstropfen:


    Wenn man sehr kindgerecht und streng nach DFB vorgeht, dann hat man zwar nicht immer so gute Ergebnisse. Aber die einzelnen Kinder entwickeln sich grandios, wenn man sie gewähren lässt. Aktuell wechseln zwei unserer Bambini zum hiesigen NLZ in die U8. Ein drittes Kind hätte gehen können, aber im Gespräch mit den Eltern - die das logistisch nicht leisten können/wollen - haben wir vereinbart, dass das Kind in die kommende F1 wechselt. Da blutet schon ein wenig das Herz. ?(

    War es da auch der oft zitierte "Bienenschwarm"? Also alle Kinder hinter dem Ball her?
    Ich habe in den letzten Wochen mal ganz gezielt einige Bambinispiele beobachtet. Die Unterschiede zwischen den Teams sind echt enorm. Mal hat man diejenigen Teams, die wirklich noch ganz am Anfang stehen und jeder wild dem Ball hinterherrennt. Dann aber treten sie teilweise gegen Teams an, die schon mit festen Positionen und Aufbauspiel agieren. Ich will da gar nicht erneut die Diskussion über Sinn und Unsinn solcher Praktiken im Bambinibereich vom Zaun brechen. Aber als Außenstehender blutet einem da teilweise echt das Herz, wenn die "koordinierten" Teams die "Wilden" gnadenlos abschießt - auch wenn man im Hinterkopf weiß, welcher Ansatz der "bessere" ist in dem Alter.

    Einfache Lösung: die "koordinierten Teams" sollten nicht gegen die "Wilden" spielen. Wenn eine Mannschaft in 10 Minuten nicht mit mehr als drei Toren Unterschied (bitte nicht festlegen!) gewinnt, ist es aus meiner Sicht okay, muss man aber den Eltern vermitteln.


    Letzten Mittwoch hatten wir einen Gastverein zu Gast. Wir haben das gemacht, was sich in der Vergangenheit bewährt hat. Man teilt in 3-er Teams auf, immer gemischt aus Alt- und Jungbambini. Dann wurde auf 8 Feldern mit Auf- und Abstieg je 8 Minuten gespielt. Die Eltern auf Abstand. Fast 1 1/4 Stunden mit Trinkpausen, alles gut. Eltern zufrieden, Betreuer zufrieden, Kindern hat es Spaß gemacht.


    Wir werden nächste Saison mit den dann älteren Bambini Turnierrunden spielen. Nach nunmehr drei Jahren Jungbambini reizt es mich, die Kinder auch mal eine gewisse Zeit bis F-Jugend zu begleiten.

    @betreuer72
    Vielleicht kann man so einen Anzug kaufen? Oder sind das ganz spezielle mit Aufdrucken "DFB", "Talenteförderung" usw.? Dann würde ich glaube ich von vorneherein verzichten, denn Eure Tochter ist ja nun einmal nicht dabei. Ansonsten würde ich die ganze Angelegenheit nicht ganz so tragisch nehmen, denn das Leben geht doch sportlich weiter und vielleicht entwickelt sich das Mädchen ohne Selektionsdruck gnadenlos gut? Alles ist möglich

    @Dorfverein16


    Im Nachgang könntest Du noch einmal das Gespräch suchen, Deine Philosophie erklären und dass diese auch für die Entwicklung des Superstars gut ist. Dann sollte es doch geklärt sein. Wenn er dann meint, dass sein Kind nur vorne spielen darf/soll/muss (, würde ich nicht nachgeben. Gerade als Dorfverein sollten man aber achtgeben, seine Philosophie der gleichen Förderung aller Spieler, die engagiert sind und spielen wollen, nicht aufzugeben und/oder einzuschränken. Der Abgang der wirklich guten Spieler ist meines Erachtens zu irgendeinem Zeitpunkt (eigene Diskussion) ohnehin geboten.


    Und den Abgang anderer, vielleicht nur leicht überdurchschnittlicher Spieler zum aufstrebenden leistungsorientierten Nachbarverein kann man offenkundig niemals sicher verhindern. Ein aktuelles Beispiel bei uns. Wir haben in unserem Verein eine Mannschaft, die über Jahre zu einem tollen Team gewachsen ist, Eltern und Kinder sind eine verschworene Gemeinschaft. Einen gewissen Ehrgeiz haben die Trainer schon, bemühen sich aber, alle Kinder mitzunehmen. Ein Nachbarverein (kein NLZ, nicht einmal ein sonst großer Verein, sondern einfach nur ein Verein, der sich aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen in den letzten Jahren massiv dem Leistungsgedanken verschrieben hat) fragte nun zwei bessere Spieler an. Die Eltern/Kinder wurden - mit der 100 % sicheren Erwartung, dass eine Kontaktaufnahme nicht einmal erwogen wird - hierüber informiert. Eines der Kinder hat dann aber wohl doch den Kontakt gesucht. Ergebnis: es wird wechseln. Schockstarre und Fassungslosigkeit bei den Trainern. Mir geht es nicht darum, diesen Wechsel zu kritisieren oder gar zu verteufeln. Dafür mag es Gründe geben. Wichtig ist aber damit die Erkenntnis, dass der Wechsel/Abgang von Kindern die Regel ist, wobei es ja auch ganz banale Gründe geben mag. Deshalb meine Schlussfolgerung, dass man einerseits als Dorfverein in jungen Jahren eher zu viele als zu wenige Kinder haben sollte und dann zudem eine klare Philosophie verfolgen muss. Um auch eines klar zu betonen: das bedeutet ausdrücklich nicht, dass man nicht ehrgeizig sein darf oder Larifari trainiert oder immer wieder betonen muss, dass Ergebnisse unwichtig oder zweitrangig sind. Das verbinden ja mitunter einige Kritiker damit.

    @Powerzwergenpapa


    Auch bei den lokal ambitionierten Vereinen wird für Kinder/Eltern der Grund für einen Wechsel die Überlegung sein, dass dort, wo "bessere" Kinder spielen und wo die Mannschaften öfter gewinnen oder höherklassig sind, das richtige Umfeld für das eigene (ja auch bessere ;) ) Kind sein muss. Ob das wirklich so ist, wird doch in den meisten Fällen nicht vorher von Eltern überprüft, schon gar nicht im Hinblick auf Kriterien, die für uns wichtig wären.

    @Goncare


    Mitglied in einem NLZ Team zu sein bedeutet in aller Regel, Teil eines Umfeldes zu sein, wo die Männer 1. oder 2. Bundesliga spielen. Das übt auf Spieler und Familien schon eine ganz eigene Wirkung aus. Wenn man es mal ganz unbefangen betrachtet, erhalten die Kinder ein "professionelles" Umfeld, ehrgeizige Trainer, forderndes Training (weil ja "bessere" Kinder dabei sind), ambitionierte Turniere usw. usw.. Außerdem gibt es eben den "undefinierten" Bezug zum Bundesligafußball.


    Wir haben das an anderer Stelle schon diskutiert. Wenn die Alternative zu diesem Umfeld ein schlechtes Umfeld im Heimatverein ist (schlechtes Training, kein Konzept, kein Spaß, Gebrülle), dann hat ein Wechsel zwar immer noch Nachteile, aber eben auch Vorteile. Ist das Umfeld im Heimatverein allerdings ein ideales und wird da gut, mit viel Spaß und Konzept Kinder- und Jugendfußball gelebt, dann ist selbstverständlich ein Wechsel nicht in Betracht zu ziehen und dann ist alleine die "Strahlkraft" der Bundesliga die treibende Kraft bzw. die Vorstellung, dass die Ausbildung bei einem Verein, wo "bessere" Kinder spielen, besser für ein Kind sein muss. Dass das nicht so ist bzw. sein muss, ist wissenschaftlich (leider) nicht so einfach belegbar.

    Kinder spielen "normales" Fußball auch deswegen gerne, weil es das Hirn und den Körper eben weniger fordert als anspruchsvollere Varianten auf mehrere Tore, mehrere Bälle, weniger Spieler, neutrale Spieler u.s.w.
    Zieht man das aber mit Fingerspitzengefühl durch haben sie auch an diesen Spaß.
    Außerdem können sie ja ruhig auch den Grund erfahren, warum das Sinn macht...eben damit man besser wird.
    "Heute machen wir mal ein Spiel aus dem Training von Schalke, Bayern o.ä...."

    Gerade den letzten Satz finde ich fast schon genial :thumbup: Kinder glauben einem ja fast alles....

    Genau das mache ich ja. Gerade die Funino-Sachen oder andere Einheiten mit kleinen Teams. Allerdings ist es gerade das, was sie nicht "wollen". :)

    Habe ich jetzt erst gelesen. Ich vermute mal, dass es sich dann um ältere Bambini handelt? Da ich davon überzeugt bin, dass kleine Teams überragend wichtig sind, wäre es mir relativ egal, ob da manche Kinder "richtig" Fußball spielen wollen. Große (Kleinfeld)Tore kann man ja verwenden, aber keinesfalls große Temas, finde ich extrem sinnlos...

    Die Situation kenne ich bestens, in nahezu jeder Übungsstunde ist das so. Entscheidend müsste aus meiner Sicht sein, ob die Mehrheit Deiner Kinder das genauso sieht und ob Du in diesem Fall für die Kinder, die noch nicht so weit sind, Beschäftigung hast. Wenn ja, ist das doch genial. Ich würde dann jedenfalls nicht auf Krampf Übungen durchziehen. Aber wenn Ich überzeugt bin, eine wirklich tolle Einheit vorbereitet zu haben, ziehe ich das auch durch. Wenn die Kinder dann immer noch fragen, wann Fußball gespielt wird, ist die Stunde vielleicht auch nicht soooo toll. So geht es mir manchmal und das gehört dann auch dazu.


    Ich fände es aber andererseits auch nicht gut, wenn immer nur und ausschließlich gespielt würde. Denn abwechslungsreiche Schnelligkeitsspiele und Torschussübungen gehen doch eigentlich immer. Man hat dann die Gewähr, dass wirklich alle Kinder ihre Aktionen haben. Wir haben in unserer jungen Bambinigruppe einige Kinder, die nun mal lieber Fange- oder Actionspiele (z. B. Diebe unterwegs http://www.soccerdrills.de/War…seiten/warm%20up%2010.htm) machen oder ähnliches. Ich habe aber den Eindruck, dass so ganz allmählich die "Fußballer" die Mehrheit bilden.


    Wir spielen im Optimalfall 3 gegen 3 auf Stangen- oder auch Hütchentore. Nach meiner Einschätzung ist das für die "Fußballbegeisterten" - und damit mittlerweile eben für die Mehrheit der Kinder 2011 - der mit Abstand beliebteste Teil. Und wenn ich die Intensität und Begeisterung sehe, mit welcher die Spiele absolviert werden, dann denke ich, ist das auch das Beste für sie. Wir überziehen mittlerweile regelmäßig die 60 Minuten. Aber es gibt auch einige - vielleicht zu junge - Kinder, die dann (manchmal nur zeitweise) aussteigen.



    PS: Ist bei Euch auch so, dass gerade die Fußballbegeisterten die Rahmengeschichten/Erzählungen für "Kleinkinderkram" halten? Ich habe aufgehört, damit zu arbeiten bzw. verwende - wenn überhaupt - nur stark verkürzte Actionversionen. Unsere "Altbambini" (Jg. 2010), die auch schon Turniere spielen, würden vermutlich lautstark protestieren, wenn man die reine "Biene-Maja-Stunde" präsentiert. Aber das Thema gehört woanders hin.

    @Premutos


    Man kann aber doch einen Verein nicht dazu zwingen, eine 2012er Mannschaft zu stellen, oder etwa doch?


    Bei uns ist das auch für 2011er nächste Saison (also dann ältere Bambini) freiwillig, wäre ja noch schöner. Wir grübeln jede Saison, ob wir mit den älteren Bambini wirklich an dem Turnierbetrieb teilnehmen. Wenn man seine Eltern entsprechend "mitnimmt", ist es denke ich vertretbar. Man muss den Eltern nachvollziehbar vermitteln, wie schlimm es ist, wenn Kinder auf Positionen festgelegt werden, wenn Ergebnisse eine Rolle spielen, wenn Kinder dirigiert werden usw. usw. Wenn sie dann das Gebrülle mitkriegen und auf der anderen Seite ruhige Trainer und gut gelaunte Kinder, dann treten auch Niederlagen in den Hintergrund.


    Aber wenn die eigenen Kinder immer hoch verlieren würden, hat man irgendwann keine Argumente mehr. Deshalb würde ich das "Abenteuer" Turnierbetrieb immer auch davon abhängig machen, ob man zumindest mithalten kann.


    Und noch etwas. Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass die organisierten Turniere ein bisschen Sichtungsmaßnahme für den hiesigen NLZ-Verein und aufstrebende "Leistungsvereine" sind. Nicht schön. X(


    Ich beende gerade als Betreuer mein 3. Bambinijahr hintereinander. Vor zwei Jahren hatten wir Gott sei Dank ausreichend Betreuer, so dass wir seitdem die Übungsstunden und den "Spiebetrieb" aufteilen können in jüngere und ältere Bambini. Die älteren Bambini nehmen an einem vom Verband organisierten Turnierbetrieb teil. Da finden 4 - 5 Turniernachmittage mit 4 oder 5 Teams statt. Das sind nicht die klassischen Spieletreffs, sondern da spielen Ergebnisse schon eine gewisse Rolle. Außerdem nehmen sie auch an sonstigen Turnieren teil. Ich habe die letzten beiden Jahre die jüngeren Bambini betreut.


    Du hast ja klargestellt, dass Du einen 2012er Jahrgang - also junger Jahrgang - betreuen wirst. Dann würde ich auf Deine Fragen wie folgt antworten.


    1) Mit den jüngeren Bambini kann man bedenkenlos auf die Spielstunden des DFB zurückgreifen. Wir erzählen dann allerdings weniger die Rahmengeschichten und passen die Vorschläge nach unseren Bedürfnissen an. Wichtig sind Fangespiele, Koordination im weiteren Sinn und dann muss spätestens bei der 2. Übung auch ein Ball dabei sein.


    2) Hier scheint es, als ob Du an Turnieren oder ähnlichem teilnehmen willst. Das halte ich für problematisch. Du wirst Kinder haben, die vielleicht mit einem Ball gar nicht so viel anfangen können, die keine lange Konzentration haben, die für Fußball noch gar nichts übrig haben. Wir beschränken uns bei den jüngeren Bambini auf ein oder zwei gemeinsame Spielstunden in der gesamten Spielzeit mit anderen Vereinen. Da würde ich maximal drei oder vier Kinder in ein Team setzen, mehrere Teams bilden und dann geht es auf mehreren Feldern los. Da darf jeder mitmachen. Auswechslungen, Positionen und Aufstellung spielen überhaupt keine Rolle. Alles andere ergibt keinen Sinn.


    Kinder, die schon weiter sind, können bei dem einen oder anderen Turnier der älteren Bambini mitmachen.


    Man merkt nun zum Ende der Saison, dass einige schon richtig Bock auf Fußball haben, das heißt sie dribbeln und können mit dem Ball schon etwas anfangen. Mehr kann man nicht wollen. Damit ist Deine Antwort 5) beantwortet.


    Ich finde es immer hochgradig unbefriedigend, wenn bei den Turnieren der älteren Bambini junge Teams mitmachen, die erkennbar überfordert sind. Ich empfinde deren Teilnahme als vollständig sinnfrei. Wer als junger Bambino weiter ist, soll halt gelegentlich bei Turnieren der älteren Bambini mitmachen.


    3) Ins Tor geht bei den Übungen, wer will. Wir spielen aber beim Abschluss oft drei gegen drei oder vier gegen vier ohne Torwart. Ansonsten wieder, wer will.


    4) Eltern werden bei den älteren Bambini "gedrillt", dass Ergebnisse keine Rolle spielen, dass alle Kinder spielen usw. usw.. Bei den jüngeren Bambini ist das natürlich ohnehin kein Thema.


    5) S. o.. Du wirst feststellen, dass viele Kinder gegen Ende der Saison anfangen, mit dem Ball etwas zu machen. Aus Spielkindern werden Fußballkinder. Es gibt aber weiter Kinder, die noch nicht so viel mit dem Ball anfangen können. Aber bei Spielen drei gegen drei sind sie trotzdem gefordert. Wir Trainer spielen (auf maximal gleichem Niveau wie "mittlere" Bambini) mit und dann bekommen sie schon auch mal den Ball. Es gibt auch Kinder, die eigentlich keinen Bock auf Fußball haben, die steigen beim Abschlussspiel auf irgendeine Art aus. Die haben auch nicht immer Lust auf Training oder auf Sport mit vielen Kindern (mein Sohn nimmt z. B. derzeit eine unbefristete Auszeit ^^ ). Kein Problem, sie können gerne kommen, wenn es wieder passt.


    Ich glaube, es wäre ein Fehler, mit jüngeren Bambini etwas anderes zu wollen. Im Übrigen möchten das auch die Eltern bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nicht.

    Neben E3 und E1 eine E2 zu gründen setzt voraus, dass genügend Spieler vorhanden sind. Und das ist hier in der Gegend aufgrund der Vereinsdichte kaum in einem Verein gegeben. Meine aktuelle Truppe spielt E3 und besteht aus 8 2007ern und 5 2008ern. Legen wir die nun mit einem anderen guten Verein zusammen, bekommen wir einen Pool von mehr als 40 Spielern, bestehend aus 2007ern und 2008ern. Diese Anzahl ist hinreichend, um E1, E2 und E3 aufzustellen und jeweils auf den Entwicklungsstand der Kinder einzugehen.

    Also in Sachsen funktionieren solche Leistungsspielgemeinschaften aus gutem Grund nicht.


    Die Spielordnung SFV sieht in § 71 vor:


    "§ 71 Spielgemeinschaften für Frauen, Juniorinnen und Junioren


    (1) Die Vereine sind verpflichtet, eigenständige Jugendarbeit zu leisten. Vereine, die in einer Altersklasse nicht über eine ausreichende Anzahl von Jugendlichen für die Meldung einer Mannschaft verfügen, können in dieser Altersklasse eine Spielgemeinschaft bilden. An einer Spielgemeinschaft können maximal drei Vereine beteiligt sein. Spielgemeinschaften zum Zweck der Leistungsförderung werden nicht genehmigt. Jeder Verein kann pro Altersklasse nur an einer Spielgemeinschaft beteiligt sein. Die Möglichkeit zur Meldung eigenständiger Mannschaften in der gleichen Altersklasse bleibt unberührt. Ist ein Verein in einer Altersklasse sowohl mit einer eigenständigen Mannschaft im Spielbetrieb vertreten, als auch an einer Spielgemeinschaft beteiligt, so kann in diesem Fall die Mannschaft der Spielgemeinschaft nur in einer Spielklasse unterhalb jener Spielklasse spielen, in welcher die eigenständige Mannschaft dieses Vereines spielt, davon ausgenommen ist die unterste Spielklasse auf Kreisebene. Auf Kreisebene ist zu Beginn der Saison zu erklären, welche der Mannschaften im Falle der sportlichen Qualifikation zur Wahrnehmung des Aufstiegsrechtes berechtigt ist. Die Bildung von kreisübergreifenden Spielgemeinschaften ist möglich. Die Bildung von Landesverband übergreifenden Spielgemeinschaften ist zulässig.


    ....."


    Wichtig finde ich die Aussagen, dass die Vereine verpflichtet sind, eigenständige Jugendarbeit zu leisten und dass Spielgemeinschaften nicht dem Zweck der Leistungsförderung dienen dürfen. Finde ich beides richtig!!!!


    Interessante Diskussion!!


    Üblicherweise wird ja diskutiert, ab wann aus Gründen der Talentförderung ein Wechsel zu einem NLZ-Team sinnvoll ist. Hier diskutieren wir nun, ob aus Gründen der Talentförderung nach 4 Jahren ein Wechsel weg vom NLZ zu einem kleineren Verein angezeigt ist.


    Interessieren würde mich, welcher BL-Verein eine U7 unterhält. Habe ich doch richtig verstanden, dass der Junge nun im 4. Jahr in dem Team ist und in einer U 10 spielt?


    Für mich klingt es erstmal komisch, dass Euer Sohn in der U12 eines kleineren Vereins spielen soll und dies für die Entwicklung eines Talents förderlich sein soll. Wenn diese U12 relativ "tiefklassig" spielt, sehe ich nicht, was das für die Entwicklung bringen soll. Wenn es eine hochklassig spielende U12 ist, wäre es allerdings eine ziemliche Herausforderung, insbesondere wenn auch gegen U13-Teams gespielt würde.


    Wie soll denn die individuelle Förderung, die ihm bei dem kleineren Verein zu dem Entwicklungssprung verhelfen soll, inhaltlich aussehen? Wurde darüber gesprochen?

    Ich sehe die Regel nicht ganz so optimistisch.


    Klar ist es gut, wenn von hinten aufgebaut wird. Ich finde es auch ganz wichtig, das von klein auf zu fördern. Bereits bei den Bambini versuche ich mit Tipps und Hinweisen weg vom "Ball blind wegschlagen" zu kommen.


    Die Mittellinien-Regel führt aber doch meistens dazu, dass stärkere Teams die "abstoßende" Mannschaft so zustellen, dass der kurze Spielaufbau zwingend fehlerbehaftet ist. Das Kommando "Zustellen!!!" hallt immer noch in meinen Ohren. Die schwächere Mannschaft hört dann - richtigerweise - auf, kurz zu spielen. Denn der gegnerische Freistoß von der Mittellinie ist kaum gefährlicher als der Ballverlust unmittelbar vor dem eigenen Tor. Schwächere Teams haben meist gar keine andere Option, als den Ball weiter nach vorne (und seitlich) zu spielen in der Hoffnung, dass er vor der Mittellinie berührt wird. Wenn der TW nicht weit genug schießen kann, kommt noch der Verteidiger mit dem stärkeren Schuss dazu. Eine auch hier diskutierte Option ist es, dass der TW den Ball kurz und sicher auf einen Verteidiger spielt (wenn er eben nicht zugedeckt ist), dieser dann zurückspielt und dann der Ball weit nach vorne gebracht wird. Dazu bedarf es aber auch wieder entsprechender Spielfertigkeiten.


    Hiergegen kann man nur agieren, indem man die stärksten Spieler hinten postiert mit der Vorgabe, sich im 1:1 durchzusetzen, damit dann das Spiel aufgebaut werden kann. Oder man hat einen "spielenden" Torwart, der selbst nach vorne gehen kann. Aber ab welchem Alter hat man den schon?


    Besser finde ich dann die Regel, dass der Ball in der eigenen Hälfte aufkommen, aber nicht berührt werden muss (siehe @Folkao). Das dürfte dazu führen, dass nicht "zugestellt" wird.

    Okay, ich fasse mal zusammen:


    Vorgaben für eine F-Jugend als Mannschaft gibt es also eigentlich wenige, wenn ich das richtig sehe.


    Individuell kann man Kindern viele Tipps näher bringen, die Aufzählung von @Skriwer finde ich recht hilfreich. Aber das dürfte dann eher zum Training gehören und sollte nicht ins Spiel gerufen werden.


    RICHTIGES Dribbling finde ich einen sehr guten Hinweis. Da gibt es eigentlich viele gute Übungen wie z. B.: Kinder dribbeln und müssen durch Tore mit bestimmter Nummer dribbeln (Nummer gibt Trainer mit Anzahl der erhobenen Finger vor).


    Theoretisch denkbar wären zur spielerischen Vermittlung eines Überzahlspiels dann noch "leichte" Überzahlspiele wie z. B. dass sich jeweils zwei Kinder durch hintereinander liegende Verteidigungszonen spielen, die mit je einem Verteidiger besetzt sind.


    Das würde ich mal so als Arbeitsthemen "anregen". Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass der Kollege tatsächlich - unabhängig von seinen Trainerqualitäten - einfach eine nicht so starke Mannschaft hat. Könnte natürlich sein, dass die Kinder mit den richtigen Trainingsinhalten trotzdem weiter wären.


    @TW-Trainer


    Im Grunde gebe ich Dir Recht. Mir kamen auch - vorsichtig formuliert - Zweifel, als es hieß, wir machen nun Passübungen zu zweit, damit das "Passspiel" besser klappt. Ich denke sogar, dass die Kinder solche Übungen als Strafe für Niederlagen empfinden, wenn die Trainer das entsprechend im Hinblick auf verlorene Spiele kommentieren. Das ist also so oder so keine gute Idee.

    In unserem Verband wird in der F-Jugend 1:5 gespielt.


    Ich habe mich unlängst mit einem bekannten F-Jugend-Trainer unterhalten, der sich darüber beklagte, dass er mit seiner F-Jugend in letzter Zeit häufig hoch verliert. Auf meine Frage, worauf er das zurückführt, meint er - vereinfacht zusammengefasst -, dass ein Grund sei, dass die Jungs nicht passen. Die Dribbler würden sich allzu oft festrennen und dann gehe der Ball halt verloren. Die für die Verteidigung vorgesehenen Spieler würden sich außerdem "hintenreinstellen" und bei gegnerischen Angriffen förmlich überrannt.


    Meine - ihn zu den Dribblern nicht ganz zufriedenstellende - vorsichtige Antwort war, dass es doch eigentlich gut sei, wenn er Kinder habe, die sich etwas zutrauen. Er meinte, dass es aber nicht gut sei, wenn sie permanent den Ball verlieren. Man übe nun im Training zu Beginn den einfachen Pass (was ja auch erstmal nicht vollkommen verkehrt ist). Zu den Abwehrspielern meinte ich, dass es doch möglich sein könne/müsse, die hinteren Spieler dazu zu bewegen, nach vorne zu gehen. Es sei doch grundsätzlich gut, dass alle Kinder angreifen und alle Kinder verteidigen sollten. Das klang dann wahrscheinlich für den Trainer mehr nach Anarchie auf dem Platz. Einfache Erklärung für die Niederlagen könnte - so mein Eindruck - sein, dass in dieser Mannschaft einfach nicht so viele starke Spieler spielen.


    Trotzdem aber nun meine Frage.


    Welche Vorgaben kann man - unabhängig von Trainingsinhalten - denn allgemein einer F-Jugend für das Wettspiel auf den Weg geben?


    - Ich denke, dass man allgemein es Kindern nicht verwehren sollte, weiter den Weg in das 1:1 zu suchen. Außerdem könnte man die Vorteile eines Zusammenspiels ansprechen.


    - Ich persönlich denke weiter. dass man eine gewisse Grundformation durchaus vorgeben könnte, z. B. die von Andre´ in der Halle vorgeschlagene Würfel-5. Ich denke auch, dass man vorgeben kann, dass alle bei Angriffen und Verteidigen mitmachen, unter Beachtung der grob zugewiesenen Zuordnung.


    Was aber wären noch für Spielvorgaben/Anregungen allgemeiner Art in der F-Jugend denkbar? Gibt es Grundregeln, die zwingend für das Wettspiel an Kinder weitergegeben werden müssen oder ergeben sich viele ansprechbare Punkte aufgrund der zunehmenden Praxis praktisch von selbst? Dass es endlos viele Punkte gibt, die man individuell ansprechen kann, ist natürlich sowieso klar. Oder sind wieder soooo viele allgemeine Vorgaben wichtig, dass das den Rahmen sprengen würde?



    Ich frage das auch, weil ich vor einigen Jahren eine F-Jugend betreut habe und mich gefragt habe, ob man den Kindern nicht viel mehr allgemeinen Input für das Spiel mitgeben müsste als die wenigen oben genannten Punkte ? ?( In ein bis zwei Jahren würde ich dann auch mit meiner jetzigen Bambinigruppe F-Jugend spielen und natürlich auch deshalb für feedback dankbar.

    @Schimanski


    Das scheint mir eine etwas kurz gegriffene Darstellung zu sein. Wenn Du z. B. bei kicker.de die Vereinskader durchgehst, wirst Du bei den einzelnen "Spielersteckbriefen" feststellen, dass doch einige Spieler schon in recht jungen Jahren in NLZ waren.


    Dass NLZ aber durch die Bank auf "Gleichförmigkeit" erziehen und fußballerische Kreativität unterbinden, ist ein recht fragwürdiger Vorwurf. Wenn ich das hiesige NLZ-U12-Team sehe, finde ich, dass sowohl individuell (sicher auch in punkto Handlungsschnelligkeit und überhaupt Schnelligkeit) wie auch im Zusammenspiel deutliche Vorteile bei vielen dieser NLZ-Kinder gegenüber Spielern anderer Teams gegeben sind. Woran das liegt, wissen wir nicht. Bei den Teams, die in der gleichen "Liga" spielen, sind mir kaum Kinder erinnerlich, die nun gerade wegen ihrer Kreativität besonders auffällig geworden wären. Vielmehr fällt doch meistens auch dann der jeweilige Spieler durch Durchsetzungsfähigkeit, Schnelligkeit usw. auf.


    Was zusätzlich zu berücksichtigen wäre, ist auch der Umstand, dass es Spieler gibt, die aus den verschiedensten Gründen - z. B. rein logistisch, familiär usw. - in jungen Jahren nicht in ein NLZ wechseln können, obwohl sie vielleicht wöllten. Dass diese dann doch später dahin wechseln, liegt nicht unbedingt daran, dass sie sich im Heimatverein besser entwickeln konnten. Man weiß es schlicht und ergreifend einfach nicht.


    Trotzdem gibt es sehr sehr viele Nachteile, die eindeutig gegen einen frühen Wechsel sprechen. Die haben wir aber auch schon oft diskutiert. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass es bis zum Alter von 10-11 Jahren vielleicht gar keinen nennenswerten Entwicklungsvorteil in einem NLZ gibt.