Beiträge von Keller-Kicker

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    Auch eine "Bunte Liga für Kids" müssten Erwachsene organisieren, als Rahmenbedingung. Freien KiFu kann es heute gar nicht mehr geben: viel Schulstress, weite Entfernungen, keine Plätze, zu wenig Kinder... Spaß ist da immer relativ, Selbstbestimmung der Kinder nur ein Ideal für die Selbsterkenntnis derer, die ihrem Wohl optimal dienen möchten. Denn wer ihnen ihr Selbst abspricht, sein Selbst obenan stellt, kann der sie im Sinn haben?



    @Folkao: Danke! Festgespielt: sehe ich auch so, aber vermutlich wurde der Spieler auf falschen Pass in den Bericht eingetragen o.ä. Alles kein Problem, wenn es allen nutzt, Not am Mann ist. Wenn aber dann 2 Spieler in ihrem eigenen Team zu 100% auf der Bank zuschauen müssen, ist es für diese schlimm. Sie soll die Regel schützen, ihnen schuldet jeder mit Zivilcourage Solidarität. Ich kann jedenfalls nicht anders und habe nachgehakt, auf die Gefahr hin, dass mein Sohn dafür irgendwie bezahlen muss, da man mich treffen u. weg haben will (wie meine Frau meint).

    Ja, letztlich, aber vorher gilt: erst denken, dann handeln. Denn wer unbedacht handelt, kann mehr verschütten und verfehlen lassen, als ihm lieb ist. Vorstellungen, zumal die, die man anderen auferlegt, müssen ja die richtigen sein. Und weil Irren so menschlich ist, ist Theorie oft wichtiger als schnelles Handeln: das man natürlich auch nicht vergessen sollte. Im Elfenbeinturm ist aber noch nie Schlimmes passiert, nur durch die, die ohne tieferes Nachdenken handelten. Wenn ein Team also heute Siege einheimst, morgen aber nicht mehr auf dem Platz steht, mangels Masse, da die Schwächeren die Lust verloren - sind dann die heutigen Siege die Wahrheit? Für viele sicher, doch mich interessiert, wer mit 18 o. 20 wo aufm Platz steht, so jedem alles zu ermöglichen und nichts zu verbauen...

    Völlig richtig! Im Schul- und Wiesenfußball wurden bald einige dominanter, gaben Kommandos u. Kommentare, forderten den Ball, drückten, grätschten andere weg, von hinten ("Kein Foul, Ball gespielt!" hieß es stets ihrerseits): die wussten alles besser. Sie waren in den Verein gegangen. Als mein Freund u. ich mit 12 noch dem folgten, um uns zu verbessern u. vor allem mitreden zu können - dafür fuhren wir 5 km im Winter mit dem fahrrad, was wir zuvor nicht dürften, da dürften wir "schlappen Hengste" nur Runden laufen. Mein Freund resignierte nach 2 Wochen; ich hatte mich schon angemeldet, hielt 3 Monate durch, ohne Minute Spielzeit, nicht mal im Training war man integriert (von Punktspielen erfuhr man gar nichts). Trainer Götsche hatte sicher aufgeatmet: endlich sind die weg! Ist es heute so anders? Hier und da sicher, aber es hängt alles ganz u. gar vom Trainer ab, wie damals. Später kam ich noch in Vereine, dürfte sogar über einen Freund beim Regionalligisten vor Ort zur Probe mit trainieren: da ging es schon damals nur um Geld, wurde dann in der KK Meister, aber im Herzen ist beim Wort "Verein" noch heute ein Schmerz.


    Glücklich erlebte ich Fußball seit jeher eigentlich nur auf der wilden Wiese, alle Siege u. Titel in Vereinen schmecken bitter nach, vergiftet von der Konkurrenz u. Rivalität, vom Druck u. Stress, gerade auch intern. Vielleicht gibt es Vereinsteams, wo Spaß im Vordergrund ist, ich habe sie nie erlebt. Sicher, Pech gehabt, auch die Eltern waren leider gleichgültig (wie heute viele), statt Fußball als Lernchance fürs Leben zu sehen. Jeder gute Jugendtrainer ist m.E. wichtiger als alle Lehrer in der Schule für die kindliche Persönlichkeit (das war das schönst Kompliment, das mir mal eine Mutter machte), sofern deren Herz am Fußball hängt. Sich nicht vom Ehrgeiz auffressen lassen, frei bleiben - das Wichtigste für jeden Trainer - oder?

    Hatte ich schon verstanden. Aber der Trainer ist grad der wichtigste Mit/Zuspieler, da er am unwichtigsten ist, wo die Wahrheit aufm Platz liegen soll: sich zurücknehmen, anderen Freiräume eröffnen und Bälle zuspielen, im Kopf mitspielen, aber nie dominieren wollen: selbstlos in dem Sinne sein, dass man ein höheres Selbst anerkennt - den Teamgeist. Das ist das Herz des Fußballs: das, worum es einer FPL für Kinder geht, oder?

    Als Trainer bist doch mit im Spiel, kannst stets "abspielen". Am Ende spielt jeder seinen Ball ab, ob er will oder nicht. Der Jugend rechtzeitig einen Platz im Herzen zu geben, es vielleicht so selbst erst wieder finden, das ist das tiefere Anliegen, jedem sein einzig möglicher Sieg (über sich selbst) - und dafür ist es nie zu spät! (Religion ist nicht Fußball, aber Fußball ist "religio"! Wer das versteht, spielt eine bessere Kugel...)

    Ich würde den Satz "Die Vorbilder der Kinder sind wir" gern mal dialektisch als Appell wenden: Lasst die Kinder unsere Vorbilder sein!


    Menschen wurden mal als Kinder Gottes definiert. Heute muss jeder erwachsen sein: als Ich souverän erscheinen und sich produzieren, um nicht nichts zu sein. Bloß nie Schwäche zeigen, sich nie als Verlierer outen! Der Star in der Formkrise, der Torjäger, der vorbeischießt, der, der kein Geld besitzt etc. - ein gefundenes Fressen: jeden kann es treffen! Das ist der permanente Druck, das uns menschlich Erdrückende, weshalb wir so gerne, so manisch Sieger sein wollen, sein müssen. - Seien wir mal fair zu uns selbst, lassen wir uns einmal wieder selbst Kind werden: ballverliebt, offen, auch narzistisch, aber ganz aufgehend in der Gemeinschaft unserer Freunde! (Kein Anspruch auf Vollständigkeit!) So werden wir vielleicht auch uns selbst besser verstehen u. freier werden, Fairness zu erleben, vorzuleben. In Abzug zu bringen sind dabei natürlich all die Einflüsse durch Erwachsene, unter denen Kinder schon stehen, wenn wir sie kennenlernen: dass sie Stärke beweisen, guten Noten o. Siege erzielen, andere besiegen "müssen"... Mein Vorbild sind Kinder, ihre Natürlichkeit im ursprünglichen Umgang! Wer fair gegen sich selbst ist, ist es auch eher gegen andere, vielleicht, oder? Zu naiv o. realistisch? Warum waren wir alle mal Kinder Gottes: damit wir am Ende unseres Daseins nicht mehr verlieren, Verlierer sein müssen!?

    Du hast ja irgendwo völlig Recht. Ich wollte grad mit einem Mythos freien KiFus aufräumen: dass es da allen gleich sofort nur gut geht, alle gleich werden sollen etc. Im Sport gibt es per se Gewinner u. Verlierer, es ist die Idee jedes Wettbewerbs, dass die Stärkeren gewinnen! Die Frage aber ist, wie dies erlebt o. verfügt wird: ob Schwache zumindest eine reelle Chance haben, sich einzubringen, zu verbessern. Gegensteuern, die Starken ausbremsen? Das wäre mir zuviel des Guten (reversive Diskriminierung). Ich selbst habe freien KiFu so erlebt, dass auf einer großen Wiese stets alle mitspielen dürften. Motto: Alles frei laufen lassen, alles fließt - in Selbstorganisation und -bestimmung! Was jeder draus machte, war ihm selbst überlassen seine Entscheidung: Kämpfen, Risiken für den Ballgewinn eingehen, sich ganz einbringen o. zurückziehen, passiv bleiben! Keine Benachteiligungen von außen o. oben. Es gab - auch altersmäßig - mehrere Spielgruppen, deren Besetzungen über den Nachmittag wechselten, da man hier wie dort Freunde o. Herausforderungen hatte. Jüngere beobachteten die Spielintelligenz Älterer, erlebten sie live, eigenmotiviert Ehrgeizige suchten Duelle mit Großen, ahmten sie nach, lernten so viel: wobei es üble Fouls eigentlich nie gab, im Gegenteil: die Kleinen schonte man, bewies sich seine Stärke eher nur gegen Gleichaltrige... Sicher, Unmotivierte ohne Ehrgeiz o. Faule wurden weniger angespielt, keiner trieb sie zur Leistung, aber so regelte sich doch alles in fairem Wettbewerb wie von selbst.


    Im Vergleich, wie ich es grad im Verein bei meinem Jüngsten erlebe: sein Team schrumpfte schon von 18 auf 11 Spieler, da viele die Lust verloren. In Pokal u. Punktrunde kamen stets Leihspieler. So gewannen wir dank zweier 2001er Auswahlspieler, die schon D spielen, gestern 16:1 gegen ein sonst gleichstarkes Team. Sie "halfen aus", obwohl wir schon 2 Ersatzspieler hatten. Auch mein Sohn schoss so 3 Tore, bekam dafür weniger Spielpraxis u. das spannende Spiel - vielleicht mit 3:4 Niederlage - fiel aus. - Zuletzt saßen 2 schwächere Spieler beim KL-Auswärtsspiel die komplette Spielzeit, 100% draußen: der stärkste 2002er Auswahlspieler half wie im nächsten Punktspiel auch (eigentlich wäre er m.E. nun "festgespielt", ist er aber wohl nicht) aus. Für Trainer ist es natürlich einfacher, die stärksten anderer Teams auszuleihen o. auch Ältere einzuschleusen, statt die schwächeren Spieler ihres Teams per Training und Spielpraxis (was dann zu engen Spielen o. Niederlagen führen kann) "auszubilden". Hat so das Team Erfolg? Oder verliert es eher unterm Strich: sieht man nur die Siege o. auch Kinder draußen? Was erlaubt ist, wo wie getrickst wird, ich bin da nicht firm, ist mir auch egal: kontrolliert wird eh nichts, so sind alles Gummiparagrafen: es würde Sinn machen, Schwächere gegen den Einsatz von Leihspielern per Festspielregel u schützen.... Ich finde es schade, wie Schwächere zuschauen müssen statt mitspielen zu dürfen, mit 9 o. 10 Jahren chancenlos kaltgestellt, u. Auswahlspieler in 3 teams spielen, da nur sie im Fokus stehen. Die Aussortierten werden irgendwann resignieren, dann gehen regelmäßig ganze Teams kaputt, auch für die Starken. Dafür fehlt in der Gier nach dem nächsten Sieg vielen scheinbar das Bewusstsein. Wer für Schwache/Kinder eintritt, fliegt raus aus den internen Kreisen. Dennoch versuche ich für echten KiFu zu werben: der sich mehr an den Bedürfnissen aller Kinder orientiert, so wie ich ihn subjektiv erleben dürfte. Ich war immer glücklich beim Fußballspiel, Schatten bekam es erst, als ich in Vereine ging. Heute sehe ich viele Kinder mit traurigen Augen, fast nie mal ein Lachen, viel das Geschrei, Kommandos vom Rand, Erfolgsdruck bei jeder Aktion, Hierarchien auf und neben dem Platz. das schlimmste ist das fehlende heitere Lachen wie in meiner Jugend, die totale Freundschaft u. Kommunikation aller Kinder untereeinander, die alles nicht so eng sehen lässt. Sie sehe ich heute ringsum im Verein nirgends. Es redet meist nur einer, der Trainer: Ruhe, sonst lauft ihr 3 Runden hieß es vorvorgerstern wieder bei meinem Älteren...


    Auch ich würde da die Lust irgendwann verlieren. Vielleicht ist es gar nicht mehr möglich, nichts weiter als Erinnerung, doch die möchte ich - für die heutigen Kinder - nicht ganz begraben. Wie man ihnen ihr eigenes Spiel zurückgeben kann, weiß ich leider nicht genau, Erwachsene können natürlich auch sagen, dies Kinderspiel sei schlecht, dürfe es gar nicht geben, doch werden jemals Kinder selbst befragt? Mal ehrlich, hat sich wer von euch schon mal diese Mühe gemacht? Läuft es gut, sind alle augenscheinlich zufrieden statt lustlos, ist es ja nicht so nötig, ich rede hier ja auch nicht über die, die alles gut machen, sondern nur über Negativbeispiele: wo gleich 3 von 13 Jugendteams nicht in die nächste Saison kommen, aufgelöst werden müssen, sollte man spätestens da nicht mal in sich gehen? Das würde ich mir wünschen: die Idee freien KiFu könnte da jedem Hinweise geben, oder? Der Stärkere soll gewinnen, aber er benötigt nicht noch unfaire Bedingungen pro Elite, die einseitig ihn pushen u. Schwächere noch zusätzlich ausbremsen, zum Zuschauen verurteilen, da nur "das Talent" als künftiger Star im Visier ist. Das wäre meine Botschaft, wobei ich auch keinen Starken an die Kette legen will: Freiheit für alle gleichermaßen: Selbsterwählung, ohne Manipulation. Wenn einer den ton angibt, der Stärkste ist, wer gäbe Erwachsenen das Recht, ihm zu schaden, ihn lahmzulegen? Aber der schwächere soll eine echte Chance behalten, gegenzuhalten, ihn eines Tages im Zweikampf zu besiegen, so zu wachsen statt auf die bank aussortiert, so durch Dritte die zumal ihn eigentlich fördern sollten) chancenlos zu werden... Faktisch sehe ich, dass heute deutlich eher die Schwachen noch benachteiligt werden (Sieger/Star/Elite-Kult) - da wäre freier KiFu schon ein Riesenfortschritt für sie! Ist das nicht auch, was du meinst? Ob man noch zugunsten der Schwachen nachhelfen soll, ob ein DFB dafür Stärkere zurücksetzt, ist das realistisch o. nicht zuviel des Guten, wo es grad umgekehrt Usus ist, Stützpunkte nur für die Stärksten (ausgewählt von außen/oben statt jeden selbst etwa per für alle offen freiem Zusatztraining) gibt?


    PS: Im konkreten Beispiel fände ich es sogar noch ok, wenn die schwächeren, für die KL zu schwachen Spieler gar nicht zu Spielen mitkämen statt dann nur draußen rumzusitzen, was sie im Innern doch demütigen und entmutigen muss. Zum Ausgleich könnte es für sie ein Training, eigene Freundschaftsspiele geben, da sie so evtl. eher den Anschluss fänden als per Mitspielen. Darüber könnte man offen im Verein diskutieren, da ein Jugendwart es auch nicht so leicht hat: viele erwarten, fordern Siege, drohen sonst mit dem Wechsel - da muss man Wege finden, allen gerecht zu werden, damit bei uns nicht weiter Teams sterben. Das für mich Positive an unseren kindern: werden im Training Teams gewählt, wird schon mal der Schwächste als erster gewählt: weil er der beste Freund des Wählenden ist! Und gestern bei 16:1 gab es viele, die ständig den Schwächsten (der irgendwann auch mal ran dürfte) anspielten: damit er mal ein Tor mache! So erlebe ich die Kinder, der Rest wurde ihnen eher eingeimpft... Aber ich muss auch zugeben: mir sind Siege völlig egal, habe gestern irgendwann dem Gegner die Daumen gedrückt, dass er seine frustrierende Demütigung im Rahmen halte. ich habe sogar mal bei einem Elternturnier aus Protest Eigentore produziert, indem ich die mitspielenden Mütter, die andere vorher weggegrätscht hatten, absichtlich vorbei und ein Tor machen ließ: Verlieren ist keine Schande, ja, ich verliere gern mal, wenn es dafür allen Spaß bereitet! Daher passe ich auch nicht recht in die Landschaft.

    Sie fordert zur geistigen Bewegung heraus. Doch hier sitzt du einem Missverständnis auf, da du von deinen Idealen - alle gleich viel spielen - aus gehst, dass so gar nicht von all denen gefordert wird, die für einen echten KiFu bzw. "Straßenfußball" eintreten. Es geht um das Lernen des Selbst-Entscheidens, des Sich-behauptens im Wettbewerb. Natürlich gibt es im Fußballspiel immer Verlierer, nur Kinder untereinander gehen oft - nicht immer - anders und für sich besser miteinander um. In deinem CS-Cup aber haben Erwachsene schon längst den Rahmen vorgegeben, bevor Kinder mitmachen und für sich entscheiden können, d.h. es gibt nur Teams mit bestimmter Anzahl, so dass einige draußen sitzen statt mitmachen zu können, es gibt offenbar kapitäne, die über eine Aufstellung aller bestimmen o. der Sieg beim Cup zählt mehr als das Teilnehmen o. reine Spiel etc. Da ist wenig "selbstorganisiert" durch die Kinder. Das hast du offenbar übersehen, oder?


    Aber wie gesagt: beim sog. Straßenfußball hat jeder unbeeinflusst von Erwachsenen o. Trainern seine Chance, er muss sie aber auch selbstständig nutzen wollen wie können. So setzen sich auch die Stärksten durch, wie es die Idee des Spiels ist, aber ohne Manipulation o. Gebrülle durch "Große", ohne die ganz große Verbissenheit, ohne fixe Hierarchie von oben: wer etwas leistet, wird sich durchsetzen und keiner kann ihn in die Abwehr o. auf die Bank setzt, da er ihm nicht passt. Das ist für mich der Unterschied selbstorganisiert freier vs organisierter KiFu.

    Mir ging es eher ums Grundsätzliche, nicht einzelne Inhalte, da man sich über sie heillos verzetteln kann. Einen Aspekt möchte ich noch bringen: Es gibt ja die sog. "systemischen Familienaufsteller", die durch ihr Revival frühkindlicher Konstellationen in der Familie Blockaden, (psychosoziale) Probleme etc. aufklären wollen. Merkwürdigerweise hat meines Wissens noch niemand dies Konzept auf den Teamsport, also Kinderteams, übertragen. Lasst uns die Teamaufstellung des Trainers einmal analog verstehen und überlegen, was sie im Einzelnen, im Individuum bewirken könnte, je nach Position, (latent vermittelter) Taktik, Umgangsformen im Miteinander usw. Dazu nun ein längeres Originalzitat aus Kant's Kritik der reinen Vernunft (worauf mich Germancoach brachte):


    Jede Team-Aufstellung bedeutet für den, über den sie verfügt wird, contra seine freie Beweglichkeit in body and mind: "Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit herauszuwickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun. Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden. Besonders ist hiebei: daß das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt [A484] worden; so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Aufklärung gelangen..." (Kant, Kritik der reinen Vernunft).


    Beziehen wir dies also aufs Kinderteam als Publikum. Kinder bewegen, spielen noch spontan, "mündig". Doch wer erst einmal aufgestellt wird, wem eine Position im Team als die seinige, als seine Pflicht und Schuldigkeit, verordnet wird, auch wenn diese dann und wann wechseln mag: der entscheidet grundlegend nicht mehr selbst über sich und seine Spielweise! Er hat der Vorgabe zu gehorchen o. landet auf der Bank, ist aus dem Spiel. Das ist doch die wesentliche Grundlage trainerdominierten Fußballs, die das Spielerische - eben "ganz entscheidend" - verändert, oder? Doch frei selbst zu entscheiden, sich vom Selbst her bewegen und einsetzen zu wollen das zeichnet "modernen" Spielwitz, den eigenmotiviert dynamischen, im Teamgeist aufm Platz engagierten Spieler aus.


    Danach wurde bei uns am Samstag wieder gesichtet: wo der Trainer vom Rand her Kommandos ins Spiel brüllte, die die Kinder dann blind zu befolgen hatten, ihre verordneten Pflichten erfüllend: sie wollten die Sichter nicht, diese Kinder wohlgemerkt. Dies ergab sich aus einer zufälligen Unterhaltung mit einem der NFV-Sichter - und in der Tat, obwohl das Vereinsteam im Finale stand, dies nur per Elferschießen verlor, bekam kein Kind aus diesem Team "einen Auswahlzettel"... Komisch, zumal sie auch im Training keine Taktik o. Zusammenspielformen einüben. Der Erfolg muss also an den einzelnen Spielern, nicht am vom Trainer perfektionierten Teamplay gelegen haben. Wieso können sie alle nichts taugen, erhielten trotz ihrer Leistung die Verantwortung fürs Verhalten des Trainers, der offenbar zuviel "fernsteuerte" (vs freies Selbst-entscheiden, um das als Ausschlusskriterium sie so gebracht wurden)? Lägen nicht gerade da verschüttete Potentiale im Verborgenen? Oder bedeutet es zuviel Arbeit, diese wieder freizulegen, nimmt der Talente fördernde Stützpunkt lieber gleich nur schnell brauchbare, noch "unverdorbene" Spieler, die noch nicht darauf gedrillt wurden, sich hörig von ihrem Trainer lenken zu lassen? Ich kann dies nur vom Ergebnis her fragen, habe keine Antwort. - Das freie Spiel scheint aber auf offizieller Linie zu liegen, nur wird es leider nicht systematisch sichergestellt, dass es auch allen Talenten ermöglicht wird (die dann mit 10 Jahren schon aussortiert, abgeschrieben werden?). Das finde ich mitfühlend mit den Talenten frustrierend, die so demotiviert o. demoralisiert werden.


    Es bräuchte sonach a) noch viel "Aufklärung" als Befreiung der Kids von Siegfixierung, vom Ehrgeiz Erwachsener, dem Gieren nach Erfolg, eben oft weniger beim Kind denn beim Kindertrainer o. Eltern, sodann b) den Ansatz, die Kinder selbst "apriorisch" in den Mittelpunkt des Vereinsinteresses, aller Praxis zu rücken: sie nicht nur von außen (Fremdinteressen) her zu sichten, sondern erst einmal sie richtig in ihrem jeweiligen Selbstsein "sichtbar" zu machen: ihr Innenleben tolerierend, sie als Individuen mit eigener Biografie u. Fußballalter, je eigenen Chancen oder Problemen als werdende Person statt Spielfigur im Kalkül der Aufsteller beachtend etc.
    Früher spielten 8- und 14-jährige einfach zusammen auf unserer Wiese. Für mich war's Training, aber ohne Trainer. Learning by doing, immer selbst entscheiden könnend und müssend: sich unterordnen o. das Team zum Sieg führen, Initiative entwickelnd trotz Widerstand durch Gegner wie dominante "Team-Kameraden" - der sog. "Straßenfußball.... Mit Kant oben: "wenn man ihm nur die Freiheit lässt"! Wenige, aber wohl fußballerisch die richtigen setzen sich hier in Szene, die nicht fremdbestimmt und so verzerrt wird. Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel o. zu kompliziert!

    Der beste Weg scheint mir, die Anfrage über die Jugendfachwarte an Trainer weiterleiten zu lassen, die dies dann beim nächsten Elterntreffen thematisieren können. So habe ich es gemacht. Trotzdem dürfte sich heuristisch die Katze in den Schwanz beissen, da kaum die Eltern antworten, die eines Coachings bedürften, sondern nur die, die schon involvierter sind, oder? Welches (materielle) Interesse steckt hinter dem Projekt: wer ist denn Auftraggeber, wem nützt es? Leistungssport (also Leistungszentren o. DFB-Stützpunkte als Nutznießer o. alle Vereine, auch Breitensport)? Bei der Mailadresse kam es bei mir 2mal zur failure notice - irgendwie stimmt sie nicht...

    Galileo entgang dem Märtyrer-Geschick, indem er seiner physikalischen Wahrheit abschwor, nurmehr für sich im Stillen sagte: "und sie dreht sich doch..." Bei sozialgeschichtlichen Wahrheiten fällt das schwerer: Man ist menschlich, innerlich aufgeladen, schneller affektiert dabei und glaubt, seine Ansicht unbedingt verteidigen zu müssen, damit sie nicht verloren gehe. So reagiert man "über".


    Wer generell meint, dass Kinder - in ihrer knappen Freizeit - entspanntes Spielen STATT Training bräuchten, kann es im Hin und Her aufeinanderprallender Meinung passieren, dass das, was "systemisch" gelten soll, persönlich zugespitzt wird, sei es vom Aus- oder Eindruck her. Trainern kann diese Frontstellung nicht gefallen, da offenbar ihr Job mies gemacht wird. So schaukelt sich das hoch, was in der Sache vielleicht gar nicht so "divergent" (hier weiß ich wieder gar kein "deutsches" Wort für das von mir Gemeinte) in manch unserer Ansichten ist: Jeder möchte ja Kinders etwas Positives fürs Leben mitgeben, nur nimmt man es verschieden wahr. Natürlich will da jemand wie ich den Leuten auf die Füße treten, damit sie stehenbleiben. Je mehr man sich allein fühlt, desto mehr tritt man dann, bis man letztlich aufgibt, sich dann als Märtyrer fühlt. Da hast du schon Recht, nur ist es auch kein Sich-gut-fühlen", man hat dann ja auf ganze Linie verloren - und dabei sicher auch, da man selbst schlecht gespielt hat. Dies zu erkennen und einzusehen, gar erfolgreich zu korrigieren ist aber schwer, ich würde sagen sauschwer! Danke erstmal, dass es dich freut, dass ich noch viel vor habe und du nicht auf den "Tod" des Anderen aus bist, der sich dann zurecht als Märtyrer fühlen könnte: was aber - so man am Leben ist - alles andere als ein gutes Gefühl ist!


    PS: Ich muss zugeben, dass die Frage, wie man Kinder richtig trainiere, irgendwo eine fiese Fangfrage für Trainer war, wenn die Antwort dahinter lautet: gar nicht (im Sinne von "Ausbildung", so wie Andre es auch thematisierte). Sorry, das war mir vorher gar nicht so bewusst! Ich sehe mich irgendwo gewohnheitsmäßig auch als Trainer, verhalte mich sicher oft so, trat aber eher in der Rolle des Anti-Trainers auf - ein Widerspruch in sich, der dann im Schreiben durcheinander läuft, alle verwirren mus...

    Hallo Oliver, hiermit werde ich mir untreu: Lt Wikipedia sind "Märtyrer (von griechisch μάÏÏ„Ï…Ï‚ „Zeuge“) sind Menschen, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen einen gewaltsamen Tod erdulden. Als Märtyrer in der weiteren Bedeutung bezeichnet man Personen, die nicht um ihres religiösen Bekenntnisses willen, sondern aufgrund einer andersartigen, zum Beispiel politischen Überzeugung oder einer Verfolgung den Tod erleiden..." Sie werden durch ihren Tod geboren. Dafür habe ich noch zuviel vor, wie ich bei Gelegenheit unter "Vorstellung" noch ein wenig erläutern werde. Das war's dann aber auch erstmal: Ich werde erstmal schweigen u. an meinem Ausdruck feilen, da er hier so nicht rein passt. Ok?

    Ja danke Uwe, meine Meinung zu Trainern hat sich zu 101% bestätigt. Ich werde hier in meinem eigenen Thema und erst Recht in anderen mich also zum Tot-Schweigen verurteilt statt meine ehrliche Meinung sagen zu dürfen? Also werde nie mehr was schreiben, Experiment missglückt o. geglückt, wie auch immer man es sehen will - und der totale Sieg für euch, sogar im von mir augenscheinlich sehr erfolgreich eröffneten thema (die meisten Beiträge in kürzester Zeit in der Rubrik: hat offenbar schon was bewegt), oder? Hauptsache der Störenfried und Querdenker istr weg, wird man wohl denken... traurig, so geht das also hier, ohne jeden Beleg andere einfach aburteilen, da die Ansichten nicht passen. Aber nun weiß ich noch besser Bescheid, wer da meine Kids trainiert, also ganz ehrlich danke und tschüss, ich werde meine Zeit Besserem widmen, hier seht ihr mich nie wieder, versprochen!

    an der Thema-Diskussion sich beteiligen. Ihr tut es, aber nur negativ mich als Person runtermachend. Das Warum ist für mich sonnenklar: da ich Kritik an Trainern übe, wobei ich sehr wohl stets differenzierte: den von mir z.T. erlebten, also niemand von euch! Dennoch hagelt es gegen mich persönliche Angriffe und selbst ist man ganz mimosenhaft, aufm Platz würde man unter Männern - habe ich oft aber eben auch bei Kindern gehört - sagen: schlimmer wie im Mädchenpensionat, wieso? Also: Wer nicht teilnehmen mag, wem das Spiel zu direkt (hart würde ich nicht sagen) ist, der muss ja nicht antreten: Lasst es doch einfach! Wozu dies Jammern, wie ungerecht, arrogant, unmenschlich etc. ich angeblich (denn persönlich kennen tut mich ja keiner) sei? Ganz ehrlich: für mich ist dies mangel an Konflikt- wie Kritikfähigkeit, was mich in den laut den meisten (Andre ausgenommen, de, es hier wohl mal ähnlich erging) mutmaßlichen Vorurteilen grad bestätigt. Natürlich: ich, der Kritiker, steht allein da, da kann man sich stark fühlen, auf den einen draufzuhauen, vielleicht macht man es deshalb so gern, obwohl die Diskussion hier ja gar nicht lohne? Lassen wir es, nur zur Aufklärung: ich habe etliche Teams trainiert, z.Z. helfe ich nur mal aus, wenn der Trainer nicht kann (da er selbst in der 2 Kreisklasse spielen "muss" - natürlich wichtiger wie das Team der 13 Kinder) o. eben bei meiner Initiative bzw. Jugendpflege-Camps u.ä. Trainer ja, aber aus Sicht des "Systems Fußball" wohl kein "richtiger" mehr, Grund: hier "Berufsverbot", dort Klüngel bzw. Vitamin B, das jenen KK2-Spieler protegiert, der offenbar sich selbst wichtiger als "sein" Team ist - traurig, aber eben normal - sind ja nur Kinder, bei Herren würde man sofort "fliegen" (ohne das alles nochmal ausführen zu wollen).


    So, falls wer nochmal zum Thema was schreiben will, gern, sonst, adieu, aber haltet euch dann auch dran, statt wie R. sich nachher selbst leidzutun: ignore, Gegenteiliges und mich einfach ausblenden, wenn jede Selbstironie o. Humor fehlen. Man könnte auch einen Pranger o. Hassliste einführen, wer oben steht, wäre für mich immer der Mutigste, sorry. Also geht doch, ignore, sich ver- und abschließen gegen diese Themendiskussion - und gut ist, wenn meine Kritik so 100% unwahr ist... Wäre ich aber so arrogant und unkritisch wie unterschoben, ich wäre gar nicht hier, hätte nichts Persönliches preisgegeben o. würde mich auch nur unter meinesgleichen aufhalten mögen statt erwartbar vehementen Widerspruch zu riskieren. Sich immer nur unter sich "helfen", den Rücken stärken - ich find's sehr öde, aber jedem das Seine, bevor ich da mitmache, bleibe ich hier lieber allein und lese "Narziss und Goldmund"... Wer wer sei, lege jeder selbst fest. Und klar gilt auch für mich, dass ich Standpunkte habe, aber bereit, mich im Dazwischen zu bewegen: Trainer, Vater, Kind (denn ich erinnere auch noch gut an meinen Trainer, als ich mit 12 in den Verein kam: Runden laufen, du Windbeutel - in 3 Monaten keine Minute mitgespielt, leider schon angemeldet, als mein Freund bereits nach 3 Wochen resignierte und wegblieb. Später aber mal ein Probetraining beim Regionalligisten (mehr nicht, mir zu rabiat) - so schlecht konnte ich wohl auch nicht gewesen sein...

    Daher schrieb ich auch an anderer Stelle, dass der DFB gern unreflektiert "den früheren Straßenfußball" als beste Schule beschwört, den es so gar nie gab (den von ihm dabei wohl primär gesehenen Output aber schon!). Moderierter, so für alle freier "Wilde-Wiesen-Fußball", das ist das, was ich seit 3 Jahren versuche zu prolancieren: eine Probe aufs Exempel für den DFB und seine "Beschwörungsformel" - wie gesagt: auf eine Antwort o. Unterstützung (bzgl. einem ersten Turnier dieser Art - natürlich möglich nur auf einem Vereinsplatz) seinerseits warte ich seit 2 jahren vergeblich... Allein - einer gegen alle Erwachsenen (Kinder kamen zu meinen WW-Teams immer liebend gern, - bis Vereinstrainer es herausfanden und ihnen über die Eltern verboten) kann ich dies nicht realisieren. Und hier hat auch noch KEINER diese Ini positiv aufgreifend bemerkt... So, muss jetzt echt was arbeiten, sorry!

    Ich hätte dies Glück für meine Kinder gern gehabt, aber du weißt es eben scheinbar nicht recht zu schätzen, So ist es aber menschlich: erst wenn die Not groß genug wird, wendet sich der Kopf den üblen Dingen zu, sonst ist (die nur in Gewaltregimen wie der DDR, nicht aber in ergebnisoffenen Debatten legitime) Flucht davor halt das Einfachste... Jeder nimmt am liebsten die Welt von sich aus als festem Standpunkt wahr: fundiert im endlichen Menschenwesen. Daher die vielen politischen Pseudo-Debatten, wo sich eigentlich keiner und nichts bewegt! Man muss schon masochistisch werden, um nicht in Platon's Höhle auszuharren ;)

    Also ich war bzw. bin ja selbst Trainer - und weiß nüchtern zu differenzieren, wo ich mich in meine Kritik einzubeziehen habe o. wo nicht. Mein Nichtverstehen ist so formuliert, dass ich frage, nicht, dass ich mich einfach zum Schweigen bringen lassen mag, so unbequem manch Wahrheit für viele auch sein mag. Man kann sie natürlich vor jeder Diskussion ignorieren, zensieren, abstrafen, aber dies würde sie nur umso mehr belegen, wenn auch ohnmächtiger machen... Also: Ich bleibe mir treu und kann zu mir stehen! Wer dies ebenso kann, der sollte auch offen diskutieren, d.h. sich mit anderen Ansichten auseinandersetzen KÖNNEN. Dass dies eine enorme Zumutung an sich selbst sein kann - schon klar, gezwungen wird ja niemand! Auszeit nun auch für mich, muss mal wieder was arbeiten und so beruhigt sich vielleicht die Lage der Kombattanten!? Und klar, ist MEINE Wahrheit, geboren aus WAHRnehmung (mehr als Vater denn trainer, was natürlich vielen missfällt), daher diskutiert man ja: um sie zu veri- o. falsifizieren, sich darin zu messen, ob man richtig liegt. Voraussetzung dafür: konkret argumentieren, per sauberer Textexegese bzw. Beobachtung, nie pauschal disqualifieren oder bei Dogmen eines vorgefassten Denksystems Zuflucht suchen... Indem man sich dem vorherrschenden Denksystem entzieht, hat man diese Vorbedingung aber bereits logisch erfüllt, so leid es mir tut, wenn dies arrogant erscheint. Dazu müsste man mal Logik studieren (kann ja jeder, dauert aber lange - und ist alles andere als einfach)....


    Logik kann nicht vergraulen, keine Angst. Und R. findet hier ja genug Spielwiesen, "muss" nicht mein Thema goutieren - darf aber weiter gern. Dass ich jede Flucht vorm Thema und meinen Wahrheiten als ihre Bestätigung interpretiere, dass entspricht meiner Logik (wie Psychologie), so wie ich sie im Seminar erlernt habe: wer wahrhaft im Recht "ist", der stellt sich gern jeder Debatte, solange er von sich überzeugt ist. Und dies sollte jeder sein, also eben nich nur "Anhänger" von Denksysteme, die andere oder die Begebenheiten verfügt haben.

    Die Wahrheit tut eben mitunter zu weh, aber wieso dir? Wieso fühlst du dich denn da betroffen, verstehe ich nicht. Ich kann dir aber ein paar Adressen geben von (Ex-)Trainern meiner Söhne, besuche sie mal: Trainer nur, um zu Hartz-4 etwas dazu zu verdienen (und die eigenen Kinder nach vorn schiebend: die Wohnung trotz 2 Kindern eine reine Müllhalde, so nach Urin und Alk riechend, dass meine Frau sich weigerte sie zu betreten und meinem Sohn weitere Verabredungen verbot), der Trainer meines Neffen, so sein Vater: immer mit Fahne, ein Choleriker ohnegleichen, ein Ex-Feldwebel, der seine kleine Ersatzarmee aufbaut (Gehorsam, Gehorsam, Gehorsam!), ein Spieler der Ersten, der stets das Training für alle ausfallen lässt, wenn ER in der Zweiten aushelfen "muss", der in der Zeitung "enfant terrible" heisst usw. usw. Gibt es diese Trainer denn in deinem Leben nirgends? Dann schau mal bei uns vorbei und beobachte die Realität!!!


    PS: Aber sich ihr zu stellen, ist genau so freiwillig wie die Teilnahme hier in dem von mir eröffneten Thema. Warum man aber teilnimmt und bei unbequemen, unschönen Wahrheiten davonläuft, darüber sollte man mal nachdenken - ich finde es symptomatisch, sorry. Wieso ist es arrogant, wenn man empirische, mich als betroffenen Vater sehr bewegende Beobachtungen mitteilt? Tabus, Denk-, Rede- und Ansichtsverbote? Ach so, ich mache auch schon 8 Jahre JA - wenn das das Maß ist... Mir ist Wahrheit lieber, da sie MEINE Kinder betrifft, deine Empfindlichkeiten in Ehren, aber die sind im Vergleich unwichtiger, da es eben um KINDER-Fußball gehen sollte. Wie lange da wer welchen Posten innehat, ich weiß, im Verein Maß aller Dinge, aber: wie in der Politik ganz falsche Perspektive, sorry! Ja, das schöne Beispiel der Kinder, die gerade ohne ihren trainer gewannen: völlig unbeachtet, dir kein Wort wert, nur die eigene Verletztheit. Ich weiß: wieder eine üble Bloßstellung von mir, aber was findet ihr so schlimm o. arrogant daran, wenn wer sich, etwas o. andere (die keine Kinder mehr sind) entblößt: so wird doch (laut Wortdefinition) nur wie bei Kaiser's neuen kleidern eine vielleicht nun nackte Wahrheit sichtbar? Ist di so zu verbergen, es so schlimm, auf sie zu dringen, sie solch Zumutung - wieso??? Bloßstellen - eigentlich gerade der Sinn einer guten Debatte, oder? Doch in der Menschheitsgeschichte wurden meist die geköpft, die zuerst die Wahrheit zu sagen wagten: Dissidenten eben, Revolutzer, Widerständler gegen Herrschaftssysteme (im Handeln wie Denken) - nur gerade sie brachten uns die zivilisatorische Freiheit, die danach alle wie selbstverständlich für sich beanspruchen und genießen - nur Kinder sind eben per Gesetz außen vor... Ist es so böse, darauf zu verweisen?

    In schlechtes Licht rückt man sich nur selbst, wenn man so betont, dass ein sonst immer unterlegenes SchulTeam unter einem selbst als Trainer dann gewann (sonst werden nur negative Trainer/Eltern erwähnt, oder?). Dennoch Gratulation, wenn es stimmt: da musst du ja sehr viel richtig gemacht haben (und das ist dann keine Ironie!)... Dennoch: Gewonnen hat zuerst das Team der Spieler - meine Ansicht dazu. Was ist daran überheblich, betrifft mich doch gar nicht selbst, nur eine Selbstdarstellung von dir???? (Lese eben nur, WAS man schreibt. Jetzt betonst du ja, dass sie nicht WEGEN dir gewannen, ich würde aber auch nicht sagen "trotz", sondern "mit" dir. Man muss sich ja nicht kleiner machen, als man de facto ist, auf jeden Fall: richtig so!)


    PS: ach so, du kannst gern schreiben, wo bei mir tiefere Selbstbeobachtung (als mein Freund statt Feind)angebracht ist, bitte aber konkret, nicht pauschal. Dass ich wen nur bloß stellen o. angreifen wolle, ist nur eine Unterstellung, denn darum geht es gerade nicht: ich habe ganz konkret etwas aufgegriffen, wie es dargestellt wurde und mir auffiel, wie ich es aus meiner früheren Zeit selbst praktizierte - auf der Welle surfend, mich per Projektion über die Erfolge der Kinder benennend. Ich bin ja nicht so ganz anders wie du! SO sollte man MIT- stt gegeneinander argumentieren.

    Zu deinem Positiv-Beispiel: Meine beobachtung ist, dass menschen, die selbst mit sich zufrieden und ausgeglichen sind, die (auch sportlich integriert) Erfolg haben, auch in der Jugend ok sind, sie leider aber gerade viele verkrachte Existenzen bzw. erfolglose bzw- Anti-Sportler anzieht, da hier eben jeder genommen und fast nichts kontrolliert wird. So entwickelt sich dann das Drama für die betroffenen Kinder bzw. mitunter auch Eltern, so sie eben hinsehen statt ihre Kinder nur ab-, weggeben wollen. Man darf nicht einer Not (Mangel an Masse/Quantität) die nächste, schlimmere (Mangel an jeglicher Qualität/Trainer-Klasse) folgen lassen, wenn so mehr kaputt gemacht zu werden droht, als positiv bewirkt wird - oder? Dann lieber: eigendynamischer Wilde-Wiesen-Fußball ohne Trainer, die - wenn sie fehlen (erdrückend und lähmend im Negativen schon!) so wichtig (wie sie meist gern sein und sich fühlen wollen*) auch nicht sind!!!


    Die Zusammenfassung, wie man Kinder richtig(er) trainiere, ich kann sie wg. persönlichem Involvement kaum leisten. Was würden andere - nach dieser kurzen Zeit der Debatte - diesbezüglich "mitnehmen" wollen?


    *Das Team meines Sohnes (als Zweiter punktgleich vornan) hat mal gegen ein Team gespielt, das in der Tabelle ganz unten ohne Sieg stand, und dann das: ihr Trainer war einfach nicht gekommen! Welch großes Unglück für die Jungs, doch sie gingen es wacker alleine an. Unser Team verlor sensationell 0:4! Unser Trainer war fassungslos, depressiv, die anderen, gewohnten Loser schauten sich nur ungläubig an statt zu jubeln: was war denn da passiert? - ich habe mich riesig mit dieser siegreichen Loser-Truppe gefreut, natürlich nur im Stillen, da sonst mein Sohn wohl im nächsten Spiel draußen gewesen wäre...