Beiträge von Keller-Kicker

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    Ist es nicht bedenklich, dass Wildfremde wie Andre o. ich mehr bereit scheinen, sich in die Lage von Frau und Kind zu versetzen als der Threadsteller, der deren Reaktion nur überrascht registiert? Geht es konkreter? Und das soll uns ins Aus manövirieren?


    Also da weiß ich nicht mehr, was man dazu sagen soll, außer zu fragen, wer denn für wen dasein sollte: das Team der Kinder für Trainer bzw. Verein o. umgekehrt... Alles ist aber sehr aufschlussreich, um zu verstehen, was so in Vereinen abläuft, also Dank für deine ehrliche Ansicht! Ich bin grundsätzlich gegen Leihspieler (außer in größter Not bei realen Ausfällen), schon da dies per Entzweiung Hierarchien produziert bzw. manifestiert: bei Kindern sehr fatal. Das hat die Individualpsychologie längst verifiziert, schade, wenn man es im Kinderfußball ignoriert. Und die Erwägungen bzgl. der Klasse sich einfach verquer: entweder man ist stark, dann braucht man nicht Schiebe-Manöver oder eben nicht. Warum redet man wohl vom Spiele-Verschieben? Das Team meines Sohnes spielte auch schon gegen ein nachbar-Team, die gegen uns Leihspieler holten, so - auch dank des Schiris (eines Vaters aus ihrem Team) gewannen, was - da Schiebung - zu viel Missgunst, Konkurrentdenken usw. unter allen, vornehmlich Kindern, führte. Traurig, dass man zwecks großem Sieg so was macht, ohne die massiven Schäden für die kindliche Psyche und Sozialität zu bedenken! Größte "Klasse" hat der, der sauber verlieren kann, Kinder dies lehrt!!

    Meine Frau war aber entsetzt, mein Sohn als Zweitstärkster Spieler der E1 will dann ohne seinen "Sturmpartner" sogar gar nicht erst antreten. Die Reaktion der beiden hat mich doch sehr überrascht, zumal beide ansonsten recht entspannt zu den Dingen stehen. Meine Frau meinte, das könne ich den anderen Jungs aus meiner Mannschaft nicht antun, die die ganze Saison für eine gute Platzierung gearbeitet hätten und jetzt im wahrscheinlich "entscheidenden" Spiel auf ihren besten Spieler verzichten sollen. Man könne den Kindern nicht begreiflich machen, dass eine E-Jugendmeisterschaft keine Bedeutung habe, auch wenn man das selbst so sehen würde. Die Reaktion meines Sohnes, der den Tränen nahe war, unterstützt diese These nachhaltig. Das hat mich dann doch nachdenklich gemacht.


    Ich würde dann eben wirklich nachdenken, wenn meine Ehefrau "entsetzt" ist, dass ihr Kindern das "antun" wollt, der Sohn nicht mehr spielen will, den Tränen nahe ist. Das sind doch starke Emotionen, die man nicht ignorieren, als Spinnerkram abtun sollte. Was ist wichtiger: "der Verein" o. die familiäre Integrität? Für mich ist es aufschlussreich, wie die Priorität in der Wahrnehmung konkret ist... Eins aber gilt: Professoren haben ihren Posten nicht grundlos, sind die Experten schlechthin, viele Trainer aber kommen zum Amt wie Maria zum Kind. Daher sollten sie das eigens für sie von Experten aufgeschriebene Wissen zur Kenntnis nehmen, was oft aber unterbleibt, so meine Erfahrung: Man ist ja Praktiker, meint alles zu wissen, ohne von höheren Autoritäten lernen zu müssen - wenn auch Kinder wie dies Vorbild dächten... Für fremde Kinder Verantwortliche sollten immer: erst denken, dann handeln, erst lernen, dann praktizieren, oder? Nur weil Vereine oft fast jeden ungeprüft auf Kinder loslassen, der dann "learning by doing" auf ihrem Rücken betreiben kann, ist das noch nicht gut. Du sagst, die Reaktion habe dich überrascht, mich weniger. Was besagt solch Überraschung aber? Dass da was ist, was du kaum erahnst, obwohl du zuständig bist? Was ist daran bitte theoretische Diskussion?


    Mehr sage ich jetzt nicht mehr. Fordere aber mal dich selbst, das Entsetzen, die Verweigerung deines eigenen Kindes o. Tränen angesichts der Entzweiung besser zu verstehen. Denn das wäre schon die wesentliche Kernaufgabe: wenn das nichts zählt, (wie für guenter) nur Nebengeplänkel sei, was zählt dann? Eine Klasse halten? Wenn die Familie am Fußball kaputt geht, was nicht selten vorkommt, dann würde man diese Einstellung wohl bereuen... Im übrigen: das System der Klassen(-zuordnung) mag falsch sein, das kann man auch verändern. Aber nicht durch eine per Leihspielern verquere Anpassung, die FÜR MICH (nimm diese Sicht nicht persönlich) nun mal manipulativ ist, da im Team alle spielen sollen, keiner gegen Leihspieler ausgetauscht werden: zwecks "positivem" Ergebnis (und vice versa negativem Erlebnis für die direkt Betroffenen, die Spieler, die da nicht zählen).

    Ich weiß nicht, wieso du nun ausgehend vom ersten Satz alles auf dich (als eitle Amtssperson o.ä.) beziehst: man zeigt etwas, was hat das dann mit der Person des Zeigenden zu tun. Du hast von dem Verein", also Offiziellen gesprochen. Lies es selbst nach, bevor du dich hier als Opfer fühlst, mir Lesetipps gibst, Mann! Das regt mir auf. Ansonsten ist die Position klar: jeder Spieler hat sein Team, das Hin- bzw. auch Herschieben, das machen Vereine, aber keine guten! Normal hat jeder Spieler sein = ein Team. Nicht zwei! Wozu? Man will hier so Teams stärker machen als sie sind: auseinander dividieren, auch wenn du es leugnest: für die 2 Leihspieler, die so ihrem Team fehlen, müssen in dem Team, zu dem sie gar nicht gehören, 2 draußen bleiben - der Sinn? Schon bemerkt: 2 Kinder dürfen nicht mehr mitmachen: in ihrem Team, da es um Ziele/Kalküle geht, die Erwachsene, Fremde ihnen vorsetzen!


    Für mich will man so im Ergebnisdenken den fairen Wettbewerb verzerren, eine Klasse halten, von der man meint, das Team allein könne sie ohne "Leihspieler" nicht packen. Was führt man der Jugend so alles vor Augen? Wer nichts zählt im skurilen Starkult: Teamgeist, die Zu-schlechten, Fairplay... Ob die 2 Jüngeren als Superstars wirklich die Kohlen aus dem Feuer reissen? Glaube ich nicht, sonst wären sie in Kürze im LZ! Eigentlich demütigt man so nur das D-Team und will 2 Kinder (für die ihre Freunde fast immer wichtiger als der Sieg eines fremden Teams sein dürften) zwingen, ihr Team im Stich zu lassen: gut? Und eine "Meisterschaft" soll nur von 2 Spielern abhängen??? Was sind das für Genies oder ist das Einbildung, eine neue Form von Fußball? Ich kenne kein echt gutes Team, das "maßgeblich" von 2 Spielern abhängt. Wieso "wissen das alle", wer sagt Kindern sowas? Von ihnen kommt solch selektiv-elitäres Denken nämlich garantiert nicht, Kinder denken ganz anders! Ich finde die Darstellung für den Rest menschlich auch voll daneben: gute Teams leben von allen Spielern, ihrem Teamplay, spätestens ab der E! Steht ihr real vor der "Meisterschaft" - oder nur einem lausigen Staffelsieg?


    Du kannst sagen, Kritik sei "einfach" daneben, ok, so entzieht man sich der Wahrheit, die dahinter steht: dass es in der Jugend zuerst um ALLE hier 10- o. 11-jährigen Spieler, IHRE Entwicklung gehen sollte, nicht irgendwelche "Klassen", für die mansie als Spielermaterial verschiebt: wie soll es "ausschließlich" um die Kinder gehen: wenn man die so zum Weinen treibt! Sind hier Projektionen am Werk? Da wäre meine Position völlig klar: es wird gemacht, was das team der Kinder will, fair ist! Gut, du willst so Kritik nicht hören, schon klar, bezogst, was nur "den Verein" betraf, der offenbar Leistung, Ergebnisse und "sich" (also Erwachsene) ganz in den Mittelpunkt stellt, irgendwie auf dich: vielleicht doch nicht grundlos? Ich mag es nicht, wenn man Kinder so "behandelt", sorry.


    Wäre mein Sohn so gut wie diese 2, ich würde ihm den Wechsel schmackhaft machen: dahin, wo ein Team spielt, nicht nur 2. Ehrlich, die ganze Schilderung stinkt: die Frage, was die Kinder davon halten, wurde nicht beantwortet, halt doch: Tränen. Was soll die Frage "weisst du, weswegen bei 10-jährigen alles Tränen fließen?" Weißt du es, bist du Psychologe? Ich weiß es, da du es selbst genau geschrieben hattest: da ihm sein Sturmpartner genommen wird, absichtsvoll zwecks sog. "Vereinsinteresse" (das nicht seines ist)! (Außerdem habe ich Soziologie und Psychologie studiert.) Offenbar wurde dein eigener Sohn dadurch sehr verletzt - und du ziehst es ins Beliebige, fragst mich, ob ich es weiß? Einfach "locker", ne: wozu reden wir dann hier überhaupt, wenn Tränen dir egal sind?! Oder stimmte alles gar nicht, klingt ja verquer? So, der Rest ist spekulative Konstruktion: eine kommende D gibt es noch gar nicht, einige gehen, einige kommen vielleicht etc. Daher gibt es im Herbst eigens Qualifizierungsrunden! Und natürlich fragte ich, z.B.: ob die Kinder gefragt wurden, dies zählt? Keine Antwort von dir ist auch eine, das soll nun reichen ;)


    PS: Lies mal einen Pädagogik-Ratgeber für jedermann wie "Lasst unser Kinder spielen" von Prof. Zimpel, der dort viele der hanebüchenen Auffassungen im Kinderfußball entlarvt, obwohl es eigentlich um Schule geht. Das Denken des Betreuungspersonals ist leider oft deckungsgleich, obwohl Fußball für Kinder selbst Freizeit und Spaß ist und sein dürfen sollte. Fazit: Bitte nicht gleich den Beleidigten spielen, nur da ich eine andere Ansicht habe - und Kindertränen nie ignorieren!

    Du zeigst beispielhaft, wie Erwachseneninteressen Kinder in ihrem Denken und Fühlen durcheinander bringen können. Ich habe es mal umgekehrt erlebt: zwei im höheren Jahrgang spielende starke Spieler sollten in ihrem Jahrgang aushelfen, um für den Verein "den Titel" zu holen. Dafür mussten dann sonstige Stammspieler des Teams auf die Bank, "Ergänzungsspieler" waren gleich "gestrichen". Ich fragte mich (mal wieder), wer denn bei uns auf dem Land der Verein sei, offenbar einige wenige "Funktionärsspitzen". Wozu? Eitel geht die Welt zugrunde, sprich: so macht man oft ganze Teams kaputt, die eigentlich für Kinder dasein sollen und für sie wichtig sind: zwecks Spaß an Bewegung, vor allem aber für emotionale Reife. Dies aber interessiert "den Verein" wohl nicht, jedenfalls werden diese Fälle bei uns nie erwähnt o. diskutiert - sind halt nur Kinder, was solls, deren Tabellen stehen schließlich nicht in der Zeitung...?


    Also, du merkst schon, mich kotzen all diese manipulativen Spielchen Erwachsener auf dem Rücken unseres Nachwuchses, unserer Zukunft tierisch an. Hat überhaupt mal wer die betreffenden Kinder gefragt? Falls du aber die Abgabe verweigerst, was passiert dann - Stress? Der Verein sollte für alle gleich dasein, niemand sich Vorteile zulasten anderer, zumal Schwächerer (da es hier ja so leicht ist), verschaffen. Die Kinder sollten genau in der Liga spielen, für die sie selbst sich qualifizieren. Alles andere ist nichts als Manipulation zu eigenen Gunsten, um sich damit zu beweihräuchern zu können - üblich, aber traurig, dass Leute, die Verantwortung zu tragen vorgeben, dies so nötig, also Persönlichkeitsdefizite haben, die so ausgleichen. Denk mal an dein eigenes Kind, sein Gefühl sollte hier Maßgabe sein! Schließlich ist Fußball hier nicht fürs Leben wichtiger als die Selbst-Entwicklung oder die Schule: soll mit Spaß entspannen!!!


    Hintergrund ist aber weniger die Meisterschaft als solche (der Sturmpartner könnte auch krank sein, dann würden alle sicher spielen wollen, umso mehr kämpfen - wobei die Fixierung in Form von Tränen auf solch Titel auch schon bedenklich ist), sondern das Auseinanderdividieren der Kinder durch Dritte: das kränkt sie einfach in ihrer Integrität! Ihnen dies anzutun, bezeugt für mich, dass die Entscheider alles andere als befähigt sind, eine Jugendabteilung zu verantworten! (das Vererben der Klasse gehört dazu: man denkt in Kinderklassen wie von der "Bundesliga", so Bondcoach, her, das ist doch echt krank - sorry, fördert nur irres Abwerben der Vereine, die dann eine Klasse erben, aber keine Spieler dafür haben! Wieso wäre es für ein Team - also die Kinder als wahrer Kern, nicht "der Verein" als Überbau eitler Offizieller - von Vorteil, wenn die Klasse gehalten würde, wenn ihr nur 2 starke Spieler habt, man jetzt auch zu schwach statt gleichwertig ist? Läuft das nicht auf absurden Schwachsinn hinaus: ihr würdet fast alles verlieren, außer man wirbt andernorts gute Spieler ab und platziert die jetzigen auf der Bank - sehr sinnvoll!?)

    Solch Leute sind oft enorm arrogant, auch aggressiv. Wir hatten mal einen mit "Lizenz", da dürften sich Kinder nur in kleinen Rechtecken bewegen, die er im Kopf hatte: rechter Verteidiger nur zwischen rechtem Pfosten, Auslinien und Mittellinie - sonst gabs ein Donnerwetter mit Drohung sofortiger Auswechslung oder andere Strafen. Das Team lebte ganze 5 Monate, aber ihm wars egal, bekam gleich das nächste und immer so fort. Das ist Kinderfußball in seiner aktuellen Form, von oben per DFB-Lizenzwesen abgesegnet. Wer da nicht zuerst eine höhere Lizenz erwirbt, darf gar nichts sagen, wird nur belächelt o. bei Widerworten ausgeschlossen, egal wie Recht er hat. Seid für euch die Ausnahme, mehr kann man wohl nicht ausrichten. Mit den Kindern unter diesen Trainern kann man da nur Mitleid haben, aber den Verband interessiert es halt nicht die Bohne, daher ist Reden sinnlos!

    Auf Turnieren wie bei sonstigen Spielen kann man ja gut sehen, wer wie tickt oder offen für Kontakte neben dem Konkurrenzdenken ist. Wer auf (Freundschafts-)Turniere, wo die Zähne geflescht und die Faust geballt wird, wenig Lust hat, notiert sich einfach Trainer bzw. Teams und kann sich schon bei Turnieranmeldungen orientieren, wie wohl die Stimmung werden dürfte etc. Es gibt eben aufgeschlossen konstruktive, nette und weniger nette Leute. Ich habe auch oft versucht, letztere zu bekehren, das aber geht in der Regel schief, aber eine kleine Besänftigung ist meist immer drin...


    Wichtig ist es ja generell, das Denken der Spieler wie Trainer vom Zwang zum Toreschießen und Siegen weg zu lenken auf das Wesentliche: die Kindesentwicklung, das Erlernen von Teamplay - schwierig, da der Thrill natürlich von Ersterem ausgeht. Das ist gerade das Problem - und Lernen ist bei den meisten eh nicht so attraktiv: man kann den zweiten Schritt des Erfolgs aber ohne den ersten nicht zielführend gehen, ein guter Teamgeist kostet Zeit und Mühe... Die Geduld muss zuerst der Betreuer aufbringen und vermitteln: Spaß am Lernen, das ist die schwere Aufgabe. Wenn z.B. Eltern das nicht begreifen und die Ungeduld, das "Tormachen" im Kopf ihrer Kinder fördern, dann wird ihre Bewältigung unmöglich.

    Man könnte die Vereine, die kommen, einfach fragen, ob sie je 2 Minitore mitbringen können o. Nachbarn fragen. Bei Umbro habe ich mal vier sehr stabile Minitore aus Hartplastik für je 3 Euro inkl. Netz erworben, vielleicht gibt es die noch wo. Ansonsten: Geht es um was, müssen Tore eindeutig sein. Alternative: Ein Spaß- und Freundschaftsturnier zu Trainingszwecken, wo Tore gar nicht gezählt werden. Ich habe übrigens immer 2 gegen 2 teamintern bei 8- bis 10-jährigen Miniturniere mit o.g. Toren und den im Verein vorhandenen gespielt, Champ-, Euro-, Bundes- und Ober-Liga. Wo nicht mal einfaches Passen beherrscht wird, bringt die Spielform ohne große Tore bei max. Ballkontakten, konsequentem Passen (kurz wie lang, immer flach) und ständig notwendigem Laufen (Freilaufen o. Raumdeckung) enorm viel. Ein Team gewann so schon nach 3 Wochen ihr erstes Spiel, vorher nur die "Loser" (wie sie in Verein o. Schule von anderen beschimpft wurden), da ein Jahr nie gewonnen.


    Genau richtig, was du planst, im Prinzip. Norde nur vorher die ehrgeizigen Gästetrainer ein: lernen statt siegen als Ziel. Wer das nicht teilen mag, sollte wegbleiben. Viel Glück!

    Du kennst ja die vielschichtigen Hintergründe nicht. Was ist ein Trainer? Ich habe 2 Trainer meines einen Sohnes gesehen, die allein das Sagen hatten und keine Mitsprache zuließen, selbst aber weder irgendwie von Pädagogik einen Schimmer hatten noch irgendwie Fußball spielen konnten, einer davon aber wohl als NFV-Trainer bezahlt... Und aktuell hat es auch eine eigene Bewandtnis, aber das schenk ich mit hier, es bringt nichts, sich über all das zu ärgern, nur als Erklärung. Ok?

    Danke Steini! Ich war schon letztes Jahr mit einem "illustren" Freizeitteam bei der Sichtung und es lief - am Ende - super: zwei Handballer (saßen als Fußballer nur auf der Bank, verloren so die Lust), noch ein im Verein (zum jüngeren Jahrgang) Aussortierter, 2 Jahrgangsjüngere, mein Sohn (den sein Jahrgang nicht wollte, da er einen höher spielte) sowie zwei wohl von Eltern gemeldete Einzelspieler von Vereinen, die sie auch nicht melden wollten. Klar, am Anfang war der bunte Haufen etwas unsortiert und verlor, das nächste Spiel wurde gewonnen und dann gegen den Kreisliga-Vizemeister reichte es nur zum Unentschieden, womit wir ausschieden. Aber zwei Spieler wurden zur Auswahl eingeladen, das zählte ja, einer schaffte es dann am Stützpunkt. Wieso ihn sein Verein nicht meldete, ich habe mich auch sehr gewundert, aber er war Torwart und da gab wohl das Vitamin der Eltern den Ausschlag. Umso mehr freute es mich für ihn. Offensichtlich war er diskriminiert worden. Mal sehen, wie es nun wird, diesmal versuche ich ein Vorbereitungsspiel, da 2 Vereine ein wenig kooperieren. Aber zum Training fehlt mir der Platz: Vereine sehen nicht die Chancen der Zusatzförderung meist negativ als Konkurrenz, was es irgendwo ja auch ist, zumal ich mal Trainer war...


    Ein Trainingslager wollte ich auch mal vorschlagen, hätte es auf Wangerooge organisieren können, aber die Trainer hatten eben dafür keine Zeit. Fand ich schade, da ich es mir auch gut vorstellte. Deinen letzten Absatz werde ich aber mal als Motivationshilfe weitergeben.

    Da in den Teams unserer Söhne die Spielerzahl einerseits stetig abbröckelt (beide mussten schon öfter neue Teams suchen, da alte mangels Masse aufgelöst wurden), andererseits bis zur "C" ja auf 11 im Feld aufzustocken ist und die Trainer nichts für eine Trendumkehr tun, möchte ich einmal fragen, welche Maßnahmen erfahrene Trainer vorschlagen würden (ob die dann vom einzelnen Vater aufgegriffen würden - ein anderes Problem).


    Ich hatte mir nach außen überlegt, in den Sommerferien einen Förderkurs auf dem Sportplatz vor Ort anzubieten (in Koop mit der Jugendpflege), dann Mini- oder Blitzturniere bevorzugt mit Teams, denen es ähnlich geht: entweder haben so deren Spieler schon eine Verbindung zu uns, falls ihr Team aufgelöst würde, oder im Notfall bestünde ein Kontakt zwecks SG. Dann habe ich ein Freizeitteam beim Sichtungsturnier des DFB gemeldet, wo Einzelspieler anderer Vereine integtriert werden können, die selbst kein komplettes Talentteam stellen können. Auch ein Schulturnier hatte ich angedacht, aber die schulen blockieren es bislang.


    Wichtig wären mir vor allem teamintern einbindende Maßnahmen, um zu mehr Teamplay zu kommen und den Spaßfaktor zu erhöhen. Es wird eigentlich von außen nur negativ rumgeschrien und gemotzt, aber da sagt man im Verein, die Trainer seien eben so und nicht ändern. Wenn die Spieler aber auf dem Platz stärker auf ihr Spiel im Team fokussiert würden, kriegten sie Störfaktoren nicht so mit. Daher wollte ich 1mal privat zum Grillen einladen und dann wie bei einer Mannschaftssitzung eine Videoanalyse präsentieren, die allen vielleicht unverfänglich vorführt, dass bei uns meist nur egoistisch gedribbelt und gebolzt wird, so dass viele unzufrieden sind und auch motzen, wogegen andere Teams eben zusammenspielen und Ruhe auf dem Platz halten. Oder wie könnte man sonst etwas zum Positiven bewegen, um die Teams u.U. noch zu retten.


    Z.Z. wollen im 12er D-Team, als 7er spielend, 6 Spieler wechseln o. aufhören, im 11er E-Team hörte ich von zweien, das sie keine Lust mehr hätten - beide müssten aber eigentlich 9 aufs Feld bringen, also eine recht dramatische Lage, die aber sonst allen egal ist, Motto "Da kommen vielleicht noch welche, abwarten...", "Wozu brauchen wir überhaupt eine Jugend..." o.a., aber kaum konkreten Maßnahmen. Ein Trainer hat einiges aufgegriffen, z.B. TW-Training. Oder legt die Erfahrung nahe, lieber gleich aufzugeben und sich umzuorientieren. Unsere Kinder haben schon länger mehrere Angebote anderer Trainer, die auch öfter bei mir anrufen, haben aber ihre Freunde in ihren jetzigen Teams und wären traurig, falls es die eines Tages nicht mehr gäbe - lernen täten sie aber anderswo mehr. Was tun? Vielen Dank für alle Tipps!



    PS: Dies Thema hätte unter "Nachwuchs..." hingehört. Ich weiß leider nicht, wie ich es dort hin bekommen.

    Wenn der Große sich klein macht, zeigt er sich kommunikativ und die Kleinen "unter" ihm müssen sich nicht größer machen, als sie sind. Manche tun es trotzdem und finden alles schlecht, was sie nicht sofort verstehen und ein anderer drauf hat. Da muss man dann per Diplomatie durchhalten, so schwer Anpassung nach unten mitunter fällt. Die Alternative ist, dass die, die gegen dich sind, andere damit zu infizieren suchen und plötzlich x Eltern gegen dich intrigieren. Dann bereut man meist, dass man vorher halsstarrig war. Also, solange man sich nicht dauerhaft verbiegen muss: der Baum, der sich im Sturm nicht biegt, zerbricht. Gilt auch für Spieler im Sturm ;)


    PS: Ansonsten gilt, dass der, der komplizierte Dinge einfach ausdrücken kann, ein Genie ist. Gemeinhin bleibt meiner Ansicht nach die Alternative, sich nur um einfache Dinge zu kümmern oder manchem geschwollen redend zu erscheinen. Ist aber nicht meine Absicht!

    Ach so, ich dachte der Hintergrund wäre aus den Medien bekannt. Man sollte da nicht Sekte (Scientology) und Methode (Clearing) bzw. Theorie (Szientologie) verwechseln, nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Methoden und Theorien gibt es unzählige, fast alle interessant, da Menschen lange daran gearbeitet, viel investiert und nachgedacht haben: keine Krähwinkel. Manche mausern sich dann eben zu Sekten, in die sich einzuklinken auch spannend sein kann, - sofern sie einen wieder rauslassen, wenn man seine Erkenntnisse gewonnen hat... Watzlawick et al. hatte mit seiner Frage "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" eine ganze Meta-Wissenschaft (Systemtheorie - wieso gibt es im Fußball eigentlich niemand analog zu "Familienaufstellern"? Ich würde das ja gern machen, aber die würden mich dann für völlig irre erklären...) ins Leben gerufen, die ungeheuer fruchtbar für alle Fachbereiche wurde und bei einigen der fortschrittlichsten Trainern zur spezifischen Anwendung kommt. Dazu gehört: wer an eine Wirklichkeit, einen Gegner o. sein Spiel z.B., glaubt, ist schon sektiererisch: auf dem Verlierergleis.


    Um Methoden zwecks Anwendung tiefgreifend, also in ihrer vorangehenden Theorie zu verstehen, muss man eben lange "nacharbeiten", nicht nur ein Video kaufen und ab-sehen; ein Methodologe, der ich wohl eher wäre, will das nicht unbedingt. Aberseine Vogelperspektive ist keine Arroganz, nur ein anderes Interesse gegenüber den Dingen - angewiesen auf maximale Offenheit ringsum. Erfolgreiche Methoden sind mir schon wieder irgendwie verdächtig. Denn Erfolg frisst bekanntlich seine Kinder, das ist wie Katzenmusik: am Anfang befreit sie, am Ende findet sie sich nur selbst gut, ist nur laut. Es klingt gut, dass Coerver zukunftsoffen sei. Leider habe ich keine Zeit für intensive Studien (also der grundlegenden Theorie hinter der Methode), da mein Weltbild z.Z. geschlossen sein muss. Meine Studien gelten als Phänomen den normalen Jugendtrainern, die viel anspruchloser sind, unmethodisch arbeiten. Jeder, der einer Methode folgt, ist da eben "auf einem richtigen Weg", viel weiter. Welche Methode aber nun die beste sei, dies ist vor allem eine Frage an einzelne Methoden. Wer sie für sich beantwortet, der muss dem Methoden-Wissenschaftler verdächtig sein, was aber kein böser Wille ist. Wenn Coerver sich aber per se hinterfragt, offen für Neues ist, dann wäre sie schon ohne fixen Wesenskern: mehr als "eine" Methode". Zu kompliziert, sorry! Wer Methoden folgt, wird methodologisches Er- und Abwägen immer ablehnen müssen, zumal, wo es nur an er Oberfläche untersuchen will/kann: bin eben nur Fußball-, nicht "Coerver-Verückter" (dein Wort!) - auf der Suche nach einem (für unsere Zeit) wahren Fußball ;)

    Hallo Maik,


    du hast deine Mailadresse vergessen, daher hier meine Antwort ohne Anspruch auf Richtigkeit (und deine Mail für Dritte zwecks Nachvollziehbarkeit):




    Wer auf andere herab schaut, den Dia-log scheut, ist meist dem anderen irgendwie unterlegen, das musst du dir immer dabei denken! Und du als Trainer hast ja die Entscheidungsmacht. Seine Arroganz könnte auch Selbstschutz oder Frust über deine Macht über sein Kind sein. Wie gut es wirklich ist, kann ich ja nicht sagen, das Urteil ist eh immer subjektiv. - Wenn er "denkt", er kann es besser, lege doch mal die Füße hoch und lass ihn i.S. situativen Führens machen, es zeigen? Habe ich auch mal gemacht und er kam gar nicht gut an. (Kinder finden Abwechslung spannend - in Vereinen gibt es sie, also Trainertausch leider fast nie, wissen nachher aber genau, was gut für sie ist.) Käme er besser an als du, gewinnt das Team durch ihn, ist das im Sinne des Teams ja auch kein Risiko: damit müsstet du dann aber klarkommen. Ich finde das einen fairen Weg und würde davor keine "Angst" haben. Wäre er wirklich besser und du lernst was o. überlässt ihm das Feld, zeigst du menschlich echte Größe. Wer aber so fixiert auf und vernarrt ins eigene Kind ist, dürfte im Sinne des Teams nie gut ankommen: dein Risiko dürfte so minimal sein. Kneift er, wird er nie mehr was sagen dürfen, ohne dass du das beste aller möglichen Argumente hast. Nur mit großem Mund meckern, nichts machen - die sind immer die Besten ;)



    "futbolistico" hat dir auf der Website: Forum für Fussballtrainer - Fussballtraining - Spiele - Sozialverhalten (http://www.trainertalk.de/fussballtrainer) folgende Nachricht gesandt:


    Hallo Kicker,


    ich habe deine Antwort zum Thema: Eltern versuchen zu viel Einfluss zu nehmen – Lösungen?


    Daraus hat mir dieser Absatz ganz gut gefallen:


    isoliere den Schlimmsten konsequent und statuiere ein Exempel. Das schreckt dann andere ab, kostet aber natürlich den Mut zur persönlichen Konfrontation: Erkläre die Vernunft der Sache, vereinbare gemeinsam, dass im Interesse am guten Spiel und Sieg - das wollen wir doch alle, oder? - der erste Störer den Mund zugeklebt bekommt. Das dann bis zur vollen Lächerlichkeit für diese Person (in Andeutung) durchziehen, sie zur Witzfigur machen. Schreckt alle ab. Probiers mal situativ aus, Teamführung macht Spaß, wenn man die Position hat, Kotzbrocken den Spiegel vorzuhalten.


    Nur weiß ich nicht wie ich das anstellen soll. Der besagte Vater ist mir rhetorisch überlegen und sieht nur von oben herab auf mich bzw. uns als Trainer.


    Ich möchte den Kindern U11 nur das Fußballspielen bei brimgen. Er denkt er kann es besser und sein Sohn sei der Beste. Doch leider ist das nicht der Fall.


    Dazu kommt, dass er selbst mal Trainer war und denkt er ist der Beste. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.


    Danke Gruß Maik

    Mach es nicht zu kompliziert: du hattest was von anonym beschimpfen geschrieben, daher hatte ich dich nochmal wörtlich zitiert - und festgestellt, dass das dann wohl falsch formuliert (und zu verstehen gewesen) sei. Problem geklärt! - Gut, du hast einen Doktortitel. Ich finde der gehört - wenn - über den Schreibtisch. Er bedeutet ja - sofern man nicht gutsituierter Politiker mit Ghostwriter ist - ca. 3 Jahre viel Arbeit. Ich bin an dieser Aufgabe selbst gescheitert, obwohl ich für andere manches - gegen Bares - geschrieben habe...


    Zum Thema ist nun vieles gesagt, finde ich. Periphere Wahrnehmung wäre villeicht noch ein Stichwort, das Guenter ja umgriff: alle gehören dazu, aber nicht alle haben das Sagen. Diese Asymmetrie (vs Gleichberechtigung) ist nötig, birgt aber naturgemäß Probleme, wenn der oben die unten unterbuttert. Ob der Fußball real so erfolgreich ist, wie er sich per Marketing inszeniert? In unserem Dorfverein gab es mal 15, jetzt 12 Jugendteams (120 bis 150 Spieler in ca. 14 Jahrgängen), aber nur zwei Herren-, kein Damen- und ein Ü-40-Team (ca. 45 Spieler in 32 Jahrgängen)... Irgendwie schrumpft da was zusammen. Und dann noch: in der G/F--Jugend der beiden Jahrgänge meiner Jungs gab es zusammen mal 25 bzw. 28 Spieler, je zwei Teams voll begeistert bewegter Kids. Heute, vier Jahre später gibt es in einem Jahrgang ein Team, wo es schon eng wird, und im anderen gar kein Team mehr... Aus einem Team spielen ganze 3 Kinder noch Fußball. Bei uns früher, auf der Wiese spielten mit 12 noch alle die, die mit 4 oder 6 anfingen, keiner verlor seine Lust., und das ganz ohne Trainer als Motivator. Was geht da ab? Nicht ganz so negativ, aber doch ähnlich ist es ringsum vielerorts. Woran liegt das, ist das erfolgreich? Ja, an den TV-Geräten , auch den Stadien und den Partymeilen zur WM tummeln sich sehr viele "Fans", viele auch "sogenannte", der Alkohol fließt auch gern in Sky-Gaststätten in Strömen.


    Erfolg des Fußballs ist schon da, aber die Wiesen, wo ich als Kind spielte, sind heute weg und zugebaut oder leer, Kinder ja auch Mangelware: dieser Fußball, dem mein Herz gehörte, ist praktisch fast tot. Man ahnt es: vom Kneipenfußball, auf den viel hinausläuft, während auf den Stadionplätzen aus der Ferne gekaufte Stars wie Raul (nichts gegen ihn als Spieler und Mensch!) uns verzücken, bin ich - zumal für meine noch aktiven Kinder - nicht so ein Fan. Ihr sicher auch nicht, oder? Also kann man sich Gedanken machen, wieso der eine Fußball so boomt, und der andere fast verschwunden ist, warum es schon im Kleinkinderfußball so viel Missgunst, Streit, Stress gibt - für mich eine ganz entscheidende Frage, auch gesellschaftlich... Vielleicht verspricht dies Fragen keinen Sofortnutzen, aber davon gibt es in unserer Welt schon zu viel, wir können uns als Konsumjunkies vor Angeboten ja kaum noch retten.

    Respekt für dein Eingeständnis! Ja, was hätte Marius machen sollen: wird ja vom FC fürs Toremachen bezahlt? Nur wenn der Verein erst Fairplay, dann Tore als Ziel setzt, hätte er im Sinne des Arbeitgebers gehandelt ;)


    Nun gibt es aber Videobeweise, wie ist es damit? Ist es da vom Schieri nicht schlau zu fragen statt falsch zu entscheiden? Fragt er und der Spieler lügt, wiegt diese Den-Schieri-Lügen-strafen/schimpfen-Unwahrheit nicht ebenso schwer wie ein Schimpfwort? Kann dann von Tatsachenentscheidung noch gesprochen werden? In der Tat tun sich hier einige Probleme auf, so dass viel für Nicht-Fragen spricht, solange dies unklar ist.


    Das Gute: der FC hat trotzdem gewonnen, hätte auch sonst Marius wohl nicht arbeitsrechtlich belangt ;)

    "Spieler dem es unter Druck gelang, die Augen hoch zu nehmen. Fast alle hatten mit der Ballkontrolle extrem zu tun und dadurch bedingt kaum Zeit sich um ihre Mitspieler und deren Laufwege zu kümmern..." - das unterschreibe ich dir ja sofort. Ist doch nur Neugier!


    Ich hatte mich oben am Passus gestoßen, der Strafen für die androht, die die C-Methode Außenstehenden verraten sollten, und zwecks Erklärung nachgefragt. Gut, ich muss bzw. will mit Fußball kein Geld verdienen, bin also davon unabhängig. Methoden interessieren mich beruflich trotzdem. Will man sie nicht offenlegen, ok, darf man es aber nicht (wie oben nun mal geschrieben), finde ich das schade. Da kann ihnen (wie der ihnen notwendig zugrundeliegenden Theorie, z.B. dem Menschenbild) nicht jeden per "Querlesen" auf den Zahn fühlen, so prüfen, bevor er sich damit näher befasst. Ok?

    Danke! Das Wort Sekte hast du nun gesagt, nicht ich, aber ich gestehe: ein wenig im Kopf spuckte es mir herum. Sekten sind ja per definitionem "geschlossene Gesellschaften", in deren geheimes Wissen nur Einlass erhält, wer sich ihnen in irgendeiner Form einem öffentlich Unhinterfragbarem unterwirft, statt weltoffen mit jedem frei umzugehen. Auch in Sekten geht es in der Regel unter der Hand primär ums Geldverdienen, nicht Religion bzw. besondere Freiheit im Geiste o.ä. Ob man das Geld-Ziel in der Praxis realisiert, ist dabei letztlich unerheblich, es geht um den Umgang mit Abweichlern, Nicht-Eingeweihten etc. Ich kann da bzgl. Coerver kein Urteil sprechen, wünsche mir Weltoffenheit statt Esoterik, die Außenstehenden stets sektiererisch erscheinen muss.


    Ich bin aber zugleich neugierig, habe so z.B. auch Ron Hubbard gelesen, denn Begriff und Methode wie "Clearing" entfalten ja nicht grundlos ihre Wirkung und der Name "Scientologie" als Frage statt Feststellung verstanden, ist interessant: Was weiß ich über mein Wissen, wieso "wissen" andere etwas, was ich nicht verstehe oder erfasse? Sprachcodes übrigens gibt es dann nicht sinnvoll als Begriff, da Sprache lebt: Jeder versteht Worte gemäß seinem Wirklichkeitswinkel. Was man nicht sogleich versteht, kann man per se ablehnen oder als Herausforderung wahrnehmen, die eine Gegen-Wirklichkeit aufzeigt. Menschen <denken> eben verschieden - und das ist gut so, benötigt jedoch Toleranz: da die meisten Menschen ihre Welt gern selbstverständlich haben und halten wollen. (Dies nur als psychologischer Hinweis, wieso die meisten Menschen auf ihnen unverständliche Sprache sog. "Reaktanz" zeigen, d.h. tiefergehende Fremd-Wahrnehmung gar nicht "aktivieren" wollen. Ich bin kein Fach-Psychologe, kann den Mechanismus nur so oberflächlich erläutern, weiß aber, dass im Marketing Reaktanz das Problem ist, mit dem man sich am meisten beschäftigt, um mit neuen Produkten die Nuss im Kopf der Konsumenten zu knacken.)


    Also Coerer klingt interessant. Schade, falls man erst zum Anhänger werden soll, bevor man die Methoden offenen und freien Geistes prüfen darf.... wer richtig liegt, braucht doch Öffentlichkeit nicht scheuen, sucht sie maximal, damit seine Sicht sich durchsetze, oder??? Sekten jedoch schließen lieber ein als aus, das ist hier die entscheidende Differenz. Aber danke für deine Ausführungen!

    "ICH bin der T...", "Personalentscheidungen", "Welpenschutz" - da ich z.Z. eher Eltern denn Trainer (nur bei bestimmten Gelegenheiten) bin, habe ich eine komplett andere Sichtweise. Nicht das ICH sollte zuerst zählen und ganz obenan stehen, Kinder sind kein Personal o. Material des Trainers, Eltern keine Hunde... Im Leben geht es leider meist zuerst um Macht statt die Sache. Dies kommt hier voll zum Ausdruck, statt dass der Trainer einem Teamgeist dient, dies betont (z.B. gegenüber einem unzufriedenen Papa.) Die Macht hat per se hier zuerst der Trainer, er kann als die Form des Umgangs und Kommunikationsbedingungen bestimmen. Ein hohes Privileg, da menschlich hier alle auf einer Stufe stehen (nicht wie z.B. in der Schule ein Lehrer-Schüler-Verhältnis besteht: oft haben sogar einzelne Eltern fußballfachlich mehr Kompetenz als der, der nun mal den Trainer-Posten innehält). Sieht er Eltern nur als lästig, lässt sie dies und seine Obrigkeit spüren, qualifiziert er bald erwachsene Spieler als Welpen ab und signalisiert alles andere als sachgerechte Dialogoffenheit, so wird er bei mutigeren Eltern entsprechend Aversionen, Aggression ernten - zurecht!


    Es geht ums Miteinander, Teamgeist, nicht Machtspiele - und es sollte immer das Wohl der Mannschaft, aller Spieler vor dem privaten Wohl des Trainers (Ruhebedürfnis, wobei Ruhe - vor dem nächsten Sturm der Revolte - und echter Frieden nicht dasselbe sind) im Mittelpunkt stehen. Natürlich gibt es in der Sache uneinsichtige Eltern, die nur ihr Kind, nicht das Team nach vorn bringen wollen. Auch ihnen sollte man 1-, 2-mal die Sache vernünftig näherbringen: nachdem man sie kurz offen zur Diskussion stellte. Denn auch Trainer sind Menschen, haben blinde Flecken in ihrer Sicht und es gibt fundamentale Wahrnehmungsdifferenzen: der eine sieht eher Potentiale als wichtig fürs Team an (wo steht es und jeder Spieler in ein, zwei Jahren), der andere nur die aktuelle, von ihm subjektiv beurteilte "Leistung" (wo fraglich ist, was entscheidender ist: das konsequente Nach-hinten-Arbeiten o. der geniale Geistesblitz, der Torabschluss o. der öffnende Pass, Kampf oder Kunst: individuelle Zweikampfstärke o. die Zweikampfvermeidungsstrategie per Teamplay etc.).


    Streiten sich Trainer und Papa, gar lautstark, gibt es immer einen Verlierer: das Kind, das dies mit kriegt, wie über es (statt mit ihm) gesprochen wird, es Gegenstand eines Streits zweier Personen ist, die BEIDE für es Vorbild sein sollten - ganz schlecht: von BEIDEN (wobei aber der Trainer qua Macht mehr Verantwortung hat), wenn dies nicht in Ruhe unter 4 Augen geschieht. Das Kind muss diesen fremden Konflikt verinnerlichen, was fortan belastet. Also geben kluge Eltern i.d.R. resignativ nach und lassen den Trainer machen, gleich wie "idiotisch", i.d. macht- und selbstbesessen, seine Ansichten auch seien, unkluge aber provozieren Dauerstress ohne Erfolgschance - doppelt zulasten des Kindes. Dagegen helfen z.B. transparente, beim Elterntreffen ausdiskutierte Regeln, was wichtig sein soll: Sieg oder Mitspielen von allen (was stets der erste Aufhänger für Streit ist: spielen die Stärksten oder alle - nur bitte nie zuerst die "Trainer-Lieblinge" gemaß Vitamin B, so dass alle dem Trainer in den A. kriechen müssen, dann meist auch tun!). Bei einer LZ-Ersten ist es klar, sonst aber...


    Der Trainer kann Eltern maßregeln und belehren, auch den "Eltern-Check" des DFB an die Hand geben, Eltern ihm einen "Trainer-Check" leider nicht - und mitreden, zu sagen haben sollen sie i.d.R. nichts, sei es auch sachlich noch so richtig, so das praktizierte Prinzip - Vereine wie Verbände sind da machttechnisch äußerst einseitig veranlagt, als sei man schon in der Pampers-Liga bundesligareif, wo Trainer-Profis zurecht allein das Sagen haben. Aber auch bei Misserfolg/stimmung in aller Konsequenz den Kopf hinhalten müssen, also mitnichten einen Persilschein wie meist im Jugendfußball besitzen!!! Dies u.v.m. sollte ein guter Trainer nicht ausnutzen, Konflikte besser pro Teamplay entschärfen: "deeskalierend wirken". Denn nur so lebt er Fairplay, vor allem gegen die Kinder, die sonst schnell zwischen Erwachsenen-Fronten zerrieben werden, als Leidtragende belastet, schlechter werdend: Papa "lässt" sein Kind umziehen, Trainer "lässt" Aversionen gegen Papa am Kind aus o. forciert, dass Papa! wechselt... Was macht das im Kind? Macht ist zwischenmenschlich nie ein Freibrief, sollte mit sozialer Verantwortung korrespondieren! Dies Bewusstsein fehlt vielerorts - und das hat im Fußball leider eben "System". Darüber könnte man mal diskutieren, denn es ist die Basis von allem... Daher wünsche ich jedem das Vermögen zur Selbstkritik (Selbstreflektion im "Erkenne dich selbst") als Chance zu authentischem Zu-sich-Kommen (in der Sicht der Anderen), das sprachlich mit gegenseitigem Respekt statt leichtfertiger Abwertung, Machtdemonstranz u.ä. beginnt. Ein wahrhaft guter Trainer löst alle Konflikte im Team, überzeugt alle in seinem Geist - und hat daher bald zwischenmenschlich keine Probleme mehr!

    Das ist es ja gerade: Dorf ist nicht gleich Dorf, in der Stadt ist jede Vereinsführung wegen Konkurrenz zur Angleichung: nach oben! gezwungen. Auch nur "Zugezogene" oder Fremde werden integriert, nicht nur die, die sich seit altersher kennen. Erwachsene sind mobil, Kinder aber kaum. Sie sind den Verhältnissen vor Ort, wo per Schule alle Freunde sind, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und die Herren kriegen von Vereinen meist gute, gut bezahlte Trainer mit Ausbildung (400 Euro), oft noch in der KK mehrere, ebenso geprüfte Schieris; zudem können sie sich selbst bei Misständen wehren. Kinder aber bekommen schlecht o. unbezahlte 'Trainer', die oft nur der Posten 'qualifiziert': fast immer ohne Ausbildung, ohne viel Interesse und Erfahrung, aber mit Profilneurosen oder Geltungs/Machtbedarf, meist selbst nichts als Eltern, die z.T. nicht mal Fußball spielen, so nichts positiv vormachen können, aber das Zepter führen. Wären in Musikschulen Klavierlehrer denkbar, die nicht Klavier spielen können, keine Übungen wissen etc.? Und auch Schieris sind erstmal Eltern, die alles andere als neutral pfeifen, Fairplay vorleben oder Jungschieris, die sich hier ausprobieren sollen, aber bei den Schrei-Attacken aus dem Umfeld a. überfordert sind und b. so bald selbst nur die Lust verlieren.


    Das ist für mich eine echte Tragödie. Wieso ist uns unser ohnehin knapper Nachwuchs gerade in dem Alter, in dem neurowissenschaftlich erwiesen die geistige Aktivität am höchsten, doppelt so hoch wie bei Erwachsenen ist, nichts wert? Dabei wäre es so einfach: Kinder brauchen nur wenige Impulse, erlernen das Meiste noch voll eigendynamisch, man muss sie nur laufen, auch mal hinfallen lassen, sie stehen wieder auf und machen es schon besser, wenn der Rahmen (keine Hierarchisierung u. Schüren von Missgunst) es hergibt. Und wer es in diese Richtung verbessern will, wem die Kinder aus freien Stücken zu- d.h. von anderen weglaufen, ja, im falschen Dorf ist er sogleich der für alle erklärte Feind. Kinder haben da keinerlei Rechte, wer dafür eintritt, ist ziemlich allein. es geht mir also um das allgemeine Klima, nicht bestimmte Leute, die nur im Ideal des Mainstream mit schwimmen: double income, no kids...


    So meine Erfahrung als Zugezogener, der für etwas mehr Trainingsqualität sorgen wollte, auch als Co-Trainer (mehr war nicht zulässig) ein Team übernahm, das - seit einem Jahr ohne Sieg - kurz vor der Auflösung stand, etliche Spieler trainierten schon auswärts. 2 Jahre spielte es in höheren Staffeln um Platz 1 mit, gewann dreimal gegen die Erste - und dann wurde es als jahrgangsjüngeres Team anstelle der Ersten in die höchste Staffel gepackt, ich trat aus Protest zurück, alles ging hoch verloren, kein Kind kam mehr. Heute spielt kein einziges Kind dieses Teams mehr vor Ort in seinem Verein! Etliche Kinderteams gingen so ähnlich über die Jahre auch kaputt, Jahrgänge, wo es einst 2 Teams gab, exisitieren heute nicht mehr, über 100 weniger Mitglieder in Jahresfrist... Interessieren tut es keinen, wieviele Kinder da auf der Strecke bleiben, ihrem Fußball verloren gehen und später vielleicht aus Frust randalieren - Verbände schon gar nicht. Aber dass wer wie ich Kindern danach ein wenig Straßenfußball organisatorisch ermöglichen wollte, das war ein Verbrechen! Tja, diese bösen Eltern, die wagen, als Nestbeschmutzern - auch noch studierter Pädagoge - nach Qualität zu fragen, bei Kindern beliebter waren, etwas tun wollten, ohne Absegnung von oben taten, was diese blöden Kinder auch noch begeistert aufnahmen - weg damit, raus und aus, so mein Dorf-Erlebnis. Daher fuhr ich hier aufs Thema "zwanghaft" ab, fahre selbst lieber in die Stadt, meine Kinder aber... Es ist für verantwortungsbewusste Eltern sehr belastend, ohnmächtig mitansehen zu müssen, was da in ihren Kindern aus Unverstand, aber auch Unwille zur Sachauseinandersetzung kaputt gemacht, fürs weitere Leben zerstört wird!


    PS: Klasse, diese Broschüre: http://www.dfb.de/fileadmin/us…07/Flyer_Fair_bleiben.pdf, aber auch bezeichnend, indem man sie nur an Eltern richtet. Bei 90% Teams meiner Kinder gab es immer einen, der da am lautesten schrie und schimpfte: der Trainer. Kennt der DFB diese Realität nicht, oder will er nicht? Da könnte ich abhelfen, falls man sich mal ans Ende der eigenen Welt zu bewegen bequemen mag.