Beiträge von ballgewinnski

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    Ja, vom Grundaussehen meinte ich das so. Entfernung muss natürlich an die Passfähigkeiten deiner Spieler angepasst werden, nicht zu eng, nicht zu weit auseinander, dass die Bälle verhungern oder die Laufwege zu lang werden - sind ja noch Kids.


    Für ein 3 gegen 3 scheinen mir 5x5 etwas klein. Das wirst du aber recht bald erkennen, wenn da 6 Jungs drin rumwuseln. Auch hier gilt: Bau es auf, sei dir aber nicht zu fein, das Feld je nach Situation zu vergrößern oder zu verkleinern, wenn die Übung nicht so läuft, wie du dir das vorstellst.

    Ich würde grundsätzlich eine solche Fairness begrüßen, kann mir aber zumindest einen Grund denken, der es Spielern leichter macht, ein Handspiel, einen Ball im Aus oder ein irreguläres (oder reguläres Tor, z.B. Wembley) zuzugeben.


    Ob man selbst wirklich im Abseits stand, ist auch für den Spieler äußerst schwierig zu erfassen, da er gleichzeitig sich selbst auf das Spiel und die laufende Aktion konzentriert, dabei auch noch sowohl Schütze (wg. Zeitpunkt der Ballabgabe) und sämtliche Gegenspieler im Auge behalten müsste. Gut, Matip gestern war eine (jedenfalls von außen) klare Angelegenheit und sein Verhalten zeigt, dass er sich ziemlich sicher auch im Abseits wähnte, aber zwischen einem Gefühl und einer Gewissheit ist eben doch noch ein Unterschied. Beim Handspiel habe ich es da leichter, denn da weiß ich ganz genau, ob ich den Ball mit der Hand gespielte habe oder nicht.


    Nichtsdestotrotz fände ich es schön, wenn auch hier bei eindeutigen Situationen, in denen sich der Spieler wirklich 100%ig sicher ist, auch hier der Schiedsrichter auf die Abseitsstellung hingewiesen wird. Das gestern war nun mal keine Werbung für das Unparteiischen-Gespann.


    Zugleich aber die Frage: Angenommen, ihr seht einen eurer Spieler aus dem Abseits ein Tor erzielen. Ruft ihr dann dem Schiri zu, dass das Tor nicht zählen darf?

    Öh, ziemlich ernüchternd. Warst du so schlecht? :D


    Nee, im Ernst. Wenn man schon ne Weihnachtsfeier macht, find ich das ziemlich enttäuschend. Bin ich froh, dass ich sowas nicht mache, dann besteht diese "Gefahr" auch gar nicht. Wenn man schon nichts Materielles bekommt (nicht mal ne Schachtel Pralinen o.ä.), dann wären ein paar warme und ernstgemeinte Worte des Dankes doch eigentlich das Mindeste..

    Es bleibt dabei, für den KiFu gibt es hier bessere, kompetentere, weil mit der Materie wesentlich vertrautere Kollegen.


    Ich denke, dass Gruppentaktik in dieser Altersklasse noch so ziemlich gar nix verloren haben dürfte. Z.B. wäre Defensivverhalten in der Kette wohl frühestens in der D, wo man vorgreifend auf die Viererkette mit einer Dreierkette agieren kann, angesagt. Wichtiger fände ich, dass die Kids die Aufteilung auf dem Spielfeld blicken und wissen, dass sie weder alle auf einem Haufen, noch alle irgendwo an den Linien rumstehen sollten. Ansonsten ist die Ballfixiertheit ja grundsätzlich wünschenswert, wenn sie nicht gleichzeitig alle bis zum Ball hinrennen, sondern im Sinne eines ballorientierten Verschiebens eben die Räume eng machen bzw. bei Ballbesitz entsprechend Anspielstationen schaffen. Damit wäre m.E. in einer E schon viel gewonnen. Hauptsächlich dürfte es aber um das Training der Koordination in allen Facetten, durchaus technische Aspekte (Dribbling, Finten, Kopfball, Passspiel, Ballan- und -mitnahme, ...) und vor allen Dingen um viel Spielpraxis in kleinen Spielen (2v2, 3v3 usw) gehen.
    Es sollte in diesem Alter, denke ich, eher darum gehen, spielerisch die Lust am Spielen, am Ausprobieren, am Entdecken usw zu wecken und weniger theoretisch an die Dinge ranzugehen.


    Eine gute Übung, die neben dem Passspiel auch das periphere Sehen übt, finde ich folgende:


    Baue 5 Hütchenvierecke von 2x2m wie die "5" auf einem Würfel auf. In vier Vierecke kommt ein Spieler, eines bleibt frei. Ein Spieler mit Ball beginnt die Übung, passt zu einem der anderen Spieler und besetzt das freie Viereck. Der angespielte Spieler muss nun einem weiteren Spieler zupassen und zum frein (also das freigewordene) Viereck laufen. Hier werden neben dem reinen Pass mehrere Dinge von den Spielern gefordert: Blick, wen ich anspielen kann; Blick, wo der freie Raum ist, in den ich nach meinem Pass laufen muss (um mich freizulaufen bzw. meinem angespielten Mitspieler Raum zu eröffnen); das Ganze noch verbinden mit Kommunikation, Auftaktbewegungen zur BAM usw. - prima Aufwärmübung, die deinem Trainingsziel entspricht.


    Ansonsten geb ich nun endgültig ab an die KiFu-Kollegen :D


    P.S.: Warmlaufen gibt's nicht. Warmgelaufen wird sich mit Ball, am besten in ner hinführenden Übung (wie oben genannt) oder Spielform.

    Ausführliche Antworten überlasse ich besser den Kollegen, die sich im KiFu auskennen und dir mit Sicherheit passendere Antworten geben können.


    Eine - möglicherweise auch provokante - Frage möchte ich aber doch noch ergänzen:


    (ergänzend zu 2., und weil du es mehrfach so betonst): Ist es überhaupt sinnvoll, die Deckung eines Gegenspielers (was genau soll eigentlich sein?) zu schulen?


    Wenn ich es richtig interpretiert habe, geht es um die Ausführung solcher Aktionen, die anwesende (meist ältere) Zuschauer/Eltern usw. gerne mit "Jeder einen Mann" u.ä. einfordern. Ich bedanke mich dann reihenweise dafür, dass ich ein paar Jahre später in den älteren Jugenden Spieler erhalte, die immer noch den Blick fast ausschließlich auf (meist einen) Gegenspieler richten und sich sonst um wesentlich wichtigere Dinge wie Ball, Mitspieler, Raumaufteilung der eigenen Mannschaft kaum kümmern.


    Auf dem kleinen Spielfeld sollten, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach, alleine durch Kompaktheit, ballorientiertes Verhalten alles Spieler (inkl. Torspieler) und mögliches Doppeln genug Möglichkeiten bestehen, den Ball zu erobern und selbst anzugreifen. Eine Mann-gegen-Mann-Verteidigung halte ich weder im Kinderfußball noch in der Jugend oder bei den Aktiven für sinnvoll, es sei denn sie wird eingebettet in eines umfassenderes taktisches Konzept, nur auf einzelne Spieler angewendet, die um Längen überlegen sind, oder meinetwegen bei Standards.

    Vorher zu "üben" wird tatsächlich eher schwierig, da du dir dein Thema nicht aussuchen kannst und somit eines von ca. 20-30 unterschiedlichen möglichen Themen hast. Grundsätzlich ist aber einfach die Praxis im Trainingsalltag die beste Vorbereitung. Wende da schon an, was in den bisherigen Lehrgängen alles genannt wurde und du bist eigentlich schon gut vorbereitet.
    Alles weitere geschieht dann während der Prüfungswoche, wo dich deine Mitstreiter sicher gerne unterstützen und je mehr man gemeinsam darüber spricht und sich gegenseitig hilft, desto leichte fällt es am Ende allen.


    Woran letztlich die einzelnen Nichtbesteher gescheitert sind, kann ich nicht 100%ig sagen. Es dürfte aber alles dabei sein. Ich weiß von einem Teilnehmer, der wegen seines Vortrags nicht bestanden hat, das ist aber eher die Ausnahme. Hier wurde, zumindest meiner Erfahrung nach, relativ viel Rücksicht genommen, z.B. darauf, dass manche in ihrem Leben noch nie oder zuletzt vor zig Jahren einen Vortrag halten mussten. Wer sich dort einigermaßen Mühe gibt, sollte daran nicht scheitern. Im schriftlichen Teil ist es so, dass man natürlich Probleme bekommt, wenn man einen Großteil der gestellten Aufgaben verhaut. Aber auch hier gilt: Wer sich Mühe gibt, das Skript aufmerksam durchliest, versteht und auch gedanklich anwenden kann (auf z.B. etwas anders gestellte Fragen/Situationen), der sollte durchkommen. In der Tat ist die Lehrprobe vermutlich die größte Hürde, aber auch hier gilt: Genau zuhören, was von dir gefordert wird und nichts vorbereiten, was nicht zu deinem Thema gehört. Im Zweifel möglichst viele Kollegen und gerne auch den Lehrgangsleiter fragen.

    Die Prüfung besteht in der Tat aus drei Teilen:


    ein (kurzer) Vortrag zu einem Thema, das zuvor jedem zugewiesen wird und das man entsprechend in der Woche in Ruit vorbereitet;


    die schriftliche Prüfung, in der Fragen gestellt werden, die sich größtenteils auf die Inhalte des Skripts beziehen, dieses sollte man also schon halbwegs verstanden und verinnerlicht haben;


    die Lehrprobe, ebenfalls zu einem Thema, das jedem zu Beginn der Prüfungswoche zugeteilt wird. Exemplarische Themen könnten z.B. 2-gegen-1 in der Offensive, Ballan- und -mitnahme, Training des Kopfballspiels, ... sein. Du bekommst eine Trainingsgruppe gestellt (mal sind es Schüler aus den naheliegenden Schulen, mal eine der Auswahlmannschaften oder z.B. ne U11 vom VfB) und führst mit dieser die Übung durch. Wichtigster Aspekt für alle Prüfer ist das Coaching, d.h. du solltest aktiv korrigieren, wenn es sich anbietet auch Einfrieren, Loben, das ganze Paket eben. Schlimmster Fehler: Nur nebendran stehen und nix machen und sagen. Im Zweifel reicht auch, wenn du andeutest (Hütchen minimal verschieben), dass du dein Feld verkleinerst, weil die Übung für die Spieler zu einfach erscheint.


    Ben den (Prüfungs-)Lehrgängen, die ich besucht habe oder die anwesend waren, wenn ich in Ruit war, sind immer ein paar (wenige!) durchgefallen, bei etwa 30 Kandidaten meist zwei, drei - mal etwas mehr, mal etwas weniger.


    Ein letzter Tipp: Versuche, ohne zu schleimen, beim Prüfer bzw. Lehrgangsleiter im Bewusstsein zu bleiben, wirke interessiert, frage nach, tausche dich mit deinen Kollegen aus (!!!) und sei voll bei der Sache, dann geht das mit Sicherheit nicht schief.

    siebener, die meisten deiner Ideen finde ich sehr interessant, nur bei den Mädchen bin ich anderer Meinung. Die Migranten- und Deutschenquote könnte in einigen Gegenden, wo es einfach wenige Vertreter einer der beiden Gruppen gibt, zu Schwierigkeiten führen. Hättest du etwas gegen einen Spielbetrieb, der sich Anleihen bei Horst Wein holt und der folgendermaßen aussähe (für Bambini muss ich mir noch was ausdenken):

    • F-Junioren: Minifußball (3:3 auf zwei Minitore pro Seite) und Minifußball mit Torhüter (3+1:3+1 auf dem Minifußballfeld, Jugendtore)
    • E-Junioren: 6+1:6+1, evtl. mit Bonussen für viele Torschützen
    • D-Junioren: D9 auf ~70m x ~50m (bei uns wird auf Kreisebene über die volle Breite gespielt)
    • ab C 11:11


    Wollte eben auch schreiben, dass ich mit den meisten von siebener genannten Punkten mitgehen kann, mit einer Mindestanzahl an Migranten aber meine Probleme habe. Zum einen, weil diese dann automatisch den Stempel "Quotenmigrant" aufgedrückt bekommen, der z.B. auch Frauen in Führungspositionen verpasst wird und man sich dann die Frage stellen müsste, ob die besten oder fleißigsten oder trainingsbegeistertsten Kinder spielen oder die, die den/die "richtigen" (oder "falschen") Pass bzw. Eltern haben. Zum anderen aber aus dem von tobn genannten Grund. Ich müsste mir - trotz der räumlichen Nähe zu einer Beinahe-Großstadt - Kids mit Migrationshintergrund anwerben, um überhaupt irgendeine Quote erfüllen zu können. Auch hier: Wesentlich gezieltere, noch stärkere und instensivere Förderung und Bewerbung des Ganzen, aber nicht mit einer kaum zu erfüllenden Regel.


    Regeln/Vorschriften/Bürokratie, die mich ärgern (ein Auszug, da gibt's sicher ne Menge mehr und jeder weiß von anderen zu berichten):


    z.B. das vorhin genannte Verbot des Mitbringens eigener Bälle zum Aufwärmen in der Halle: Es spricht ja nichts dagegen, dass ein Hallenbesitzer (sprich: Gemeinde/Stadt o.ä.) eine Benutzungsordnung aufstellt, die z.B. vorsieht, dass nur halleneigene Bälle benutzt werden dürfen, man nur Schuhe mit heller bzw. abriebfester Sohle benutzen darf usw. (Für so einen Fall sollte dann, wenn ein Turnier stattfindet, der Veranstalter natürlich sicherstellen, dass genügend Bälle für alle zum Warmmachen bereitgestellt sind.) Aber warum muss man das dann von Kreis-/Bezirks-/Verbandsseite her regeln und bestrafen?


    z.B. die Pflicht, Spielergebnisse innerhalb von 1 Stunde nach Spielende ins DFBnet eintragen zu müssen (damit der DFB seiner Vertragspflicht gegenüber fussball.de, sprich: Telekom, nachkommen kann) und wenn man - aus welchen Gründen auch immer - zu spät meldet, Geldstrafe.


    z.B. unsinnige Regularien bezüglich Passzwang teilweise in der F-Jugend, spätestens aber zur E-Jugend. Da wird darauf bestanden, dass jeder Spieler einen Spielerpass besitzt und mit diesem Dokument kann er dann i.d.R. fünf Jahre (also bis zur C-Jugend, teilweise länger) spielen. Um dieses "Dokument" wird ein Riesenbohei gemacht und getan, als wäre es das Heiligtum schlechthin. Wenn man zwei Stempel draufmacht, weil der erste verwischt ist (und laut Regeln lesbar sein muss): Strafe. Wenn der Spieler nicht vollständig unterschreibt ("Unterschrift" eines Siebenjährigen?): Strafe. Dass man aber zur Beantragung dieser Spielerpässe für die Kleinen weder einen amtlichen Ausweis noch eine Geburtsurkunde vorlegen muss, also auch Fantasienamen und Fantasiegeburtsdaten eintragen kann, daran stört sich dann niemand.


    Daher: Mindestens bis ins E-jugendalter hinein würde ich das gesamte Ordnugnssystem für völlig unnötig bezeichnen und das Ganze - in Anlehnung an die FPL - mit einigen wenigen Regeln bzw. Abmachungen laufen lassen.
    In der D-Jugend beginnt für mich ein sinnvoller Spielbetrieb mit mehr als 7 Spielern und für diesen lasse ich mir eine abgespeckte Version der Aktiven-Regularien (inklusive Passwesen, Vereinswechselregularien, Spielbetriebs-Regeln bzgl. Beschränkung auf 4 Auswechlungen mit Rückwechsel, ...) eingehen.


    Mein Wunsch-Spielbetrieb:


    Bambini: 3 v 3 oder 3+1 v 3+1 (Minispielfeld)
    F-Jugend: 4+1 v 4+1 (Kleinspielfeld)
    E-Jugend: 6+1 v 6+1 (halber Platz quer)
    D-Jugend: 8+1 v 8+1 (von 16er zu 16er, max. 50m Breite)
    C-Jugend aufwärts: 11 v 11

    Bei uns im Kreis wird ohnehin schon jeder Mist bestraft, ich lese da immer nur Strafe, Strafe, Strafe, und da man die viel zu kurzen und nicht selten vor grammatikalischen Fehlern durchsetzten Ankündigungen und Verlautbarungen häufig nicht versteht, hat man permanent die Befürchtung, irgendetwas zu tun, das bestraft wird. Hinzu kommt, dass die Vorschriften i.d.R. nicht begründet werden. So ist z.B. unter Strafe verboten, in der Hallenrunde eigene Bälle in die Hallen zu bringen. Eine offizielle Begründung habe ich noch nicht vernommen, nur Mutmaßungen allenthalben. Da ich es absolut verständlich finde, dass Mannschaften, die an einem Turnier teilnehmen, sich vor diesem in der Halle mit Bällen warm machen wollen, und typischerweise der Veranstalter dazu nicht genügend Bälle vorhält und sie häufig auch nicht dafür heraus geben möchte, stößt bei mir die Regelung auf Ablehnung. Dass sie nicht begründet und auch noch unter Strafe gestellt wird, lässt meinen Groll zusätzlich anwachsen.


    8o8o8o8o


    Okay, also ich rege mich auch über alle möglichen Regeln und Vorschriften auf, auch und gerade weil da oft einfach absoluter Quatsch drinsteht und man dann 10 Euro Strafe wegen zwei Stempeln auf nem Spielerpass bekommt (weil der erste verwischt war), mit einer Urteilsbegründung, die grammatikalisch und orthographisch ne Beleidigung ist. Aber dass man keine eigenen Bälle zum Aufwärmen mitbringen darf und dafür bei Zuwiderhandlung (wie es im Behördensprech zu schön heißt) auch noch ne Strafe hagelt? Halleluja!


    Gut, angesichts dessen und der Tatsache, dass der Spielbetrieb einer stinknormalen Jugendmannschaft in unzähligen Ordnungen und Vorschriften (Fußball-Regeln des DFB, Hallenfußballregeln, Futsalregeln, Jugendordnung, Spielordnung, Durchführungsbestimmungen, Besondere Durchführungsbestimmungen, ...) geregelt wird, die man sich am besten alle noch jedes Saison aufs Neue zu Gemüte führt, weil sich ständig was ändert, präzisiere ich meine obigen Aussagen noch etwas:


    Nicht nur sollte die Überzeugungs- und Ausbildungsarbeit für die Basis dringend verstärkt und ausgebaut werden, es sollte auch dieser ganze Irrsinn mit diesen völlig unverständlichen und sinnlosen Regularien und Vorschriften gestrichen werden. Strafen hin, Strafen her, wenn kein Mensch mehr versteht, was Regel X soll und warum man eigentlich hier in Deutschland jeden Hundehaufen irgendwie gesetzlich verankern muss, dann vergeht einem irgendwann die Lust am Spiel.


    Gefällt mir ausgesprochen gut, ich hatte ja zuvor schon mal irgendwo geschrieben, dass mich eine reine "Werbe"kampagne für den Amateurfußball aufregt, weil sie zwar auf der einen Seite Wertschätzung und Dankbarkeit signalisieren und auf der anderen Seite natürlich auch Aufmerksamkeit für "die Basis" bringen soll. In unserem System Fußball steckt so verdammt viel Geld und ganz unten kommt davon einfach verdammt wenig an.


    Ich fände es ebenfalls gut, diejenigen Vereine zu belohnen, die sich Mühe geben. Nicht nur das blanke Papier der Lizenz sollte zu ein paar hundert Euro Zuschuss führen, sondern auch die gelebte Praxis. Steini hatte da ja ein paar Punkte genannt, die ich sinnvoll finde (u.a. dass eine - durchdachte - Ausbildungskonzeption, die auch jeder kleine Dorfverein für sich aufstellen kann, auch finanziell belohnt wird).


    Im Zuge dessen würde ich eben auch weitergehen und fordern, dass die Fortbildungen für Trainer eben nicht bis zu 80 Euro pro Tag kosten sollen (wobei das manche Vereine nicht mal übenehmen...), sondern im Gegenteil die Vereine dafür bezuschusst werden sollen. Wenn man auf diese Weise Anreize schafft, dass mehr Leute mehr sich aus- und fortbilden, entsteht doch schon eine ganz andere Bereitschaft dazu, mehr zu tun als "alle drei Jahre den Pflichtkurs zu machen, damit die Kohle sprudelt".

    Da ich selber grad ne B-Jugend hab, kann ich zumindest zum Thema Spielerzahl meine Meinung beisteuern:


    B- und A-Junioren müssen in meinen Augen zwingend 11 gegen 11 aufs ganze Feld spielen, alles andere ist Murks. Wer Spieler im Alter von 16 und 17 Jahren sich auf nem Kompaktfeld auf den Füßen stehen sehen will, der kann das gerne probieren. Da sind sie aber - meine Meinung - nicht ausgelastet.


    C-Junioren spielen bei uns je nach Spielerzahl 11 gegen 11 oder 7 gegen 7 aufs Kompaktfeld (16er bis 16er). Das sieht - je nach spielerischem Niveau - ganz ordentlich aus. Ich würde aber, sollte man so eine Staffelung haben wollen, in der C-Jugend 9-gegen-9 anregen.


    Die D-Jugend könnte man entsprechend entweder zu 7 oder zu 9 spielen lassen und nach unten hin würde ich die Spielerzahl weiter reduzieren. E-Jugend in meinen Augen maximal 6+1, F-Jugend 4+1, Bambini 3 gegen 3 oder 3+1 gegen 3+1.


    Ansonsten beton ich nochmals, dass es mir nicht darum geht, das Ganze zwangsläufig per Regel durchzusetzen. (Genausowenig war das Beispiel mit der Beidfüßigkeit darauf gemünzt, dass irgendjemand dazu ne Anordnung macht.) Es geht viel mehr darum, dass die Vorteile der Beidfüßigkeit gepriesen werden und überall darauf geachtet wird/werden soll, dass die Kids von klein auf beide Füße zum Spielen und nicht einen nur zum Stehen nutzen. Ebenso werden die Vorteile der Rotation (offenbar) anerkannt, man stößt sich aber an der von Andre angeregten Regelhaftigkeit.


    Man wählt eben, so wie es hier bereits von verschiedener Seite mehrfach begonnen wird, einfach nen anderen Ansatz. Das können lohnende Ziele sein, wenn man viel rotiert (Punktebonus, Prämien bei Turnieren, ..), das können veränderte Spielfeldgrößen oder Spielerzahlen sein, das können alle möglichen Ideen sein, die ich gerade nicht zur Hand habe. Aber einfach erstmal pauschal zu behaupten, man braucht sowas nicht, halte ich dann doch für fragwürdig.

    Hmm, spontan und ohne den Anspruch, abschließend zu sein:


    - Spieler profitieren von vielfältiger Ausbildung. Wer lernt, wie sich verschiedene Positionen (u.a. auch das Torspieler-Spiel, oder warum wird bei den Kleinen so sehr darauf geachtet, dass nicht nur einer ins Tor geht?) spielen lassen, ist a) in der Lage, diese verschiedenen Positionen auch im Spiel zu bekleiden, b) in der Lage, sich in andere Positionen als die eigene hineinzuversetzen und somit zu wissen, wie seine Mitspieler ticken, was an deren Positionen "einfach"/"schwer"/"problematisch" usw. ist und kann z.B. im Spiel diese mitcoachen, c) in der Lage, sich in andere Positionen als die eigene hineinzuversetzen und somit Gegenspieler besser einzuschätzen, zu wissen, wie man sie eher ausspielen kann, zu antizipieren, was sie eher tun werden usw.


    - Vereine profitieren von vielfältiger Ausbildung. Wenn ich im Kader lauter Spieler habe, die auf jeweils eine einzige Position fest ausgebildet wurden, stehe ich vor dem Problem, dass ich weder 5 Außenangreifer aufstellen kann, noch 5 Sechser. Ebenso dürfte der Ausfall eines bestimmten Spielers u.U. dazu führen, dass jemand diese Position bekleiden muss, der das nicht "gelernt" hat. Den Luxus, für jede Position mehrere Optionen zu haben, die sich gegenseitig ergänzen, Konkurrenz machen und dabei keinerlei Frust schieben, können sich nicht mal Erstligisten leisten.


    - Auswahlmannschaften bis hoch zur Nationalmannschaften profitieren von vielfältiger Ausbildung. Wenn ich Spielern nicht in einer Hau-Ruck-Aktion antrainieren muss, wie sie den Ausfall des genialen Zehners ersetzen können oder des laufstarken Rechtshinten kompensieren können, habe ich mehr Zeit für andere Dinge und kann somit insgesamt das Spielniveau höher halten. Es geht hierbei nicht darum, dass Spieler nicht auf Profi-Niveau mehr oder weniger 1-2 fest Positionen haben werden, aber sie sollten zumindest in ihrer Ausbildung etwas mehr gesehen haben. Ein Profikoch sollte auch mal so ziemliche jede ihm zuarbeitende Station durchlaufen haben und wissen, was wo wie und warum abläuft.


    - Fans und Zuschauer profitieren von vielfältiger Ausbildung. Wenn ich nur selten den Fall habe, dass plötzlich mehrere Spieler auf "ungelernten" Positionen spielen müssen, dürfte das Spielniveau insgesamt höher und somit die Attraktivität für die Zuschauer ebenfalls höher sein.


    Ich will hier gar keine Grundsatzdiskussion anzetteln, aber ich sehe auch nicht, warum man immer alles begründen muss. Man könnte auch die gesamte fußballerische Ausbildung darauf verwenden, bei jedem Spieler nur einen Fuß und diesen möglichst stark auszubilden. Gegen die von allen Seiten (richtigerweise) geforderte Beidfüßigkeit hat niemand weiß, weil ... ?


    Deswegen habe ich in meinen bisherigen Beiträgen, da ich den Weg über eine Anordnung (und sei es "nur" in der Jugendordnung, die sich leider eh die wenigstens genau zu Gemüte führen...) aus diversen Gründen (u.a. Machbarkeit der Kontrolle, Aufwand, ...) für eher schwierig halte, auch immer dafür plädiert, die Trainer und solche, die es werden wollen, in den Schulungen davon zu überzeugen. Dafür braucht es aber mehr. An anderer Stelle wurde schon über Vereinfachungen der Basislehrgänge (etwa über Online-Kurse, jedenfalls für Teile der Ausbildung) gesprochen. Für all das braucht es in erster Linie eines: Geld.


    Der DFB investiert in eine breit angelegte Kampagne für den Amateurfussball, gibt aber - meines Erachtens - viel zu wenig Geld dafür aus, dass wirklich jeder bereit ist, sich weiterzubilden.
    So sind es immer nur die, bei denen die Eigenmotivation eh schon vorhanden ist (und die somit, denke ich jedenfalls, eher bereit sind, sich auf Neues, Unvertrautes, womöglich gar bislang Unbewährtes einzulassen) oder diejenigen, die von außen gezwungen werden (etwa, weil der Verein verlangt, dass eine Ausbildung vorhanden ist). Gerade über finanzielle Anreize, die eben nicht mittelbar über Umlagen, Pauschalen, Erstattungen oder sonstwie bei den Trainern ankommen, ließe sich einiges bewegen. Warum kostet etwa die Ausbildung von Trainern etwas, wenn sie doch so händeringend überall gesucht und gebraucht werden?


    Nur: Wie soll man an dieser Schraube drehen können? Das sind - leider - immer noch Gebiete, wo man relativ wenig bewegen kann, weil sich die Gedanken mancher Personen in Führungsposition relativ schwer bewegen lassen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

    So, ich mal wieder, diesmal würd ich dann gerne auch mal etwas polemisieren mit einer ziemlich banalen Frage.


    Welche Art von Trainer würden denn - offenbar gleich scharenweise - unserer ach so heilen Fußballwelt den Rücken kehren, wenn man sie dazu verpflichten würde, alle ihre Spieler auf verschiedenen Positionen einzusetzen? (Wie gesagt, ich bin gegenüber einer Anordnung skeptisch, halte aber eine vehemente Bewerbung der Rotation für machbar und sinnvoll.)


    Das sind doch genau diejenigen, denen am Ende das Ergebnis wichtiger ist als das Spiel selbst. Der Tabellenplatz wichtiger als der (Lern-)Fortschritt der eigenen Mannschaft. Das in irgendeinem Käseblatt gedruckte Meisterschaftsbild wichtiger als glückliche und zufriedene Kids.


    Ich würde, ehrlich gesagt, dieser Art von Trainer keine Träne nachweinen, und das aus einem einfachen Grund. Ja, wir haben "Nachwuchs"probleme bei den Trainern und Betreuern. Im gleichen Maß haben wir aber auch "Nachwuchs"probleme bei den Schiris und bei den Spielern. Unser Sport wird aber nicht aussterben. Man kann doch jetzt schon bei den Minis sehen, dass es gar nicht so verkehrt ist, wenn die Mannschaften dann eben nicht mehr der Drill-Instructor mit der verkappten AH-Trainings-Methode übernimmt, sondern jemand, dem wichtiger ist, dass die Kids altersgerecht Spaß miteinander haben und - wenn sie mal fünf Minuten während eines Turniers keinen Bock auf Kicken haben - vielleicht mal mit nem Kind aus nem anderen Verein ne Runde toben.


    Sollten sich Trainer abwenden, weil sie fürchten, dass sich "ihr" Fußball durch eine stärkere und verbreiterte Rotation um 180 Grad verändern würde, dann wird es sich andere Leute geben, die das gutheißen, sich davon überzeugen lassen und dann entsprechend den Job übernehmen.


    Ich bleibe weiterhin dabei, dass die Rotation sinnvoll ist und sich letztlich während der kompletten fußballerischen Ausbildung umsetzen lässt. Selbstverständlich geht das im KiFu (idealerweise tatsächlich Minifußball im 4+1 bis max. 6+1) einfacher als dann aufs Großfeld in der B oder A. Dennoch sollte man auch hier eben nicht "Positionsidioten" züchten, die am Ende wirklich nur z.B. rechts hinten spielen können, sondern vielmehr dafür sorgen, dass jeder nach Möglichkeiten mehrere Positionen ausprobiert und Erfahrungen sammelt.
    Im Übrigen ist ein weiteres Argument, das ich bisher hier immer nur zwischen den Zeilen gelesen habe, ja gerade das, dass der Spieler sich so auch in andere Positionen hineinversetzen kann und somit neben seiner aktuellen Position ein besseres Verständnis für Mit- wie auch für Gegenspieler hat. Wenn die "Spitze" mal zentral hinten spielen musste und über 80 Minuten erlebt hat, was gut und was schlecht klappt, wo man als Spieler in der Kette eher Probleme hat, geht sie womöglich ganz anders mit dem Gegenspieler um.


    Fazit: Rotation ja, Anordnung nein. Je mehr (sinnvolle und ohne großen Aufwand umsetzbare) Anreize man schaffen kann, desto besser. Irgendeine Form von Bonussystem sehe ich z.B. als eine erste gute Idee. In Turnieren wird meist der beste Torschütze, der beste Spieler, der beste Torspieler geehrt. Warum nicht (auch) die Mannschaft, die die meiste Anzahl an Torschützen stellt?

    Ich bleibe, Andre, weiterhin dabei, dass ich die grundsätzliche Idee dahinter durchaus befürworte, sie aber - egal, wie "einfach" man die Kontrolle einer etwaigen Regel auch gestaltet (und auch die Nummerierung birgt "Probleme", in erster Linie nämlich das, dass die "2" auch mal in der Spitze spielen kann, man müsste also stets alle Positionen auf dem Platz mit den Rückennummern abgleichen und das möglichst das ganze Spiel über) - nicht per Anordnung durchzusetzen sehe.


    Ich stehe weiter für eine - gerne auch durchaus offensive - Bewerbung und eindringliche Appelle seitens der Ausbilder und in diesem Zuge auch für eine weitere Ausbildungsoffensive, die irgendwann tatsächlich/hoffentlich vielleicht auch den letzten Eigenbrödler erreicht und jedem zumindest ein Basiswissen zuteil werden lässt.


    Eine grundlegende Rotation in dem Sinne, dass jeder Spieler jedes Spiel eine andere Position spielt und somit quasi ständig nachfragen muss, wo er heute spielt, halte ich im Übrigen in der B- und A-Jugend auch nicht mehr für notwendig und sinnvoll. Dafür bietet sich, in meinen Augen, der KiFu an, weil man da die Grundlage dafür schafft, indem die Kids sich daran gewöhnen, mehr zu sein als "Positionsidioten". Dennoch sollte man auch im höheren Jugendbereich die Spieler auf mehreren Positionen einsetzen, selbst dann, wenn sie sich vorgeblich nur auf einer einzigen Position wohlfühlen. Warum? Man stelle sich vor, in der Aktivenmannschaft kommen dann plötzlich vier oder fünf Spieler zusammen, die laut eigener Aussage nur "Innenverteidiger" spielen können. Darf dann immer mindestens einer, in der Regel aber zwei oder drei pro Spiel gar nicht spielen, weil sie nix anderes können?


    Jugendfußball, auch der in der B- und A-Jugend ist AUSBILDUNG. Wenn ich nur Spezialisten ausbilde, dann muss am Ende der Trainer, der diese Spieler in seine Mannschaft integrieren muss, die Möglichkeit haben, seinen Kader exakt so zusammenzustellen, dass er Anzahl X an Position A und Anzahl Y an Position B usw. hat. Das schaffen selbst Bundesligisten nicht...


    In diesem Sinne ein weiteres Plädoyer FÜR die Rotation, auch für VIEL MEHR Rotation als ich bislang Woche für Woche auf unseren Sportplätzen (in meiner Region, aber auch in der Glotze) sehe. Aber auch ganz klar GEGEN eine Anordnung oder gar Regel, da sie tatsächlich einen Mehraufwand bedeutet, den ich für unabschätzbar und dem Ertrag nicht angemessen halte, sondern FÜR eine durchdachte, ausgearbeitete Überzeugung all derjenigen, die sich bislang mit Händen und Füßen und aus den nachvollziehbarsten, aber auch den hanebüchensten Gründen dagegen wehren.

    Es geht doch nicht darum, alles mit Regeln zuzupflastern und den Fußball in seiner wunderschönen Einfachheit zu zerstören. Es geht darum, dass Kinder und Jugendliche möglichst breit ausgebildet werden sollen, damit sie einerseits Spaß daran haben (Wenn ein Kind sagt, es möchte lieber "nur" hinten spielen, dann ist das doch okay, aber auch da kann man es auf verschiedenen Positionen einsetzen.), andererseits aber z.B. später auch mal, wenn jemand ausfällt oder sie in einer Mannschaft spielen, wo eine bestimmte Position benötigt wird, diese auch mit Spaß und Können besetzen können.


    Anders als z.B. im Basketball, wo durch die Körperlänge und die damit einhergehende (Un-)Beweglichkeit die Positionen mehr oder weniger 1-zu-1 von dieser abhängig gemacht werden - jedenfalls gibt es wohl kaum Aufbauspieler über 1,95m und wohl keinen Center-Spieler unter 2,00m -, ist ja gerade der Fußball prädestiniert dafür, dass jeder Spieler mehr als nur eine Position besetzen kann. Die in einem anderen Thread ("Mangel an Außenverteidigern") von mir beispielhaft gezeigte Nachwuchskonzeption eines Leistungsvereins zeigt aber, dass auch das mit zunehmender Entwicklung des Fußballs Änderungen erfährt.


    Übrigens halte ich die zentral hinteren Spieler in (modernen, und damit zeitlich begrenzt haltbaren) Systemen für eine wichtige, nicht aber die zentralste Position. Ein Spieler, der das ganze Paket hat (z.B. eben auch enorme Torgefahr, am Boden und in der Luft, ausstrahlt) mag hervorragen, aber gerade auch Positionen wie die hinteren Außenspieler oder zentrale Mittelfeldspieler, ob nun 6/8 oder irgendwelche verkappten, falschen, hängenden ..., sind für das System genauso essentiell. Und in ein paar Jahren werden wir uns wohl von den derzeit gängigen Systemen wieder verabschieden und neue (oder altbekannte) Systeme werden mit ihren je spezifischen Eigenheiten Vorteile haben und für eine Zeitlang dominieren. Irgendwann wird beispielsweise der Torspieler - zumindest im Spielaufbau - als vollwertiges Glied in einer hinteren Kette auch in der Formationsbenennung widergespiegelt (3-3-3-2-System oder 3-2-4-2-System oder Ähnliches).


    Wenn Spieler möglichst breit, im Sinne von mehreren Positionen, ausgebildet werden und das Ganze nicht reguliert, aber doch zumindest gewünscht und aktiv beworben wird, sehe ich daran nichts Verwerfliches. Da ich verletzungsbedingt selbst nicht mehr aktiv spiele, komme ich drum rum, mich selbst mit Positionsfragen zu beschäftigen, denn der Dank dafür, dass ich jahrelang zu einem (halbwegs ordentlichen) Libero in der Jugend ausgebildet wurde, besteht wohl darin, dass man sich in heutigen Systeme (und das ist noch nicht sooo lange her...) äußerst schwierig zurecht finden dürfte..

    Ich denke, wie bewegen uns da - jedenfalls auf der gedanklichen Ebene - genau in die richtige Richtung. Allerdings sind wir hier (und das ist nicht despektierlich gemeint) ein kleiner Haufen, die große Fußballwelt und vor allem die Verbände mit all ihren Unterstrukturen arbeiten eben verdammt langsam (sh. Beispiel Fair-Play-Liga).


    Eine verordnete Pflicht zur Rotation kann es aus den genannten Gründen, nämlich dem organisatorischen Aufwand und vor allem Problemen wie der Frage, wie ein Spieler behandelt wird, der im Laufe des Spiels seine Position wechselt, behandelt werden soll, nicht geben. (Übrigens gäbe es, wenn man die Positionen zuvor z.B. im Spielbericht angeben muss, sicher Füchse, die dann einen Spiel "formal" auf die 6 schreiben würden, ihn aber einfach per Anweisung in die Spitze stellen usw.)


    Auch einen (wenn auch nur über die Ausbildung der Trainer) Zwang, sich dieses Themas anzunehmen und die gleiche Sichtweise einzunehmen, kann es auch nicht geben. Vielmehr muss, und das gilt für dieses wie für viele sinnvolle und förderungswürdige Ansinnen, die breite Masse überzeugt werden, dass es sinnvoll und auch ohne großen Aufwand durchführbar ist. Jeder Trainer macht vor dem Spiel eine Aufstellung, kann die von der Vorwoche und/oder der Vorvorwoche zur Hand nehmen und selbst checken, ob er dreimal die gleiche Aufstellung aus Feld schickt oder (in vernünftigem Ausmaß) rotiert. Es erwartet ja auch hier niemand, dass man seine Mannschaft gänzlich verunsichert und völligen Murks zusammenkicken lässt. Aber für etwas mehr Rotationsgedanken sollten wie meisten Trainer (und dann irgendwann vielleicht auch die Eltern und Zuschauer...) doch zugänglich sein, wenn man es ihnen denn richtig verkauft.


    Den für die unteren Jugenden genannten Vorschlag, nach einer gewissen Spielzeit Wechsel quasi per Pfiff zu forcieren, halte ich für sinnvoll und einfach durchführbar. Insbesondere im KiFu könnte man so sowohl die ausgewogene Spielzeit der Kinder gewährleisten als auch Wechsel, v.a. in den Positionen ermöglichen.


    Bin sehr gespannt, ob sich da in diesem Thema etwas machen lässt. Andre: Zeit, irgendeine Initiative zu gründen, der man sich dann anschließen kann. Das kleine Kieselsteinchen müsste zunächst mal zu einem ordentlichen Felsklumpen werden, der dann ins Rollen gebracht werden kann. :D

    @
    ballgewinnski,


    danke für deine Antwort. So sehe ich es auch, es ist aber auch verdammt schwer, mit wenigen Spielern und relativ wenigen Punktspielen zu realisieren. Ich habe immer das Gefühl, es sind zu wenige Spiele, um das konsequent machen zu können.
    Wir sind unterste Liga mit 10 Teams. Es gab zwei Vorbereitungsspiele, bei denen schon durh Fehlen von Spielern probiert werden musste.


    Ja, das kann ich total nachvollziehen. Letztes Jahr hatte ich auch gerade mal 14 Punktspiele, dazu dann zweimal im Pokal und eben ein paar Freundschaftsspiele. Da wird das Ganze dann schwer. Momentan bin ich in der "glücklichen" Lage, in einer 12er-Staffel zu spielen, sprich wir haben 22 Spiele und somit lässt sich das dann doch noch eher mal durchziehen. Wie gesagt, auch ich würfle nicht jedes Spiel jeden querbeet auf dem Spielfeld umher, aber ich versuche in Bezug auf das Positionsspiel des Einzelnen so viel Flexibilität wie möglich an den Tag zu legen. Ich komme mit einem 22-Mann-Kader auch einigermaßen gut zurecht, kann aber die Problematik nachvollziehen, wenn man mit wenigen Spielern dann auch noch klarkommen muss. (Bin gestern mit 13 Mann angereist, von denen zwei nach 10 bzw. 15 Minuten rausmussten, da war dann auch nicht mehr viel Rotation. ;) )

    Ja, ein guter Begriff für die AV wäre sicherlich angebracht. Ich habe immer (warum auch immer), wenn es um AV geht, einen Titel eines Beitrags in "fußballtraining" im Kopf, der lautet: "Nehmt den 3er mit, es lohnt sich!" Und da ist jede Menge Wahres dran.


    Es ist, jedenfalls solange es noch genügend Fußball spielende Kinder gibt, tatsächlich so, dass dieser Verein - und auch einige andere, v.a. der größere Kooperationspartner... - tatsächlich genau danach gehen. Nach dem Motto: Was soll ich einem Kind jahrelang irgendwie etwas antrainieren, mit dem es vorhandene körperliche "Schwächen" (im Sinne von Unterlegenheit gegenüber anderen Kindern) kompensieren kann, wenn ich auch einfach ein anderes Kind bekomme, das perfekt auf meine Anforderungen passt.
    Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass im (Hoch)leistungsbereich Spieler mit Geburtsmonaten Juli-Dezember die Ausnahme, Spieler mit Geburtsmonat Januar/Februar hingegen signifikant häufiger anzutreffen sind. Diese sind eben - durchschnittlich - ein halbes oder teilweise fast ein ganzes Jahr älter als die anderen Kids und somit tendenziell schon größer, breiter, kräftiger, muskulöser, ...


    Mir persönlich gefallen an diesem Konzept auch ein paar Dinge nicht, aber im Großen und Ganzen steckt da schon ne Menge guter Gedanken drin und es wird, wie gesagt, auch ziemlich penibel umgesetzt. Die Erfolge in der Jugendarbeit geben den Verantwortlichen durchaus Recht. Warum das dann ( Steini), nicht für mehr als die Oberliga reicht, dafür gibt es diverse Gründe, in erster Linie eine ziemiche Misswirtschaft, viel Geklüngel, Machtkämpfe usw usf.