Beiträge von Keller-Kicker

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    Dein Tipp ist leider nicht umsetzbar, da kennst du offenbar die übliche Vereinsmeierei nicht: Wo gäbe es da die von dir beschworene Freiheit? Wer etwas kritisiert, für besseren KiFu verändern will, wo Kinder nichts wert sind, der ist dann 99% außen vor und der Feind. Wenn in Vereinen einige wenige machbewusst zusammenhalten, hat man keine Chance, da die breite Menge zwar oft gern rummosert, aber stets durch Abwesenheit und Verschweigen glänzt. Heidegger hat z.B. gesagt, dass man kein gutes Gewissen haben kann (woran doch fast alle glauben). Wer sich solches zuschreibt, hat gar kein Gewissen! Man kann es nur haben wollen, aber nicht für sich als gutes sichern und besitzen. Versuch das mal Trainern zu erklären, wo sich doch jeder für gut hält, schon bei 6-jährigen selbstgewiss bei denen Schuld sucht, wenn verloren wird. In den Vereinen glänzen doch alle gern vor gutem Gewissen... Gewissen - eine gute Frage, aber kein als gut feststellbarer Zustand. So gäbe es vieles, was gut zusammenpasst, denke nur an den so gern beschworenen, aber kaum je ehrlich gelebten Team-Geist - welch Irrbegriff!

    Mea culpa, aber man kann heute ja alles, was man nicht versteht einfach "googlen"... Fußball findet ja in einer Gesellschaft, ihrem marktlichen System statt. Das hat ihn enorm verändert, viele reflektieren dies o. ihre latenten Rollenerwartungen aber kaum, schimpfen nur bei Niederlagen auf die Millionarios, die halt auch nur mitnehmen, was ihre Manager kriegen können, im Grunde wie Podolski ganz einfache Typen statt "Stars". Umgekehrt die, die zwar nichts dran verdienen, aber diesen Fußball reflektieren wollen: Ich schreibe nun dies Buch, schwere Kost, da werde ich noch draufzahlen müssen, viel angefeindet werden statt es profitabel zu verkaufen - Schicksal dessen, der in Gaga-TV-Zeiten noch nachdenken und hinterfragen will, was anderen viel Geld einträgt. Nicht aus Neid, denn da wäre man selbstzerstörerisch veranlagt, aus Freude an Bewegung auch im Kopf...


    Beispiel "Der Kleine Prinz": "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", also für den klaren, einfachen Blick... Wer sieht den Fußball im System noch mit seinem Herzen? "Wenn du ein Schiff (Team) bauen willst,... lehre die Männer (Menschen) die Sehnsucht" - doch wonach, was ist hier im Fußball das "Meer"? Der Sieg, der Titel oder Aufstieg? Was treibt Spieler im Innersten, im Ersten an - eine große Frage. Was treibt die, die draußen, jenseits des Spielfeldes bzw. Platzes, die Geldgeber, Fans auch, Trainer oder Offizielle? Schon einfacher, zumindest negativ: auf jeden Fall nicht das Spiel selbst, wenn sie auch mitunter im Kopf mitzuspielen meinen. Für sie aber zählt am Ende schon eher nur der Sieg, die Tabellenposition, die (Spiel-)Klasse, der daraus erwachsende "Ruhm": wir wollen euch kämpfen sehen (nicht miteinander schön spielen), Spieler - eher Mittel zum Zweck für sie, Kampf statt Spiel - fürs Sehen statt die Spieler. Oben kriegen die dafür Geld, aber unten denkt "man" längst wie oben, vor allem im KiFu o. Dorfduell.


    Konflikte, die (mobile) Männer unter sich austragen können: da setzen schon Teams mal Trainer ab, schei.... auf die Fans, aber bei Kindern? Ohne Hilfe sind sie quasi ausgeliefert, das ist die Situation im Kinderfußball. Ab 11, 12 Jahre beginnt schon mal Widerstand, aber meist nur so, dass man wechselt oder aufhört, also ohne rechte Mittel, nur negierend, sonst passiv.

    Stimmt, Thema verfehlt war schon im Schulaufsatz immer ne Sechs! Doch ist es so, oder wird nun nur weiter ausgeholt? Schau dir den albernen Robbery-Streit an: alles unter gestandenen Männern, Profis, die Millionen "verdienen", wegen einem Freistoß, den Ribery nicht schießen dürfte. Kann man denn ernsthaft meinen, Kindern gehe es vom Gefühl her nicht ebenso? Nur artikulieren würden sie das natürlich nie so können o. dürfen. Wenn sie nun aber für einen jüngeren Mini-Star gleich ganz auf die Bank wandern, zwecks Sieg, zwecks Klassenerhalt, für ein fremdes Team im Verein, wie verletzt dürften sie da innerlich werden und sein?


    Darf man solch Ziele über diese zwangsläufige Verletztheit und all ihre Folgen für die betroffenen Kinder stellen? Ist "die Klasse" wichtiger? Darf es Wunder nehmen, wenn diese Kinder demnächst nicht mehr so vollen Einsatz zeigen, weiter abfallen, irgendwann ganz aufhören? Ich sage da: Wehret den Anfängen, die sie zweckrational verrechnen, ihre Plätze im Team für teamfremde Ziele instrumentalisieren. Die Frage also: Geht es nur um die Belange der Starken, der Trainer oder Vereinsfunktionäre, schreibt man den Rest der Kinder indirekt systematisch ab statt gerade sie zu stützen, wie es sozial wäre? Ist das Engagement für sie, für "ihren" Verein (den sie mangels Mobilität meist nie wechseln können), ihre Interessen so hintenan zu rücken? Oder ist dies System, das zu solch Praktiken (ver)führt, nicht perfide asozial gegen schwächere Kinder, ihren Spaß, ihren Fußball gerichtet: bewusst, absichtsvoll, unter der Oberfläche schönen Scheins? Ranwie funktioniert ja nur in dem, was andere vorgeben, ihm ist das nicht anzulasten - und eine echte Revolte für (vonm Leistungsdruck/Stress) freien, "echten" Fußball würde ihn sicher wie einst mich den Kopf kosten! Also sucht man Kompromisse, aber so fängt es immer an, bis irgendwann auch der Beste im Sinne des System ganz verbogen ist, nur ab und an ein gewisses Unbehagen bei allem spürend...

    Vereine sind über den DFB organisiert, arbeiten und liefern ihm zu, schau z.B. mal die DFB-Stützpunkt-Regeln an: der Stützpunkt hat in eindeutiger Hierarchie immer Vorrang vorm Verein! Oder das Lizenzwesen: der DFB bestimmt, wer wo Trainer sein darf. So hat und hält man alles "unter" sich und jeder hat systemkonform zu funktionieren - oder gehört nicht dazu zum Fußball dieser Machart!


    Aus solch Rechten würden aber auch Pflichten erwachsen. Offiziell sind minderjährige Spieler im Verein noch immer "Schutzbefohlene". In meiner praktischen Erfahrung merkt man davon aber kaum etwas. Haben Eltern Vertrauen, ja, aber meist blindes, da froh, ihre Kinder mal weg zu haben. Ich spreche Eltern ja nicht einfach "frei" von Verantwortung, aber sie haben sie nicht im "System", nicht für fremde Kinder als Team, nur privat (sofern sie nicht beim Spiel fremde kinder beschimpfen, was ja auch vorkommt). Also bitte differenzieren, wer für wen inwieweit Verantwortung hätte... Du folgst ganz der DFB-Linie: von allem als Kopf maximal profitieren, aber sich möglichst stets raushalten, wo Missstände sind, die echtes Engagement kosten würden. Hinterfrag das doch mal!

    Danke Andre, genau, es geht um die Möglichkeit. Ich sehe, dass sie bei uns im Umfeld oft real wird, andernorts vielleicht nicht, aber sie daher relativieren? Wenn auch nur einer Handvoll Kinder durch "unmögliche" Trainer ihr Spaß am Sport ausgetrieben wird, sollte sich wer im "System" verantwortlich fühlen: doch Fehlanzeige! Es wäre ein Leichtes für mehr Kontrolle statt blindem Vertrauen auf x-beliebige Menschen als Betreuer zu bauen, wenn man besagte Treue zur Aufgabe ernst nähme: ein Trainer-TÜV als Soll im Verein, zumal zum Beginn, oder wenigstens eine Trainer-Checkliste für Eltern, die sie ihm im Zweifel mal vorhalten können. Ich selbst hatte Null Ahnung, aber komplette Narrenfreiheit, hätte auch ein Kinderschänder sein können, hätte niemand interessiert! Und ja, es geht allen in Wahrheit nur um die Starken, Eliteschulen des Fußballs, auch eigentlich eine Frechheit (schon in historisch deutscher Sicht): Fördern u. Umverteilen nur nach oben? Auf die Starken, sie mögen gedeihen, viel spielen, Stützpunkte ja, aber nur für sie, weg mit den Schwachen, taugen nur als zahlende Fans: cui bono, wem nützt es?


    Ganz so würde man es natürlich nie sagen... Aber es liegt auf der Linie des Obrigkeitsdenken: der DFB gibt nur scheinheilig einen Eltern-Check heraus, was ich als Vater als eine Frechheit ohnegleichen empfinde (obwohl es natürlich schreckliche Schrei-Eltern gibt, für die auch Elternzonen* nicht weit genug vom Spielfeld entfernt sein können): Seine eigenen Leute, die die Verantwortung für fremde Kinder tragen, will er nicht antasten und lässt sie ganz unbehelligt! Aber da sieht man die enorme Macht des DFB über die Gesellschaft, Politik und natürlich Medien - nur nie ein kritisches Wort! So werden reell basisdemokratische Verhältnisse o. kritischer Sachverstand im Verein vor Ort und in den Subinstututionen dann blockiert, mit Ergebnissen wie dem hier geschilderten "Klassen"-Problem. Ich wäre sehr gespannt, wie weit Ranwie mit seinem Reform-Vorstoß kommt und wann ihm die Flügel unsanft gestutzt werden...


    *Nur am Rande: Unserem mutigem Schieri wurde beim Hinweis auf die Zonen wieder mal am WE von einem Hool-Vater angedroht, dass er nachher auf die Fresse kriege... Also, sie zu empfehlen ist da echt alles andere als die Lösung, denn die, die es beträfe, halten sich nicht dran, wäre ja auch eine Art Freiheitsberaubung! In Wahrheit würden nur ganz andere Signale des DFB helfen: contra total dramatischem Sieger-/Bestenkult z.B., Millionengehälter im globalen Standard (die den wahren Fußball nur ruinieren), Pokern um TV-Rechte usw. Alles hängt da mit allem zusammen: Ist es Teamplay, fair, gut Sport wenn die einen nur bezahlen, andere abkassieren? Nein, it's all business - Selektion des Marktes! Und unbewusst folgen alle im Streben nach der Klasse, im Abwerben und Hofieren der Besten, die Pro-Fit bringen - und im achtlosen Fallenlassen der Zu-schlechten. Der Trainer zwischen Teambetreuer und Elite-Zuchtmeister...

    Ohne mich vergleichen zu wollen, wurde auch der allgemein als wirkmächtigester Autor geltende Heidegger noch in Uni-Seminaren zuerst meist mit Spott überhäuft wegen seiner unverständlichen Sprache. Mein ihm in Hassliebe verbundener Lieblings-Prof sagte immer, dass sei eben das Los derer, die zu tief oder zu weit voraus dächten: wer liest oder versteht gar schon Nietzsche oder Hölderlin, ihre Texte taugen in heutiger Geisteskultur eher fürs Kabarett. Ich hbae ja auch mal versucht, auf Fremdgebiet Einstein's Theorien zu lesen - nichts verstanden. Nur würde mich dies allein nie dazu treiben, Einstein zu verspotten: entweder so lange die Sinnstrukturen auf Fehler hin lesen, bis ich sagen kann: da, das ist nur Blödsinn, oder einfach resignieren und sagen: zu hoch für meine Verstehenslust.


    Ja, Fußball wirkt einerseits sehr einfach, ist aber ein hochkomplexes Geschehen. Daher gibt es ja soviel Literatur und Forschung dazu, so höchst verschiedene Verstehensansätze wie Typen unter Trainern. Ist ein Jugendteam bereits "versaut", hört nur noch zu, wenn wer schreit, dann ist dies erstmal der einzige Weg, es zu erreichen: wie ich gerade in dieser Woche bemerken musste, als ich zweimal als Trainer aushelfen musste. Und vor 8 Monaten konnte ich mit den gleichen Kindern noch so über ihre Spieltaktik in Ruhe reden, dass einige nach einem Turnier (mit dem Sieg über ein jahrgangs- wie klassenhöheres Kreisligateam) meinten, dass sie endlich mal richtig zusammengespielt hätten, was toll gewesen sei. Der Star im Team, der in 7 Spielen kein Tor schoss (selbst im letzten Elfer-Schießen zweimal daneben), fand das zwar wohl gar nicht gut, dass seine Solos ausgebremst wurden, aber so muss eben jeder Trainer entscheiden: habe ich nur einen Topspieler, muss er sich nach dem Rest richten, damit das Team gewinnt... So schnell ändern sich Dinge, zum Negativen wie Positiven. Nun schießt wieder nur der Star fast alle Tore, der rest schaut eher zu...


    Wenn du genau liest, schreibe ich ja hier auf verschiedenen Sprachebenen, aber du hast recht: das philosophische Seminar sollte mir hier nie rausrutschen, didaktisch "uncool"! Aber man ist ja nur Mensch: wenn der Redeschwall sich erstmal Ausdruck schafft, wie könnte ich kleiner Wurm ihn da stoppen. Fußball wie Schreiben - das Spiel kommt zu sich, wenn die Leidenschaft mit dem Spieler durchgeht. Dies möglichst allen zu ermöglichen, ist mein Ziel und optimales Ergebnis ;)

    Danke, ja, wieso "treibe" ich mich hier herum? Der Titel bringt etwas auf den Punkt: Verein vs Team vs Individuum; zu ergänzen wäre etwa Funktionär/Vorstand/Fachwart vs Trainer, Trainer vs Team, Team vs Einzelspieler etc. Unglaublich viele latente Rollenkonflikte also. Tja, man kann meinen, diese "einfach" bewältigen, die daraus in vielen Teilen resultierende Unzufriedenheit "einfach" ignorieren zu können, was bei Kindern natürlich am leichtesten fällt. Denn über jeden und alle Aspekte einzeln nachzudenken - das würde endlos verkomplizieren, Entscheider lähmen, handlungsunfähig machen.


    Über alle anderen, ihre Interessen ungefragt von sich aus zu verfügen, lebt aber eine Art "Verfügungsgewalt" über andere, auf ihrem Rücken aus, dies sollte keiner vergessen, der ein solche Funktion innehat, wo andere nach seiner Pfeife zu tanzen haben: was für viele Gutmenschen ja wohl gerade der besondere Reiz und Kick bei der Sache mit dem Ehrenamt ist, wenn man ehrlich ist: Es macht schon Spaß, endlich mal irgendwo im Kleinen das Sagen zu haben, wo man im Berufsalltag meist weisungsgebunden zu funktionieren, als Bürger außen vor zu sein hat...


    Festspielen: E- bzw. D-Jugendliche können sich ja in der D bzw. C nicht festspielen, wie ich höre. Es sind auch verschiedene Vereine, die Spieler wie beschrieben hin und her verschieben: liegt also eher am allgemeinen Denken bzw. einem "System" dahinter statt nur an einem schwarzen Schaf. Die mutmaßlichen Misstände habe ich z.B. schon 2mal ohne alle Namen dem DFB mitgeteilt, mit Bitte um eine Stellungnahme - keinerlei Antwort! Das bestätigt dann wohl, dass dies im Sinne des DFB ist und zwar so, dass ihn nicht wirklich interessiert, wie es an der Basis zugeht: Es reicht ihm, auf seinen Medien sich in hehren Worten hervorzutun. Bloß keinem mit Zivilcourage o. echtem Engagement auf die Füße treten? Nichts reell hinterfragen oder verändern, sich nicht einmischen, wo es zur Sache gehen würde wie beim Doppelt- oder gar Dreifachspielen, Hin- und Herspringen in jüngsten Jahren, was auch belastend ist oder Team-Identität verletzt und raubt? Sollen hier schon spätere Fußballnomanden und -söldner geistig herangezogen werden? Wissenschaftliche Untersuchungen wären hier empirisch angebracht, fehlen aber völlig - nur Zufall?


    Die angeschnittenen Probleme sind keine der Trainer schlechthin, sondern ihrer Rolle, da ihre Ausbildung, so überhaupt vorhanden, der Aufgabe nicht gemäß ist, nichts sie verpflichtet, diese näher zu reflektieren: Willkür als System....? Steht dahinter, dass die, die nicht früh Profite versprechen, also die 2 "Besten", wie Ausschuss bei der Industrieproduktion mehr nicht wert sind? Überspitzt, ok, aber ist nicht was Wahres dran: nur verwertbare Elite (nun Klasse statt Rasse) zählt doch, wie bei "Züchtungsfantasien"...


    Antworten: Unzuverlässige sind offenbar zu wenig motiviert - wieso? Da muss sich wieder der Trainer fragen: liegt's an den Eltern, sollte man nicht Kinder in Sippenhaft dafür bestrafen, sonst muss der Trainer sich fragen, wieso er sie nicht begeistert. Will er es, oder hat er sie mental längst links liegen gelassen, stets liebend gern gegen Leihspieler ausgetauscht, da zu "schlecht" - was dann natürlich zur Folge hat, dass diese Kinder demotiviert sind, sich schlecht fühlen: die selbst-erfüllende Phrophecy als Teufelskreis. Leihspieler verbieten, wie regeln, dass immer zuerst die spielberechtigt sind, die reell zu Team gehören? Das ist schwierig, da müssten Staffelleiter mehr hinsehen wollen o.ä.

    sich mit Vorfällen in der Welt zu befassen, heisst, dass alles mit allem zusammenhängt. Es ist unmöglich, sich darüber rechtschaffen erschöpfend zu äußern, wer es versucht, muss sich verzetteln. Wer einfach etwas feststellen zu dürfen glaubt, wie unsere Politiker, der wirkt vielleicht pragmatisch zupackend, hat von den Dingen aber im Grundsatz keine Ahnung bzw. will es auch gar nicht: lieber "wirken", Mitmenschen verführen, ihm in seiner selbstherrlichen Art zu folgen, zu glauben, zu Willen zu werden... Keine Frage, indem wir als Menschen per definitionem ins Freie gestellt, d.h. vom uns affektiv zusammen/gefangen haltenden Wir zum Ego eingeschrumpft wurden, müssen wir uns "not-wendig" als Selbst (re-)produzieren, mit "als gewiss geltendem" Inhalt füllen...


    Früher sprach man von der heiligen Einfalt, will sagen: nur wer blind an etwas, an sich glaubt, kann stets selbstsicher entschieden sein, entschlossen handeln. So das Dilemma, in dem jeder steckt, auch jeder Trainer! Wenn man dies mal als Grundbefindlichkeit reflektiert, versteht man die Profilneurotik besser, die letztlich jeden heute wesenhaft vereinzelten Menschen on the job befällt, als innerlich Abhängigen versklavt. Früher lebte man auf seine Kinder als Nachwuchs hin, heute auf die Rentenversicherung, die im Umlagesystem angeblich auch ohne Nachwuchs sicher sei - absurd, aber glauben wir alle mal dran, solange dieser Zukunftswechsel noch nicht geplatzt ist - was aber bald erfolgen wird müssen: Alles hängt mit allem zusammen, dennoch: Abbruch dieses Gedankengangs.


    Wenn ich hier als Vater wie früher Spieler Trainer kritisiere als die, die Macht über andere, das Team ausüben können und sollen, mitunter zynisch oder frustgeprägt, meine ich nie jemand persönlich oder wäre wem wirklich böse. Natürlich ärgert man sich über manch Uneinsicht oder Unwille zur Selbsterkenntnis, da so Bemühungen ins Leere gehen o. Spieler leiden lassen, aber wir sind alle Opfer unserer vorherrschenden Ego-Ideologie. Es ist also nicht nur Trägheit oder die berüchtigte Denkfaulheit, was wider besser mögliches Wissen (d.h. Sich-in-Frage-stellen) handeln lässt, sondern "naturbedingt". Ist alles im Prinzip fraglich, kann man nicht mehr "handeln"! Das Wir - Volk, Gemeinde, Familie - alle sozialverträglichen Formen unserer Selbstdefinition sind gegenüber dem Ich auf verlorenem Posten, doch zugleich ist unser Ich wie eine Schimäre: zwar frei, aber ein inhaltsleeres "Radikal". Der Amokläufer, Terrorist, Anders Breivik, Stalin, Hitler - all solche Menschheitsretter waren alles Menschen wie du und ich, so gern wir sie auch zu Monstern verklären, damit wir, unser Ich, mit ihnen nichts mehr gemein habe, wir nicht zu verstehen brauchen, wie sie sich ausdrücklich in uns rückgespiegelt haben... Alles hängt mit allem zusammen. Kennt ihr nicht auch manch Trainer, der sich wie ein kleiner Diktator aufführt, vor dem auf ganz merkwürdige Weise Kinder sowieso, aber auch Eltern zu Kreuze kriechen, ihm nach dem lauten Mund redend, ihn gegen (endlich allen Mut aufbringend geäußerte) Kritik auch noch schützend und im Agieren deckend?


    Alles im Kleinen wie in der großen Politik, wo jeder Lautsprecher wie Steinbrück die findet, die hinter ihm stramm stehen, ihm eine Million nebenbei bezahlen für "schöne" Reden (statt riskantes, echt politisch entschiedenes Handeln). Wieso gibt es Blender, verdienen die meist viel mehr als der, der reell arbeitet? Sie produzieren sich einfach besser, darauf kommt es offenbar vor allem an... Natürlich kann sich nicht jeder damit intensiv befassen und zumeist tun es nur die, die das Wissen darüber für eigene Zwecke benutzen wollen statt über sich selbst in diesem Ansinnen lachen zu können: denn alles Profilieren und Produzieren, alles sich darin Ausleben ist am Ende doch vergeblich, jeder muss in die Grube steigen. Wir heiligen "Demokraten" haben diese Zusammenhänge unseres In-der-Welt-seins nur fast komplett vergessen, sehen die Ansätze in unserer Nahwelt nicht mehr... Sonst würde jeder Trainer die Dinge vom letzten Ende her ganz entspannt angehen können, sich in dieser Rollen als Laiendarsteller heiter gelassen sehen, über seine abwegige Gier nach dem Sieg und Titel herzlich lachend. Für Kinder wäre dies ein großer Gewinn, sie dürften endlich mal wieder frei ihr Spiel (statt das des Trainers) spielen, oder? Und vielleicht würden sie dabei in offenen Kreisen/Gruppen wie beim Straßenfußball sogar mehr voneinander lernen, als es Trainer je vermitteln könnten... (Wie und was würde hier zu weit führen.)

    Das ist das Gefährliche an Wissenschaft: sie steht für ein Ideal, dem Menschen nie genügen können. Wissen ist per se ein Irrbegriff, insofern es von endlichen Subjekten "festgestellt" wird (jenseits seines Schaffensprozesses). Nur intersubjektiv können wir uns einem Wissen "annähern", so das früheste philosophische Wort der alten Griechen: alles ist nur Annäherung, also "unterwegs" zur Wahrheit, nicht diese selbst. Unser fortschreitendes Wissen entspringt unserer Schwäche im Sein kraft (seltener) Einsicht; indem man es sich überliefert gilt es bis zu seiner Widerlegung (vgl. Popper). Zu lernen haben wir also nur das richtige Fragen, Antworten wäre vermessen, wenn es etwas jenseits gelingender Praxis feststellen wollte. Mein Befund wäre also an misslingender Praxis (Schadensfolgen im Seienden) orientiertes Nachfragen, welches aber zwecks Formulierung von Etwas auszugehen hat, das als Inhalt im Grunde ins Fragliche einzubeziehen bleibt - der hermeneutische Zirkel.


    Existenziale Hermeneutik im Eildurchgang, sicher unverständlich, aber einfacher kriege ich es nicht hin. Eine Konsequenz: deinen gesunden Menschenverstand gibt es nicht. Er ist pure Selbst-Imaginaton, da wir sterblich sind ("Krankheit-zum-Tode" als im Alltag jedoch stetig wie notwendig geleugnete menschliche Grundbefindlichkeit). Vita brevis, wir können uns nicht alles vollständig erschließen, man glaubt "selbstverständlich", alles bzw. das Wichtigste zu wissen! Wer sich vice versa eingestünde, als Mensch gerade nie und nirgends bei gesundem Verstand sein zu können, im Grunde nichts zu wissen, würde völlig desorientiert: sich nurmehr als Verrückten sehen können! Er wäre nicht mehr lebenstauglich, würde immer fast alles verpassen, wäre chronisch unzufrieden... In der Tat leiden heute viele unbemerkt daran, aber dahin will ich nicht mehr abdriften. Die "schrecklichen Vereinfacher" protestieren, da hier Fußball Thema ist: Ja, Fußball soll unser Leben vereinfachen, uns im Spiel als Fluss, in Bewegung halten contra Erstarrung, er ist Leben - bis zum Schlusspfiff, wenn die Niederlage besiegelt wird! Wenn aber schon Kinder entgegen dem Versprechen des Fußballs nicht mitspielen dürfen, dann wird es tragisch - für sie, Trainer sehen dies mithin kaum! Leben aber geht nicht in äußerer Berechnung und Begriffsartistik auf, die eben ohnehin nie ans Wahre heranreichen: Kompensation dessen, der sich aufs einfache Leben nicht mehr versteht. Der Trainer steht am Rand, spielt nicht mit, ist im Grunde ein Fremdkörper... Wo er über die Lebensverhältnisse ins Nachdenken, Grübeln geraten ist - meist sinnlos, unfruchtbar, da zu nah an seiner Zeit und seinem Ort, da verkompliziert sich sein Blick.


    Fazit: Man will das Unverständliche am Fußball wie Leben "einfach" ungern sehen, klar: Dass nicht alles immer zum Besten steht, richtig läuft, dass es dann dafür verborgende Gründe gibt, die nicht klar zutage liegen. Wieso wirkt sich das, womit Trainer ihre Spieler und Teams fördern möchten, oft negativ aus, wirkt also konträr. Wieso kann der Trainer sich nicht "einfach" so zurücknehmen, wie es gut fürs Team auf dem Platz wäre? Einfach zu verstehen kann dies nicht sein, sonst würde das Kontraproduktive nie geschehen. Wieso wollen wir alle unser Leben, unsere Welt, unsere Gesellschaft zum Positiven umgestalten, alles optimieren und verunstalten beide doch oft eher? Also: die Dinge sind recht besehen komplizierter, als man gern denkt, wie sollte man da alles in wenigen Sätzen "einfach verständlich" schreiben können??? Sei ehrlich: Geht es bei solch Anspruch dem Ich, das ihn formuliert, nicht vielmehr um sich selbst, die Trägheit des Daseins, das sich nicht gern bewegen will, vor allem im Kopf? Bitte nicht gleich sauer sein bei solch Diagnose, ich muss mich ja nunmal gegen Vorwürfe des "Verklausulierens" (als Art Schikane gegen andere) verteidigen, oder? Lest mal unsere größten deutschen Geistschaffenden wie Kant, Hegel, Heidegger - schreiben die "einfach" wie die Bildzeitung? Ist sie der Gipfel des Wünschbaren? Das geht eben nicht zusammen, "hyperkomplexe Sachverhalte", die wir mehr nur erahnen als klar erkennen, und einfache Rede...

    Hier treffen sich verschiedene Argumentationsstränge. Der Anlaß wird jetzt klarer: eine abwegige Systematik, Teams leistungsmäßig einzuordnen, indem die je jüngeren die Klassen der älteren beerben müssen, völlig unabhängig von Leistungsdifferenzen. So fühlt man sich gezwungen, ein Übel mit dem nächsten zu bekämpfen: Leihspieler hin- und herschieben, was jeweils evtl. intakte, nur insgesamt nicht höherklassige Teamgefüge verletzt bzw. auseinandertreibt. Ok, aber:


    Das Team, dass nur mit Leihspielern, gar jüngerer Jahrgänge, zum Gewinnen taugen soll, wird erstmal als solches insgesamt gedemütigt durch die latente Aussage: ihr taugt nicht, Jüngere müssen es für euch richten. Konkret geht dies zulasten derer, die weichen müssen - fürs zunächst mal abstraktes Ziel "die Klasse halten", nicht für sich selbst o. ihr Team, sondern "den Verein", seinen besseren jüngeren Jahrgang. Sie werden als Kinderspieler instrumentalisiert, oder? Dafür geht's auf die Bank: kann das das betroffene Kind einsehen? Muss, kann es so "als Verein" denken, ungefragt von denen, die ihn repräsentieren, es als konkretes Individuum in seinem Wohl, seiner Entwicklungschance übergehen?


    Bei uns ist die Sachlage ähnlich und doch anders: etliche Vereine gehen - auch ohne jede "Not" - dazu über, die Stärksten möglichst gleich doppelt spielen zu lassen, z.B. einen 2000er jedes Spiel in D und C, mangels Masse sowie Klasse. Er ist immerhin besser als viele 98er o. 97er in ihrem Team, also "muss" (Trainer-O-Ton zu den Eltern) er frei- wie samstags spielen, andere in ihrem Team auf die Bank, teils gar nicht zum Einsatz kommend. Umgekehrt helfen anderswo zwei 2001-er, die seit jeher D, zusätzlich noch Auswahl spielen, in der E aus, damit da gewonnen wird. Die 4 oder 6 anderen 2001er des E-Teams, auch die, die sonst Stamm wären, wandern dafür dann auf die Bank: zum Zuschauen statt Mitspielen verurteilt. Bringt der Verein hier in Bewegung - nein, gerade nicht! Ergebnis: sie werden in ihrem Spiel unsicherer, schlechter - damit das Team (das aufm Zettel ergebnistechnisch kurzfristig scheinbar gewinnt), sofern die numerisch ganz unnötigen Aushilfen fehlen; die, die gar nicht ins Team gehören, werden durch 3fache Förderung bzw. Einsätze immer stärker, die Schere geht immer weiter: Schwächere werden schwächer gemacht, Stärkere stärker. Ich empfinde dies als asozial, ja unmenschlich gegen die betroffenen Spieler.


    Man mag es erahnen: da mein Sohn wohl Nr. 6 oder 7 im 7er-Team ist, fällt er für die Verstärkungen aus der D heraus: sein Selbstwert- und Sicherheitsgefühl, so sein Spaß und Leistungsermögen fallen ab. Aber was soll man offen sagen, wenn "das Team" ohne Leihspieler verliert, mit ihnen gewinnt, dann heißt es, man wolle dem Verein schaden (denn man versteht nicht, wie sehr das eigene Tun langfristig Kindern wie Verein schadet und die Kritik daran im Erhören ihrer nützlich wäre). Man müsste also einen Wechsel avisieren, so bitter es fürs eigene Kind evtl. ohne seine Freunde wird - welches Gut wiegt schwerer: Fußball richtig lernen, sich stets mit bewegen und Sicherheit gewinnen dürfen o. die Freunde vor Ort? Sind diese Vereine für die Kinder da o. haben Kinder dort für Vereine zu funktionieren? Ich sehe ganz viele Kinder, die am Fußball im Verein die Lust verloren, auf Bolzplätzen o.ä. aber weiter leidenschaftlich gern gegen den Ball treten. Offenbar wurden sie übel demoralisiert, wie ich oft auch bei meinen Jungs beobachte: sie kommen nicht freudig von Training oder Spiel, sondern irgendwie niedergeschlagen, wollen - obwohl ja noch Stamm, mitunter gar nicht mehr hin. Offenbar herrscht ein kinderfeindliches Klima, ansprechen darf man dies aber nicht, da das vereinsschädlich sei...



    Noch kann ich nicht sagen, dass die 3-fache Spielpraxis zum Verheizen auch der "Geförderten" führte. Dies dürfte aber bei all denen, die nicht sehr fußballversessen und robust sind, eines Tages greifen. Auch beim Sichtungsturnier der 2001er wird so ein teamexterner 2002er Teammitgliedern vorgezogen, um die Chance aufs Weiterkommen des Vereins so zu erhöhen. 2001er dürfen also in ihrem Team nicht mitmachen, damit Plätze für gar nicht gesichtete, "aushelfende" Teamexterne frei werden. Dies ein Hintergrund meiner Rede von Manipulationen, die m.E. verboten gehörten. Langfristig hilft das Ausspielen sog. Vereins- gegen Team- bzw. Individuumsinterssen keinem außer denen, die kurzfristig (in ihrer Amtszeit) Erfolge: Tore, Siege, Titel, Aufstiege (vs Abstiege) erreichen wollen. Ich wittere da immer profilneurotischen, also auf dem Rücken unserer Kinder ausgelebt krankhaften Ehrgeiz, lassen mich aber gern belehren, wieso solch Praktiken nützlich seien...


    Vorerst hasse ich als verantwortungbewusster Vater Vereine im allgemeinen und Trainer im Besonderen (also nicht alle, aber die Ausnahmen bestätigen eher die Regel als umgekehrt), mit Fußball im Verein habe ich konsequent aufgehört: wie sollte ich mich noch an etwas freuen dürfen, das meinen Kinder so viel geschadet hat? Mir wurde diese Freude meines früheren Lebens also selbst durchweg verleidet -und ich merkte, dass mich all dies Geschreie, Gehetze, dies Rivalisieren und gegen- statt miteinander Kämpfen schon sehr lang ankotzte: seit ich als Kind von der wilden freien Wiese in den Verein wechselte... Gemerkt habe ich es aber erst anhand der Beobachtungen, was mit meinen Kindern geschah. Sorry, meine ja keinen persönlich, nur dies "System Fußball"!

    1) Kontraproduktiv heisst, dass etwas, das produktiv wirken soll und kann, sich faktisch konträr auswirkt. Ohne Vorbilder fehlen Kinder Impulse, wo sie ihnen aber - die notwendige Muße des kreativen Zu-sich-selbst-kommens erdrückend - aufgedrängt, gar aufgezwungen werden... Bekannt ist der Vater-Sohn-Konflikt: Erscheint der Vater in seiner Autorität überpräsent, verzögert sich die Persönlichkeit ausbildende Revolte des Kindes und findet entweder gar nicht oder verspätet statt... In der Tat gab es in einer prägenden Phase der Pädagogik die starke These, dass Erziehung verboten werden sollte...


    2) Das Training unterliegt vielen Einflussgrößen, zuerst den Eltern, fortgesetzt Trainern und dann sich selbst. Doch das Interessante liegt in der neurobiologisch neueren Erkenntnis, dass die Prsönlichkeitsentwicklung schon unwillkürlich beginnt. Dies stellt die herkömmliche, im Schulwesen noch vorherrschende Pädagogik vom Kopf der Pädagogen zurück auf die Füße des Kindes...


    3) Wissenschaft darf nicht undifferenziert betrachtet werden, sie ist, wo sie Menschen betrifft, einzelfallbezogen, was aber nie auf Willkür und Beliebigkeit hinauslaufen kann. Dass sich viele Wissenschaftler als Sachverständige in ihrem Wissensanspruch auch "verkaufen", ist dem Markt zuzuschreiben, der dies geldwert macht und als Akzentuierung unabhängig vom wahren Gehalt nachfragt. Es geht dabei nie um Alt oder Neu; dies betrifft nur Verkaufszahlen der Literatur, nicht deren Wert...


    4) So geht es mir auch hier um eine nuancierteres Akzentuierung im Diskurs, deren Geldwert ist jedoch per se ausgeschlossen. Differenzieren bedeutet z.B. "Vormachen" und "freies Wirken" zu trennen: Wer sagt, ich mache es euch vor, nun macht es alle genau so nach" berücksichtigt nicht die individuellen Befindlichkeiten, wer einfach etwas tut, das dann die Lernwilligen von sich aus begeistert und zur Nachahmung animiert, der gönnt ihnen ihre Freiheit, ihr eigenes Selbst (autos) und verfügt so über tiefere, wahre Autorität als Fußball-Lehrer. Kann man dies lernen oder muss man es in den Spielern erfühlen, was in der Menge der Gruppe natürlich extrem schwer fällt?


    5) ... (muss jetzt los, sorry)

    Einerseits sind ca. 150 Stunden Aufwand für eine C-Lizenz für reine Ehrenämtler ein unzumutbar hoher Aufwand, andererseits für eine Lehrperson gemessen an der notwendigen Erfordernissen (wie in der Schule) viel zu wenig. Das ist das Dilemma: völlig unausgebildete Trainer werden auf einen Haufen wilder Kinder losgelassen, learning-by-doing - jeder Fehler kann zu lebenslang belastenden Folgen für betroffene Kinder werden - ihre einzige Chance, wobei in der Praxis niemand nachprüft, ob sie diese überhaupt sehen oder nutzen wollen. Denn Kern des Problems ist die oben benannte, grundlegend divergente und als solche in aller Regel unreflektiert zu Lasten der Schächeren gelebte Interessenslage zwischen Verein, Erwachsenen und Mannschaft, Kindern.


    @Don: Mir ging es um Entscheidungsprozesse oder "management-by-", nicht um ein formalgültiges Bestehen der Vereine - ich kenne keinen Verein, wo einmal Kinder befragt würden, wie zufrieden sie sind, was sie im Verein gelernt zu haben meinen etc. Die Leitperspektive ist da völlig einseitig zugunsten der Erwachsenen, so ist der Fokus hier unter Konflikten ja ganz klar auch die Oppostion "Trainer-Eltern", "Trainer-Trainer", "Trainer-Vorstand" u.ä., oder? Und glaub mir: die Ziele "Meisterschaft Team A vs Klasse Team B" rühren weit weniger von den Spielern/Kindern als Trainern/Vorständen/Erwachsenen her, sind fürs Team selbst als fremdbestimmt, auch wenn man Kindern natürlich beschwörend leicht einreden kann, dass ein Meistertitel oder Klassenverbleib wie Schulnoten im Konkurrenzvergleich extrem wichtig seien, sie das dann auf Vorgaben fixiert wiederholen...

    Ich möchte hier mal nachfolgenden Buchausschnitt zur kritischen Diskussion stellen:


    Jeder ist seines Glückes Schmied – dies die Freiheit des Menschen als Individuum betonende Sprichwort hat einen neurobiologischen Hintergrund. So steuern schon Kinder ihre Entwicklung als Prozess des Selbstwerdens unwillkürlich selbst. Indem Gleiches als Geschick erfahren und erlebt wird, wachsen so unterschiedliche Persönlichkeiten heran, obwohl uns kein Geschehen unbeeindruckt lässt, zumal in besonders sensiblen Prägungsphasen von Kindern. Ihr Leistungsvermögen hat ca. 10 Prozent Talent als Ursache, 90 Prozent aber Training. Entscheidend ist also, wie sehr die dynamische Eigenmotivation, sein Freiheitsdrang als bloße Anlage zum Handeln im Selbstwerden stimuliert oder blockiert wird.


    Verantwortungsbewusst Erziehende als Betreuer jener potentiellen Persönlichkeiten versuchen per möglichst genauer Beobachtung und Intuition die innere Selbststeuerung kindlich werdenden In-der-Welt-seins zu erahnen bzw. zu entschlüsseln, sodann die seinsmäßig relevante Lebenswelt – Mit- wie Umwelt – entsprechend zu optimieren. Denn unsere kreative Freiheit ist nie eine unbedingte, immer auch von optimalen Bedingungen abhängig, sie kann wie zumeist in den Erwachsenen verkümmern oder sich kultivierend aufbauen. Ein Günstling wird sich stets besser entwickeln können als jemand, der vernachlässigt wird, sei ihre Veranlagung auch als gleich gut zu beurteilen.


    Pädagogisch ist die dynamische Eigentätigkeit und ihr selbstzweckhaftes Wesen, für welches das Spiel die ideale Lernstimulation bietet, die Ausgangspunkt, also kein Vormachen, Eintrichtern oder Einschleifen von Automatismen, die gleichwohl im Alltag per Routinisierung entlasten können, vor allem aber die unwillkürlich vagen Impulse zur freien Kreativität früh ersticken. Daher ist das Fordern von Leistung, Lernen oder Disziplin wie ein übergroßes Vorbild als Talentförderung immer auch kontraproduktiv! Die dem Kind eigensten Gaben werden quasi umgepolt auf die Person von Trainern und so in ihrer Zerbrechlichkeit bzw. relationalen Inexistenz als Kraft (dynamis) übermäßig belastet, d.h. apriori abgeblockt, indem sie für das Kind gar nicht mehr ins Blickfeld kommen können.


    Es entstehen so technologisch reproduktive ‚Klone‘ der vorbildhaften Seinscharaktere statt eigene Persönlichkeiten. Indem Kinder vorab per fremdbestimmender Selektivität aufs sichtbare Talent als ausbaubares Potential reduziert werden, kann sich nichts genuin Eigenartiges, kein dem allgemeinen Blick verborgen bleiben müssendes Genie mehr entfalten und aufbauen. Psychologisch erfolgt dabei eine Art Vergewaltigung, also ein gegen das werdende Eigenleben gerichteter Gewaltakt, sei alles auch noch so gut gemeint. Daher scheitert die sog. Talentförderung schon im Moment der Sichtung ihrer Objekte, die den im Werden noch seinsschwachen Subjektcharakter der Kinder vergisst, aus pragmatisch auf sich als übermächtig handelnden Subjekt fixierten Gründen im Ausblenden des Genies unterschlägt, fortan per fremdbestimmter, allzu früher Fixierung aufs sichtbar Erfolgreiche die intrinsisch veranlagt motivationalen Energien -tragisch gutmeinend - untergräbt.


    Man wird mehr eigenen Bedürfnissen, allem voran dem unkritisch artikulierten und der kindlichen Entwicklung aufoktroyierten Ehrgeiz, gerecht als denen der kindlichen Talente, so ihre Präsenz, die Aufmerksamkeit aufs Äußere der steril neutralisierten Bewertung und nackten Ergebnisse prägend. Gerade das Spielerische als mit dem Innenleben kompatibel katalytischerMovens geht verloren, so das wesentliche Spiel. Dieser pädagogische Grundirrtum führt zur hohen Ausfallquote bzw. ökonomisch ineffizienten Fluktuation im Talentfördern. Das Kind wird wie ein Rohstoff oder Speichermedium behandelt und so energetisch in Dissonanzen tendenziell ‚umgebracht‘, wobei natürlich verständige Ausnahmen in der Praxis das systemische Regeldiktat durchbrechen können und werden.

    Der Verein, das sind die Erwachsenen: Funktionäre, Trainer, beitragszahlende Eltern, die Mannschaft, das sind ausschließlich die Kinder in ihr, alle: Das ist hier der Kern der opposionellen Interessenlage im Titel! Mir scheint dies trotz vieler Beiträge nicht bewusst geworden zu sein. Eine Mannschaft kann nie nur aus 2 Spielern bestehen, deren Interesse allem anderen obenan stellen - und Kinder selbst ticken so auch niemals. Diesbezüglich laufende, spieltheoretische Untersuchungen, die hier unterbewusst im Denken die Vorlage sein könnten, orientierten sich nämlich auch stets nur an Erwachsenen, laufen so pädagogisch ins Leere ;)


    PS: Und doch, der gute Pädagoge macht aus manch Sonderschüler einen Abiturienten, dies Wissen hat sich seit mehreren Jahrzehnten in der Hochbegabten-Förderung längst durchgesetzt, dem prominenten Beispiel des Sitzenbleibers Einstein sei Dank. Es geht hier ja nicht um Wunderglauben, der aus Debilen Genies macht, sondern ums dem äußeren Blick oft gerade verborgene Genies, z.B. im tendenziell hyperaktiven Kind, das eben nie nur der Störer ist, für den schlechte Lehrer - ihren eigenen Bedürfnissen statt ihrer Aufgabe unreflektiert folgend - es abstempelnd und aussortierend halten.

    ist auch nicht böse gemeint: wie kann es sein, dass nur 2 Spieler interessant sind? Du hast die doch jahrelang trainiert, da hätte doch ein homogenes Teamplay entstehen müssen? Meine Erfahrung ist, dass man jedes Kind stark machen kann. Ich hatte z.B. einige in der F aussortierte, die zu nichts zu gebrauchen seien, so der Trainer der Ersten entschuldigend. Schon 1 Jahr später wollte er sie zurück, da sie für die Zweite zu stark seien... So schnell kann das per zielführendem Training gehen. Im meine, schlechte Spieler kann es unter Kindern gar nicht geben, wer aber so sortiert, wird sie produzieren. Kernaufgabe qua Team: Gefälle ausgleichen, die Schwächeren zu mehr Training motivieren, animieren. Die wollen eigentlich immer, wenn sie die richtigen Signale kriegen: Ich gehöre dazu, ich bin gut, ich wachse ins Team rein... Ermutigung statt Selektieren also. Letzteres ist immer schade für sie, eine innere Kapitulation durch statisches statt dynamisches Denken. Gibt doch mal allen ihre (unberechenbare) Chance!

    dass eben Eltern mit zum Kinderteam gehören. Es gibt genug Texte, die klar nahelegen, wie schädlich Einmischung von außen während dem Spiel ist: die Wahrheit liegt ja auf dem Platz, und steht nicht daneben. Außerdem ist es eine Binsenweisheit, dass man das, was man im Training nicht erlernt hat, im aufregenden Spiel auch nicht rein kriegt, denn das braucht ruhige Besinnung. Wer dir da argumentativ nicht gleich von der Logik her folgt, will es nicht kapieren. Solche Leute muss man m.E. irgendwie bloßstellen. Sei aber glücklich, dass nicht sie wie vielerorts die Trainer sind, so hast du zumindest formal das Sagen: kämpfe für dein Team! Machtworte würde ich nicht reden, am Ende melden solche Leute dann ihre Kinder ab - zu deren Schaden, der sie ja nicht interessiert. Führen ist also gefragt: MbO?

    So letzte Wortmeldung: Ranwie, ich hatte nur registriert, dass du (vielleicht doch in der Eitelkeit gekränkt, da du auch Jugendleiter bist, was ich bis dato gar nicht wusste: meinte also "den" J-Leiter, aber nicht dich, sonst hätte ich vorsichtiger formuliert) sehr intensiv (aber einseitig) auf meine kritik eingingst, das Entsetzen deiner Frau o. die Tränen deines Kindes aber nicht solch Beachtung fanden, hier von BEREITSCHAFT geredet. Bitte lies endlich mal richtig, was man schreibt! Natürlich habe ich nicht behauptet, mich besser als du in deine Familie hinein versetzen zu können. Ich hatte dieser Aufgabe jedoch mehr Raum und Gewicht als du gegeben - das ist ja keine Anmaßung, nur Interesse. Ich kenne dich auch nicht, klar, habe nur deinen Text gelesen, ihn interpretiert. Wenn das verboten sein soll, braucht man gar nicht mehr zu kommunizieren. Vielleicht schreibst du Dinge, die gar nicht so sind, also Spielverweigerung/Tränen des Sohnes, Entsetzen der Frau o. auch kurz bevorstehende, erkämpfte "Meisterschaft" zu Saisonbeginn (wir hatten noch nicht mal das 1. Punktspiel!) - ??? Mir wird's nun zu viel, egal, mach, was du willst.

    Für sein Team ist das Beste, dass es als Team spielen darf, keiner "den Tränen nahe" o. "entsetzt" sein muss, ist das nicht ganz klar? Klar, Vereinsobere wollen gern in Zeitungen lancieren, "wir", "unsere" D spielt Kreisliga. Kindern ist dies in aller Regel herzlich egal, die sind nämlich gar nicht die kleinen Miniprofis, zu denen man sie gern erklärt... Aber ok, jeder hat eh seine Ansicht auf die Dinge, da hilft nur das Lesen von Fachliteratur der Experten (mit natürlich vielen praktischen Fallbeispielen!) weiter. Wieso soll ein Team in eine Klasse offensichtlich gehören, wenn diese gerade nicht ohne Leihgaben realisieren kann? Gibt es nicht überall im Herbst Quali-Runden, um dies zu klären? Ist das System so falsch? Dann sollte man da ansetzen, statt es unter der Hand auszuhebeln zu versuchen! (Wieso wer zu Saisonbeginn kurz vor der Meisterschaft stehe - habe ich auch nicht kapiert, irgendwie verquer, da stimmt m.E. einiges nicht - aber egal.)


    Stefan: Wenn eine Ehefrau "entsetzt" ist... Na egal, echt nicht mein Problem!

    Guenter, wieso soll der der letzte Arsch sein, der sich um Bedürfnisse der ihm Schutzbefohlenen kümmert? Das ist seine Kernaufgabe. Meine Entscheidung war ganz konkret: das Team steht über denen, die meinen, sie allein seien der Verein. Wobei ich fragte, ob die dann Stress machen. Das ist für Trainer dann natürlich eine Belastung, hervorgerufen durch den (schlechten) Verein, nicht Frau und Kind. Die liegen völlig richtig und wer als Trainer gegen sie, sein Team handelt, um "dem Verein", seiner Obrigkeit zu Willen zu sein, der läge falsch! Alles bzgl. der Klasse, die ein Team/Verein habe, ohne Leihspieler-Verschiebung aber nicht erhalte, ist instrumentell Spekulation (aus falschem Ehrgeiz wider die esentliche Aufgabe), dürfte nie und nimmer Maßgabe sein. Meine Meinung, nicht mehr.


    PS: Ich kenne vor allem Trainer, die bewusst niedriger melden/spielen wollen - zwecks "Meisterschaft". Richtig ist da schon, dass man mehr an Stärkeren wächst - aber letztlich ist dies Mittel, nicht Zweck. Im Verein von R. scheint dies verkehrt zu werden - richtiges Ziel, falscher Weg, wobei in der Jugend eben der Weg das wesentliche Ziel ist. Aber viele Vereine agieren wie der von R., das weiß ich ja auch.