Beiträge von personalityX

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    Ich nehme nichts persönlich - ich hoffe, dass können mir andere bestätigen. Ich habe nur ein Problem damit, wenn man etwas behauptet, dass nicht stimmt, dass nicht belegt werden kann, dass zu pauschal ist.


    Ich kann doch auch nicht im Kochforum schreiben, Ihr seid alle Wannabe-Köche. Könnt nicht wirklich salzen - ist immer zu viel Salz. Viel schlimmer, auch noch die Kinder zum Obst schneiden zwingen.


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    Hallo Sonny,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Ich denke einer der größten Eigenschaften eines Trainers ist, reflektierend zu sein - zumindest ist es bei mir so. Daher denke ich, Beiträge solcher Art sind sehr wertvoll, trotz allem habe ich ein sehr großes Problem mit diesem Thema, mit der Überschrift und Aussagen, die viel zu pauschal sind.


    In diesem Forum sind viele Trainer unterwegs: Jugendliche, Vater(Mutter-)trainer, Breitensporttrainer, Lizenztrainer (Dorfverein, Stützpunkt, NLZ). Es gibt zu viele Arten, seine Trainertätigkeit auszuführen. Da Du uns nicht kennst, finde ich grundsätzlich Pauschalisieren ekelhaft.


    Ich denke nicht, dass 99% der Mütter nur zum Training kommen, da es um Quatschen geht. Ich kenne Eltern, die vor und nach dem Training reden und während der Trainingseinheit immer sehr intensiv das Geschehen beobachten, aber ich trainiere auch in einen Leitungszentrum. Die Vermutung, wie sind sehr ehrgeizig und narzisstisch möchte ich sehr schnell revidieren. Im Aufbaubereich (U11-U14/U15) geht es uns nur um die Ausbildung und nicht um Ergebnisse - Tabellenstand nicht gleich Ausbildungsstand. Und JA, wird werden auch laut, wenn des Öfteren Bälle falsch angenommen werden oder Spieler undiszipliniert sind.


    Ist ein Lehrer in der Schule nun übertrieben ehrgeizig, wenn er Noten verteilt. Brauchen wir Noten? Diese Fragen kann sich jeder sicherlich sehr leicht beantworten.


    Nach diesem Prinzip geben wir unseren Spielern ein Feedback. Nicht, weil wir uns in unserer Ehre gebrochen fühlen.


    Ich könnte ebenfalls ein Thema eröffnen: "Müttern in der Erziehung den Spiegel vorhalten", aber NEIN, denn ich würde wieder mit Matsche werfen.


    Abschließend: Ich strebe nach Perfektion, da meine Spieler sehr viel investieren. Daher kann ich ihnen nur Respekt zollen, wenn ich nahezu perfekt arbeite - und JA, ich bin sehr weit davon entfernt.


    Gruß



    EDIT: Ich möchte dennoch auch sehr gerne sehr vielen Forumnutzern einen Spiegel vorhalten. In diesem Spiegelbild sehe ich viele engagierte Trainer, die auf einer anderen Ebene als ich arbeiten: die Trainer, die sich mit KIFU, Fair-Play-Liga [...] auseinandersetzen. Ich finde persönlich dieses Spiegelbild überragend.

    Hi,


    möglich ist, dass Du dein Spielfeld in Zonen einteilst. Vor dem Tor (pfostenbreit) eine mittlere Zone, bis zum 16er-Eckpunkt eine weitere Zone, das Halbfeld, und eine weitere Zone bis zur Seitenlinie, der Außenkorridor.


    Angreifer starten die Aktion im 1vs1 aus dem Außenkorridor. Verteidiger stellt den Angreifer im Halbfeld und versucht, ihn weiterhin nach außen zu drängen, während der Angreifer den Weg in die mittlere Zone sucht, um dadurch die innere Linie zu überschreiten. Angreifer befindet sich in der mittleren Zone - innere Linie überschritten - und schließt auf´s Tor ab. Einen Punkt fürs Eindringen in die mittlere Zone. Zweipunkte wenn eingedrungen und getroffen wird. Spieler zählen selbst mit. Nach fünf Durchgängen pro Spieler -> Aufgabenwechsel.


    Ich denke, die Vorstellungskraft für die innere Linie ist in einer U11 eher gering. Mit Zonen können die Spieler etwas anfangen, v.a. dann wenn du deine Taktiktafel auch in Zonen einteilst und im Abschlussspiel ebenfalls Zonen markierst und durch Zusatzregeln besonders hervorhebst (z.B. in der mittleren Zone nur 3 Ballkontakte, Halbfeld und Außenkorridor frei -> schult Zweikampfverhalten über Außen, da Angreifer oft nach außen passen, da dort freies Spiel ist; Verteidiger versuchen, den Spieler nun vom Tor fernzuhalten -> innere Linie wird "verteidigt").


    Gruß


    Edit: Stelle immer wieder Fragen, warum was gemacht wird und wie es am besten gemacht werden sollte!


    Edit 2.0: Finde es übrigens nicht als pauschal richtig, immer die innere Linie zu verteidigen - ist auch eine Frage der Trainer-Philosophie, wo der Ball erobert werden sollt (Wo Überzahl schaffen?). Für eine U11 nebensächlich - nur eine Anmerkung meinerseits.

    So aber mag Lehmanns "Schlaubergerei" vielleicht für die Blödzeitung taugen, hat jedoch m.E. mit einer seriösen Sportberichterstattung nichts zu tun!


    Finde dein Fazit treffend: Das Zusammenspiel von Axel Springer und RTL klappt auch sehr gut, wenn man sich die Aufrufzahlen zu "Lehmann kritisiert Manuel Neuer" zu Augen führt.


    Doch es gibt fast in jedem Spiel Situationen, in denen der Keeper zum Zeitpunkt des Fehlers seiner Abwehrkollegen nicht ideal zum Ball stehen kann. Meist kann er dies jedoch mit ein wenig Glück korrigieren oder aber der Torabschluß ist nicht optimal.


    Aus fußballerischen Sicht untermauert auch diese Textstelle meinen Standpunkt, bei dem die Szene eher nüchtern unter der Annahme des schnellen Fußballspiels betrachtet wird.


    Gruß

    Ich denke auch, dass Lehmann (als Moderator im RTL-Format) versucht, wie damals Mehmet Scholl, Schlagzeilen zu publizieren. Momentan kann ich die Berichterstattung von RTL nicht als fußballspezifisch deklarieren. Mich nerven die Analyse!


    Sicherlich hat Lehmann - auch dank seines Fachwissens - in dieser Situation größtenteils Recht, allerdings gefallen mir seine Formulierungen nicht - insbesondere seine Annahme, Manuel begehe grundsätzlich diesen Fehler.

    Sicherlich ein Punkt, der diskutiert werden kann.


    Im letzten Jahr bin ich mit der U14 so gefahren, dass ich die Aufstellung zum Schluss genannt habe. Da Vieles im Training einstudiert wurde und ich die Besprechung meistens als "visuelle Wiederholung" nutzte, konnten die Spieler Themen wiedererkennen und aktiv mitgestalten. Für mich hat es nicht den Eindruck gemacht, dass alle weg nicken. Zwar war nach mehrerer Spielen auch klar, dass auf einigen Postionen weniger als auf anderen Positionen rotiert wird - dadurch hatte ich trotz allem nicht den Eindruck, dass die Spieler, die wussten, dass sie auf der Postion nicht spielen, nicht zugehört haben. Letztendlich wurde meistens Vieles sehr gut umgesetzt (auch manchmal Neues aus der Besprechung, was nicht aus dem Training bekannt war).


    In der jetzigen U13 nenne ich die Aufstellung (auch zwecks Trikotnummern) zu Beginn. Meine Spieler spreche ich direkt mit dem Namen an und nenne wichtige, kurze Punkte. Achte allerdings darauf, dass jeder aufmerksam zuhört - auch versuche ich längere Dialogen mit einer Person zu vermeiden.


    Ich konnte noch nicht entscheiden, was mir besser gefällt.


    Alles aus der Sicht eines "Leitungsverein".

    Vieles Gutes wurde erwähnt - paar praktische Tipps:


    - stelle bei Deiner Uhr einen "Alarm - Countdown" (z.B. Timer bei Adidas) für die Zeit ein, die Du für die Besprechung planst, um längere Besprechungen vor dem Spiel zu vermeiden
    - nenne die Aufstellung zum Schluss Deiner Besprechung - nicht zu Beginn, um sicherzugehen, dass jeder bei jeder Position zuhört
    - positionsspezifische Themen während des Aufwärmprogramms in Einzel-/Gruppengesprächen erläutern
    - Dein Aufwärmteil muss immer länger als Dein eigener Monolog in der Kabine sein
    - bei jüngeren Altersklassen Monolog vermeiden und fragen oder Aufgaben stellen, die die Jungs selbständig an der Taktiktafel bewältigen
    - Spielziel anhand der letzten Trainingsschwerpunkte bekanntgeben und nicht jedes taktisches Thema anreißen, z.B. die komplette Woche war Schwerpunkt "Ballannahme- und mitnahme" -> Spielziel: erster Kontakt, offene Stellung; mannschaftstakische Inhalte können kurz wiederholt werden (Standartschützen nennen)
    - grundsätzliche zum Gegner wenig sagen, um die Jungs nicht zu verunsichern (Schwächen des Gegners zu nennen, führt in unteren Amateurbereichen nicht zur Verbesserung des eigenen Spiels, da der Fokus der eigenen Spielweise verloren geht; Wettbewerb=Training, Training=Wettbewerb) -> Ausbildungsgedanke


    Gruß
    personalityX

    Ich ergänze lieben gerne meinen Beitrag zu diesem Thema:


    Allein Deine Formulierung bewegte mich nicht dazu, dir zu antworten; besser deine Anweisung nachzugehen; noch besser "bis 11:50 Uhr". In der Arbeit würde ich sicherlich eine schlechte Bewertung bekommen, aber wenn mir jemand im Vorfeld nicht erklärt, wie meine Arbeit geht, kann ich am selbigen Tag auch keine Ergebnisse abliefern. Fazit: falsche Erwartungshaltung.


    Im Fußball ist das ähnlich. Viele Trainer sehnen sich bei namhaften Turnieren oder Gegnern eine eigene Mannschaft, die die Zuschauer mit ihrer Spielweise verzaubert. Schuld ist natürlich der Trainer - aber nur solange die "Mannschaft funktioniert". Falls sie schlecht spielt, heißt es "die Mannschaft hat nichts von dem umgesetzt, was ich ihnen beigebracht habe".


    Das heißt, wenn du bis 11:50 wissen möchtest, wie ihr am selbigen Tag spielen solltet, hätte dir niemand helfen können. Warum? Wir kenne deine Mannschaft nicht. Wir kennen dein Training nicht. Auch wenn wir dir alle Vorteile eines 3-3, 2-1-2-1, 3-1-2 erklärt hätten, würde es deiner Mannschaft - selbst wenn du noch vor dem Spiel mit deiner Taktiktafel begeisterst hättest - nicht weiterhelfen.


    Natürlich möchte ich auch ein Lösungsansatz liefern: Hättest du im Vorfeld nach Vor- und Nachteile sowie Erfahrungswerte gefragt, hätten dir viele geantwortet. Mit diesen Eindrücken hättest du dann im Vorlauf deine Mannschaft vorbereiten können. Generell beim Kleinfeld sind individualistische Taktiken sehr wichtig. Die Formation spielt eine untergeordnete Rolle und ist vor allem kein Geheimrezept.


    Jetzt noch zur der Funktion eines Forums: Im Forum darf man freiwillig fragen und antworten. Viele sind registriert, aber es gibt auch dutzende Mitleser. Also wollen wir dieser Funktion gerecht werden - Meine Nachfrage: Wie ist das Turnier für euch ausgegangen? Haben unsere fehlende Antworten etwas am Ausgang geändert?

    Habe Dir eine Einheit im Anhang angefügt. Die Einheit ist schon älter und fokussiert den Ablauf und die Organisation. Technische und taktische Coachingpunkte musst du dir dazu denken:


    - Staffelung, frühzeitiges Absetzen
    - Druckspieler auf ballbesitzenden Gegenspieler
    - Kopfabwehr zum Außenkorridor
    - verbale Kommunikation ("ich sichere ab; ich gehe zum Ball")


    Gruß


    personalityX

    Ohne Berücksichtigung der Altersklasse: Du kannst gut mit Provokationsregeln im freien Spiel arbeiten. Jedes Tor gibt 2 Punkte, außer wenn die gegnerische Mannschaft bei Torerfolg des Angriffsteam es schafft, mit allen Spielern in der eigenen Hälfte zu sein - gibt einen Punkt. Des Weiteren die Spieler fragen, warum sie zurück laufen sollten? Was könnte passieren, wenn der gegnerische Stürmer nur den Pfosten trifft und der Ball prallt ins Spielfeld und niemand ist zurück gelaufen, bzw. die Distanz zum Ball ist zu groß?


    Viel Erfolg weiterhin!


    personalityX

    Ich denke, Du müsstest selbst für Dich den IST-Zustand analysieren:


    1. Beweggründe deiner Spieler: Vor dem Hintergrund der Spielklasse kann es doch einfach sein, dass deine Spieler nur zusammen mit ihren Freunden nach der Schule "Straßenfußball im geregelten Rahmen" praktizieren möchten oder deine Spieler wirken motiviert, sich leistungsorientiert im Fußball zu verbessern?


    2. Übungs-/Schwerpunkteauswahl: Deine Übungs- und Spielformen sind nicht altersgerecht, bzw. überfordern oder unterfordern deine Spieler? Deine Spieler lassen sich nicht für deine Übungsformen begeistern (siehe Beweggründe; einige werden sicherlich anmerken, dass es am Trainer liegt, wenn Übungen nicht klappen. Ich kann nach einem Jahr Schul-AGs an Grund- sowie weiterführenden Schulen mit großer Überzeugung kund geben, dass einige Kinder aufgrund ihrer Erziehung [...] keine Einstellung zum Sport haben. Es bringt nichts, wenn man 4 verschiedene Farben, Kästen, Stangen, Tennisbälle [...] benutzt und die tollsten Geschichten erzählt - nicht alle Kinder kann man für eine bestimmte Sportart begeistern.


    Kleiner Tipp: Nicht zu häufig Schwerpunkte wechseln (einen Schwerpunkt über Wochen behandeln, auch wenn der Wettbewerb andere Eindrücke vermittelt).


    3. Das Coaching: In der B-Jugend zu viel Kumpeltyp?


    Wenn Du für Dich die Fragen beantwortet hast, kannst Du zwei Wege einschlagen:


    I. Mit Einschränkungen der eigenen Ambitionen deinen Spielern viele Spielformen (Übungsformen fallen vorerst weg) anbieten. Fußball-Tennis [...] veranstalten, um vor allem den Spaßfaktor zu erhöhen. Fußballerische Inhalte werden nur noch durch das freie Spiel gelehrt. Du kannst der Kumpeltyp bleiben und vorerst nur beobachten, wie das Training klappt, ob eventuell Spieler eigene Wünsche formulieren, mehr Wissen zu sammeln.


    II. Deinen Fokus zunächst völlig auf Disziplin legen: Dein Training weiterhin nach deinen Vorstellungen veranstalten. Jeweils immer zwei Gruppen aufteilen: Verlierer der jeweiligen Spiel- oder Übungsform absolviert Liegestütze - auch nach dem Abschlussspiel. Wer quatscht, geht runter; wer Pässe mit Hacke spielt, geht runter; wer sich weigert, Liegestütze zu machen, verlässt das Training (eventuell die Mannschaft). ABER meiner Meinung nach vor dem Hintergrund der Spielklasse zu realitätsfern.


    Deine Spielern werden auch merken, dass du dich verstellst. Dadurch wirst du unglaubwürdig.


    Ich denke, Du solltest Dich mit deiner Mannschaft nach dem Motto "Ich musste in letzter Zeit schlechte Trainingsleistungen feststellen" zusammensetzen und erörtern, wie es weitergehen sollte: Ob deine Spieler bloß "kicken" oder intensiv trainieren wollen. Du verlierst dadurch keinen Zacken deiner Kröne und deine Spieler sind im guten Alter, dir auch zu helfen, ohne die eigene Autorität zu verlieren.

    Edit: Zu den Gittern-Formen: kennst du die Coachingpunkte der Gitter-Formen? Bei den Gitter-Formen geht es um individualtaktische Schwerpunkte (nicht zwingend gruppentaktisch: Doppelpass/Spiel über Dritten). In der Übungsform wird offene Stellung, Winkelpässe statt Querpässe, Vororientierung im Raum, Kommunikation primär gecoacht. Für Deine Jungs sicherlich zu langweilig und schwer umsetzbar.