Alles anzeigenMich treiben ähnliche Gedanken um...
ich habe einige total kopfgesteuerte Kinder in meinen Reihen. Sie bekommen den Ball, sind frei, haben Platz. Was machen diese Kinder? Bleiben stehen(!) und warten auf den Gegenspieler, um dann mit einer tänzerischen Einlage an ihm vorbei kommen zu wollen. Dass das immer weniger gelingt, führt bestenfalls zur Verwunderung, nicht zu geändertem Verhalten.
Einer der Kinder dribbelt einer Ballerina gleich, leichtfüßig, elegant und ohne Sinn und Verstand. Meist kommt ein abgezockter Gegenspieler und schießt ihm den Ball einfach weg.
Andere scheinen exakt in dem Moment, wo sie den Ball bekommen, aufzuwachen. Sie starten eine Orientierungsphase, gucken und analysieren. Man kann sie fast denken hören und zack, Ball beim Gegenspieler.
Zwei stehen ständig im Weg oder laufen exakt hinter einen Gegenspieler, Arm immer oben, "hier, hier"-rufend. Sie attackieren eigene Mitspieler, stehen im Passweg und eigentlich immer falsch.
Legt sich das von alleine wenn sie älter und erfahrener werden oder sollte man da gezielt eingreifen?
Handlungsschnell ohne Hektik... ein lustiges Spannungsfeld
Beim Hallentraining frieren wir jetzt ab und zu da Spiel ein um mit den Kindern zu erarbeiten, was die bessere Lösung gewesen wäre... bei den ganz auffälligen, einfachen Szenen, etwa wenn einer den Ball erobert hat und in Richtung Tor läuft und die beiden anderen bleiben hinten stehen...
Wenn es festgefahrene Verhaltensmuster sind, hat man viel Arbeit.
Denn man muss ja dann den Weg finden, die Kinder davon zu überzeugen, dass ein bestimmtes Verhalten geändert werden soll. Und dann müssten sie ja noch die Alternativen kennenlernen und anwenden.
Um beim Beispiel zu bleiben, müsste man den Kindern, die hinter andere Kinder laufen, den Deckungsschatten erklären. Schwierig in der F-Jugend! Wenn es nur darum geht, das "hier, hier"-Rufen zu unterbinden: Bei den G-Junioren erklären wir, dass das Rufen 1. aussichtslos ist, 2. dass die Gegenspieler das auch sehen/hören und 3. dass es abgesehen davon auch nervt. Alternativ empfehlen wir, den Arm zu heben. Hat genausowenig Effekt, nervt aber nicht.
Was die Dribbler angeht: es dauert sicher ein wenig, bis Kinder erkennen und umsetzen, dass es weitere Optionen gibt. Aber meistens lernen sie es dadurch, dass sie immer wieder scheitern.