Beiträge von holzi

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    Wenn es festgefahrene Verhaltensmuster sind, hat man viel Arbeit.


    Denn man muss ja dann den Weg finden, die Kinder davon zu überzeugen, dass ein bestimmtes Verhalten geändert werden soll. Und dann müssten sie ja noch die Alternativen kennenlernen und anwenden.


    Um beim Beispiel zu bleiben, müsste man den Kindern, die hinter andere Kinder laufen, den Deckungsschatten erklären. Schwierig in der F-Jugend! Wenn es nur darum geht, das "hier, hier"-Rufen zu unterbinden: Bei den G-Junioren erklären wir, dass das Rufen 1. aussichtslos ist, 2. dass die Gegenspieler das auch sehen/hören und 3. dass es abgesehen davon auch nervt. Alternativ empfehlen wir, den Arm zu heben:). Hat genausowenig Effekt, nervt aber nicht.


    Was die Dribbler angeht: es dauert sicher ein wenig, bis Kinder erkennen und umsetzen, dass es weitere Optionen gibt. Aber meistens lernen sie es dadurch, dass sie immer wieder scheitern.

    Heute beim Hallenspieltag kam ein Vater einer gegnerischen Mannschaft zu mir. Er sprach mich beim warm machen an, ob ich nicht mal seinen Sohn beobachten könne. Er würde wohl mit seinem Sohn wechseln wollen, weil er als Vater und ehemaliger Sportler höhere Ansprüche habe. Sein Sohn würde in seinem jetzigen Team zu den "Leistungsträgern" zählen.

    Ich habe ihm gesagt er solle nicht vergessen, dass es sich hier um F-Jugendliche handle. Der Leistungsgedanke und das Siegen stehe noch nicht im Vordergrund, sondern das erlernen grundsätzlicher, fussballerischer Dinge. Er gab mir recht, sagte aber zum Schluß noch einmal, dass ich ja mal einen Blick auf ihn werfen könne.

    Ich habe den Vater nach dem Spieltag nicht wieder gesprochen. Auch noch nicht erlebt sowas...

    Es gibt gute Gründe, über einen Mannschaftswechsel nachzudenken. Aber dass ein Kind in einer schwächeren Mannschaft spielt, ist definitiv kein Grund.


    Ich finde es erstmal gut, dass Libra im Rahmen eines Turniers den "gehobenen Ansprüchen" eines Vaters skeptisch gegenübersteht. Die Bitte, sich ein Kind "anzuschauen", und die Umstände der Kontaktaufnahme (Turnier, wahrscheinlich gerade verlorenes Spiel und der mal wieder angewachsene Unmut des Vaters) sagen eigentlich alles...

    Dass sich Spieler 2 nicht in Richtung Tor bewegt, ist zumindest nachvollziehbar, und zwar unabhängig davon, ob er Grundprinzipien des Passspiels kennt. Wenn er sie nicht kennt, weiß er nicht, dass er sich in einem freien Raum anbieten könnte. Wenn er die Grundprinzipien kennt, macht es keinen Sinn, sich anzubieten. Warum sollte er denn den Ball erhalten?


    Extrem ärgerlich fände ich es, wenn die Hälfte der Spieler in der Situation den Abschluss nicht sucht. Meinst Du wirklich, dass es hat mit Gorilla-Effekt zu tun, wenn die einfachste, naheliegendste Option - die ja zudem mit einem Erfolgserlebnis verbunden ist) nicht gewählt wird? ich tippe eher, dass die Übung nicht verstanden wurde oder, dass die Kinder ganz grundlegende Probleme haben, überhaupt etwas mit dem Ball anzufangen und diesen dann IRGENDWOHIN spielen, um ihn nicht gleich an den Abwehrspieler zu verlieren. Bei unseren Bambini haben wir tatsächlich Kinder, die erkennen, dass Gegenspieler überlegen sind und dann den Ball hektisch wegspielen (was ja im Spiel gar nicht mal so dumm ist, wenn die Gefahr besteht, dass der Ball vom Gegenspieler erobert wird). In Eurer Übung würde ich sehr deutlich zum Ausdruck bringen, dass es nicht so schön finde...

    Nochmal zur Erinnerung, welche Jugend trainiert Ihr?


    Volle Zustimmung!!


    Ein Pass ohne Ziel ist doch eigentlich für den Spielgedanken sinnlos! Ich frage mich manchmal, welchen Sinn es haben sollte, ein Passspiel näherbringen zu wollen, wenn man nicht gleichzeitig den Gedanken vermittelt, dass Ergebnis des Passes eine Verbesserung, jedenfalls keine Verschlechterung der Situation sein sollte. Das ist doch theoretisch maximal in Grundzügen möglich, indem man den Gedanken "Tore erzielen, Tore verhindern" vermittelt. So steht es in der Entwicklungstabelle. Bei Bambini? Niemals! Jedenfalls bei unseren Bambini Zeitverschwendung! Nicht, dass man es nicht in langweiligen Übungsstunden versuchen könnte, aber was für eine Zeitvergeudung wäre das! Bei jungen F-Jugendlichen vielleicht, aber sehr schwierig.


    Dass gut entwickelte Kinder (Bambini und F) einen guten Pass spielen können, ist schon richtig. Und dass es außerdem (wenige!!) Kinder gibt, die schon im jungen F-Alter erkennen, dass in einer konkreten Situation ein Pass zu einer Verbesserung der Spielsituation führt, ist auch richtig, aber eher selten. Dass diese Kinder dann auch noch die Fertigkeit haben, Distanz und Geschwindigkeit einzuordnen, das auch noch aus der Bewegung, kommt auch vor, endet aber früh (vielleicht ja auch zu Recht??) im Leistungsverein. Aber damit können wir "Normalotrainer" uns doch nicht lange aufhalten, jedenfalls nicht bei Bambini und junger F.


    Da wir andererseits bereits Bambini beibringen (wollen:)), dass man Bälle nicht nur bolzen, sondern auch sanfter fortbewegen kann, bringen wir ihnen also Passtechnik bei. Sind ja eigentlich auch eher einfache Übungen (Pass gegen Kasten usw.), auch wenn sie eigentlich lieber dreschen wollen8). Ihnen das zu verbieten wäre dann wirklich dämlich, auch wenn es manchmal weh tut, wenn die Kinder passen.

    Warum redet Ihr nicht mit den Eltern, wenn Kinder erklären, dass ihnen Fußball keinen Spaß macht? Und wenn ihnen das Spiel keinen Spaß macht, sie sich sogar unwohl fühlen, zwinge ich sie doch als Trainer nicht auch noch dazu. So wird aus einem guten Ansatz "alle Kinder sollen spielen". Nach Deiner Schilderung steht es ja fest, dass sie keinen Spaß haben.

    Libra

    Klingt so, als hätten sich über die Jahre bei den Eltern gewisse Gewohnheiten und Ansprüche herausgebildet, die Deinen Ansichten zwischenzeitlich extrem widersprechen. Ist ja offenkundig nicht nur ein Torwartproblem.


    Ich stelle es mir schwierig vor, dann mit eigentlich gleichem Trainierpersonal und gleichen Eltern die Kurve zu kriegen.


    Die Eltern sehen die Ergebnis-Erfolge. Sie finden Ergebnisse wie 24:0 überwiegend nicht schlimm. Ich denke, es könnte sein, dass Du die Eltern mit für sie neuen Ansichten nicht mehr erreichen wirst. Einen Versuch wäre es aber vielleicht..

    Libra

    Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde Deine Maßnahme als "kranker Scheiß" bezeichnet verbunden mit weiteren deutlichen Gesten und Worten.


    ich würde mit dieser "Übermutter" ein persönliches Gespräch führen und dabei auch deutlich die Option des Vereinswechsels nennen. Das Kind kannst Du kaum fördern, solange "Mutter" was zu sagen hat.

    1. Vielleicht ist für die Kinder schon die Tatsache, dass eine Spiel- oder Übungserklärung ansteht, an manchen Tagen "belastend"? Das bedeutet nämlich für unsere Kinder eine gewisse Zeit zuhören, kapieren und das möglicherweise ohne Aussicht, dass es danach spannend weitergeht. Und das nach einem möglicherweise langen Schultag!! Weil ja gerne in die Vergangenheit geschaut wird: ich denke, dass es früher organisierten Fußballsport im Bambinialter eher selten gab. Und wenn man beispielsweise 15 Kinder hat, dann ist es auch (leider) absolut normal, dass sich mindestens drei oder vier Kinder mit sich selbst oder ihren Kumpels beschäftigen.


    2. Wir vermeiden es in unserem Training (Altbambini Jg. 2011) möglichst, Kinder zusammenzurufen und dabei anzukündigen, dass nun eine Übung erklärt wird. Wir machen allerdings bei unseren "Altbambini" nach Möglichkeit ohnehin keine Übungen, die großer Erklärungen bedürfen. Bei uns funktioniert es ganz gut, wenn wir gleich die Kinder aufstellen und ein, zwei Kinder und wir Betreuer selbst machen dann vor. Es gibt - egal wie einfach neue Spiele und Übungen auch sein mögen - immer Kinder, die es beim ersten Mal nicht kapieren. Weil das klar ist, haben sich Rituale entwickelt wie "ach ja, der Paul (Name von der Redaktion geändert) mal wieder". Ich glaube, es ist falsch, eine (ohnehin einfache) Übung dann immer wieder neu zu erklären. Auch diese Kinder kapieren es irgendwann, weil sie sich keine Blöße geben wollen. Tja, und manchmal sind die Fragen von Kindern auch berechtigt, weil man nicht - wie man eigentlich denkt - nur ein paar Hütchen aufgestellt hat, sondern (aus Sicht 6jähriger Kinder) ein schwer durchschaubares Hütchenlabyrinth fabriziert hat.


    3. In den letzten Wochen sah unser Training "nur noch" so aus:


    a) Fangespiel


    b) eine wettkampforientierte Dribbelübung (z. B. einer dribbelt los, um Hütchen herum und zurück, wird verfolgt von weiterem Kind mit Ball, alles relativ schnell hintereinander) oder Zweikampf (die grün markierten Übungen aus soccerdrills.de eignen sich hervorragend, die kann man ewig machen, ohne dass die Kinder die Lust verlieren)


    c) Turnier auf zwei oder drei Feldern (je nach Trainingsbeteiligung) 3 gegen 3.


    Ergebnis: hohe Trainingsbeteiligung, super Stimmung, alle (!!!) machen mit!! Und es ist keine "Super-Messi-Truppe", äußerst heterogen!


    4. Man sollte vielleicht hin und wieder seine eigene Erwartungshaltung an Trainingsinhalte runterschrauben und sich selbst nicht zu viel vornehmen. Das hatte ich nämlich vorher, bis mir klar (gemacht) wurde, dass einige Kinder gerade ihren Schulanfang hatten und damit eine sehr große Lebensumstellung zu bewältigen haben. Ich wunderte mich vorher, wieso die Kinder für scheinbar einfache Dinge nicht aufnahmefähig waren. Und wenn man davon ausgeht, dass der "Entwicklungseffekt" von Trainingsübungen ohnehin hier im Forum streitig ist, sollte umso mehr Spaß im Vordergrund sein.


    Bei Jungbambini würde ich Übungen mit "Parcourcharakter" auf wirklich allereinfachste Übungen reduzieren und das in den Vordergrund stellen, was sie am liebsten machen, Fangespiele aller Art.

    @Goodie


    Wir haben bei unseren Bambini auch Superfußballer. Die spielen auch Pässe, weil sie es im heimischen Garten so vorgelebt bekommen haben. Ist doch völlig klar, dass man Kinder dahin gedrillt bekommt. Oft sind die Abspiele sinnfrei, weil sich dadurch 0,0 Situationsverbesserung ergibt. Hin und wieder sieht das gut aus. Manchmal finden sich auch Paare. Das sind so seltene Ereignisse und auf der anderen Seite gibt es in diesem Alter so hohes Entwicklungspotential bei anderen Punkten, dass es sich doch überhaupt nicht lohnt, Passspiel zu fördern. Diese anderen Entwicklungsmöglichkeiten anzuregen, da denke ich schon, dass Betreuer eine Rolle spielen. Eine Stunde Straßenfußball wäre auch gut, aber da dürfte oder wöllte der dicke Paul vielleicht nicht mitmachen.....

    Ich will mal einen Turnierbericht eines unserer Turnierpartner reinstellen, damit alle mal schmunzeln können :) :



    "Pflichtspielstart mehr als gelungen!
    Bereits recht früh im August startete diesmal die Bambiniliga des ..... Aber im Rückblick stellte sich dies nicht zum Nachteil für unserer Bambini raus, eher für die Gegner unsere G1, welche (bis auf ..) noch nicht recht vorbereitet auf die neue Saison wirkten. Bereits 10 Sekunden nach dem Anstoß, den N... zurück zu V... spielte, welcher den Ball nach vorn auf die rechte Außenbahn zu Elia passte und dieser gleich mit einen knallharten Schuß aus ca. 12 Metern einnetzte, wurde ..... auf die Verliererstraße geschickt. Die Jungs aus ..... hatten unseren "....." im ersten Spiel fast nichts entgegenzusetzen und so ging das Spiel 21:0 für uns aus, dass sind 1,4 Tore je Spielminute und alle Feldspieler (.........) trugen sich in die Torschützenliste ein! Gegen die Jungs aus ..... wurde es ein ganz anderes Spiel. Wir waren zwar die Mannschaft mit mehr Spielanteil, aber auch die ..... kam mehrfach vor unser von F... gut behütetes Tor und unsere Abwehr mit ... und ..... mußten verstärkt Verteidigungsaufgaben übernehmen und konnten sich nur bedingt mit in den Abgriff einschalten. Vorne sorgten unsere Stürmer .... und .... sowie ab und an auch .... oder ...... für viel Unruhe, so dass die Tore von .... und somit der Sieg verdient waren. Damit war der Turniersieg halb eingetütet, denn unsere nächsten Gegner waren wieder gegen unsere "Kleinen ...." recht überfordert. Den Kindern aus H..... gelang es das ganze Spiel nicht E... zu decken. Ständig stand er in der gegnerische Hälfte frei und wurde durch die guten und weiten Abschläge von ..... oder durch die Steilpässe aus der Abwehr von .... und ..... angespielt. Und wenn E... alleine auf den Tormann zu läuft, hat dieser nur selten eine Chance. So schoß E... mit 11 Toren den FC .... quasi alleine ab. Im nächsten Spiel beim 10:0-Sieg gegen unsere Nachbarn vom ..... konnten sich neben E.. auch wieder V...., J.... und N..... als Torschützen freuen. Aber auch hier spielte wieder unser Tormann F... eine gute Partie und ließ kein Gegentor zu. Mit nur einem Gegentor in 60 Minuten Spielzeit bei gleichzeitig 44 geschossenen Toren war es ein SUPER Turnier aller "Kleinen ....."! Großes Lob an F..., V...., J..., N..... und E....! trotzdem heißt es jetzt weiter fleißig trainieren, denn der Trainer hat bei jedem etwas gesehen (und euch auch zugeflüstert), was er noch verbessern kann.
    Fazit
    Ein wahnsinns Bambiniligastart! Die Kinder zeigten sich gut vorbereitet und man sah schon gute, teilweise einstudierte Spielzüge (siehe Anstoßtor). Heute zeigte sich, was eine bereits gespielte Saison für einen Entwicklungsvorsprung bei dieser Altersstufe bringt. Unsere "Kleinen E....." wurden verdient Turniersieger!"



    Krass, oder? Aber so krass, dass es wieder witzig ist. Auf die Idee, die Toranzahl pro Minute auszurechnen, muss man erstmal kommen ^^


    Und trotzdem kann man auch mit dem Trainer dieser Mannschaft gut klarkommen. Er nimmt es einem auch nicht übel, wenn man ihm (auf nette Weise) klarmacht, dass sich seine Ernsthaftigkeit am Rande der Lächerlichkeit bewegt. Aber man muss auch sagen: für seine Kinder und deren Eltern ist er der Größte! :thumbup:

    @A(ni)mateur


    Von der Idee her finde ich den DFB-Elternbrief ganz gut, aber für G-Jugend/Bambini noch nicht klar genug!


    1. Wir spielen bei Bambini 1:4 und ohne Positionsvorgaben. Selbst wenn wir eine grobe Formation ansagen (zwei vorne und zwei dahinter), wird das nicht umgesetzt. Mit viel Glück bekommt man es per Ansage hin, dass ein Spieler sich mehr nach hinten zur "Absicherung" orientiert. Der Brief suggeriert mehr oder weniger, dass Positionen schon eine Rolle spielen, aber man das nicht soooo eng sieht und auch mal Kinder auf Positionen wechselt. Sehe ich da etwas falsch oder passt das nicht?


    2. Und der Ansatz, dass es nicht darum geht, möglichst viele Spiele zu gewinnen, wird sich für den als Bumerang erweisen, der gerade loslegt und mit einer neuen Bambinigemeinschaft gegen eingespielte Überflieger untergeht. Dann kommen Eltern und werden sagen, dass man auch mal hin und wieder ein Spiel gewinnen muss, halt eben nicht alle Spiele (so wie es im Brief ja auch steht). Halte ich für riskant.


    3. Für mich liest sich der Brief so, als sei er vor einiger Zeit entworfen worden, als man gerade angefangen hat, die ganzen Hardliner-Trainer zu bekehren.


    4. Aber ansonsten ist die Idee eines Briefs absolut richtig und tendenziell ist der Inhalt auch in Ordnung!

    Also insgesamt bleibt festzuhalten, dass wir eigentlich mit der richtigen Einstellung heran gehen. Glauben wir zumindest. Das glauben die, die nach Erwachsenen Methoden ausbilden allerdings auch. Das schlimme ist nur, dass die es mit ihren kurzfristigen Erfolgen auch beweisen können.


    Das ist der entscheidende Punkt! Du wirst nur wenige Eltern haben, die Dir glauben, dass Du trotz "messbarer Niederlagen" auf dem richtigen Weg bist. Und man zweifelt ja selbst als Trainer hin und wieder, wenn man verliert und wenn andere Mannschaften schon soooo toll Fußball spielen können.


    Aber da hilft nur eines: den Eltern ein klares Konzept vorstellen und durchziehen! Wir haben unseren Eltern eine knackige mail verschickt, wo wir die "Erfolgstrainer" und "Superteams" angekündigt haben. Und dass wir das genauso handhaben könnten, indem wir immer die Besten spielen lassen, diese auf feste Vorgaben trimmen usw. usw.., wir das aber eben nicht wollen!! Man muss dabei höllisch aufpassen, dass es glaubwürdig bleibt.


    Ich weiß nicht, ob Eltern grenzenlos weiter Vertrauen haben, wenn sich gar nichts an hohen Niederlagen ändert. Da müsste dann schon sehr viel Vertrauen da sein. Aber irgendeine Entwicklung findet doch bei gutem Training immer statt, oder? Bin ich eigentlich sehr sicher, aber so schnell wie gedrillten Teams geht es wohl nicht.

    @BWZeus2007


    Herzlich wiilkommen als "Leidensgenosse"!!


    Auch wir nehmen mit einem "reinen" 2011er Jahrgang an sogenannten Turnierrunden teil (5 Teams, von denen jeder mal Gastgeber ist). In der Vergangenheit hatten wir überhaupt nicht an Turnieren teilgenommen, so dass es schon ziemliches Neuland ist. Mit befreundeten Vereinen hatten wir gemeinsame Nachmittage durchgeführt, ganz entspannt.


    Wir haben von 15 Kindern 3, 4 schon richtig gute Kicker, dann noch 5, 6 Kinder, die keine Überflieger sind, aber allgemein recht sportlich sind und dann haben wir 5, 6 Kinder, die nicht regelmäßig zum Training kommen oder gerade neu angefangen haben. Im Vorfeld haben wir Betreuer uns nach Abwägen von Vor- und Nachteilen für die Teilnahme an Turnierrunden entschieden. Hätten wir eine Mannschaft ohne die "richtig guten Kicker", würde ich vermutlich die Teilnahme an Turnieren zurückhaltender bewerten (ist in unserem Verband freiwillig).


    Eindeutiger Nachteil dieser Turniere: es werden Ergebnisse notiert und damit sind immer auch ehrgeizige Trainer und Eltern verbunden.


    Vorteil: die Kinder erhalten Spielpraxis, die man durch Organisieren von Nachmittagen mit befreundeten Vereinen nicht adäquat bieten kann. Gespielt wird im 1:4 auf relativ kleinen Feldern. Gespielt wird im FPL-Modus (also einschließlich Elternzonen, ohne Schiri usw.).


    Wir haben es mit 4 anderen Mannschaften zu tun, die ich in zwei Kategorien unterteilen möchte:


    - 2 Mannschaften spielen schon lange zusammen Fußball (kaum vorstellbar in diesem Alter, aber wahr!) und sind z. T. schon 1 1/2 Jahre turniererprobt. Beide Mannschaften gehören zu "ambitionierten" Vereinen, wo schon bei Bambini Ergebnisse gefeiert werden. Diese beiden Teams haben auch wenig Spieler mit, so dass wenig gewechselt werden muss. ^^ Davon abgesehen sind die Trainer aber nett und entspannt, wenn auch wortreich im Coaching. Gegen diese Teams verlieren wir, z. T. auch sehr hoch (und z. T. auch ohne eigenes Tor :) ).


    - Die anderen 2 Teams sind völlig okay. Die eine Mannschaft hat immer recht viele Kinder dabei und wechselt fair durch. Wenn der eine Star, den sie haben, durchspielen würde, würden sie sicher gegen uns gewinnen können. Umgekehrt ist es genauso. Wir wechseln ebenfalls bunt durch und lehnen es definitiv ab, nur die Guten spielen zu lassen. Die andere Mannschaft ist auch ok. Die haben viele Kinder, die gerade anfangen haben mit dem Fußballspiel. Hier gewannen wir knapp oder spielten unentschieden.


    Wenn Du mit Deiner - von mir uneingeschränkt befürworteten Herangehensweise - nur auf Mannschaften der ersten Kategorie triffst, dann kann Deine Mannschaft (egal wie sehr sie sich anstrengt) nicht gewinnen, sondern nur hoch verlieren. Ich würde in diesem Fall abwarten, ob sich noch etwas tut, bei ausschließlich zu erwartenden hohen Niederlagen aber zumindest überlegen, die Mannschaft zurückzunehmen. Erst recht gilt das natürlich, wenn es auch noch ungerecht zugeht.


    Ich hatte - da ich grundsätzlich immer vom Schlimmsten ausgehe - den Eltern unsere Gründe für die Teilnahme dargelegt und welche Ziele wir verfolgen - Gewöhnung an Wettspiele mit anderen Teams, Umgang mit Regeln, Umgang mit (Sieg und) Niederlage usw. usw. - auf hohe Niederlagen vorbereitet. Wir haben uns intern als Betreuer darauf verständigt, dass wir uns bei zu hohem Ergebnisstress und zu viel Erwachsenenfußball von diesen Turnierrunden zurückziehen.


    Ich muss aber sagen, dass es wider Erwarten ganz gut funktioniert. Auch wenn ich es hochgradig albern finde, wie manche Bambinitrainer sich feiern für den immer gleichen Spielzug, finde ich genau das aber auch wieder witzig. Irgendwie bin ich auch gespannt, ob sich nicht im Laufe des nächsten Jahres doch etwas ändert an den Ergebnissen gegen diese Mannschaften.

    @Goodie


    Mit diesen lustlosen Kindern haben wir auch immer wieder zu tun. Solange diese Kinder nicht die Abläufe stören, laufen sie halt mit und wir besprechen mit den Eltern, dass sie lustlos erscheinen. Das kann sich aber nach meiner Erfahrung jederzeit ändern. Aus jungen Bambini, die scheinbar nur Unsinn im Kopf haben, werden urplötzlich Dribbler, die gar nicht mehr anders können. Da muss man ein bisschen Geduld haben.


    Problematisch wird es immer dann, wenn sie andere Kinder stören oder in ihre Lustlosigkeit hineinziehen wollen. Da muss man reagieren, aber natürlich kind- bzw. altersgerecht.


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieses "Mitlaufen" spätestens in der F nicht mehr so einfach möglich ist, wenn es insgesamt "fußballerischer" wird. Wenn ich die Hälfte der Trainingszeit damit verbringen muss, lustlose Kinder zu "betreuen", würde mich das frustrieren.

    Ja, als der Terminus "NLZ" in Verbindung mit U8 gefallen ist, bin ich auch kurz zusammengezuckt. Genau sowas steht IMO total im Gegensatz zu dem vom DFB oftmals gepredigten Paradigmen.

    Der Terminus "NLZ" ist bei U8 sicher zu hinterfragen. Nennen wir die Mannschaft mal U8 eines "jungen" BL-Vereins :)

    @Goncare


    Du hast Recht, zwei dieser drei Kinder waren mit 4 Jahren (!) ohnehin schon sehr weit oder - wenn man das in dem Alter überhaupt sagen kann? - "talentiert". Beim dritten Kind war aber nicht damit zu rechnen, allerdings ein sehr großer Bewegungsdrang mit geringer Konzentrationsfähigkeit vorhanden ^^ .


    Ich denke oder glaube, dass sie sich in den wichtigen ersten ein oder zwei Jahren ab dem Alter von 4 Jahren streng nach DFB bestmöglich entwickelt haben. Sie entwickeln halt alle vom DFB in diesem Alter als zu "trainierenden" Fertigkeiten bestmöglich. Es wird keine Zeit sinnlos in Dinge investiert, bei denen man in diesem Alter weniger große Sprünge erwartet (ich nenne jetzt mal: sich gegenüberstehen und sich den Ball zupassen oder in der Reihe stehen und nacheinander mit dem Trainer Doppelpass spielen und auf das Tor schießen). Außerdem ist m. E. für die frühen Jahre ein "Kuschelumfeld" ganz wichtig.


    Bei Spielen setzen die Kinder den Umgang mit dem Ball frei und nahezu ungehindert um. Ja, ich bin davon überzeugt, dass jedes andere Vorgehen zumindest die Gefahr birgt, dass die Entwicklung nicht optimal gefördert wird. Ich kann nicht beweisen, dass es anders nicht genau gleich gewesen wäre. Irgendjemand (glaube Andre) meinte ja, dass Training egal ist. Auch das könnte sein.